Am Anfang war das Ei von DemonCaedes (Die Geschichte der Eihexen) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Sodele, viel Spaß beim lesen.^_^ hier kommt die Fortsetzung: Es war mitten in der Nacht, als etwas am Fenster des Gryffindorturmes pochte. Hedwig hockte mit einem Brief im Schnabel davor und schuhute leise, als Harry es öffnete. Eine kühle und angenehme Nachtluft wehte ihm entgegen und ließ ihn hellwach werden. Endlich, dachte er sich, ein Brief von Sirius. Hi Harry. Entschuldige, dass ich unser Gespräch an jenem Abend so abrupt beendet habe. Die Erinnerungen an damals sind einfach noch zu schmerzhaft, als das ich so einfach fröhlich darüber reden kann. Es war eine wirklich schöne Zeit mit James und Remus und wir haben viel erlebt, aber diese Zeiten sind vorbei und ich hoffe, dass es dir nicht so ergehen wird. Du sollst mit einem Lachen an deine Jugend denken. Sicher hattet ihr viel Spaß auf dem Festival. Es ist ja auch etwas besonderes, da es so selten stattfindet. Habt ihr auch NightWitch gesehen? Remus ist ein großer Fan davon, aber ich denke mal, dass er es nur wegen der Sängerin ist, wenn du verstehst, was ich meine. Es wird ihm sicher das Herz brechen, wenn er von ihrem Tod hört. Aber diese ganze Angelegenheit kommt mir doch etwas merkwürdig vor. Du hattest mich nach der Bedeutung der Eihexe gefragt. Ich kann dir nur sagen, dass es ein Buch mit dem Namen "Verlorene, schlafende Kreaturen" in eurer Bibliothek gibt, das dir darüber Auskunft geben kann. Ich warne dich aber, solltest du auf eine Eihexe gestoßen sein, sei auf der Hut. Sie sind sehr gefährlich und sollten eigentlich nicht mehr existieren. Am besten du informierst mich gleich darüber. Ich hoffe du genießt die Zeit in Hogwarts und amüsierst dich in Hogsmead. Sirius Harry war überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass Sirius ihm etwas auf seine Frage antworten würde und nun nannte er ihm sogar ein Buch darüber. Sie sind gefährlich, las Harry wieder und ein Schauer überkam ihn, als er an das Ei und an die Hand dachte, die nach ihm griff. Er wollte dieses Buch jetzt gleich holen und warf sich den Tarnumhang über. Mit leisen Schritten schlich er aus dem Gemeinschaftsraum und spähte in den Gang. Er war leer und es waren auch keine Schritte zu hören. Doch auf einmal hörte er ein leichtes Knurren und irgendetwas schien sich mit einem schleifendem Geräusch zu entfernen. Als er vorsichtig um die nächste Ecke blickte, stockte ihm der Atem. Eine riesige Bestie stand am Ende des Flures und starrte ihn mit leuchtenden Augen an. Es sah aus wie ein Löwe, dessen Fell schwarz und mit silbernen Strähnen durchzogen war. Die Mähne war aufgebauscht und ließ ihn noch viel größer wirken als er es schon war. Sein Blick war voll und ganz auf Harry fixiert und sein mächtiger Leib bewegte sich nun auf ihn zu. Die schweren Pranken krallten sich in den Boden des Flures und Harry hätte am liebsten Geschrieen, wenn ihm die Angst nicht die Kehle zugeschnürt hätte. Mit langsamen Schritten ging er rückwärts zum Eingang des Gemeinschaftsraumes und prallte mit dem Rücken gegen das Gemälde der alten Dame, die mit einem leisen Schnarchen weiterschlief. Der Löwe blieb genau vor ihm stehen, aber er tat ihm nichts. Seine gelben Augen starrten ihn nur an und es sah aus, als wolle er ihn aufhalten oder zurücktreiben. Harrys Angst schwand allmählich und sein Herz wurde ruhiger und dennoch wagte er es nicht diesem Tier näher zu kommen. Er tat das einzige, was ihm übrig blieb. Er