Freiwillig entführt und plötzlich verführt von Raiya ================================================================================ Kapitel 1: Pleiten Pech und Pannen ---------------------------------- Grübelnd beobachtete Sean Bean das Set. Die Darsteller hatten gerade eine kurze Pause um sich auf die nächste Szene vorzubereiten. Doch anstatt seinen Text zu lernen wanderte sein Blick immer wieder ganz woanders hin. Dieser Elb, Bean wusste nicht warum aber aus irgendeinem Grund fand er ihn arroganter als jeden anderen Elben. Seinen Blick nicht von Haldir alias Craig Parker abwendend durchstöberte er weiter seine Gedanken nach einem Grund für dieses Empfinden. Sean sah Craig direkt in die Augen. Moment, direkt in die Augen? Seit wann erwiderte der andere seinen Blick, wie lange starrte er ihn überhaupt schon an? Oh shit, dachte sich Bean, wurde rot und mit jedem Schritt den Parker näher kam, nervöser. Schließlich stand er vor ihm, groß, blond und arrogant... oder doch eher anziehend? Schnell schüttelte Sean seinen Kopf, als könnte er dadurch diesen wirren Gedanken einfach aus seinem Kopf bekommen. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Fragend sah Craig den Braunhaarigen an. „M..mit mir? Was soll mit mir nicht in Ordnung sein, nein, nein alles ok“ Einen Baum fixierend tat Bean so, als wäre dieser ein ganz besonders Interessantes Objekt. Craig folgte neugierig seinem Blick. „Naja erst hast du mich so eindringlich angesehen, dass ich mich, zugegeben etwas unwohl gefühlt habe und mich nicht mehr auf meinen Text konzentrieren konnte. Und dann hast du auch noch deinen Kopf urplötzlich wild geschüttelt.“ Was darauf Antworten? Warum musste dieser Elbenverschnitt auch noch so direkt fragen. Panisch durchstöberte Sean seinen Kopf nach glaubwürdigen Antworten. 'Haldir' zu sagen er wäre ein besonders hübscher Elb, wäre wohl nicht das Wahre und er war es ja auch nicht. Oder doch? Stop. Falsche Richtung, ganz falsche Richtung. So findet er nie eine gute Ausrede. „Sean? Bist du noch da? Wirklich alles ok?“ Nein nichts war Ok. Vor allem nicht das Craigs Gesicht auf einmal so nah war und zu Seans Leid, lies dies sein Herz und seinen Puls schneller schlagen. Erschrocken wich er zurück. Jedoch, befand sich hinter ihm ein Baum, weswegen Sean wieder nach vorne stolperte. Direkt gegen Parkers Brust. Sein Herz begrüßte dies mit einem freudigen Hopser. Sean fühlte sich verraten. „uhm mhnm hmeid“ „Was?“ Sean ging einen Schritt zurück und richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf, da seine Knie während seines kurzen Falls – der, zu seinem Glück, oder eher Pech, Sean könnte sich nicht recht entscheiden, von Craig gebremst wurde - etwas nachgegeben hatten. „Ich sagte, tut mir leid.“ Hoffend, dass damit alles gegessen war, versuchte Bean sich hastig an dem Anderen vorbei zu drücken, um sich bis zum weiteren Szenendreh zu verstecken. Doch er hatte seine Rechnung ohne Craig gemacht, der scheinbar wirklich in Sorge um den Älteren war und sich dummerweise für diesen verantwortlich fühlte. Der Elbendarsteller hielt den Braunhaarigen kurzerhand am Arm fest, unwissend das er Beans Zustand damit nicht verbesserte sondern verschlimmerte. Sean überdachte seine Möglichkeiten, Craig niederschlagen? Sein Schwert hatte er ja griffbereit. Nein, dass verursachte nur noch mehr Probleme und Erklärungsnöte. Einfach weglaufen? Ebenfalls nicht, Parker hatte ihn immer noch am Arm und schneller war er sicher auch und das machte ihn ja noch verdächtiger. Was nun, die Wahrheit sagen? Sicher nicht. „Ich hab ins leere geguckt, Text durchgegangen, dann war da ne Fliege und du standest da.