Eskalation
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Zeitvertreib
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Entspannung
Genesis stellte seine Sachen auf den Boden und seufzte erleichtert. Endlich mal Ausruhen. Die Mission war ziemlich mühsam gewesen und weil es unvorhergesehnerweise etwas länger gedauert hatte als geplant würden sie vor der Rückreise nach Midgar eine Nacht im Inn verbringen; so Lazard. Eigentlich mochte Genesis sowas nicht besonders aber das Hotel war ziemlich schick und schien ziemlich teuer zu sein.
Er lehnte sein Schwert gegen die Wand und zog seinen geliebten roten Mantel aus. Während er ihn über eine Stuhllehne ablegte sah er sich sein Zimmer noch genauer an. Es war schlicht und eigentlich von ganz anständiger Grösse. Er setzte sich aufs Bett. Ja war ja klar... das war wieder mal viel zu klein.
Erst entledigte er sich seiner Uniform und zog eine bequemere schwarze Hose und einen hellen Strickpullover an. Dann ging er zum Fenster und sah raus. Bald würde die Dämmerung beginnen. Er liess seinen Blick über die unzähligen Dächer der Stadt streifen ehe er sich wieder abwandte.
Er steckte die Schlüsselkarte fürs Zimmer ein und verliess es. Er ging einigen Fluren entlang und fing dann an die Ziffern an den einzelnen Türen genauer anzusehen. Bald war er am Zimmer angelangt, das er suchte und klopfte. Während er wartete sah er die braune Holztüre und die darauf festgemachte, goldene Zahl „79“ an. Nach kurzer Zeit ging diese auf und grüne Augen musterten Genesis. Ohne Worte zu verschwenden oder auf welche zu warten huschte er gleich an Sephiroth vorbei ins Zimmer. Er ging weiter hinein und Sephiroth schloss mit gehobener Augenbraue die Tür. Er wollte gerade fragen, was der Braunhaarige hier zu suchen hatte, doch dieser kam zuvor: „Was soll das?! Mein Zimmer ist höchstens halb so gross!“ Die Hände in die Hüfte gestemmt stand er inmitten der Suite des Silberhaarigen und sah sich eingeschnappt um. Ein grosses, vermutlich ziemlich bequemes Ledersofa stand auf einer Seite des Raumes bei einem niedrigen Tisch, in der Nähe ein Schreibtisch, ein grosser Flachbildfernseher und eine Hightech Stereoanlage. Auf dem Boden befand sich ein grosser, schneeweisser Langflorteppich. Die eine Wand war verglast und bot einen wunderschönen Blick hinunter auf die Stadt. Doch was am schlimmsten war... Das Bett! Ein Doppelbett in dem mindestens drei Personen mühelos nebeneinander Platz hätten!
„Tja, ich bin der General...“, kommentierte Sephiroth grinsend und stellte sich neben ihn. Er hatte sehr wohl Genesis neidischen Blick bemerkt, besonders was das Bett anging. Sephiroth wusste, dass Genesis so einen Tick mit Betten hatte. In seinem Appartement schlief er immer alleine in einem Doppelbett. Weshalb auch immer, er schien wohl viel Platz zum Schlafen zu benötigen.
Genesis schnaubte verächtlich und setzte sich aufs Bett. Er entledigte sich seiner Stiefel und zog die Beine an.
Sephiroth musterte ihn. Es war ungewohnt den Braunhaarigen nicht in seiner üblichen Uniform zu sehen. Doch der Anblick, der sich ihm bot war alles andere als schlecht. Genesis wirkte so viel... friedfertiger.
Der General machte sich so seine Gedanken und stand noch immer an derselben Stelle wie vorhin. Nach einer Weile der Stille merkte Genesis, dass der Blick des anderen auf ihm haftete. Er schaute einfach zurück und wartete. Mit der Zeit fiel ihm auf, dass sein Freund wohl etwas abwesend war. „Seph... ich weiss ja, dass ich mit unfassbar elysischer Pracht gesegnet wurde“, setzte er an und der Silberhaarige erwachte aus seiner Trance um auf ihn zuzugehen. „Halt die Klappe“, seufzte er und liess sich neben Genesis aufs Bett nieder. Er kippte nach hinten und lag mit ausgebreiteten Armen da, den Blick auf die Decke gerichtet. Der Braunhaarige rückte etwas näher und guckte interessiert auf ihn runter: „Na, ist der Herr General erschöpft?“ Als Antworte erhielt er nur ein erneutes mattes Seufzen. Genesis interpretierte das als ja und lachte leise.
Einige Zeit blieben sie so auf dem Bett, bis Genesis wieder aufstand und zur verglasten Wand ging. In den Socken lief er über den weichen Teppich, was sich sehr angenehm anfühlte, und stellte sich vor das riesige Fenster um hinauszusehen. Die Dämmerung war angebrochen und es war schon fast dunkel. Unten in der Stadt waren die Lichter der Häuser angezündet und erschienen als kleine helle Punkte. Fasziniert sah der Braunhaarige hinaus und berührte das kühle Glas. Dann spürte er eine Hand auf seinem Rücken und linste über seine Schulter zu Sephiroth. Dieser stand dicht hinter ihm und sah auch hinaus. Sie schwiegen sich an und auch Genesis wandte seinen Blick wieder auf das Lichtermeer, das sich dort unten ausbreitete.
Nach minutenlangem Schweigen verlor Genesis das Interesse am Ausblick und drehte sich um. Er rechnete damit, dass Sephiroth etwas auf die Seite gehen würde um ihn durchzulassen, doch dieser war noch zusehr mit der Stadt da unten beschäftigt und somit lief der Braunhaarige fast wörtlich in seine Arme. Sephiroth wurde aus seinen Gedanken gerissen und er sah ihn an: „Hey, aufpassen...“ Seine Stimme klang eher müde als genervt und er war erstaunt, als der andere tatsächlich ein leises „Sorry“ nuschelte.
