Die Nacht des Todes von Lexa_Kiness ================================================================================ Ich starb in Clouds Armen. Löste mich auf und wurde ein Teil vom Lebensstrom. Meine zwei Brüder genauso. Cloud hatte es nun doch geschafft uns zu besiegen. Gleichzeitig auch die Krankheit Geostigma. Die Welt war nun befreit von der tödlichen Seuche die wir zu verschulden hatten. Wir waren zwar schon gestorben, aber vielleicht war es doch noch nicht für uns an der Zeit das Leben hinter uns zu lassen. Ich kam wieder zu Bewusstsein. Es war alles komplett dunkel um mich herum. Ich konnte nichts erkennen. Langsam fühlte ich, dass ich auf etwas nassem lag. Ich lag auf dem Bauch. Alles war nass und dunkel… Es regnete… Ich lag auf einer durchnässten Straße. Ich konnte kaum meinen Kopf heben. Versuchte mich umzudrehen um auf den Rücken zu liegen, damit ich etwas erkennen konnte. Als ich das schaffte blendete mich eine Straßenlaterne. Ich hielt mir eine Hand vor die Augen und versuchte mich aufzurichten. Ich stützte mich mit meinen Händen ab. Meine noch währende Schwäche war zu groß und konnte mich gerade so an der Laterne festhalten. Ich zog mich hoch und versuchte auf den Beinen zu stehen. Verschwommen sah ich mir die Umgebung an wo ich war. Irgendeine kleine, dunkle Seitengasse. Meine Kräfte kamen langsam wieder zu mir zurück und konnte wenigstens erstmal stehen und wieder klar sehen. Ich wusste nicht wie ich hier hingekommen bin. War das überhaupt Midgar? Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich in Clouds Arme fiel und immer schwächer wurde. Was hat dieser Scheißkerl mit mir gemacht? Hat er mich umgebracht? Das kann aber nicht sein. Aber ich kann doch noch vor meinem Inneren Auge sehen, wie ich mich aufgelöst hatte. Oder doch nicht? Ich stehe ja hier. Was auch immer, diesen Dreckskerl werde ich’s zeigen. Ich lief aus der Gasse raus und versuchte mich zu orientieren. Aber diese Gegend kam mir kein bisschen bekannt vor. Midgar konnte das nicht sein. Diese Stadt kannte ich nur zu gut. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße, auf die ich gerade gestoßen bin, als ich der Gasse raus gelaufen bin, war so etwas wie ein Park mit einem großen See. Ich ging dorthin und setzte mich auf eine Bank. Hier fuhren so gut wie keine Autos entlang. Auf der Straße parkte nur eins, aber die Fenster waren getönt und man konnte nicht sehen ob jemand drin saß. Wo waren nur Loz und Yazoo? Ob sie auch hier irgendwo in der Gegend waren? Mir fiel auf, dass ich mein Schwert gar nicht bei mir hatte. Nicht mal die Halterung, sodass ich es vielleicht irgendwie verloren hätte. Ich stand wieder auf und ging vor zur Straße. Ich wollte eine Weile laufen um herauszufinden wo ich mich denn nun befand. Als ich auf dem Bürgersteig neben der Straße war, lief ich an dem einzigen Auto vorbei, dass hier in der ganzen Gegend zu sehen war. Ich konnte wieder nicht erkenn, ob jemand drin saß, aber ich glaubte es auch nicht. Also lief ich weiter. Nur zwei oder drei Schritte vom Auto entfernt, hörte ich, dass hinter mir eine Autotür auf ging. Ich erschrak und drehte mich um. Der Typ sah aus wie ein typischer Türsteher. Groß, breit, schwarze Sonnenbrille auf der Nase und einen Schwarzen Anzug. Er zielte mit einer Harpune auf mich. »Hey!«, schrie ich ihm zu. Aber bevor ich reagieren konnte schoss er und so etwas Ähnliches wie eine kleine Spritze prallte in meine rechte Schulter. Darin musste ein starkes Betäubungsmittel gewesen sein, denn ich fiel augenblicklich auf den Boden und verlor das Bewusstsein. Als ich wieder aufwachte fühlte ich mich so ausgelaugt. Mein Hals schmerzte an der linken Seite. Ich fuhr mit meiner linken Hand über die Stelle und fühlte zwei tiefe Einstiche. Ich lag auf einer Couch. Es sah aus als wäre ich in ein reiches Anwesen geschafft worden. Es sah alles so groß und luxuriös aus. Ein großer Mann stand neben mir. Er hatte ein weises Hemd und eine schwarze Hose an. Sein weises Hemd lag eng an ihm an und man konnte erkennen, dass er viele Muskeln hatte. Seine Haare waren schwarz und reichten bis zu seinem Kinn. Er war wohl der Besitzer dieses Hauses. Als er erkannte, dass ich wach wurde nahm er ein kleines scharfes Messer und schlitzte sich eine Hauptschlagader seines Unterarmes auf. Es lief eine Menge dunkelrotes Blut raus. In dem Moment fühlte ich etwas, das ich vorher noch nie fühlte. Ich nahm auf einmal nichts mehr