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Death Is An Acceptable Gift

von

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Er langweilte sich. Das Festmahl oder besser das Fressgelage war auch nicht mehr das was es mal war. Die neue Zeit kotzte ihn an. Wo war das Abenteuer geblieben, wo waren die Menschen die noch an ihn glaubte und angst hatten? Die Zeiten waren vorbei, was er nun schmerzlich bemerkte. Denn auch die neuen Vampire hatten nichts mehr von der alten Klasse oder den Charme früherer Generationen. Eine von ihnen kam über den Tisch gekrabbelt und räkelte sich vor ihm, vollkommen dem Blutrausch verfallen und bereit vernascht zu werden. Er gab ihr einen tritt und sie fiel vom Tisch. Sie fauchte ihn böse an und verzog sich dann aber, als seine Waffe auf sie gerichtet war. Ein gutes hatte es in dieser Zeit zu leben. Das töten war einfacher und sicherer mit einer Handfeuerwaffe als mit einem Schwert, auch wenn er es immer noch bevorzugte.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er erkannte die schlanken Finger seiner Schwester.

“Langweilt es dich genauso wie mich Bruder?”, fragte sie ihn mit einer engelsgleichen, sanften Stimme. Er brauchte ihr nicht zu antworten, da sie es bereits wusste. Ihre besondere Fähigkeit war es in die Zukunft zu sehen und ihn am besten zu kennen, genauso wie er sie kannte. Keiner wusste genau wie alt sie waren, doch gehörten sie sicher zu den ersten Vampiren auf der Welt. Man nannte sie auch das Teufelspaar, da sie alles illuminierten, was ihnen nicht passte und selbst für Vampire waren sie unheimlich und niemand würde sich mit ihnen anlegen, wenn er nicht sterben wollte. Er ließ seinen Blick weiter durch die Menge schweifen und sog die von Sex und Blut geschwängerte Luft ein. Es machte ihn krank wie selbstverständlich sie die erbrachte Beute sahen, sie verschwendeten und mit ihr spielten. Zudem kam auch noch ihre Lasterhaftigkeit die ihn abstieß. Natürlich konnte jeder der Macht hatte auch diese missbrauchen, was er auch schon oft getan hatte. Dennoch sah er das beißen eines Menschen nie als sinnloses, überlebenswichtiges abschlachten an, sondern als einen betörenden Akt des Leben Nehmens und so wie seine Artgenossen es taten hatte es jeglichen Zauber verloren.

Seine Schwester war bereits gegangen und vergnügte sich gerade mit einem jungen Mann, dem sie ihre Fänge in den Hals bohrte.

Ihm war der Appetit vergangen und erhob sich. Einer seiner Lakaien kam zu ihm. “Räumt die scheiße weg ich kann sie nicht mehr sehen.”, knurrte er ihn an und warf einen letzten angewiderten Blick zurück.

Dann verschwand er in seine Gemächer, was nicht unbeobachtet blieb von seiner Schwester, die ihm kurz danach folgte. Sie fand ihn auf seinem Bett und schlich um ihn herum. “Was ist denn los mit dir? Gab es keine die dich Mildestimmen konnte oder dich ergötzte? Ich mache mir sorgen um dich. Sag mir was dich quält.” Ihre Stimme war wie immer betörend und er fand es nicht verwunderlich das alle ihr verfielen sei es nun Mensch oder Vampir, sobald sie anfing zu sprechen. Sie glitt anmutig neben ihm aufs Bett und strich ihm über die Wange. Ihre Finger glitten über seinen Mund und er biss sie. Ihr Blut schmeckte wie immer köstlich und er saugte an ihrem Finger. Sie entzog sie ihm und lächelte ihn verführerisch an, als er ihr in die Blutroten Augen sah. Er legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie an sich. Er küsste sie voller Sehnsucht, die auch sie nicht stillen konnte, doch lechzten seine Lippen nach ihren, da sie die einzige war, die ihm sein Unmut erträglicher machte.

