When a wrong decision ruin your life - AaML von Sakuras_Hope (AAML - Eine falsche Entscheidung, und dein Leben ist zerstört. Eine falsche Entscheidung und du fällst in ein nie endendes schwarzes Loch. Eine falsche Entscheidung - und du verlierst alles...) ================================================================================ Kapitel 11: Gone Forever. ------------------------- Als Misty am nächsten Tag zum Frühstück heruntergegangen war, waren nur Delia und Professor Eich dagewesen. Als sie nach Gary fragte, erfuhr sie, dass er mit Ash unterwegs war. Das war Misty nur Recht. Sie entschuldigte sich, dass sie schnell etwas besorgen wollte. Eine halbe Stunde später stand Misty im Bad und verteilte eine Paste in ihren Ponyhaaren. Ein winziges Zugeständnis an ihr altes Ich. Sie atmete tief durch. So lange war sie mit diesen schwarzen Strähnchen herumgelaufen und nun färbte sie ihre Naturfarbe darüber. Bald würden ihre Haare wieder komplett orangerot sein. Als sie die Paste ausgewaschen und ihre Haare getrocknet hatte, sah sie sich an. Die Schminke und das Piercing waren unverändert, aber ihre Haare strahlten orangefarben. Es war ungewohnt, aber es gefiel Misty. Sie lächelte sich vorsichtig im Spiegel an. Da klopfte es an die Tür. „Misty? Alles okay? Samuel sagt du seist schon ewig da drin.“ Misty öffnete die Badezimmertür. „Alles in Ordnung.“ sagte Misty. Ash sah sich ihre Haare an und lächelte schüchtern. „Ich... würde dir wirklich gerne was zeigen.“ Misty sah ihn unsicher und misstrauisch an. „Was denn?“ „Wenn ich es dir vorher sage, kommst du vielleicht nicht mit.“ Misty sah ihn skeptisch an. „Gary meinte auch, du solltest es sehen.“ „Ach, wo auch immer es ist, da wart ihr heute morgen?“ Ash nickte. „Okay...“ entschied Misty und folgte Ash hinaus zum Auto seiner Mutter. ** Als Ash auf den Eingang zuging wurde Misty immer mulmiger. Ein Friedhof. „Ash, was... nein... was machen wir hier?“ fragte sie ängstlich. „Ich weiß du hast Angst.“ sagte er seicht und streckte ihr seine Hand hin. Misty sah einige Sekunden unsicher auf die Hand, so dass Ash schon fürchtete sie würde wieder gehen wollen, als sie ihre Hand, welche stark zitterte, in seine legte. Er verschränkte erleichtert lächelnd seine Finger mit ihren und zog sie mit sich. Langsam schritten sie über den Friedhof. „Ich weiß, du willst nicht über den Abend reden...“ Sofort zuckte Mistys Hand, sie zog sie aber nicht wieder weg. „Nachdem du... gegangen warst, habe ich dir nachgerufen. Dann hab ich nur da gekniet. Gary war auch weg, ich war in einer Art Schock.“ Ash atmete tief ein, es schien ihm schwer zu fallen, darüber zu reden. „Langsam sickerte die Erkenntnis in mich über. Er war tot. Und es war meine Schuld.“ Misty sah ihn an. „Und so tat ich das einzige, was ich tun konnte, um ihm nochmal meine Freundschaft zu beweisen. Ich ging zurück. Die Männer waren weg, hatten ihn einfach liegen gelassen. Ich hab meine Jacke über ihn gelegt, dass man die Wunden nicht so sah... und ich denke du willst sicher nicht jedes Details hören, aber... ich habe dafür gesorgt, dass er eine schöne Beerdigung bekam. Darüber habe ich auch in dem Brief geschrieben, doch deine Schwestern sagten du hättest ihn nicht gelesen und du seist nicht in der Lage zur Beerdigung zu gehen oder mich zu sehen.“ Misty war erstaunt, sie hatte nicht gewusst, das Ash das alles organisiert hatte. Langsam beruhigte sich ihre Hand, welche Ash hielt. „Wow... du hast Recht, wir haben uns nicht grade wie Freunde verhalten, dass wir Rocko einfach dort zurückließen.“ „Aber das wollte ich nicht...“ „Bitte, Ash, du musst dazu nichts sagen. Danke, dass du für alles gesorgt hast. Ich wäre wirklich nicht in der Lage gewesen.