When a wrong decision ruin your life - AaML von Sakuras_Hope (AAML - Eine falsche Entscheidung, und dein Leben ist zerstört. Eine falsche Entscheidung und du fällst in ein nie endendes schwarzes Loch. Eine falsche Entscheidung - und du verlierst alles...) ================================================================================ Kapitel 10: Never too late...? ------------------------------ Heeey :) Voll den SchreibRausch grad :D Jedenfalls gibts dann hier auch mal wieder ein neues Kapitel und ich hoffe es gefällt euch :3 --- Never too late...? Als Misty am nächsten Morgen die Augen aufschlug, pochte ihr Herz wie verrückt. Sie hatte den gestrigen Tag in ihrem Traum erneut erlebt, aber zu einer neuen Erkenntnis ist sie nicht gekommen. Sie setzte sich auf und strich sich die Haare aus der Stirn. Einerseits wollte sie Ash am liebsten immer noch anbrüllen, andererseits gab es auch einen Teil in ihrem Inneren, der sich fast etwas freute, wenn sie über ihn nachdachte, dass wär vor ein paar Tagen noch gar nicht möglich gewesen. Misty stand auf, stellte sich vor ihren Spiegel und begann einen schwarzen Strich um ihre Augen zu ziehen. Als sie fertig war fühlte sie sich gleich wohler. Als wär dieser kleine schwarze Strich eine Art Maske, ein Schutzschild. Misty betrachtete sich. Die schwarzen Haarsträhnen. Das Piercing. Das Make-Up. Das war sie seit einigen Jahren. Plötzlich merkte sie wie ihre Hand begann zu zittern. Sie öffnete die Schublade und zog ihre Schachtel mit den kleinen Pillen heraus. Sie atmete einmal tief durch, dann bekam sie einen wütenden Geischtsausdruck und pfefferte die Tabletten in den Mülleimer, der neben ihrem Bett stand und atmete tief durch. Sie rieb sich ihre zitternden Hände und fragte sich, wie lange sie es ohne diese kleine Dinger aushalten würde. Sie musste auf andere Gedanken kommen. Sie schnappte sich einen schwarzen Rock und ein graues Top und verließ ihr Zimmer. Sie musste weg von den Pillen. Einige Stunden später saß Misty in der Abenddämmerung draußen vorm Labor und rauchte sich eine Zigarette. Sie hatte sich den Tag über ruhig gegeben, damit sie nicht gleich mit den Geschehnissen konfrontiert wurde und zum Glück sah Gary auch noch nicht so aus, als wäre er in der Lage, die Situation einzuschätzen. Misty drückte ihre Zigarette aus und zündete sich gleich eine neue an, als sie sah, das Ash die Einfahrt hoch gelaufen kam. Direkt schlug ihr Herz wieder schneller, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben und nicht los zuschreien oder sonst etwas unüberlegtes zu tun. Ihre Gefühle waren momentan einfach so durcheinander, dass sie gar nicht genau wusste, was sie bedeuteten. Und die gleichgültige Fassade, die sie jahrelang nach Außen zur Schau getragen hatte, begann auch zu bröckeln. Bevor er bei ihr ankam, versicherte Misty sich noch, dass ihr Anhänger unter ihrem Top verschwunden war. Schüchtern blickte Ash sie an „Hi, Misty.“ In diesem Moment entschied Misty, dass sie gerade keine Lust hatte – und eigentlich auch nicht in der Lage war – über alles zu reden zu was passiert war. Sie hatte noch nicht entschieden, wie es weitergehen sollte, was sie ihm alles sagen wollte, was passieren würde. „Hey.“ sagte sie schlicht und nahm einen weiteren Zug. „Auch eine?“ sagte Misty und bot Ash die Schachtel an. Sie sah sofort, dass es ihm unangenehm war, doch als sie die Schachtel schon wieder wegziehen wollte gab er ein unsicheres „Klar.“ von sich. Misty beobachtete, wie Ash die Zigarette unbeholfen in den Mund steckte und anzündete. Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hatte er noch nie an einer gezogen. Er paffte. Misty musste sich ein Lachen verkneifen, da Ash versuchte, lässig zu wirken und anscheinend nicht mal begriff, dass er nicht richtig rauchte. „Ich... hab dich wirklich vermisst Misty.“ sagte er, steckte sich die Zigarette in den Mund, tat einen langen Zug und noch bevor sie antworten konnte stieß er prustend den Rauch aus. Da konnte Misty nicht mehr an sich halten und musste lachen. „Gib her.“ sagte sie, nahm ihm die Zigarette aus der Hand und warf sie ein paar Meter von sich. „Ey..