Lebensfrust und Lebenslust von Lian (Kakashi Hatake im Ruhestand... ^^) ================================================================================ Prolog: Der Ruhestand --------------------- Es war mal wieder einer dieser Tage in denen Kakashi Hatake sich fragte, warum zum Teufel er noch mal in den Ruhestand gegangen war. Für seine 40 Jahre war er immer noch einer der besten Ninjas Konoha- gakures und was seine Gesundheit betraf, so mangelte es auch hier nicht. Leider, und vor allem zu seinem Leidwesen, lag jedoch die Grenze für Anbu- Mitglieder nun mal genau bei diesen 40 Jahren und nicht schon zum ersten und bestimmt auch nicht zum letzten Mal verfluchte der grauhaarige Kopierninja diese verflixte Zahl und den Tag seiner Geburt im Jahr des Hundes laut japanischem Kalender. Es war ja nicht so, dass er die S- Rang Aufträge der Hokage sehr vermisste, nur war er für einen Sensei eines neuen Geninteams zu alt und als Lehrer an der Akademie überqualifiziert. Büroarbeiten hatten ihm bis jetzt auch noch nie wirklich gelegen und so war es schließlich gekommen, wie es kommen musste. Er Kakashi Hatake, der Kopierninja Nummer eins, der am meisten gefürchtete Anbu Konoha- gakures war ein Couchpotato geworden. Couchpotato? Nun, sein neues wirklich sehr abwechslungsreiches Leben bestand aus der ziemlich gemütlichen Eigenschaft Liegen auf dem Sofa und Fernsehen. Natürlich durfte man die Chipstüten, die überall auf dem Boden verstreut lagen nicht vergessen und die kiloweise Frustschockolade, die er sich in den letzte vier Wochen reingeschaufelt hatte. Flüchtig hob der Grauhaarige seinen Kopf an und sah sich einmal in seinem Wohnzimmer vom Sofa aus um. Mit grimmigem Gesicht blieb er dabei an den sieben Präsentkörben hängen, die immer noch unangerührt zusammen mit dem verwelkten Blumenstrauß auf seiner Kommode vor sich dahin vegetierten. Nur noch bruchstückhaft erinnerte er sich an seinen letzten Arbeitstag… Die Hokage hatte ihm ein paar Auszeichnungen überreicht, immerzu nebenbei gelächelt, und dann dieses Grünzeug in seine Hände gelegt. Sein erster Gedanke? Na, vielen Dank für die Blumen… Sein zweiter Gedanke? 200 Meter bis zur nächsten Mülltonne… Und die Präsentkörbe? Nun, dass war die glorreiche Idee seiner ehemaligen Schülerin Sakura Haruno gewesen. Wobei er sich selbst an dieser Stelle korrigieren musste. Sakura Uchiha traf es heut wohl besser. Natürlich waren nicht alle von ihr, was man ganz deutlich an dem zweiten Korb rechts daneben sah, der gerade so überquoll vor Instantramen und damit die paar Entspannungsduftkerzen in Fliederfarben beinahe ganz verdeckte. Hinata hatte es bestimmt nur gut gemeint, doch ihr Ehemann wie immer mal wieder übertrieben. Tja, Naruto würde sich wohl nie ändern. Und die restlichen fünf? Da brauchte man nun wirklich nicht lange zu überlegen… Einer stammte von Sai und Ino Yamanaka, der Nächste von Shizune und Iruka, der in grünes Geschenkpapier eingewickelte Bastkorb von Gai, der daneben von Lee, wobei die beiden Körbchen eine verblüffende Ähnlichkeit aufwiesen und der Letzte von Tenten und Neji Hyyuga. Keines dieser Mistdinger hatte er bis jetzt angerührt, weder die Briefumschläge noch die Grußkarten. Es war einfach nur deprimierend wie wenig Anerkennung man ihm doch entgegengebracht hatte nach all den Jahren voller Aufopferung und Tatenkraft bei der Arbeit. Frustriert griff der Ex- ninja nach seinen neuen besten Freund Mister Sake, den er zuvor auf dem Tisch abgestellt hatte und schaltete das Fernsehprogramm wieder ein. Schließlich wollte er doch seine neue Lieblingsserie nicht verpassen. Wie die hieß? `Bingo zum Frühstück`… Noch fragen? … Kapitel 1: erster Besuch ------------------------ „JIRAYA- SAN!