Ascheherzen (short-stories) von peri (diverse Pairings) ================================================================================ Der erste Schnee ---------------- Kommentar: Nachdem ich vor ein paar Tagen fast den ganzen Abend draußen im ersten Schnee verbracht hatte, fühlte ich mich wunderbar inspiriert einfach mal alle meine Gedanken niederzuschreiben. Der erste Schnee. Sanft, ganz sanft rieselt weicher Schnee auf uns herab. Glitzernd, wie die abertausenden Sterne über uns am dunklen Himmelszelt, verfängt er sich in deinem dichten Haar. Wie eine Puppe so blass ist deine Haut. Wie zerbrechliches Porzellan. Auf deine Wangen legt sich schüchterndes Rosa, deine spröden Lippen erstrahlen in in einem fruchtigen Rot, das nach süßer Sünde nur so schreit. Viele kleine Eiskristalle regnen auf uns herab, hüllen uns ein in eine Welt aus strahlendem Weiß, in der alles so unschuldig und neu ist. So unberührt. Nur unsere Fußstapfen drücken sich in die kalte Decke, die die Welt allmählich immer mehr bedeckt. Gefangen in dieser Welt aus Kälte und Schnee, bilden sich sporadische Eisblumen an den Gläsern deiner dunkel umrandeten Brille. "Ich liebe dich...", flüstere ich so leise in meinen Schal, dass der Wind meine unbeholfenen Worte fortgetragen hat, ehe sie deine von schwarzem Haar verdeckten Ohren erreichen. "Ich liebe dich so sehr..." Finger, die tief in warmen Handschuhen stecken, drücken sich in den dicken Stoff deiner Hose. Zwischen deinen Lippen wippt eine gemächlich glimmende Zigarette auf und ab. Deine Augen ruhen schon seit Minuten auf einem Punkt am Firmament, der mir verborgen bleibt. Zitternd und stumm ziehe ich die Schultern näher an den Körper, rücke noch dichter an dich heran. An dich lehnend betrachte ich dein Profil. In dieser Abgeschiedenheit bist du meine einzige Wärmequelle. In meiner monochromen Welt der einzige Farbspritzer. Auf dieser Bank neben mir sitzt du im zauberhaften Schneetreiben, als gehörest du nirgends sonst hin, außer an meine Seite. Das schwache Feuer deiner Zigarette verglüht im Eis, als du sie fortschnippst und dich zu mir wendest. Das brillante Funkeln deiner dunklen Augen ist so weit wie das Universum, in dem ich unbemerkt ein zweites Mal mein Herz verliere. Ich lege es in deine Hände. Bin ungeschützt und verletzbar. Könntest es halten, könntest es zerdrücken, wenn du willst. Doch kräuselt sich ein jungenhaftes Lächeln um deine Mundwinkel. Du legst den Arm um mich und drückst mich an dich. Überwältigt von dem plötzlichen Schwindelgefühl, das mich ganz und gar vereinnahmt, kann ich mich nur an dich pressen. Klammere, als hinge wahrlich mein Leben davon ab. Dein unverkennbare Geruch, gemischt mit deinem scharfen Aftershave, schlägt mir in die Nase und ich sauge ihn tief, ganz tief in mich auf, speichere ihn in meinem Kopf ab, verwahre ihn gedanklich sicher in einer kleinen verzierten Schachtel in meinem Innersten. Du riechst so gut... Es benebelt alle meine Sinne. Mein Herz zittert in meiner Brust. Es zittert so sehr vor Liebe. Als ich aufblicke, sehe ich das Licht der hellen Sterne in deinen Augen reflektieren. Ich schließe die meinen, die flackern, als du mich so unerwartet, doch so quälend lang ersehnt, küsst. Wärme - deine Wärme - strömt durch jede noch so kleine Ader meines Körper und ich schiebe meine Finger hinein in dein feuchtkaltes Haar, will dir noch näher sein. Noch näher. Dein rauchiger Mund hinterlässt bitteren Nachgeschmack, doch auch das wird mir egal, wenn du mich mit