“ sagte Ash, nachdem der Husten nachgelassen hatte. „Das ist nicht gut. Rauchen ist ungesund.“ „Dann.. lass du es auch.“ sagte er und versuchte nach ihrer Zigarette zu schnappen, doch Misty war zu schnell. „Für mich ist es zu spät.“ sagte sie und legte den Kopf schief. „Es ist nie zu spät.“ flüsterte Ash und sah wie Misty sich auf die Lippe biss und schließlich ihre linke Hand anfing zu zittern. Als Ash mit gerunzelter Stirn auf die Hand sah, steckte Misty sie schnell in die Jackentasche. Die Hand, die die Zigarette hielt, war ganz ruhig. Wie sollte sie ihm auch erklären, dass Zigaretten noch das harmloseste waren, und sie die brauchte um sich von schlimmeren Dingen abzulenken? Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie Ash sowieso für nichts eine Erklärung schuldig war. Es ist nie zu spät. hallten seine Worte nach. War es eine Tatsache, oder eine Frage gewesen? Sie konnte ihm ansehen, dass er wirklich hoffte, noch eine Chance zu kriegen. Misty sah zum Himmel hinauf, der langsam dunkler wurde und der Mond langsam aufstieg. Wenn sie nur gewusst hätte was Rocko von all dem dachte, oder sie zumindest ihre Gefühle hätte ordnen können. „Du... sagtest du brauchst mich.“ „Ja.“ Misty atmete langsam aus. „Wieso?“ „Mist...“ sagte er und griff nach ihrer Hand. Sie sah ihn nicht an, ließ aber seine Hand auf ihrer ruhen. „..du warst immer das wichtigste für mich, das weißt du doch. Ich hab einen Fehler gemacht, einen sehr schlimmen Fehler. Ich war eine Sekunde egoistisch und vielleicht hat das Rockos Leben gekostet.“ Er merkte wie sie bei Erwähnung seines Namens zusammen zuckte. „Und ich gebe mir jeden gottverdammten Tag die Schuld an allem.“ sagte er leise. Jetzt sah Misty zu ihm, doch er blickte starr vor sich auf den Boden. Ein paar Mal setze Misty an, ihm zu widersprechen, doch sie konnte es nicht. Es traf sie selber wie ein Schlag, doch sie war noch nicht bereit, ihm diese Last abzunehmen. „Hey Misty willst du...“ sagte Gary als er aus der Tür trat. „..Oh, ich meine wollt ihr vielleicht n Bier?“ „Oh... Klar.“ sagte Misty und Ash nickte. Misty war erleichtert gewesen, dass ihr die Antwort erspart geblieben war. Doch es war eine Sekunde lang. Sie konnte es Ash ansehen, sie hatte zu lange geschwiegen und er hatte gemerkt, dass er keine tröstende Antwort zu erwarten hatte. Irgendwie tat es Misty auch Leid, aber sie konnte ihm momentan nicht helfen. Es kostete sie alle Kraft, sich selbst zu helfen. „Ich hätte es sein können.“ sagte sie leise. Genau das hatte sie ihm gestern auch an den Kopf geworfen. „Ich weiß...“ „Nein, so meine ich das nicht... ich meine, ich frage mich immer nur, was Rocko mir nun sagen würde, statt darüber nachzudenken, was ich an seiner Stelle wollen würde.“ Misty sah verwirrt auf ihre Hand und zog sie von Ash weg. Er sah sie ängstlich an. „Und?“ „Ich... wenn ich es gewesen wäre, die diesen... schrecklichen Tag nicht überlebt hätte,... würde ich wollen, dass sie dir verzeihen.“ Ash lächlte sie schüchtern an. „Ich sage nicht, dass es nicht deine Schuld ist, aber... du hast nur ein paar Sekunden lang eine falsche Entscheidung getroffen. Es ist... irgendwie menschlich.“ Ash sah sie lange an. „Ob Rocko das wohl auch so sieht?“ „Rocko ist nicht sauer auf dich.“ „Woher weißt du das?“ Misty lächelte seicht. Weil sie genau wusste, dass sie an seiner Stelle nicht sauer wäre. „Sagen wir einfach, ich weiß es eben.“ Als sie ein paar Minuten später mit Gary zusammen saßen und ihr Bier tranken, war es schon etwas entspannter, aber lange nicht so entspannt wie früher. Beste Freunde, haben sich fast immer was zu sagen, können aber auch stundenlang schweigen, ohne dass es unangenehm wurde. Doch das waren sie nicht mehr, oder? „Also... was macht ihr so?“ Gary und Misty sahen erst zu Ash, und dann sahen sie sich an. Ja, was machten sie eigentlich? Ash hatte sich trotz der Trauer aufgerafft und etwas sinnvolles gemacht und was taten sie beide seit drei Jahren? Im Prinzip gar nichts. Es traf sie beide irgendwie wie ein Schlag. Es war ihnen die letzten Jahre alles egal gewesen, aber jetzt vor Augen geführt bekommen, dass sie praktisch 3 Jahre ihres Lebens verloren hatten, sie mit nichts tun gefüllt haben, außer mit Drogen und Alkohol und Zigaretten. „Wisst ihr noch als wir das erste Mal zusammen loszogen...?