Zwei Schicksale, ein Weg 2 von Lesemaus (Neues Leben) ================================================================================ Prolog: Die ersten Probleme --------------------------- Zwei Schicksale, ein Weg Neues Leben Prolog Die ersten Probleme Nervös saß ich auf dem Toilettendeckel im Badezimmer und starrte gebannt auf den Schwangerschaftstest in meiner Hand. In mir tobten gemischte Gefühle. Einerseits ersehnte ich das Ergebnis des Testes, anderseits würde ich ihm am liebsten auf der Stelle in den Müllereimer unter dem Waschbecken knallen. Das Haus lag still da, dass lag daran, dass ich allein war. Vater war zu einer wichtigen Sitzung der Clane gegangen, Neji hatten wieder eine Mission der Anbu-Einheit und Hanabi hatte Unterricht in der Akademie, ich würde also so schnell niemanden mehr erwarten. Den Test hatte ich heimlich in der Apotheke gekauft, es war schwieriger als erwartet. Fast jeder kannte mich im Dorf und hätte leicht quatschen können, darum hatte ich mir eine pechschwarze Mütze aufgesetzt und meine Haare unter sie geklemmt, sodass man mich kaum erkannte. Ich hatte die Kappe so tief in die Stirn getragen, dass man meine Augen nicht hatte sehen können, also konnte ich beruhigt sein, dass niemand reden würde. Und nun saß ich halt auf diesem bescheuerten Toilettendeckel! Tränen brannten mir in den Augen. Ich war sichtlich mit dieser Situation überfordert. Ich hatte meinen Kopf auf meine angezogenen Beine gelegt, den Schwangerschaftstest weit von mir fern haltend. Mein Körper bebte leicht, nicht nur durch die hochkommenden Gefühle, sondern auch weil der Toilettendeckel kühl war. Was sollte ich machen, wenn es positiv war? Ich war noch nicht bereit für ein Kind, so viel stand fest, auch wenn ich Kinder liebte. Der Clan würde sich natürlich freuen, aber wie würde meine Familie reagieren, vor allem Neji? Genervt seufzte ich. Ich hatte vor kurzem erst meine Ausbildung zur Medic-Nin angetreten und wollte diese nun wirklich ungern unterbrechen, weil ich nicht länger warten wollte. Ich hatte mir diesen Beruf schon lange gewünscht und nun hatte ich endlich die Möglichkeit diesen Beruf zu erlernen. Das war doch alles zum schreien! Fünf Minuten musste ich warten, bis das Testergebnis feststand. Ich hatte die Badezimmertür extra abgeschlossen, aber eine Uhr hatte ich nicht dabei. Wie lange konnten fünf Minuten sein? Okay, vielleicht war ich einfach etwas ungeduldig, aber schließlich hing meine gesamte Zukunft von diesem Test ab. Dann endlich nach anscheinend ewigem warten, ich zählte gedanklich immer langsam bis sechzig, zog ich die Kappe, die über den Teststreifen gestülpt war, ab und blickte auf die zwei kleinen Fenster, die meine Zukunft entschieden. Rosa. Rosa bedeutete Schwanger. Ich war Schwanger! Bereits nach dem Neji und ich aus unseren Flitterwochen zurückgekommen waren, hatte ich mich merkwürdig gefühlt, sehr merkwürdig. Aber ich hatte es gekonnt beiseite gedrängt und es einfach nur damit abgetan, aufgeregt wegen meiner Ausbildung zu sein. Doch im Grunde wusste ich von dort an schon, was mit mir los war. Auch nachdem ich noch ein paar Mal mit Neji geschlafen hatte, war immer so ein unterdrücktes Gefühl in mir, dass er vorsichtig sein sollte, da ich etwas hatte, was ich nicht wahrnahm. Bis jetzt wusste niemand von meinen Gefühlen, die ich nach dieser einen verhängnisvollen Nacht empfunden hatte. Zudem war es mir auch peinlich sagen zu können, ich hätte meinen Mann verführt, was ja auch ein bisschen stimmte. Es war ein schreckliches Gefühl jetzt Gewissheit zu haben. Etwas wuchs in mir, was ich nicht haben wollte, wofür ich noch nicht bereit war. Gedankenverloren schmiss ich den Test weg, versteckte ihn weiter unten im Müll, damit ihn keiner fand oder eher gesagt, damit Neji ihn nicht fand, da dies unser gemeinsames Bad war. Meine Hand zitterte leicht als ich den Deckel des Mülleimers wieder zuklappte. Als ich aufschaute, direkt in den Spiegel über dem Waschbecken, blickte mir ein blasses Gesicht entgegen mit einem leeren Blick. Nur die Tränen, die sich über dessen Wangen bahnten, zeugten von den wahren Gefühlen. Ich spürte, wie eine Träne an meinem Kind kam und lautlos ins Waschbecken tropfte. