Kinder der Nacht von Innocent ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- °___° So hier ist Kapitel 2 Es ist länger und nicht gebetat xD Das wird die liebe Cracky noch tun und es ist länger als Kapitl 1 '_' ----- Am nächsten Morgen erwachte Koki als erster. Müde und noch im Halbschlaf öffnete er die Augen. „Hunger“, nuschelte er leise. Er wollte ein Bein aus dem Bett schwingen, aber kaum hatte dieses die kalte Luft gespürt zog er es wieder unter die Decke. „Wah! Das ist sau kalt!“ nörgelte er rum. Von diesem Genörgel wurde der zweite im Bunde wach. Reno. Verschlafen rieb er sich über die Augen. „Was machst du denn für einen Lärm?“ fragend sah er Koki an. „Es ist schweinekalt draußen!“ winselte Koki und verschwand unter der Decke. Er drückte sich an den warmen Körper neben sich und schloss wieder die Augen. „Hier ist es warm. Hier bleib ich bis ich sterbe.“ „Koki! Hier wird nicht gestorben!“ Mit finsterem Blick sah er auf das Knäuel unter der Decke. „Na komm, wir wollten doch heute etwas Schönes machen.“ Sanft aber bestimmend zog Reno die Decke weg und blickte Koki an. „Los aufstehen und fertig machen.“ „Noch Fünf Minuten!“ Reno schüttelte mit dem Kopf und stand auf. Das weitere Quengeln von Koki wurde gekonnt ignoriert. Er ging zum Fenster und schaute nach draußen. „Koki! Es hat geschneit!“, rief er freudig und schon stand ein kleines verwuscheltes Wesen mit Decke neben ihm und starrte nach draußen. Koki wusste, Schnee bedeutete kälter, aber er war so schön. Frisch gefallener Schnee sah so schön aus. Aber nur so lange bis einer kam und seinen Abdruck hinterließ. Dann war der Zauber verschwunden. Dann war es einfach nur noch Schnee der Kälte und Tod bedeutete. Koki seufzte. „Was denn? Gefällt es dir nicht?“ Reno neigte den Kopf zur Seite und blickte Koki an. „Doch, doch, nur… es wird doch eh wieder kaputt gemacht. Warum kommt der Schnee überhaupt herunter? Weiß der denn nicht das er hier uhm… sterben wird?“ „Ach Koki, der Schnee lebt doch nicht. Der kann nicht sterben.“ “Aber er verschwindet und wenn etwas stirbt, dann verschwindet es. Also stirbt der Schnee auch.“ Sanft streichelte Reno Koki über den Kopf. „Anziehen, wir gehen ein bisschen was essen.“ „Essen gehen? Nicht betteln?“ „Ja essen gehen. Frag nicht nimm es einfach hin.“ Der dunkelhaarige wandte sich ab vom Fenster, ging zur Matratze und ließ sich drauf fallen. Koki schaute noch eine weile stumm aus dem Fenster. „Und der Schnee stirbt doch.“ Auch Koki ging vom Fenster weg und zum Bett. Grinsend warf er die dicke Wolldecke über Reno und fing sich gleich ein böses schnauben ein. „Nun hab dich nicht so. Die Decke ist ja nicht giftig“, kicherte Koki. Schnell wuselte er von einer Ecke in die andere um seine Anziehsachen zusammen zu sammeln. Flink war der Blondschopf angezogen und für einen Straßenjungen frisch gemacht. Auch Reno hatte sich derweil so dick wie möglich eingepackt. Rasch noch die Socke mit dem Geld in die Tasche gestopft und schon konnten sie beide losgehen. Vielleicht würde es heute ja wirklich ein schöner Tag werden. In so fern der Tag eines Kindes ohne zu Hause denn schön sein kann. Lichter! Überall waren bunte Lichter. Grüne, Gelbe, Rote, Blaue. Mal waren sie hell mal dunkel. Und ringsum waren bunt geschmückte Tannenbäume, an den Eingängen zu Einkaufspassagen standen verkleidete Weihnachtsmänner und Elfen. Oh ja die heilige Zeit rückte immer näher. Doch Reno und Koki interessierte diese Zeit genau so wenig, wie es die anderen Menschen interessierte, dass es einigen nicht gut ging. Die beiden liefen etwas Abseits vom ganzen Trouble. So unbedingt auffallen wollten sie auch nicht. Wer wusste denn schon wem sie über den Weg laufen würden. Vielleicht einem Kunden? Koki blieb ab und an stehen um das ein oder andere Ausstellungsstück im Schaufenster anzuschauen. Sie wussten beide das sie sich so teure Sachen niemals leisten würden können. Doch träumen durfte man ja noch, oder? „Wo gehen wir denn essen?“, frage Koki. „Muss ich mal schauen. Es soll hier irgendwo ein günstiges Restaurant geben. Da können wir hingehen.“ „Okay!“ Koki lief schon wieder etwas voraus. „Reno! Komm mal schnell her!