um mich herum wahr, nur noch das Blut konnte ich sehen. Ich wollte es. Unbedingt. Ich konnte es mir nicht erklären, aber es stieg in mir eine unerklärliche Blutgier auf. Der Mann senkte seinen blutigen Arm du meinem Mund, als ob er wolle, dass ich es trinke. Ich legte meinen Mund auf die offene Wunde und saugte so viel Blut aus ihm heraus, bis er seinen Arm wieder wegzog. Es fühlte sich so befreiend an. Plötzlich begann mein Zahnfleisch zu schmerzen. Direkt über meinen Eckzähnen. Ich fühlte wie zwei weitere Zähne heraus glitten. Ich sah auf einmal ganz anders meine Umgebung. Meine Pupillen zogen sich zu Schlitzen zusammen und die Farbe drum herum färbte sich eisblau. Meine Haut wurde noch blasser als sie vorher war. Ich konnte das alles sehen, weil direkt über der Couch auf der ich lag, an der Decke ein verzierter Spiegel eingearbeitet war. »Wer sind Sie? Was haben Sie mit mir gemacht?«, fauchte ich den Mann an der immer noch neben mir stand. »Sie sind jetzt einer von uns. Sie erschienen uns wie ein guter Kämpfer, deshalb haben wir Sie aus diesem Lebensstrom geholt. Wir brauchten wieder ein paar Krieger, weil wir zu wenig sind und unsere Feinde immer mehr werden.« »Krieger? Wo bin ich überhaupt? Wie Midgar sah mir die Umgebung draußen nicht aus.« Ich war immer noch verwirrt, was mit mir eben geschehen ist. Ich hatte immer noch diese eigenartige Gier auf Blut. Aber wieso gerade Blut? Ich versteh das nicht. »Sie sind nicht mehr in der Welt in der Sie mal gelebt haben. Sie sind auch nicht mehr der Gleiche wie früher.« Wie? Was sollte das denn jetzt wieder heißen? Nun war ich noch verwirrter. »Kommen Sie.« sagte er zu mir mit noch der gleichen ruhigen dunklen Stimme, mit der er die ganze Zeit schon geredet hatte. »Ich stelle ihnen die Anderen vor. Ach ja, das hätte ich fast vergessen. Ich habe ihnen ja noch gar nicht gesagt was Sie jetzt sind.« »Wie meinen Sie das, was ich jetzt bin?« Was sollte ich denn sein? Bin ich etwa doch tot? Er meinte ja auch, dass ich in einer anderen Welt lebe. »Sie sind jedenfalls nicht tot, falls sie sich das gerade gedacht haben. Sie sind noch vollständig lebendig. Aber Sie sind nicht mehr das, was man einen „Mensch“ nennt. Sie sind jetzt etwas, was man einen „Vampir“ nennt. Deswegen auch diese Lust auf Blut, die sie gerade verspüren. Blut ist lebenswichtig für uns. Wir brauchen es mindestens einmal pro Woche. Wir ernähren uns von dem Blut der Menschen. Wir müssen aber aufpassen, dass uns niemand beobachtet. Kein Mensch darf wissen, dass es uns Vampire gibt.« »Wieso dürfen sie das nicht wissen?« »Bis vor dreihundert Jahren wurden wir Vampire von ihnen verfolgt. Es gab etliche Vampirjäger. Viele von uns starben. Wir hatten uns zurückgezogen und blieben im Untergrund. Jeder von uns ging nur einmal pro Woche nachts raus und ernährte sich von dem Blut der Menschen. Wir eigneten uns nach einer Zeit die Fähigkeit an die Erinnerung der Menschen zu löschen und die Bisswunden zu heilen. Wir können auch ihre Gedanken manipulieren, sodass man sie in eine Gasse locken kann, wo man nicht gesehen wird. Man muss aber trotzdem vorsichtig sein.« Ich hatte ihm zugehört und er kam mir schon langsam vor, wie ein Verbündeter. Naja, das war er wohl nun auch. Ich wurde durch sein Blut das gleiche wie er. Ein Vampir. Ich hatte schon was darüber gehört, glaubte aber nicht, dass es so was gibt. Damit musste ich mich wohl jetzt abfinden, dass ich jetzt etwas bin, woran ich früher nie geglaubt habe. »Es gibt noch eine andere Art Vampire. Sie waren früher wie wir aber sie gaben sich der Blutgier hin und wurden zu Rogues. Das sind Vampire, die die Menschen kaltblütig aussaugen und töten und das nicht nur einmal in der Woche. Jede Nacht suchen sie sich Opfer. Sie sind niemals allein. Sie tauchen immer in Gruppen auf. Wir gehen jede Nacht raus, jeder einzeln, und reduzieren die Menge der Rogues. Aber irgendwie werden es immer und mehr und wir brauchten Verstärkung. Deswegen haben wir dich geholt.« »Wie konntet ihr mich aus dem Lebensstrom befreien?« fragte ich und sah ihn immer noch mit einer verwirrten Miene an. »Das erklären wir dir später. Komm jetzt. Ich stell dich den Anderen vor.« Er lief aus dem Wohnzimmer heraus und ich lief ihm hinterher. Wir liefen auf einen auf einen großen Gang der mit modischen Wandlampen beleuchtet war. Der Teppich auf dem wir liefen war weinrot und schwarz umrandet. »Ich heiße James.