Darauf fanden sich beide in einer zutraulichen Umarmung wieder. Einen Moment genossen sie den friedlichen Augenblick ehe Genesis sich von Sephiroth löste und stillschweigend Richtung Badezimmer ging.
Der Steinboden unter seinen Füssen war geheizt und die Wärme fühlte sich gut an.
Im äusserst geräumigen Badezimmer angekommen sah er die vergleichsmässig sündhaft riesige Badewanne und ihm fiel sofort ins Auge, dass es auch hier ein unglaublich grosses Fenster gab. Er blinzelte etwas ungläubig und beschloss kurzerhand sich die einmalige Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Während er warmes Wasser in die Wanne laufen liess zog er seine Kleidung auf und legte sie hin. Er hatte auf einem kleinen Regal, das an der Wand angebracht war ein kleines Fläschchen Badeöl gefunden und ins Wasser geschüttet.
Als die Wanne voll war liess er sich langsam hineingleiten und seufzte wohlig auf. Die Wärme empfing ihn freundlich und er fühlte sich als würde er auf Wolken schweben.
Völlig hin und weg von der betörenden Wärme gab er sich dem himmlischen Gefühl hin.
Der Silberhaarige nahm sich ein Glas Martini und setzte sich aufs Ledersofa. Dann hörte er das leise Rauschen des Wassers. Genesis hatte ja ganz schön Nerven. Um Erlaubnis bitten war wohl etwas, das ihm nicht bekannt war. Er nahm einen Schluck und sah jetzt von hier aus raus ins Dunkle.
Als er sein Glas nach geraumer Zeit geleer hatte, stand er auf und ging ins Badezimmer. Genesis lag mit geschlossenen Augen im Wasser. Als er hörte wie Sephiroth eintrat öffnete er die Augen und sah ihn an. Dieser stützte eine Hand in die Hüfte: „Wer hat dir die Erlaubnis erteilt...?“ „Komm mal her. Seph... wann hast du dich das letzte Mal richtig entspannt?“, unterbrach der Braunhaarige und drehte sich im Wasser etwas um: „Lazard persönlich hat uns den Abend freigegeben.“ Einen Moment sah Sephiroth ihn an. Er wusste worauf er hinauswollte und überlegte es sich. Schliesslich resignierte er und begann seinen Mantel aufzumachen. Er zog sich aus, genau wissend, dass zwei blaue Augen ihn dabei genüsslich beobachteten. „Achja, mach das Licht aus.“
Sephiroth erfüllte ihm die Bitte ehe er näher kam.
Langsam liess er sich in das warme Wasser gleiten. Er streckte sich geniesserisch aus und schloss die Augen. Er hörte das leise Plätschern des Wassers als Genesis sich etwas bewegte und ein wenig näher rückte. „Viel zu heiss...“, meinte Sephiroth und öffnete seine Augen wieder. Er kannte Genesis’ Gewohnheit bei einer Wassertemperatur, die einem die Haut fast verbrannte, zu duschen mittlerweile schon und es sah so aus als wäre das beim Baden nicht anders. Genesis lachte nur leise: „Genau richtig.“
Sephiroth erwiderte nichtsmehr sonder sah die Wasseroberfläche an. Sanfter Dampf stieg empor und der dezente Duft von Mandelblüten lag in der Luft. Nach einer Weile gewöhnte er sich an die Hitze und er sah rüber zu Genesis. Dieser beobachtete ihn die ganze Zeit mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen. Sephiroth drehte sich zu ihm und kam näher. Sie sahen sich gegenseitig in die Augen ehe Genesis noch die letzte Distanz überbrückte um den Körperkontakt zu suchen. Er schmiegte sich leicht an die Seite des Generals, strich seine nassen Haare aus dem Weg und küsste sanft seinen Hals. Ein leiser, wohliger Seufzer entwich dessen Kehle und Genesis lehnte sich an ihn. Sein Kopf verweilte in Sephiroths Halsbeuge und dieser spürte die Lippen des Braunhaarigen auf seiner Haut ruhen. Leicht strich seine Hand über Genesis Rücken und kurze Zeit verbrachten sie schweigend so. Es war wunderbar still, bis Genesis sich wieder rührte und seine schlanken Finger an Sephiroths Schlüsselbein entlangfuhren. Langsam machte er mit der Bewegung weiter und begann mehr und mehr Druck auszuüben. „Schön........ so wunderschön.....“, wisperte er ganz leise und aus der ursprünglich sehr sanften Berührung wurde ein harter Griff. Er betastete den Schlüsselbeinknochen genau und das Badeöl machte es ihm einfach auch mit solcher Gewalt mühelos über die blasse Haut streichen zu können. Schliesslich umklammerte er Schulter und Schlüsselbein fest und seine Augen verengten sich etwas. Er konnte dem Drang kaum widerstehen fest zuzudrücken, solange bis die Knochen leise knacksen und unter seiner Kraft brechen würden. „Genesis....“, hauchte Sephiroth und drückte ihn etwas weg. Mit der Hand strich er leicht über seine Brust: „Du bist wundervoll... solch perfekte Lippen...“ Er zog ihn wieder zu sich um ihn zu küssen. Genesis hatte diesen seltsamen Blick gehabt, der nicht wirklich gutes verhiess, auch wenn Sephiroth nicht wusste was es war, das ihn daran etwas beunruhigte. Glücklicherweise konnte er im Notfall auf Genesis’ Narzissmus zählen um die Situation etwas umzulenken. Tatsächlich klappte es und Genesis lockerte seinen Griff und liess schliesslich ganz los. Beide lagen nun wieder nebeneinander da und sie schwiegen erneut. Das änderte sich auch nicht als Sephiroth nach einiger Zeit seinen Kopf auf Genesis Brust legte.
