Lost in your eyes von desertdevil6 ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Autoren: SusyCute x desertdevil E-Mail: SusyCute911@hotmail.com braddyly@freenet.de Teil: 10/? Titel: Lost in your eyes Fandom: Fantasy Disclaimer: Warnung: Shounen ai Rating: PG-16 Pairing: Ascon x Laurin Lost in your Eyes X Ascon wusste, dass es Laurin nicht gefiel, dass sie weiter mussten, doch es gab keine andere Möglichkeit. Es war noch ein weiter Weg und die Chancen es in die nächste Stadt zu schaffen standen nicht wirklich gut. Zu viel war bereits geschehen und sie hatten kaum noch Nahrung. Wasserreserven waren nicht das Problem, doch Laurin brauchte etwas zu Essen, damit er bei Kräften blieb. Dem Kleinen fiel das ganze Laufen sowieso schon sehr schwer und deswegen musste er darauf achten, dass der Junge auch gut aß. Bei ihm war es nicht so wichtig, er konnte ein paar Tage ohne Nahrung auskommen, obwohl dies auch seine Grenzen hatte, überlegte Ascon, während sein Blick zum Ausgang der Höhle glitt. Dann vernahm er Laurins Stimme und drehte sich wieder zu dem Kleinen um, der hilfesuchend zu ihm schaute. Leicht presste der Dunkelhaarige die Lippen aufeinander, als er die zerfetzte Kleidung sah und seufzte schwer. Es war ihm schon klar, dass der Junge die groben Sachen nicht einfach so tragen konnte, zu gut erinnerte er sich daran, was das letzte Mal dabei heraus gekommen war. Doch er konnte Laurin ja schlecht nackt herum laufen lassen! Verdammt... »Kannst du das da.. « Ascon wies auf das Seidenstück, das der Kleinen noch immer mit einem betrübten Blick in der Hand hielt. »Kannst du das nicht irgendwie ein wenig flicken?« Doch im selben Moment wusste der Ältere, dass seine Frage völlig bescheuert war. Wie sollte Laurin das denn machen, wenn er weder Nadel noch Faden zur Hand hatte?! »Ach.. schon gut.. «, wehrte er deswegen mit einer unwirschen Handgeste ab und überlegte fieberhaft, was er dem Kleinen noch zum Anziehen geben konnte. Er selbst hatte ja nur noch seine Hose. Das Hemd war durch den Kampf mit diesem urtümlichen Monster zerfetzt worden und was Kiron mit dem Rest angestellt hatte, wusste er nicht. Dann fiel sein Blick auf den Umhang, den sie auch noch hatten und er fasste nach dem weichen Material, hob es hoch und so langsam manifestierte sich in seinem Kopf eine Idee. »Sag mal.. Dieser Stoff ist doch weich genug für deine Haut, oder?«, fragte Ascott mit einem hoffnungsvollen Klang in seiner dunklen Stimme. »Wenn du dich darin einwickelst, oder wie auch immer, dann müsste es doch gehen.. « So richtig sicher war er sich zwar nicht, aber es war ihre einzige Möglichkeit, wenn Laurin nicht nackt herumlaufen sollte. Und vielleicht war der Kleine ja so geschickt, dass er sich daraus irgendwie so was wie einen kleinen Anzug machen konnte. »Ein Messer habe ich dabei und Fäden kannst du doch aus dem Stoff heraus ziehen, also..??« Hoffnungsvoll hielt er Laurin den Umhang hin und schenkte dem Kleinen ein aufmunterndes Lächeln, obwohl ihm im Moment nicht so sehr danach zu Mute war. Aber es ging hier nicht nur um ihn und der Junge war schon so sehr demotiviert. Der Kleine dachte gar nicht daran, dass sie Essen benötigten. In seiner Heimat gab es immer genug, und er hatte dann gegessen, wenn er sich danach gefühlt hatte. Aber so ein richtiges Hungergefühl gab es bei ihm eigentlich nicht, sein Körper konnte auch längere Zeit auch ohne Nahrung auskommen, genauso wie ohne Sauerstoff. Das merkte er auch gar nicht. Was passierte, wenn er zu lange nichts aß, das wusste er nicht, immerhin war er noch nie in so einer Situation gewesen, war eigentlich immer ziemlich behütet aufgewachsen, wenn auch ziemlich einsam... Seit seine Eltern gestorben waren, hatte er recht zurückgezogen gelebt und war nur für seinen Bruder da gewesen, der sein ein und alles war. Bei dem Gedanken an seinen Bruder wurde ihm ganz schwer ums Herz. Hoffentlich ging es ihm gut, so ganz alleine... Er kannte doch auch niemanden, hoffentlich kam er nicht um vor Kummer... Mehrmals hatte Laurin schon versucht, geistlich mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber es hatte nicht wieder geklappt und er machte sich große Sorgen... Leise seufzte er und beobachtete Ascon dabei, wie er sich umsah und auf seine zerfetzte Kleidung zeigte. Der Kleine sah an sich hinunter und schluckte. So konnte er schlecht draußen herum laufen, so gefährlich wie es war... Er wollte nicht wieder so einem ekelhaften Vieh begegnen...! »Das... das geht nicht wieder ganz«, sagte er leise und Traurigkeit schwang in seiner Stimme mit, denn diese Kleidung war wirklich bequem gewesen im Gegensatz zu dem, was er zuvor hatte anziehen müssen... Zwar war sie nicht so gut gewesen, wie die von zu Hause, aber sie hatte seine Haut wenigstens nicht aufgerieben... Betrübt senkte er den Blick. Er machte dem Mann immer nur Ärger... Und ohne ihn wäre er bestimmt nicht verletzt worden... Gerade, als eine silbrige Träne seine Wange hinab tropfte und als Perle mit einem leisen Geräusch über den Steinboden kullerte, hörte er Ascon sprechen und sah auf, wischte sich über die Augen und strich sich die herausgelösten, leicht leuchtenden Strähnen aus dem Gesicht. Die Frage wahrnehmend, streckte er seine zarte Hand nach dem Stoff aus und berührte ihn testend. Er fühlte sich weich und schön kühl auf seiner Haut an. Leicht nickte er. Das dürfte gehen, aber um sich dazu was zum Anziehen zu machen, müsste er es zerschneiden... Und das wollte er nicht. Er konnte den Umhang doch nicht zerschneiden, er war doch viel zu schön...! Langsam und schweigend griff er nach dem Stoff, musterte ihn prüfend und seufzte leise, als der Mann ihm das Messer hinhielt, schlug die Augen wieder nieder und griff schließlich danach, ohne etwas zu sagen. Ihm blieb wohl keine andere Wahl... Während er den Stoff erst durchschnitt, damit er eine große Lage hatte, aus der er etwas machen konnte, perlte eine weitere Träne von seiner Wange und kullerte über den Stoff. »Wieso... lasst Ihr mich nicht einfach hier... Ich... ich bin doch nur eine Last... und mache immer nur Ärger...« Leise schniefte er, wischte sich über die Augen, damit die Umrisse durch die Tränen nicht verschwammen und erwartete keine Antwort. Stattdessen schnitt er Formen aus dem Stoff, die für ihn alleine einen Sinn zu ergeben schienen und breitete sie schließlich vor sich aus, als er sie ausgeschnitten hatte. Dann griff er eine Haarsträhne von sich und riss sich ein einzelnes Haar aus, leckte die Spitze an, die daraufhin nadelspitz wurde und begann, die Teile schweigend miteinander zu verbinden. Dabei kullerten noch immer ab und an Perlen von seinen Wangen, er wusste auch nicht, warum er auf einmal so depri war, er hatte oft Stimmungsschwankungen, und mit solchen schwierigen Situationen konnte er oft nicht umgehen. Das war ja auch verständlich, immerhin hatte er so etwas noch nie erleben müssen... Schließlich war er fertig, stand auf und strich sich die Fetzen vom Leib, stand splitternackt da, was ihn aber nicht störte und glitt zuerst in das hosenähnliche Teil, das ziemlich weit auseinander lief und unter den Knien wieder zusammen, so dass seine schlanken Beine frei blieben. Das Oberteil hatte einen V-Ausschnitt und lange, weitlaufende Ärmel, die seine Arme und Hände vollkommen bedeckten und bis zu seinen Hüften reichten. Als er angezogen war, sah er unsicher auf und blickte Ascon fragend an, wollte wissen, ob das so ging... Ascon war erleichtert, als der Kleine nach langem Zögern nach dem Umhang griff und kurz darauf hielt er Laurin auch noch sein Messer hin, das der Junge wortlos annahm. Doch der Dunkelhaarige sah deutlich die Tränen in den großen Augen glitzern und wenig später perlten diese über Laurins helle Wangen. Lautlos seufzte Ascon, ließ den Kleinen aber erst mal in Ruhe, um zu sehen, ob er wirklich etwas aus dem Umhang machen konnte, denn momentan hielt Laurin den Stoff nur zwischen den Fingern und schien ihn zu testen, ob er weich genug war. Abwartend lag sein Blick auf dem Hellhaarigen und auch wenn die eigentlich nicht so viel Zeit hatten, blieb Ascon geduldig. Es brachte ja auch nichts ihnen Stress zu machen. Dann würde die Situation nur noch unerträglicher werden. Dann schien Laurin sich entschieden zu haben, denn der Kleine setzte das Messer an und begann sich irgendwelche Teile zurecht zu schneiden, wovon der Krieger natürlich überhaupt keine Ahnung hatte. Aber der Kleine würde schon wissen was er tat, beruhigte Ascon sich selbst und schaute einfach nur zu, bis er die leisen trübseligen Worte vernahm. Nachdenklich runzelte er die Stirn, bevor er sich erhob und zu dem Kleineren ging, ihn sanft in seinen Arm zog und zärtlich durch die weichen aufgelösten Haare streichelte. »Sag doch nicht so was.. hm? Und außerdem.. es stimmt doch gar nicht. Sicher hast du ein paar Fehler gemacht, aber wärst du nicht mitgekommen, dann hätte ich den Absturz des Schiffes vielleicht nicht überlebt...