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich weinte. Energisch wischte ich mir über meine Augen. Jetzt nicht, jetzt durfte es nicht sein. Ich musste stark sein und nachdenken, vor allem nachdenken, dann würde mir bestimmt eine Lösung für dieses Problem einfallen. Irgendwie hatte ich ja erwartet schwanger zu werden, aber doch nicht zu früh, ich hatte erst in ein paar Tagen Geburtstag und wurde 17, junge 17! Indem Alter konnte ich noch nicht Zuhause die brave Hausfrau spielen, ich wollte noch Dinge unternehmen, Reisen machen, die Welt entdecken! Tief atmete ich durch. Ich durfte jetzt nicht durchdrehen und mich auch nicht zu sehr aufregen. Ein klarer Kopf war gefragt, um meine aufgewühlten Gedanken in die richtigen Schubladen zu sortieren. Nur wegen eines Babys würde ich jetzt nicht Kopf stehen! Schließlich war es normal, dass erlebte jede Frau einmal mindestens in ihrem Leben, also Ruhe! Allmählich ging es. Mit mir selbst zu streiten half mir immer, wenn ich Probleme hatte, als wenn ich einen Außenstehenden anbrüllen würde, der von nichts eine Ahnung hatte. Ich trug nur eine kurze Hose und ein Top, schließlich hatten wir Sommer. Den ganzen Tag knallte schon die Sonne auf die Erde nieder und es war mehr schwül als mir lieb war. Im Schatten war es schon unerträglich warm, aber in der Sonne, um Gottes Willen! Da taten mir die Leute Leid, die heute zur Arbeit mussten. Ich musste nur nicht hin, weil ich demnächst eine Prüfung hatte und dafür lernen musste, obwohl ich bei der Hitze und meinen momentan sehr realen Problemen kaum etwas in meinen Schädel bekam. Es waren die Vorprüfungen, die nicht sonderlich schwer waren. Damit sollte nur eine Auswahl getroffen werden, wer überhaupt für den Beruf der Medic-Nin in Frage kam, aber das nötige Wissen hatte ich mir schon von Sakura angeeignet, die schon fast mit ihrer Ausbildung fertig war. Sie half mir gerne, ich wusste ihre Hilfe zu schätzen, da sie genau wusste wie sehr ich diesen Beruf erlernen wollte. Genau wie sie besaß ich eine außergewöhnliche Chakrakontrolle und würde locker durch die praktischen sowie theoretischen Prüfungen kommen, zudem ich noch das Byakugan besaß. Wäre es nicht so ein blöder Tag gewesen, hätte ich lauthals über das Wetter geflucht. Leise ging ich aus dem Bad. Ich schlich extra, damit nicht die Dienstboten, die immer noch hin und herhuschten, mich entdeckten und in unnötige Gespräche verwickelten, nur weil sie glaubten, dass das zu ihren Pflichten gehörte. Sie ließen mich, genau wie meine Familie, kaum in Ruhe. Manchmal fühlte ich mich wie eine eigene Gefangene in meinem Haus, mit einer Ausnahme. Wenn Neji bei mir war, fühlte ich mich immer geboren. Er gab mir den Halt, den ich brauchte, um mein Leben in den Griff zu bekommen und ich ersehnte jetzt schon seine Ankunft von seiner Mission. Mit der Aussage, dass ich schwanger war, würde ich noch ein bisschen warten, irgendwann würden sie es ja doch herausfinden, aber ich hoffte, er konnte mein Gefühlschaos ein wenig bändigen, wie er es sonst immer tat, wenn er mich einfach zärtlich in den Arm nahm und wir dann eng aneinander gekuschelt saßen und der Umgebung lauschten. Meistens schlief ich dabei denn ein und erwachte erst wieder abends, wenn Neji schon im Bett lag. In letzter Zeit fiel mir auf, dass er unter Alpträumen litt. Er war einer der jüngsten Anbus, was mir