Seelentausch von Pijara ================================================================================ Kapitel 3: Reibereien --------------------- Joey kratzte sich am Kinn. „Also das heißt jetzt, dass der Pharao momentan Kiara das Leben zur Hölle macht, während du mit der Prinzessin liebäugelst.“ Kiara blickte ihn finster an. „Das ist nicht witzig! Und nur zu deiner Information, Joey! Der Pharao und ich haben uns mittlerweile vertragen!“ Joey tat ihre Bemerkung mit einer Handbewegung ab. „Das wird doch sowieso nicht lange halten.“ Kiaras Ohren liefen rot an. „Hey, bleib ruhig! Du kennst doch Joey!“, beruhigte der Pharao das Mädchen und zwinkerte ihr zu. „Er meint es nicht so.“ „Aber … das würde ja auch bedeuten, dass der Pharao nicht mehr in Yugis Körper … dass die beiden nicht mehr so einfach tauschen können.“, bemerkte Thea, die an der Wand neben der Tür lehnte und nicht gerade glücklich über diese Nachricht zu sein schien. Yugi nickte zustimmend. „Ich fürchte, das wird bis auf Weiteres nicht mehr möglich sein.“ „Und habt ihr schon eine Ahnung, wie man diesen Zauber umkehren kann?“, fragte Tristan, der sich auf Kiaras Stuhl ausgebreitet hatte. Kiara und Yugi warfen sich einen kurzen Blick zu und schüttelten schließlich gleichzeitig den Kopf. „Aber ich meine … das kann doch nicht ewig so bleiben.“, bemerkte Joey, der sich mit der Antwort der Zwillinge nicht abfinden wollte. Kiara zuckte mit den Schultern. „Vielleicht habt ihr ja eine Idee? Kennt ihr hier irgendwie einen … Zauberer, der das Drama wieder umkehren kann?“ Verwirrt warfen sich die drei Freunde ratlose Blicke zu. „Zauberer? Hier? Nie von einem gehört.“, antwortete Tristan schließlich, was Kiara den Kopf senken ließ. „Tja dann …“ „Der einzige Magier, der mir spontan einfällt, ist Shondra…“ Kiara schnitt eine Grimasse. „Mag sein, aber das Problem bei Shondra ist, dass sie in einer ganz anderen Welt lebt, du Witzbold! Und wenn du nicht zufällig ein paar Freitickets für einen Flug zu Shondra und Son Goku hast, fürchte ich, dass wir wohl kaum eine Möglichkeit haben, zu ihnen zu gelangen.“ „Ich fürchte, Kiara hat Recht. Letztes Mal sind wir dort gelandet, weil Sun Guku ziemlichen Mist gebaut hat. Aber jetzt darauf zu warten, dass dies durch Zufall wieder passiert, würde einem Lottospiel gleichkommen.“ Wie auf Kommando stießen die fünf Freunde einen tiefen Seufzer aus. „Ich kann mir nicht helfen, Kiara, aber das klingt ja beinah so, als würdet ihr einfach aufgeben.“, bemerkte der Pharao, der neben ihr erschien und sie bestürzt anblickte. Kiara kaute auf ihrer Unterlippe. „Hast du denn einen Vorschlag? Wir sind für etwas in der Art sehr offen!“, brummte sie schließlich und verschränkte die Arme vor der Brust. Joey, Thea und Tristan warfen ihr allesamt einen verwirrten Blick zu. Yugi bemerkte dies. „Der Pharao spricht gerade mit ihr.“, klärte er seine Freunde auf und wandte sich wieder Yami zu. „Aber Kiara hat vollkommen Recht. Hast du denn einen Vorschlag?“ Der Pharao blickte nachdenklich aus dem Fenster. Nach einer Weile wandte er sich wieder Yugi und Kiara zu. „Ich fürchte, außer demselben Vorschlag von Joey fällt mir auch nichts ein.“ Kiara schnaubte. „Soll das heißen, dass … hast du schon vergessen, was das letzte Mal passiert ist, als wir bei denen gelandet sind? Marik wurde Opfer einer Doppelgängerin und ich beinah zum Blutspender. Ich hab keine Lust, diesen Vampiren noch einmal gegenüber zu treten.