Die Königin des Mondrudels von Dance_with_the_Dead (Die Stimme der Vernunft) ================================================================================ Kapitel 2: Tödliche Gefahr -------------------------- Tödliche Gefahr Ich hatte diesen unglückseligen Tag also überstanden. Nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte, fiel ich in einen unruhigen Schlaf. Ich träumte von Schatten, die mich jagten und von einer weißem Gestalt, die mich errette. Ich wachte schlagartig auf und sah auf die Uhr. Drei Uhr morgens- uff. Ich erhob mich um etwas trinken zu gehen, hörte jedoch plötzlich ein merkwürdiges Geräusch. Ich spitzte die Ohren, da es in meinen Zimmer stockdunkel war. Das einzige Geräusch, das ich vernahm, war das Ticken der Uhr. Ich zuckte mit den Schultern. Leise schlich ich zur Tür hinaus und in die Küche zum Kühlschrank. Ich nahm die Wasserflasche hinaus. Nachdem ich getrunken hatte, stellte ich sie wieder in den Kühlschrank. Just in dem Moment sprang mir etwas auf die Schulter und ich zuckte erschrocken zusammen. „Shh. Ganz ruhig. Ich tue dir nichts. Du musst fliehen.“ „Was?“, flüsterte ich. „Du musst fliehen.“ „Ich gehe erst mal in mein Zimmer, wenn es dir nichts ausmacht.“ „Ist gut.“ Ich ging also zurück in mein Zimmer, schloss die Tür und schaltete meinen Globus an. Ein schwacher Lichtschein erhellte nun das Zimmer. Das Etwas sprang von meiner Schulter und setzte sich auf meine Hand - es war eine braune Maus. „Ok. Jetzt bin ich vollkommen durchgedreht und höre kleine Nagetiere sprechen. Ode ich träume einfach nur.“ „Du träumst nicht. Ich bin Jordan.“ „Der Fluss des Todes?“ „Ja… äh nein - ich heiße bloß so. Du musst fliehen, sie sind auf den Weg hierher.“ „Wer sind sie?“ „Die, die dich töten wollen.“ „Lass mich raten, ich muss übern Jordan fliehen.“ „Nein. Herr Gott nochmal. Hör mir zu: Folge den Pfad deines Herzens und du wirst gelangen zu deiner Bestimmung. Blicke nur nach vorn, nie zurück.“ „Wie jetzt, ich soll mein Herz rausschneiden um den Weg zu finden?“, sagte ich grinsend. „Waah…! Nein, folge deinen Instinkt.“ „Weiß ich doch. Habe doch nur einen Scherz gemacht.“ „Erschreck mich doch nicht so.“ „Sorry. Ich ziehe mir etwas anderes an.“ Ich zog mich um und bekleidete mich mit einer mitternachtsblauen Jogginghose, einen schwarzen T- Shirt über das ich meine schwarze Fleecejacke zog und zum Schluss noch meine schwarzen Turnschuhen. „Gut. Ich bin fertig.“ „Viel Glück.“ „Kommst du nicht mit?“ „Nein, du musst es allein schaffen.“ „Na toll.“ Ich knipste das Licht aus, zog das Rollo etwas hoch und sprang aus dem Fenster. Alles kein Problem, wenn man im ersten Stock wohnt. Irgendetwas sagte mir, dass ich in Richtung Wald gehen musste. So ging ich zügig die Straße entlang, die zum Wald führte, der etwas außerhalb der Stadt lag. Nach ca. 20 Minuten erreichte ich das Ortsausgangsschild. Von hier aus lief man noch etwa 10 Minuten zum Wald. Ich spürte ein Kribbeln im Nacken, angesichts der menschenleeren Straßen ein gruseliges Gefühl. Ich erinnerte mich an die Worte der Maus- Blicke nur nach vorn, nie zurück. Ich lief weiter wie bisher, denn wenn ich beginnen würde zu rennen, so wusste ich, würde das Etwas hinter mir mich angreifen. So verfolgte es mich wenigstens nur. Ich erreichte den Wald. Das Ding hinter mir beschleunigte - ich hasse rennen, aber wohl oder übel blieb mir jetzt nichts anderes übrig. Ich sprintete los. Doch mein Verfolger kam immer näher. Vor mir tauchte plötzlich eine Waldschranke auf. Kein Problem für jemanden, der gerne springt, wohl aber eins, wenn man den Reflex hat sich danach abzurollen und verfolgt wird. Ich sprang rüber und rollte mich ab. Nun war ich allerdings am Boden und das Tier stand genau über mir. Moment mal. Habe ich Tier gesagt? Es handelte sich eher um ein Skelett einer riesigen Raubkatze. Es knurrte und ich sagte: „Hi. Ich bin schwer verdaulich musst du wissen, vor allem für Leute wie dich, die keinen Magen haben.