toot gayi... von elfogadunk (zerbrochen) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Diese Antwort enttäuschte Raj ein wenig, doch er verstand es und ging schließlich mit Simran in ein kleines Café ganz in der Nähe. Nachdem sie ihren bestellten Sekt erhalten hatten, redeten sie über belanglose Sachen. Raj war glücklich, Simran endlich wieder zu sehen und genoss ihr kleines Treffen. Simran hingegen fühlte sich unwohl. Sie hatte so sehr versucht, ihn zu vergessen und ihre Gefühle für ihn zu unterdrücken, doch nun kam alles wieder hoch. Sein Lachen, seine Stimme, seine liebevollen Augen ließen ihr Herz schneller schlagen. Sie kämpfte innerlich gegen sich selbst und ihre Schuldgefühle, aber Rajs Charme umgarnte sie so sehr , dass sie sich nicht mehr wehren konnte. Während des Gespräches blühte sie regelrecht auf und fühlte sich so glücklich wie schon seit längerer Zeit nicht mehr. Raj bemerkte das und freute sich umso mehr. Die beiden vergaßen für den Moment all ihre Probleme und Sorgen und genossen einfach nur die Gesellschaft des jeweils anderen. Sie mussten sich eingestehen, dass sie einander sehr vermisst hatten und nun die gemeinsame Zeit so lange und gut wie möglich nutzen wollten. Nachdem sie ihren Sekt ausgetrunken und gezahlt hatten, schlug Raj Simran vor, ihr seine zukünftige Arbeitsstelle zu zeigen. Sie war einverstanden und die beiden machten sich auf den Weg. Da es nicht weit war, gingen sie zu Fuß. Das Gebäude war ein schönes Hochhaus und Raj meinte, sein Büro würde in einem der oberen Stockwerke liegen und man würde von dort aus einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt haben. Simran beglückwünschte ihn noch einmal und verabschiedete sich dann schweren Herzens, um sich auf den Heimweg zu machen. Während sie lief, stellte sie plötzlich fest, wie glücklich sie sich auf einmal fühlte und dass die ganze Zeit ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielte. Rajs Gesellschaft hatte ihr gut getan.... Mit diesem Gedanken kehrten die Schuldgefühle zurück. Wieso fand sie dieses Glück nur außerhalb ihrer Ehe und warum gab Dev ihr dieses Gefühl nicht? Es konnte nur daran liegen, dass sie sich einfach nicht liebten. Mittlerweile war sich Simran auch sicher, dass sich das nicht mehr ändern würde, denn sie hatte ihr Herz endgültig an Raj verloren. Das war ihr heute klar geworden. Nur was sollte sie nun tun? Dev die Wahrheit sagen und das Ende ihrer Ehe riskieren? Raj ihre Liebe gestehen und eine Abfuhr kassieren oder wenn er ihre Gefühle erwiderte, seine Ehe zerstören? Egal, wie Simran es drehte und wendete, es gab keinen akzeptablen Ausweg, außer alles beim Alten zu belassen und eine lieblose Ehe zu führen. Doch auch das kam ihr falsch vor, da sie Dev damit belügen würde. Sie wollte ihm nichts vorspielen, doch sie wollte ihn auch nicht verletzen.... Sie beschloss, abzuwarten, denn im Moment wäre einfach jede Entscheidung falsch gewesen. Und es hieß ja schließlich: Kommt Zeit, kommt Rat. Zu Simrans Verwunderung musste Dev in letzter Zeit wieder mehr arbeiten. Er war selten vor 22 Uhr zu Hause und kündigte an, dass er demnächst wieder auf einwöchige Geschäftsreise musste. Sie war enttäuscht, aber da sie es mittlerweile gewöhnt war, sagte sie nichts weiter dazu. Nachdem Dev seit zwei Tagen fort war und sich Simran alleine zu Tode langweilte, rang sie sich dazu durch, Raj anzurufen. An einem harmlosen Anruf war ja nichts auszusetzen, redete sie sich ein. Als bei ihm zu Hause niemand ans Telefon ging, fiel ihr ein, dass er ja bereits seit vier Tagen seine neue Arbeitsstelle angetreten hatte. Nun wusste sie nicht, was sie tun sollte. Ihn auf dem Handy anrufen und bei der Arbeit stören, wollte sie nicht. Sie überlegte, wer sonst noch Zeit haben könnte, als plötzlich das Telefon klingelte. Erst erschrak sie ein wenig, doch sie ging ran und es war Raj. „Hey, na, wie geht es dir? Ich habe gerade Mittagspause und dachte ich rufe dich mal an.”, sagte er fröhlich. „Was für ein Zufall. Ich habe auch gerade an dich gedacht.”, rutschte es ihr heraus. Sie biss sich auf die Zunge und fügte schnell hinzu: „Ich meine, ich habe mich gerade gefragt, wie es dir geht und ob dir deine Arbeit gefällt...” „Oh ja, es macht wirklich Spaß. Piya hat sich auch sehr für mich gefreut und hat mich überraschenderweise sogar schon besucht.” Simran wusste nicht, was sie darauf sagen sollte und schwieg. Stille „Ähm.... Hast du nicht vielleicht auch Lust mal vorbeizukommen? Wenn es dunkel ist, hat man von meinem Büro aus eine wunderschöne Aussicht auf die beleuchtete Stadt…”, fragte Raj schließlich und hoffte inständig, dass Simran zustimmen würde. „Ja, okay, kann ich machen. Wann wäre es dir denn recht?” Er freute sich diebisch über ihre Antwort und sagte ihr dann eine Uhrzeit. Sie verabschiedeten sich und legten auf. Raj konnte sein Glück kaum fassen und hatte nun etwas, worauf er sich nach Feierabend freuen konnte. Auch Simran hatte beim Auflegen ein breites Grinsen im Gesicht. Sie war aufgeregt und konnte es kaum erwarten, Raj wiederzusehen. Ihre Schuldgefühle piesackten sie zwar immer noch, doch sie verdrängte sie in den hintersten Teil ihres Kopfes und hoffte, dass sie dort bleiben würden. Das war schließlich nur ein rein freundschaftliches Treffen in einem neutralen Bürogebäude. Was sollte also schon groß passieren? Sie schaute auf die Uhr und sah, dass sie noch gute sechs Stunden Zeit hatte. Da konnte sie noch in ganz Ruhe den Einkauf erledigen, die Wohnung ein wenig auf Vordermann bringen, sich duschen und fertig machen. Bei der Kleiderwahl brauchte sie im Gegensatz zu sonst ziemlich lange, denn sie wollte hübsch für Raj aussehen, doch nicht zu überstylt. Am Ende entschied sie sich für eine einfaches hellgelbes Outfit. Als sie sich auf den Weg machte, ging die Sonne schon langsam unter und es war ein wunderschönes Abendrot zu sehen. Um es zu genießen, entschied sich Simran zu laufen, anstatt den Bus zu nehmen. Von Weitem schon war das Hochhaus zu erkennen und als sie näher kam, sah sie, dass Raj bereits am Eingang auf sie wartete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)