“ Es war ungefähr 11 Uhr Vormittag an einem gemütlichen Samstag, als aus dem sonst so ruhigen Uchihaviertel eine laute Stimme ertönte. Woher diese genau kam? Nun, dazu musste man das Kinderzimmer eines der Familienmitglieder betreten und einen Blick auf das sich dort abspielende Geschehen werfen… „Nun reg dich doch nicht so auf, Sakura… es war… nun früher oder später wird der Junge eh auf den Geschmack kommen.“ „Auf den Geschmack?! Auf den Geschmack?! Kusame ist acht Jahre alt, Jiraya! Er ist definitiv noch zu jung für deine abartigen, perversen Heftchen!“ Wutschnaubend sah die Zorisakura auf den alten Sanin nieder, welcher vor ihr auf den Boden kauerte und abwehrend die Hände vor seinen Körper hielt. Auf ihrer Stirn pulsierte laut pochend eine Ader und ihre rechte Hand hatte sich zu einer Faust geballt, während die Andere das kleine rosafarbene Heft darin eisern zerquetschte. „Ja, okay… vielleicht ist er noch zu jung dafür, aber er hat doch gar nicht viel gelesen oder gesehen…. Nur die eine Seite und da steht wirklich, absolut nichts Perverses drin!“ Den tränennahe sah der Bergeremit zu, wie die einzelnen Seiten seines bis jetzt größten Erfolges als Autor, alle knickten und die Uchiha ihm zum Schluss den übrig gebliebenen Papierball entgegen schnipste. Seine schöne Arbeit…. Verachtet, zerknüllt, kaputt. Dieser Tag war einfach nur zum Heulen… „Jiraya- Oba- chan hat Recht, Mama. Ich hab nicht einmal die ganze Seite lesen können. Bitte schlag ihn nicht, wie du es immer bei Onkel Naruto tust!“ „Siehst du! Es war nicht einmal die ganze Seite!“ Grübelnd sah Sakura abwechselnd von ihrem Sohn zu dem Bergeremiten. An Schlagen hatte sie noch gar nicht gedacht, aber es war eine gute Idee. Eine wunderbare zum nachdenken anregende Ohrfeige ganz nach Tsunades Rezept würde dem alten Sack bestimmt ein bisschen auf die Sprünge helfen. Was fiel ihm auch ein, ihrem achtjährigen Sohn dieses abartige Heft in die Hand zu drücken?! Andererseits hatte ihr kleiner Liebling zum Glück wohl doch nichts von den nicht jugendfreien Praktiken in diesem Buch mitbekommen… Sollte sie wohlmöglich mal ein Auge zudrücken und den alten Mann von dannen ziehen lassen? „Du hast fünf Sekunden, kauziger Bergeremit.“ Mit zusammengekniffenen Augen sah die rosahaarige Kunoichi zu, wie Jiraya das Papierbällchen aufhob und mit schnellen Schritten zur Tür hechtete. Gerade wollte sie sich von dem Anblick abwenden, als Kusame an ihrem Rock zog und sie mit einem grübelnden Blick ansah. „… Mama, was ist eigentlich damit gemeint, wenn man sagt: Ihre Melonen sahen aus wie die Evas aus den Garten Eden?“ Es brodelte gefährlich. Und genau in dem Moment setzten etliche Seismographen in der Region für ein paar Sekunden aus. „JIRAYA!“ Gerade so erwischte der Sanin die Kurve und verschwand unter den Leuten auf der belebten Straße… ……………………… „Minato- kun!“ Stürmisch lief Sayuri auf einen blonden Jungen in ihrem Alter zu. Sie hatte aber auch ein Glück Minato ausgerechnet heute zu treffen, wo doch gerade Wochenende war, und sie sich erst wieder in der Akademie begegnet wären. Gerade so kam sie vor ihm zum stehen und versuchte dabei ihre rosafarbenen Haare, die der Wind zerzaust hatte, wieder in Ordnung zu bringen. „Konchi wa, Sayuri- chan. Warum so stürmisch?