doch Sorgen bereitete, da das traumatisierend auf die Seele sich auswirken könnte. Nachts wälzte er sich dann hin und her, sodass ich ebenfalls wach wurde. Ich wusste ich konnte nicht viel für ihn tun, deshalb nahm ich ihn immer in den Arm, damit ich ihm wenigsten etwas Geborgenheit vermitteln konnte. Jedes Mal schlang er dann automatisch seine Arme um mich und presste mich fest an seinen Körper, als hätte er Angst, dass ich einfach vor seinen Augen verschwinden könnte. Meine nackten Füße erzeugten ein tapsendes Geräusch, während ich durch die Gänge des Anwesens schreitete. Kein Dienstbote weit und breit. Gut, der Weg war für mich frei. Ich ging Richtung Küche, da ich beschlossen hatte das Essen schon vorzubreiten, da es schon früher Nachmittag war und Vater sowie Hanabi bestimmt bald nach Hause kamen und ich kannte die zwei sehr gut. Hanabi roch jeden leckeren Kuchen oder Süßigkeiten auf eine Meile Entfernung, darum war sie jedes Mal die erste, die im Türrahmen stand, um mich auszufragen, was denn so lecker duftete. Das hatte sie eindeutig von Hiashi. Seit ich mit Vater vor über einem Monat geredet hatte und so den Tod meiner Mutter erfuhr, war er wie ausgewechselt. Gegenüber dem Clan benahm er sich kühl und resigniert wie immer, doch im Kreise unserer Familie blühte er richtig auf. Jeden Freitag machten wir einen Spieleabend zusammen. Am Wochenende unternahmen wir, wenn es die Arbeit denn zuließ, lange Ausflüge außerhalb von Konoha, natürlich mit gewissen Sicherheitsmaßnahmen. Neji hatte von uns am meisten mit Vaters Gemüt zu tun. Er war manchmal überfordert, wenn Vater ihm als Schwiegersohn freundschaftlich auf die Schulter klopfte, doch ich musste lächeln bei solchen Bildern, genau so sollte eine Familie sein. Nicht kaputt, sondern heil mit viel Liebe. Als ich in die Küche gelangte, hatte ich auch endlich für ein Gericht entschieden, was alle meiner Familie mochten: Nudelauflauf. Er war einfach zu machen und schnell. Zuerst nahm ich mir eine Packung Nudeln aus dem Schrank und setzte einen Topf mit Wasser auf. Ich schaltete den Herd ein, während ich das Wasser mit Brühe versah, damit die Nudeln nachher bereits gewürzt waren, wenn sie in den Topf kamen. Die Auflaufform nahm ich von einem der unteren Schränke heraus, die für die größeren Küchengeräte gedacht war. Nach fünf Minuten kochte das Wasser, sodass ich die Nudeln dazu geben konnte. Ich rührte eine Tomatensoße an, die ich anschließend über die Nudeln gießen würde, wenn sie in der Auflaufform waren. Aus dem Kühlschrank holte ich noch gewürfelten Schinken, Paprika und Mohrrüben, schließlich sollte der Auflauf ja auch gesund werden. Das große Stück Käse haspelte ich, sodass es nur noch kleine feine Streifen Käse waren, die ich locker über den Auflauf streuen konnte. Die Paprika sowie die Mohrrüben waren schnell geschnitten, dass eine in Würfel, dass andere in Scheiben. Die Nudeln waren schon nach wenigen Minuten im kochenden Wasser gar. Vorsichtig nahm ich sie heraus und siebte das überschüssige Wasser ab, darauf bedacht, mich nicht an dem heißen Wasser zu verbrennen. Anschließend füllte ich die Nudeln in die Auflaufform und goss die lauwarme Soße oben drüber. Die Paprika und Möhren verteilte ich an den Rand und auf die Oberfläche, bevor ich als letztes den Käse dazu gab, der die gesamte Oberfläche in Beschlag nahm. Der Auflauf war schnell in den vorgeheizten Ofen gestellt, bis ich die Eieruhr auf die entsprechende Wartezeit gedreht hatte. Da es mir zu langweilig wurde auf den Auflauf die ganze Zeit zu starren, wie der Käse allmählich anfing zu schmelzen, räumte ich die Küche auf, die mir von den benutzten Lebensmitteln zu dreckig erschien, als hätte ich für eine zehn Mann Mannschaft gekocht. Aber nachdem auch dies erledigt war, hatte ich