Sie lies es zu, da sie seine wilde Art liebte, wie er sie nahm, und sein eigen nannte. Nie würde ein Mann auch nur an ihn heran reichen, mit seiner Unberechenbarkeit und seinem unstillbarem Hunger nach Blut und Tod.

Er viel über sie her wie ein wildes Tier über seine Beute. Sie schrie vor vergnügen und krallte sich in seinen Rücken. Nie würde sie ihn gehen lassen.

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Ich erwachte und die Höllenqualen kehrten wieder. Ich schrie aus Leibeskräften und wand mich unter Krämpfen. Es war kalt und der Regen prasselte wie kleine Nadeln auf mich nieder. Der Geruch von Eisen, Salz und Tod klebte dennoch an mir. Das harte Pflaster einer Gasse schnitt sich in meine Haut und nur mühevoll schaffte ich es mich auf zu setzen. Ich sah auf meine geschundenen Hände, Arme und Beine. Sie waren übersäht von Bissspuren und klebten voll Blut, das der Regen noch nicht von mir gespült hatte. Ich zitterte am ganzen Körper und zuckte als ein scheppern erklang, das eine streunende Katze verursacht hatte, die auf der Suche nach Nahrung war. Nur langsam raffte ich mich auf und verließ torkelnd die Schatten der Gasse. Einige Blicke folgten mir, als ich die große Straße entlang lief. Wahrscheinlich hielten sie mich für eine Hure die gerade ihren Schuss hatte und nun umherirrte, wobei mein aussehen diese Vermutung nur verstärkte. Alles tat mir weh und ich spürte ein Brennen, das sich von meinem inneren ausbreitete und sich in alle meine Zellen fraß. Ich musste mich beeilen, wenn ich nicht wieder auf dem harten Asphalt zu mir kommen wollte. Ich wusste nicht was geschehen war, geschweige denn, wie ich in diese Lage gekommen war.

Das einzige was ich wusste, war hier weg zu müssen und einen sicheren Ort finden, wo ich zusammen brechen konnte.

In letzter Minute erreichte ich meine Wohnung. Ich suchte in Panik meinen Schlüssel, doch es war unmöglich bei meinen Klamotten, die kaum vorhanden waren einen bei mir zu tragen. Jedoch fand ich zu meinem Glück eine Haarnadel, mit der ich schon öfters meine Tür geknackt hatte, wenn ich mal wieder meinen Schlüssel in der Wohnung vergessen hatte.

Es dauerte nicht lange und die Tür war offen. Ich schloss sie eiligst wieder hinter mir und kam keine drei Schritte weiter, als dieser brennende Schmerz an Intensität zunahm und mich von den Füße riss. Ich schlug hart auf dem Boden auf und rollte mich zusammen. Ich stöhnte, jammerte und schrie, bis ich in Ohnmacht fiel, doch der Schmerz verfolgte mich selbst dann noch.

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Mein Wecker in meinem Schlafzimmer ging an und riss mich brutal aus meiner Ohnmacht. Normalerweise hörte ich ihn nie selbst wenn er neben meinem Ohr stand doch nun dröhnte er mir in den Ohren und ich hatte das Gefühl mein Kopf würde zerspringen unter dem Lärm. Ich kroch auf allen vieren ins Schlafzimmer und schlug auf den aus Knopf. Das war das Aus für meinen Wecker denn ich machte ihn kaputt. Ich war viel zu durcheinander und litt, als das ich diese Kleinigkeit bemerkte. Trotz der Zerstörung meines Wecker hatte ich immer noch ein Rauschen und Flüstern in den Ohren, obwohl alles still sein müsste.

Ich rollte mich zusammen und hielt mir die Ohren zu, auch wenn es nichts nütze. Das Brennen vom Vorabend hatte sich zurückgezogen und brannte nur noch in meiner Kehle. Ich hatte durst und taumelte zurück in die Küche, wobei ich den Tisch umstieß, der mir im Weg stand.

Ich klammerte mich an die Spüle, als ich endlich die Küche erreichte und stellte das Wasser an. So zügig wie ich konnte trank ich das kalte Wasser aus dem Hahn und hatte endlich das Gefühl, das das Brennen nachlassen würde, bis ich mich übergab und alles wieder heraus kam.