“ Yami runzelte die Stirn. „Wenn wir uns von denen fernhalten, wird uns schon nichts passieren.“ Kiara verengte die Augen zu Schlitzen. „Dumm nur, dass du in keiner Weise beeinflussen kannst, wo du landest, Pharao! Das ist nämlich Mokuba, Marik und mir letztes Mal passiert! Und glaub mir, Pharao, ich hab keine Lust, den gleichen Mist noch einmal zu erleben!!“ „Du sprichst von der Vergangenheit, Kiara! Wer sagt dir, dass alles genauso endet, wie damals.“ „Wer sagt dir, dass es nicht so ist?“ „Selbst wenn, am Ende ist doch noch alles gut gegangen!“ „Und trotzdem war es alles Andere als angenehm. Nicht nur, dass mich beinah Vampire zum Springbrunnen haben werden lassen, Ra hat mich damals auch noch ziemlich viel Kraft gekostet!“ Der Pharao funkelte sie an. „Das war allerdings deine eigene Schuld! Ich hatte dir gesagt, dass du die Karte nicht materialisieren solltest!“ Kiara wollte etwas entgegnen, verkniff es sich jedoch und wandte sich mit vor der Brust verschränkten Armen ab. „Das sieht dir mal wieder ähnlich! Du kannst einfach keine Kritik vertragen!“, maulte der Pharao und wandte sich ebenfalls mit vor der Brust verschränkten Armen ab. Yugi blickte die beiden stirnrunzelnd an. „Habt ihr vielleicht sonst noch irgendetwas, worüber ihr euch streiten könnt?“, fragte er schließlich, nachdem das Schweigen der beiden andauerte. „Oh, ich bin sicher, da fällt uns noch eine Menge ein, wenn wir uns anstrengen.“, bemerkte Yami. Kiara nickte. „Womit er ausnahmsweise Recht hat.“ Yami nickte. „Dankeschön.“ Kiara zwinkerte. „Gern geschehen.“ Doch augenblicklich wurden beide wieder ernst. „Bild dir nur ja nichts darauf ein!“, zischten sie sich gleichzeitig an. Kiara blies die Backen auf und wandte sich wieder ab. Yugi seufzte und blickte die Prinzessin erschöpft an, die neben ihm erschien und ihren Bruder mit bösem Blick musterte. „Dass du immer gleich so beleidigt sein musst!“, knurrte sie ihn an. Yami blickte überrascht auf. „Was soll das heißen? Spiel ich etwa die beleidigte Leberwurst, weil ich an den Kopf geworfen bekomme…“ „Kiara ist nun einmal ein Dickschädel, von ihr ist man so was gewohnt, aber von dir hätte ich mehr Einsicht erwartet!“ „Was soll das heißen, ich bin ein Dickkopf?“, fauchte Kiara die Prinzessin an. „Das soll nichts anderes heißen, als das sie Recht hat!“, bemerkte der Pharao, der sie angrinste. „Du brauchst gar nicht so stolz tun, Brüderchen! Was sie an Dickköpfigkeit besitzt, gleichst du mit Arroganz aus.“ Der Pharao blickte sie stumm an. In seinem Kopf ratterten die Zahnrädchen umher. Kiara kicherte, verstummte jedoch sofort, als er sie beleidigt anfunkelte. Keine Sekunde später wandten sie sich wieder mit hoch erhobenem Kopf voneinander ab. Yamika rollte mit den Augen. „Die machen mich wahnsinnig!“, knurrte sie. „Du mich auch!“, riefen der Pharao und Kiara gleichzeitig. Kiara raufte sich die Haare. „Kann ich nicht endlich mal etwas allein sagen?“, fauchte sie ihn an, was der Pharao mit einem fragenden Blick quittierte. „Du sprichst mir doch alles nach!“ „Ist doch gar nicht wahr! Du sprichst mir alles nach!“ „Stimmt doch überhaupt nicht.“ „Tut es wohl!“ „Tut es nicht!“ „Tut es wohl!“ „Tut es…“ „RUHE!!!!