Die Wärme umschloss die Beiden und jetzt war es stockdunkel, nur die Sterne und das fahle Mondlicht, das durch das riesige Fenster hineinschienen erhellten die Nacht und spiegelten sich auf der Wasseroberfläche. Es war wunderschön.
Nach einer Weile brach Genesis die Stille: „Schau dir die Sterne an... so unglaublich weit weg. Und ihr Anblick so fesselnd...“ Sephiroth blickte, wie der Braunhaarige auch, den klaren Sternenhimmel an und hörte still zu. Genesis’ Stimme war ruhig und eher leise, was sehr angenehm anzuhören war. „Sie ziehen einen in ihren Bann... und so scheinen sie uns näher zu sein als alles andere...“ Nach und nach merkte Sephiroth wie schläfrig er wurde. Seine Augen waren schon zugefallen und er lauschte den zunehmend philosophischen Worten Genesis’, mit der Zeit auch ohne mehr wirklich etwas davon mitzubekommen. Bald darauf war der Silberhaarige auch schon eingeschlafen.
Genesis fand es langsam Zeit wieder aus der Wanne zu steigen. Das Wasser war schon ziemlich abgekühlt und schliesslich mussten sie auch mal schlafen. Vorsichtig schob er Sephrioth zur Seite und verliess das Wasser. Er griff nach einem Handtuch und wickelte sich darin ein. Kleine Wassertropfen perlten über seine Haut und er bückte sich zum Silberhaarigen runter. Dieser schlief immer noch. Genesis grinste und drehte den Wasserhahn auf. Langsam floss eiskaltes Wasser ein und vermischte sich mit dem nunmehr lauwarmen Badewasser. Kurz darauf wachte Sephiroth mit leichtem Zucken auf. Er schlang die Arme um seinen Körper und brauchte einen Moment um die Situation zu erfassen. „Guten Morgen“, meine Genesis neckisch. „Genesis, geht‘s noch?!“, fauchte Sephiroth und sprang augenblicklich aus dem kalten Wasser. Dieser lachte nur gemein und wickelte ihn in ein weiches Badetuch ein. Sephiroth bebte leicht vor Kälte und klammerte sich an das Tuch und zog es näher an seinen Körper. Inzwischen liess der Braunhaarige das Badewasser ablaufen. „Sieht so aus als bräuchtest du wohl jemanden der dich heute Nacht warmhält“, lächelte er und schob ihn in Richtung des grossen Bettes.
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Hi^^
Danke, dass ihr die FF gelesen habt^^
Uhh das Kapitel ist etwas schnulzig geraten.... ich mag solch romantisches Gerümpel bei dem Pairing eigentlich nicht, aber mir war grad danach. Schande über mich v_v
Naja ich denke mal ich hab's nicht zu sehr übertrieben.
(Öhm das mit den Absätzen klappt nach wie vor überhaupt nicht .___. ich geb' mir Mühe)
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Lesern bedanken und an alle die mich in ihrer Favoritenliste haben: Danke Danke Danke*_____*
Wie immer würde ich mich sehr über Kommis und vor allem über Kritik freuen^^
Despairs
Auseinandersetzung
„GENESIS!!!!!!!!“, brüllte Sephiroth wutentbrannt und sein Blick sprühte nur so vor Zorn. „Nicht.töten.“, schrie er weiter und kam auf den Braunhaarigen zu. Dieser wich ein paar Schritte nach hinten. „Welchen Teil davon hast du nicht kapiert??!!!!“
Genesis‘ Blick hielt mit Mühe dem Tödlichen des anderen stand und er blieb stehen während dieser näher kam: „Komm mal wieder ru...“ Ehe er den Satz zuendebringen konnte war Masamunes Spitze auf ihn gerichtet und nur wenige Zentimeter trennten ihn und das blitzende Metall. Er schwieg schlagartig. Kurz darauf musste er schnell zur Seite weichen um nicht vom Schwert aufgeschlitzt zu werden. Er war jetzt alles andere als in der Stimmung um gegen Sephiroth zu kämpfen und doch sah es im Moment übel aus. Der nächste Angriff folgte und wieder konnte er knapp ausweichen.
„Das reicht!“ Das war Angeals Stimme. Der Schwarzhaarige hielt Sephiroth davon ab erneut auf Genesis loszustürmen und sah ihn fest an. „Zur Seite!“, fauchte jener und sah auch ihn giftig an. „Sephiroth. Bitte“, sagte Angeal nachdrücklich und blieb standhaft. Sephiroths Hand verkrampfte sich etwas um den Schwertgriff und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Lass es gut sein...“ „Du hast mächtig Ärger am Hals!!! In drei Stunden in Lazards Büro!!!“, zischte er in seinem vernichtendsten Ton, drehte sich um und verschwand mit wehendem Haar.
Genesis und Angeal sahen ihm schweigend nach. „Komm...“, meinte der Schwarzhaarige dann und sein Freund folgte ihm widerstandslos. Nachdem sie etliche Flure durchquert hatten standen sie vor der Türe zu Angeals Appartement und nachdem er die Zahlenkombination eingegeben hatte, glitt die Tür geräuschlos zur Seite um die Beiden einzulassen.
„Darf ich duschen?“, murmelte Genesis matt nachdem sie ein paar Minuten wortlos im Raum gestanden hatten. „Natürlich“, antwortete Angeal und nach einem stummen Nicken verschwand Genesis im Badezimmer um sich unter die Dusche zu stellen.
