Briefe für Ruki von Dorimon ================================================================================ Kapitel 4: ~Verzweiflung~ ------------------------- ~Verzweiflung~ … riss mir die Kleider vom Leib. Ruki sah einen verwischten Fleck auf dem Papier. Kouyou musste geweint haben, als er dies schrieb. Er schob meine Beine auseinander und … er … Taka ich kann nicht … ich kann es nicht schreiben … Die Erinnerungen kommen hoch und verfolgen mich wieder, wie dieser Typ in jener Nacht. Er schob meine Beine auseinander und er drang in mich ein. Ich schrie vor Schmerz, doch in dieser dunklen Seitengasse hörte mich niemand. Dieser schmierige Typ nahm mich, er befriedigte sich und ließ mich als Häufchen Elend zurück. Takanori stoppte. Kouyou … wurde … vergewaltigt? „Kouyou … warum … warum hast du nichts gesagt?“ Du fragst dich sicher, warum ich nie darüber ein Wort verloren habe, richtig? Tja … ich wollte dich nicht mit meinen Problemen belasten und … ich habe mich geschämt dafür. Dumm, oder? Es passiert so vielen und niemand verliert ein Wort darüber. Echt seltsam, oder? Ich verstand es bis zu diesem Zeitpunkt auch nicht. Sag mal, Taka, warst du mich schon mal besuchen? Warst du schon mal an meinem Grab? Ich denke nicht. Aber … geh doch einfach mal, ich würde mich freuen. Und keine Angst, du musst niemanden mitnehmen. Du schaffst das ganz allein. Trauern eigentlich unsere Fans um mich? Bestimmt, oder? Was sagen sie? Überschütten sie euch mit Geschenken? Oder … machen sie Fanaktionen wo man Sturzbäche weinen könnte? Wissen sie eigentlich, wo mein Grab steht? Was liegen für Blumen darauf? Wenn du mich mal besuchen kommst, bringst du mir schwarze Rosen mit? Du weißt doch, wie sehr ich sie liebe. Zwar nicht so sehr wie dich, aber immerhin fast. Ich hoffe, wir sehen uns bald. Ai shiteru, Kouyou Takanori dachte nach. Würde er heute seinen Schatz besuchen gehen? Würde er es wirklich schaffen? Uruha wünschte es sich so, also tat er ihm den Gefallen. Der Sänger zog sich schnell Schuhe an, schnappte sich das Wichtigste und ging nach draußen. Sie Sonne schien und die Menschen, die an ihm vorbei ließen, hatten gute Laune. Es war schließlich Sommer, da waren alle Menschen glücklich. Alle, außer Takanori selbst. Er ging zu Fuß und unterwegs erkannten ein paar Fans ihn. Sie fragten nach seinem Wohlbefinden und dass er Kouyou doch schöne Grüße ausrichten solle, wenn er mal an sein Grab gehen würde. Takanori war froh, dass sie ihn nicht so mit Fragen löcherten. Das wäre das letzte gewesen, was er brauchte. Er hüpfte in seinen Lieblingsblumenladen und die alte Dame empfing ihn fröhlich. Sie wusste um das Schicksal des Sängers, aber die tat alles n ihrer Macht stehende um ihn etwas aufzuheitern. Er bezahlte 20 schwarze Rosen und machte sich mit diesen auf den Weg. Ihm wurde etwas mulmig zumute, als er den Friedhof betrat. Er erinnerte sich genau, wo sein bester Freund lag. In der hintersten Ecke versteckt hinter einer Hecke von roten Rosen. Deswegen war das Grabmal auch so leicht aus zumachen. Takanori kniete sich vor der steinernen Abgrenzung des Grabes und sprach: „Kouyou … hier bin ich. So wie du es wolltest. Hab ich mich verändert?“ Nach einer kurzen Pause, redete er weiter: „ich hab dir hier schwarze Rosen mitgebracht und schau, sie sind mit einem lilafarbenen Band zusammengebunden. Lila mochtest du doch so.“ Im Schneidersitz setzte er sich vor das Grab. Der alte Kirschbaum hinter ihm gab einen großen Schatten, der das ganze Grab bedeckte. „Ich soll dir schöne Grüße von den Fans ausrichten. Ich traf vorhin einige. Die anderen vermissen dich übrigens auch total. Aber bestimmt nicht so sehr wie ich.“, Taka lachte leise, „Im ersten Moment war ich total geschockt, als ich las, dass du mich liebtest und ich verstand immer schlechter, warum du dir das Leben nahmst. Ich weiß nicht, aber … einige Briefe später verstand ich es ein wenig besser. Kouyou … ich wollte doch deine Familie sein …“ Stumme Tränen rannen über die zarten Wangen des Sängers. Dann zuckte er plötzlich zusammen. Es fühlte sich an, als würde ihn jemand von hinten umarmen. Ein vertrauter Geruch stieg ihm in die Nase und er schloss die Augen. Irgendjemand oder irgendetwas strich ihm Tränen aus dem Gesicht. „Kouyou?“ Takanori drehte sich um, doch niemand war da. Traurig senkte er den Blick, musste aber an Kouyous Worte denken, dass er immer da wäre. Der Sänger stand auf und küsste zärtlich den Grabstein. Die schwarzen Rosen lehnte er an diesem Stein an, verabschiedete sich und ging. Taka-chan Schön, dass du bei mir warst. Ich hab mich so gefreut dich zu sehen. Hast du es gespürt, ich habe dich umarmt und dir die Tränen aus deinem wunderschönen Gesicht gestrichen. Ich mag dich nicht weinen sehen. Danke auch für die Rosen und das lilafarbene Band hätte nicht sein müssen. Aber ja, ich liebe diese Farbe immer noch. Warum sollte sich das auch ändern? Unsere Fans sind schon süß, wenn sie dir sagen, du sollst mich grüßen. Ich denke, sie vermissen mich auch. Bereue ich langsam meine Entscheidung? Takanori fragte sich, woher Kouyou wusste, was er nach dem letzten Brief tat. Kannte Uruha ihn so gut? Zermatter nicht das Hirn, woher ich weiß, was du nach jedem Brief tust. Ich schreibe einfach das nieder, was mir gerade in den Kopf geschossen kommt. Hast du eigentlich mal wieder etwas mit den Jungs unternommen? Wenn nicht, dann tu das mal. Ihr könnt ja einfach zusammen sitzen und über mich reden. So wie du es mit Kai schon mal getan hattest. Ich würde euch gern wieder zusammen sehen. Reita vögelt sich nicht mehr so durch die Weltgeschichte, stimmts? Er hat jetzt bestimmt gemerkt, wie kurz das Leben ist und das man es mit sinnvolleren Sachen gestalten sollte. Hab ich Recht? Ach, das weißt du bestimmt gar nicht. Frag einfach mal nach, wenn ihr euch trefft. Kouyou hatte Recht. Taka könnte sich wirklich mal wieder mit den Anderen treffen und sie könnten einfach nur reden. Ich denke, sie haben dieselben Fragen wie er selbst sie auch hatte. Und bei Gelegenheit, fragte er Reita mal aus. Viel spaß mein Schatz, Kouyou Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)