Ein Traum wird wahr von LadyShihoin (Ein Zwilling kommt selten allein) ================================================================================ Kapitel 27: Unsichtbarer Bruch ------------------------------ ^^ Bei Itachi ^^ Der Uchiha wartete nun schon seit 30 Minuten an dem ausgemachten Treffpunkt und fing langsam an sich Sorgen zu machen. Das Kisame länger brauchte war ihm klar gewesen, da der Fischmensch auch die längste Strecke zurück legen musste, aber Carina hätte, wenn sie nicht in Schwierigkeiten steckte, schon längst wieder hier sein müssen. „Was mache ich mir überhaupt Sorgen um sie? Sie kann alleine auf sich aufpassen, immerhin ist sie Madaras Schülerin.“ Heiße Wut brodelte ihn ihm hoch, als er an Madara dachte. Dem älteren Uchiha konnte man einfach nicht trauen, dass hatte er zu seinem Glück eingesehen. Aber immer noch beschäftigte ihn Madaras Entscheidung ein Mädchen bei sich aufgenommen zu haben. Sie musste irgendetwas an sich haben, eine besondere Fähigkeit, von der er nichts wusste. Madara tat nichts, ohne daraus Profit schlagen zu wollen. Itachis Augen verengten sich, als er ein Chakra näher kommen spürte. Er unterdrückte sein Chakra schon seit geraumer Zeit, daher schien die fremde Person ihn nicht zu bemerken. Der Schwarzhaarige verbarg sich hinter einem Baum und betrachtete die Umgebung. Ein Mann sprintete an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen, aber Itachi erkannte ihn. „Was macht Kakashi Hatake in dieser Gegend?“ Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und ließ nur einen logischen Schluss zu. „Wenn Kakashi dieselben Absichten hat wie wir, dann ist er mit Sicherheit nicht alleine hier. Ist Carina deshalb noch nicht hier?“ Er beschloss, dass es keinen Sinn hatte, darüber nachzudenken, sondern lieber nach dem Rechten zu sehen. Seine Sharingan untersuchten noch einmal, ob er jetzt auch wirklich alleine war. Dann machte er sich in die Richtung auf, wo Carinas Zielort lag. ^^ Bei den Zwillingen ^^ „Jetzt geht’s los“, dachte Lisa und schluckte leicht. Sie hatte keine Ahnung, über welche Techniken ihre Schwester verfügte, also würde sie wohl improvisieren müssen. Carina schien sich ihrer Sache relativ sicher zu sein, denn in ihrem Gesicht fand sich nicht die geringste Spur eines Zweifels. Nein, ihr Gesicht schien der Hyuga fast ein „Bist du bereit?“ zuzurufen. Lisa knurrte leicht und sagte provokant: „Nun fang schon an!“ Der erste Schlag traf Lisa völlig unvorbereitet ins Gesicht und ließ sie zurücktaumeln. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. „Sie ist schnell“, schoss es ihr durch den Kopf und sie wischte sich über die, leicht blutende, Lippe. Der zweite Schlag kam ebenfalls so schnell wie der Erste und traf Lisa im Magen, sodass sie leicht keuchend in die Knie ging. „Das darf doch nicht wahr sein. Wie konnte sie in der kurzen Zeit nur so stark werden? Urgh!“, dachte sie und spuckte Blut. Carina ließ es kalt. „Ich bin noch nicht am Ende“, dachte die Hyuga und wich dieses Mal dem herannahenden Schlag aus. Sie packte Carinas Handgelenk und zog es nach unten, sodass sie nun ihrerseits angreifen konnte. „Hakke Hasangeki“, keuchte sie und ihre andere Hand schnellte nach vorne. Carina wurde die Luft aus den Lungen gepresst und sie wurde von einer Welle aus Chakra weggedrückt. Sie kam ein paar Meter weiter sicher zum Stehen und sah ihre Schwester an, dessen Byakugan gefährlich funkelte. Mit einer Hand wischte sie sich Blut aus den Mundwinkeln, mit der Anderen hielt sie sich den Bauch, wo ihre Schwester sie getroffen hatte. Lisa hatte ihr Chakra in ihrer Hand gesammelt und es dann bei dem Zusammenstoß ausströmen lassen. Diese Reaktion war so stark gewesen, dass es Carina von den Beinen gerissen hatte. Carina konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, was Lisa verwundert aufsehen ließ. Sie hatte ihre Schwester gerade attackiert und alles, was diese tat, war zu lächeln? „Was gibt es denn da zu grinsen?