All Year Around Waiting For You von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 1: #1 ------------- Title: All Year Around Waiting For You Author: Leiser_Tod Pairing: Gackt/Hyde Genre: romance, angst, drama, a bit darky Warning: contains shonen-ai A/N: Weihnachten. Ich habs irgendwie mit diesem doofen Fest. Ach ja, die FF ist komplett aus Gackts Sicht geschrieben. Kapitel #1 Ich hasse Weihnachten. Nein, nicht wegen der verliebten Blicke, die zahlreicher sind als die weißen Flocken gefrorenen Wassers und die nicht minder zu meiner Kälte beitragen. Und auch nicht wegen der nicht endenden Schlangen, Drängelei, die letzten Versuche ein Geschenk zu ergattern (das mit Sicherheit irgendwo in der hinteren Kellerecke seinem bemitleidenswerten Ende gegenübersehen muss). Ich hasse Weihnachten wegen dir. Oh, denk bloß nicht so etwas niveauloses wie ‚Ich hasse dich, weil ich nicht mit dir wie die anderen durch die weißen Straßen spazieren kann, Hand in Hand, ab und zu einen Kuss stehlen und die Feuerwerke bestaunen‘... Okay, vielleicht hättest du Recht. Aber nur eine Winzigkeit (und die Feuerwerke sind schon lange nicht mehr das, was sie einmal waren). Ich dachte eigentlich, ich hätte diesen Wunschtraum aus mir heraus geprügelt, zusammen mit der Hoffnung, dass du eines Tages mit mir zusammen... Ach, verdammt. Wo sind nur der Stolz von Frühjahr, die Entschlossenheit vom Sommer, der verzweifelte Mut vom Herbst geblieben? Und ich kann dich nicht einmal verabscheuen dafür, was du mir jedes Mal antust! Stattdessen hasse ich so etwas triviales wie Weihnachten. Haha, das passt zu mir... Dabei bist du doch der erste gewesen! Wie lange ist das her? Drei, vier Jahre? Wir haben es damals beide gespürt- Gott, wir sind doch ein wandelndes Klischee...Liebe auf den ersten Blick, ich möchte dem Idioten, der sich diesen verquirlten Mist ausgedacht hat, am liebsten den Hals umdrehen! Ich wünschte, ich hätte dieses verdammte Drehbuch nie geschrieben! Aber nein, der Film hat eigentlich gar nichts damit zu tun, fing es doch viel früher an... ### Wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen damals, erinnerst du dich? Ein kurzer Austausch von Höflichkeitsfloskeln, ein kurzes Nicken der Anerkennung der Existenz des jeweils anderen und doch...seit diesem Augenblick warst du in meiner Seele eingebrannt. Und jedes Mal, wenn dein Gesicht durch die zahllosen Programme flimmerte, zog es immer häufiger meine Aufmerksamkeit auf sich. Warum habe ich es nicht damals schon bemerkt? Vielleicht hätte ich dann genug Kraft gehabt, diese Gefühle abzutöten. (...Lügner...) Aah, die kalte Abendluft brennt förmlich in meinen Lungen. Es ist ein zermürbendes Ritual, jedes Jahr die gleiche Tortur, ich gehe sie alle nacheinander ab – all die Plätze, in denen wir uns begegnet sind...Ich kann nicht das Zittern unterdrücken, ich will wieder ins Warme, nach Haus. Könnte ich doch auch die Kälte in meinem Herzen mit Heizungsluft verjagen! Ah, das ist ja der Park. Du warst joggen und ich war gerade auf dem Heimweg von einem Videodreh. Ich weiß nicht genau, ob ich deine Bodyguards am liebsten umbringen wollte, weil sie dich unbewacht ließen oder ihnen auf Knien danken...Ich glaube, ich habe mich für das letztere entschieden. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von dir losreißen – deine kleine Statur, die Haare sanft vom Wind umspielt. Ich glaube, ich bin aus dem Auto ausgestiegen und habe den anderen gesagt, sie sollen vorfahren...oder? Ich habe keine Ahnung mehr. Das einzige, woran ich mich erinnere, waren deine Augen, die mich leicht überrascht anstarrten und dass ich mich zusammenreißen musste, um nicht den Tropfen von deiner Schläfe weg zu lecken... Damals habe ich es zum ersten Mal gesehen – das dunkle Aufblitzen deiner Augen, als ob sich tief in dir etwas versteckte, wovon niemand etwas wissen sollte. Eine andere Seite von dir, die so gar nicht zu deiner Offenheit und Gutmütigkeit zu passen schien. Aah und nur ich! Nur ich! habe diese Seite von dir zu Gesicht bekommen! Und einen hohen Preis dafür gezahlt...mit einem freundlichen Lächeln und strahlendem Blick hast du mir das Herz aus der Brust gerissen. Du hast mich gefragt, ob ich an Gott glaube und ich wusste – wie so oft in deiner Gegenwart – darauf nichts zu antworten. Ich! Der verrückte Aristokrat war um eine spitzfindige Konter verlegen! Noch nie hat mich etwas weniger interessiert als mein Image. Habe ich genickt? Den Kopf geschüttelt? Keine Ahnung. Aber du, du hast nur gelächelt und mir gesagt, dass du Weihnachten mit mir feiern wirst. Ich traute mich nicht, nach dem Warum zu fragen, aus Angst, du würdest erkennen, dass Weihnachten ein Fest für die Liebenden ist, nicht für die Familie. Ich wollte verhindern, dass du dein Angebot zurück nimmst. Ich war glücklich, ich sah das als Zeichen, Vorbote, der die Erfüllung meiner Sehnsucht ankündigte...Es machte mir auch nichts aus, dass du diesen Vorschlag an einem frühen Junimorgen gemacht hast. Ich wollte dich küssen, so sehr, es war mir egal, ob uns jemand dabei sah. Du hast einen Schritt nach hinten gemacht, ganz so als wären mir diese unkeuschen Gedanken auf die Stirn geschrieben, und dein Training fortgesetzt. Wie lange habe ich dir nachgeblickt? Ich hätte die ganze verdammte Welt umarmen können! Und drei Monate später hast du geheiratet. Niemals hätte ich gedacht, dass du wirklich kommst. Oh, ich habe innerlich dafür gebetet! Wenn ich nicht damit beschäftigt war, dich in alle sieben Höllen zu verdammen. Und mich gleich mit dazu, damit du dich nicht langweilst. Haha. Aah, wie schön war sie, die erste Nacht mit dir...Ich, Trottel, habe damals wirklich gedacht, dass du bei mir bleiben würdest. So wundervoll die Nacht, so grausam der nächste Morgen. Die leere Bettseite, nur die Kissen und Decken mit deiner Wärme, deinem Duft... Du mieses Arschloch. Weißt du eigentlich, was du mir angetan hast? Was du mir immer noch antust?! Was bin ich denn für dich? Eine gottverdammte billige Affäre?! Ich wünschte wirklich, ich könnte dich hassen, könnte diese Leere in mir irgendwie ausfüllen...Auf meine Anrufe hast du nie geantwortet. All meine verzweifelten Versuche, mit dir zu reden, dir eine Erklärung abzuringen, die abgedroschenen ‚wieso?‘ und ‚warum?‘, hast du ignoriert. Offen, freundlich? Ha! Bring mich nicht zum Lachen! Du bist ein Teufel in Menschengestalt. Du versteckst dich hinter deiner Maske aus Sanftmut, du hast sie alle an der Nase herumgeführt. Und mich auch. Ich vermisse dich. Gott, ich vermisse dich so sehr! Deinen kleinen schmalen Körper, wie er so perfekt in meine Arme passt, das Gefühl durch deine seidenweichen Haare zu streichen...Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich auch unsere (am besten noch tief-psychologische, das Leben und die Welt erklärende) Gespräche vermisse, nur reden wir beide kaum. Es ist tatsächlich so primitiv…Du kommst, wir schlafen miteinander, du gehst wieder. Und jeden Morgen werde ich von Schmerzen erstickt. Wie oft habe ich mir vorgenommen, dich kühl des Hauses zu verweisen? In den schillerndsten Farben habe ich mir ausgemalt, wie du in Tränen ausbrichst, mich anflehst bei dir zu bleiben, dich nie zu verlassen und dann wisperst du sie leise, die Worte, nach denen ich mich schon seit drei Jahren sehne... Es mutet manchmal zynistisch an, dass Menschen zuweilen bereit sind, für diese Silbensammlung zu sterben. Aber es ist nicht an mir, sie zu verurteilen, würde ich doch alles machen, um dieser schwelenden Pein zu entfliehen... Wenn ich nur nicht so ein gottverdammter Feigling wäre. Nur eine Nacht lang kann ich Frieden finden...wenn du in meinen Armen liegst, ausgelaugt, entspannt. Wenn ich dir diese drei kleinen Worte ins Ohr flüstern darf und du mich daraufhin mit einem Kuss zum Schweigen bringst. Nur dann ist die Welt in Ordnung für mich- Was soll das? Du kommst zu mir für eine Nacht im Jahr, die restliche Zeit sind wir Fremde! Was soll diese billige Komödie?! Wie ein liebeshungriger Dämon suchst du mich heim, saugst mir meinen Willen, meinen Widerstand, meine Kraft heraus, lässt mich als eine leere Hülle am nächsten Morgen zurück. Warum bist du so grausam zu mir? Warum nährst du diese zerstörerische Hoffnung? Doch deine Augen glänzen vor Erregung, lustverdunkelt, es kümmert dich überhaupt nicht, was danach passiert, oder? Ah. Ja. Dieses Café kenne ich. Überteuerte Getränke, furchtbarer Service und ekelhafte Katzenmusik. Ich komme gern hierher. Einmal