Das Brennen wurde schlimmer und eine Art Hunger der mich zerfraß mischte sich unter meine Schmerzen. Vielleicht würde mich ja frische Luft wieder zu klarem Verstand bringen. Ich taumelte zum Fenster und zog die schwere Gardine zurück. Grelles Licht blendete mich und brannte sich in meine Haut. Ich viel zurück und schlug wieder auf dem Boden auf. Mein eigenes aufschreien dröhnte in meinem benebelten Kopf wie ein Echo.

Einige Zeit verstrich, bis ich mich von dem Licht erholt hatte und die Augen wieder öffnete. Mein Blick schweifte durch meine Küche und noch nie hatte ich so scharf sehen können. Jedes Staubkorn sah ich so deutlich, als würde es unter einer extremen Lupe liegen.

Was war nur mit mir passiert letzte Nacht? Wurde ich Opfer eines Experimentes? Hatte man mich verstrahlt und zu einem Mutanten gemacht? Ich wusste es nicht. Eines war jedoch klar ich war nicht mehr ich selbst.

Ich rollte mich wieder zusammen und wartete.

Das Brennen meiner Haut ließ nach gewisser Zeit nach, bis es entgültig weg war. Das Dröhnen verfeinerte sich und wurde klarer. Ich hörte die Autos auf der Straße, als würde ich direkt auf dem Bürgersteig stehen. Nebenan unterhielt sich ein Pärchen über den heutigen Tag. Drei Stockwerke tiefer fiel ein Glas auf den Boden und zersprang in tausend Teile, die wie ein Glockenspiel an mein Ohr drangen. Noch nie hörte sich zersprungenes Glas so wunderschön an. Ein Klopfen hämmerte sich in mein Gehirn, als jemand vor meiner Wohnungstür stand.

Ich stand auf und ging zur Tür. Ich brauchte nicht mal durch den Spion zu sehen, um zu wissen wer es war, denn ich roch es. Es war ein schwerer Moschusgeruch, der meinem fetten Vermieter gehörte, der mich genauso gern hatte wie ich ihn. Am liebsten würden wir uns umbringen.

“Was wollen sie?” rief ich durch die Tür und hatte das Gefühl ihn anzuschreien, doch er schien es nicht gehört zu haben und hämmerte wieder gegen das Holz. Ich riss die Tür auf. “Was wollen sie?”, fauchte ich ihn an und es schwang ein leise Knurren in meiner Stimme mit, was ich nicht an mir kannte. Erschrocken wich mein Vermieter zwei Schritte zurück, als er mich sah und stotterte vor sich hin. “Es.... es gab beschwerden und.... ähm besorgte anrufe. Man sagte mir.... es... kämen Schreie aus ihrer Wohnung.” Er kam wieder ein Schritt näher und betrachtete mich besorgt, was mich sehr verwunderte. “Ist alles in Ordnung mit ihnen?” Ich nickte und sah in seine vor Schreck geweiteten Augen. “G... gut dann werde ich jetzt wieder gehen.” und so schnell hatte ich den dicken Kerl noch nie laufen sehen. Was hatte ihn nur so verschreckt? Was es auch war mir konnte es egal sein.

Zurück in meiner Wohnung tigerte ich durch die Zimmer. Mich verlangte es nach einer Dusche, also ging ich ins Bad und zog meine ekligen Sachen aus. Das heiße Wasser, das meinen Körper hinab lief war beruhigend und entspannend. Es war eine wirkliche Wohltat, nach all diesen Strapazen, auch wenn es nur von kurzer Dauer war und ich aus der Dusche musste.

Ich schlang mir mein Handtuch um und stellte mich vor den Spiegel. Voller entsetzen erstarrte ich und starrte mein Spiegelbild an.

Das konnte ich einfach nicht sein. Meine Iris war Blutrot und hob sich erschreckend deutlich von meiner schneeweißen Haut ab. Sogar mein Körper hatte sich verändert und sah kräftiger aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. “Was zur Hölle hat man mit mir gemacht?”, fragte ich mich laut und entdeckte noch etwas ungewöhnliches. Meine Eckzähne die eigentlich stumpf waren, hatten nun kleine Spitzen. Beim Zahnarzt war ich also auch und konnte mich nicht mal daran erinnern.

