Seelentausch von Pijara ================================================================================ Kapitel 14: Flucht ------------------ „Wie konnten sie euch entkommen?“, fauchte er wütend, während Monakira mit düsterer Miene über mehrere Leichen stieg und dabei unentwegt knurrte. „Monakira!“, schrie der Teufel aufgebracht, was sie nicht im Mindesten beunruhigte. Sie zuckte mit den Schultern und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Xanty stand etwas abseits, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtete mit starrer Miene, wie der Teufel achtlos mehrere tote Vampire zur Seite stieß und sich so einen Weg zu Monakira bahnte. „Dir scheint es also egal zu sein, ja? Wir hatten einen Plan, meine Liebe, schon vergessen?“ „Ist mir nicht entgangen!“, fauchte sie zurück, was Xanty tatsächlich beeindruckte. Wahrscheinlich hätte sie persönlich es sich zehn Mal überlegt, ehe sie dem Herrn der Hölle auf diese Art und Weise antwortete. Doch von Monakira schien er nichts Anderes zu erwarten, denn er rastete nicht aus oder tat irgendetwas Anderes in der Art. Xantys Blick glitt hinüber zum Teufelsheer, das sich stumm formiert hatte und bereit hielt, um Befehle entgegen zu nehmen. Noch immer war sie beeindruckt, welch famose Geschöpfe der Herr der Hölle erschaffen hatte, um die totale Ausrottung der Vampire voranzutreiben. Jedes dieser Höllenwesen hatte vier Beine, die in jeweils fünf messerscharfen, knapp zwanzig Zentimeter langen Klauen endeten. Ihr gesamter Körper machte den Eindruck, als würde er aus Granit bestehen, doch bei näherer Betrachtung wurde klar, dass es nichts weiter als mehrere, übereinandergelegte Panzerplatten waren, wie sie ein Nashorn trug. Der Kopf war der eines Wolfes mit jeweils drei Reihen messerscharfer, gezackter Fangzähne. Feuerrote Augen und ein langer geschuppter Drachenschwanz rundeten das Bild ab. Hätte Xanty einen von diesen Wesen als Gegner gehabt, wäre sie nach nur fünf Sekunden nicht mehr als eine zerquetschte Leiche gewesen. Sie hatte gesehen, wozu diese Wesen imstande waren, hatte beobachtet, wie sie die Reihen der Vampire niedergemetzelt hatten, die so mutig gewesen waren, sich ihnen in den Weg zu stellen. Man konnte sie nicht töten, nicht einmal wirklich verletzen, denn ein undurchdringlicher Schutzschild – aufrecht erhalten vom Teufel persönlich – schützte sie und machte einen Angriff somit unmöglich. Der Blick des Anführers glitt in ihre Richtung und rasch schaute Xanty weg. Sie traute diesen Wesen nicht. „Ich will, dass du sie findest … zerreiße sie und wage es nicht, auch nur einen einzigen von ihnen entkommen zu lassen. Nimm das Teufelsheer mit und radiere sie endgültig aus.“ Monakira nickte, wirbelte herum und stapfte durch die Massen toter Vampire, den Spuren der Flüchtigen folgend. Der Herr der Hölle warf Xanty einen kurzen Blick zu, die sich sofort in Bewegung setzte und Monakira folgte. Mit einer lässigen Armbewegung bedeutete sie den Höllenwesen, ihnen zu folgen, die sich sofort in Bewegung setzten und sich geschmeidig und lautlos durch die Dunkelheit schlichen. Während Vegeta dabei war, die Lage auszukundschaften, hatte Yami Mühe, Kiara im Zaum zu halten, die offenbar am Rande eines Nervenzusammenbruches stand. Sie zitterte am ganzen Körper, bohrte ihre Fingernägel so fest in seine Jacke, dass er sie bereits auf seiner Haut spüren konnte. Areslefs näherte sich ihnen, sein gieriger Blick ruhte auf Kiara und dem Millenniumsgürtel. „Sieh mal einer an! So trifft man sich wieder! Wir beide haben noch eine Rechnung offen, kann das sein?“, knurrte Areslefs. Gierig wie er war, achtete er nicht mehr auf seine Umgebung und befand sich prompt im Würgegriff von Vegeta, der ihn am Kragen gepackt hatte und in der Luft baumeln ließ. „Mach dass du verschwindest, sonst setzt es was!“ Areslefs knurrte. „Wir sind zu viele für euch vier! Was willst du schon gegen uns ausrichten?