Die Blutfinke von DeliaDelu ================================================================================ Kapitel 5: Erpressung --------------------- Alex saß im dunklen Garten und wartete. Er wusste nicht genau wann sie kommen würde, doch er hatte Zeit. Er würde ihr einen riesigen Schrecken einjagen, den sie nicht so schnell vergessen könnte. Er grinste beim Gedanken daran. Er liebte es, andere zu beherrschen. Mit Menschen konnte man so einiges anstellen, wenn sie schwach waren. Und die hübsche Mia war so schwach und sehr leicht zu beherrschen. Plötzlich sah er, dass das Licht im Haus an gegangen war. Er rieb sich die Hände. Sie war endlich nach Hause gekommen. Langsam stand er auf und ging zur Hintertüre. Er klopfte. Nichts geschah. Sicherlich hatte sie Angst, dass er es sein könnte. Er grinste und stellte sich ihr verängstigtes Gesicht vor. Die Erinnerungen an all die Momente, in denen sie angefangen hatte zu zittern waren wunderbar. Er klopfte wieder. Dann hörte er, wie sich leise Schritte näherten. Beinahe konnte er ihre Wärme hinter der Türe spüren. „Wer ist da?“, fragte sie leise, „bist du es Gerald?“ „Ja, Schätzchen“, sagte Alex. Er wusste zum Glück wie Geralds Stimme klang und konnte sie recht gut imitieren. Außerdem kam ihm zugute, dass man durch die dicke Türe nicht besonders gut hören konnte. Das Glück war scheinbar auf seiner Seite. Die Türe öffnete sich. Mit einem Satz sprang Alex in das Haus und warf die Tür zu. Eine total verängstigte Mia stand vor ihm. Sie zitterte, als sie sah wen sie herein gelassen hatte. „Bitte tu mir nichts an“, wimmerte sie, „bitte lass mich endlich in Frieden. Du hast schon etwas Böses in dieses Haus gebracht. Lass mich allein! Lass mich endlich in Frieden!“ „Keine Angst, meine Hübsche. Ich tue dir doch nichts. Weist du, ich kann auch ganz sanft sein.“ Er kam immer näher. In ihre Augen war Entsetzen zu sehen. „Ich werde dich erst dann in Ruhe lassen, wenn du meine Frau bist, Mia. Werde meine Frau und der Albtraum endet für dich. Komm, sei eine Heldin! Du darfst entscheiden, ob dein Geliebter Gerald leben wird oder nicht. Weist du, er könnte zufällig einen grausamen Tod erleiden!“ „Nein“, jammerte sie, „bitte nicht. Lass Gerald da raus.“ „Oh, das kann ich nicht, meine Liebe“, flüsterte Alex, „denn er gehört schon längst mit dazu Er ist mir in die Quere gekommen, er hat das bekommen, was ich nicht bekommen konnte. Er nimmt mir meinen Preis für all die Mühen, die ich mir machte. Glaubst du nicht auch, dass ich mehr verdient habe? Also, für was entscheidest du dich? Für mich, oder für Gerald? Bedenke, dass deine Entscheidung Folgen haben wird!“ Mia zitterte und heulte. Was sollte sie nur tun? Sie konnte nicht zulassen, dass Gerald umgebracht würde. Aber sie wollte auch nicht für immer das Opfer sein. Alex hatte schon viel zu viel angerichtet. Er hatte ihr ein böses Geschenk gemacht. Es war mehr ein Fluch als ein Geschenk. Und sie konnte es nicht los werden, weil sie zu schwach war und es nicht fertig brachte. Doch jeden Tag spürte sie, wie das Böse von diesem kleinen Ding ausging und sie hasste es immer mehr und mehr. „Ich lasse mich nicht von dir unterdrücken“, flüsterte sie. „Wie du meinst“, sagte Alex und grinste sie an, „aber du weist ganz genau, dass du am Ende doch meine Frau werden wirst.“ Er zog sie an sich und ignorierte ihr Jaulen. „Bald wirst du dich damit zufrieden geben. Und du wirst mich lieben und verehren.“ Sie wand sich in seinen Armen, doch er ignorierte es und hielt sie nur noch fester. „Bis bald meine Süße“, säuselte er ihr ins Ohr und ließ sie los. Wie eine Puppe fiel die hübsche Mia zu Boden. Ein Spielzeug, dass weggeworfen wurde. Sie bewegte sich nicht und wartete bis er aus der Tür verschwunden war und bis die Schritte draußen im Garten verklungen waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)