Es war Jale von Daitard (Die Geschichte von dem jungen Vampir Isei und seinem Hass auf die Menschen.) ================================================================================ Ich wollte sie noch aufhalten es zu tun. Sie, die die letzten 7 Jahre mein Lebensinhalt war, entschied sich letztendlich doch für den Freitod. Wie viel Zeit eigentlich vergangen war, ist mir erst vor kurzem klar geworden als ich die Tochter meines ersten Opfers dessen Jahres per Zufall wieder sah. 'Opfer' ? Ja, in ihrer Welt mag man mich einen Mörder nennen. Ich jedoch pflege es zu sagen das ich jedeglich meinen Instinkten und natürlichen Bedürfnissen nachgehe. In ihrer Welt, nennt man Wesen wie mich einen Vampir. Nun sollten sie aber nicht an all die Menschlichen Legenden denken. Kaum einer ihrer Aberglauben entspricht der Realität. Ich mag Kreuze, Ich kann im Sonnenlicht umher wandeln, Knoblauch ist total harmlos, durch einen Pflock ins Herz vermag man mich nicht zu töten. Nur wirklich eines ihrer Legenden stimmen unwiderruflich auf uns Vampire zu. Wir trinken Menschliches Blut. Leider habe ich bis jetzt noch keine wirkungsvollen Alternativen gefunden. Tierblut und Blutkapseln zwangen mich zum Übergeben, das wars auch schon. Wie dem auch sei, ich wurde in diese Welt als vollwertiger Vampir geboren. Man mag auch Reinblüter zu mir sagen. Ein Vampirstammbaum wie es ihn nur selten gibt. Nicht einmal wurde ein Vampir mit einem Menschlichenwesen gekreuzt. Nur ich, der, der seiner eigenen Familie den Rücken zu kehrte war drauf und dran unsere Blutlinie zu "verschmutzen". Ja, ich hatte eine menschliche Geliebte. Sie hatte langes mandelschwarzes Haar das sich leicht lockte, strahlend blaue Augen und einen sehr sinnlichen Mund. Ihr Name war Jale und sie war außergewöhnlich. Für einen Menschen. Ich weiß nach all den Jahren noch immer nicht wie sie es geschafft hat mich zu fesseln. Einst galt ich als einer der intolerantesten und engstirnigsten Individuen in der Vampirgesellschaft. Ich erinnere mich noch lebhaft an meine Argumente meinen Hass zu rechtfertigen. 'Tsk. Keiner dieser Menschen ist sich die Gewichtigkeit des Lebens bewusst und dennoch meinen sie, sie seien die Krönung der Evolution. Idioten.' Und auch nicht selten kam es vor das ich mich über die Schlichtheit, Oberflächlichkeit und Niveaulosigkeit der Gesellschaft ausließ. Doch all dies sollte sich weitestgehend ändern als ich sie traf. Jale. Nun, vielleicht sollte ich mich erst einmal Formal vorstellen. Mein Name ist Isei Shimizu, ich bin 19 Jahre alt (Wir Vampire altern langsamer als Menschen) und asiatischer Herkunft. Meine Statur ist eher schmächtig, aber groß. Ich habe etwa schulter langes, schwarzes, glattes Haar, dunkle Augen die nach belieben eine rötliche Färbung annehmen und meine Haut ist in der Tat Schneeweiß. Da wir das geklärt hätten, lassen sie uns in die Vergangenheit reisen und ich erzähle ihnen von Jale. Alles begann in der ersten Nacht des neuen Jahres 2010 in Deutschland. Im Grunde war es eine Nacht wie jede Andere auch. Ich erhob mich aus meinem Sofa, zog mir meinen Mantel über und verließ mein Zimmer. "Herr, ihr Vater erwähnte das sie in dieser Nacht mit besonderer Vorsicht auf die Jagd gehen sollten, es sind überall Wachen unterwegs." Einer unserer Mägde, Ann, Vaters lieblings- Magd lächelte mich angestrengt an. Sie war kein Vampir, doch sie erhielt vollstes Vertrauen meines Vaters. 