Maskenball von Pink_Psycho_Princess ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nervös ließ sie ihren Blick über die Menschenmassen wandern. War er da? Wenn ja, wo war er? Das dämmrige Licht erschwerte ihre Suche nur und sie verfluchte ihre Eltern dafür, dass sie unbedingt dieses ´gemütliche´ Licht haben wollten. Elizabeth Cornwall sah nur eine Ansammlung von Menschen in bunten oder eintönigen Kleidern, mit Masken, die das Gesicht bedeckten und nur erahnen ließen wer sich dahinter verbarg. Auch sie trug solch eine Maske. Sie war in einem dunklen Rotton und ging von der Stirn bis zu ihrer Nase. Dort brach sie ab und man sah ihre Lippen so wie einen kleinen Teil ihrer Wangen. Auf der Maske waren goldenen Verzierungen, die wie glitzernde Sterne wirkten, umrankt von ebenfalls goldenen Tribales. Sie musste aussehen wie eine Prinzessin auf einem wunderschönen Fest, doch so fühlte sie sich nicht. Elizabeth war traurig und fühlte sich veralbert. Ihre Mutter sagte doch, dass er eingewilligt hatte zu kommen. Wo war er denn nur? Hatte sich ihre Mutter etwa einen gemeinen Scherz erlaubt? „Nein…das würde sie nicht tun!“, sagte das Mädchen zu sich und ließ ihren Blick weiter über die Gesellschaft wandern. Elizabeth war sich sicher, dass sie ihn trotz Maske erkennen würde. Wozu hatte sie ihn bei jedem dieser prunkvollen Festen von weitem beobachtet? Sich jede seiner Bewegungen gemerkt, sich seine Züge ganz genau eingeprägt und jede seiner Mimiken studiert. Vielleicht klang es ein wenig komisch, aber sie liebte ihn nun schon so lange, hatte sich aber nie getraut ihn direkt anzusprechen. Sie sah ihn immer bei den großen Bällen oder Banketts, die ihre Eltern gaben. Er saß da, starrte vor sich hin, schüttelte die ein oder andere Hand, wechselte ein paar höfliche Worte mit den wichtigen Personen, aber sonst schweig er. Kein einziges Mal hatte er sie beachtet, ihr auch nur einen Blick gar ein Lächeln zugeworfen und sie starb jedes Mal erneut, als er sie nicht beachtete. Ein leises Seufzen entwich ihrer Kehle und sie zupfte sich einige ihrer Haarsträhnen zu Recht. Sie hatte sich richtig herausgeputzt, in der Hoffnung ihn zu sehen. Ihre Haare hingen in sanften Locken über ihre Schultern und das rote Kleid mit dem goldenen Saum, hatte sie extra aus ihrem Kleiderschrank gekramt. Sonst hasste sie es, solche extravaganten Kleider anzuziehen, aber dies war schließlich ein Maskenball und ihr wurde versprochen, dass er kommen würde. „Er kommt nicht. Wie konntest du dir auch solche Hoffnungen machen?“, fragte sie sich in Gedanken und stützte ihr Kinn auf ihren Handflächen ab. „Was ist denn mit dir, mein Schatz?“, ertönte es neben ihr und Elizabeth drehte den Kopf leicht nach Rechts. Dort stand ihre Mutter, unverkennbar an den gesäßlangen bronzefarbenen Haaren, die sie zu einem hohen Zopf gebunden hatte. Die schwarz-weiße Maske bedeckte ihr ganzes Gesicht, doch Elizabeth erahnte einen besorgten Blick hinter der Maske. Das Mädchen zwang sich zu einem Lächeln: „Kein Sorge, Mutter. Ich bin nur ein wenig müde, das ist alles.