Feuerzauber von HiYasha (Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?) ================================================================================ Kapitel 44: Eine Nacht in der Wüste ----------------------------------- Und hier wie versprochen Kapitel 2 Eine Nacht in der Wüste Eine Nacht in der Wüste, das wär’s. Sie musste echt mal weg, sonst bekam sie noch einen Clubkoller. Angetan von ihrer Idee wühlte Hi in den vielen Flyern, die auf einem Tischchen nahe er Rezeption auslagen. « Das Kloster St. Katherina am Berg Moses, wo sich Himmel und Erde berühren. » Das klang ja bombastisch. « Festungsartig liegt St. Katherina im steinernen Meer der Sinai Wüste wie eine unerschütterliche Insel. » Das Kloster war nicht weit entfernt, laut Foto eine Ansammlung kleiner Steinhäuser mitten in der Wüste, umgeben von einer hohen Mauer. Dort hatte sich angeblich der brennende Dornbusch befunden, den Moses einst gesehen hatte. Es gab Ausflugsbusse, die täglich dorthin fuhren, aber sie wollte eigentlich nicht in einen solchem Bus gequetscht voll akklimatisiert durch die Wüste gekarrt werden, um sich dann wieder mit Hunderten von quasselnden Leuten durch die engen Gassen zu drücken. Ne, wirklich nicht. Dann gab es auch Ausflüge auf den nahe gelegenen Mosesberg, sogar geführte Nachtwanderungen, um dann den Sonnenaufgang von dessen Hängen aus genießen zu können. Wieder wühlte sie in den Prospekten. « Ein Bandwurm von Taschenlampen schlängelt sich im sanften Mondlicht den steilen Pfad hinauf. Hunderte sind unterwegs, um die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf dem Gipfel des Mosesberges zu erleben.» Davon hatte sie schon gehört, es solle eine atemberaubende Aussicht sein. Sie stelle sich vor, wie die aufgehende Sonne langsam über sie rosafarbenen Berge zog...und sie inmitten einer Meute plappernder Touristen stand. Nein danke, auf keinen Fall! Dann lieber alleine. Sie konnte ja hinfahren zu dem Kloster, sich irgendwo eine verlassene Stelle suchen wo sie keiner sah, dort schlafen und am nächsten Tag zeitig aufbrechen, um sich in aller Ruhe das alte Gemäuer anzusehen. Ja, das wär’s. Kari und Banko würden eh keine Lust haben, die schützenden Mauern des Clubs zu verlassen, und so wollte sie die Frage, ob sie mitkommen wollten, lieber gleich gar nicht stellen, um so ja keinen in die Verlegenheit zu bringen, zu meinen, sie begleiten zu müssen. Obwohl das auch Spaß gemacht hätte, zu sehen, wie sie sich winden würden. Nein, sie wollte niemanden zu etwas zwingen, jeder sollte seinen Urlaub nach seiner Art genießen und nicht wegen einem Gefallen seine Vorlieben aufgeben müssen. So konnte auch sie frei entscheiden, wie sie zu dem Kloster gelangen wollte und musste keine Kompromisse schließen. Ihr war es lieber, morgens in der Frühe schon da zu sein, wenn alles noch still und ruhig war und sie die engen Gassen für sich alleine hatte. Und wie würde sie hinkommen? Ein Auto mieten, einen Geländewagen wie Sesshoumaru einen gehabt hatte? Sie stand auf und schlenderte zu der Theke hinüber, auf der weitere Prospekte lagen. Sie überflog sie…und blieb an einem hängen, auf dem Geländemotorräder abgebildet waren. Sie nahm das bedruckte Blatt Papier und las versunken darin. Man konnte sie leihen, um Wüstentouren zu machen, auf Wunsch mit einem Reiseleiter. Das wäre auch eine interessante Sache, aber die Touren erstreckten sich über mehrere Tage und sie wollte Inu Yasha nicht so lange alleine lassen. Aber mit einem Motorrad durch die Wüste zu fahren wäre schon nett. Sie könnte sich eines nur für die Tour mieten, auch