keine Ahnung, was ich machen sollte. Putzen musste ich nicht, ich wollte mich aber mit aller Macht von meinen eigenen Gedanken abhalten. Ich durfte jetzt einfach nicht darüber nachdenken, was mit mir los war, auch wenn ich es schon seit Wochen wusste, nur jetzt die Bestätigung hatte. Ich hatte Angst in einen tiefen Schlund zu fallen, aus dem mich niemand retten konnte außer mir selbst. Ich kam mir so hilflos vor in diesem Körper, als wäre ich plötzlich eine Außenstehende, die auf dieses arme blasse Mädchen herabsah. Seufzend schüttelte ich den Kopf. Ich machte mir schon genug Gedanken, da sollte ich mich nicht selbst fertig machen. Ich musste es meiner Familie beibringen, fragte sich bloß wie. Ich konnte nicht einfach heraushauen: „Hey ich bin schwanger. Freut ihr euch?“, äffte ich sarkastisch die Tonlage. Ich glaube dann würden alle tot vom Stuhl kippen, wenn ich mit so einer Aussage ankäme. Das war echt deprimierend. Der Geruch des leckeren Auflaufs stieg mir in die Nase, der Geruch hatte sich schon weit im Raum verbreitet. Ich musste mir eine Hand vor den Mund halten, um nicht zu würgen. Auf einmal war mir speil übel, ob das vom Auflauf kam? Um mein Glück nicht heraus zu fordern, ging ich zur Terrassentür und öffnete diese ganz weit, damit frische Luft hereinkam. Meinen Blick hielt ich magnetisch auf den Boden gerichtet, immer noch mit der Hand auf den Mund. Wahrscheinlich sah ich gerade grün im Gesicht aus. Ich war viel zu sehr mit diesem elenden Würgreiz beschäftigt, als die Person wahr zu nehmen, die sich mir unauffällig vom Garten aus genähert hatte. Seine Leichtfüßigkeit war beachtlich, sonst wäre er nicht in dem jungen Alter schon ein Anbu geworden. „Ist alles in Ordnung Hinata?“, fragte mich eine samtene Stimme, die ich unter tausend anderen wieder erkannt hatte. Das durfte nicht sein, dass durfte nicht wahr sein! Ruckartig hob ich den Kopf, um mich davon zu überzeugen, ob die Person vor mir wirklich er war, den ich vermutete. Ein besorgtes Gesicht sah mir entgegen, mit solchen tiefgründigen Augen, die mich komplett zu durchleuchten schienen. Das Augenpaar war meinem so gleich, dass es beinahe gruselig war. Die Anbu-Kleidung stand ihm hervorragend, sie lag eng an seinem Körper. Seine Maske hatte er abgenommen, um mir ungehindert ins Gesicht sehen zu können. Seine langen, seidig braunen Haare fielen um seine Schultern herum und bewegten sich leicht im aufgewühlten, schwülen Wind. Ich starrte direkt in das Gesicht meines Mannes. Und mein Leben schien an diesem Punkt einfach spurlos an mir vorbei zu gehen. So, hier fängt wie versprochen meine Fortsetzung von „Zwei Schicksale, ein Weg 1- Geknüpfte Bande“^^ Dieses Mal heißt die FF „Zwei Schicksale, ein Weg 2- Neues Leben“, ihr könnt euch bestimmt schon denken warum^^ Naja, mehr verrate ich noch nicht, nur so viel: Hinata ist schwanger und erlebt neun Horrormonate mit ihrer Schwangerschaft. Keine Sorge, ich werde sie nicht zu sehr quälen, wahrscheinlich eher im Gegenteil^^ Vermöbelt mich bitte nicht dafür, dass ich keine Ahnung habe wie eine Schwangere denkt, ich überlege mir einfach, wie ich mich in fühlen würde, wenn ich in einer solchen Situation wäre^^ Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mir weiterhin treu bleiben würdet^^ Danke schon mal im Voraus und viel Spaß mit meiner FF^^ PS: Würde mich darüber freuen, wenn ihr mal unter meine One-Shot-Sammlung gehen würdet, da habe ich nämlich extra zum Valentinstag ein Extra-Kapi über Neji und Hinata verfasst. Es wird euch bestimmt gefallen^^ Würde mich freuen wenn ihr vorbeischauen würdet, habe mir viel Mühe damit gegeben >-< Es ist ein kleiner Vorblick auf meine FF, nur ist Hinata da schon mitten in der Schwangerschaft^^ Lesemaus Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)