“ „Möchtest du dich vielleicht hinlegen? Ich will nicht riskieren, dass du an Schlafmangel leidest“, fragte ihre Mutter besorgt und strich ihr durch das Haar. „Nein, nein Mama. Es geht schon. Ich will die Feier nicht voreilig verlassen, das wäre unhöflich“, erwiderte Elizabeth bestimmt und erhob sich. Sie winkte ihrer Mutter noch einmal kurz zu und ging dann zu dem langen Tisch, der am anderen Ende des Saals stand. Erleichtert griff sie nach einem Glas Wasser und trank es in einem Zug leer. Hätte sie die Maske nicht auf, hätte man deutlich die Enttäuschung in ihrem Gesicht lesen können. Sie ließ das Glas sinken und wollte sich zurück auf ihren Platz begeben, als sie plötzlich am Handgelenk gepackt wurde. Überrascht drehte sie sich herum und blickte in eine schwarze Maske, mit einem silbernen Tribal, dass sich von der rechten Schläfe bis hinunter zur Nase zog. „Guten Abend, Elizabeth. Dürfte ich um diesen Tanz bitten?“, fragte der Fremde und lächelte charmant. Erst wollte das Mädchen höflich verneinen und sich auf ihren Platz zurück begeben, doch nun kam es ihr ein wenig lächerlich vor, noch Ausschau nach ihm zu halten. Er würde wohl nicht mehr kommen und sie hatte an diesem Abend noch kein einziges Mal getanzt. „Sehr gerne“, erwiderte sie, ebenfalls lächelnd und ließ sich von dem jungen Mann auf die Tanzfläche führen. „Sie sehen wunderschön aus“, schmeichelte er und legte einen Arm um ihre Hüfte. „Sie können mich ruhig duzen aber vielen Dank“, lachte Elizabeth leise. „Nun gut, dann darfst du mich ebenso duzen“, erwiderte er und im Hintergrund vernahm Elizabeth, dass die Musikanten begonnen hatten zu spielen. Es war eine langsame, ruhige Melodie, die Elizabeth gefiel und sie gab sich ganz der Musik hin. „Darf ich denn auch erfahren, wer du bist?“, fragte sie leise. Sie sah wie er schelmisch grinste und dann den Kopf schüttelte: „Du weißt doch, was dein Vater gesagt hat: Erst um Mitternacht werden die Masken abgenommen.“ „Es sind doch nur noch 10 Minuten, da könntest du sie doch jetzt schon abnehmen“, schmollte sie, doch er blieb hart und führte sie weiter in fließenden Bewegungen über die Tanzfläche. Sie musste zugeben, es gefiel ihr mit ihm zu tanzen. Er war nicht zu aufdringlich und auch nicht zu hektisch oder nervös, er war ruhig und strahlte einen wunderbaren Frieden aus, der Elizabeth ein wenig ansteckte. „Wärst du doch Leon“, ging es ihr sehnsüchtig durch den Kopf und sie schloss kurz die Augen, um der Trauer nicht das Feld zu überlassen. „Was ist los? Du wirkst bedrückt“, holte sie die Stimme ihres Tanzpartners aus ihren Gedanken zurück. „Ach, ich hab nur an jemanden gedacht“, winkte sie ab und machte einen Schritt nach rechts, welchem er rhythmisch folgte. „An wen?“, fragte der Unbekannte und lächelte. „Sind wir nicht ein wenig neugierig?“, lachte Elizabeth fröhlich. Ihre innere Unruhe, war durch seine Stimme etwas abgeklungen. „Neugierde ist eine schöne Eigenschaft, meiner Meinung nach. Dann weiß der Gegenüber, dass man sich für ihn interessiert“, erklärte der geheimnisvolle Tänzer. Ein sanfter Rotschimmer, den man durch die Maske nicht sah, bildete sich auf ihrer Wangenpartie. Er interessierte sich also für sie? „Stimmt, da hast du irgendwo Recht“, murmelte Elizabeth und für den Rest des Tanzes schwiegen die beiden. Gerade als die Musik aufhörte, erklang die laute Stimme ihres Vaters durch den Raum. „Mein verehrten Gäste, ich hoffe ihnen gefällt unser Maskenball. Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um ihnen das Beste zu bieten, aber ich will sie nicht weiter mit meinem Gerde belästigen, ich denke jeder von Ihnen weiß, was jetzt ansteht: Die Masekenabnahme. Schließlich möchte jeder wissen, mit wem er diesen schönen Abend verbracht hat“, endete der Mann und ließ seine stahlblauen Augen zu der großen Uhr an der Wand gleiten. „Zählen Sie mit mir runter!“, rief er und begann aus vollem Halse zu zählen: „10…9…8…7…6!