« sagte er mir im gehen zu. »Und wie heißt du?« »Kadaj.« »Ungewöhnlicher Name, aber du kommst ja auch nicht von hier.« »Ja genau, wo bin ich denn nun überhaupt?« Diese Frage hatte ich mir schon die ganze Zeit gestellt. »Diese Stadt hier heißt Dublin. Die Hauptstadt von Irrland.« Was? Davon hab ich doch noch nie was gehört. Ich bin wirklich nicht mehr auf der gleichen Welt. Aber wie ist das nur möglich? »Die Welt in der du vorher lebtest ist eine Parallelwelt unserer.« »Aha…« Ich konnte es immer noch nicht fassen. Eine Parallelwelt… Das ist auch mal was neues… Wir bogen dann rechts um die Ecke und ein paar Meter weiter war eine große Glastür. Der Raum sah von hier draußen noch ganz weis aus. Wir gingen hinein. Der Raum war sehr groß. Die Wände waren weis gestrichen und auf dem Boden lag ein Nachtblauer Teppich mit weisem Muster. Darin standen in der linken und der rechten Ecke Computer und in der Mitte das Raumes noch einer, aber der war moderner und der Bildschirm viel größer. Davor saß ein Mann. Her hatte dunkle nach hinten gegelte Haare. Seine Augen verbargen eine schwarze Sonnenbrille. Gleich rechts und links neben der Tür standen einmal eine weise und einmal eine blaue Couch mit dem dazupassenden Sessel. Links saßen zwei Männer und rechts zwei Frauen. Die eine Frau hatte langes schwarzes Haar und wirkte irgendwie gefährlich. Die andere neben ihr hatte blonde Haare, die sie sich zu einem Zopf gebunden hatte und sie sah etwas freundlicher aus. Vielleicht lag es auch nur an der Haarfarbe oder daran wie sie geschminkt war. Sie hatte sich ihre Augen ziemlich dunkel geschminkt und hatte einen hellen Lippenstift aufgetragen, der zu ihrer blassen Haut passte. So kamen ihre dunklen Augen noch mehr zum Vorschein. Der Mann auf der anderen Seite hatte schwarze gestufte Haare und der neben ihn hellbraune, die er nach hinten gekämmt hatte und wahrscheinlich Haarspray benutzte um sie zum Halten zu bringen. Beide hatten Ledersachen an, so ähnlich wie sie Rocksänger trugen nur die sahen eben …dunkler aus. Irgendwie strahlten sie die gleiche Gefährlichkeit aus, wie die ungefähr 24-jährige Frau mit den dunklen Haaren. »Also, das ist Kadaj. Er gehört jetzt mit zu uns.« So wie er es zu den Anderen gesagt hatte, hörte es sich jetzt wirklich so an, als wäre er der Anführer. Naja, so sah er auch aus. Er hatte an seiner rechten hand zwei silberne Ringe mit eingearbeiteten Mustern an der anderen Hand auch und am Mittelfinger einen großen mit einem Schwarzen Stein in der Mitte. Er stellte mir die Leute vor, die in diesem Raum saßen. »Hier am Computer sitzt unser Computer-Spezialist Craig, da drüben auf der Couch sind Cormen und Marek und die beiden Damen heißen einmal Devana und sie heißt Veriana.« Devana heißt also die mit dem dunklen Blick. James klopfte mir auf die Schulter »Du brauchst Blut kleiner. Siehst noch ziemlich blass aus.« Er sah die anderen an und zeigt so, dass alle gemeint sind. »Also, die Nacht hat erst angefangen. Macht euch schon mal bereit zu jagen.« »Na wird ja langsam Zeit. Auf geht’s.« sagte Cormen, der mit den hellbraunen Haaren, zu den drei anderen, die ihm folgten und spielte mit einem Dolch, den er aus einer Scheide an seiner Hüfte zog. Sie gingen alle aus dem Raum, nur Craig saß noch vor seinem Computer und tippte auf der Tastatur etwas ein. »Kadaj, dieser Mann, der dich vorhin betäubt hatte, der war nicht von uns, falls du das denkst.« »Ach nicht? Wie komm ich dann hierher?« fragte ich ihn zerstreut. »Ein anderer Krieger von uns hatte das beobachtet und hat die beiden sofort getötet. Das waren Rogues in dem Auto. Sie wollten dich wahrscheinlich zu ihrem Anführer bringen. Hätte er dich dann verwandelt, wärst du sofort zum Rogue geworden und er könnte dich, genauso wie die anderen Rogues, gedanklich manipulieren und würdest all das machen was er sagt, auch wenn du es niemals machen würdest. Er könnte dir sogar befehlen, dass du dich selbst umbringst, wenn ihm irgendwas an dir nicht recht ist.« In was für einer Welt bin ich hier nur gelandet? »Wieso hast du mich eigentlich gleich in einen Vampir verwandelt ohne dass, ich es wissen konnte? Vielleicht hätte ich es ja gar nicht gewollt.« Ich war langsam ganz schön wütend geworden. Das war ne Sache an die man sich erst nach einer ganzen Weile gewöhnt. Das ist ein ganz anderes Leben, das mich erwartete, welches ich vorher hatte. »Hätten wir dich wieder raus geschickt, hatten dich die Rogues längst schon wieder eingesammelt. Du hättest als Mensch keine Chance gegen Vampire. Da kannst du so stark und geschickt sein wie du willst. Als Vampir aber hättest du eine und an unserer Seite bist du besser dran, glaub mir.