« Darüber hatte sich Ascon auch schon Gedanken gemacht. Eigentlich war er ja nur in seiner Kabine geblieben, um auf Laurin auf zu passen und den Jungen nicht allein zu lassen. Andernfalls wäre er sicher im Cockpit gewesen oder im Frachtraum und gemäß dem Fall, wäre es ihm bestimmt nicht anders ergangen als seinen Crewmitgliedern. Insofern hatte Laurin ihn eigentlich gerettet, auch wenn Ascon das nicht gerne zugab. »Komm schon.. «, bat er eindringlich. »Sei nicht mehr so betrübt. Wir haben schon ein ganzes Stück geschafft und den Rest bekommen wir auch noch hin..«, versuchte er Laurin auf zu muntern und auch sich selbst, denn Ascon war sich nicht so sicher, ob sie die nächste Stadt noch rechtzeitig erreichten. Er konnte nur darauf hoffen. Ihre Situation war recht aussichtslos. Dennoch wollte er das beste daraus machen und dafür war es wichtig, dass der Kleine nicht aufgab! Dann entließ er den Jungen wieder aus seiner Umarmung, sodass er den Stoff weiter bearbeiten konnte. Nach einer Weile nahmen die abstrakten Stücken sogar für ihn erkennbare Formen an und Ascon nickte anerkennend, als Laurin in die Sachen geschlüpft war. »Das sieht gut aus..«, lobte er mit einem aufmunternden Lächeln und zog Laurin anschließend wieder zu sich, streichelte dem Kleineren wieder sanft durchs Haar. »Siehst du? Eine Hürde haben wir gemeistert und das werden wir bei der nächsten auch schaffen!« Einen Moment gönnte er ihnen noch ein bisschen Ruhe, bevor Ascon sich erhob, die zerfetzten Sachen auf einen Haufen warf und anschließend Laurin ansah, die Hand ausstreckend. »Wollen wir?« In seinen dunklen Augen lag dabei das Versprechen auf Laurin auf zu passen und das würde er auch, jetzt noch viel mehr, denn der Kleine war sein Seelenpartner und sollte dem Jungen irgendetwas passieren, so würde er dessen Schmerz spüren, genauso wie er jetzt Laurins Unsicherheit und Furcht fühlte. Der Kleine hatte bei der sanften Umarmung die Augen geschlossen und sich leicht an den anderen gelehnt. Es tat so gut, zu spüren, dass er nicht alleine war, dennoch hatte er nicht so recht die Hoffnung, dass sie hier je wieder heraus kamen und er war immer noch der Meinung, dass Ascon ohne ihn besser dran war und vielleicht eine Chance hatte... Doch er schwieg nur zu den Worten, sagte nichts weiter und nickte nur kurz. Als der Dunkelhaarige seine Kleidung schließlich für gut befand, stand Laurin auf und nutzte die Pause, um seine Frisur noch einmal neu zu stecken, damit ihm die Haare nicht immer ins Gesicht fielen. Die kurzen, sanften Berührungen genoss er, und er brauchte sie auch, beruhigten sie ihn doch wenigstens ein bisschen und lenkten ihn von seinen trübseligen Gedanken ab. Sagen tat er jedoch nichts mehr, er strich die Kleidung glatt und sah auf, als der Mann die Hand ausstreckte. Kurze Zeit blickte der Hellhaarige darauf, dann ergriff er sie jedoch schweigend und auf den Boden sehend und drückte sich an den warmen Körper des anderen, während er zu der Frage nur nickte. Wenigstens konnte er sich jetzt besser bewegen, er war barfuß und seine Kleidung war auch bequem und leicht zu tragen. Also behinderte er Ascon vielleicht doch nicht so sehr und sie kamen bestimmt jetzt schneller voran... Kurz ließ der Junge die Hand des anderen los, um auf einen Stein zuzutapsen, der ein wenig ausgehöhlt war und in dem sich Regenwasser gesammelt hatte. Laurin trank ein paar erfrischende Schlucke, wusch sich dann mit dem kühlen, klaren Wasser das Gesicht und griff schließlich wieder nach der Hand des anderen, fühlte sich schon besser und weinte auch nicht mehr, obwohl er noch sehr schweigsam war. Und ein wenig Angst hatte er auch, er sah das ekelhafte Viech immer noch vor sich, dass sie fast getötet hätte, und er wollte nicht wissen, was da noch alles im Gebüsch hockte, denn der Wald war nicht freundlich, das spürte er. Die Bäume waren nicht so lieb, wie bei ihm zu Hause, sie waren bedrohlich und hart, er mochte sie nicht, und ihm tat die Natur hier leid... Aber er beschloss, ein paar kleine Blümchen wachsen zu lassen, während sie gingen, dann sah vieles vielleicht schon freundlicher aus... Als der Kleine sich schutzsuchend an ihn schmiegte, strich Ascon ihm noch einmal über den Rücken, denn das schien Laurin wirklich zu brauchen. Dann löste sich Laurin jedoch wieder einen Moment, trank ein paar Schlucke Wasser aus der Mulde eines Steines und als er wieder zurück kam, sah der Kleine in Ascons Augen schon ein bisschen besser aus. Leicht griff er wieder nach Laurins Hand und schlug schließlich ein zügiges Tempo an. »Wenn es dir zu schnell geht, oder wenn du eine Pause brauchst, dann sag bitte was, ja?«, meinte der Dunkelhaarige ernst, während er kurz zu dem Jungen herunter schaute. Wieder nickte der Kleine und so setzte Ascon seinen Weg fort, hielt Laurin an einer Hand und schlug ihnen mit der anderen, in der er sein Schwert hielt einen Weg durch das Gestrüpp. Bereits nach kurzer Zeit lief ihm der Schweiß über den Körper, doch Ascon erlaubte sich keine Schwäche, trieb sich immer weiter, denn es lag noch so viel Weg vor ihnen, dass sie es sich nicht erlauben konnten sich aus zu ruhen. Es bereitete ihm auch noch Sorgen, dass Laurin nichts an den Füßen hatte und sich womöglich noch verletzte, doch das würde er spüren, beruhigte er sich etwas und hieb den nächsten Ast ab, der im Weg war. Auf dem gesamten Lauf hielt er die Augen offen nach einem Bach oder einer Quelle, wo Laurin sich etwas erfrischen konnte, denn auch wenn sei kaum noch etwas zu essen hatten, so mussten sie wenigstens ausreichend trinken. Doch es war durch den Dschungel kaum etwas zu sehen. Die Bäume standen zu dicht, waren immer wieder von kleinen Sträuchern und Ranken behangen und miteinander verbunden, sodass es ein Ding der Unmöglichkeit darstellte, überhaupt drei Meter zu schauen. Die Luft war zudem sehr feucht und aufgeheizt, sodass Ascon nach stundenlangen Marsch, wirklich spürte wie seine Muskeln allmählich zu schmerzen begannen. Sein Atem ging unregelmäßig, aber er wollte noch nicht aufgeben... Schließlich glaubte er in der Ferne ein Plätschern zu hören, orientierte sich daran und schlug eine etwas andere Richtung ein und wirklich! Nach kurzer Zeit erkannte er einen kleinen Wasserfall, der aus einer Felsspalte entsprang und einen kleinen Teich bildete, der verheißungsvoll in der Sonne glitzerte. Sacht drückte Ascon die Hand des Kleinen und drehte sich zu ihm um. Der Kleine passte sich dem Tempo des Mannes an. Er nickte zu dessen Worten hin, sagte jedoch nichts weiter und folgte ihm vorsichtig und auf den Boden schauend. Nicht wegen spitzen Gegenständen, die konnten seinen Füßen nichts antun, aber wegen Wurzeln und Steinen, über die er stolpern konnte, und das wollte er möglichst vermeiden. Aber es ging schon viel leichter, als zuvor, er konnte sich freier bewegen und es lief sich leichter. Außerdem lächelte er, als in seinen Spuren kleine, leuchtende Blümchen aus dem Boden wuchsen, die leicht dufteten und ihn ein wenig an seine Heimat erinnerten... Er folgte dem anderen, hatte seine Köpertemperatur ein wenig herab gesetzt, um Energie zu sparen und sah sich nebenbei immer wieder um, konnte aber nicht viel sehen, weil die Pflanzen einfach viel zu dicht wuchsen. Ascon schien etwas zu suchen, jedenfalls blickte er sich immer wieder um, während der Kleine seine Hand weiterhin fest hielt und ihm schweigend folgte. Der Hellhaarige, der sowieso kein Zeitgefühl hatte, wusste nicht, wie lange sie schon gelaufen waren, aber er konnte sehen, dass der Mann unregelmäßig atmete und schon langsam erschöpft zu sein schien... Sich auf die Lippe beißend senkte er den Blick. Er selbst fühlte sich erschöpft, aber das Wissen, dass sie unbedingt weiter mussten, hielt ihn aufrecht und ließ ihn weiter laufen, auch wenn er öfter mal stolperte, weil er einen Ast oder Stein zu spät gesehen hatte, aber zum Glück fiel er nicht hin. Auch Laurin hob den Kopf, als er leises Plätschern hörte und wusste, was der Mann gesucht hatte. Er folgte ihm und blickte angestrengt nach vorne, sah schließlich ebenfalls den kleinen Wasserfall und lächelte leicht. Ohne auf den Dunkelhaarigen zu achten, ließ er dessen Hand los, tapste zu dem kleinen gebildeten Teich, hockte sich hin und trank einige große Schlucke. Dann setzte er sich auf einen Stein in der Nähe und ließ die Füße in das kühle Nass baumeln, schloss die Augen halb und entspannte sich nach diesem anstrengenden Lauf. Er fragte sich, ob er ins Wasser baden gehen konnte, um sich ein wenig zu erholen und blickte den Mann fragend an. Aber wahrscheinlich würde das wieder zu viel Zeit in Anspruch nehmen, deswegen senkte er den Blick schnell wieder und baumelte mit den Füßen, ohne etwas zu sagen. Obwohl Laurin erschöpft aussah schien er nicht so fertig zu sein, wie die Tage zuvor und das beruhigte den Dunkelhaarigen ungemein. Bevor er ein Wort sagen konnte, war der Junge auch schon zu dem kleinen Teich gegangen und trank etwas. Gut.. es war gut, dass Laurin von sich aus trank, dachte Ascon und ging ebenfalls zum Wasser um seinen Durst zu stillen, der bereits unerträglich war. Dabei bemerkte er auch den fragenden Blick, strich Laurin im Vorbeigehen über den Kopf und meinte: »Du kannst dich ruhig ein bisschen erfrischen, aber sei vorsichtig..