Se Ei Lähde Pois von swansongs (Es geht nicht weg) ================================================================================ Kapitel 1: Se Ei Lähde Pois --------------------------- Se Ei Lähde Pois - Es geht nicht weg Zitternd saß er auf dem Balkon in der einigen Kälte. Die Beine an seinen schlanken Oberkörper gepresst nahm er immer und immer wieder tiefe Züge von seiner Zigarette. Mittlerweile brannte der Rauch nicht einmal mehr in seinen Lungen, er sammelte sich in ihnen genauso stumm an, wie er sie Sekunden später wieder verließ. Früher hatte er das Rauchen gehasst, hatte es widerlich gefunden, ekelerregend, hatte den Qualm in seinen Lungen als störend und schmerzhaft empfunden. Doch mittlerweise war er dem gegenüber gleichgültig geworden - wie so vielem. Jedes Mal wenn er an seine Arme hinunterblickte sah er die Narben, Narben die sich dort befanden wo einst viele Wunden waren. Sie waren die Zeugen dessen, was damals hinter verschlossenen Türen geschehen war. Niemand kannte die komplette Wahrheit, niemandem hatte er es gesagt. Warum auch? Verstehen würde es eh keiner. Es war die traurige, aber wahre Bilanz. Zwar schnitt er sich nicht mehr, doch er hatte Ersatz gefunden - andere Arten und Weisen, wie er seinen Schmerz zumindest eine kleine Weile lang vergessen konnte. Alkohol und Zigaretten, sie waren mittlerweile zu seinen besten Freunden geworden. Und obgleich sie ihn zerstörten so gaben sie ihm zeitgleich auch Halt immer wenn er alleine war. Vor anderen Leuten schaffte er es eine Maske aufrecht zu erhalten. Die Maske eines lächelnden, glücklichen Jungen. Aber innerlich war es nicht so, es war eine Lüge. Eine Lüge welche er täglich sich selbst und allen anderen auftischte. Aber sie hatten keine Ahnung. Sie hätten ihn durchschauen können, hätten sie es gewollt. Aber sie wollten es sicht, sie waren blind, die nahem ihn als glücklich hin und fertig. Und dann fragten sie sich woher die Alkoholprobleme kamen. Er lachte bitter. Ja, woher kamen sie wohl? Das war eine Frage die mehr als leicht zu beantworten war. Das er mit seinem Leben nicht mehr klarkam war ja mehr als offensichtlich. Aber wer in seiner Situation würde das wohl. Bei der Kindheit die er gehabt hatte, war er froh überhaupt noch zu leben. Und er fragte sich fast täglich was ihn eigentlich davon abgehalten hatte die Schnitte damals nicht noch tiefer zu setzten. Er wusste es nicht mehr, aber er schätze, dass es wohl am meisten sein Bruder gewesen war, der ja mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte. Als er an die Zeit bei seinen Alkoholkranken Eltern zurückdachte, stiegen Tränen in seine Augen, begannen langsam seine blassen Wangen hinabzulaufen. Wie oft hatten sie ich angeschrien und verprügelt… Jahrelang gab es kaum einen Tag, an welchem nicht ein blauer Fleck seinen geschundenen Körper zierte und danach die Zeit im Kinderheim die auch nicht wirklich schön war. Und dann fragten sich die Leute warum er Alkoholprobleme hatte. Ja das war wirklich eine gute Frage, dachte er zynisch. Ein Blick gen Himmel verriet ihm, dass es schon dunkel wurde, was zur Folge hatte, dass es immer Kälter wurde. Wahrscheinlich wahren die Temperaturen schon langte unter den Gefrierpunkt gesunken. Das er immer noch in einem dünnen Shirt auf den Balkon saß und sein zierlicher Körper von Zitterattacken geschüttelt wurde störte ihn nicht. Es war ihm gleichgültig, auch wenn er sich mittlerweile sicher war, dass er morgen mit einer dicken Grippe im Bett liegen würde. Er blieb so noch eine ganze Weile lang sitzen, zitternd, weinend und völlig in seinen Gedanken versunken, bis er auf einmal einen Schatten über sich spürte. Er Blickte auf und sah mit tränenverschmierten Augen zu Arttu, welcher ihn schockiert anblickte. Er spürte wie sich sein Freund neben ihn sinken ließ, wie er in seine Arme gezogen wurde und ließ sich dankbar an ihn sinken. “Du zitterst ja…”, flüsterte Arttu, “wollen wir nicht reingehen?” Doch Ville schüttelte den Kopf. “Okay, wie du willst, aber dann hole ich wenigstens eine Decke bevor du mir hier zum Eisklotz einfrierst.”, sagte er und war auch schon aufgestanden nur um kurze Zeit später mit einer dicken Wolldecke wiederzukommen. Erneut lies er sich neben Ville auf den Balkon sinken und zog ihn in seine Arme, ehe er die Decke über sie ausbreitete. Leicht lächelnd spürte er, wie sein Freund sich an ihn schmiegte und er gab ihm sanft einen Kuss auf sie Stirn. “Willst du mir vielleicht sagen was los war?”, fragte er nach einigen Minuten der Stille. “Ach nicht besonderes…. Du weißt doch, dass ist wieder mal einer der Augenblicke, wo mich meine Vergangenheit übermannt hat…”, antwortete Ville wahrheitsgemäß und er konnte sehen, wie Arttus Blick zu seinen Armen wanderte, die von der Decke verdeckt wurden. “Keine Angst, ich hab mich nicht geschnitten, ich hab nur hier gesessen und geraucht.” Als er diese Worte hörte entspannte sich Arttu deutlich. “Das ist gut zu hören…”, lächelte er leicht. “Ich hab es dir versprochen, das weißt du doch und ich halte meine Versprechen. Ich will und werde es nie wieder tun.” Erneut verbrachten sie lange Minuten in Stille, genossen einfach das Gefühl den Anderen in ihrer Nähe zu haben, seinen Atem und Harzschlag zu spüren zu können. “Du weißt, dass ich dich liebe oder Ville?”, durchbrach Arttu nach einigen Minuten erneut die Stille. “Ja ich weiß… und ich liebe dich auch, genauso sehr!”, er blickte zu seinen Freund, welcher sich lächelnd vorbeugte und seine Lippen auf Villes legte. Saft küssten sich die zwei, ehe sie beschlossen reinzugehen, bevor sie sich beide verkühlten. Und Ville wusste es genau, obwohl der Schmerz nie weggehen konnte, obwohl er es nie vergessen konnte, so hatte er trotzdem immer jemanden der ihn liebte, der ihn verstand und der ihm die Gefühle gab, die er brauchte. Ja se ei lähde pois, vaikka kuinka rukoillaan. Se ei lähde pois. *~* Loppu *~* Finis *~* Ende *~* End *~* Kommis? *Kaffee udn Kuchen dalass* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)