Chaahat von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 4: ----------- „Du bist also Radhika?!”, meinte Mahima argwöhnisch und musterte Radhika von oben bis unten. „Ja, das bin ich wohl. Und du bist...?” „Mahima. Rizvans Freundin.”, meinte sie stolz. „Soweit würde ich nicht gehen...”, mischte sich Rizvan ein als er aus seiner Küche kam und sich im Wohnzimmer zu ihnen gesellte. Mahima warf ihm einen verletzten Blick zu, sagte aber nichts weiter dazu. Die drei saßen kurz in Stille bis Radhika schließlich sagte: „Gibt es denn sonst noch etwas? Ich würde dann nämlich wieder gehen wollen.” Rizvan überlegte kurz und meinte dann: „Wo du schon mal da bist, können wir gleich ein paar Einzelheiten wegen deiner Ausbildung besprechen.” Dann schaute er Mahima an und gab ihr zu verstehen, dass sie gehen sollte. Sie verstand, warf Radhika noch einen verachtenden Blick zu und verschwand. Als die Tür ins Schloss gefallen war, meinte Radhika belustigt: „Da hast du dir ja eine ganz schöne Zicke angelacht. Aber du legst ja sicher sowieso nicht so viel Wert auf innere Werte, hab ich Recht?! Und hübsch ist sie allemal.” Rizvan verkniff sich seine Antwort darauf und meinte sachlich: „Bevor ich dich zu irgendwelchen Deals mitnehmen kann, müssen wir erstmal sicher stellen, dass du dich verteidigen kannst. Denn ich habe keine Lust, mein Leben für dich zu riskieren.” „Arre wah! Was für ein Gentleman!”, warf sie ein und lachte. Auch diesen Kommentar ignorierte er und fuhr fort: „Du solltest also Selbstverteidigung lernen und wie man mit Waffen umgeht. Erst wenn du das beherrschst, können wir weitersehen.” Er beobachtete sie und wartete ihre Reaktion ab. „Klar, kein Problem. Wann soll es losgehen?”, meinte sie schließlich gelassen. Er zog die Augenbrauen hoch und entgegnete: „Ich hoffe, du hast dir genau überlegt, worauf du dich da einlässt. Einmal drin kommst du nicht wieder raus aus diesem Geschäft.” Er versuchte, sie umzustimmen, damit er sie loswurde. Er hatte keine Lust darauf, sie an die Hand nehmen und sich mit ihr beschäftigen zu müssen. Jedenfalls nicht in diesem Bereich. Er war ein Einzelgänger und arbeitete lieber unabhängig, ohne sich um jemand anderes kümmern zu müssen. Seine jetzige Situation war für ihn neu und er hasste sie, doch er konnte nichts anderes tun, als es durchzuziehen. Er hoffte, dass Radhika schnell lernen würde, damit er sie bald wieder los war. Als Radhika aufstand und auf ihn zukam, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sie beugte sich zu ihm runter und legte ihre hand auf seine Schulter. Dann führte sie ihre Lippen ganz nah an sein Ohr und hauchte leise: „Mach dir keine Sorgen. Ich weiß genau, was ich will.” Sie schenkte ihm ein süffisantes Lächeln und ging zurück in ihre Wohnung. Rizvan blieb auf seiner Couch sitzen und dachte darüber nach, was er wohl mit ihr getan hätte, wenn Radhika kein Teil eines Auftrages von Vardhan gewesen wäre.... Er musste grinsen. Rizvan versuchte Radhikas Ausbildung möglichst lange vor sich her zu schieben, doch nachdem Vardhan nach einer Woche anrief, um einen Zwischenbericht zu bekommen und er darauf nicht antworten konnte, musste er wohl oder übel anfangen. Mit Schießübungen zu beginnen, schien ihm am sinnvollsten und so machte er sich wieder über den Balkon auf den Weg in Radhikas Wohnung. Er dachte nicht im Traum daran, anzuklopfen und