Nach dem ich den ersten Schock überwunden hatte, verstand ich auch, warum mein Vermieter vor mir geflüchtet war. Ich würde am liebsten das selbe machen.

Zu meinem Glück wurde es schnell dunkel, da ich gemerkt hatte wie schmerzhaft zu viel Sonne für mich sein konnte, in meinem angeschlagenen Zustand.

Ich zog mir also etwas an und verließ meine Wohnung. Der Hunger hatte gesiegt und da ich wusste ich hatte nichts mehr im Kühlschrank beschloss ich einkaufen zu gehen.

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Als ich wieder zur Besinnung kam trank ich gerade das Blut eines Mannes direkt aus seiner Vene. Es dauerte eine Sekunde bevor ich merkte was ich gerade tat. Entsetzt ließ ich ihn los und taumelte zwei Schritte zurück. Der ´Mann fiel zu Boden und bleib liegen. Ich hatte ihn getötet und jetzt schlug das schmerzhafte Wissen über mir zusammen und drohte mich zu erdrücken. Ich war so dumm es nicht gleich gemerkt zu haben, denn genug Anzeichen gab es ja dafür. Ich war ein Vampir, ein Monster und ich hatte getötet. Mein Blick schweifte durch den Raum, in dem ich mich befand. Ich hatte nicht nur einmal getötet, sondern die Frau des Mannes gleich mit. Erschrocken stolperte ich zurück. Ich fiel über einen niedrigen Beistelltisch und kaum das ich mich aufgerappelte hatte, rannte ich davon.

Als ich in einem großen, dunklen Park ankam, brach ich vor Schuldgefühlen und Scham zusammen. Was war nur aus mir geworden? Wie konnte es so weit kommen?

Ich verlor mich im Selbstmitleid und rollte mich zusammen, bis die Sonne aufging und langsam über den Horizont kroch unaufhaltsam auf mich zu. Meine Haut spannte sich und fing an zu brennen. Was sollte ich jetzt tun? Wenn es stimmte was man so über Vampire und Sonnenlicht sagte, dann wäre es ein leichtes hier und jetzt mein Leben zu beende.

Nein so konnte meine Geschichte nicht enden. Ich musste eine Lösung finden weiter leben zu können, ohne Menschen dafür zu töten und ich würde den finden, der mir das angetan hatte. Wer auch immer mir dieses schreckliche Schicksal beschert hatte, musste sterben und wenn dabei ein paar andere Vampire um kamen, wäre es auch keine Tragödie. Ich wandelte meine Verzweiflung in puren hass um, nur um nicht verrückt zu werden. Die Sonne brannte sich bereits in meine Haut, als ich mich entschloss meinen Weg zu gehen und mich aufraffte.

Ich musste mich beeilen, wenn ich nicht vollkommen geröstet werden wollte. Zum Glück schaffte ich es in meine rettende, dunkle Wohnung, bevor meine Haut sich in Flammen auflöste.

Es tat höllisch weh, doch ich biss die Zähne zusammen und legte mich in mein Bett, um mich davon zu erholen und gerüstet zu sein für meinen Plan.
 

Ein ständiges Wispern und rascheln weckte mich wieder auf, als gerade die Sonne wieder unter ging. Ich hatte höllische Kopfschmerzen und sie wurden immer schlimmer, je wacher ich wurde. Das Wispern nahm zu und wurde zu einem ohrenbetäubenden Lärm. Ich hatte das Gefühl auf einem Bahnhof zu stehen, der vollkommen überfüllt war. Erst langsam gewöhnte ich mich wieder an das was ich hörte und schaffte es die Geräusche auf einen angenehmeren Pegel zu bringen. Die Kopfschmerzen verschwanden nur langsam und ich kroch aus dem Bett und ging duschen. Das Wasser tat wie immer gut und ich erholte mich ein wenig von der Sinnesüberflutung.