'Töricht, kein Mensch mag es zu vollbringen eine solch große Sache, wie die Existenz von Vampiren geheim zu behalten.' Eine rehbraune Strähne ihres hoch gebundenem Haares fiel ihr übers Gesicht und durch ihre zitternden Augen schaute sie mich an. Ich hasste es, warum tat sie all das wenn es ihr doch so viel Unbehagen beschar? Es ist nicht so, als wäre sie hier gefangen, wir könnten ihr Gedächtnis jederzeit löschen und sie wäre frei. Trotzdem schien sie an ihrem Leben hier erstaunlich stark zu hängen. Vielleicht hatte sie sich in meinen Vater verliebt, wäre durchaus möglich. Wir Vampire verfügen schließlich über außergewöhnlicher Schönheit und senden berauschende Pheromone für die Menschen aus. Wenn die wüssten, dass sie sich nur so sehr zu uns hingezogen fühlen damit sie uns die Jagd erleichtern... Ich bräuchte Ann wahrscheinlich nur einmal anlächeln und sie hätte gar keine andere Wahl als sich mir hinzugeben. Welch eine Macht. Ich drehte mich Richtung Tür. "Ich weiß, danke Ann." Als ich nach draußen trat klatschte mir der kalte Wind ins Gesicht. Ich stellte den Kragen meines Mantels hoch und wagte es mit dem Wind aufzunehmen. Eigentlich war mir gar nicht danach zu Jagen, aber zu Hause hielt ich es auch nicht länger aus. Mein Vater, der sehr von sich überzeugt war, hielt es nicht für weiter nötig sich nach draußen zu begeben um zu Jagen und ließ sich von Dienern Nahrung ins Haus 'liefern'. Ansonsten war er ein sehr geschäftiger Mann in der Vampirwelt. Alle machten sofort einen knicks wenn sie Ihn oder mich sahen. Wir waren schließlich die Elite. Ich konzentrierte mich wieder auf die 'Jagd' denn es kam mir ein Mann in seinen Vierzigern mit seiner kleinen Tochter entgegen. Sie gingen Hand in Hand, sich anlächelnd durch die Straßen, sich noch keiner Gefahr bewusst. Ich schaute starr auf den Boden und versuchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu ziehen, doch kaum hatten die Beiden mich bemerkt lies ich meine Fassade fallen und mit einem Ruck griff ich mit immenser Kraft nach den Schultern des Mannes und drückte ihn in Lichtgeschwindigkeit gegen die nächste Straßenwand. Ich hörte noch wie das Mädchen nach ihrem Vater schrie, doch sie war außer Sichtfeld.. Der Mann war starr vor Schreck, die Augen weit aufgerissen und am ganzen Leib zitternd. Er war mir ausgeliefert und er spürte das sein Ende sich näherte. Ihm blieb nichts anderes übrig als sich verzweifelt an mich zu klammern. Ich schaute ihm intensiv in die Augen bevor ich meinen Mund an seine Halsbeuge legte und mich an seinem lebenswichtigem Nektar machte. In dieser Position verharrten wir Beide bis seine Arme schlaff da hingen, ich hatte ihm den letzten tropfen Blut aus dem Körper gesaugt. Erst als sein Körper ohne Leben auf den Boden sackte, bemerkte ich meine Zuschauerin. Sie saß da, schaute mir direkt in die Augen ohne einen funken Angst. Selbst als ich mich ihr voll und ganz zu wand, zuckte sie nicht einmal mit der Wimper. Ich ging auf sie zu und kniete mich vor sie. 'Was ist mit diesem Mädchen?' Mir vielen ihre außergewöhnlichen Augen auf, sie strahlten so merkwürdig. Als ich meine Hand nach ihr ausstreckte war es das erste mal das sich irgendetwas in ihr zu regen schien. Sie schlug erschreckend ruhig meine Hand weg. 