ging zurück in den Gryffindorturm und schloss leise den Eingang. Was war das, durchfuhr es ihn. Warum ist er zurückgegangen? Er wollte doch das Buch holen und plötzlich taucht diese Bestie auf. Und dieses merkwürdige schleifende Geräusch. Was war das, fragte er sich erneut. Die Gedanken in seinem Kopf drehten sich und er fühlte, dass er sich nur noch schwer konzentrieren konnte. Erschrocken blickte er auf die Uhr. Es war schon fast Morgen. Harry musste ihn eine Ewigkeit angestarrt haben und wie in Trance, war er zurück in den Raum gegangen. Er holte tief Luft und spürte die Müdigkeit, die sich in seinem Körper ausbreitet. Sie war warm und schwer in der Lunge und verstärkte das träge Gefühle. Es hatte keinen Zweck, dachte er sich. Es würde nichts bringen weiter darüber nachzudenken und es wäre auch zu gefährlich wieder hinauszugehen. Mit mühevollen Schritten ging er hinauf zum Schlafsaal und legte sich in sein Bett. Morgen, dachte er, morgen werde ich Ron und Hermine davon erzählen. Und im nächsten Moment fielen ihm die Augen zu. Als Harry am nächsten Morgen erwachte, war ihm, als hätte er das Ganze nur geträumt. Würden Ron und Hermine ihm überhaupt glauben? Er war sich jetzt selbst nicht mehr sicher, ob es Wirklichkeit war oder nicht. Woher kam die Müdigkeit? In solch einer Situation konnte man doch nicht einfach einschlafen. Er schüttelte den Kopf und verwarf seine Bedenken. Vielleicht sollte er doch nicht darüber reden. Hermine wartete schon auf Harry und Ron, die verschlafen die Treppe runterkamen. "Wo ist Hagalaz?" fragte Ron verwundert. Doch im selben Moment kam sie die Treppe hinuntergetrottet. "Sorry, sind wir spät dran?", sie gähnte dabei und streckte sich. Hermine betrachtet sie seufzend. "Wenn du nicht bis spät in die Nacht gelesen hättest, dann wärst du jetzt auch nicht so müde. Kommt wir müssen los." Kaum waren sie hinter dem Bild hervor getreten, sah Harry sie auf dem Boden. Kleine Kratzspuren, die wohl niemandem aufgefallen wären, doch er erkannte sie ganz genau und in seinem inneren Auge erschien das Tier wieder, wie es ihn anstarrte. "Ich.. ich muss euch was erzählen." Stammelte er. Die anderen sahen ihn verdutzt an, doch Harry fing an ihnen die Ereignisse von letzter Nacht zu schildern. "Wir müssen Dumbledore informieren. Er muss es doch erfahren, wenn eine Bestie in seiner Schule rumläuft." flüsterte Hermine leise. " Sonst wird es dich töten." Sie waren nun im Speisesaal und hatten ihre Stimmen gedämpft, damit niemand ihr Gespräch belauschte. "Ich weiß nicht." Zweifelte Harry und stocherte besorgt in seinem Haferbrei. "Es sah nicht so aus, als ob es mich angreifen wollte. Sonst hätte es mich doch schon getötet." "Vielleicht will es dich vor etwas warnen, Harry." Hagalaz sah nachdenklich in die Runde. "Ich meine, es hatte dich davon abgehalten in die Bibliothek zu gehen. Wer weiß?" "Wozu soll denn ein Löwe jemanden warnen?" bemerkte Ron skeptisch, "Woher soll er denn überhaupt gewusst haben, dass Harry zur Bibliothek wollte?" Hagalaz zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck aus ihrem Teebecher. "Toll." Murmelte Harry, "Erst ne Eihexe und jetzt das. Was kommt als nächstes?" Er blickte immer noch auf die graue, schleimige Masse vor sich ,die in seinen Augen immer unappetitlicher wurde. Das einzige was sie zuerst machen konnten war Prof. Binns nach der Eihexe zu fragen und das Buch zu suchen. Vielleicht hatten sie damit Glück und eventuell ließ sich die eine oder andere Frage endlich beantworten. Bei