Angeal hatte keine Ahnung was vorgefallen war, dass Sephiroth so ausser sich war. Noch nicht. Auch wenn Genesis es sehr gut kaschierte, Angeal kannte ihn einfach zu lange und zu gut um zu merken, dass nicht alles in Ordnung war. Das duschen allein verriet ihn schon; in solch einer Situation konnte es nichts anderes heissen, als dass er schlecht drauf war.
Bald war Genesis fertig damit und kam aus dem Bad getrottet, seine Haut leicht vom heissen Wasser gerötet. Immernoch zog er es vor zu schweigen und ging zu Angeals Kleiderschrank wo er sich wahllos irgendwas herausgriff und überzog. Danach setzte er sich auf einen Stuhl beim Fenster und zog die Beine an, so dass sie auch auf der Sitzfläche waren. Teilnahmslos sah er aus dem Fenster und der viel zu grosse dunkelblaue Pullover liess ihn noch abwesender erscheinen.
Angeal stand mit angemessenem Abstand daneben und wartete. Wenn er wollte, würde Genesis sprechen, und er sah ihm an, dass er wollte. Die Zeit verstrich und endlich öffnete der Braunhaarige dann schliesslich den Mund: „Angeal... ... ... ich hab Mist gebaut.“ Der Schwarzhaarige schwieg weiterhin und hörte einfach nur zu. „Die Mission... die Spionageeinheiten, wir hatten sie... aus Verhandlungsgründen wegen wichtiger Informationen lautete oberste Priorität ganz klar: Keine Toten.“ Genesis sah weiterhin apathisch nach draussen und machte eine Pause ehe er dumpf fortfuhr: „Ich hab ihn kaltgemacht...“ Danach schwieg er.
Nach einiger Zeit unterbrach Angeal dieses Schweigen: „Warum?“ Beide wussten, dass es de facto absolut keinen Unterschied machen würde. „Ich war schlecht drauf“, murmelte der Braunhaarige leise. Er wusste, dass es mehr als unprofessionell war. Es war katastrophal. Es war fatal.
Er senkte den Kopf. Die letzten paar Tage waren alle beschissen gewesen und jetzt war er nur noch todmüde und ziemlich fertig. Er hörte Angeal leise seufzen und nachdem er näher gekommen war, legte sich ein Arm um ihn. Genesis schloss die Augen und genoss die vertraute Umarmung. Es waren Momente wie diese, die ihn daran erinnerten, wie unschätzbar wertvoll Angeal für ihn war.
Nach einer Weile des Schweigens stand er schliesslich auf und tappte in die Küche. Als erstes schaltete er den Wasserkocher an und öffnete anchliessend den linken Küchenschrank und kramte eine Dose hervor. Er machte sie auf und sah rein. Nur noch wenige Teebeutel befanden sich darin und er entfernte noch einen weiteren, den er in eine Tasse hineintat. Danach schloss er die Dose wieder und verstaute sie an ihren Platz. Während er darauf wartet, dass das Wasser kochte lehnte er sich gegen die Küchenumrandung und verschränkte die Arme.
Angeal war ihm mittlerweile gefolgt und war im Türrahmen stehengeblieben, von wo aus er seinen Freund beobachtete. Ihm war aufgefallen, dass das Feuer, das sonst immer hell in seinen Augen loderte nunmehr zu einem müden, fahlen Glühen geworden war. Doch die Tatsache, dass Genesis Tee trank, bedeutete, dass er sich wieder etwas gefangen hatte.
Als das Wasser kochte goss er der Braunhaarige es in die Tasse und es begann sich alsbald rot zu färben. Ein schwacher Apfelduft stieg ihm in die Nase, als er etwas Zucker dazurührte nachdem er den Teebeutel nach einigen Minuten wieder entfernt hatte.
Die warme Teetasse in der Hand schlurfte er zum Tisch und setzte sich hin. Angeal setzte sich zu ihm und sah dabei zu, wie er einen Schluck aus der crèmefarbenen Tasse nahm. Der Braunhaarige genoss das wohltuende Gefühl, als die süsse Flüssigkeit ihn aufwärmte. In seinen Gedanken verloren sah er die Tischplatte an und stellte die Tasse hin.
Angeal beobachtete ihn und schwieg, so wie er auch. Seine Hand ruhte auf dem Tisch und nach einer Weile fing Genesis an gedankenversunken leicht mit den Fingerspitzen über Angeals Handrücken zu streichen. Der Schwarzhaarige hatte diese Geste manchmal schon früher beobachten können, wenn sein Freund nachdachte.
„Angeal? Wir sollten wieder mal zusammen essen gehen...“, sagte der Braunhaarige nach einiger Zeit. Dieser nickte und erwiderte ruhig: „Werden wir.“ „Nudelsuppe“, meinte Genesis mit leisem Lachen; seine Hand ruhte inzwischen auf Angeals. Ihre Blicke trafen sich kurz und Genesis trank noch einen Schluck.
Angeal beobachtete seine Gesichtszüge und versuchte herauszulesen was er dachte. Nach einiger Zeit der Stille meinte er etwas zögerlich - denn es war ihm eigentlich nicht unbedingt angenehm wieder aufs Thema zurückkommen: „Genesis.. warum war er so wütend?“ „Hn?“, Genesis sah auf. „Sephiroth.“ Angeal konnte sich nicht vorstellen, dass es diesen so besonders kümmern würde wenn Genesis einen Auftrag vermasselt hatte.