deiner zarten Art spüren lässt, wie viel ich dir bedeute. Die frostigen Schneeflocken, die sich in deinem kratzigen Kinnbart verirrt haben, schmelzen bei unserer Berührung dahin, so wie ich bei deinem behutsamen Nippen. Worte lösen sich auf wie der Nebel am frühsten Morgen, werden unbedeutend und nichtig. Alles. Alles in dir trägt meinen Namen. Und alles in mir trägt deinen Namen. So wie der Himmel über uns. Die Augen geschlossen, untergehend in dieser Finsternis um uns herum, öffne ich meinen Mund einen Spalt. Heiß und singend vor Sehnsucht taucht deine Zunge in mich ein. Von meinen Lippen fällt ein Seufzen, verschwindet in der düsteren Nacht. In meinem Bauch wärmen sich die Eingeweide auf wohlige Temperatur. Münder werden eins, verschmelzen. Als du mich an dich drückst, da drückst du auch meiner Seele deinen Stempel auf. Braune Strähnen fallen vereinzelt in meine Stirn, die sich bis eben in tiefe Falten gelegt hatte. Zweifel fliegen von mir, lasten nicht länger schwer auf meiner Brust. Klare Luft dringt in meine Lungen, betäubt für einen kurzen Moment mein Sein, so tief ist der erste Atemzug. Ich taumle. Dein erhitzter Atem schlägt sich nieder auf meiner Haut, deine kühle Nasenspitze berührt die meine, als wir uns trennen und nur das Bittere auf meinen Lippen zurückbleibt. Erfroren sind auch deine Finger, die meine Wange streicheln, glattes Haar fortstreichen und meinen Kieferknochen nachziehen. Über uns, im schwachen Licht einer Laterne, tummeln sich wild tanzende Flocken, deren Rhythmus nur unser beide Herzschlag zu sein scheint. Wieder und wieder liebkosen deine Lippen meine, geben flüsternd unausgesprochene Versprechen und bescheren mir trotz der Nässe, die sich mehr und immer mehr in meine Knochen stiehlt, eine warme Gänsehaut. Ein sanftes Wiegenlied murmelt der eisige Wind, während ich in deinen Armen zu Hause ankomme. Weich wie Zuckerwatte berühren die Flocken unsere Haut. Es ist der erste Schnee im Jahr. Man sagt, der erste sei der schönste. ~*~*~ Egoist ------ Kommentar: Schon seit geraumer Zeit verspürte ich den dringenden Wunsch 'Hungriges Herz' von MIA. in eine FF einzuflechten, bin jedoch immer an der Umsetzung gescheitert. Bis jetzt. Egoist Nichts tut so weh wie dein Mund. Deine Lippen brennen. Sie glühen wie flüssiges Blei. Vernichtend, verschlingend, saugen mir die Seele aus dem Leib. Meine Finger kriegen dich nicht zu fassen, weil du nicht zu fassen bist. Deine Erscheinung ist wie ein Tagtraum. Heftig, elektrisierend, kurzweilig. Surreal erscheint mir jedes unserer Zusammentreffen, die Luft, als würde sie flimmern, jedes Mal, wenn dein zuckersüßer, roter Mund Worte wispert, die mich leise aufkeuchen lassen. Deine Brillanz, zu blendend, dass meine Augen sie je ertragen könnten, lässt noch die kleinste Faser in meinem Körper erzittern. Du brennst lodernd heiße Brandmale auf meine Haut, hinterlässt deine Spuren ab und wann wie es dir beliebt. Drückst mir deinen Stempel auf, markierst mich als dein Eigen und holst mich dennoch niemals ab. Gewährst mir keinen Blick in dein Inneres. Raubst mir die Luft zum Atmen. Selbst im Kampf ergeben sich deine Lippen meinen nicht. An deiner flammenden Haut verkohle ich mir nur meine feinen Fingerkuppen, die immer wieder fragen, wann du mich von der Qual erlöst, die tonnenschwer auf meinem Brustkorb lastet. Du brennst mich aus, du brennst mich nieder und ich bin süchtig nach dir wie ein Verdurstender nach Wasser. Selbst, wenn du mich zu Boden wirfst, die Knochen meines