“ Dann gingen sie das letzte Stück schweigend nebeneinander her. Mistys Herz klopfte heftig gegen ihre Brust beim Gedanken daran, was sie gleich sehen würde. Warum hatte sie nie daran gedacht, einmal selbst hierher zu kommen? „Da ist es.“ sagte Ash leise. Misty trat an das Grab heran. Sein Name stand auf einem schönem, weißen Grabstein, davor waren viele Blumen in Farben die Rocko gefallen hätten und eine Kerze war angezündet. „War das...?“ „Gary? Ja.“ sagte Ash Misty drehte sich zu ihm und sah, dass er eine Kerze in den Händen hielt und ein Feuerzeug. Misty biss sich auf die Lippe, dann nickte sie und nahm die Kerze an sich. Sie hockte sich vor das Grab, stellte die Kerze genau in die Mitte und zündete sie an. „Danke für alles, Rocko.“ Schließlich stand sie wieder auf, Tränen rannen ihr über die Wangen. Und dann standen Ash und sie einfach dort. Nebeneinander. Schweigend. In Gedenken an ihren Freund. Einen Teil ihrer Familie. Auch Ash rannen nun Tränen über die Wangen. Misty lehnte ihren Kopf an Ashs Schulter und nahm erneut seine Hand. Sie atmete tief durch und auch wenn sie Angst gehabt hatte, dass dieser Schritt einen erneuten Zusammenbruch nach sich ziehen würde, spürte sie doch etwas anderes: Erleichterung. Als wäre ihr ein Stück weit die Last von der Seele genommen worden. „Ash...“ begann Misty zu flüstern. „Ich weiß nicht, ob das verrückt klingt, aber manchmal rede ich mit ihm... bitte ihn um Rat.“ „Das habe ich auch getan, nur dass ich ihn um Verzeihung gebeten hab.“ Misty hob den Kopf von Ashs Schulter und sah ihn an. „Sehr oft, sogar.“ „Er war es auch, der mir gestatte, wieder mit dir zu reden. Weißt du, als du kamst, ich dich wiedersah, war dass im ersten Moment furchtbar und doch musste ich darüber nachdenken, was Rocko wohl gewollt hätte oder an meiner Stelle tun würde. Und da wurde mir klar, dass wenn ich... wenn ich diejenige wäre, die hier begraben liegt, ganz egal was war, wollen würde, dass ihr füreinander da seid.“ Ash konnte Misty ansehen, dass es ihr schwerfiel, das zuzugeben. Es war sicher nicht einfach, jemanden wieder in sein Herz zu lassen, der an einem solchen Verlust mit Schuld war. „Dann muss ich mich wohl bei ihm bedanken, dass ich heute nicht alleine hier stehen muss wie sonst.“ „Bist du denn oft hier?“ „So oft es eben geht. Ich besuche ihn oft, bringe neue Blumen und.. rede mit ihm.“ sagte Ash leise. „Ich habe nie daran gedacht. Also daran, herzukommen.“ „Jetzt bist du ja hier.“ „Dank dir.“ sagte Misty und drückte leicht seine Hand. Es tat gut. Misty hätte nie im Leben damit gerechnet, dass es jemals wieder gut tun würde, mit Ash zu reden. Dass sie froh sein würde, ihn an ihrer Seite zu haben. Dass diese warme Gefühl und das Kribbeln wiederkam, wenn er sie berührte. Und von jetzt auf gleich trat Misty einen Schritt vor und legte ihre Arme um Ash, drückte sich fest an ihn und weinte. Ash war kurz wie überrumpelt, doch dann legte er seine Arme sanft um sie und begann ihren Rücken zu streicheln. Nun fiel auch von immer eine Last ab. Misty schien ihn wieder in ihr Leben zu lassen. Endlich. „Ich vermisse ihn so.“ schluchzte sie leise an seiner Schulter. „Ich weiß.“ sagte Ash sanft. „Aber ab jetzt bin ich für dich da und gemeinsam schaffen wir das.“ Misty lockerte ihren Blick und sah Ash an. Ihre Wimperntusche und der Kajal waren über ihr ganzes Gesicht verschmiert. Und ohne etwas zu sagen, ohne zu wissen warum, küsste sie Ash. Kein langer, leidenschaftlicher Kuss, ihre Lippen berührten sich kaum, wie ein Hauch. Ash sah sie verblüfft an. „Gehen wir?“ fragte Misty, als hätte es diesen Moment nicht gegeben. Ash nickte und sie harkte sich bei ihm unter und gemeinsam gingen sie den Weg zurück zum Auto. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)