Feuerzauber von HiYasha (Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?) ================================================================================ Kapitel 21: Gespenster ---------------------- Gespenster Hi begann in ihrer Tasche zu suchen und zog bald darauf das Telefon heraus. Karis Name leuchtete auf. Noch bevor die Freundin abheben konnte, machte Kari wilde Zeichen. „Hör mal! Du hast mich nicht gesehen, klar? Du weißt nicht, wo ich bin!“ Hi schaute überrascht. Was war denn da los? Wer rief mit Karis Handy an, wo sie ihr doch gegenüber saß? Das konnte nur Banko sein. Und warum wollte sie nicht mit ihm reden? Da gab es nur eine Erklärung: sie hatten wirklich gestritten...wieder mal. "Oh Kari...", entfuhr es ihr nur. Sie nahm den Anruf an und presste das Handy an ihr Ohr. "Hallo, hier Hi..." „Hi? Hier Banko!“ Kari glaubte die tiefe, männliche Stimme bis zu ihr zu hören. „Weißt du zufällig wo Kari steckt?“ Hi blickte hektisch zu Kari hinüber. "Es ist Banko..." flüsterte sie und hielt das Mikro dabei zu. Ihr war es sehr unangenehm zu lügen, das wusste Kari. Hi fuchtelte mit dem freien Arm herum und winkte sie symbolisch heran, doch mit ihm zu sprechen. Kari schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass es Banko ist. Ich will nicht mit ihm reden!“ Sicherheitshalber rutschte sie noch ein Stück mit dem Sessel zurück. Hi verdrehte die Augen. Jetzt musste sie auch noch für die Freundin eine Ausrede einfallen lassen. Das tat sie so ungern. Aber diese schien nicht gewillt zu sein, ihr das zu ersparen. Sie kannte ihren Sturschädel. Sie würde eher über den ganzen Platz davon rennen als sich zwingen lassen, ans Telefon zu gehen. Hi seufzte. "Nein, Banko, sie ist nicht hier. Soll ich ihr was ausrichten, wenn ich sie noch sehen sollte?" Einen Moment herrschte Schweigen in der Leitung. „Na, ich hatte gehofft, sie ist bei dir, denn sie ist hier raus, ohne Schlüssel, Telefon oder Geldtasche. Sag mir doch Bescheid, wenn du sie siehst, ja? Und sag ihr…sag ihr, dass ich mit ihr reden müsste. Und dass es mir leid tut, machst du das für mich?“ Er klang geknickt. Hi fuchtelte wieder wild mit der Hand und gestikulierter ihrer Freundin, dass sie doch unbedingt ans Telefon gehen sollte. Ihr tat der Mann leid, der am anderen Ende so reumütig um einen Gefallen bat. Als die Freundin immer noch nicht reagierte, legte sie bittend die Hände zusammen und sah sie mit flehenden Augen an. Ob sie sich endlich erweichen lassen würde? Kari gab sich geschlagen. Sie deutete Hi ihr das Telefon rüberzureichen. Sie schätzte es schon hoch ein, dass Hi für sie gelogen hatte, denn sie wusste, dass das normalerweise nicht ihre Art war. Ergeben seufzend wartete sie darauf, dass Hi Banko Bescheid gab und ihr das Handy reichte. His Gesicht leuchtete auf. Sie nahm wieder das Handy ans Ohr und rief freudig hinein:" Ah, warte, du hast Glück, da kommt sie gerade. Moment...ich geb sie dir..." Sie nahm das Handy vom Ohr, wartete ein wenig und übergab es dann der nicht sehr erbauten Freundin. „Ja?“ Ungeduldig maulte Kari in das Telefon. Dann horchte sie einige Sekunden. Kurz angebunden antwortete sie dann. „Nein, in der Stadt…zu Fuß…ja, hab ich…ne, 20 €. In der Hose…du willst mich abholen? Ja, wenn du meinst…na, will erst noch bei Hi sitzen bleiben…nein, nicht allein…Inu Yashas Bruder…ja…weiß ich nicht…wie lange wir noch hier bleiben?“ Sie sah fragend zu Hi. "Ich warte auf Inu hier...", flüsterte sie ihr zu, "Noch ne halbe Stunde mindestens..." Kari wandte sich wieder ihrem Gespräch zu. „Hi wartet hier noch auf Inu Yasha. Du weißt doch, dass er frühestens in ner halben Stunde kommt. Aber vielleicht kann ich mit ihnen mitfahren. Was, du holst mich lieber ab? Ja, ist gut…in ner Stunde dann. Ja, ist gut…ja….JA! Bis dann!“ Genervt legte sie auf und gab der Freundin das Telefon zurück. „Bist du nun zufrieden?