Nach dem ich mich endlich angezogen hatte, was irgendwie Stunden gedauert hatte, setzte ich mich an meinen Küchentisch und überlegte, was ich jetzt wohl tun sollte. Eines stand auf jeden fall für mich fest ich musste dringen raus aus der Stadt, da diese ganzen lauten Geräusche einfach nicht auszuhalten waren, die mich anscheinend jeden Morgen überraschen würden. So langsam fragte ich mich, wie Menschen diesen ständigen Lärm in ihrem Alltag nur aushielten, aber vermutlich hörten sie ihn nicht einmal.

Ein lautes Geräusch wie von riesigen Schwingen ließ mich zusammenfahren und mir die Ohren zu halten, bis ich die Fliege sah, die wie in Zeitlupe durch meine Küche flog. Es war erstaunlich, wie langsam sie war, als sie an meinem Kopf vorbei flog, wobei fliegen kaum das richtige Wort war, sondern eher ein schweben. Ich streckte meine Hand nach der Fliege aus und um schloss sie. Als ich meine Hand wieder öffnete, saß die Fliege in meiner Hand. Ich hatte mich nicht ein mal schnell bewegt und dennoch konnte ich sie ohne Mühe fangen, was wohl vor meinem Tod nie möglich gewesen war. Irgendwie gefielen mir meine neuen Fähigkeiten.

Ich schüttelte die Fliege ab und konzentrierte mich wieder auf wichtigere Fragen.

Mein neuer Mut von letzter Nacht hatte mich leider schneller wieder verlassen, als ich erwartet hatte.

Die Zeit verging und ich lag mal auf dem Boden, auf meinem Bett, auf der Couch und wo man sich sonst noch in einer kleinen Wohnung aufhalten konnte, um nachzudenken. Die ganze Nacht hatte ich mit trödeln vergeudet und als die Sonne wieder aufging schleppte ich mich ins Bett.
 

Auch die nächste Nacht war nicht viel erfolgreicher, jedoch schaffte ich es aus meiner Wohnung, was eine ziemlich unangenehme Erfahrung war, bei dem Lärm und den Menschen, die wie in Zeitlupe an mir vorbei gingen. Diese ganzen verschiedenen Gerüche brannten mir in der Nase. Ich konnte Angst riechen, Hoffnung, Liebe und vieles mehr. Es war unbeschreiblich, wie viele andere Gerüche es noch auf der Welt gab, von denen die meisten Menschen keine Ahnung hatten. Jetzt erst verstand ich das Sprichwort, das Tiere Angst riechen konnten, denn ich konnte es wirklich.

Nach dem ich mich einigermaßen wieder in der Außenwelt zurecht gefunden hatte und ein wenig meine neuen Sinne testete, ging ich zur Bank, um nachzusehen, wie viel Geld ich wohl hatte, um wenigstens einen Teil meines Planes, der noch nicht ausgereift war, in die Tat umzusetzen.

Der Kontoauszug war ziemlich ernüchternd, obwohl ich all die Jahre gespart hatte.

Wie gebannt starrte ich auf die kleinen Zahlen, die mir jegliche Hoffnung nahmen, als ich plötzlich so etwas wie einen Blick auf mir spürte. Nur langsam wie es mir schien drehte ich mich um, doch da war niemand, der mich beobachten konnte. Die Menschen die an mir vorbei gingen beachteten mich nicht und hatten ihre eigenen Sorgen, als das ihnen ein Vampir auffallen würde, der gerade bei der Bank war.

Ich beschloss also mein gesamtes Geld von der Bank abzuholen und ging wieder nach Hause. Bevor ich dort jedoch ankam kaufte ich mir eine Immobilien Zeitung, um mir eine kleine Wohnung oder ein Häuschen zu kaufen. Zu meinem Glück wollte kein normaler Mensch am Rande der Stadt wohnen oder gar noch weiter weg zu ziehen, weshalb es auch kleine Häuser in meiner Preisklasse gab. Es dauerte nicht lange und nur ein paar Anrufe, bis ich die erste Hausbesichtigung am frühen Abend haben würde, am nächsten Tag. Der Makler war gnädig und schien das Haus dringend loswerden zu wollen, dass er sich zu so einem späten Treffen bereit erklärt hat.