der ersten Sachen stellten sich ihnen aber wieder Schwierigkeiten in den Weg. Prof. Binns hatte die Klasse gerade aufgefordet ihre Bücher herauszunehmen, damit sie die Hexenverfolgung des späten Mittelalters besprechen konnten. Hermine meldete sich. "Ich habe mal eine Frage, Sir." Fing sie an," Gibt es eigentlich verschiedene Arten von Hexen und Zauberern?" "Wie soll ich das verstehen?" Er sah sie verwirrt an. "Meinen sie jetzt reinblütig und nicht reinblütig? Das ist eine alberne Sache, aber...." Hermine unterbrach ihn. "Nein, das mein ich nicht. Ich dachte eher an was anderes. Vielleicht könnten sie uns ja mal erklären, was Eihexen sind." Prof. Binns sah sie an, als hab sie ihn gerade nach dem Teufel gefragt. In der Klasse wurde Gemurmel laut und fragende Gesichter waren zu sehen. Schließlich gab er eine Antwort. "Nun, eigentlich ist es sinnlos darüber etwas zu erzählen. Sie existieren zum Glück nicht mehr." Er machte eine kleine Pause und wirkte, als überlege er, wie man diese Sache am besten erklären kann. "Eihexen sind keine wirklichen Menschen. Sie sind magische Geschöpfe, die das Aussehen von Menschen annehmen. Ihre dunklen Kräfte waren überall bekannt und jeder fürchtete sie. Mord- und Blutlustig waren sie. Haben sogar Kinder getötet um ihrem dunklen Herrscher zu dienen. Ihr wisst, welchen dunklen Herrscher ich meine." Ein Zittern ging durch die Reihen der Klasse und auch Harry wusste, dass er Lord Voldemort meinte. Hagalaz meldete sich zu Wort. "Woher will man denn überhaupt wissen, dass sie alle dem dunklen Herrscher gedient haben? Das ist doch gar nicht belegt." Sie wirkte leicht gereizt und ihre Stimme zitterte leicht. Harry verstand ihre Art nicht und wunderte sich darüber. Sie schien doch mehr zu wissen, als sie verraten hatte. "Das ist eben so gewesen. Dafür braucht es keine Beweise zu geben." Er fuhr fort. "Dass sie einen Hang zur schwarzen Magie hatten, wusste jeder. Ihre Macht war zu gefährlich. Niemand konnte sie kontrollieren, außer ihm, dessen Name nicht genannt werden darf. Mit Hilfe einiger guter und mächtiger Zauberer und Hexen konnte man sie glücklicherweise töten. Hätte man sie am Leben gelassen, dann würden wir jetzt immer noch unter dieser Schreckensherrschaft leiden. Das ist alles, was es darüber zu sagen gibt." "Es gibt aber doch auch ein Buch, in dem etwas über sie drinsteht, oder?" Hermine gab nicht nach und wollte nun alles wissen. "Da werden sie schlecht rankommen, Miss Granger. Es steht nämlich in der Verbotenen Bibliothek. Und jetzt würde ich gerne den Unterricht weiter führen!" Ein scharfer Unterton war in seiner Stimme zu hören. Er würde ihnen dazu keine weiteren Fragen beantworten, dass merkten sie sofort. Hermine sagte auch nichts weiter. Sie wollte sich nicht mit einem Lehrer anlegen, auch wenn sie genauso interessiert war wie Harry, Ron und Hagalaz. Aber vielleicht hatten sie ja schon alles erfahren. Vielleicht war das Buch gar nicht mehr notwendig. Es wäre eh zu riskant in die Verbotene Bibliothek zu gehen. Es würde nur Punkteabzüge geben für Gryffindor, wenn man sie erwischen würde. Aber Hermine wollte eine andere Lösung finden. "Ich werde versuchen, einen der Lehrer zu bitten, dass er mir eine Erlaubnis gibt.", schlug sie nach dem Unterricht vor, "So wie damals." Harry schüttelte den Kopf. "Nein, das wird nicht klappen. Diesmal haben wir keinen dummen Lockhart hier, den man überzeugen könnte." "Aber versuchen kann sie es ja mal." Sagte Ron und Hagalaz stimmte dem zu. Leider war es