“, fauchte sie und Carinas Lächeln verschwand abrupt. „Dieselbe Technik hat Neji im Kampf gegen mich eingesetzt“, sagte sie monoton. „Ach, du meinst, bevor du ihn getötet hast?“, knurrte Lisa wütend, aber Carina schwieg. Sie kannten Beide die Antwort. Der Kampf ging weiter, beide tauschten Schläge aus, wobei Lisa es nicht schaffte, Carina einen weiteren einzuschenken. Aber auch sie konnte wiederum den meisten von Carinas Schlägen ausweichen. „Ich muss mich beeilen, lange halte ich das nicht mehr durch. Ich hätte auf Tsunade hören und das Kämpfen mehr trainieren sollen“, dachte sie und war für einen Moment unaufmerksam. „Katon: Goukakyuu no Jutsu!!“ Eine riesige Stichflamme schoss auf Lisa zu, so schnell, dass sie schon die Hitze spürte, die drauf und dran war, ihre Haut zu verbrennen. Panisch sprang sie in die Luft und schrie schmerzerfüllt auf, als sie nicht dem ganzen Feuer ausgewichen war. Ihr linker Arm pochte, brannte schmerzhaft und Lisa drehte sich der Magen um, als sie den Geruch von verbranntem Fleisch wahrnahm. Mit zusammengebissenen Zähnen ließ sie ihre rechte Hand über die Brandwunde gleiten, die von einem hellen, wohltuendem grünen Licht erfüllt wurde. Carina verengte ihre blutroten Augen zu Schlitzen und Lisa seufzte wohlig auf, als der Schmerz langsam nachließ und nur noch ein dumpfes Pochen zurückblieb. „Medic-nin, huh?“, sagte Carina. Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage, daher machte sich Lisa auch nicht die Mühe zu antworten. Sie hatte ihr Chakra so gut wie verbraucht und das, was sie noch hatte, gerade größtenteils für ihre Heilung genutzt. Plötzlich stand Carina erneut dicht vor ihr, die Hyuga wich zurück, aber es war schon zu spät. Carinas Hand schloss sich fest um ihre Kehle und sie hob sie mühelos hoch. Lisa schnappte nach Luft und zerrte mit aller Kraft am Handgelenk ihrer Schwester, die ihr Sharingan erneut deaktiviert hatte, doch diese blieb hart und drückte noch fester zu. Die Hyuga röchelte und fing an, in dem Griff unruhig hin und her zu zappeln. „Kakashi“, dachte sie verzweifelt. ^^ Bei Kakashi ^^ Der Kopierninja hatte das Versteck durchsucht und den gesuchten Auftraggeber nicht gefunden, also war er mittlerweile wieder auf dem Rückweg zu dem vereinbarten Treffpunkt mit seiner Freundin. Doch plötzlich durchzuckte ein unangenehmer Schmerz seine Brust, genau da, wo sein Herz saß. Sofort beschleunigte er sein Tempo, denn er spürte, dass Lisa etwas passiert sein musste. „Halte noch ein bisschen durch Lisa!! Ich komme!“, schrie er schon fast in Gedanken und wurde noch schneller. ^^ Bei Itachi ^^ Der Uchiha bewegte sich vollkommen geräuschlos, sodass weder Lisa, noch Carina ihn bemerkten, als er sich hinter einem der umliegenden Bäumen versteckte und die Szene beobachtete, wie das, ihm fremde Mädchen, in dem Griff seiner Partnerin zu ersticken drohte. „Sie sieht aus wie eine Hyuga, aber ich kenne sie nicht. Ich werde mich jedenfalls nur im Notfall einmischen“, stellte er fest und sah in das Gesicht der Schwarzhaarigen. Es war noch kälter als sonst, fast noch kälter als sein Eigenes. Was ging dort vor? Carina presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und ließ ihre Hand etwas lockerer um den Hals der Braunhaarigen liegen. Diese sog sofort begierig die Luft ein, erschlaffte vor Erschöpfung aber dennoch im Griff ihres Zwillings und in ihrem Gesicht zeichneten sich Schmerzen ab. „Keine Angst, die Schmerzen sind gleich vorbei“, murmelte die Uchiha und hob ihre Hand. „Was hast du vor?