Der Braunhaarige seufzte. Wenn auch etwas widerwillig begann er: „Er war seit zehn Monaten mit dem Fall beauftragt...“ Weiter reichten seine Erklärungen jedoch nicht. Angeal musste sich also selbst einen Reim draus machen. Wenn er richtig verstanden hatte, war Sephiroths zehnmonatige Arbeit für nichts gewesen. Zehn Monate um sich danach nicht selbst um den entscheidenden Schritt zu kümmern...? Moment. „Du hast den Auftrag gekriegt weil du ihn drum gebeten hast?“, fragte er und sah den Anderen etwas überrascht an. Genesis lächelte nur bitter und jegliche Worte wurden überflüssig.
„Ich muss los“, meinte er dann, als er die Tasse geleert hatte und stand auf. Angeal nickte. Genesis zog sich wieder die Uniform an, weil die Vorschrift das so wollte, und eben als er gehen wollte spürte er Angeals Hand auf seiner Schulter. Er sah nach hinten in sein Gesicht und hatte einen fragenden Blick. Angeal hielt ihm einen Dummapfel hin: „Bis später.“ Genesis sah den Apfel an und nahm ihn lächelnd: „Bis dann.“
Er beeilte sich, um pünktlich in Lazards Büro zu erscheinen und war schliesslich ein paar Minuten zu früh da. Er blieb noch kurz vor dem Büro stehen und liess die restliche Zeit verstreichen ehe er zur Tür trat und klopfte. Er wartete auf eine Antwort und sah auf den violetten Apfel, den er in der linken Hand hielt, da wurde er auch schon hereingebeten. Er trat ein und sah Lazard, der hinter seinem Schreibtisch sass, und Sephiroth, der beim Fenster stand. „First Class SOLDIER Genesis Rhapsodos“, eröffnete Lazard und schaute ihn an. „Ja Direktor?“, entgegnete dieser und blieb im Raum stehen. Er spürte kalte grüne Augen deren Blick auf ihm lag und alles genau beobachteten. Lazard seufzte: „Wie soll das nur weitergehen?“ Genesis schwieg und liess ihn weitersprechen. „Nun, so jedenfalls nicht. Ich weiss, dass du nicht viel von Formalitäten und Vorschriften zu halten scheinst, aber das ging zu weit. Du hast nicht nur der SOLDIER-Abteilung Schande gebracht sondern allem voran auch dem General“, sagte er und sah kurz zu diesem rüber. „Nunja... wir werden damit leben müssen, aber noch mal wir so was nicht vorkommen“, sagte er und auch wenn seine Stimme wie üblich freundlich war klang doch eine Drohung mit den Worten mit.
Lazards Standpauke langweilte Genesis ziemlich, schliesslich wusste er selbst, dass das, was passiert war, sich nicht wiederholen durfte. Denn er war ersetzbar, auch wenn Lazard das nie so direkt formulieren würde. Er hörte weiterhin schweigend zu und drehte den Dummapfel in den Händen.
Als Lazard mit dem uninteressanten Teil geendet hatte kam er zum relevanten Part: „Du wirst fürs nächste wohl keine Missionen mehr kriegen. Wie du wohl wissen solltest findet bald das Auswahlverfahren der SOLDIER-Anwärter statt. Du wirst sämtliche organisatorische Formalitäten übernehmen und bist mit sofortiger Wirkung für die Aufsicht an den Prüfungen zuständig.“ Oh Gott wiesehr Genesis es hasste. „Ja Direktor“, meinte er und sein Blick wanderte kurz zu Sephiroth. Das hatte er wohl ihm zu verdanken. Dieser sah ihn nur unberührt an und schaute dann abweisend aus dem Fenster.
Es folgten ein paar weitere Ermahnungen seitens Lazard und wie immer endete er dann doch mit ein paar aufmunternden und SOLDIERlobenden Worten. Genesis verabschiedete sich und drehte sich zur Tür. „Auf Wiedersehen Herr Direktor“, mit bestimmten, forschem Schritt ging Sephiroth an Genesis vorbei und ging vor ihm hinaus. Genesis folgte schweigend und sah den Rücken des Silberhaarigen an.
Nach einer Weile blieb Sephiroth stehen und drehte sich zu ihm um. Genesis hielt gezwungenermassen auch an. Er sah den General ausdruckslos an und wartete ab, was wohl passieren würde. Dieser verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn vernichtend an. Seine Mordlust war mittlerweile zur eiskalten Verachtung geworden. „Nun...“, meinte er. Als nichts weiter folgte, kapierte Genesis worum es ging. Aber er konnte es nicht. Nicht gegenüber Sephiroth. Statt einer Entschuldigung sagte er also aalglatt: „Nun... du hast den Direktor gehört. Du wirst damit leben müssen.“ Somit ging er am Silberhaarigen vorbei, drückte ihm grinsend den Dummapfel in die Hand und setzte seinen Weg fort. Er spürte, wie sich jeder Muskel des anderen in Wut anspannte, als er vorüberging, doch wurde er am Weitergehen nicht gehindert.
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Hi, danke fürs lesen=)
ehm dieses Kapitel gefällt mir nicht besonders.... und ja, noch ein Kapitel ohne yaoi. ich wollte zumindest ein bisschen vom pwp wegkommen.
es soll ein bisschen ein Gegensatz zum vorherigen Kapitel darstellen, das mir nach längerer Betrachtung doch zu kitschig ist XD
Der Schwerpunkt liegt hier mehr auf Genesis und Angeals Freundschaft. Ich mag Angeal jetzt oO
Ich hoffe Genesis ist nicht depri rübergekommen... ich wollte meine Schreibkünste etwas auf die Probe stellen und hab versucht ihn nachdenklich und teilnahmslos darzustellen aber der Grat zum Depressiven ist da eben schmal^^v
Ansonsten hat sich das Kapitel sowieso ziemlich selbstständig gemacht, bei den anderen hatte ich eine ziemlich klare Vorstellung und hier hat sich alles irgendwie ergeben.