« Daraufhin setzte sich Ascon, zog seine Schuhe und die Hose aus, die er ja als einziges noch am Körper trug und trabte ins Wasser. Der Teich war nicht besonders tief... vielleicht eineinhalb Meter, wenn es hochkam. Ihm ging das Wasser nur bis zur Hüfte, aber es reichte ja aus. Es war außerdem angenehm frisch und Ascon genoss die Kühle auf seiner erhitzen Haut, trank ein paar Schlucke und wusch den Schweiß von seinem Oberkörper, bevor er ganz untertauchte und auch seine verschwitzten Haare nass machte. »Komm schon, Laurin.. Das ist angenehm und du siehst auch aus, als könntest du eine Erfrischung vertragen..«, sagte Ascon und lächelte dem Jungen zu. Es wunderte ihn ein wenig, dass der Kleine nicht schon längst im Wasser war, aber nach dem Grund wollte er im Augenblick nicht forschen. Stattdessen streckte er abwartend eine Hand aus und wartete einfach ab. Große blaue Augen schaute zu ihm herüber und da fiel es dem Älteren wie Schuppen von den Augen. Laurin hatte ihn noch nie nackt gesehen... vielleicht war der Kleine deswegen so perplex? Der Kleine schloss die Augen, als ihm durch die Haare gekrault wurde und seufzte kurz wohlig auf, blickte Ascon an, als er die Worte hörte und überlegte, ob es sich lohnte, jetzt ins Wasser zu gehen... Aber es sah auch so verlockend aus... Bevor er jedoch zur Tat schreiten konnte, wurde sein Blick von dem Anblick des Dunkelhaarigen gefangen, der sich gerade auszog, vollkommen auszog. Der Kleine errötete tief. Er wusste selbst nicht warum, aber er hatte den anderen noch nie so gesehen, und sein Herz schlug aus irgend einem Grund schneller. Laurin konnte seinen Blick nicht von dem schönen, dunklen und glänzenden Körper abwenden, den er erst jetzt so richtig zu Gesicht bekam... Aber was ihn am meisten verwunderte war das komische dunkle Zeug, was der Mann da unten hatte... Was war denn das? Er selbst hatte so etwas nicht... Verlegen zog er seine Hose ein Stück vor und linste hinein. Nein, er hatte so etwas nicht, was war das nur? Total verwirrt und verlegen blickte er Ascon an und hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Die Worte nahm er erst ziemlich verspätet wahr, so tief war er in Gedanken versunken gewesen und er blickte auf, als er die Hand sah, die ihm entgegen gestreckt wurde. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum, blickte ihn noch immer aus großen Augen an und stand dann schließlich langsam auf, um sich auszuziehen und seine Kleidung ordentlich zusammen zu legen. Dabei blickte er noch mal in seinen Schritt, als hätte er Angst, dass er plötzlich da auch so was komisches haben könnte, aber da war nichts... Ein wenig beruhigt tapste er in das Wasser und sah Ascon dabei weiter aus großen Augen an, bis er ein wenig unsicher vor ihm stand und ihn noch immer neugierig musterte. Ascon beobachtete den Jüngeren eine Weile und fühlte sich in seiner Annahme bestätigt, denn als Laurin, verwirrt in seine Hose schaute, war für den Mann alles klar. Dennoch blieb er still und wartete einfach darauf, dass der Kleine zu ihm ins Wasser kam. Erstens wollte er Laurin nahe sein und zweitens war es auch besser, wenn er auf den Jungen aufpasste, egal wo sie waren. Als Laurin vor ihm stand und zu ihm aufsah, lächelte er ihn sanft an, bevor sein Augenmerk auf das Zeichen auf der Schulter des Jungen richtete. »Mein Zeichen.. «, flüsterte Ascon schon fast ehrfürchtig, streckte langsam die Hand aus und berührte die feinen Linien, die zu einem Muster verschlungen waren. Einen Moment später lächelte er den Kleineren wieder an und begann damit das kühle Wasser über die helle Brust zu schöpfen. Zärtlich streichelte er dabei über die Haut des Jungen und genoss es dem anderen nahe zu sein. Jetzt, wo sie miteinander verbunden waren, stellte das kein Problem mehr dar und Kiron würde Laurin auch nichts mehr tun. Schließlich beugte er sich hinunter und setzte zart einen Kuss auf das Zeichen. Diese Geste hatte einfach so viel zu bedeuten... es war wie ein Versprechen das Ascon dem Jungen gegeben hatte. Bevor er jedoch zu viel nachdenken konnte, fuhr er fort Laurin zu waschen, während ab und zu ein paar Wassertropfen aus seinen Haaren rannen und auf seine Brust fielen. Der Kleine vergaß seine ganzen verwirrenden Gedanken, als Ascon ihn anlächelte. Ihm wurde ganz warm ums Herz und er lächelte scheu zurück, seine Haare leuchteten hell auf und er fühlte sich wohl, drückte sich ein wenig an ihn und drehte den Kopf, als er die Worte des Mannes hörte, um seine Schulter anzusehen. Er errötete leicht, betrachtete es mit den Augen und wusste noch immer nicht, wie es dahin gekommen war. Vor allem war seine haut doch sonst so empfindlich... Aber hier spürte er nichts, kein Ziepen oder Wehtun... Laurin keuchte, als der Dunkelhaarige das Zeichen so sanft berührte und einen Kuss drauf hauchte. Er fühlte es so intensiv, es war wunderschön, das hatte er noch nie zuvor erlebt... Erneut seufzte er wohlig, als er die warmen, sanften Hände auf seiner Haut spürte und das kühle Wasser, das sie hinab lief... Versonnen genoss er es, so sanft gewaschen zu werden und entspannte sich voll und ganz dabei, fühlte sich pudelwohl und hing seinen Gedanken nach. Schließlich war er aber doch zu neugierig, und er öffnete die Augen wieder und fuhr mit seiner Hand vorsichtig in den Schritt des Mannes, um ihn dort testend anzustupsen. Aus großen Augen bemerkte er, dass es Haare waren, die da dran waren. Aber wieso waren die da dran? Das war doch unlogisch... Er zupfte ein wenig daran herum und blickte den Mann schließlich aus großen Augen fragend an, wusste jedoch nicht, wie er fragen sollte. Er fand das einfach viel zu komisch, und außerdem... Das Anhängsel war bei dem Mann viel größer! Erneut wandte er den Blick ab und betrachtete es ausgiebig, legte den Kopf schief, hatte seine Hand jedoch wieder zurück gezogen. Das verstand er alles nicht... Laurin schien sich wirklich wohl zufühlen in seiner Gegenwart und das beruhigte Ascon. Der Kleine hätte auch Angst vor ihm haben können, nach allem was geschehen war, doch der Dunkelhaarige war froh, das dies nicht der Fall war und der Junge sich ihm derartig anvertraute. Lächelnd schöpfte er wieder das kühle Wasser über den zierlichen Körper, bemerkte aber, dass Laurin bald die Augen wieder öffnete und ihn neugierig betrachtete. Ascon fand das fast schon niedlich, bis der Kleine seine Hand zielsicher in seinen Schritt gleiten ließ und ihn dort berührte. Vor Überraschung weiteten sich seine Augen erst ein Stück, bevor er sie zu schmalen Schlitzen zusammenkniff und tief Luft holte. Verdammt! Wenn der Kleine so weiter machte, dann würde er sich nicht zusammen reißen können. Ascon reagierte normalerweise nicht so schnell auf jemand anderen, doch Laurin war sein Seelenpartner und da war alles viel intensiver. Auf der anderen Seite wusste er wie naiv der Junge war und ließ ihn erst mal schauen. Wenn es ihm zu viel wurde, konnte er immer noch unterbrechen. Zum Glück nahm der Kleine seine Finger dann wieder weg und schaute so verflucht unschuldig zu ihm hoch, dass Ascon nur gefrustet stöhnen konnte. Wie um alles in der Welt pflanzten sich diese Wesen fort, wenn Laurin von körperlicher Nähe nicht den blassesten Schimmer hatte?? Ascon sah genau die unausgesprochene Frage in den großen blauen Augen, bevor er jedoch antwortete, hatte Laurin den Blick schon wieder in seinen Schritt gerichtet und schien zu überlegen. Sanft legte er einen Finger unter das Kinn des Kleineren und hob es an, sodass Laurin ihn ansehen musste. »Was willst du wissen? Wenn du fragst, dann gebe ich dir auch eine Antwort, aber du musst fragen.. «, meinte Ascon, dem die Gedanken des Jungen nicht entgangen waren. Doch wenn der Kleine etwas wissen wollte, musste er schon von sich aus kommen! Von sich aus würde er nicht mit dem leidigen Thema anfangen, weil er wusste, dass das dann kein Ende mehr nehmen würde und Ascon fand sich einfach zu schlecht als Aufklärer in solchen Dingen. Außerdem.. Beizeiten würde er Laurin das sowieso alles zeigen, denn sowie sie diesen Horrormarsch überstanden hatten und wieder sicher auf seinem Schiff waren, konnte er sich ganz auf den Jungen konzentrieren. Der Kleine grübelte immer noch. Er war ja auch eher die Ausnahme in seinem Volk, andere wussten viel besser Bescheid, aber dadurch, dass seine Eltern schon sehr früh gestorben waren, und er sich abgeschottet hatte von den anderen, um sich um seinen kleinen Bruder zu kümmern, war es klar, dass niemand da gewesen war, um ihn aufzuklären. Und neugierig war er ja schon, wenn auch sehr schüchtern... Deshalb freute er sich ja auch, wenn ihm Ascon etwas erklärte, denn er selbst wusste von seinem Körper so gut wie gar nichts, woher auch? Er wusste nur, dass er da unten nicht so was Komisches hatte... Laurin wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er die Finger des anderen unter seinem Kinn spürte und scheu den Blick hob, um ihn ein wenig verlegen anzusehen. Als er die Frage hörte, wurde er noch röter im Gesicht und er kaute auf seiner Unterlippe herum, während er überlegte, wie er das sagen sollte, immerhin war es für ihn etwas komplett neues. Er zögerte noch eine ganze Weile, indem er den Blick wieder gesenkt hatte, und schließlich antwortete er leise, nicht hinsehend: »Na... ist doch komisch... ich hab so was nicht... so was Komisches... die Haare da unten... wieso... und warum überhaupt...?