“ Verlegen sah das Mädchen auf den Boden und überlegte angestrengt. Ja, warum war sie noch mal auf ihn zugelaufen? Nun nachdem sie ihn vom weiten erkannt hatte, war es einfach mit ihr durchgegangen und ohne groß nachzudenken hatte sie schon seinen Namen gerufen und war losgerannt. So was Peinliches konnte aber auch nur ihr passieren und nun stand sie da, wie ein Drops! Minato betrachte die Schwester seines besten Freundes nachdenklich. Er hätte wirklich nicht gedacht gerade sie zu treffen und dazu auch noch allein. Schließlich hang Sayuri sonst immer mit ihrer Mädchenclique herum und versuchte angestrengt ihren Bruder und ihn zu meiden, wobei da fiel ihm auf, wenn er bei den Beiden zu Hause war, sie wiederum kaum von seiner Seite wisch. „Ich… ehm, also…..“ Zum Teufel noch mal, dass war ja wirklich zum Haare raufen, sonst hatte sie doch auch nie Sprachprobleme. In Gedanken stampfte die Rosahaarige einmal mit dem Fuß auf. Sollte sie ihn vielleicht fragen, ob er… ob er mal mit ihr ausgehen würde? Immer noch verlegen sah sie in die blau- grauen Augen ihres Gegenüber, welcher sich plötzlich leicht vorbeugt hatte und sie mit einem skeptischen Blick ansah. Bevor die kleine Uchiha reagieren konnte, spürte sie auch schon eine kühle Hand auf ihrer Stirn. „Sayuri- chan, sag mal hast du Fieber? Du bist so rot im Gesicht.“ Vor lauter Scham wurde die angehende Ninja nur noch röter als ohne hin schon und schüttelte heftig ihren Kopf. „Nein… hehe… mir geht’s gut. Ist nur etwas kalt…. Ist ja schließlich Herbst.“ „Stimmt.“ Grübelnd schloss der blondhaarige Junge seine Augen und dachte einen Moment nach. Sayuri- chan war also kalt… und was half am Besten gegen Kälte? Nun, ganz klar… Ramen natürlich! Sein Vater sagte ohnehin, Ramen wäre stets die Lösung aller Probleme… Lächelnd nahm der Blauäugige die Hand seiner Klassenkameradin und rannte auch schon los Richtung Nudelstand. Sayuri die davon noch überraschter war, als von Minato´s besorgten Miene vorhin, versuchte mit seinem Tempo mitzuhalten und fasste sich mit der freien Hand an ihre Brust. Schlug ihr Herz schon immer so schnell oder bildete sie sich das nur ein? Und wo wollte der Uzumaki eigentlich mit ihr hin? Vielleicht zu ihm nach Hause? Oder noch besser, vielleicht sogar an einem geheimen Ort, wo sie ganz alleine sein konnten!? Das Wunschdenken der Schwarzäugigen hörte jedoch abrupt auf, als sie das große gelbe Schild mit der Aufschrift `Ichirukka´s Nudelsuppenstand` erblickte und den Geruch vom gebratenen Hühnerfleisch einatmete. Ihr Gesicht verzog sich zu einem gequälten Lächeln. Da wollte Minato- kun also mit ihr hin… er dachte aber auch immer nur ans Essen. „Konchi wa, wir hätten gerne zweimal Ramen! Oder willst du was anderes Sayuri- chan?“ Fragend starrte der Akademieschüler die Rosahaarige an. Wie süß!!! Sicher, sie war etwas enttäuscht, aber andererseits konnte sie bei diesem Anblick Minato´s schlecht zu irgendwas `nein` sagen… Er war ja so niedlich! Ganz anders als ihr nerviger, dummer Bruder, wobei … an den wollte sie jetzt lieber nicht denken. „Zweimal Ramen kommt sofort! Und Minato? Wie geht es deinem Vater?“ Grinsend nahm der kleine blondhaarige Junge die beiden Schüsseln mit Nudelsuppe entgegen und stellte sie vor Sayuri und ihm ab. „Ganz gut eigentlich. Nun, ich sehe ihn nicht sehr oft. Er muss viel arbeiten in letzter Zeit…“ „Ach so, na dann…“ Freundlich strich der Nudelstandbesitzer Minato einmal über den Kopf und drehte sich danach wieder zu seinem Herd um. Gierig schlang der Blondschopf das Essen hinunter und summte dabei vergnügt vor sich hin. Grinsend nahm nun auch Sayuri ihre Stäbchen in die Hand. Vielleicht würde das ja doch noch ein schöner Augenblick werden… …………. nach einer Weile………………. „Du, Sayuri- chan… also du, ehm….