Schlafsäcke und ganze Campingausrüstungen konnten geliehen werden. Ihr Plan reifte langsam. Sie sah auf die Uhr, es war erst früher Nachmittag. Sie konnte diesen Ausflug noch heute unternehmen. Aber sie könnte es ja probieren und doch mal Inu Yasha fragen, ob er nicht vielleicht Lust hätte mitzukommen. Er fuhr immerhin ganz gerne Motorrad, auch wenn er keine eigene Maschine besaß. Vielleicht würde ihn der Ausflug ja sogar reizen. Gleich machte sie sich auf den Weg ihn zu suchen, auch wenn sie sich schon wieder schalt, sich womöglich falsche Hoffnungen zu machen. Sie wollte doch niemanden belästigen. Aber mal fragen kostet doch nichts, dachte sie nur. Nachher wär es sauer, wenn sie es nicht getan hätte. Also los. Es war grad seine Zeit für ein Bierchen im gekühlten Cafe, vielleicht saß er ja mit Banko zusammen dort. Sie fand ihn tatsächlich dort, allerdings war er alleine. Erfreut lächelte er sie an, als er sie durch die Türe stieben sah und wies auf den freien Platz neben sich. „Ah, kreuzt du auch mal wieder auf? Wo warst du denn?“ Strahlend setzte sie sich zu ihm hin und bestellte ein Glas Cola. „Du, Inu, hör mal…“ begann sie sofort begeistert zu fragen und teilte ihm ihre Ausflugspläne mit. Sie beobachtete dabei aufmerksam sein Gesicht und mussten nur zu schnell erkennen, dass er an ihrem Vorschlag nicht so besonders interessiert zu sein schien. „In der Wüste schlafen? Warum das denn? Wo wir hier doch so schöne Betten haben…und du willst freiwillig auf Steinen liegen?“ Er schüttelte verständnislos den Kopf. Na ja, genau das hatte Hi bereits befürchtet. „Würde dir denn eine Motorradtour wenigstens gefallen?“ Sie schaute ihn hoffnungsvoll an, bereit, ihre Pläne etwas zu ändern wenn er sie dann wenigstens begleiten würde. „Ja, schon. Wann wolltest du den los?“ „Heute Nachmittag, und morgen Nachmittag wären wir wieder da.“ Er senkte den Kopf, spannte die Lippen und legte sich die Worte zurecht, mit denen er ihr antworten wollte. „Äh, ich hab heut an der Tauchstation erfahren, dass sie morgen Vormittag einen Tieftauchgang machen zu einem alten, versunkenem Schiff, das hier in der Nähe auf Grund liegt…“ Hi gab auf. Nein, das wollte sie ihm nicht vermiesen. Also ohne ihn. Sie schaute ihn an und zwang sich zu einem erleichterten Lächeln. „Na, das passt doch super! Du weißt doch, dass ich keine Tieftauchgänge machen mag, weil mir das Ausharren auf den Dekompressionsstufen zu öde ist. Und ich trau mich schon gar nicht in ein altes, dunkle Schiff rein.“ Er fuhr mit dem Kopf hoch und schaute sie ungläubig an. „Aber du machst doch sonst alles mit? Das wäre doch was Tolles…“ „Aber ich hab…Platzangst in so einem Wrack. Mich kriegst du da nicht rein. Außerdem war ich die letzten Tage so oft tauchen, ich mag mal was anderes machen. Daher passt das doch einfach prima. Ich fahr über Nacht mit dem Motorrad weg, schau mir das alles in Ruhe an und du kannst den Tauchgang mitmachen. Und wenn du Lust hast, können wir ja noch mal zusammen Motorräder leihen und einen Ausflug machen, ja?“ Hi versuchte, sichtlich zufrieden zu klingen und dass sie froh sei, eine so gute Lösung gefunden zu haben. Er sollte ihr ihre Enttäuschung nicht anmerken, denn sie wollte auch ihm seinen Tauchgang wirklich nicht vermasseln. Trotzdem schaute Inu sie besorgt an. „Na, ich weiß nicht. Willst du wirklich ganz alleine in der Wüste übernachten?“ „Ach, du weißt doch, ich habe mehrere Überlebenskurse gemacht. Ich kann mir eine Ausrüstung ausleihen und es gibt hier auch keine wilden Tiere vor denen man Angst haben müsste.