«, stammelte er ein wenig unbeholfen und sah den Mann wieder schüchtern an, wusste ja nicht, dass dieser sich schon denken konnte, was er fragen wollte und hoffte, dass dieser es verstanden hatte, was er von ihm wollte. Der Kleine verstand das nicht, und er wollte so gerne eine Antwort haben... Er genoss es, in dem schönen, klaren Wasser zu sein, schöpfte mit seinen Händen ein bisschen von der Flüssigkeit und trank sie. Es war erfrischend. Währenddessen wartete er immer noch auf eine Antwort des anderen und blickte ihn schließlich wieder aus großen Kulleraugen fragend an, in denen auch eine gewisse Neugier zu sehen war. Ja, er wollte unbedingt wissen, wozu die Haare da gut waren, irgendeinen Sinn mussten sie doch haben, oder nicht? *** Tarêk spürte die kleine zierliche Hand des Jungen wie sie die Seinige ergriff und freute sich innerlich, auch wenn er es im Moment noch nicht offen zu geben würde. Aufmerksam lauschte er den Erklärungen die er von Amien noch bekam, was das Zusammenleben betraf und machte sich so seine Gedanken. Den Kleinen aus den Augenwinkeln betrachtend, überlegte Tarêk, ob er ihn denn nun mit auf´s Schiff nehmen sollte, weil der Junge bestimmt nicht mehr allein bleiben wollte. Das war ein bisschen kompliziert, obwohl... So viele Telemnar befanden sich nicht mehr dort. Die meisten waren mit den Erkundungsflügen beschäftigt, weswegen nur auf der Brücke reges Treiben herrschte. Kurz seufzte er lautlos und bemerkte wie Amien auf ihn zugekrabbelt kam. Skeptisch runzelte Tarêk die Stirn. Was war denn jetzt los?, fragte er sich und wenig später spürte er wie Amien ihm in den Schritt tippte. Laut keuchte er auf und schreckte ein Stück zurück, da diese Berührung für ihn sehr unerwartet kam. Er hatte überhaupt nicht mehr an seine Erregung gedacht und war nun um so mehr überrascht, dass der Junge sein Augenmerk gerade darauf gerichtet hatte. »Lass das... «, knurrte der Dunkelhaarige und wischte Amiens Hände von dieser Körperstelle. »Das macht man nicht!«, belehrte er ihn weniger freundlich und holte ein paar mal tief Luft, um sich zu beruhigen. Denn so unerwartet die Berührung auch gewesen war, so hatte sie ihm doch das Blut in die Lenden gejagt. Von seinem plötzlichen Stimmungsumschwung erschreckt, zog Amien sich etwas zurück und Tarêk tat seine unwirsche Reaktion sofort leid. Wieso konnte er auch nicht sagen, es war einfach so! »Hör mal... «, begann er dann langsam und wieder mit einer Nuance Nachgiebigkeit und Sanftheit in der Stimme. »Du kannst mich nicht einfach da anfassen, okay? Das macht man einfach nicht und es gehört sich auch nicht. Woanders ist aber in Ordnung...«, meinte er abschließend, weil er nicht wollte, dass der Kleine sich gänzlich zurück zog, auch wenn er permanente Nähe nicht gewohnt war. »Und nein, es tut nicht weh«, setzte er dann noch hinterher, da er sich an die mehr oder weniger unschuldige Frage des Jungen erinnerte. Zum Glück hatte Amien sich bereits wieder angezogen, denn seine Libido spielte irgendwie verrückt, was auch ganz schön an seiner Beherrschung kratzte. Der Kleine hatte gar nicht mitbekommen, dass Tarêk so tief in Gedanken versunken war und zuckte erschrocken zurück, als er dessen harte Worte hörte. Was war denn daran so schlimm? Er hatte nur etwas wissen wollen, und wieso fasste man da nicht an??? Außerdem mochte er es nicht, wenn der andere so und in diesem Tonfall mit ihm sprach, er hasste es, wenn Leute schlecht gelaunt waren, und dieser Mann schien das irgendwie sehr oft und dann plötzlich und scheinbar ohne jeden Grund zu sein... »Also seid Ihr doch krank...«, schlussfolgerte er leise, sah den Mann an und legte den Kopf schief. Etwas anderes konnte es ja gar nicht sein, wenn er da nicht anfassen durfte und der Mann da vorhin so komisch gekeucht hatte. Das kannte er nicht und wusste auch nicht, wie er das noch anders einordnen sollte. Aber irgendwie fand er es trotzdem gemein, rutschte ein Stück weg und zog die Beine wieder an sich, um seinen Kopf danach erneut auf seinen Knien zu betten und in die Landschaft zu starren. Er verstand den Mann einfach nicht, aber er wusste inzwischen schon, wie er mit ihm umgehen und worauf er achten musste. Er lernte ziemlich schnell, das war sein Vorteil, und er lernte auch sehr gerne. Außerdem liebte er es, neue Dinge kennen zu lernen, die er noch nicht kannte. Da fiel ihm auch gleich die komische Behausung des anderen ein, in die er ihn hatte gehen sehen und er dachte nicht daran, dass er ja eigentlich noch ein bisschen schmollte, sondern hob den Kopf, sah den Dunkelhaarigen an und meinte: »Kann... kann ich dann das komische große silberne Ding auch mal angucken, in das Ihr immer gegangen seid? Das sah so interessant aus...« Seine Augen leuchteten leicht und er rutschte ein Stück hin und her, konnte gar nicht schnell genug eine Antwort bekommen. »Ich bin nicht krank!!«, ereiferte Tarêk sich und grinste über die Naivität des anderen. »Diese Stelle ist nur sehr empfindlich und wenn du mich da berührst, dann musst du damit rechnen, dass ich dich gleich hier wo wir sind flachlege und das habe ich nicht vor.« Bestimmt sah er Amien in die grauen Augen und versuchte es dem Kleinen auch noch durch Blicke klar zu machen, wurde allerdings nur verwirrt angestarrt. Oh man, was hatte der Junge denn nun schon wieder nicht verstanden. Einerseits fand Tarêk es ganz lustig, das Amien viele Wörter nicht kannte, auf der anderen Seite nervte es ihn ein wenig. Er war normalerweise ein recht geduldiger Mensch, aber auch seine Geduld hatte irgendwann mal ein Ende. Dann musste Tarêk jedoch wieder lächeln, als er die ungeduldige Frage des Jüngeren hörte. »Du willst also mit auf´s Schiff?«, fragte er schmunzelnd und Tarêk konnte nicht leugnen, dass ihm das Interesse des Kleineren gefiel. Und auch das erwartungsvolle Leuchten in den grauen Augen entging ihm nicht. Es war verwunderlich, dass der Kleine sich über derartig lapidare Dinge freute, aber der Dunkelhaarige fand es auch schön. Immerhin war Amien noch für viele Sachen zu begeistern, was es bei den meisten heut zu Tage gar nicht mehr gab. Vor allem bei seinem eigenen Volk. Dennoch gedachte er ein wenig mit dem Jungen zu schäkern. Irgendwie hatte Tarêk gerade Lust drauf und er wollte den Kleinen ein bisschen necken, nur um zu sehen wie dieser darauf reagierte. Denn so würde er Amien auch besser einschätzen können. »Hm.. «, machte er gespielt nachdenklich. »Was würdest du denn dafür tun, wenn ich dich mit auf´s Schiff nehme? Vorrausgesetzt du klaust nicht wieder alles... « Auffordernd schaute er den Kleinen an und ein unmerkliches Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Eine Eigenart, die er sich von Ascon abgeschaut hatte. Tarêk war schon gespannt, was der Junge sich einfallen ließ. Der Kleine kicherte, als der Mann so nachdrücklich sagte, dass er nicht krank sei und auch noch anfing zu grinsen und fand es einfach nur lustig. So recht verstand er jedoch nicht, was Tarêk nun damit meinte, wie empfindlich? Und was war denn schon dabei, wenn er ihn da anfasste, und vor allem, was war flachlegen??? Aus verwirrten, tiefgrauen Augen sah er den Dunkelhaarigen an und legte den Kopf schief, wie immer, wenn er etwas nicht verstand. Er wusste genau, dass der Mann ihm ansah, dass er den Sinn hinter den Worten nicht verstanden hatte, aber der andere machte keine Anstalten, darauf einzugehen, also schmollte er nur leicht und zog eine Schnute, sagte jedoch nichts mehr dazu. Als Amien die Frage des Mannes hörte, nickte er eifrig, so dass seine Haare ein wenig verwuschelt wurden und antwortete, während er sich einige Strähnen aus dem Gesicht strich: »Jaaaa, möchte gerne aufs... Sch... Schüfff.« Er sprach das Wort falsch aus, aber immerhin hatte er es sich gemerkt, darauf war er schon sehr stolz und er nickte erneut eifrig und sah Tarêk aus großen Augen neugierig und aufgeregt an, zappelte herum und wäre am liebsten sofort losgegangen, um sich alles haargenau anzusehen und zu erforschen. Er zog die feinen Augenbrauen in die Höhe, als der Mann ihn hinhielt und pustete die Wangen auf, zog einen Schmollmund und machte ein: »Mööööö, will dahin!« Erneut nickte er und sah den Größeren an, hörte die letzten Worte und errötete leicht, wobei er auch nicht so recht wusste, warum. Erst sah er den anderen entgeistert an, dann legte er den Kopf schief und begann, an seiner Unterlippe herum zu knabbern. Da er immer das sagte, was er dachte, und auch dazu stand, kannte er es nicht, wenn man sich untereinander neckte und gar nicht meinte, was man sagte. Demzufolge nahm er die Worte des Dunkelhaarigen auch sehr ernst und wunderte sich nur ein wenig darüber, dass er etwas von ihm haben wollte, wenn er mitkommen durfte... Aber vielleicht war das bei ihm ja so üblich, Amien stellte fest, dass auch er keine Ahnung von der Rasse hatte, der Tarêk angehörte, und so würde er wahrscheinlich noch so einiges lernen müssen. Er grübelte noch eine ganze Weile, schließlich meinte er leise, ihn ansehend: »Hm... Was Ihr wollt...« Ihm fiel nichts ein, was konnte er dem Mann schon geben außer der Muschelkette, die er die letzten Tage gemacht hatte, aber was sollte der andere damit, das wollte er bestimmt nicht haben... »Oder... hm... flachlegen?