“ Nervös stupste Minato, nachdem er die letzten Nudeln hinter geschluckt hatte, seine beiden Zeigefinger aneinander. „Hai?“ „Also, du hast nicht zufällig… irgendwie, na ja…. Ein bisschen Kleingeld einstecken?“ Tief holte die Uchiha Luft und ließ danach ihren Kopf auf die Tischplatte fallen. Sie hätte es wissen müssen… ……………am frühen Nachmittag……….. Entsetzt starrte der Ex- Anbu noch immer auf den Telefonhörer in seiner Hand. Da hatte er doch einmal in diesen vier Wochen den Hörer abgenommen und schon meldete sich der Teufel persönlich bei ihm. In seinem Fall sah der Teufel folgendermaßen aus: Er hatte schwarze Haare und lief in einem grünen Gummianzug herum…. Richtig geraten! Es konnte sich dabei nur um Gai handeln und zu allem Überfluss wollte der Ninja ihm auch noch die letzten Missionsberichte auf die Nase binden bei denen er nicht mehr hatte mitwirken können. Es interessierte ihn eigentlich überhaupt nicht, was die anderen Ninjas in der letzten Zeit so getrieben hatten. Schließlich würde sich das nur wieder negativ auf seine Laune ausüben und danach müsste er erst wieder einkaufen gehen, da ihm die Frustschokolade ausgegangen war. So ein Mist aber auch. Fehlte ja nur noch, dass es plötzlich bei ihm an der Tür klingelte und Teufel Nummer Zwei davor stand. Nun, diesen Gedanken hätte Kakashi wohl lieber nicht denken sollen, denn kaum 20 Sekunden später ertönte auch schon seine eigene Haustürklingel… Wutschnaubend machte sich der Kopierninja auf den, seiner Meinung nach, `langen` Weg zur Eingangstür seiner Wohnung und schob grob den rostigen alten Riegel beiseite. „Oji- san!“ Schlagartig ließ Kakashi seine Tür wieder ins Schloss fallen. Nein! Unmöglich! Das konnte sie nun wirklich nicht von ihm verlangen! Wie nach einer harten Trainingstortour liefen dem Hatake plötzlich die Schweißperlen die Schläfen hinab und verzweifelt suchte der Ex- ninja nach einer Ausrede. Irgendeine würde sich doch wohl finden lassen, wo ihm doch sonst immer so viele einfielen. Doch leider stand sein Gehirn wohl mit dem Fuß auf dem Bremspedal… „Kakashi- sensei, ich bin es Sakura! Nun machen sie schon wieder auf!“ Seufzend gab sich der Ex- Anbu letztendlich nach langem Überlegen geschlagen und öffnete die Tür. Was er da vor sich sah war nicht nur erschreckend und grausam bestechend zugleich… nein… sondern auch noch extremst hinterlistig. „Oji- san!“ Schlagartig wurde er von kleinen Patschhändchen umarmt und von leuchtenden blauen und grünen Augen angeblickt. Sakura die die Szene verschmitzt mit ansah, kam aus dem Quietschen vor Entzückung fast nicht mehr raus und trat nach kurzem Warten auch sogleich mit ihrem kleinsten Sohn auf dem Arm ein. „Oji- san, wir haben dir was mitgebracht!“ „Ach ja, was denn?“ Schnell hatte Kakashi sein gutgelauntes Gesicht aufgesetzt und lächelte seine drei Patenkinder abwechselnd an. Sayuri, Kusame und Minato lächelte fröhlich zurück. „Hier! Ein paar Gänseblümchen!“ „Und eine Tüte Ramen.“ „Ramen? Was soll er denn mit Ramen?“ „Mein Vater sagt, man kann nie genug Ramen haben.“ „Tse… so ein Blödsinn.“ „Das ist kein Blödsinn, Teme!“ „Wenn du meinst, Dobe.“ „Nun Sakura, lass mich raten… dir ist mal wieder ein Babysitter abhanden gekommen.