« Ich zuckte mit den Schultern. »Na wenn du das sagst…, dann wird’s wohl stimmen.« »Du willst bestimmt wissen, wie wir dich aus dem Lebensstrom geholt haben, stimmts?« sagte mir Craig zu, der immer noch auf den Computer starrte. Dachte ich da zumindest. Er verbarg seine Augen immer noch unter der schwarzen Sonnenbrille. »Ja natürlich. Ich selbst könnte es mir nicht erklären.« »Jeder Vampir hat eine Fähigkeit. Diese entwickelt sich aber erst. Man hat sie noch nicht wenn man zum Vampir wurde. Ich kann, wenn ich schlafe, in parallele Welten sehen. Ich hab dort dich gesehen. Du kämpfst sehr gut und wir konnten sowieso mindestens einen neuen Krieger gebrauchen. Cormen, der den du vorhin gesehen hast, kann Tote wieder in das Reich der Lebenden holen. Das geht nur leider nicht bei verstorbenen Vampiren, sonst bei jeden.« Vampire… Ich bin jetzt wirklich ein Vampir, etwas, das früher für mich gar nicht existierte. Was war nun eigentlich mit Loz und Yazoo? Vorhin war ich noch in der Hoffnung, dass sie vielleicht auch hier waren, aber das glaubte ich jetzt nicht mehr. Sie erwähnten nur mich, den sie neu hier haben. Verdammt! Ich brauchte Blut. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Ich war immer noch etwas schwach. »Du kommst heute mit mir. Ich werde dir erstmal alles zeigen. Besonders brauchst du Blut. Du klappst mir sonst noch um. Na los.« Er führte mich erst in mein neues Quartier und zeigte mir dort einen Waffenschrank, damit ich mir welche mit auf die Straße nehmen kann. Ohne Waffen sollte es ja nicht so klug sein raus zu gehen, hatte er mir vorhin erklärt. Ich nahm mir ein Schwert, welches einen tribelartig verzierten Griff hatte. Dazu nahm ich mir noch einen schwarzen Gürtel an dem an jeder Seite zwei Scheiden waren, wo Dolche oder Messer rein passten. Ich nahm mir dazu passend auch gleich vier gut aussehende Dolche. Das eine Paar hatte eine geschwungene Klinge und das andere eine wellige. »Schöne Waffen, die ihr hier habt.« sagte ich zu James, der immer noch hinter mir stand. »Ja. Typische Vampir-Waffen. Sehen immer nach etwas Besonderem aus.« Sein Grinsen zeigte mir, dass er stolz auf seine Waffensammlung ist. Hier im Haus werden bestimmt noch dutzend andere sein. Er zeigte auf das große, mit schwarz-roter seidenen Bettwäsche und Kissen verzierte Bett. »Ich hab dir da etwas anderes zum anziehen hingelegt. Damit fällst du in der Stadt nicht ganz so sehr auf.« Da lag eine schwarze Lederjacke mit Nieten umrandet und die Hose die daneben lag sah etwa genauso aus. Die mussten wohl zusammen gehören. Ein schwarzes Achsel-Shirt lag noch daneben mit einem blassen, nicht ganz so auffälligen, Totenkopf in der Mitte auf der vorderen Seite. »Deine Stiefel kannst du anlassen, die sind in Ordnung. Na dann zieh dich mal um und bereite dich vor. Wenn du fertig bist, komm bitte wieder vor in den Computerraum. Wir werden dann raus gehen.« »Okay.« sagte ich und er verschwand durch die große hölzerne Tür. Das sah mir hier alles ein bisschen aus wie in einem Schloss. Vielleicht war es ja auch eins. Aber mir ist aufgefallen, dass hier nirgendwo Fenster zu sehen sind. Diese ersetzen nur ein paar große schöne Gemälde, die wahrscheinlich von viel früherer Zeit stammten. Dann stimmt es wohl doch mit der Sonnenempfindlichkeit, dachte ich mir in diesen Moment. So schlimm fand ich das aber nicht. Ich mochte die Nacht schon immer. Ich zog mich um und betrachtete mich im Spiegel. Diese Klamotten sahen ja gar nicht so schlecht an mir aus. Jetzt wirkte ich noch mehr wie ein Vampir und passte nun auch optisch zu den anderen Vampiren. Das sollten ja angeblich noch nicht alle sein. Auf jeden Fall werde ich sie noch kennen lernen, denn ich gehöre ja nun zu ihnen und das wahrscheinlich viele Jahrhunderte. Damit musste ich mich nun abfinden. Ich ging jetzt aus meinem neuen Quartier heraus und kehrte in den Computerraum zurück. Da war nur noch James. Die Anderen waren wahrscheinlich schon weg. Er lief gleich auf mich zu. »Komm, wir gehen. Die anderen sind auch schon los.« Wir fuhren mit einem sportlichen schwarzen Porsche hinaus in die finstere Nacht. Ich saß auf dem Beifahrersitz und James neben mir und fuhr, nicht gerade im normalen Tempo, durch verlassene Gassen. Nur selten waren wir auf einer Straße, wo man auch mal ein paar Menschen sehen konnte. »James?