“ "Ja, meine Süße. Er klang soooo traurig. Gib ihm doch ne Chance, egal was war. Bitte, für mich..." Sie sah die Freundin wieder mit bittendem Blick an und streichelte dabei Ihre Hand. „Tut er dir jetzt vielleicht auch noch leid? Das brauch er nicht…Außerdem wird mir nichts anderes übrig bleiben, als ihm noch ne Chance zu geben, weil er es sich ja nicht hat nehmen lassen, mich abzuholen…“ Kari lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, als Zeichen, dass dieses Thema nun für die beendet war. "Ach Kari, sei doch nicht immer so sauer! Alle meinen es gut mit dir..." Hi hoffte, dass die Freundin sich wieder beruhigen würde. Sie befürchtete, dass deren Beziehung nicht mehr lange halten würde, wenn es bei den beiden weiter so kriselte. „Komm schon, Hi, lass einfach gut sein, ja? Du weißt ja nicht mal was gewesen ist, oder? Also…es ist nicht so, dass die armen Männer immer völlig zu Unrecht zum Handkuss kommen, weißt du?“ Kari war nicht bereit, ihren Zorn auf Banko so schnell aufzugeben. Allerdings konnte die Freundin nichts dafür, also bemühte sie sich ein etwas freundlicheres Gesicht zu machen. Sesshoumaru hatte die beiden Frauen interessiert beobachtet, sich aber still zurückgehalten. "Soll ich euch lieber alleine lassen?" Sein Blick machte fragend die Runde. „Ne, lass mal stecken, jetzt ist auch schon egal. Wenn, dann bin ich die, die geht…schließlich hab ich euch ja gestört, nicht?“ Hi und Sesshoumaru sahen sich kurz an. Kari wusste nicht so recht, wie sie diesen Blick deuten sollte. Hatte sie vielleicht wirklich gestört? Wobei? "Quatsch, du bist immer willkommen. Wir hingen nur hier rum ein bisschen absacken." Kari konnte das jetzt nicht so ganz glauben. Die Antwort kam zu schnell und zu hektisch, widersprach ganz dem Blick, den die beiden getauscht hatten. Kari deutete dem Ober. „Wisst ihr was? Ich geh jetzt wirklich, heut ist einfach nicht mein Tag…seh schon.“ Müde fuhr sie sich übers Gesicht. Sie verbreitete nur schlechte Laune und das wollte sie eigentlich nicht. Hi schaute die Freundin eindringlich an. "Bitte, Kari, bleibe, mach mir die Freude. Es tut dir bestimmt auch gut, hier ein bisschen in der Sonne zu sitzen und dich zu erholen. Meinst du nicht?" Kari hielt kurz inne. Dann warf sie einen kritischen Blick von ihrer Freundin zu Sesshoumaru. „Weißt du, Hi, irgendwie hab ich das Gefühl, dass dir Mr. Casanova hier auch schon den Kopf verdreht hat. Ich will ja euer kleines Treffen hier nicht stören…andererseits, bin ich sicher, dass Inu das Ganze sehr interessant finden wird.“ Dann wandte sie sich Sesshoumaru zu. Der Ärger vom vergangenen Abend gärte immer noch in ihr und suchte sich nun seinen Weg nach draußen. „Und du scheinst ja relativ schnell Ersatz für deine Verflossene gefunden zu haben. Machst du eigentlich vor gar nichts halt, nicht mal vor der Freundin des eigenen Bruders?“ Hi lachte. Sie schaute Kari belustigt an. Mr. Casanova! Kari war heute wirklich sehr vernichtend, was die Männerwelt betraf. "Da ist nichts, was Inu nicht wissen dürfte. Du sieht ja Gespenster." Ihr Blick wanderte zu Sesshoumaru hinüber…und stutze. Er fand das Ganze wohl nicht gar so lustig. Ihr fiel ein, was er am Nachmittag erlebt hatte und konnte gut nachvollziehen, dass er nicht sehr begeistert war, als Frauenheld hingestellt zu werden, wo er gerade so übel eine Korb bekommen hatte. Und die Verdächtigungen seinem Bruder gegenüber? Hi wusste nicht einmal, wie er zu seinem Bruder stand, aber es würde ihn wohl schon stören, solche Vorwürfe zu hören Sesshoumaru hob den Blick und schaute die erzürnte Frau an. "Ich habe eh keine Chancen bei ihr.“, meinte er nur trocken. „Und was mein Bruder tut oder hat, ist mir egal." Hi riss die Augen auf. Was redete er denn da? „HA!“ Kari deutete mit dem Finger auf ihn. „Hab ich’s doch gewusst! Aber ich seh Gespenster, was, Hi? Ich sehe keine Gespenster, ich sehe die Männer so, wie sie sind! Bei ihnen selbst nehmen sie immer einen anderen Maßstab als bei den Frauen. Und es stört sie auch nicht, wenn eine Frau schon vergeben ist…nein, da wird dann erst richtig angebaggert! Das ist doch das Schöne daran, nicht? Ihr seid doch alle gleich!