“ Fragte Gary aus dem nichts heraus, und Misty war ihm echt dankbar dafür. Sofort entspannte sie sich etwas und lauschte, fast etwas sehnsüchtig, einer der Geschichten von früher. Misty musste viel lachen, während die Jungs von den alten Geschichten erzählten. Doch außerdem merkte sie, wie sie zunehmend nervöser wurde. Und dann passierte es wieder. Plötzlich fingen Mistys Finger wieder richtig an zu zittern, viel stärker zu zittern. „Ich geh mal schnell...“ „Misty, tus nicht.“ zischte Gary leise. Wütend blitzte sie ihn an. „Ich wollte sagen, dass ich aufs Klo gehe, okay?“ sagte sie, trat gegen das Tischbein und stampfte ins Haus. Ash sah Gary fragend an. „Sie geht mal wieder Pillen schlucken. Anscheinend hatte sie ein paar Stunden keine mehr, so gereizt, wie sie reagiert hatte.“ Noch bevor Gary den Satz zu Ende gebracht hatte, war Ash aufgesprungen und Misty ins Haus gefolgt. Misty lief die Treppen nach oben hinauf, stürzte ins Gästezimmer, riss die Schublade der Kommode auf und wühlte darin herum, bis es ihr wieder einfiel. Sie blieb stocksteif stehen und ihr Blick wanderte zum Mülleimer. Sie atmete tief durch und lockerte ihre Finger als sie langsam darauf zuging und sich davor kniete. Gott sei Dank! Er war noch nicht geleert worden. Sie zog die Verpackung aus dem Eimer. „Was hab ich dir nur angetan?“ fragte Ash geschockt – Einserseits über ihr Verhalten, andererseits über das, was ihm da gerade rausgerutscht war. Er war leise ins Zimmer getreten und sah Misty nun entsetzt und angespannt an, wie sie Tabletten aus dem Müll klaubte. Misty fuhr erschrocken herum und schämte sich sofort, sie musste furchtbar aussehen, wie sie vor dem Mülleimer hockte. Sie presste die Lippen zusammen, als Tränen ihr die Wangen hinunterliefen. Er war der letzte Mensch gewesen, der sie so sehen sollte. „Hey...“ sagte Ash seicht, ließ sich neben ihr nieder und legte ihr vorsichtig einen Arm um die Schultern. Misty ließ ihn gewähren. „Ich wusste nicht das es so schlimm ist.“ sagte er leise. Deshalb hatte sie so merkwürdig darauf reagiert, dass sie aufhören sollte zu rauchen. Weil es einfach das kleinere Übel war. „Ich... hab sie heute morgen weggeschmissen, doch grad als wir über alte Zeiten geredet haben.. erst war es echt toll, doch dann gabs diese Stimme in meinem Inneren die mir immer wieder sagt dass es nicht mehr so ist und was nur aus mir geworden ist.“ „Und es ist alles meine Schuld.“ Misty schüttelte den Kopf. „Nein.“ Sie sah ihn an. „Das mit Rocko war schrecklich. Aber das – sie zeigte fast angewidert auf sich selbst – kam nur weil ich euch plötzlich alle nicht mehr hatte. Ich hab euch von mir gestoßen obwohl ichs selber kaum ertragen konnte.“ „Aber es ist meine Schuld, du kannst mir ja nicht mehr in die Augen sehen, seit dem Tag.“ Misty antwortete nicht, sondern hob den Blick und sah ihn direkt an. Dann hielt sie ihm mit der zitternden Hand die Pillen hin. Ash nahm sie und steckte sie ein. Misty atmete tief durch und als würde ihr plötzlich klar, wie sie da mit Ash saß und was sie ihm offenbart hatte, sprang sie auf. „Ich muss eine rauchen. Und das hier bleibt unter uns, verstanden?“ Als Misty wieder in die kühle Nachtluft heraustrat war Gary verschwunden. Sie war fast etwas erleichtert, denn sie war knallrot geworden. Drei Jahre lang hatte sie sich niemandem offenbart, und nur ein paar Stunden mit Ash reichten und sie ließ alle Enttäuschungen und den Schmerz vieler Jahre heraus. Einerseits hatte es gut getan, andererseits war es ihr eigentlich gar nicht Recht, Ash wieder so nahe zu kommen. Es war einfach zu früh. Sie setzte sich, zündete ihre Zigarette an und nahm einen Schluck Bier. Gleich wurde sie etwas ruhiger. Sie hatte gerade dem Menschen die Pillen gegeben, der sich so sehr um sie sorgte, dass er sie ihr nicht wiedergeben würde. Sie atmete tief durch. Sie war auf dem Weg der Besserung. Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)