« Er wiederholte das Wort, das der andere zu Anfang gesagt hatte, und von dem er die Bedeutung nicht so recht wusste, von dem er aber dachte, dass es ganz gut passen würde, also sagte er es einfach mal, er würde schon sehen, wie der Dunkelhaarige darauf reagierte. Anschließend verteidigte er sich noch. »Ich klaue gar nicht, ich nehme mir nur Andenken mit, das ist alles... Außerdem braucht Ihr sie doch sowieso nicht und in meinem Volk gehört auch jedem alles...« Aus großen Augen sah er ihn an und nickte noch mal bestätigend. Das aufmüpfige Verhalten des Kleinen amüsierte Tarêk sichtlich und er machte auch gar keinen Hehl daraus. Dass Amien das Wort Schiff falsch aussprach trug ebenfalls zu seiner Belustigung bei. Man würde zwar verstehen was der Junge meinte, aber das war ja nicht der Sinn der Sache. »Das heißt Schiff.. mit einem »i« und du musst es weicher aussprechen«, erklärte der Dunkelhaarige grinsend und strich sich legere durch seine dunklen Haare, die mittlererweile durch die Sonne getrocknet worden waren. Amien hingegen schien immer hibbeliger zu werden, doch Tarêk dachte noch gar nicht im Traum daran jetzt los zu gehen. Er wollte sich erst mal noch etwas der Sonne hingeben und den Kleinen ein bisschen necken. Als der Blick des Jungen dann nachdenklich wurde, vermutete der Dunkelhaarige, dass Amien sich darüber Gedanken machte, was er ihm geben könnte und eine seltsame Spannung ergriff von ihm Besitz. Er war wirklich neugierig, was der Kleine sich einfallen lassen würde. Die dann folgenden Worte gefielen ihm jedoch nicht so ganz, denn sie entsprachen nicht seinen Erwartungen. Amien schien nichts in den Sinn zu kommen, was er mit einem kurzen Schulterzucken noch deutlicher machte. Tarêk war ein bisschen enttäuscht, sperrte aber die Ohren auf, als der Kleine noch einmal ansetzte etwas zu sagen und verschluckte sich fast an seiner eigenen Spucke. Spätestens jetzt wurde ihm klar, dass der Junge ihn vorhin wirklich nicht verstanden hatte. Tarêk seufzte und verdrehte die Augen, aber er konnte nicht leugnen, dass dieser unschuldige Vorschlag seine Libido wieder heftig angestachelt hatte. Das merkte er deutlich in seiner Hose, schüttelte aber nur den Kopf und erhob nun selbst die Stimme, um Amien wenigstens jetzt über den Sinn seiner Worte auf zu klären. »Flachlegen heißt, dass ich mit dir schlafen würde, Sex haben, Liebe machen... nenn es wie du willst... «, meinte Tarêk, während er den Jüngeren dabei direkt ansah. Schüchtern senkte der Hellhaarige seinen Kopf und erst dadurch wurde ihm bewusst, dass er automatisch lauter gesprochen hatte, was eigentlich gar nicht beabsichtigt war. »War nicht böse gemeint...«, fügte der Dunkelhaarige noch an, damit Amien nicht traurig wurde, nur weil er etwas in den falschen Hals bekam. »Und das mit dem Klauen.. Natürlich hast du mich bestohlen! Bei uns hat jeder seine eigenen Sachen und wenn ein anderer davon etwas haben möchte, dann muss er den Besitzer fragen. Tut er das nicht, ist es Diebstahl. So einfach ist das.« Tarêk hoffte, dass die Erklärung ausreichte, um dem Jungen seine nicht korrekten Handlungen klar zu machen. Aber so wie er sich das dachte, würde sich an Amiens Einstellung sowieso nichts ändern, weil er schon viel zu lange damit gelebt und es auch von seinen Eltern beigebracht bekommen hatte. Der Kleine legte den Kopf schief, als Tarêk ihm versuchte die Fremde Sprache beizubringen und versuchte sofort, es nochmals zu versuchen. »Schüff, Schif, Schüfff, Schiif, Schifff...«, versuchte er leise vor sich hin, bis er den Klang so einigermaßen für sich heraus gefunden hatte und sich den nächsten Worten des Mannes zuwenden konnte, der keine Anstalten machte, jetzt loszugehen. Dabei wollte er es doch so gerne sehen und angucken! Er war schon so schrecklich neugierig, wollte endlich wissen, wie es in dem komischen Ding aussah, das so fremd war und schon von außen so faszinierend wirkte... Aber der Dunkelhaarige schien nicht mit seiner Antwort zufrieden zu sein und er seufzte leise und ein wenig niedergeschlagen, weil er schon merkte, dass er nicht dahin kommen würde, wenn er dem Größeren nicht irgend etwas gegeben hatte, was diesem gefiel... Er kam jedoch nicht dazu, sich noch viele weitere Gedanken zu machen, weil ihm Tarêk jetzt endlich erklärte, was es denn nun wirklich hieß, jemanden flachzulegen. Er kannte den Namen zwar, also das Wort, aber er konnte es sich nicht erklären aus den beiden zusammengesetzten Worten... Also lauschte er neugierig auf die Erklärung und errötete ein wenig, senkte verlegen den Blick und kaute erneut auf seiner Unterlippe herum. Was musste der Dunkelhaarige nur von ihm denken! Er war ja sonst nicht so, aber er mochte den Mann nun mal sehr gerne, und da achtete er manchmal nicht so sehr darauf, was er sagte... Aber die netten Worte, die der andere danach sagte munterten ihn wieder ein wenig auf und er blickte Tarêk sanft an, beobachtete jede seiner Bewegungen und legte den Kopf erneut schief, als er hörte, wie das mit den Sachen in der Rasse des anderen gehandhabt wurde. »Das ist ja doof und langweilig... und überhaupt viel zu kompliziert!«, meinte er nickend und fuhr fort: »Bei uns gehört jedem alles und jeder darf sich nehmen was er möchte... Ist viel einfacher...« Er schmollte erneut ein wenig und würde seine Einstellung sowieso nicht ändern, weil er gar keinen Sinn darin sah. Es war so doch viel einfacher, als wie der Mann erzählte... Nach einiger Zeit dachte er jedoch wieder darüber nach, was er Tarêk geben konnte und seufzte leise, stand schließlich auf und meinte: »Komme gleich wieder.« Dann lief er zu seinem großen Lieblingsbaum, der ganz in der Nähe stand und kletterte flink und geschickt daran hinauf, bis ganz oben in die Krone, wo er nun doch die Kette vom Ast nahm. Sie bestand aus vielen kleinen verschiedenen schillernden Muscheln und einigen Perlen. Mehr hatte er nicht, er wusste nicht, was er dem Mann sonst noch geben konnte und sah kurz ein wenig traurig drein, dann zuckte er mit den Schultern und kletterte mit der Kette wieder hinunter, ließ sich in das weiche Gras plumpsen, lächelte und strich ein paar Mal darüber, bevor er wieder zu Tarêk ging und dabei nicht einen Grashalm umknickte, so leicht und geschickt war er. Schließlich stand er wieder vor dem Mann und senkte verlegen den Blick, als er ihm die Kette hinhielt, ihn dabei nicht ansehend. »Mehr... mehr habe ich leider nicht, was ich Euch geben könnte... Ich habe sie selbst gemacht...«, sagte er leise und wagte nicht aufzusehen, war ein wenig verlegen und hatte Angst, dass dem Mann sein Geschenk nicht gefallen würde. Entspannt lauschte er Amiens Versuchen, den richtigen Klang vom Wort Schiff heraus zu finden und lächelte leicht, als es dann endlich klappte. Es stimmte Tarêk irgendwie froh, auch wenn er nicht wusste warum. Deshalb nahm er es einfach so hin, genoss währenddessen die Sonnenstrahlen, die seine Haut kitzelten und beobachtete den Kleinen derweil aus den Augenwinkeln, wie er unruhig dasaß und es augenscheinlich nicht erwarten konnte, dass sie endlich losgingen. Niedlich, kam es dem Größeren in den Sinn, denn anders war Amien so aufgeregt und neugierig wirklich nicht zu bezeichnen. Dass er ebenfalls von dem anderen beobachtet wurde, jedoch viel offener, als anders herum, machte dem Dunkelhaarigen nichts aus. Irgendwie hatte er sich bereits an Amiens Blick gewöhnt, dadurch, dass der Kleine ihm immer hinterher spioniert hatte. »Es ist gar nicht langweilig und doof seinen eigenen Besitz zu haben...«, wiedersprach er den trotzigen Worten des Kleineren. »Du weißt immer was du hast und brauchst keine Angst haben, dass es dir einfach jemand wegnimmt. Denn wenn bestimmte Dinge einfach so verschwinden, dann weißt du gar nicht wer sie hat und wo du suchen sollst, wenn du sie selbst benötigst.« Er vertrat nur seine Ansichten und war deswegen auch ruhig und seine Stimme hatte einen samtigen Klang. »Verstehst du? Aber wenn jemand fragt, ob er sich mal etwas ausleihen kann, dann hab ich auch nichts dagegen... So läuft das bei uns.« Tarêk schaute Amien mit einem verständnissuchenden Blick an, wusste aber nicht, ob der Kleine das was er gesagt hatte nun verstehen wollte, oder nicht. Zumindest dachte der Junge aber darüber nach und das verbuchte der Dunkelhaarige schon als Fortschritt. Nach einer Weile erhob sich Amien jedoch, entschuldigte sich kurz und war auch schon verschwunden, was Tarêk mit einem verwunderten Stirnrunzeln quittierte. Neugierig sah er dem Kleinen hinterher, fragte sich, was der Kleine auf einmal hatte. Lange zu warten brauchte er aber nicht, um eine Antwort auf seine stumme Frage zu bekommen, denn der Kleine war kurz darauf wieder bei ihm, tapste schüchtern vor ihn und reichte ihm eine Kette, die aus seltsam, aber doch wunderschön schimmernden Muscheln bestand. Tarêk machte große Augen. »Das... Soll das wirklich für mich sein?