“ Der Kopfschmerz hatte sich inzwischen noch verstärkt, aber das störte sie jetzt nicht mehr. Endlich hatte sie ein passendes Opfer gefunden, an dem sie ihre Aggressionen loswerden konnte. „Waren wir dir gestern wohl leicht im Weg? Warst du deshalb so froh, als Inu endlich heim wollte. Ja, ich kenn mich schon aus! Nur das Verbotene und das, was man nicht haben kann, sind reizvoll, nicht? Ihr Männer seid so…so…ach, was weiß ich. Und das Schlimme ist dann, dass ihr automatisch annehmt, dass die Frauen auch so sind!“ Sesshoumaru schaute sie amüsiert an. Und tatsächlich hob er sogar an zu einer Antwort an. "Wieso sollte ein Mann es denn nicht versuchen? Wie sollen WIR denn wissen, ob eine Frau einen Partner hat? Und wenn, ob sie glücklich ist mit ihm? Vielleicht will sie sich ja schon lange trennen? Vielleicht ist sie unglücklich und wartet nur darauf, dass ein anderer kommt, der sich für sie interessiert. Vielleicht freut sie sich ja, wenn sie jemanden zum Reden findet, jemand, der sie nachdenklich macht, der ihr vielleicht sogar hilft, aus ihrer kaputten Beziehung auszubrechen oder sich wenigstens zu überlegen, ob diese noch Sinn macht? Es ist doch die Entscheidung der Frau, ob sie darauf eingeht. Warum sollen denn die Männer schuld sein?" Einen Moment war Kari sprachlos. Dann wurde ihr Blick eisig. „Ja, hast ja Recht, wir leben noch im Mittelalter, in dem die Frauen nicht fähig waren, sich aus eigener Kraft aus ihrer Beziehung zu befreien. Auf die Idee, dass ihr mit euren ‚Versuchen’ eine Beziehung erst so richtig kaputt macht, kommt ihr nicht, gell? Nein, dass wär zu viel verlangt, schließlich wissen wir ja alle, dass ein Mann nicht mit dem Hirn denkt, sondern mit dem, was er in der Hose hat. Geht doch zurück ins Mittelalter, da gehört ihr alle hin!“ Sesshoumaru schmunzelte. "Du solltest vielleicht Hilfe beim Lösen deiner Beziehungsprobleme annehmen. Eine gute Partnerschaft wird durch einen Konkurrenten nicht zerstört, höchstens belebt. Wenn das Schwierigkeiten bereitet, dann stimmt die Beziehung nicht mehr." Das brachte Kari gerade so richtig auf die Palme. Sie erbleichte richtig vor Wut, ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ha, hört ihn euch an! Und aus welcher Rolle sprichst du da jetzt? Aus der des ‚Belebers’, oder? Kann ich mir schon vorstellen, dass du gern Beziehungen ‚belebt’ hast! Welche Frau wäre auch so dumm und würde auf Dauer bei dir bleiben? Keine, denn wem gefällt es schon, als kleine Schachfigur im Spiel des Lebens missbraucht zu werden…ach, vergiss es…Lasst mich doch einfach alle in Ruhe!“ Hi zuckte zusammen. Das hatte gesessen. Dabei konnte Kari doch gar nicht wissen, was Sesshoumaru gerade erlebt hatte. Sie blickte zu ihm hinüber, machte sich ernsthaft Sorgen um ihn. Aber er zeigte keine Regung, nur das vorher noch so amüsierte Lächeln auf seinem Gesicht schien eingefroren zu sein. "Ach Kari, lass doch gut sein. Du bist heute wieder auf 180. Er hat dir nichts getan, also bitte, geh nicht auf ihn los.", versuchte sie zu beschwichtigen. "Auch Frauen spielen Schach..." kam es nur von Sesshoumarus Seite. Dann verstummte er und blickte zu Boden. Kari schien sich erst jetzt bewusst zu werden, was die da gesagt hatte. Müde ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl nieder, legte eine Hand über die Augen und lehnte den Kopf zurück. „Ja, ich weiß“, gab sie ihm dann nur leise Recht. „Es tut mir Leid!“ Dann sagte sie nichts mehr, nahm die Hand von den Augen und starrte in den Himmel. Sie fühlte sich so elend, wie schon lange nicht mehr. Das Schlimmste war, dass sie ihren Zorn an einem Unschuldigen ausgelassen hatte – na ja, beinahe unschuldig wenigstens. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die zoffen ganz schön, nich? Obwohl es ja schon wieder versöhnlicher klingt. Wollt ihr sehen, wie das weiter geht? Überraschend auf alle Fälle… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)