“ Von den Schlangen und Skorpionen erzählte sie lieber nichts, sie wollte ihn nicht beunruhigen. Er hätte wahrscheinlich bedeutend mehr Angst vor denen als sie, und außerdem hatte sie gelernt, wie man aufpasst, dass man nicht gebissen wurde. Inu Yasha war immer noch nicht überzeugt. „Wegen der wilden Tiere mache ich mir weniger Sorgen, das Tier, das dir gefährlich werden kann, heißt Mann.“ „Da hat er Recht!“ Die tiefe Stimme ließ beide hochschrecken. Sesshoumaru stand hinter ihnen und blickte auf die beiden hinab. Mit ihm hatte sie jetzt wirklich nicht mehr gerechnet. Wie kam es, dass er immer dann auftauchte, wenn sie sich gerade mit jemandem unterhielt. War der doch ein Lauscher? Oder war sie so unaufmerksam, wenn sie in einem Gespräch vertieft war? Auf alle Fälle musste er einen sehr leisen Gang haben. „Stehst du da schon lange? Ich habe dich gar nicht kommen hören.“ Hi blickte erstaunt in sein hübsches Gesicht. „Na, lange genug um eurer Diskussion folgen zu können.“ Er schmunzelte und wandte sich dann an seinen Bruder. „Wie wär’s? Ich revanchiere mich für ihre Hilfe und begleite sie dafür in die Wüste. Dann brauchst du dir keine Sorgen um sie machen.“ Hi schaute überrascht zu ihm auf. Er wollte sie begleiten? Warum fragte er dann Inu zuerst und nicht sie? Außerdem wollte sie nicht, dass sich wieder jemand verpflichtet fühlte, ihr einen Gefallen zu tun. „Ach nein, lass mal. Das ist sehr nett, aber du bist mir keinen Dank schuldig und brauchst nicht wegen mir unbequem in der Wildnis zu übernachten. Das will ich doch gar nicht.“ Aber die beiden reagierten überhaupt nicht auf ihre Einwände, sondern verhandelten über sie über ihren Kopf hinweg. Inu Yasha sah seinen Bruder stirnrunzelnd an. Er wollte seine Freundin auf keinen Fall alleine in die Wüste gehen lassen, wo sie von weiß Gott wem überfallen werden konnte. Er malte sich das bereits in den düstersten Farben aus. Aber ob er sie stattdessen gerade seinem Bruder, dem Weiberheld anvertrauen sollte? Auf alle Fälle hatte er keine Lust, selbst mit in die Wüste zu gehen und sich dort das Kreuz auf dem harten Boden krumm zu liegen, und er wusste auch, dass sie keine Ruhe geben würde, wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt hatte. Trotzdem wurde er den Verdacht nicht los, dass er Sesshoumaru mehr fürchten musste als ein paar dahergelaufene Räuber, wenn es um sie ging. Aber ob er da nicht übertrieb? Ob nicht einfach die alte geschwisterliche Rivalität in ihm hochstieg? Er sah seinen Bruder misstrauisch an. Hi hatte ihm so begeistert von ihrem Ausflug nach Akaba erzählt, und wenn er sich ihre Schilderungen genau in Erinnerung rief, war zwischen den beiden wirklich nichts gewesen. Warum sollte er es ihnen dann verwehren? Sollten sie sich mal das Kreuz lahm liegen. Hauptsache er musste nicht mit. „Na, dann geht doch. Aber bring sie mir wohlbehalten wieder zurück!“ Hi schaute dem Treiben verärgert zu. Was erlaubten die sich denn? Sie redeten über sie, als ob sie nicht da wäre. Und sie selbst wurde gar nicht erst gefragt. Dabei war die Wüstentour ihre Idee gewesen, sie hatte Inu Yasha ja nur einladen wollen, wenn er Lust dazu gehabt hätte. Sie war stinksauer. „Habt ihr zwei es jetzt?“ Ihre Stimme klang reichlich gereizt. Sesshoumaru schaute sie mit einem um Verzeihung heischenden Blick an. Aber sie schnaubte weiter. „Ich will nicht, dass mir jemand einen Gefallen tut. Ich mach das lieber alleine.“ Er schaute sie an, bemerkte wohl, dass sie sich überfahren fühlte und setzte zu einer Erklärung an, mit der er sie zu besänftigen hoffte. „Vielleicht geht es mir da wie dir: es ist nicht ganz uneigennützig. Ich würde auch gerne mal wieder draußen übernachten und möchte die Gelegenheit nutzen, das nicht alleine tun zu müssen.