“ „5…4…3“, riefen die anderen Gäste laut und begannen schon ihre Masken zu lösen. „2…1“, wisperte der Fremde Junge und nahm langsam seine Maske, auch Elizabeth ließ ihre Maske hinunter gleiten und erstarrte, als sie in warme braune Augen sah. Vor ihr stand Leon Mathwes und lächelte sie an. „Na hättest du das erwartet?“, fragte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Elizabeth war nicht im Stande etwas zu sagen. Er stand vor ihr und lächelte sie an. Er, auf den sie den ganzen Abend, anscheinend, vergeblich gewartet hatte. Er, nach dem sich ihr Herz verzerrte. „Hey, Elizabeth? Geht’s dir nicht gut?“, fragte Leon besorgt und wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum. Verwirrt blickte sie ihn an. „Ähhh…was? I-ich meine…ähhh mir geht’s gut“, stotterte sie knallrot und senkte den Kopf. Um sie herum tanzten die Leute munter weiter, beachteten sie gar nicht. „Komm mit, draußen können wir uns in Ruhe unterhalten“, erwiderte er und griff nach ihrer Hand. Geschickt bugsierte er sie aus den Menschenmassen auf den Balkon. Der dunkelblaue Firmament erstreckte sich vor ihnen und Abermillionen kleine Sterne tummelten sich wie Fische im Meer auf ihm. Eine Weile herrschte eine unangenehme Stille zwischen ihnen. Beide wussten nicht, wie sie das Gespräch anfangen sollte. „Wieso…Warum wolltest du mit mir tanzen?“, platzte es aus Elizabeth und im nächsten Moment hielt sie sich den Mund zu. Warum fragte sie denn so etwas Lächerliches? Er hatte einfach nur mit ihr getanzt. Mehr nicht! „Na ja…wie soll ich dir das jetzt erklären?“, begann er, „Ich…ich mag dich Elizabeth. Auf den Bällen und so hab ich dich immer nur von weitem gesehen und mich irgendwie nicht getraut, dich anzusprechen. Du kamst mir immer so unerreichbar vor. Du hast oft gelächelt und warst so fröhlich, das…das gefiel mir sehr an dir.“ Mit tellergroßen Augen starrte sie ihn an. Er hatte sie beobachtet? Er hatte sogar gerade gesagt, dass ihm ihr Lächeln gefiel. Sie schwebte wie auf Wolke sieben. „Ich will nicht, dass du das jetzt falsch verstehst, aber ich mag dich nicht nur…ich…ich“, er brach ab und drehte den Kopf nach rechts. Ein sanfter Rotschimmer zierte nun auch seine Wangen. „Ach scheiße“, zischte er wütend und ganz ungeniert, drehte sich wieder zu ihr und legte seine Lippen auf ihre. Der Kuss kam für Elizabeth plötzlich und unerwartet und sie konnte nichts anderes tun, als wie eine Puppe dazustehen und sich nicht zu rühren. Schnell löste er sich von ihr. „Entschuldige“, murmelte er leise, als hätte er etwas Verbotenes getan. „Dafür…dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen“, erwiderte sie schnell. Er hatte das anscheinend in den falschen Hals gekriegt. „Ich…ich fühle dasselbe“, lächelte sie, packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich runter. Ein weiteres Mal, an diesem Abend, trafen sich ihre Lippen. Dieses Mal war er es, der ein wenig überrascht war, aber diese Überraschung wandelte sich schnell in Wohlgefallen um und er legte seine Arme um sie. Zwei hellgrüne Augen beobachteten die Liebesszene, die sich gerade auf dem Balkon abspielte zufrieden. Clarissa Cornwall strich sich durch die langen bronzefarbenen Haare und schritt zu ihrem Ehegatten. Es hatte lange genug gedauert, die beiden zusammen zu bringen, jetzt wollte sie nicht, dass ihre Neugierde das neu gewonnen Glück störte. Nachwort: Höhöhö^^ Ich bin ja nicht gerade die Romantikerin, aber ich hatte einfach mal Lust sowas zu schreiben und das ist dabei rausgekommen!! Kommentare wie immer erwünscht ^-^ *Misaki* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)