Rückrades bei dem harten Aufprall zum gepeinigten Ächzen bringst, selbst dann wähne ich mich als Gewinner. Du willst mich. Es steht überall in deinen dunklen Augen. Es klebt an dir, an deiner schimmernden Existenz. Wabbert in deinem Bewusstsein, Tag und Nacht. Und dennoch bist du wie Eis. Du bist eiskalt. Und mein hungriges Herz durchfahren bittersüße, stechende Schmerzen, während dein Atem mich erschaudern lässt. Nackenhaare melden sich zur Standing-Ovation. Deine Hände stehlen sich wie Diebe in der Nacht unter den dünnen Stoff meines Hemdes. Fordern, zwingen. Sag mir, wie weit? Wie weit wirst du heute gehen? Meinen Verstand auf Grundeis laufen lassen? Niemals habe ich dich gebeten herzukommen, niemals habe ich dich darum angefleht zu bleiben. Warum bist du hier? Nicht gefasst auf diese Art von wundervoller Unterjochung, an diese zerfetzende Lust, die mich von Fuß- bis Haarspitzen durchrauscht, pressen meine Lippen wieder und wieder gedämpft deinen Namen hervor. Blick mich an, sag es mir. Sprich es raunend aus, sei harsch wie du es immer bist, grolle sie mir zu, nur sag sie endlich. Doch deine Augen sehen nur durch mich durch jemand anderen an. Wer ist sie und warum kannst du nichtmals in Gedanken bei mir sein, wenn du mich durchbohrst, mir jegliche Luft aus den Lugen pferchst? Schnell und immer schneller; die Welt dreht sich um uns. Grell sind die Farben, die du mir zeigst, lassen mich erblinden. Wie in Nächten zuvor, schlägst mich in den Bann, webst deine dünne Fäden um meinen Leib. Wickelst mich ein, verpackst mich gut in deine hohlen Worte, bis ich zugeschnürt, betäubt, überwältigt von dir nichts als deine toxische Stimme trinken darf. Bin zugedröhnt von deinem Spinnengift. Bin durchtränkt mit dieser Medizin, die nicht wirken will. Wenn deine Hände mich berühren, verfolgen sie einen Plan. In deinem Kopf kennst du sicherlich jede Art von Empfindungen. Reiß sie auf, die Wunden in meiner Seele. Sei brutal, zerre daran. Tu mir weh, verletzte mich. Sei so bezaubernd dabei, wie nur du es zu sein vermagst. Ich fasse all meinen Mut und all das letzte bisschen Stolz, Würde, Vernunft... alles zusammen und werfe es dir vor die Füße. Werfe mich wie ein Stück rohes Fleisch direkt in deinen Tigerkäfig hinein. Und mit deiner rauen Engelszunge dringst du in mich ein. Erwürgst die Bitte bereits in meinem Schlund. In deinen Finger zerfließen willst du mich sehen. Spärlich sind die Augenblicke, in denen du mich nicht frisst wie die Bestie, die du bist, die tief in dir versteckt lauert und klangheimlich zuschlägt, immerzu, wenn ich mich in Sicherheit wäge. Mit Bestimmung pressen deine Hände mich weiter zurück in das aufgewühlte Bett. Dein scharfer Geruch, der überall an den Kissen haftet, benebelt mich so sehr. Du weißt, was du mit meinen Sinnen anstellst. Ich frage nicht mehr. Meine Worte vergessen. Die Schmetterlinge erfroren in deinem ewigen Eis. Meine Stimme hat schon längst versagt. Du kannst mich nicht hören. Du darfst mich nicht sehen. Blank ist meine Kehle, bringt nur raspelnde Töne hervor. Tief in meinem Inneren tosen harte Wellen gegen die Abgründe zwischen meinen Wünschen, die sich in ihrer Widersprüchlichkeit stets erneut gegen einander aufstacheln. Gewohnt an diese Folter, sag ich ja und meine doch nein. Dick geschwollene Adern unter deiner klammen Haut zucken im brachialen Rhythmus deiner Hüften. Willst mich zerschmettern. Spießt mich immer weiter auf und genießt wie du nur noch mehr Bestätigung deiner Schandtaten