Jigoku Shoujo 4523 von Sinistral (Ein Crossover aus Jigoku Shoujo und Shigofumi (benötigt *keine* Vorkenntnisse beider Serien)) ================================================================================ Kapitel 9: Katsus Vater ----------------------- "Er hat also die Seite schon mehrmals besucht, was?" warf Wanyudo in die Runde. "Und er hat noch immer nicht einen Namen eingeben, dieser Katsu. Ich glaube, er ist zu ängstlich..." sagte Ren und hockte sich zu Wanyudo. Hone lachte die beiden an: "Männer, ihr überseht das Offensichtlichste. Er ist viel zu sehr in seine kleine Freundin vernarrt, als dass er in die Hölle gehen würde. Solange sie noch da ist um ihn zu trösten, wird es beim Gucken von Jigoku Tsushin bleiben." "Bist du dir sicher?", fragte Wanyudo und blickte erstaunt und bewundernd zu Hone auf. "Ich bin eine Frau, ich weiß das doch!" Ren schloss die Augen, grinste hämisch und spottete: "Hmpf. Vielleicht weiß er auch nicht, welchen von den dreien er in die Hölle befördern will." "Du bist so unromantisch!" Emna Ai, das Höllenmädchen, saß in einem Feld aus roten Schönlilien. Schon lange war sie hier nicht mehr gewesen, hat die Ruhe genossen und am nahen Fluss gebadet. Die ewig untergehende Sonne tauchte den höllischen Wohnsitz des Höllenmädchens in ein schönes Orange. "Das junge Fräulein kommt heim." sagte Wanyudo bedacht, als Enma Ai mit gesenkten Kopf richtung Hütte ging. Ihr schwarzer Yukata stichte aus der Harmonie der Natur traurig hervor. Nicht unschön, traurig. "Nun, die Zeit wird zeigen, wie diese Geschichte aussgehen wird, nehme ich an.", seufzte Ren und fügte dem hinzu:"Wir können wie immer nur abwarten und zugucken." Währenddessen, mehrere Tausend Kilometer von Katsu entfernt, machte sich ein alternder Yuppie in New York zu seinem Arbeitsplatz auf. Der Mitt-Vierziger hörte auf den Namem Harman Ryhers. Harman aß wie seit Ewigkeiten zum Frühstück seinen Toast mit Erdnussbutter und sah sich die Frühnachrichten dazu im Fernsehen an. Die Wohnung war sehr leer gewesen, seit seine Liebe gestorben war. Eigentlich hatte er keinen Sinn mehr im Leben gefunden, nachdem sie tot war. Er gehörte zu den oberen Zehntausend, seine Firma war in der hart-umkämpften Computer-Branche gut dabei; er konnte (wenn er es gewollte hätte), sich jeden Abend in den Stundenhotels der Stadt vergnügen und hatte für den Rest seines Lebens ausgesorgt. Kurz gesagt, er fristete ein fast bedeutungsloses Dasein. Die einzige Familie, die er noch hatte, war sein Sohn Katsu. Er wollte nie wirklich Kinder haben; für ihn zählte es, mit seiner Liebe alleine glücklich zu leben, egal ob in Japan oder den U.S.A.. Doch es sollte halt alles nicht so sein, und nun war die Frau tot und der Sohn da. Harman konnte und wollte sich nicht den Druck aussetzen, gleichzeitig eine Firma zu führen und einen unehelichen Sohn zu erziehen, also wählte er den bequemsten Weg, mit Geld war schließlich alles möglich in dieser Welt. Also machte es ihm auch nichts aus, als er heute früh mal wieder einen Scheck für seinen Sohn Katsu ausstellte. Wäre Katsu nicht gewesen, hätte er sich schon längst das Leben genommen, aber der letzte Wille von Katsus Mutter zwingte ihn förmlich dazu, Katsu zu unterstützen, wenn nicht als Vater, dann durch Geld. Harman war in seiner melancholischen Phase und er kramte den letzten Willen seiner Frau noch einmal hervor. Es war ein Brief aus dem Jenseits, ein Shigofumi. "Es tut mir für alle Beteiligten Leid, was passiert ist. Es hätte nie soweit kommen dürfen, wir waren beide dumm. Vielleicht ist es ganz recht, dass ich jetzt tot bin. Bitte setze alles daran, Katsu zu unterstützen. Wenigstens finanziell. BITTE!" Das "BITTE!" am Schluss des Briefes war so fett geschrieben, dass das Papier schon leicht rissig geworden war. Dieser Brief einer Toten, dass war im Grunde der ganze Lebensinhalt von Harman. Diesen Wunsch wollte er seiner Geliebten nicht verwehren. Es war schon viele Jahre her, dass er den Brief gekriegt hatte. Ein junges Mädel in Uniform und einem sprechenden Stab brachte ihm den Brief der toten Frau, welcher "Shigofumi" genannt wurde. Er hielt das alles erst für einen schlechten Scherz, aber als er die Schrift wiedererkannte, war er sich sicher, dass sie es war. Er aß sein Brot zu Ende und machte sich auf zur Arbeit. Er fühlte sich wie ein lebender Toter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)