“ „An deiner Stelle würde ich mir eher Gedanken darüber machen, was wir mit euch machen werden!“, dröhnte es plötzlich von allen Seiten. Selbst Vegeta war perplex und ließ den Vampir fallen, der wie ein nasser Sack zu Boden glitt, aber auch gleich wieder auf den Beinen war. Sun Guku war überrascht, zum ersten Mal so etwas wie Angst in seinen Augen erkennen zu können. „Wer ist da?“, fauchte er und blickte sich hastig um. Verwirrt blickte sie Vegeta an, der ihren Blick ebenso stirnrunzelnd erwiderte. „Wie denn? Erkennst du mich nicht mehr?“ Areslefs brauchte tatsächlich ein paar Sekunden, bis ihm klar war, wer da sprach. Und als sie keine zehn Zentimeter vor ihm landete, wirkte er nicht gerade erfreut, aber auch nicht so, als hätte er übermäßige Lust, sich auf Shondra zu stürzen. Sun Guku blickte sich überrascht um, als auch Trunks, Son Goten, Vampcar und Son Goku zur Landung ansetzten und ihre Passagiere abstiegen ließen. Areslefs sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen und auch seine Kameraden wirkten alles Andere als begeistert, was angesichts ihres momentanen Zustandes nicht sehr verwundern ließ. Selbst Shondra fiel ihr miserabler Zustand auf. „Was ist denn mit euch passiert?“, fragte sie zu seinem Erstaunen, während Yugi von ihrem Rücken glitt und auf Yami zuging, der Kiara immer noch fest an sich drückte. „Was geht dich das an?“, fauchte der Vampir, doch Shondra entging nicht, dass er dabei leicht zitterte. „Alles in Ordnung?“ Offenbar war nicht nur Sun Guku überrascht, dass ihre Mutter sich nach dem Befinden eines Vampirs erkundigte. Vegeta warf Guku einen zweifelnden Blick zu und wedelte schließlich mit der Hand vor seinem Gesicht herum, als wolle er sagen, Shondra hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und tief in ihrem Inneren musste sie ihm zustimmen. Doch auch Son Goku schien besorgt zu sein, denn er trat ebenfalls vor und musterte die umstehenden Vampire interessiert. „Ihr seht wirklich übel aus. Ist ein Hurrikan über euch hinweggezogen oder was?“ „Freut euch doch!“, fauchte Fiertlo, der genauso erschöpft und ausgelaugt wirkte, wie die anderen. Shondras Augenbrauen zogen sich zusammen. „Monakira.“, knurrte sie und zu aller Überraschung nickte Areslefs. „Dieses Miststück hat eine Kraft, die jede Vorstellung übersteigt. Xanty hat sich ihnen auch angeschlossen.“ „Xanty?“, fragte Shondra, die vollkommen überrascht war, dass Fiertlos Schwester tatsächlich in der Lage war, sich gegen ihren Bruder zu stellen, der in gewisser Hinsicht ihr Schöpfer war. „Die Kleine legt eine Wut an den Tag … und dann auch noch der Höllenfürst persönlich und seine neue Leibgarde … beschissener kann ein Tag eigentlich gar nicht mehr sein.“ Shondra warf ihrem Bruder einen kurzen Blick zu und wandte sich dann wieder an Areslefs. „Was für eine Leibgarde?“ Zum ersten Mal war Shondra sich sicher, dass tatsächlich Angst in seinen Augen lag – eine Tatsache, die sie ziemlich beunruhigte, wenn man bedachte, dass sie etwas Derartiges von Areslefs nicht gewohnt war. „Diese Biester sind die Hölle persönlich. Riesig, mit Panzerplatten ausgestattet, rasiermesserscharfe Klauen, ein äußerst gefährlicher Drachenschwanz … diesen Wesen willst du nicht einmal am Tag über den Weg laufen, geschweige denn in der Nacht.“ „Und was wollen die?“ Areslefs grinste boshaft. „Dasselbe, was du willst, Shondra! Uns vernichten. Die vollständige Ausrottung der gesamten Vampirrasse.“ „Was ist so schlecht daran?“, fragte Vegeta, dem diese Vorstellung zu gefallen schien. Doch Shondra schüttelte den Kopf. „Sei still, Vegeta! Die wollen euch ausrotten, um selbst die oberste Spezies auf diesem Planeten zu sein, stimmt’s? Ihr seid dem Höllenfürsten im Weg, weil es nur eine dominierende Dämonenrasse geben kann, was heißt…“ „Dass die Ära der Vampire ein Ende finden muss.