“ Toll Bean, ein wenig sinnloser ging es nicht? Verzweifelt klatschte sich Sean an die Stirn. „Willst du zur Krankenstation?“ Craig musste sich denken Sean hätte sich vor nicht allzu langer Zeit denn Kopf gestoßen und war nun komplett verwirrt. Wer konnte es ihm verübeln, der Braunhaarige fragte sich selbst ob er nicht nachts an etwas sehr hartes gelaufen war. „Krankenstation, Nein, mit mir ist alles in Ordnung. Ich äh... ist nur bisschen warm, brauche nur etwas zu trinken und geht ja gleich weiter, wir sehen uns später.“ Mit einem verlegenen Grinsen konnte sich Sean endlich flüchten. Keine Sekunde später rief Peter alle zum Dreh der nächsten Szene. Bean war sich sicher, schaffte er es nicht sofort zu verschwinden, besser noch sich in Luft aufzulösen, nachdem sie hier fertig waren, würde er Parker nicht entkommen. Zumindest sagte ihm das ein inneres Gefühl, wenn, in einem unbeobachteten Moment Craigs Blick seinen streifte. Und er sollte recht behalten. Nach der Szene der Gefährten mit Haldir wurde noch die von Aragorn und Boromir gedreht. Wodurch Craig genügend Zeit hatte, sich wieder in einen normalen Menschen zu verwandeln. Was wiederum, den Plan Seans zunichte machte, sich schnell umzuziehen und zu flüchten. Eigentlich brauchte er viel weniger Zeit als der Andere, er war ja nur ein Mensch, kein Elb also um einiges weniger Aufwand. So war nun also dieser letzte Fluchtplan auch vernichtet und da Sean nicht Superman war, gelang es ihm natürlich nicht, rechtzeitig das weite zu suchen, schon allein deswegen nicht, da Craig bereits auf ihn wartete. „Hätte nicht gedacht, dass du deinen Text noch so gut hin bekommst.“ Wenn der Braunhaarige ehrlich war, hatte ihn das auch überrascht. „Wieso? wegen Vorhin?Wie gesagt, ich...äh hatte nur Durst.“ „Deswegen hast du mich so eindringlich angestarrt?“ Logische Erklärung, wo bist du? „Baum“ „Baum?“ „Hinter dir stand so ein schöner Baum, fand ich interessant“ Craig zog ungläubig die Augenbrauen hoch. Ok Sean musste zugeben, er labberte ziemlichen Mist, aber wer konnte ihm schon beweisen, dass es nicht stimmte. „Du glaubst doch nicht selbst, was du da gerade erzählst?“ Nein, tat er nicht, aber Parker musste ja nicht alles wissen. „Öhm, doch“ Überzeugt, das Gespräch wäre damit beendet, tapste Sean siegessicher, den anderen endlich los zu sein, davon. Der Elbendarsteller, sich seiner Niederlage nicht bewusst, hinterher. „Wo willst du hin?“ Was stellte der nur für Fragen, er musste doch merken das sie auf dem Weg zu den Garderobentrailern waren. „Umziehen, Dreck abschminken, heimfahren.“ „Ahja und dann baust du beim heimfahren einen schrecklichen Unfall und ich fühle mich schuldig, weil ich dich nicht aufgehalten hab. Das kannst du schön vergessen.“ Dieser arrogante Elb, was bildete der sich eigentlich ein. „Und was hat der Elb vor, um das zu verhindern?“ „Ganz einfach, dem Menschen seinen Autoschlüssel zu klauen.