“, schrie Yugi plötzlich und nicht nur Joey, Thea und Tristan zuckten vor Schreck zusammen. Kiara stolperte zurück und über die Ecke ihres Bettes. Polternd landete sie auf dem weichen Teppich. Yami begann vor Schreck zu flackern, bis er sich ein paar Sekunden später wieder gefangen hatte und wieder als klare Kontur zu sehen war. Yamika blickte Yugi beeindruckt an. „Junge! Das war ein Machtwort!“ Yugi rieb sich müde die Schläfen. „Wenn sie nicht von allein aufhören können, was soll ich da machen? Die rauben mir den letzten Nerv.“ Yami und Kiara räusperten sich gleichzeitig, was Kiara an den Rand eines Wahnsinns trieb. Verzweifelt warf sie den Kopf in den Nacken. „Warum kann ich diesen gottverdammten Gürtel nicht einfach abnehmen?“, schluchzte sie und ließ sich fallen. Yami grinste. „Glaubst du wirklich, das würde was bringen?“ „Na ja … zumindest hätte ich endlich mal Ruhe vor dir!“ „Die hattest du vorher auch nicht.“ Kiara blickte ihn zerknirscht an. „In meinem Kopf schon.“ Yugi warf der Prinzessin einen verzweifelten Blick zu. „Kannst du mir vielleicht mal verraten, warum ich mir die Lunge aus dem Leib schreie, wenn sie am Ende doch nur für fünf Sekunden Ruhe geben können?“ Yamika hob die Schultern. „Ich weiß es doch auch nicht, Yugi! Ich bin nur froh, dass ich die Möglichkeit habe, mich in mein Zuhau… in das Puzzle zurückzuziehen.“ Yugi grinste. „Ist bestimmt beruhigender, stundenlang nach seinem Zimmer zu suchen, was?“ Ein Blitzen erglomm in ihren Augen, verlosch jedoch sofort, als ihr klar wurde, dass Yugi Recht hatte. „Also? Was machen wir nun?“ „Shondra!“, riefen Joey und Yami gleichzeitig, ein Umstand, der Joey nur nicht ganz bewusst war. Kiara stieß die Faust in die Höhe. „Ja!!!!! Endlich mal war nicht ich diejenige, die er kopiert hat!“, rief sie erfreut, was Joey verwirrt dreinblicken ließ. „Ich versteh nicht ganz…“ „Der Pharao hat eben genau dasselbe gesagt.“, klärte sie Joey auf und warf Yami einen strahlenden Blick zu, den dieser jedoch nicht erwiderte. „Was ist?“, fragte sie schließlich. Yami senkte den Blick. „Komm schon, Pharao! Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“, rief sie genervt und sprang auf die Beine. Der Pharao blickte noch immer zu Boden, bis er schließlich seufzte. „Ich … will in mein Puzzle zurück.“, murmelte er leise. Kiara sah einen Moment verdutzt drein und verfiel dann in ein leises Kichern. „Das ist nicht witzig!“, fauchte Yami, doch Kiara nickte. „Doch das ist es! Der große Pharao jammert herum, weil er“, Kiara wischte sich eine Träne aus dem Gesicht, „weil er Heimweh hat. Da gibt es einfach nichts Komischeres, tut mir leid!“ Selbst Yugi grinste verhalten, wurde aber schlagartig wieder ernst. „Hör auf, Kiara! Auch wenn es komisch wirkt, die ganze Situation ist alles andere als lustig. Der Pharao hat vollkommen Recht, wenn er sagt, dass wir alles wieder ins Lot bringen müssen. Und ich fürchte … außer Shondra haben wir gar keine andere Alternative.“ Kiara wurde blass. „Na schön, du Schlauberger, dann erklär mich doch mal, wie wir zu Shondra kommen!“ Yugi hob nur eine Augenbraue, zog schließlich eine Karte aus seiner Hosentasche und hielt sie ihr entgegen. Kiara betrachtete sie nervös und schnappte nach Luft. „Das …“ „Ganz genau.“, bestätigte Yugi. „Unser Freiticket in Shondras Welt: Die Zauberkarte Dimensionssprung.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)