“ Ein gezwungenes lächeln zierte das Gesicht der Rosahaarigen. „Nun, sagen wir einfach: Jiraya ist in allen Punkten durchgefallen.“ „Dacht ich mir. Und wann holst du sie wieder ab?“ „Morgen Mittag, wenn es dir natürlich nichts ausmacht. Oder was meint ihr Kinder?“ Da war er wieder. Dieser hinterhältige Ton in ihrer Stimme, den Kakashi so hasste. „HAI!“ Synchron schallte es aus den drei kleinen Mündern und unweigerlich verzog der Ex- Anbu sein Gesicht zu einer wissenden Miene. War ja auch irgendwie klar gewesen, oder? „Na dann, tüüütelüüü!“ In Sekundenschnelle wurde Kakashi das kleinste Familienmitglied des Uchiha- Clans in den Arm gedrückt und danach buchstäblich die Tür vor seiner Nase zu geworfen. Seufzend fuhr sich der Kopierninja einmal durch die Haare und blickte dann auf die drei Knirpse hinab, die abwartend vor ihm standen. Na das konnte ja was werden… あリがト Kapitel 2: dicke Luft --------------------- „Oji- san? Hast du irgendwo noch Klopapier?“ „Oji- san, wann willst du eigentlich mit uns trainieren?“ „Sayuri hat mich geschlagen, Oji- san!“ „Oji- san! Oji- san! Was machest du da eigentlich?“ „Oji- ….“ „STOP!“ Frustriert schloss Kakashi Hatake seine Augen und atmete vorsichtig ein und aus. Der kühle Lufthauch in seiner Lunge ließ seine Stimmbänder unangenehm zittern und ganz deutlich spürte der Grauhaarige ein leichtes Ziepen in seiner rechten Schläfe, was ein deutliches Anzeichen für baldige Kopfschmerzen war. „Und jetzt… jetzt bitte noch einmal ganz langsam und von vorne.“ „Also ich…“ „Also wir…“ „Hey! Ich rede zuerst!“ „Aber ich war zuerst da, Teme!“ „Vergiss es, Dobe!“ „ANKI! UND ZWAR ALLE BEIDE!“ ( `Anki` = Ruhe, soviel wie Klappe) Ein tiefes Seufzen erfüllte die Kehle des alten Jonin und mit einem dankbarem Lächeln wandte Kakashi sich Sayuri zu, die ihren Bruder sowie Minato abwechselnd mit einem strafenden Blick ansah. Kami- sama hatte er es wohl zu verdanken, dass die kleine Uchiha mehr nach ihrer Mutter kam, als nach ihrem Vater und somit die beiden Streithähne und gleichzeitig besten Freunde total unter Kontrolle hatte…zum Glück aber auch. „Also Sayuri- chan…. Mein noch nicht taubes Ohr hört dir voll und ganz zu.“ Kaum hatte Kakashi diesen Satz ausgesprochen, setzten die beiden Jungs eine entschuldigende Miene auf und zogen den Kopf ein bisschen ein. Sich schämend starrten sie den Erdboden an, als ob es da etwas Interessantes zu entdecken gäbe, und wischen seinem tadelnden Blick aus. „Erstens: Auf ihrer Toilette ist kein Klopapier mehr, Hatake- oji- san. Zweitens: Minato- kun lässt fragen, wann sie mit uns trainieren und Drittens: Und das habe ich dir schon dreimal gesagt, Kusame- ni- san, war das mit dem Schlag ein versehen!“ „Pah! Wer´s glaubt!“ „Schluss jetzt! Also die Klopapierrollen befinden sich im Schrank unter dem Waschbecken, Sayu. Trainieren werde ich mit euch nach dem Abendbrot und hör endlich auf beleidigt zu sein, Kusame, deine Schwester hat sich gerade bei dir entschuldigt!“ Kakashi´s Rede endete abrupt und sofort verschwand die kleine rosahaarige Uchiha auf dem Klo und ließ ihren immer noch schmollenden Bruder und Minato zurück, wobei Letzterer einen leicht enttäuschten Eindruck machte. Seufzend wandte sich der Ex- Anbu wieder der noch kalten Milch im Topf zu, die keinerlei Anzeichen von irgendeiner Aktivität machte und wahrscheinlich auch nicht machen wollte… Bloß gut, dass er noch Babymilchpulver vom letzten Mal da hatte, sonst hätte er heute wirklich noch einkaufen gehen müssen und das mit der gesamten Rasselbande. Ein schrecklicher Gedanke