« Ich sprach ihn an, aber ich sah immer noch geradeaus durch die Fensterscheibe. »Können wir Vampire Sonnenlicht vertragen?« Er sah kurz zu mir rüber und lächelte. »Oh, hab ich das vergessen? Tut mir leid. Wir können kein Sonnenlicht vertragen, aber wenn es tagsüber regnerisch und schwer bewölkt ist, sodass die Sonne keinen Weg durch die Wolken findet, können wir raus gehen. Nur die Sonnenstrahlen sind das, was uns Vampiren schadet.« »Ich hatte nur gefragt, weil ich bei euch im Hauptquartier nirgendwo ein Fenster gesehen habe. Aber wie ich ja dann gemerkt habe, ist es unter der Erde.« »Ja. Das ist für unseren Schutz. So können uns unsere Feinde nicht so leicht finden. Aber das Sonnenlicht ist auch ein Grund dafür.« Nach etwa zehn Minuten Fahrt hielt James in der Nähe eines Clubs an. Aber so wie das hier aussah, war das wohl der Hintereingang. »Wir warten hier im Auto. Rogues sind hier sehr oft unterwegs. Es gehen hier immer wieder welche aus dem Hintereingang raus, um unauffällig ihrem nächsten Opfer zu folgen, welches sie sich im Club schon ausgesucht hatten.« Im gleichen Moment, als er den Satz zu ende geführt hatte, ging schon die Tür des Clubs auf. Ein Mann, oder besser gesagt ein Junge, der vielleicht um die zwanzig war, kam heraus und entfernte sich von dem Club. Als er die Straße überquert hatte, öffnete sich wieder die Tür des Hintereingangs und vier weitere Jungs traten hinaus. Warte… die zwei dort. Das sind doch… »Und da kommen sie schon unsere Rogues. Hast Glück. War diesmal kein langes Warten.«, sagte er mir zu und unterbrach meine Gedanken. »Wird Zeit für deinen ersten Kampf als Vampir.« Ich sagte nichts weiter zu ihm und beobachtete die zwei Rogues, die mir so bekannt vorkamen. Als sie ein paar Meter weiter weg vom Auto an uns vorbei liefen konnte ich sie nun deutlich erkenn. Es waren sie wirklich. Ich konnte das nicht glauben. Ich fragte James lieber noch mal. »Bist du dir sicher, dass das Rogues sind?« Er sah zu mir rüber und hob einen Mundwinkel nach oben. »Ich jage diese Bestien schon seit vielen Jahrhunderten. Ich hab dafür schon seit langer Zeit ein Gespür entwickelt. Glaub mir, das sind welche. Ist denn irgendwas? Du siehst so geschockt aus.« »Ja… Das dort sind meine zwei Brüder.« Ich zeigte auf die Zwei, die dieselbe silbergraue Haarfarbe hatten wie ich. »Oh, das tut mir leid.« Er redete so, als wären sie tot, was sie aber nicht waren. Sie waren das gleiche wie ich, nur auf einer anderen Seite des Krieges. »Aber denen ist leider nicht mehr zu helfen. Sie werden dich wahrscheinlich nicht mal mehr erkennen können.« Ich konnte es einfach nicht begreifen. Meine Brüder sollten also jetzt meine Feinde sein? Die zwei Menschen, mit denen ich früher immer zusammen war? Menschen, das waren sie nicht mehr und ich genauso wenig. »Los komm. Wir dürfen sie nicht entkommen lassen!« Er stieg aus dem Auto und lief in die Richtung der engen Gasse in die die Rogues rein gelaufen sind. Ihrem Opfer unauffällig hinterher. Ich stieg nun auch aus dem Auto. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ich jetzt meine Brüder umbringen musste. James wartete auf der anderen Straßenseite auf mich. Ich wollte gerade rüber laufen und da erklang ein angsterfülltes Schreien. Es kam von dem Junge, den die Rogues verfolgt haben. Er wurde wohl gerade angefallen. »Na los, jetzt komm schon, Kadaj!«, rief er mir zu und rannte die Gasse hinein. Ich zwang mich hinterher zu rennen. Als ich dort war hat er schon einen Rogue in Asche verwandelt indem er ihm den Kopf abgeschlagen hatte. Auf dem Boden lag der Junge blutüberströmt. Daneben standen noch ein Rogue und meine zwei Brüder. »Loz, Yazoo! Was macht ihr hier?