“, schloss Areslefs. Hinter Shondras Rücken musste Sun Guku unweigerlich kichern. Noch nie hatte sie erlebt, dass sich Areslefs und Shondra – zwei Wesen, die sich bis aufs Blut hassten – derart einig waren. „Und nochmal: Was ist so schlecht daran?“, fragte Vegeta noch einmal. Shondra wandte sich ihm zu. „Kapierst du es nicht? Diese Viecher, was auch immer sie sein mögen, scheinen an Kraft alles Andere auf diesem Planeten in den Schatten zu stellen. Wie lange, glaubst du, werden die Menschen noch existieren, wenn diese Wesen die Erde bevölkern?“ „Dann lassen wir sie zuerst für uns die Vampire ausrotten und dann nehmen wir sie uns vor.“ „Hast du gerade nicht zugehört?“, fauchte Shondra wütend und blickte überrascht auf, als Areslefs sie am Arm ergriff und zur Seite schob, um sich direkt vor Vegeta zu postieren. „Jetzt hör mir mal zu, du abgehobener kleiner Saiyajin-Bubi. Diese Höllenwesen haben fünf Mal so viel drauf wie du. Der Höllenfürst persönlich versorgt sie mit einem undurchdringlichen Schutzschild, was heißt, dass nicht einmal der Hauch eines Energiestoßes ihnen etwas anhaben kann. Wie willst du gegen diese Viecher antreten? Vor ihnen tanzen und hoffen, dass sie sich totlachen?“ Vegeta ließ seine Knöchel knacken und war kurz darauf, sich auf den Vampir zu stürzen, doch Shondra schob sich zwischen die beiden und wandte sich wieder Areslefs zu, der sich mittlerweile nur noch ein paar Zentimeter von ihr entfernt befand. „Du brauchst Hilfe.“, stellte sie fest, was er widerwillig nickend zugab. „Allein können weder die Vampire noch wir gegen die bestehen, aber zusammen … müssten wir doch irgendeine Chance haben … und sei es drum, dass wir es erst einmal schaffen, lebend aus dieser Nebelsuppe herauszukommen.“ Areslefs nickte erneut. „Diesen Nebel hat Er persönlich erschaffen. Er ist mit so viel Magie getränkt, dass er verhindert, dass auch nur jedes noch so kleine Wesen, was in der Lage wäre zu fliegen, am Boden festklebt.“ „Was auch erklärt, warum wir vorhin an Altersschwäche litten.“, bemerkte Vegeta mit einem Blick auf Sun Guku. „So haben sie verhindert, dass die geflügelten Vampire flüchten können.“ „Ganz genau. Trotz allem konnten aber immer noch genug flüchten.“ „Oh, keine Sorge! Diesen Fehler werden wir ganz schnell wieder beheben.“ Shondra wirbelte herum und blickte kühl auf Monakira, die aus dem dichten Nebel heraustrat, gefolgt von Xanty und einer Horde Höllenwesen, die eindeutig zum Teufelsheer gehörten. „Sieh einer an! Wen haben wir denn da?“, fragte Shondra, während sie den Vampiren ein Zeichen gab, sich zurückzuziehen. Zu ihrer eigenen Überraschung folgten sie dem Befehl und wichen zurück. Nach und nach sammelten sie sich hinter Shondra, Son Goku und ihren Freunden, die sich Monakira und Xanty entgegenstellten. Nicht nur Shondra war überrascht, in was für einem gefährlichen Rot Xantys Augen glühten. Neben ihr versteifte sich Son Goku kaum merklich. Offenbar war es ihm auch aufgefallen. „Nicht doch, meine liebe Shondra! Warum lässt du uns die Welt nicht ein für alle Mal von diesen scheußlichen Tieren befreien, die sich gerade hinter eurem Rücken verkriechen? Du selbst hast immer gesagt, dass du der Meinung bist, dass man sie alle ausrotten sollte!“, stellte Monakira fest, während sie langsam näher trat und mit belustigter Miene vor den Zwillingen auf- und abschritt. „Was ich bisher immer gesagt habe, kann dir egal sein, Monakira! Schon möglich, dass ich nicht gerade begeistert bin, dass Vampire diese Welt bevölkern…“ „Siehst du?“, unterbrach Monakira Son Gokus Schwester und deutete mit ihrem Finger anklagend auf die Saiyajin-Kriegerin, was diese mit einer lockeren Handbewegung wegwischte. „… aber dennoch bin ich der Meinung, dass Massenmord keine geeignete Lösung ist, um ans Ziel zu kommen! Schon gar nicht, wenn anschließend die Terrorisierung und Vernichtung der Menschheit auf dem Programm steht!