“ Entwaffnet schaute sie ihn an, er hatte sie mit ihren eigenen Worten geschlagen. Sie zuckte mit den Schultern. Ob er wirklich der Typ war, der gerne im Freien schlief? Wenn das eine Höflichkeitslüge war, würde er es bald bitter bereuen. Nur widerwillig gab sie nach. Zusammen gingen sie zur Rezeption, um zu fragen, wo sie die Motorräder und Schlafsäcke leihen konnten. Dort bekamen sie eine Adresse in Dahab, wo sie die Sachen abholen konnten. Ein Anruf von dem netten Hotelangestellten bestätigte, dass genügend Motorräder frei waren. Sesshoumaru kannte die Straße und sprach mit Hi ab, sich mit ihr in einer halben Stunde wieder an der Rezeption zu treffen. Hi machte sich brummig auf, in ihr Appartement zu gehen um sich zu duschen, umzuziehen und ein paar Sachen für die Nacht und den nächsten Tag zu packen. Inu Yasha begleitete sie, und obwohl Hi erst nicht in Stimmung war, dauerte das Duschbad mal wieder etwas länger als sie geplant hatte. Er ließ es sich nicht nehmen, sie unter die Dusche zu begleiten, und sie konnte ihm nicht widerstehen, als er ihr anbot, ihr den Rücken zu waschen, auch wenn sie immer noch wütend auf ihn war. Wie konnte er einfach so über sie bestimmen? Trotzdem hatte sie auch ein schlechtes Gewissen, ihn schon wieder alleine zu lassen, aber sie wollte auch dir Tour unbedingt machen. Hin und her gerissen umarmte sie ihn schließlich innig unter der lauen Dusche. Er war so gutgelaunt und verspielt, dass sie ihm nicht weiter böse sein konnte. Ihm war überhaupt nichts anzumerken, wie er nun zu allem stand, und als sie nachfragte, lachte er nur und alberte unter dem Wasserstrahl mit ihr herum. Und als er sie danach zum Bett trug, um mit ihr zu schlafen, wehrte sie sich nicht, sondern ging auf ihn ein, auch wenn die Zeit knapp war. Er war stürmisch und ungestüm, vielleicht war der Gedanke, sie diese Nacht schon wieder nicht neben sich im Bett zu wissen, ein Anreiz für ihn, seine Bedürfnisse vorher noch zu stillen. Oder es war einfach seine Art ihr zu zeigen, dass sie zu ihm gehörte und er sie vermissen würde. Sie verabschiedete sich von ihm mit einem langen Kuss und einer innigen Umarmung. Sie spürte noch die Hitze seines Körpers, und es fiel ihr schwer, sich loszureißen, doch nun musste sie aufbrechen, sonst würde sie zu spät kommen. Inu sah sie nachdenklich an, als sie ihren Rucksack packte und auf den Rücken schwang. „Bleib sauber, meine Kleine!“ Sie schaute ihn erstaunt an. Also hatte er doch so seine Bedenken, ihn mit seinem attraktiven Bruder gehen zu lassen. Trotzdem hatte er recht schnell zugesagt...ohne sie zu fragen. “Keine Angst, mein Süßer.“, versicherte sie ihm. Sie winkte ihm noch zu, dann verließ sie das Zimmer. Er dagegen legte sich in Ruhe hin um ausgiebig zu schlafen. Wenn es ihr Wunsch war, so verrückte Unternehmungen durchzuziehen, dann sollte sie ruhig gehen. Er hatte wirklich keine Lust dazu, sich in der sengenden Wüste rumzudrücken, und wenn sein perverser Bruder Bock hatte, sie da zu begleiten, dann nahm er das gerne an. Hauptsache, er konnte sich erholen und ein Schläfchen halten. Später würde er dann wieder am Strand beim Fußballspiel mitmachen, das sie ja eh nie interessierte. Dabei wollte er ja auch, dass sie ihren Spaß hatte, wollte ihr nichts vermiesen. Er hoffte nur, dass sie unbeschadet wieder zurückkam, mit dem Strahlen in den Augen, das er so an ihr mochte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)