«, hakte er skeptisch nach, weil er gar nicht glauben konnte, dass der Junge ihm so eine Kostbarkeit schenken wollte. Als er dann auch noch die schüchternen Worte vernahm, die eigentlich gar nicht zu dem frechen Jungen passen wollten, machte sein Herz einen Hüpfer und seine überraschten Züge wurden weich, während er Amien dankbar anlächelte. Nie hätte er gedacht, dass ihm der Kleine so etwas schenken würde und eigentlich wollte er es gar nicht annehmen. Doch er spürte, dass er Amien enttäuschen würde, wenn er das Geschenk nicht annahm und so streckte er die Hand aus und ließ sich die Kette geben. Diese selbst in den Händen haltend, kam sie ihm noch einmal viel schöner vor, die Sonne brach sich auf den glatt schimmernden Oberflächen der Muschelschalen und ließ diese dadurch wie Diamanten glänzen. Dann hob Tarêk seinen Blick und lächelte den Kleinen sanft an. »Ich danke dir... Aber das hättest du nicht tun brauchen. Sie ist dir sicherlich viel wert, aber ich freue mich, auch wenn ich dich vorher nur etwas necken wollte... « Leicht griff er nach Amiens Hand, hielt sie mit seiner umschlungen und drehte sie mit der Handfläche nach oben. Nach einem weiteren kurzen Blick in die tiefgrauen Augen, senkte er seinen Schopf und setzte einen sanften Kuss auf die Innenfläche. Das war seine Art Danke zu sagen und er hoffte, dass sie Amien gefiel. Amien sah Tarêk aus großen Augen an, als dieser so ungläubig fragte, ob die Kette wirklich für ihn sei. Das verstand er nicht recht, und er nickte langsam und antwortete leise: »J-ja... die... die ist für Euch... wirklich...« Scheu blickte er den Mann aus großen Augen an und sah erstaunt, wie ihn dieser warm anlächelte. Sofort klopfte sein Herz ganz schnell und er tapste näher, erwiderte das Lächeln zaghaft und freute sich riesig, fühlte sich vollkommen wohl, weil der Dunkelhaarige in so einer guten Stimmung war, wie er sofort fühlen konnte und das ließ ihn vollkommen glücklich sein. Als er die Hand sah, die ausgestreckt wurde, um die Kette zu bekommen, lächelte er glücklich und drückte sie ihm in die Handfläche, verweilte mit seinen Fingern noch eine kurze Zeit auf der warmen Haut des anderen, dann zog er seine Finger jedoch schnell wieder zurück. Es hatte sich sehr gut angefühlt, aber er wusste nicht so recht, wie Tarêk das auffassen würde, immerhin hatte er ihn vorhin angemeckert, als er ihn da berührt hatte, wo es so komisch gewesen war, und auch, wenn er danach gesagt hatte, dass er ihn woanders ruhig berühren durfte, so recht traute er sich nicht mehr und er wollte die schöne Stimmung nicht durch eine Unachtsamkeit wieder verderben, also blieb er ganz ruhig vor dem anderen stehen, schloss die Augen halb, weil ihn die Sonne blendete und war vollkommen entspannt und friedlich. Als der Mann ihn erneut anlächelte, errötete er leicht und wusste nicht, warum er so dermaßen auf dieses verzaubernde Lächeln reagierte, er liebte es, den anderen Lächeln zu sehen, das wusste er jetzt schon, irgendwie war es ein schönes Gefühl und er erwiderte es sofort glücklich und aus vollem Herzen. Dann vernahm er die Worte, die Tarêk sprach und lauschte dem sanften Klang der Stimme des anderen, freute sich, als sich dieser bedankte und lächelte sanft. Ein Dankeschön galt sehr viel bei den Galadhrim, es zeigte, dass man den anderen achtete und akzeptierte und sich freute, in dessen Gesellschaft zu sein, deswegen war Amien wunschlos glücklich, als er die Worte hörte und das sah man ihm auch an. »Was... was ist denn necken?«, wollte er leise wissen, weil er das Wort nicht kannte und sich vorgenommen hatte, den anderen jetzt öfter zu fragen, damit er auch sicher sein konnte, ihn zu verstehen und ihn auch besser kennen zu lernen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Dunkelhaarige auf einmal seine Hand nahm und sie sanft drehte. Die Berührung fühlte sich wundervoll an und er riss die Augen auf, als Tarêk einen sanften Kuss in seiner empfindsamen Handinnenfläche platzierte und erschauderte, gab einen leisen, langgezogenen wohligen Laut von sich, schloss die Augen und erschauderte leicht. Ihm war deutlich anzusehen, dass es ihm sichtlich gefiel und er mehr davon wollte, deswegen zog er seine Hand auch nicht zurück und ließ sich langsam auf die Knie sinken, sah ihn aus dunklen Augen sanft an. Tarêk behielt weiterhin sein Lächeln bei, was für ihn total selten war und beobachtete wie Amien sich vor ihm auf die Knie sinken ließ, nachdem er dessen Hand geküsst hatte. Das leise Seufzen des Kleinen zeigte ihm, dass der Junge die Berührung genossen hatte und da er die zierliche Hand immer noch in seiner hielt, strich er sachte mit dem Daumen über die erstaunlich weiche Haut. Er war ganz schön verwundert über seine eigene Reaktion, denn eigentlich war er misstrauisch Fremden gegenüber und dieses Misstrauen legte er auch so schnell nicht ab. Aber Amien schien die unsichtbare Grenze bei ihm überwunden zu haben. Wie auch immer der Kleine das geschafft hatte... Tarêk war zwar immer noch ein bisschen unsicher, wie es nun mit ihnen weiter gehen sollte und hatte auch keinen Plan, wie Amien sich das mit ihm zusammen vorstellte, doch er entschloss sich, das alles einfach mal auf sich zukommen zu lassen. Genauso sanft wie die dunklen grauen Augen ihn ansahen, blickte er zurück und erinnerte sich schließlich an die Frage, die der Kleine ihm gestellt hatte. »Du willst wissen, was necken heißt... « Kurz überlegte der Dunkelhaarige, wie er das am besten erklären konnte. »Kennst du das Wort scherzen? Ich wollte nur ein bisschen mit dir herumalbern und habe eigentlich kein Geschenk erwartet. Ich wollte halt nur sehen, ob du dir etwas einfallen lässt, oder ob du überhaupt etwas tun würdest... Es war nicht böse gemeint.« Nachdem Tarêk das kleine Missverständnis aufgeklärt hatte, ließ er die Ruhe um sich herum auf sich wirken und entspannte sich sichtlich, genoss die leichte Berührung von Amiens Hand und schloss halb die Lider. Auch wenn er sich das vorher nicht hatte vorstellen können, bei dem Ärger den ihm der Junge bereitet hatte, so fühlte er sich doch irgendwie wohl in der Gegenwart des Kleineren, was sich auch auf seinen Zügen spiegelte. Dann öffnete er die Augen jedoch wieder ganz und war überrascht, denn Amien hatte sich zu ihm gebeugt und dessen Lippen waren nicht mehr, als ein paar Millimeter von den seinen entfernt. Ohne ein Wort zu sagen, blickte er dem Jungen intensiv in die grauen Tiefen und leckte sich unbewusst über die Lippen, weil er den Kuss, den Amien ihm schenken wollte bereits mit jeder Faser seines Körpers erwartete. Sein Atem beschleunigte sich, doch Tarêk tat nichts weiter, als auf den Jungen zu warten. Vielleicht hatte er auch gar nicht vor ihn zu küssen??, schwebte es ihm durch den Kopf... Der Hellhaarige sah Tarêk unentwegt an, weil er das Lächeln einfach nur genoss, und es so lange sehen wollte, wie es da war, um es sich einzuprägen und für immer im Gedächtnis zu behalten. Denn es war so wunderschön... Erneut seufzte er wohlig auf, als der Dunkelhaarige seine Hand weiter liebkoste, erschauderte erneut und rutschte noch ein Stück dichter zu ihm heran, schloss die Augen schließlich wieder und genoss es sichtlich. Er war so froh, dass sie sich jetzt verstanden und der andere sogar Berührungen zuließ, dass er ihn nicht mehr anmeckerte und wütend, sondern sanft und liebevoll war, etwas, wonach sich Amien schon lange gesehnt hatte, jemanden zu haben, der liebevoll zu ihm war und ihn so annahm, wie er nun mal war, und ihn nicht als Einzelgänger, der sowieso immer alleine sein wollte, abstufte und in Ruhe ließ. Das fand er so schön, deswegen wollte er diese Bindung auch festhalten, wollte sie nicht lösen, aus Angst, dann wieder alleine sein zu müssen... Tarêk hatte es irgendwie geschafft, das zu sehen, was die anderen sonst nicht in ihm gesehen hatten, und es auch aus ihm heraus zu kitzeln, wie zum Beispiel, dass er schrecklich neugierig war, viele Dinge wissen wollte und sich auch Mühe gab, sie zu lernen, wenn er sie als wichtig erachtete. Der Kleine war so in seinen Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, wie ihn der andere schon eine Weile sanft ansah. Leicht errötete er und senkte schüchtern den Blick, weil er ein wenig verlegen war, doch dann sah er wieder auf und lauschte auf die Erklärung des Wortes, legte den Kopf schief und man sah ihm an, dass er deutlich nachdachte und versuchte, es nachzuvollziehen. Am Ende der Erklärung nickte er schließlich. Er verstand es nicht so ganz, wieso Leute dann herumscherzten, aber er hatte verstanden, was der Mann ihm hatte sagen wollen, und das war die Hauptsache. Also erachtete er das Thema für sich als abgeschlossen und merkte es sich. Der Junge dachte noch eine ganze Weile nach und merkte nicht, wie er sich immer dichter zu dem Mann beugte und sich schließlich nur noch einige Millimeter vor seinem Gesicht befand. Erst als er aufsah, merkte er das und errötete leicht, sah, dass Tarêk das noch nicht mitbekommen hatte und betrachtete die roten, feuchten und schmalen Lippen des anderen, war ganz fasziniert von diesen und fragte sich, wie sie wohl schmecken würden, sie sahen so verführerisch aus, er wusste auch nicht, weshalb er gerade so dachte und empfand, aber sein Herz klopfte schneller und er erwiderte den Blick aus ruhigen Augen, als der Dunkelhaarige ihn schließlich ansah. Erst wollte er zurückzucken, doch da der Mann keine Anstalten machte, sich zu bewegen und scheinbar auch nicht abgeneigt zu sein schien, überwand er sich schließlich doch dazu und traute seinen Gefühlen, beugte sich schließlich ganz zu ihm und zögerte