so, wie Harry es erwartet hatte. Keiner gab ihr die Erlaubnis. Jeder wusste, dass Hermine es nicht nötig hatte Bücher aus der Verbotenen Bibliothek zu lesen. Auch hatte er das Gefühl, dass die anderen Lehrer von der Frage nach der Eihexe Wind bekommen hatten und ihnen deshalb auch keine Erlaubnis gaben. Kurz bevor sie zu Bett gingen, beschloss Hermine am nächsten Tag weiter zu machen. Schließlich hatte sie ja noch nicht alle Lehrer durch, aber Harry und Ron machten sich da keine Hoffnung mehr. Ein Knurren. Es war ganz deutlich zu hören. Ein leises Knurren kam aus dem Flur. Harry war hellwach und stieg aus seinem Bett und ging hinunter in den Aufenthaltsraum. Konnte es sein, dass die Bestie wieder vor dem Eingang stand? Er fasste all seinen Mut zusammen und öffnete ihn langsam und da sah er ihn wieder. Der Löwe. Er stand in einiger Entfernung und hatte seinen Kopf jemanden zugewandt, den Harry zuerst nicht erkennen konnte, doch als er sich weiter aus dem Eingang beugte, entdeckte er noch etwas, was ihm Kopfzerbrechen bereiten würde. Eine große Gestalt war zu sehen. Sie wirkte wie die eines Menschen, doch hatte sie keine Schultern und der Kopf saß auf einem halslosen Rumpf. Es war zu dunkel als, dass er mehr erkennen konnte. Nur diese schemenhafte Figur. Schlitzige Augen blickten den Löwen an und eine Hand, die eher einer Kralle glich, griff nach ihm. Mit einem Fauchen wies er die merkwürdige Gestalt zurück und sein mächtiger Körper baute sich wie eine Mauer vor ihm auf. Harry wollte einen Schritt näher rangehen um besser sehen zu können, doch mit einem lauten Knacken einer Fußbodenfliese verriet er seine Position. Vier bedrohliche Augen waren jetzt auf ihn gerichtet und mit einer unmenschlichen, fließenden Bewegung näherte sich ihm die schwarze Gestalt. Die Augen waren weitaufgerissen und die Pupillen waren nur dünne Schlitze. Harry war sich sicher auch eine verzerrte Fratze erkannt zu haben. Doch im nächsten Moment fletschte der Löwe die Zähne und riss die Kreatur um. Ein Kreischen erklang und sie wand sich aus dem Griff des Löwen und verschwand rasch in der Dunkelheit des Flures. Nun erkannte er auch das Schleifen wieder. Es kam damals von dieser eigenartigen Gestalt, die unmöglich ein Mensch sein konnte. War es ein Monster? Harry sah sich erschrocken um und es war das Gleiche wie letztes Mal. Der Löwe schritt ihm entgegen und baute sich bedrohlich vor ihm auf. Seine leuchtenden Augen starrten ihn eindringlich an und er knurrte, wirkte fast angriffsbereit. Wie in Trance ging er wieder in den Gemeinschaftsraum und fühlte diese unendliche Müdigkeit. Doch dieses mal war er verwirrter als zuvor. Was war das wieder für ein Wesen? Wollte es ihn warnen? Oder hatte es vor, Harry zu töten? Wollte sie beide ihn töten? Fragen über Fragen. Wieder drehten sich die Gedanken in seinem Kopf und es blieb ihm nichts anderes übrig als ins Bett zu gehen und zu schlafen. Er träumte einen wilden Traum von Monstern, die aus Eiern schlüpften und mit ihren Klauen nach ihm griffen. Ein Löwe, der wie das Wappentier der Gryffindors aussah, versuchte ihn zu fressen und gleichzeitig waren dort Ron und Hermine, die ihm unverständliches Zeug zuriefen, das ihm nicht weiterhalf, sondern ihn noch mehr verwirrte. Und da war Hagalaz, die hinter Tausenden von Schleiern stand, unerreichbar fern und mit einem ausdruckslosen Gesicht, schweigend das Geschehen beobachtete. Fortsetzung folgt und Komments sind gerne gesehen ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)