Der Schluss ist etwas abrupt geraten glaub ich.... ich hoffe es ist nicht allzu schlimm...
So das nächste Kapitel hab ich schon geschrieben, ich brauch noch nen Titel dann werd ichs in ein paar Tagen hochstellen. Und zu eurer Beruhigung: Es wird wider yaoi XD und das danach auch (ich bin schon am schreiben^^)
Jetzt hab ich viel geredet... hm wie auch immer ich würde mich sehr über Rückmeldung freuen.
Despairs
Intermezzo
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Dominanz
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Vergeltung
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Zweisamkeit
Genesis sah aus dem Fenster. Es war schon sehr spät und draussen war es dunkel. Er sass an seinem Esstisch und war beim Abendessen, als er hörte, wie die Türe aufging und jemand eintrat. “Angeal?”, der Braunhaarige stand auf und ging ins andere Zimmer um nachzuschauen. Doch vor ihm stand nicht der Schwarzhaarige, den er erwartet hätte, sondern ein ziemlich erledigter General. Er sah müde aus und seine sonst so glänzenden, glatten Haare machten einen etwas zerzausten Eindruck. Auf seiner rechten Wange waren einige Kratzer zu sehen. Genesis musterte ihn von oben bis unten. Er sah Sephiroth zum ersten mal ohne Uniform. Er trug einen weissen Strickpullover mit grossem Ausschnitt, der locker über seinen Schultern hing, und dazu einfache Bluejeans. Er sah gut aus, sehr gut.
Die Tür ging hinter Sephiroth automatisch zu und er sah Genesis aus erschöpften grünen Augen an, doch sagte er nichts. Dieser lächelte und verflocht seine schlanken Finger in die Knochigen Sephiroths. “Komm rein”, er zog ihn weiter in die Wohnung rein. Der Silberhaarige liess sich mitziehen und wurde auf einen Stuhl am Esstisch dirigiert. “Du kommst genau richtig.” Genesis ging in die Küche, wo er einen zweiten Teller holte und kurz darauf Teigtaschen drauftat. Sephiroth sah zu und schüttelte den Kopf: “Ich hab kein Hunger.” Der Braunhaarige hatte sich wieder hingesetzt und sah ihn an: “Doch hast du.” Sephiroth sah seinen Blick und seufzte. Er nahm eine der Teigtschen und probierte. Sie schmeckte gut und nachdem er noch ein paar weitere Bisse genommen hatte, merkte er, dass Genesis vielleicht doch Recht hatte und er etwas hungrig war. Genesis ass auch weiter und nachdem er seine Teigtasche verspiesen hatte fragte er: “Du bist wieder zurück?” Sephiroth schluckte runter und nickte. “Bin eben erst angekommen. Ich dachte, ich schau noch kurz vorbei”, meinte er. Er war etwa sechs Wochen auf Mission gewesen und jetzt waren sämtliche Komplikationen behoben und er hatte zurückkehren können.
Er hob den linken Arm um den Rest der zweiten Teigtasche zu essen, als er unwillkürlich zusammenzuckte. Genesis sah ihn fragend an und streckte die Hand aus, um sie vorsichtig auf seinen linken Oberarm zu legen, denn er glaubte gesehen zu haben, dass der Schmerz davon ausging. “Streifschuss”, erklärte Sephiroth kurz. Genesis nickte und nahm die Hand langsam zurück. Sephiroth ass noch den Rest auf und lehnte sich dann mit vorsichtig verschränkten Armen zurück. Der Braunhaarige stand auf und nahm die leeren Teller um damit in der Küche zu verschwinden. Ein paar Minuten später kam er zurück und stellte eine Teeschale mit Grüntee vor den Silberhaarigen hin. Dieser sah kurz zu ihm auf und nahm die Schale dann. “Danke.”
Sie tranken schweigend Tee, bis Sephiroth nach einer Weile die Stille brach: “Lass uns irgendwas machen...” Genesis sah auf seinen Tee und dachte kurz nach. “Strippoker?” Sephiroth liess einen missmutigen Laut vernehmen. “Nicht jetzt.” Der Braunhaarige streckte die Hand lächelnd aus und fuhr damit durch die silbernen Haare: “Da ist jemand ja ganz schön müde... Du solltest vielleicht besser schlafen gehen...” Sephiroth schüttelte den Kopf und trank noch einen Schluck Tee. Ja, er war zu müde für Strippoker, aber vor allem... er kannte Genesis’ schauspielerische Begabung, was ihm beim Pokern undurchschaubar machte. Sephiroth hatte den Fehler einmal gemacht und war nackt vor noch fast gänzlich angezogenem Genesis geendet.
“Hast du noch Lust rauszugehen?”, fragte der Braunhaarige. “...nicht unbedingt...” “Ich hab’ Karten für’s Theater... ich wollte mit Angeal hin, aber... Er hat heute Mittag erfahren, dass er sofort auf Mission muss...”, murmelte Genesis. Sephiroth sah in eine Zeit lang an und seufzte dann. Genesis ging liebend gern ins Theater, aber hasste es allein hinzugehen. Wahrscheinlich hatte er sich schrecklich darauf gefreut gehabt, doch da Angeal jetzt weg war, hatte er wohl schon mit bitterster Enttäuschung beschlossen nicht zu gehen. Sie hatten sich schon eine Weile nicht gesehen und Sephiroth konnte es ihm jetzt einfach nicht abschlagen. “Na schön...”, meinte er also. Genesis, der nicht wirklich darauf gehofft hatte, sah freudig auf. Sein Blick wanderte zur Uhr, die an der Wand hing. “In einer Dreiviertelstunde fängt’s an.” Der Silberhaarige sah das erfreute Leuchten in den aquamarinblauen Augen, das nahe an die Begeisterung eines Kindes kam. “Loveless nehme ich an”, schloss er daraus und Genesis nickte: “Nachtvorstellung, die letzte in Midgar.”