“ „Das wagst du nicht“ „Das hab ich schon“ Sean klappte der Mund auf, als ihm der andere seine Schlüssel vor die Nase hielt. „Was, wie hast du, woher zum?“ „Deine jacke hing da so verführerisch“ Bean war am Ende seines Lateins. Diese Klette wurde er wohl nicht mehr so einfach los. Umgezogen und wieder komplett sauber saß Bean nun missmutig in Craigs Auto. Dieser hatte ihm partout nicht seinen Schlüssel wiedergeben wollen, er schien überzeugt zu sein, dass Sean nicht fähig war selbst zu fahren. Zumindest nicht nachdem was heute vorgefallen war. Sean vermutete, dass der Jüngere unter einem Helfersyndrom oder etwas in der Art litt. Recht viel schlimmer konnte es jetzt wenigstens nicht mehr werden. Er saß in Craigs Wagen, dieser fuhr ihn nach Hause und brachte ihn am nächsten morgen hoffentlich wieder zu den Drehs. Es war glücklicherweise nicht allzu weit zu Seans Wohnung, blöderweise zu weit, für den ausgelaugten Magen des Älteren. Hoffend, der Andere hätte es nicht gehört, ärgerte sich Bean darüber in der Mittagspause nicht mehr gegessen zu haben. Craig spielte wohl nicht umsonst einen Elben, seine Sinne waren gut, zu gut, er hörte das leise Grummeln und wusste auch sofort um dessen Ursprung. „Du hättest gleich sagen sollen, dass du Hunger hast. Ich kenne ein gutes Restaurant in der Nähe. Und komm mir nicht mit, ich koche zu Hause. So wie du heute drauf bist, gibts am Ende noch einen Hausbrand.“ Jetzt konnte er noch Gedankenlesen, na toll. Widerstand war zwecklos, dass wusste Sean, also hielt er einfach seinen Mund und lies Craig für ihn Entscheiden. Sean musste zugeben, dass Essen war wirklich lecker und Craig konnte auch sehr nett sein. Sogar richtig nett und dieses mal konnte er ihn sogar anstarren, ohne das es komisch wirkte. Vor allem die Augen des jüngeren wirkten auf Bean faszinierend, dieses Blau, zum Eintauchen schön. Entsetzt Schüttelte Sean den Kopf, was dachte er nun schon wieder. „Was ist?“ „Hm?“ „Du hast schon wieder den Kopf geschüttelt, so wie heute vor dem Dreh.“ Super gemacht Bean, jetzt wo du es geschafft hast, das er vergisst, wie komisch du dich aufgeführt hast, musst du ihn wieder daran erinnern, wirklich toll. Innerlich vor Sarkasmus sprießend, wählte Sean eine Antwort die seinem Geschmack nach viel zu ehrlich war. „Mir gehen zu viele Gedanken durch den Kopf die ich nicht denken sollte.“ Parkers Scharfsinn beachtend, waren diese Worte tödlich. Das Lächeln Craigs schien freundlich, doch etwas daran ließ Sean erschaudern. „Diese Gedanken, haben die etwas mit mir zu tun?“ „M...Mit dir, wi..wie kommst du darauf“ Noch unauffälliger geschockt reagieren konnte Sean wohl nicht. Das Grinsen wurde breiter. „Naja, deine Reaktionen könnten einem so etwas vermuten lassen.“ Bean fühlte sich leicht veräppelt, woher hatte der andere so viel Menschenkenntnis? Immerhin war doch immer noch Sean der Ältere, überlegte er aber, wie sich er und wie sich Craig verhielten, war er das verliebte Schulmädchen und Craig der erfahrene Liebhaber. Diese Rollenverteilung war ihm mehr als suspekt. Entschlossen, weitere Interpretationen seiner Reaktionen zu unterbinden, kuschelte sich der Ältere in den Sitz und beobachtete die Umgebung, welche ihm außergewöhnlich fremd vor kam. Normalerweise lebte er nicht in Neuseeland und es war Abends, womöglich lag es daran. Kurz darauf stellte Sean fest, warum er dieses Gefühl der Fremde hatte. Er hätte allein schon dadurch darauf kommen müssen, dass Parker ihn nicht einmal gefragt hatte, wo er wohnt. „I..ich, das ist nicht mein Haus.