«, rief ich ihnen zu und näherte mich bis auf ein paar Schritte zu ihnen heran. Der andere Rogue war gerade dabei zu fliehen. James sprintete ihn hinterher und beide verschwanden um eine Ecke. Ich war jetzt allein mit meinen Brüdern. Einerseits war ich froh sie lebend zu sehen, aber andererseits konnte ich in ihren Augen kein Leben mehr sehen. Sie sahen so matt und leer aus, als wären sie leblose Hüllen. Ihre Fangzähne waren vollständig ausgefahren und jetzt glühten ihre Augen in einem glühenden bernsteinfarbenen Ton. Ich sah sie verzweifelt an, mit dem Wissen, dass das nicht mehr meine Brüder waren, wie ich sie gekannt hatte. Sie sagten immer noch nichts, außer, dass von beiden etwas wie ein Knurren entwich. Sie sahen mich so bitter an, als würden sie mich gleich zerfleischen wollen, wie tollwütige Hunde. Ich ging ein paar Schritte rückwärts nach hinten. Ich hätte zwar kämpfen können, auch wenn ich noch so schwach war, weil mir Blut fehlte und ich langsam mal etwas hätte gebrauchen können, aber nicht gegen meine Brüder. Nur leider blieb mir keine andere Wahl. Ich griff nach hinten und zog mein neues Schwert heraus. Als erstes griff mich Loz an. Er war sehr muskulös und war schon immer stärker wie ich. Er war schneller als ich dachte und er riss mich zu Boden. Er hielt meine Handgelenke so sehr fest, dass ich mein Schwert nicht heben konnte, obwohl ich es noch in den Händen gehalten hatte. Er hockte sich auf meinen Brustkorb und so konnte ich mich nun überhaupt nicht mehr bewegen. Yazoo kam jetzt noch dazu. Er nahm mir das Schwert aus der Hand und warf es weit weg. Loz hob mein rechtes Handgelenk nach oben, hielt immer noch so sehr er konnte fest, dass ich mich nicht wehren konnte, und führte es an seinen Mund. Ich versuchte mich immer noch zu wehren, doch es war vergeblich. Yazoo stand jetzt hinter meinem Kopf und hockte sich hin. Er drehte meinen Kopf zur Seite und ehe ich mich versehen konnte biss er schon zu. Direkt in meinen Hals. Gleich danach biss auch Loz zu, der mein Handgelenk schon bereitgestellt hatte. Sie schluckten in großen Zügen und wollten einfach nicht aufhören. Ich war immer noch dabei mich zu wehren. Wollte versuchen, ob ich irgendwie an einen von den vier Dolchen komme, die ich an der Hüfte noch befestigt hatte. Aber ich kam nicht ran, immer noch nicht. Langsam wurde ich auch immer und schwächer. Ich hatte es schon bereits aufgegeben. Mir war in diesem Moment klar, dass mich meine zwei Brüder gerade umbringen. Sie hörten einfach nicht mehr auf zu trinken. Als ich die Hoffnung bereits aufgab und mir schon schwindlig und etwas schwarz vor den Augen war, konnte ich noch bemerken, dass irgendetwas beide von mir wegriss. Ich konnte noch zwei Schläge eines Schwertes hören und wie zweimal jemand zu Boden gefallen ist. Loz und Yazoo waren jetzt eindeutig tot. Es war wohl James, der die beiden vernichtet hatte. Ich wusste es aber nicht genau, weil ich nur noch die Hälfte um mich herum mitbekam. »Hat James dich allein gelassen? Na toll. Komm, ich helfe dir.« Es war also doch nicht James. Es war eine Frau. Sie half mir aufzustehen und dann bemerkte ich erst wer es war. Es war Devana, die, die auf mich so finster wirkte. »Du brauchst unbedingt Blut, sonst überstehst du das nicht mehr lange.«, sagte sie zu mir und sah kurz nach hinten. Da lag noch der Junge, der so blutüberströmt war. Ich glaube der lebte sogar noch. Das wird sie wohl mitbekommen haben und führte mich zu dem Verletzten hin. Als wir bei ihm angekommen sind und sie mich los las brach ich neben ihm zusammen. »Der Junge ist zu sehr verletzt um eine Chance zu haben, das noch zu überleben. Du kannst ruhig von ihm trinken. Du brauchst es dringend.« Sie lehnte sich an der Hauswand an, die gleich neben mir war. Ich war jetzt neben dem Verletzten, immer noch auf allen vieren, und roch sein Blut. Ich konnte mich kaum noch halten. Ich sah nun ein, dass ich im Moment nichts anderes mehr wollte, als sein Blut. Ich sah an den Hals von ihn und konnte auf einmal nur noch das Pumpen der Halsschlagader erkennen und hören. Da hätte eine Atombombe neben mir hochgehen können und ich hätte es nicht gemerkt. Ich war nur noch auf seine Adern fixiert. Meine Fangzähne schossen aus meinem Zahnfleisch heraus und ich bemerkte, dass sich meine Augen wieder in leuchtendes Eisblau verwandelten. Ich beugte mich runter zu seinen Hals, drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite und biss seine Halsschlagadern auf. Ich trank in großen Zügen. In etwa so wie Loz und Yazoo vorhin bei mir, nur mit dem Unterschied, dass das bei mir gerade keine Sucht war, die gestillt werden musste, sondern eine Notwendigkeit um zu überleben. Nachdem ich ihn fast leer gesaugt hatte, war ich schon wieder komplett geheilt. Mir ging es wieder gut. Besser als vorher und damit meine ich besser als in meinem ganzen vorherigen Leben. Ich fühlte mich auf einmal so stark. Ich war vorher schon stark gewesen, aber das war kein Vergleich dazu. Es war so, als wäre eine übermächtige Kraft in mir herangewachsen. »Komm, steh auf. Wir gehen.