Als Sephiroth den Inhalt seiner Teeschale geleert hatte, stand er auf um kurz zum Fenster zu gehen, wo er hinaussah. Genesis schaute ihm zu, wie er danach zum Sofa ging, wo er sich hinsetzte. Nach einer Weile stand er auf und setzte sich zum Silberhaarigen. Als er sah, wie dieser die Augen schloss, legte er den linken Arm um dessen Taille und drückte ihn sachte nach unten, sodass Sephiroth quer über dem Sofa lag und sein Kopf in Genesis’ Schoss ruhte. Die grünen Augen öffneten sich wieder um sich kurz mit Genesis’ Blick zu treffen. Als der andere anfing durch seine Haare zu streicheln, schloss er sie wieder. Er war froh sich etwas ausruhen zu können, denn die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Das angenehme Gefühl der Finger, die immer wieder über seine Kopfhaut strichen und seine Haare kämmten, liess ihn langsam wegdösen.
“ph... Seph...” Der Silberhaarige öffnete die Augen: “Hm?” “Willst du weiterschlafen?”, fragte Genesis und sah auf ihn herab. “Müssen wir los?”, stellte Sephiroth die Gegenfrage und fing an sich aufzurichten. “Ja, gleich”, Genesis nahm den Arm, der noch immer um den Oberkörper des anderen geschlungen war, weg. “Ich zieh schnell was anderes an.” Er stand auf und verschwand im Schlafzimmer um sich umzuziehen. Sephiroth wartete auf dessen Rückkehr und sah ihn an, als er dann fertig in der Tür stand. Der Braunhaarige trug einen leichten Pullover, der sich farblich zwischen warmem Dunkelbraun und Anthrazit bewegte, und eine schwarze Hose dazu. Sephiroth erhob sich und ging mit ihm zur Türe, wo Genesis seine Stiefel anzog.
Gemeinsam verliessen sie das Shinragebäude und machten sich auf den Weg zum Theater. Es war tiefste Nacht und die Luft angenehm warm. Gemütlich gingen sie nebeneinander her und schlenderten durch die Strassen. Die Strassenlaternen erhellten diese und es waren noch so einige Leute unterwegs. “Wieviel schulde ich dir?”, wollte Sephiroth wissen und sah aus den Augenwinkeln zum Braunhaarigen. Genesis schaute ihn an und meinte fröhlich: “Ich lad’ dich ein.” Der Silberhaarige nickte: “Danke.”
Als sie nach einem kurzen Spaziergang beim Theater ankamen, betraten sie den riesigen Saal und suchten ihre Plätze auf. Sephiroth liess seinen Blick durch den grossen Saal schweifen. Es hatte eine Menge Leute und wahrscheinlich war das Theater bis auf den letzten Platz ausverkauft. Sie hatten hervorragende Plätze und exzellente Sicht auf die Bühne und Sephiroth wollte lieber nicht wissen, wieviel die Eintrittskarten gekostet hatten. Er beobachtete Genesis, der die Bühne prüfend musterte.
Bald schon verdunkelte sich der Saal und es kehrte allmählich Ruhe ein. Genesis sah, wie alle anderen auch, auf die schweren, roten Samtvorhänge und wartete gespannt darauf, dass die Vorstellung begann; die Vorfreude spiegelte sich in seinen Augen. Genesis konnte manchmal unheimlich süss aussehen. Sephiroth zupfte leicht am braunen Stoff seines Pullovers und weckte ihn somit aus seinen Gedanken. Genesis wandte sich mit fragendem Blick Sephiroth zu und spürte gleich dessen weichen Lippen auf seinen. Er erwiderte den zarten Kuss, der nach kurzer Zeit gleich wieder gelöst wurde. Normalerweise küssten sie sich nie in der Öffentlichkeit, aber es war dunkel und es konnte sie ohnehin niemand sehen. Sie sahen sich gegenseitig in die Augen und als die Ouvertüre erklang wandte Genesis den Blick wieder zur Bühne, wo der Vorhang hochgezogen wurde.
Sephiroth lehnte sich entspannt zurück und sah sich die Vorstellung an. Als er kurz einen Seitenblick zu seinem Freund warf, sah er wie dieser gebannt das Schauspiel verfolgte. Er schmunzelte und legte seine linke Hand auf dessen Oberschenkel. Genesis wurde dadurch abgelenkt und sah kurz zum Silberhaarigen. Er legte seine eigene Hand auf die des Generals und widmete seine Aufmerksamkeit gleich wieder der Vorstellung.
Als diese endete applaudierte der ganze Saal und Sephiroth sah dem Braunhaarigen an, dass sie ihm gefallen hatte. Er selbst fand sie auch sehr gelungen. Genesis sah ihn an und lächelte: “Gehn’ wir?” Sephiroth nickte und sie standen auf. Auf dem Rückweg machte sich die Müdigkeit des Silberhaarigen wieder bemerkbar. Genesis schien dies zu bemerken und hielt deswegen die Klappe, statt lange über Loveless zu schwärmen. Also schwiegen sie sich mehr oder weniger den ganzen Weg zurück zum Shinragebäude an.
Als sie den Aufzug im Stockwerk der First Class SOLDIER Appartements verliessen blieb Sephiroth stehen um sich zu verabschieden: “Also dann, gute...” “Nix da”, unterbrach Genesis. Sephiroth seufzte: “Ich will nicht.”