erntest. Unablässig hämmert dein Puls auf mich ein. Und ich will dir nur noch näher sein, wissend das alle Nähe der Welt doch immer noch Welten von dir entfernt ist. Meine Fingernägel krallen, graben sich tief in deine heiße Haut. Die dunklen Linien überall auf deinem Körper scheinen wahrlich zum Leben zu erwachen. Ihre Gesichter starren mich aus höhnenden Augen an, verfolgen mit Genugtuung wie mein ganzer Körper zu beben beginnt, sich dir in heiserer Extase entgegenbäumt; sind stumme Zeugen. Hechelnd stöhnst du mir zu, was ich längst schon weiß. Wie süß diese Lügen klingen, wenn sie über deine Lippen fließen. Jede Zelle meines Körpers verzehrt sich nach dir, nach deiner Berührung, die so schmerzhaft ist, dass sie mein Fleisch verbrennt. Sehne mich nach deiner Liebe, doch deine kalte Schulter lässt das Blut in mir gefrieren. Bitte hör nie auf damit. Aber bitte mach das es aufhört. Der Schweiß perlt von deiner Stirn, dein Kehlkopf vibriert. Knurrst erregte Worte, das Haar zerzaust und wild in dein Gesicht gefallen. Mein Blick ist wie gefesselt von dir. Dominant, maskulin, splitternackt, real. Nie wieder will ich von dir getrennt sein müssen. Nie wieder dein pochendes Herz an meinem missen. Wie kannst du gleichzeitig so liebevoll und doch so herzlos sein? Wie kannst du mich so erfüllen und mir doch das Innerste so zerfleischen? Wie kannst du so begehrenswert und trotzdem so abstoßend sein? In mir tanzen meine Gefühle einen absurden Tanz. Ich weiß noch immer nicht, wie ich jemals in der Lage sein soll, sie aufzusammeln. Meine Lippen fühlen sich taub an von deinen unzähligen Küssen. Ich will nicht nachdenken, ob es gut ist, was wir hier tun. Du hältst mich fest, zerquetscht mich fast in deiner Umarmung. Doch drück ich zurück, lässt du mich los. Draußen prasselt der Regen unbarmherzig gegen das kleine Fenster. Wenn er aufhört, wohin soll ich dann gehen? Und wenn ich dich dann wieder vermisse, wem soll ich das sagen? Und was ist mit meinen Willen bloß? Du machst meinen Willen so willenlos... ~*~*~ Spätsommertraum. ---------------- Kommentar: Dies ist eine Übersetzung des Drabbles 'Mellow Contemplations', das ich ursprünglich für fonulyn auf LJ geschrieben habe. Irgendwie hatte ich aber auch das Bedürfnis es ins Deutsche zu übersetzen. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Fanfictions ist, dass ich für diese hier ein paar Wörter einfügen musste, damit es sich nicht so steif anhört, sondern genauso fließend wie im Original :3 Spätsommertraum Das nahe Zirpen der Zikaden vermischt sich sanft mit dem Flüstern des Windes, der mit einzelnen Strähnen seines braunen Haars spielt. Strahlen der untergehenden Sonne, die langsam, Stück für Stück am aprikotfarbenen Horizont verschwindet, lassen es leicht schimmern. Diese letzten Strahlen kribbeln auf meiner sonnenverbrannten Haut, genau wie seine weichen Fingerspitzen in diesem Moment über meine Bauchdecke kitzeln, sie dabei kaum berühren. Umgeben von hohem Schilf sind wir gefangen in einer Welt, die fast so weit entfernt von unserem alltäglichen Leben ist, dass es es surreal erscheint jetzt hier neben ihm zu liegen, an diesem abgeschiedenen und stillen Ort. Während die sanften Wellen leise gegen die Holzpfähle des Stegs schwappen, suche ich nach noch mehr Wärme in seinen Armen, rutsche näher an ihn heran. So nah, dass sein gleichmäßiger Atem meinen Hals streicht, mir angenehme Schauer über den Rücken jagt. Es ist schwer sich zu entscheiden, ob ich meine Augen schließen möchte, seine