ging einfach hinein. Dieses Mal fand er sie allerdings nicht in einer anstößigen Situation vor, sondern sie saß auf ihrer Couch und las ein Buch. Das überraschte, aber interessierte ihn nicht sonderlich. „Hey, genug rumgesessen.”, meinte er, doch ihre Aufmerksamkeit schenkte sie weiterhin nur ihrem Buch. Rizvan merkte, wie er schon wieder wütend wurde. Diese Frau machte ihn mit ihrer ganzen Art und ihrem Auftreten rasend, doch er entschloss sich, ihr das nicht zu zeigen und starrte sie einfach schweigend an. Nach zwei Minuten klappte Radhika das Buch zu und lächelte ihn an. „Tut mir wirklich leid, aber ich musste die Seite einfach noch zu Ende lesen.” Er zog eine Augenbraue hoch und konnte nicht umhin, sich über ihre absolute Sorglosigkeit zu wundern. „Also heute geht es endlich los?”, fragte sie neugierig und er antwortete gleichgültig: „Ja, also hoffe ich doch mal stark, dass du bereit bist und wir sofort loslegen können.” „Gib mir fünf Minuten. Ich muss mich noch umziehen.”, meinte sie, doch als er keine Anstalten machte, dass Zimmer zu verlassen, fügte sie noch hinzu: „Allein!” Er zuckte mit den Schultern und verließ ihre Wohnung. Als sie fertig war, ging sie zu ihm rüber und sie machten sich mit seinem Wagen auf den Weg zu einem verlassenen und entlegenen Lagergebäude. Als sie aus dem Auto stiegen, fragte Radhika: „Und was wollen wir hier?” „Auf diesem Gelände hat Vardhan einen Schießübungsplatz für seine Leute untergebracht. Ich werde dir zuerst beibringen, wie man mit Waffen umgeht und dann musst du, wie ich ja bereits sagte, noch Selbstverteidigung lernen.”, erklärte er ihr, als sie über das Gelände liefen und dann in eine der alten Hallen eintraten. Das Äußere der Halle hätte nicht vermuten lassen, dass das innere so modern eingerichtet war. Es gab mehrere Schießkabinen und Waffenreinigungsplätze, außerdem stand ein riesiger Waffenschrank neben dem Halleneingang. „Ach, Schießübungen? Also weißt du, das ist wirklich nicht...”, begann Radhika, doch sie wurde von Rizvan unterbrochen. „Was ?! Bekommst du kalte Füße?” „Nein, es ist nur...” „Sehr gut, dann stell dich nicht so an.” Er kramte einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss den Waffenschrank auf. Er holte eine kleinere Pistole heraus, prüfte sie kurz und gab sie ihr dann mit den Worten: „Die sollte für den Anfang erstmal reichen. Als erstes musst du...” Doch bevor er aussprechen konnte, richtete Radhika ihre Hand mit der Waffe auf eine Zielscheibe und schoss ohne einen Blick darauf zu werfen. Sie traf genau in die Mitte. Rizvan konnte nicht glauben, was er da gerade gesehen hatte und starrte mit aufgerissenen Augen auf die getroffene Zielscheibe. Radhika amüsierte sich über seinen Blick und meinte dann belustigt: „Das wollte ich dir die ganze Zeit sagen. Den Umgang mit Waffen musst du mir wirklich nicht mehr beibringen.” Als er sich wieder gefangen hatte, richtete er seinen Blick auf sie und fragte: „Woher hast du das denn gelernt?” Sie lachte. „Ich würde sagen, das Talent liegt mir einfach im Blut. Können wir dann jetzt zur nächsten Lektion kommen?” Immer noch etwas perplex meinte er: „Ja, sicher. Aber erst morgen. Ich... Ich habe heute noch etwas vor.” Er legte die Pistole zurück in den Schrank, verschloss ihn wieder und dann machten sie sich auf den Weg zurück zum Wagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)