Wenn einer von ihnen von einer Mission zurückkehrte und sie sich lange nicht gesehen hatten, verbrachten sie üblicherweise Stunden damit allem, was sich in der Zeit angestaut hatte, freien Lauf zu lassen. “Ich weiss, aber komm mit”, erwiderte Genesis. Der Silberhaarige überlegte einen Moment und nickte schliesslich resignierend. “Na schön.”
Also gingen sie gemeinsam zu Genesis’ Wohnung. Dieser tippte die Zahlenkombination ein und nachdem sie eingetreten waren und die Türe sich nach ihnen wieder geschlossen hatte, schlang er sogleich die Arme um Sephiroths Körper: “Lass uns duschen.” “Ohne Hintergedanken?”, fragte der Silberhaarige skeptisch und erwiderte die Umarmung. Auch er wusste von den Überwachungskameras auf den Fluren, was Genesis wohl davon abgehalten hatte ihn schon draussen zu umarmen. “Ganz harmlos”, versicherte der Braunhaarige und löste sich von ihm.
Kurz darauf gingen sie ins Badezimmer, wo sie sich ihrer Kleidung entledigten und sich unter die Dusche stellten. Genesis drehte das Wasser auf und sogleich kam Protest: “Nicht so heiss.” “Was denn, willst du, dass ich erfriere?”, meckerte der Braunhaarige, doch drehte er die Temperatur etwas runter. “Danke”, meinte der andere und genoss wie das warme Wasser auf ihn herabfloss. Genesis blieb tatsächlich brav, auch als er Sephiroth einseifte, versuchte er nichts erotisches zu tun. Bei seinem verletzten, linken Arm war er sehr vorsichtig. Es war eine sehr deutliche, hässliche Wunde und Sephiroth schien sich nicht die Mühe gemacht zu haben sie ärztlich untersuchen zu lassen. Sephiroth sah Genesis’ forschenden Blick darauf ruhen und meinte dazu nur: “Das verheilt von selbst.” Genesis akzeptierte es mit gehobener Augenbraue und fuhr fort ihn einzuseifen.
Der Silberhaarige war erstaunt, dass die Duschcrème nicht nach Apfel roch und grinste leicht beim Gedanken. “Was gibt’s da zu grinsen?”, wollte Genesis auch gleich wissen und kratzte sachte mit den Fingernägeln über Sephiroths Schulterblatt. Es fühlte sich für diesen sehr angenehm an und er lächelte nur. “Nichts”, meinte er und küsste ihn. “Genug geduscht”, beschloss er anschliessend und drehte das Wasser ab. Der Braunhaarige beugte sich aus der Dusche und bekam zwei rote Handtücher zu fassen. Er reichte eines an Sephiroth weiter und wickelte sich in das andere.
Während sie sich abtrockneten, sah der Silberhaarige sich suchend um. Genesis sah seinen Blick: “Was brauchst du?” “Haartrockner...” “Du kriegst die offizielle Erlaubnis mit nassen Haaren in meinem Bett zu schlafen”, verkündete er feierlich. Sephiroth hasste es schlafen zu gehen ohne die Haare vorher zu trocknen, denn am nächsten Morgen bereute er es jedes mal. Doch heute war er einfach zu müde und wenn ihm schonmal die ausdrückliche Ehre zuteil kam Genesis’ Kissen nass machen zu dürfen... Er nickte. Nachdem er seine Haare schnell zu einem Zopf geflochten hatte und Genesis ein Haarband aufgetrieben hatte, damit die Haare wenigstens etwas geschont waren, tappte er zum grossen Bett im Schlafzimmer. Der Braunhaarige zog die grossen, schwarzen Vorhänge - er mochte nicht, wenn morgens das Licht durch den Stoff schimmerte, was bei rotem leider der Fall wäre - zu und löschte das Licht. Er schlüpfte neben Sephiroth unter die Decke und schaltete die Lampe auf dem Nachttisch ein. Nachdem er die oberste Schublade davon geöffnet hatte, nahm er Loveless heraus, welches er gleich aufschlug und begann leise vorzulesen. Sephiroth schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Schulter des Braunhaarigen, während er der einschläfernden Stimme lauschte. Genesis’ Bett war weich und fluffig und schön warm.
Genesis las weiterhin und merkte, wie er zunehmend Mühe bekam. Seine Augen waren müde und er dachte an die Lesebrille, die in einer Schublade des Nachttischchens lag. Er war schlicht zu eitel um sie jedesmal aufzusetzen und er kam sich alt vor, wenn er sie trug. Angeal hatte ihn immerhin soweit gebracht sie ab und zu zu tragen, doch er musste sich einfach noch damit abfinden und sich daran gewöhnen. Er hörte Sephrioths regelmässige Atmung und schloss das Buch nach einem kurzen Blick zu ihm. Er legte es hin und löschte das Licht, nachdem er dem Schlafenden einen kurzen Kuss auf die Lippen gehaucht hatte. “Gute Nacht.”
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Danke fürs lesen x3
Nach den yaoi Kapiteln mal wieder ein schnulziges zur Auflockerung.... ich mag Kitsch noch immer nicht wirklich bei den zweien aber ich hab das geschrieben, wozu ich grad bock hatte XD
Vielleicht habt ihr gemerkt, dass ich die Personen gerne in Zivilkleidung stecke....^-^
Und die Lesebrille... tötet mich wenn ihr wollt aber das musste sein xD Gackt mit Brille sieht einfach toll aus~ also musste Genesis jetzt herhalten *hehe*
Freue mich über Rückmeldung^^
Zerstörungswut
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Trunkenheit
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Leckerei
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