Nicht der Einkauf, der meist im reinsten Chaos endete, bereitete dem Hatake Angst, … sondern allein die Tatsache, dass fast alle weiblichen Wesen über 30 und ledig, bei diesem Einkauf, meist wie verrückt aufquietschend und süssholzraspelnd, hinter ihm her liefen. Immer öfter trieb ihm das den reinsten Angstschweiß auf die Stirn. Mal ehrlich… kaum sahen diese Frauen einen gut aussehenden und freundlich mit Kindern umgehenden Mann, musste sie sich gleich an seine Fersen heften… Eigentlich ganz schön deprimierend. Kakashi hätte gern noch ein bisschen länger darüber philosophiert, beziehungsweise sich unaufhaltsam in Gedanken darüber ausgelassen, doch unterbrach ein kurze spitzer Schrei seine Gedankengänge, wobei ihm vor Schreck auch gleich der Topf, in dem er noch immer rührte, von der Herdplatte kippte und ihm, samt lauwarmer Babypulvermilch über die Hose schwappte. Fluchend machte sich der Grauhaarige, nachdem er nach einem Wischtuch gegriffen hatte, so schnell wie möglich auf den Weg ins Badezimmer, von wo der Schrei her kam, und blieb danach schlitternd, über den Holzboden, in der offenen Türe stehen. Sein frustriertes Gesicht verschwand sofort bei dem Anblick, der sich ihm da bot und unwillkürlich musste er einmal kurz auflachen. „Das ist nicht komisch! Oji- san! Haben sie nie gelernt die Klobrille herunter zu klappen?!“ „Gomen, Sayuri- chan… aber ich als einsamer, alter Mann bin es einfach nicht gewöhnt mit einer kleinen Lady ein Badezimmer zu teilen.“ Lachend betrachtete er noch immer das rosahaarige Mädchen, welches mit ihrem Hintern eingeklemmt in seiner Toilette saß und leise vor sich hinfluchte. Ganz die Mutter… Wobei er natürlich Klein- Sakura noch nie in so einer Situation gesehen hatte, jedoch deutlich von ihrem Verhalten auf ihre Tochter schließend konnte. „Moment ich helfe dir da raus.“ Ja, ja… Kinder waren schone eine Sache für sich. ………………………. An dem kleinen Ramenstand zwischen dem Hokageturm und dem Marktplatz Konoha- gakures herrschte reges Treiben. Der sonst so stille Ort wurde von drei laut diskutierenden Stimmen heimgesucht, wobei eine sich mehr oder weniger versuchte aus dieser Unterhaltung herauszuhalten. Hinata Uzumaki sah abwechselnd zwischen ihrem Mann, ihrer besten Freundin und deren Ehegatten hin und her, die alle drei eine leicht in Falten gelegte Stirn aufwiesen und sich zum ersten Mal seit langem… seltsamerweise … nicht einig waren. Ihr besorgter Blick blieb vor allen Dingen an Naruto hängen, der immer noch stur in die Augen des Uchihas sah und dieses Mal tatenkräftig dabei unterstützt wurde…. Nämlich von Sakura selbst, die damit nicht nur ihrem Ehemann in den Rücken viel, sondern die Situation nur noch mehr zum brodeln brachte. „Tatsache ist doch, dass wir in den letzten Monaten viel zuwenig Zeit für die Familie hatten. Tsunade- sensei beansprucht außerdem nicht nur uns. Kiba und Sai beklagen sich auch, dass sie fast nicht mehr nachhause kommen und gerade bei Sai ist die Situation brenzlig. Schließlich ist Ino- chan schwanger!“ „Genau. Und wie Saku- chan schon sagte, Teme, ist es heut nicht leicht einen Babysitter zu finden geschweigeden auch einen, der nicht so viel kostet, echt jetzt!“ Genervt stöhnte der Uchiha auf. Seit einer Woche lagen ihm sein bester Freund und seine Frau schon wegen der Überstunden auf Arbeit in den Ohren. Ihm selbst machte es ja nichts aus, so viele Aufträge zu erfüllen, doch sahen das wohl alle Anderen außer ihm anders. „Das Thema hatten wir doch schon, Dobe. Also, warum fangt ihr beiden jetzt wieder damit an? Jiraya reicht doch als Aufpasser völlig aus!