«, sagte sie zu mir herab. Sie lief schon los. Wahrscheinlich zu ihrem Auto, das vorn an der Straße parkte. Ich stand auf und lief ihr hinterher. Wir setzten uns in den Wagen und sie fuhr los. Wir sind nur ein paar Meter gefahren und da klingelte ihr Handy. Sie ging ran und als dann jemand etwas am anderen Ende gesagt hatte sah sie auf einmal noch bösartiger aus. Das hätte ich mir gar nicht vorstellen können. »Ich bin sofort da.« sagte sie durch das Handy und legte auf. Sie steckte ihr Handy wieder in ihre Jackentasche, dann machte sie plötzlich eine Vollbremsung und drehte den Wagen um hundertachtzig grad. »Was ist denn los?«, fragte ich sie erschrocken. »Cormen hat angerufen. Die Rogues haben ihn und Marek schwer verletzt. Dazu haben sie Marek auch noch mitgenommen. Ich soll zum Park kommen.« Als wir dort ankamen haben wir niemanden gesehen. Wir steigen aus dem Auto aus und liefen ein Stück in den Park hinein. »Cormen? Wo bist du?« rief sie in den Park, doch es kam keine Antwort zurück. »Du wartest hier, Kadaj. Ich sehe mich mal im Park um.« Sie lief rein und ich setzte mich auf eine Bank, die vor einem Baum stand. Ich breitete meine Arme auf der ganzen Rückenlehne aus und ließ meinen Kopf etwas nach hinten fallen. Ich schloss meine Augen um etwas zu entspannen. Es tropfte etwas Nasses auf meine Stirn. Das Gras und das Laub der Bäume waren ziemlich nass, es hatte wohl heute geregnet. Ich bekam noch einen ab und wischte es dann weg. Ich erschrak, als ich auf meine Hand sah. Das waren gar keine Wassertropfen. Das war Blut. Ich sah nach oben. Direkt über mir im Baum lag jemand blutüberströmt und sah nicht mehr lebendig aus. Ich stand auf und sah immer noch an die Stelle, wo der tote lag. Ich lief ein Stück nach hinten und stieß an jemanden an. Ich drehte mich um. Es war Cormen, den Devana gerade noch im Park suchen gegangen war. »Devana sucht dich gerade. Sie sagt du wärst schwer verletzt.« sagte ich zu ihm, aber er sagte nichts zurück. Er blieb weiterhin in seinem Schweigen und starrte mich nur an. Ich konnte erkennen, dass er eine andere Ausstrahlung hatte, wie vorher, als ich ihn noch im Hauptquartier im Computerraum sah. Vorher wirkte er so lässig und nun sehr angespannt. Ich sah noch mal genauer in seine Augen. Jetzt wusste ich was los war. Loz und Yazoo hatten die gleichen Augen. Er ist zu einem Rogue geworden. Aber wie konnte das so schnell passieren? Seine Fangzähne fuhren aus seinem Zahnfleisch heraus und seine Augen glühten in einem bernsteinfarbenen Ton. Er würde mich gleich angreifen, das wusste ich und nahm mir gleich einen Dolch in jede Hand. Er kam auf mich zugestürmt und ich wich ihm aus. Ich stand jetzt neben ihn und stach mit einem Dolch in seine rechte Seite. Ich zog den Dolch sofort wieder raus und in dem Augenblick zerfiel er zu Staub. Genauso wie meine Brüder vorhin. Ich stand noch etwa eine Minute neben dem Staubhaufen, als dann Devana wieder kam und ihn erblickte. Sie lief auf mich zu. »War hier ein Rogue gewesen?« »Ja.« sagte ich. »Ich hab Cormen immer noch nicht gefunden. Ich frag mich nur wo er ist. An sein Handy ist er auch nicht ran gegangen.« »Aber ich hab ihn gefunden.« Ich sah sie an und stand immer noch vor dem Haufen von Staub. »Was? Wo…« Sie sah mich an und dann schien sie zu begreifen. Sie sah runter zu dem Staubhaufen. »War das etwa Cormen?« »Ja, das war er. Er hatte sich wahrscheinlich auch schon ein Opfer ausgesucht. Es liegt da oben im Baum.« Ich zeigte zu der Stelle, wo ich es gesehen hatte. »Oh mein Gott. Wie konnte das nur passieren? Als er mich anrief, war er doch noch ein normaler Vampir!« Wir fuhren wieder zurück ins Hauptquartier. Als wir dort ankamen gingen wir in den Computerraum. Craig saß wieder da wo er vorhin schon war und telefonierte. Ich setzte mich auf eine Couch, die dort an der Wand stand. Devana ging vor zu Craig. »Craig. Es ist etwas schreckliches passiert!« »Warte bitte kurz, James.« sagte er ins Handy. Es war also James, der dran war. In Craigs Gesicht konnte man eine leichte Angst erkennen, als wenn er schon ahnen konnte, dass die schlechte Nachricht, die Devana ihm gleich sagen würde, etwas mit einem Krieger zu tun hatte. »Cormen ist tot.« »Was!? Ist das dein Ernst?« Er sprang von seinem Drehstuhl auf und war eindeutig entsetzt von der Nachricht. »Was ist passiert?