“, wimmerte Lisa vor Angst und ihre Augen weiteten sich ungläubig, als die Hand ihrer Schwester von blauen Blitzen umgeben wurde und ein hohes, kreischendes Geräusch die Luft durchschnitt. „Chidori? Aber wie kann das sein?“, keuchte Lisa. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Kakashi Carina sein Jutsu gelehrt hatte. Auf Carinas Gesicht bildete sich ein humorloses Lächeln. „Glaubst du wirklich, ich brauche Kakashi, um dieses Jutsu zu erlernen? Wir haben es so oft gesehen und ich habe mir so oft durchgelesen, wie es funktioniert, dass ich es mir selbst aneignen konnte. Gaara durfte auch Zeuge, dieser netten Technik werden“, erwiderte Carina und hatte nun wieder ihre eiskalte Maske aufgesetzt. Sie hob ihre Hand noch ein Stück höher. Sie war jetzt genau auf der Höhe von Lisas Brust und ihrem Herzen. Lisa schloss die Augen, sie wusste, dieser Angriff würde sie umbringen. „Ich will aber nicht gehen“, flüsterte sie sehr leise, sodass nur Carina sie hören konnte. Diese stockte kurz, brach ihren Angriff aber nicht ab. „Leb wohl Kakashi. Ich liebe dich“, dachte Lisa und atmete langsam aus. Beide Mädchen bemerkten nicht, dass Angesprochener eben die Lichtung betreten hatte und nun auf sie zustürmte. „Verdammt, ich schaffe es nicht“, dachte er verzweifelt und seine Augen weiteten sich angsterfüllt. Carinas Hand näherte sich Lisas Brust immer mehr, doch urplötzlich schob sich ein Bild vor Carinas innere Auge. Und noch eins und noch eins. Eine endlose Abfolge von Bildern. ^^ Flashback ^^ „Ich will aber nicht gehen“, weinte ein kleines, braunhaariges Mädchen und warf sich in die Arme ihrer Mutter, die beruhigend auf sie einredete. „Es muss aber sein, Lisa“, flüsterte Ayaka, ebenfalls den Tränen nah, da sie wusste, dass sie ihre geliebten Töchter nie wieder sehen würde. Sie sah zu ihrem Mann, der ihre andere Tochter auf dem Arm trug und beruhigend auf diese einredete. Das kleine Mädchen hatte auch Tränen in den Augen, ließ sie jedoch nicht fließen. „Ganz der Vater“, schoss es Ayaka durch den Kopf und sie umarmte Lisa, die eher nach ihr kam, noch fester. Takumi streichelte über das rabenschwarze Haar seiner kleinen Tochter und sagte: „Du bist eine Uchiha, meine kleine Prinzessin, vergiss das nie“, sagte er und Carina nickte leicht. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Pass gut auf deine kleine Schwester auf, versprichst du mir das?“ Erneut nickte das Mädchen und drückte sich noch ein letztes Mal an ihren Vater. „Stellt euch in den kleinen Kreis da“, sagte er, so freundlich wie er konnte, denn auch ihm war sein Schicksal bewusst. Ayaka liefen die Tränen nur so in Strömen über die Wangen und sie sah zu ihrem Mann. Dieser sah sie liebevoll an und nickte. Dann formten sie die ersten Fingerzeichen und Carinas Erinnerung verblasste, als es um sie herum schwarz wurde. ^^ Flashback Ende ^^ In der Wirklichkeit hatte diese Erinnerung nur Millisekunden gedauert und Carinas Hand befand sich immer noch gefährlich nahe auf dem Weg zu Lisas Brust. Doch genau in diesem Moment, in diesem kleinen unscheinbaren Moment, schien Carina bewusst zu werden, was sie im Inbegriff war zu tun und das Einzige, was sie noch denken konnte, war: „Ich kann es nicht!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)