“ „Pah! Dieser alte Sack, hatte nichts Besseres zu tun, als sich durch unseren Kühlschrank zufuttern. Außerdem hat er doch tatsächlich Kusame eines seiner perversen Heftchen in die Hand gedrückt! Wirklich ein sehr guter Aufpasser, Sasuke- kun!“ Leicht verzog der Uchiha sein Gesicht zu einer entsetzten Miene. „Er hat was?!“ Sakura warf ihrem Mann einen bösen und sogleich wissenden Blick zu, wobei sie automatisch eine ihrer Hände auf dem Tisch aufstützte. „Tja, wenn der werte Uchiha- san nicht so oft auf Arbeit sein würde, hätte er von all dem mitbekommen!“ Die Worte der Rosahaarigen hatten gesessen und unwillkürlich warf Hinata ihrem Mann einen warnenden Blick zu. Diese Unterhaltung hatte nun ein ganz anderes Kaliber erreicht, bei welchem sie sich lieber raushalten sollten… „Was soll das heißen? Willst du mir etwa schon wieder vorwerfen ich würde zuwenig Zeit mit den Kindern verbringen!?“ „Tatsache ist nun mal Tatsache, Liebling, oder wann hast du zuletzt mal etwas mit den Beiden unternommen? Lass mich überlegen… vor zwei Wochen?!“ Trotzig starrte Sasuke seiner Frau entgegen. In Gedanken wahrhaftig überlegend, wann er das letzte Mal etwas mit Sayuri und Kusame gemacht hatte. Ein undeutliches Knurren trat danach aus seinem Mund. „Vor einer Woche…“ Sich bestätigt fühlend haute die Medical- nin einmal auf die Tischfläche. „Und was sagt uns das!“ „Das du dir einen viel zu großen Kopf darum machst, Sakura. Als ich in Kusame´s und Sayuri´s Alter war, bin ich auch ohne Babysitter ausgekommen! Außerdem sehen wir uns doch immer zu Abend- und Mittagessen!“ Der schwarzhaarige Anbu hatte sich gegenüber seiner Frau nun auch aufgeplustert. Seine dunklen Augen zwängten sich immer mehr zusammen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass nun auch bei ihm bald der Kragen platzen würde. Die Situation rettend, warf nun auch Hinata endlich mal ihren Zettel in den Topf und lenkte somit die Diskussion auf ein ganz anderes Thema. „Wo hast du unsere Kinder eigentlich jetzt gerade untergebracht, Sakura- chan?“ Leicht verwirrt wandte die Uchiha ihren Blick der Uzumaki zu, die ein schüchternes, jedoch aufrichtiges Lächeln aufgesetzt hatte. Augenblicklich entspannten sich auch ihre Gesichtszüge… „Bei Hatake- san.“ Schlagartig ertönte ein starkes Husten neben ihr. Naruto hatte sich glatt an seiner Nudelsuppe verschluckt. „Wie… wie hast du Kakashi- sensei denn dazu rum bekommen, Saku- chan?!“ „Ehm, ja… klassische Überredungskunst?“ „Tse… musstest du ihm das nun auch noch antun! Er hat doch schon genug zu verkraften wegen der ganzen Ruhestandssache.“ Sasuke musterte seine Frau angesäuert. Das sie auch immer solche Aktionen allein beschloss! „Wie? Was für eine Ruhestandssache? Ich dachte er freut sich endlich mal mehr Zeit für seine anderen Aktivitäten zu haben.“ Verwirrt blickte Naruto zu seinem besten Kumpel und kam nicht umhin die Essstäbchen mit einem Stirnrunzeln abzulegen. Genervt schüttelte der Uchiha seinen Kopf. „Du kapierst auch gar nichts, Dobe.“ „Nenn mich nicht immer Dobe, Teme!“ „Dobe.“ „TEME!“ Verzweifelt tauschten die beiden Frauen ein paar Blicke aus. Es war wohl Zeit nach hause zu gehen und die `friedvolle` Runde zu beenden. Schließlich gab es ja auch noch ein Morgen… …………………….. Ich weiß, dass Ende ist etwas abrupt, aber ich hoffe das Kapitel ist so für sich ganz in Ordnung! ^^ LG Lian Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)