« »Ich weiß nicht genau wie es passiert ist, aber er hatte sich in einen Rogue verwandelt. Das muss aber ziemlich schnell gegangen sein, denn etwa zehn Minuten vorher hatte er mich auf dem Handy angerufen. Er war zu der Zeit schwer verletzt und sagte mir, dass er am Park ist. Ich fuhr mit Kadaj hin. Weil wir ihn dort nicht sahen, ging ich ein Stück weiter in den Park und Kadaj wartete draußen. Er wurde von Cormen angegriffen und Kadaj tötete ihn dann.« »Tut mir leid, aber es ging nicht anderes.« sagte ich zu Craig, der immer noch sehr entsetzt über den Verlust des Kriegers war. »Das braucht dir nicht leid zu tun, Kadaj. Jeder Rogue muss beseitigt werden, egal wer es ist. Ist jemand zum Rogue mutiert, kann man ihn gleich als tot erklären.« Er nahm das Handy wieder an sein Ohr, wo an der anderen Leitung James wartete. »Cormen ist tot.« sagte er zu ihm und legte dann auf. »James ist gleich da. Was ist eigentlich mit Marek? War er nicht mit Cormen zusammen fort gegangen?« Devana antwortete ihm gleich. »Ja. Als mich Cormen noch anrief, hatte er gesagt, dass er von den Rogues schwer verletzt mitgenommen worden ist.« Craig stieß einen Fluch aus. »Er wurde von den Mistviechern entführt? Und wir wissen immer noch nicht wo das Hauptquartier der Rogues ist. Ich schätze ihm ist auch nicht mehr zu helfen.« Nach einer Weile kam James zu uns gestoßen. Seine Jacke und sein Hemd, welches er darunter getragen hatte, waren zerrissen. An vielen Stellen hatte er Blut kleben, aber nicht alles davon war sein eigenes. »Verdammt. Ich bin da draußen auf so viele Rogues gestoßen, wie noch nie zuvor. Die müssen sich ganz übel vermehrt haben.« Er setzte sich auf den Sessel neben der Couch auf der ich saß. »Cormen ist also tot. Scheiße! Wir können es uns nicht leisten einen Krieger zu verlieren. Besonders wenn diese verdammten Rogues sich drastisch vermehren.« »Das ist ja nicht alles. Marek ist es wahrscheinlich auch schon. Er wurde von Rogues schwer verletzt und nahmen ihn mit.« sagte ich zu ihn. »Was? Verdammt! Wir müssen unbedingt herausfinden wo sich das Hauptquartier dieser Bestien befindet.« Veriana kam zu dem Zeitpunkt zu uns und sah etwa genauso verprügelt aus vie James. »Sind dir auch so viele Rogues entgegengelaufen wie mir?« fragte James sie. »Ja. Warum sind das auf einmal so viele? So viele sind mir in einer Nacht noch nie begegnet.« »Wir werden es noch herausfinden. Es ist jetzt kurz vor fünf Uhr. Wir können jetzt nicht mehr raus. Es wird gleich hell werden. Wir ruhen uns am Besten noch etwas aus.« sagte Devana zu allen im Raum. Ich ging in mein Quartier und legte mich in mein Bett. Ich versuchte zu schlafen, aber ich bekam kein Auge zu. Meine Brüder waren Geschichte. Ich würde sie nie wieder sehen, außer in meinen Erinnerungen. Ein schrecklicher Gedanke, aber leider Realität. Diese Welt gefiel mir schon jetzt nicht, aber ich musste mich wohl langsam dran gewöhnen. Ich war gerade mal eine Nacht hier, aber mir kam es schon vor wie eine Ewigkeit. Es ist zu viel passiert in dieser einen Nacht. Hier herrschte auf alle Fälle zu viel Tod. Ich hatte früher, als ich noch in meiner damaligen Welt gelebt hatte, eigentlich gar nichts gegen Kämpfe. Mir machten sie sogar Spaß. Ich genoss es Cloud am Boden zu sehen. Hatte Kindern mit Absicht die tödliche Krankheit Geostigma angehängt. Der Kampf war mein Leben und so wollte es wohl auch mein Schicksal. Meine Zeit war noch nicht vorbei, als mich Cloud besiegte und starb. Ich wünschte ich würde den Trottel noch mal sehen und könnte ihn mal richtig heftig in den Arsch treten. Jetzt hätte er auf keinen Fall eine Chance gegen mich. Ein Mensch hat ja schließlich keine Chancen gegen einen Vampir. Vampir sein ist eigentlich gar nicht so schlecht. Man ist stärker als je zuvor. Aber wenn Vampir gegen Vampir kämpft ist es das gleiche, als wenn man noch ein Mensch wäre und gegen einen anderen Menschen kämpft. Es kommt drauf an welcher von beiden stärker und schneller ist. Diese Arschlöcher von Rogues! Nur diese Mistviecher waren daran schuld, dass meine beiden Brüder jetzt tot waren. Ich konnte sie immer noch vor meinen Augen sehen, wie sie mich ansahen, mich aber nicht erkennen konnten. Sie wussten nicht wen sie vor sich haben. Wie Craig schon gesagt hatte. Rogues kann man gleich für tot erklären. Ich werde mich um jeden Preis an ihnen rächen. Der Krieg hat jetzt erst richtig angefangen. Versteckt euch lieber gut, Arschlöcher!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)