nur ganz kurz, dann senkte er seine Lippen schließlich auf die des anderen und schloss seine Augen, atmete schnell und gleichmäßig durch die Nase und erschauderte, als er die Wärme und den eigenen Geschmack wahrnahm. Seine zarten Hände hatte er unbewusst auf die Brust des Mannes gelegt und er kraulte sie sanft, während er den Kuss inniger werden ließ und auf die Reaktion des anderen wartete. Sanft legten sich die unglaublich weichen Lippen auf seine und Tarêk ließ es einfach geschehen. Automatisch wanderten seine Hände zum Rücken des Kleineren, umfassten ihn sachte und er zog den Jungen leicht, aber doch bestimmt an sich. Vorwitzig spürte er die Zunge des Hellhaarigen und lächelte ein wenig gegen dessen Lippen, während er die Berührung neugierig erwiderte. Amien schmeckte erfrischend und ein bisschen fruchtig, was bestimmt von dem Nektar kam, den der Kleine gegessen hatte, dachte der Dunkelhaarige seltsamerweise überrascht. Dieser Kuss war tausendmal besser als in seinen Träumen, und er hatte oft von so einer Szene geträumt, zwar unfreiwillig, aber nun war es sowieso egal, denn jetzt durfte er das Original genießen... Leicht nippte er an Amiens Unterlippe, knabberte ein wenig daran herum und leckte schließlich mit seiner Zunge wieder über die empfindsame Haut. Es war so ein wunderbares Gefühl, dass Tarêk gar nicht mehr von dem Kleinen ablassen wollte, obwohl er erst dermaßen gegen so eine Verbindung gewesen war. Doch bald schon kamen wieder Bedenken in ihm hoch und er löste sich von den lieblich schmeckenden Lippen des Jüngeren, schaute Amien nur ruhig und nachdenklich an. Tarêk erinnerte sich nun wieder, was der Kleine ihm darüber erzählt hatte, wie viel ein solcher Kuss bewirkte und ein bisschen schuldig fühlte er sich schon, denn er spürte tief in sich das Gefühl, das er dem anderen nie das geben können würde, was dieser sich so sehr von ihm wünschte. Allerdings hatte er versprochen, dass sie es miteinander versuchen würden... Und wer wusste schon... vielleicht würde es sogar etwas werden... Nichts desto trotz war Tarêk sich da noch unsicher, auch wenn er es sehr genossen hatte den Jungen auf diese Weise näher kennen zu lernen. Lautlos seufzte er, schenkte Amien dann aber ein kleines Lächeln und wuschelte dem Kleinen durch die nun wieder trockenen Haare. »Du bist mir einer... «, meinte er und wunderte sich eigentlich über sich selbst, denn normalerweise ließ er sich nicht so leicht bezirzen, und das schon gar nicht von einem Jungen! Das musste wohl an seinem langen Entzug liegen, obwohl... Amien war ein niedlicher kleiner Dieb, ein bisschen frech und forsch und vielleicht war es das, was ihn im Endeffekt überzeugt hatte, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Denn ganz abgeneigt war er dem Kleinen eigentlich nicht. Sanft streichelte er Amien über den Rücken, da seine Hand sich immer noch dort befand und den Kleinen an sich drückte. Auch bemerkte Tarêk nun die zierlichen Hände des anderen auf seiner Brust und an den Stellen wo ihn der Junge berührte begann es unmerklich auf seiner Haut zu kribbeln. Seltsam... Sein Körper reagierte auf den Kleinen und das bereits bei einer so winzigen Berührung. Verwundert schüttelte der Dunkelhaarige unmerklich den Kopf über sich selbst, seufzte abermals, diesmal jedoch so, dass Amien es hörte und schaute den Jungen dann wieder an, während er mit seinen Händen die von dem Kleineren umschloss und von seiner Brust nahm. »Wir sollten dann langsam mal gehen... Es gibt noch einige Dinge, die ich auf dem Schiff erledigen muss«, erklärte Tarêk ruhig. Sofort wurde Amiens Gesichtsausdruck wieder traurig, als er sich schließlich aufrichtete und den Jungen damit von seinem Schoß schob. Doch Tarêk zog ihn mit sich hoch, fing eine der glänzenden Haarsträhnen ein und zog ganz sachte daran, wobei er dem Kleinen ernst in die grauen Tiefen blickte. »Mach nicht so ein Gesicht... Das steht dir nicht.« Dann folgte ein unmerkliches Lächeln, das um seine Mundwinkel zuckte und er stupste Amien noch einmal neckend auf die Nase, bevor er ihn endgültig losließ und begann seine Sachen einzusammeln, sich ständig von den Blicken des Jüngeren verfolgt fühlend. Amien konnte es kaum glauben, als der Mann den Kuss erwiderte und ihn umschlang, um ihn sanft näher zu sich heran zu ziehen, so dass er diesen tollen Körper intensiver spüren konnte. Es kam ihm vor wie ein Traum, ein wunderschöner Traum. Seit er Tarêk gesehen hatte, hatte er sich gewünscht, so innig wie in diesem Moment zusammen sitzen zu dürfen und sich zu verwöhnen. Es fühlte sich einfach nur großartig an und er war sich sicher, dass er das auf keinen Fall mehr vermissen wollte, dazu war es einfach zu gut! Er atmete automatisch ein wenig schneller, schloss die tiefgrauen, lustverhangenen Augen nach einer Weile ganz und konzentrierte sich ganz auf diesen Kuss. Der Kleine erschauderte als er spürte, wie der Dunkelhaarige an seiner Unterlippe herum nippte und daran knabberte, erschauderte sichtlich und seufzte wohlig in den Kuss hinein, schmiegte sich dabei noch ein wenig enger an den anderen. Auch spürte er dessen testende Zunge, genoss die Feuchtigkeit und den fremden Geschmack des anderen, den er sehr anziehend fand. Es passte zu Tarêk, dieser herbe, männliche Geschmack, Amien konnte gar nicht genug davon bekommen und öffnete die Augen wieder, als der Kuss auf einmal von dem anderen gelöst wurde. Sofort kamen ihm Bedenken. Wollte der andere ihn nicht, war er zu schlecht, schmeckte er nicht...?! Unsicher und ein bisschen enttäuscht sah er den Mann an und wusste nicht, was er sagen sollte, leckte sich mit der kleinen Zunge über seine noch immer feuchten Lippen, um die letzten Reste des fremden Geschmacks in sich aufzunehmen. Er bemerkte, dass der Dunkelhaarige irgendwie nachdenklich wirkte und wagte nicht, diese Stille zu unterbrechen. Jedoch war der Kleine gänzlich verwirrt, als ihm Tarêk ein Lächeln schenkte und er legte den Kopf schief, weil er nicht verstand, was das nun wieder sollte und sah ihn aus großen Augen an, lauschte konzentriert auf dessen Worte, als dieser endlich anfing zu sprechen und errötete leicht als er sich daran erinnerte, dass er selbst diesen Kuss ja angefangen hatte. Das war ihm wirklich ein wenig peinlich, immerhin hatte er den anderen nicht gefragt... Aber er hatte den Kuss doch erwidert...? Noch immer war er verwirrt und man konnte in dem Gesicht des Jungen deutlich sehen, wie es in seinen Gedanken arbeitete. Allerdings genoss er es total, als ihm der Mann durch die Haare wuschelte, strahlte und verbreitete sofort wieder einen süßlichen Geruch. Außerdem leuchteten seine feinen Haare wieder heller und zeigten an, dass er sich sichtlich wohl fühlte. Leicht schmiegte er sich an die Hand und schloss die Augen halb, erschauderte leicht, weil noch nie jemand in solcher Art und Weise seine Haare liebkost hatte... »Hmmm...«, gab er schließlich den genießerischen Laut von sich, als auch sein Rücken liebkost wurde und er schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und sah vollkommen glücklich aus. Es fühlte sich so gut an, allein das überzeugte ihn schon davon, dass sie zusammen gehörten und dass er nicht mehr von Tarêk getrennt sein wollte. Er wusste, dass sie zusammen passten, er wollte es dem anderen beweisen und war froh, dass dieser sich auch auf ihn einließ und ihn nicht mehr so gemein wie noch zu Anfang behandelte. Die Gedanken von Amien wurden jedoch unterbrochen, als er das schwere Seufzen des anderen hörte. Er sah auf und blickte den Mann aufmerksam an, fragte sich, was dieser hatte und sah verwirrt zu, wie er seine Hände weg schob. Als der Kleine hörte, dass sie los mussten und der Dunkelhaarige noch etwas zu erledigen hatte, wurde sein Blick traurig. Er hatte eigentlich gedacht, dass es dem anderen gefallen würde, aber so, wie dieser jetzt los wollte, sah es nicht so aus... Traurig senkte er den Kopf und betrachtete einige kleine Blümchen in der Nähe, seufzte ebenfalls leise und wollte sich aufrappeln als er von dem bequemen Schoß geschoben wurde, um selbst aufzustehen, doch da zog ihn Tarêk schon mit sich hinauf und zog leicht an einer seinen empfindsamen Haarsträhnen. Aus Reflex trat der Junge einen Schritt näher. Er wusste wie weh es tat, wenn jemand an seinen Haaren zog, er hatte sich einmal mit den Haaren in einem fremden Busch verhangen, das Erlebnis würde er nie vergessen, es hatte schrecklich wehgetan! Und auch wenn es ihm schwer fiel zuzugeben, der Mann war noch nicht sein Partner, denn sie hatten noch nicht mit einander geschlafen. Und das hieß, dass ihn Tarêk immer noch unwissentlich verletzen konnte, solange er noch nicht sein fester Partner war, also war Amien lieber vorsichtig. Aufmerksam blickte er in die faszinierend dunklen Augen, versank ein wenig darin und schloss die Augen dabei halb, errötete, als er die Worte hörte und wandte sich verlegen ab. Allerdings quietschte er, als ihm der andere auf die Nase stupste und wusste nicht so recht, was er davon halten sollte, wurde jedoch von dem Lächeln des Mannes angesteckt und erwiderte es ein bisschen scheu. Sofort fühlte er sich einsam, als der Dunkelhaarige ganz von ihm abließ, um seine Sachen zusammen zu suchen und er seufzte