im Jahr, an einem bestimmten Wintertag. Und wünsche mir jedes Mal, ich würde es nicht tun. Damals war es warm. Ein fröhliches Paar auf einem Sonntagsausflug – ein unmöglicher Zufall. Eine unerwartete Sehnsucht hatte sich meiner bemächtigt, ich konnte nicht aufhören, dich anzustarren. Als du deiner Frau zugenickt hast, sie angelächelt, deinen Arm um sie gelegt...es war so unfair. Ich wollte nicht, dass du mich siehst - oder wollte ich nur verhindern, dass die kurzen Momente unserer Nähe sich meinem Bewusstsein aufdrängten? Wenn ja, dann war ich ein Trottel, ich werde nie aufhören, daran zu denken. Vielleicht konnte ich es auch nicht ertragen, einen anderen Menschen so nah bei dir zu sehen, zu wissen, dass es mir auf ewig verwehrt sein wird. Ich flüchtete mich ins Café, versteckte mich hinter der Bestellkarte, Gott wie erbärmlich! Und doch hörte mein Blick nicht auf, nach dir zu suchen, einer aufgezogenen Maschine gleich. Weg. Ich konnte dich nicht mehr finden. Doch froh war ich darüber nicht. Wie ein gottverdammtes Schulmädchen, das um jeden Preis verhindern will, dass ihr Schwarm die Flecken auf ihrem Rock bemerkt. Ich glaube, ich habe mir dann den Kopf darüber zerbrochen, was ich machen sollte – mich besinnungslos betrinken oder einfach nur das Hirn in Alkohol ersäufen. Oh, es war die schwerste Wahl meines Lebens! Ich hatte dich nicht bemerkt. Erst als du dich mit diesem geheimnisvollen Lächeln an meinen Tisch gesetzt hast. Ich konnte mich vor Staunen nicht rühren. Nein, nein, nicht ganz. Wahrscheinlich hatte ich mehr Angst, dich durch eine unachtsame Bewegung zu verscheuchen. Idiotisch, aber ich konnte nichts dagegen machen. „Glaubst du an Gott?“ Schon wieder diese Frage. Was sollte das? Oder war das deine spezielle hyde’sche Art, mich innerlich auf deinen erneuten Besuch vorzubereiten? Ich frage mich bis heute noch, was diese plötzliche Religiosität zu bedeuten hatte. Ich war damals drauf und dran, dir ein bitteres „Nein, kein Gott kann so niederträchtig sein“ an den Kopf zu werfen. Doch dieser Moment mit dir war mir viel zu teuer, um ihn an mein (zu der Zeit erheblich gewachsenes) Selbstmitleid zu verschwenden. Und du hast immer penibel darauf geachtet, dass unsere Treffen kurz und selten waren...clevere Strategie, Haido. „Gäbe es dann einen Sinn, seine Geburt zu feiern?“ Dir schienst mit der Antwort zufrieden zu sein. „Gut, dann feiern wir die Entstehung eines weiteren nutzlosen Namens, dessen ständiges Wiederholen über unser Seelenheil entscheiden soll.“ Ich habe kein einziges Wort verstanden. Doch deine Augen, wieder war es dieser gnadenloser Blick, sprachen Bände. Du würdest wieder zu mir kommen. „Haido...“ Ich konnte diese Chance nicht verpassen. Ich musste wissen...irgendwas! Irgendeine Erklärung für diese Folter! Du bist aufgestanden und hast ohne weiteres das Café verlassen. Ich glaube, ich war damals drauf und dran, die ganze mickrige Einrichtung in seine Einzelteile zu zerlegen (angefangen mit dem Lackaffen von einem Kellner!). Du hast mich wie eine verfluchte Schlampe behandelt, die gefälligst die Schnauze zu halten hat, wenn ihr Gebieter sie bezahlt! Was glaubst du wohl, wie mir in dem Moment zumute war, du elender Egoist?! Und diese Wut schwelte in mir, dein Gesicht auf der Mattscheibe, das tiefunglückliche Liebeslieder gesülzt hat, ich wollte es zerschlagen, zerschlagen! TBC A/N: Ara. Eine Leserin hat mir mal gesagt, dass sie Hyde nicht für rundum unschuldig hält, sondern dass er durchaus seine teuflische Seite hat. Hach, Inspiration. Und das Ergebnis...#dezent nach oben deut#...hat mich zum allerersten Mal mehr oder weniger zufrieden gestellt. (Zumindest wollte ich die Story nicht verbrennen, nachdem sie mir nach einem Jahr nach Fast-Erstellung wieder in die Hände fiel. Nun, jedenfalls nicht gleich...) Und ja, ich weiß. Jede Menge Zeitfehler. Ich habe frecherweise die Grammatik dem Lesefluss untergeordnet. Verzeih mir, Rechtschreibung. Ich tu’s nie wieder. Und ja, das weiß ich auch. Eigentlich sollte ich an AHS weiter schreiben...#hust# Auch wenn Erfahrung mir zuflüstert, dass das, was mir halbwegs gefällt, nie gut ankommt...eine nette Bitte um Kommentare. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)