“, fauchte Shondra, die bereits vor Wut raste. „Ach komm schon! Das ist doch nur eine billige Ausrede! In Wahrheit … stehst du drauf, dich mit ihnen zu prügeln, stimmt’s? Gibt dir so etwas wie Befreiung, nicht wahr? Noch dazu … musst du zugeben, dass du ziemlich scharf auf Areslefs bist.“ Son Goku warf seiner Schwester einen zweifelnden Blick zu. Genau wie er vermutet hatte, sprühte sie bereits vor Zorn – eine Tatsache, die er sogar spüren konnte, denn ihre gesamte Energie breitete sich unaufhaltsam aus und brachte sogar ihre Umgebung zum Zittern. „Du bist ja so was von erbärmlich, Monakira, ehrlich! Kaum zu glauben, dass tief in dir tatsächlich unsere liebe kleine Leila steckt.“ „Ja, seltsam nicht war?“ Monakira beugte sich vor und stoppte dicht vor Shondra, die die Hände zu Fäusten geballt hatte. „Aber wer sagt dir, dass dem wirklich so ist?“, fragte Monakira leise und wandte sich schließlich lachend ab, als Shondra nicht antwortete. Son Goku warf indes einen Blick zu Vampcar, die schwer schluckte und deren Augen bereits in Tränen schwammen. Er konnte sie verstehen, hoffte aber dennoch, dass sie sich zusammenreißen konnte. Sun Guku seufzte leise und warf Vegeta, der direkt neben ihr stand, einen unsicheren Blick zu, bevor sie vor Schreck zusammenzuckte. „Sun Guku, hör zu!“ Es dauere eine Sekunde, bis ihr klar war, dass ihre Mutter in ihren Gedanken zu ihr sprach. „Was ist?“, antwortete sie und versuchte krampfhaft so auszusehen, als wäre nichts passiert. „Teleportation!“, war das einzige, was ihre Mutter antwortete. Sun Guku runzelte die Stirn und warf über die Schulter hinweg einen Blick auf die Vampire hinter sich. „Das soll wohl ein Witz sein!“, fauchte sie zurück. „Kein Witz! Komm schon!“ „Das schaff ich niemals!“ „Konzentrier dich!“ „Aber…“ „Jetzt mach schon!“ Sun Guku wollte zu einer Gegenantwort ansetzen, verkniff es sich jedoch und atmete stattdessen tief durch, bevor sie die Augen schloss und sich so fest sie konnte auf die Vampire um sich herum konzentrierte – bereit zuzuschlagen, sobald ihre Mutter es sagte. „Du bist also der Meinung, dass du schon immer so warst, ja?“, nahm Shondra das Gespräch wieder auf, während sie auf den geeigneten Augenblick wartete. In der Zwischenzeit griff Areslefs, der Sun Gukus Umschwung bemerkte und ahnte, was sie und Shondra vorhatten, nach Kiaras Arm, die erschrocken zusammenzuckte und ihn verängstigt anblickte. Rasch legte er den Zeigefinger auf die Lippen und zog sie näher heran. Kaum merklich deutete er auf Yami, der nicht bemerkte, dass Kiara sich ein Stück von ihm entfernte. Kiara, die ihn sofort verstand, zupfte an seiner Jacke, deutete nacheinander auf Thea, Tristan, Joey, Kaiba und Yugi und nickte dann hinüber zu Areslefs. Während sich die sieben Freunde unter die Vampire mischten, begann Sun Guku zu zittern. Sie näherte sich ihrer Grenze, während sie krampfhaft versuchte, alles Andere aus ihrem Kopf zu verbannen und sich auf die bevorstehende Teleportation zu konzentrieren. „Ach Shondra! Was langweilst du mich mit so einem Mist? Lass uns doch lieber zur Tat schreiten. Wie du sicher bemerkt haben dürftest…“ Sie deutete auf die Höllenwesen in ihrem Rücken und lächelte kalt. „… haben wir Besuch! Ich kann dir gar nicht sagen, wie erpicht sie darauf sind, eure Bekanntschaft zu machen. Ich würde euch daher gern einander vorstellen.“ Shondra lächelte hämisch. Ihre Gedanken schweiften bereits ab, während sie den Arm hob und so tat, als würde sie Monakira zu sich winken. „Weißt du … das Problem ist aber … das wir keinerlei Interesse haben.“ Sun Guku öffnete ruckartig die Augen, die plötzlich rot glühten. „Jetzt!“, rief Shondra und mit beispielloser Synchronität schnippten sie und Sun Guku gleichzeitig. Ein ohrenbetäubender Knall dröhnte durch den Nebel, ließ die Höllenwesen zurückweichen und Monakira und Xanty in einer dichten, pechschwarzen Rauchwolke zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)