“ Der Kleine drückte sich die Nase an einem Schaufenster platt, blickte mit kindlich strahlenden Augen in ein Regal mit Plüschtieren. „Sind die nicht süß?!“ Begeistert zeigte er auf eine Reihe Plüschhasen. Rosa, Blau, Gelb, Weiß, Grün, Gestreift und Gepunktet. Diese Viecher hatten wirklich alle Farben die es nur gab. Reno fand sie hässlich. Verdammt hässlich. Aber Koki schienen sie zu gefallen. Er war zwar schon 18 und somit eigentlich viel zu alt für Plüschtiere, aber wenn man nicht wirklich eine Kindheit hatte oder sich nicht mehr dran erinnern konnte? Dann durfte man ja wohl Plüschtiere mögen. „Dafür haben wir kein Geld, Koki.“ Sanft aber bestimmend zog er den Blonden vom Fenster weg. „Wenn ich könnte, wünsch ich mir so einen zu Weihnachten.“ Hoffnungsvoll blickte Koki Reno an. Doch dieser ignorierte den Wunsch. Sie konnten sich es nicht leisten und wenn, es gab andere Sachen die wichtiger waren, als ein Plüschtier. „Hier ist es. Da drinnen werden wir nun frühstücken.“ „Das schaut teuer aus. Sehr teuer.“ „Nein, es ist wirklich günstig. Ich hab mich bei einigen Leuten erkundigt. Außerdem soll es auch satt machen und das ist nebenbei noch eine Hauptsache, ne?“ „Aber… Reno? Woher kommt das Geld dafür? Wir hatten doch alles ausgegeben.“ Reno seufzte tief. „Hinterfrag nicht alles, sondern genieß es einfach, ja?“ „Ich mag es aber wissen. Hast du das Geld geklaut?“ „Schön wär’s“ „Nein… aber wenn es so wäre, ist es doch egal. Der Kern ist das wir uns mal so richtig satt essen können. All you can eat heißt es hier und das für wenig Geld!“ „Reno! Lenk nicht ab! Ich bin nicht völlig blöd. Woher kommt das Geld? Von einer alten Frau? Hast du Drogen verkauft? Sag es mir.“ Oh ja, Koki konnte hartnäckig sein. Manchmal war dies gut, manchmal eher nicht. Und das hier fiel definitiv unter die Kategorie „Eher nicht“. Abermals seufzte Reno. „Du willst es wirklich wissen?“ Bekräftigend nickte Koki. „Du kannst dich bestimmt noch an die Nacht entsinnen wo ich nicht da war, oder?“ „Klar!“ „Da war ich noch weg, klingt logisch. Ich war weg mit drei Männern. Wir sind in zu einem von ihnen nach Hause gefahren. War ein teurer Wagen und die Wohngegend war auch nicht ohne. Zuerst hieß es zwei würden nur zu schauen.“ Renos Stimme wurde kalt und leise. „Aber das taten sie nicht. Sie schauten nicht zu. Sie machten mit.“ Kokis Augen wurden derweil immer größer und größer. Eigentlich musste Reno nicht mehr weiter erzählen, aber er tat es. „Ich hatte Sex mit Drei ekelhaften Männern. Einer vorne, zwei hinten. Es war so Ekel erregend Koki. So widerlich!“ Reno schaute Koki an. „Sie stanken nach Schweiß und fettigem Essen und ihre ekligen behaarten Körper rieben sich an mir. Und als die beiden hinteren sich zu zweit in mich drängten. Ich hab mir gewünscht tot umzufallen! Ich schrie vor Schmerz, aber sie lachten nur und nannten mich Weichei!“ Kokis Augen füllten sich indessen mit Tränen. „Aber ich hab es ausgehalten und durchgezogen. Alles nur für dich! Damit du nicht hungern brauchst, damit du heute nicht anschaffen gehen musst. Damit du heute einen schönen Tag hast.“ Dem kleinen Blonden liefen Tränen über das Gesicht. Reno war so tapfer. Und das alles für ihn. Für den blöden kleinen Koki der immer heulte. Rasch ging der 18 Jährige näher an Reno ran und schlang seine Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Bedacht darauf nicht zu fest zu drücken. Nachher tat er Reno noch weh. „Als sie fertig waren, hatte ich schon angst sie würden nicht bezahlen, mich einfach so vor die Tür setzten. Doch sie bezahlten verdammt gut. Also hatte sich der Schmerz und die Demütigung gelohnt.“ Koki konnte immer noch nichts sagen. Viel zu geschockt war er von dem was Reno ihm erzählt hatte. Klar, auch Koki hatte seine Freier, aber er schlief nicht mit ihnen. Er hatte nur Oralverkehr und bis vor kurzem hatte er gedacht Reno auch. Aber so wie es aussah irrte er sich. „Warum machst du so was für mich?“ „Weil ich dich lieb hab du Blondchen.“ Lächelnd zupfte Reno an einer von Kokis Haarsträhnen. „Ich hab dich auch lieb.“ Koki drückte Reno noch einmal und ließ dann von ihm ab. „Gehen wir essen?“ „Hai!“ Er nahm die Hand von seinem älteren Freund und betrat mit ihm das Lokal. ---- tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)