liebevollen Berührungen so noch mehr mit jeder Zelle meines Körpers in mich aufzusaugen, oder ob ich sie geöffnet lassen möchte, um in seine glitzernden Augen zu blicken, die mich verschlingen - auf ihre ganz eigene Art. Nur er weiß wie man mir all den Stress und die Sorgen von den müden Schultern nehmen kann. Aber genau jetzt ist alles, woran ich denken kann, diese Misere, die uns verfolgt, heimsucht wie ein düsterer Schatten. Körperlich gesehen bin ich nirgends sonst als hier, aber meine Gedanken drehen sich unablässig nur um dieses eine Thema wie wir beide jetzt mit uns und unserer Beziehung, die eigentlich nicht mal eine ist, weitermachen sollen. Wo hat das alles bloß angefangen und wie sind wir nur hier her gekommen? Vorfälle, an die ich mich nicht erinnern kann. Wir waren stets nichts weiter als Freunde und dann... Diese neuen Gefühle, die kamen, um erforscht zu werden - was sollen wir nun mit ihnen anstellen? Sanfte Erwägungen, benebeltes Nachsinnen, summende Hummeln in meinem Magen, zirpende Zikaden in meinem Herzen - musizieren, sehnen sich nach seiner Zuneigung, verzehren sich. Ich bin nicht in der Lage auszudrücken, dass ich ihn auf ewig umarmen will. Dieser Augenblick ist wie eine zerbrechliche Seifenblase. Die Insekten glitzern wie Diamanten in der Luft. Die sinkende Sonne lässt das Wasser aussehen als würden Abertausende klitzekleine Glühwürmchen auf der wabbernden Oberfläche tanzen. Und ich erlaube meinem Bein, das am Rande des Stegs liegt, zu baumeln, meine Zehenspitzen in das kühle Nass zu tauchen, als ob das den Druck von meinem Brustkorb nehmen könnte, der furchtbar schmerzt, wenn er mich mit all seinen Zärtlichkeiten überschüttet. Seine Lippen liebkosen meinen Hals mit dieser bestimmten Sehnsucht, die mich daran erinnert wie groß das Bedürfnis ist ihn wissen zu lassen, was im Verlaufe der letzten paar Monate in meinem Herzen herangewachsen ist. Aber wir sind hier - stecken fest in einer bitter-süßen Szenerie. Wo Hoffnung einzig eine Illusion ist und Zusammensein nur ein Wimpernschlag. Ungesagte Versprechen. Unausgesprochene Liebeserklärungen. Wenn du es einmal gesagt hast, kannst du nie mehr zurück. Bin ich mir eigentlich sicher? Ist er sich eigentlich sicher? Die zwitschernden Vögel am milchigen Himmel fliegen über unsere Köpfe hinweg, als ob sie uns verhöhnen. Ich schüttele jede meiner kindischen Ängste fort, die mich langsam aber sicher in eine leere Muschel verwandeln, in der er doch die Seele sein sollte. Mir wird klar, dass ich in der Tat mehr als sicher bin und das seit Wochen, mich bloß die ganze Zeit über tief in Verdrängungen versteckte. Ich kratze all meinen Mut in mir zusammen, ergreife seine tätowierte Hand, verpflechte unsere Finger miteinander und öffne meinen trockenen Mund nur einen ganz kleinen Spalt. Doch die Worte, die einfach nicht aus mir heraus wollen, werden mir auf einmal aus dem Mund genommen und stellen unerwartet meine gesamte Welt auf den Kopf. Plötzlich erscheint ein zartes Lächeln auf seinem Gesicht, erleuchtet das Dunkel, in dem ich so lange herum geirrt bin. Ein zartes Lächeln, das sich um seine Lippen kräuselt, die süße Worte formen, als ob er durch mich hindurch sehen könnte mit seinen mandelförmigen Augen, geradewegs in die verborgenste Kammer meines Seins; als ob er meine Gedanken lesen könnte, die ich pausenlos seit dem Moment denke, als unsere Lippen sich zum ersten Mal trafen. "Ich liebe dich..." ~*~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)