'Was mach ich nun mit der...?' Ich schaute sie unverwegt an :"Nun, mir scheint es, als hättest du ungewollt etwas gesehen das du hättest besser nicht sehen sollen." Wieder streckte ich meine Hand nach ihrem Haar aus, diesmal ließ sie mich. In keinem der Momente in denen ich mit ihr sprach, hörte sie auf mir in die Augen zu starren. Aus irgendeinem Grund gefiel sie mir, sie weckte mein Interesse. "Was machst du hier?" Sie öffnete ihren Mund und schloß ihn wieder. Hatte es ihr die Sprache verschlagen? Ich packte sie am Arm und zog sie auf ihre Beine. Sie wehrte sich nicht. "Ich habe eigentlich kein Interesse daran dich sinnlos zu töten, denn genährt habe ich mich bereits an diesem Mann.", sagte ich als ich sie neben mir her zog, vorbei an der Leiche des Mannes. Damals kam es mir zu Gute, dass ich als Reinblüter geboren wurde. wir hatten privilegien. Ohne probleme konnte ich durch die Gegend wandern, anderen Vampiren begegnen und keiner schien Misstrauen zu schöpfen. Ich nahm das Mädchen mit in eines der Hotels die meine Familie unteranderem führte. Einer der Angestellten führte uns in die Private Suite. "Ich weiß nicht wie und wo du lebst, aber von nun an wirst du hier wohnen. Verstanden?" Das Mädchen schaute sich um, lächelte und nickte. Ich grinste innerlich. "Dem Fräulein scheint es zu gefallen?" Sie drehte sich zu mir um und strahlte. Wie konnte sie mich so anlächeln, wo ich doch ihr Tod bedeuten könnte? "Sag, fürchtest du dich nicht vor dem Tod?" sie schüttelte mit ihrem Kopf. "Verfügst du über eine Stimme?" Sie nickte. "Wirst du mit mir reden?" "Ja." Ich weitete unweigerlich die Augen. Das erste Wort das sie mit mir sprach; welch eine raue Stimme. "Das freut mich! Wie ist dein Name Mädchen?" Sie schwieg für einen Moment, es schien als würde sie darüber nachdenken was sie sagen sollte. "Mein Name ist Jale. Deiner?" Das war sie also, Jale. Ich beschloss, dass sie für eine Weile meine Unterhaltung sein würde. Kaum ahnte ich zu diesem Moment welch eine große Rolle sie für mich spielen würde in kommender zukunft. "Welch ein seltener Name, Jale. Man nennt mich Isei." Sie nickte und wandte mir den Rücken zu um sich auf das Bett zu werfen. Ich ging ihr hinterher und setzte mich an das Bettende. "Wird dich keiner vermissen?" Sie drehte sich zu mir um und stützte ihren Kopf mit ihren Armen ab. Für einen Moment schwieg sie, sagte dann:"Nun, davon wüsste ich sicher." Aus irgendeinem Grund lächelte sie, es war jedoch in keinem Fall ein glückliches Lächeln. "So? Nicht das es weiter von Interesse wäre ob da Welche wären oder nicht.... Hast du hunger?" Ich stand auf und ging zum Telefon, wählte an und schaute sie fragend an. "Nein, du?" Ich hatte eine andere Antwort erwartet, lies es mir jedoch nicht anmerken und bestellte trotzdem was aufs Zimmer. "Du solltest gesehen haben, dass ich bereits mein Abendmahl genossen habe." Sie grinste mich an und ich lächelte zurück. Es schien sie nicht im geringsten zu verunsichern das ich ein Vampir war, vielleicht hatte sie es noch nicht ganz verstanden? Jale richtete sich auf und stellte sich vor mich. "Wie alt bist du Isei? Du siehst nicht viel älter aus als ich.." 'Wie auch immer sie darauf kommt...' Ich entschloss ein wenig mit ihr zu spielen und griff vorsichtig nach ihrem Haar. Spielerisch schaute ich ihr in die Augen. "Du hast recht, ich sollte nicht viel älter als du sein. Zumindest von meiner Erscheinung her." Sie blieb erstaunlich ruhig obwohl ich ihr so nah kam. Welch ein törichtes Mädchen. Sie konnte trotzdem nicht länger als eine Minute in meine Augen schauen, sie ertrug es nicht. "Das heißt du bist wie alt?" 'Zu neugierig.'. "Ich bin 19 Jahre. Würde man mein Alter jedoch in der menschlichen Art und Weise zählen, so kämen wir auf 99 Jahre." Sie schien einen Moment in Gedanken versunken zu sein hob dann wieder ihren Kopf. "Du bist also 99? Wow, dafür siehst du echt noch arg gut aus." Ich konnte nicht anders als zu lachen. "Interessante Ausdrucksweise... Ich fühl mich auch keines Wegs wie 99 Liebes." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)