lautlos, wusste, dass er nicht alles haben konnte, aber er freute sich schon total auf das Schiff, wollte unbedingt neue Sachen kennen lernen und war schon sehr gespannt darauf. Während er Tarêk beim Anziehen beobachtete, fing er an, seine Haare zu der üblichen kunstvollen Frisur zu stecken, damit sie ihm nicht im Weg hingen, blieb aber weiterhin im Schatten, weil er früh genug wieder in die Sonne musste. Doch so weit war das Schiff ja nicht weg, zumindest hatte es vom Baum aus nicht so weit weg ausgesehen, aber das würde er ja schon noch erfahren... Von den eingesammelten Sachen, zog sich Tarêk nur seine Schuhe an, denn mit den anderen wäre es ihm doch ein bisschen zu warm geworden. Es war den Ständen der verschiedenen Sonnen nach zu urteilen gerade Mittagszeit. Er spürte das auch an der drückenden aufgeheizten Luft und da die Galadhrim Sonne und Hitze gleichermaßen schlecht vertrugen, hielt der Dunkelhaarige es für besser sich nicht allzu viel Zeit zu lassen, um aufs Schiff zu gehen. Mit einem erstaunlicherweise besorgten Blick, der ihm gar nicht richtig auffiel, kehrte er zu Amien zurück, der ihn stumm mit seinen großen grauen Augen verfolgte und völlig gefesselt von ihm zu sein schien. Als er den Kleinen erreichte, der glücklicherweise im Schatten des komischen Busches stand, den er selbst erschaffen hatte, bedachte er den Jungen mit einem unmerklichen Lächeln. In der Zwischenzeit hatte Amien sich die Haare wieder geordnet und Tarêk musste zugeben, dass diese Frisur echt kunstvoll aussah. Schon fragte er sich, wie der Kleine das ohne Haarnadeln oder Spangen hinbekommen hatte und er war auch gar nicht verlegen laut zu äußern, was ihn beschäftigte. Erfreut über sein Interesse lächelte der Hellhaarige ihn glücklich an und Tarêk ließ es geschehen, dass der Kleine nach seiner Hand griff, während sie sich in Bewegung setzten und den Weg Richtung Schiff einschlugen. Derweil lauschte er der sanften melodischen Stimme des Kleineren aufmerksam. Der Pfad durch den Wald wurde jedoch bald etwas schmaler, sodass es nicht mehr möglich war nebeneinander zu laufen. Viele dicht mit Blättern bewachsene Äste hingen im Weg und Tarêk ließ Amiens Hand los, um das Gestrüpp bei Seite zu halten. Eigentlich hatte ihm das ganze Grünzeug nie etwas ausgemacht, denn es war auch der Grund dafür, weshalb diese idyllische Quelle noch von niemandem weiter entdeckt worden war und dafür war er ziemlich dankbar. Doch jetzt störten ihn die vielen Zweige irgendwie, denn Amien dicht bei sich zu haben hatte ihm besser gefallen, als er eigentlich zu geben wollte. Aber der Dunkelhaarige beherrschte sich und ließ sich nichts von seinem Missfallen diese Sache betreffend anmerken. Stattdessen setzte er seinen Weg fort, drückte immer wieder ein paar Äste zurück, sodass Amien ungehindert weiter gehen konnte. Schließlich war aber auch der verwachsene Pfad zu Ende und man konnte wieder normal nebenher laufen, da die Wege nahe der Siedlung durch die häufige Nutzung breiter waren. Augenblicklich trat der Kleine neben ihn und lächelte scheu zu ihm auf, was Tarêk gar nicht von dem Jungen erwartet hätte. »Du kannst scheu lächeln?«, fragte er amüsiert und rief sich die Szene in Erinnerung wo Amien frech sein Haarband stehlen wollte und in seinen Schoß gefallen war, wo er ihm überzeugt erklärt hatte, dass er das Band behalten würde. Demzufolge passte dieser Ausdruck gar nicht zu dem Kleinen. »Und jetzt wirst du auch noch rot... «, grinste der Dunkelhaarige. »Wie komme ich denn zu der Ehre?« Es belustigte ihn schon ein wenig und auch wenn er es eigentlich gar nicht vorgehabt hatte, konnte er nicht anders, als Amien ein bisschen auf zu ziehen. Der Kleine war wirklich niedlich! Tarêk war eigentlich niemand der schnell jemanden an sich heran ließ. Doch bei dem Jungen schien es etwas anderes zu sein. Irgendwie faszinierte ihn der Kleine und brachte ihn dazu offener zu sein... Es war schon etwas seltsam, vielleicht hatte Amien ihn doch irgendwie verhext, denn bisher hatte er noch nie wirkliches Interesse an einem anderen Lebewesen gezeigt, so wie jetzt. Umso nachdenklicher war er auch, doch Tarêk hatte im Moment keine Lust mehr sich darüber den Kopf zu zerbrechen, weshalb er diese Gedanken in die hinterste Ecke seines Hirn verbannte, wo sie hoffentlich bleiben würden, bis er sie selbst wieder nach vorne zog. Schließlich erreichten sie den Waldrand. Amien hatte seine zierliche Hand wieder in die von Tarêk geschmuggelt, was dieser zuerst gar nicht merkte, weil er zu sehr in Gedanken war. Doch jetzt nahm er es wahr und schaute irritiert auf den Jüngeren hinunter. »Du bist ganz schön anhänglich... «, sagte er mit einem Blick auf ihre verbundenen Hände, meinte es aber nicht böse. Doch er löste diese Verbindung und legte Amien sein großes Hemd in weiser Voraussicht über den Kopf, sodass der Kleine keine direkte Sonne abbekam, wenn sie die ebene Wiese überquerten, wo es keinen einzigen Baum gab, der kühlenden Schatten spendete. Ein wenig zupfte er noch an dem Hemd herum und trat schließlich zufrieden einen Schritt zurück. »Okay.. so kannst du gehen.« Der Kleine war ganz überrascht, als er hörte, dass der andere Interesse an seiner Frisur hatte und er lächelte sanft und griff automatisch nach der Hand des anderen, als sie losliefen. Leise und ruhig erklärte er ihm ungefähr, wie es bei ihm funktionierte, dass seine Haare immer so halten würden, wie er wollte, mit purer Willenskraft und dass er dort sehr empfindsam war, dass es wehtat, wenn jemand daran zog. Als er geendet hatte sah er sich neugierig um, um herauszufinden, welchen Weg der Mann einschlagen wollte. Er kannte die Gegend hier ja wie seine Hosentasche, hatte schon von klein auf alles erkundet und sich immer neugierig mit jedem neuen Detail vertraut gemacht, und wenn es nur eine Blume gewesen war, die vorher noch nicht geblüht hatte. Amien lächelte, als der andere die Zweige von ihm fern hielt und lachte leise. »Die können mir nichts tun«, erwiderte er freundlich. »Es ist meine Heimat, hier würde mich nie etwas verletzen.« Er nickte bestätigend und lächelte, sah an dem Gesichtsausdruck des anderen, dass dies neu für ihn war und informierte ihn gerne über seine Rasse, wenn es sich mal ergab. So lange der Weg so schmal war, tapste er brav hinter Tarêk her, betrachtete dessen muskulösen Körper und seufzte lautlos. Er sah so gut aus, vor allem die gebräunte Haut!!! Als der Weg wieder so breit war, dass sie nebeneinander laufen konnten, schloss Amien wieder zu dem Dunkelhaarigen auf und lächelte ihn scheu an, betrachtete ihn dabei aufmerksam, wollte alles von ihm wissen und sich einprägen, weil er ihn einfach so faszinierte! Die sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er errötete augenblicklich als er die Worte verstand, wurde noch röter bei den nächsten Worten, fiepte und wandte sein Gesicht verlegen ab. Verdammt, wieso war ihm das so schrecklich peinlich, er war doch sonst nicht so?!!! »Mööö, lasst mich doch!«, meinte er, zog schließlich einen Schmollmund und sah den anderen an, legte den Kopf schief und tat eingeschnappt. Das war er jedoch nicht, irgendwie konnte er Tarêk nicht böse sein, dazu hatte er ihn viel zu gern, außerdem war der Kuss so schön gewesen… Herrlich, schade, dass er nicht noch länger gedauert hatte… Ganz in Gedanken versunken hatte er den Größeren wieder angefasst und war weiter gelaufen. Erst, als er die Worte hörte, die der Mann nun zu ihm sprach, legte er erneut den Kopf schief und fragte leise: »Darf… darf ich denn nicht???« Aus großen Augen sah er ihn an und wollte eine Antwort wissen. War das schlimm, dass er so anhänglich war?? Er war nun mal so froh, den Mann endlich gefunden zu haben, der so zu ihm passte und wollte ihn nicht mehr gehen lassen, wollte auch nicht mehr von ihm getrennt sein. Vielleicht war er deshalb so anhänglich? Er wusste es nicht, aber er hoffte, es würde Tarêk nicht stören, er mochte es eigentlich ganz gerne, diese große Hand um seine schmalen Finger… Er sah ein wenig verletzt drein, als der Mann sich ihm entzog, aber als der Kleine merkte, dass er es aus einem anderen Grund tat als was er dachte, lächelte er wieder sanft. »Oh, ich krieg Euer Hemd???«, strahlte er als er es mitbekam und zog es mit glänzenden Augen von seinem Kopf herunter, vergrub seine feine Nase darin und atmete genießerisch ein. »Toll!!!«, rief er aus und lächelte den Mann glücklich an. Das Hemd roch so lecker nach Tarêk, er genoss es zutiefst und wollte losgehen, als er den Blick bemerkte. Lächelnd erwiderte der Junge: »Keine Angst, ich kann bis zu einer halben Stunde ohne Schutz in die Sonne, bin das schon gewöhnt…« Er wurde zapplig, sah immer wieder zu dem glänzenden Ding und wollte endlich da hinein, hielt das Hemd mit seinen schmalen Händen an seine Brust gedrückt und strahlte noch immer glücklich übers ganze Gesicht. Joa, wie ihr seht, kommen sich die beiden auch schon ein wenig näher *smile* Es macht großen Spaß, auch mal einen frechen Dickkopf zu beschreiben, nicht nur den meist braven Laurin *loool* Also seid gespannt, was da noch alles kommt, Ideen haben wir auf jeden Fall einige! *smile* Bleibt uns treu, SusyCutexDesertdevil Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)