Da ich mit meinen Erledigungen früher fertig war als gedacht, plagte mich nun die Langeweile. Also raffte ich mich erneut auf und schrieb die Kündigung für meinen Vermieter, die ich ihm auch gleich brachte. Er schien sich immer noch vor mir zu fürchten, doch mischte sich auch Interesse an meiner Person dazu. Völlig angewidert kehrte ich in meine Wohnung zurück und fing an meine ganzen Sachen neu zu ordnen und auszumisten. Wann bitte hatte ich ein kurzes Sommerkleid mit einem Ökomuster gekauft oder ein T-Shirt mit der Aufschrift Zicke mir zugelegt. Genau solche Sachen flogen raus und da ich eh nie wieder die Leuchtfarben meiner anderen Sachen in der Sonne sehen würde schmiss ich auch die alle raus. Demnach blieb mir nur noch grau und schwarz, von dem ich nicht gerade viel hatte. Ich seufzte denn dies bedeutete, das ich wohl noch mehr Geld nur für die nötigsten Dinge ausgeben müsste.

Völlig frustrierend ging auch diese Nacht vorüber und es graulte mir schon vor der nächsten.
 

Ich war früher als ich dachte am Rande der Stadt und stand vor dem kleinen Haus. Es hatte etwa zwei Etagen und eine kleine Terrasse, die nach Süden zeigte. Wie schön es wohl wäre die letzten Sonnenstrahlen im Sommer auf ihr zu genießen. Voller Sehnsucht dachte ich an die schönen Sonnentage, die ich nie erleben würde.

Ein Räuspern riss mich aus meinen trüben Gedanken und ich erblickte einen kleinen, kahlköpfigen Mann, der mir die Hand reichte zur Begrüßung.

Ich hörte ihm kaum zu, als er mir das Hauszeigte und es mir anpries. Ich roch sofort, das sich es schon länger nicht mehr bewohnt war aber dennoch gut erhalten. Das einzige was mich interessiert hatte war der niedrige Preis und das es lange genug stehen würde, bis ich mehr Geld hatte und mir ein besseres Haus leisten konnte.

Am Ende der Führung handelte ich einen noch günstigeren Preis heraus, was mich sehr erstaunte, da ich zum ersten Mal in meinem Leben gehandelt hatte. Der kleine Mann hing jedoch gebannt an meinen Lippen und sah mich die ganze Zeit etwas verträumt an, was ein wenig irritierend war. Nach dem der ganze Papierkram erledigt war und er sein Geld hatte, bekam ich den Schlüssel. Da meine andere Wohnung noch etwa für einen Monat bezahlt war, konnte ich mir die Umzugskosten sparen und meine ganzen Sachen nach und nach in mein neues Haus schaffen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von: abgemeldet
2008-12-07T09:44:38+00:00 07.12.2008 10:44
Nettes Zwischenkapi um ein bisschen Ruhe vor dem großen Sturm reinzubringen^^
Der kommt doch ganz bestimmt, oder?

Hab dich lieb

dein Fenris
Von: abgemeldet
2008-10-15T21:26:19+00:00 15.10.2008 23:26
Hey,
warum haste mir nicht bescheid gesagt, dass du ne neue Story schreibst^^
Ich fand das erste Kapitel richtig gut und die zwei neuen machen Lust auf mehr.

Viele Liebe Grüße

dein Fenris
Von:  Severinam
2008-10-11T18:03:33+00:00 11.10.2008 20:03
Also normale Lebensmittel werden da wohl nicht Helfen, schätze ich mal.

Heißer Tipp: Gib mal spasseshalber eine Kleine Kurzbeschreibung für die Story.

viele liebe Grüße
S.
Von:  Severinam
2008-10-06T10:45:11+00:00 06.10.2008 12:45
Klingt irgendwie spannent bis jetzt.

Etwas längere Kapitel wären Klasse.

schickste mir ne ENS wenns weiter geht?

viele liebe grüße
S.


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