“ „Ich weiß“ Warum wunderte Sean das nun so ganz und gar nicht? Brav stieg er auf Craigs Aufforderung hin aus und trottete diesem hinterher zur Haustür. „Schon mal etwas von freiem Willen für alle gehört?“ „Du bist doch freiwillig hier.“ In dem Punkt hatte der Jüngere Recht, Sean hatte nie wirklich gegen etwas von dem was Parker gemacht hat protestiert. „Wenn du willst, fahre ich dich nach Hause.“ Nach Hause, wollte er nach Hause? Dort war es langweilig, einsam und irgendwie wollte er bei Craig bleiben. „Nein, schon in Ordnung, ist schon so spät und sicher zu weit.“ Ausreden, dass waren wirklich einmal gute Ausreden. Erst sein Körper, jetzt sein Verstand, alles arbeitete gegen ihn. Ging es darum Craig von sich abzuwimmeln, fiel Sean nur Schwachsinn ein. Geht es jedoch darum bei ihm zu bleiben, schwupp, weiß er, was er sagen muss, damit es einigermaßen glaubwürdig rüberkommt. Was war nur mit ihm los? „Sean“ Aus den Gedanken gerissen, blickte Bean fragend auf. „Du willst doch nicht die ganze Nacht draußen stehen bleiben?“ Der Angesprochene verneinte und trat in die Wohnung Craigs. Nachdem sich beide Jacken und Schuhe ausgezogen hatten, gingen sie ins Wohnzimmer. Neugierig blickte sich Sean um, das Sofa war ein bisschen klein, er würde sicher Nachts eine Begegnung mit dem Boden haben. „Keine Angst du schläfst nicht auf dem Sofa. Mein Bett ist groß genug.“ Bett! Und was meinte er mit groß genug? „Wie?“ „Groß genug für uns beide.“ Jetzt hatte er ein Problem, jedenfalls lies ihn sein plötzlich furchtbar schnell schlagendes Herz darauf schließen. Er würde kein Auge zu tun. „B..beide“ In Gedanken ergriff Sean gerade blitzschnell die Flucht und war schon über alle Berge und das weite Meer, zurück in seinem gemütlichen eigentlichen zu Hause. Doch das war nur ein Wunschtraum. Die Realität sah anders aus und sie war hart. Und zu Seans Missmut nicht nur die Realität. Wieso musste der sich ausgerechnet jetzt melden? Zu Seans größtem Übel, wäre Craig Parker nicht Craig Parker, würde dieser Beans kleines Problem nicht bemerken. Parker sah auf Beans Körpermitte, Bean folgte seinem Blick, sah Parker an, sah dessen diabolisches Grinsen und wollte sterben. Heute war ganz und gar nicht sein Tag. Schlimm genug, dass er herausfinden muss, wie sehr er auf Craig steht, nein, das reichte nicht, Craig musste es ja auch noch gleichzeitig mit ihm erfahren! Wundervoll, welcher Tag war heute? Merken und Morgen als absoluten Pechtag im Kalender markieren. „Wusst ich s doch“ Schön, er wusste es also schon, dann wusste er es schon vor Bean selbst. Sean machte auf seinen Versen kehrt. „Dann geh ich mal besser, wir sehen uns Morgen, gute Nacht.“ „Oh nein, Du gehst Heute nirgendwo mehr hin'“ Sprach Parker und umarmte Bean fest von hinten. Bevor er auch nur an Verzweiflung denken konnte, spürte Sean Craigs Atem an seinem Ohr und eine Gänsehaut überzog seinen Körper. „Du bleibst heute Nacht bei mir.“ ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)