“ Ich kicherte nervös und das Tier stieß ein Brüllen aus. „Oh. Ich versteh schon. Du siehst das anders. Weißt du, ich frage mich, warum du mich fressen willst. Ich meine du hast doch wirklich keinen Magen.“ Das Monster krümmte sich und wollte gerade zuschlagen, als es von einen Wurfstern aus Silber getroffen wurde. Es stieß einen letzten Schrei aus und zerfiel zu Staub. Ich stieß erleichtert Luft aus, die ich angehalten hatte und merkte, dass mein Herz bis zum Hals schlug und das Blut rauschte in meinen Ohren. „Sag, was machst du nachts ganz allein im Wald?“, fragte eine männliche Stimme, deren Klang ich nicht einordnen konnte. Ich stand auf und putzte mir die Sachen ab. „Ich habe etwas zu erledigen.“, antwortete ich und betrachtete den Mann - er trug schwarze Kleidung, hatte dunkle Haare, blasse Haut und seine Augen waren irgendwie merkwürdig. Sie schienen rötlich zu leuchten. Mein Instinkt sagte mir, dass man diesen Mann nicht trauen konnte. Er starrte auf meine Halsschlagader. „Was zu erledigen, hmm?“ „Ja allerdings. Danke, dass sie mich gerettet haben, aber ich muss meinen Weg fortsetzen.“ „Du musst wissen, dass ich hungrig bin… schon lange Zeit.“ Seine Eckzähne wurden länger. „Tut mir Leid, aber ich habe leider nichts mit.“ „Oh doch. Es fließt durch deine Venen.“ Er kam näher, so nah, dass seine Nasenspitze fast die meinige berührte. Ich sah ihn in die Augen, hob das Knie und rammte es dort hin, wo es am meisten weh tut. „Uuh.“, stöhnte er und krümmte sich. Ich nutzte die Gelegenheit um an ihm vorbei zu rennen. Doch weit kam ich nicht, denn der Vampir sprang von hinten an mich heran, packte mich und schleuderte mich gegen einen Baum. Ich landete mit voller Wucht rücklings daran, fiel zu Boden, sprang jedoch gleich wieder auf. Dem Vampir blieb vor Erstaunen die Spucke weg. „Wie… du müsstest bewusstlos sein, dich nicht mehr rühren können.“ Ich schnaubte. „Oft ist nichts so, wie man es vermutet.“ „Mir egal. Ich brauche dein Blut und ich bin wütend. Ich werde dich nicht schonen.“ „Hör mal zu du Blutsauger. Ich habe wirklich keine Zeit für sowas.“ „Du wirst bald mehr als genug Zeit haben, wenn du mein bist.“ Ich knurrte und lief weiter. „Bleib stehen!“ Plötzlich stand er vor mir und krallte sich in meine Schulter. Ich grub meine Zähne in seine linke Hand. „Aah! Du Mistvieh.“ Er ließ los, doch bevor ich ausweichen konnte, hatte er einen Wurfstern nach mir geworfen. Er landete in meiner rechten Brustkorbseite, direkt in der Lunge. Ich keuchte und fiel auf die Knie. „Jetzt wirst du mein.“ Eine leuchtend weiße Gestalt sprang in genau diesen Moment zwischen den Bäumen hervor. „Nein! Sie gehört mir!“, fauchte der Vampir. „Sie gehört niemanden!“ Mein Blick verschwamm, doch ich erkannte den Umriss eines riesigen weißen Wolfes, der den Vampir mit einen Hieb seiner Pfote zur Seite warf. Dann wurde mir schwarz vor Augen. Als ich erwachte, lag ich auf einen weichen Bett. Ein Mädchen mit blassen lilafarbenen Haaren und roten Augen beobachtete mich. Es war etwa in meinen Alter. „Hallo, wo bin ich?“ Das Mädchen antwortete nicht. Der weiße Wolf kam herein. „Sie kann nicht reden und nicht hören.“ „Sie ist taubstumm?“ „Ja, das ist meine Tochter Lurani.“ „Deine Tochter?“, ich redete mit den Wolf, als wäre es selbstverständlich, dass Menschen mit Tieren kommunizieren können. „Aber… wie kann sie…“ „Meine Frau war ein Mensch, der sich in einen Wolf verwandeln konnte, wann immer sie wollte. Na ja und wo die Babys herkommen weißt du sicherlich.“ „Hm. Die bringt der Klapperstorch.“ „Ha. Sag mir, hast du die Kette deines Opas?“ „Ja. Hier.“ Ich holte die silberne Kette hervor, die ich in meine Hosentasche gesteckt hatte. „Gut. Dein Opa konnte sich auch in einen Wolf verwandeln.“ „Was? Aber wieso wusste das keiner?“ „Er hat es nie jemanden erzählt.“ „Aber wieso?“ „Was glaubst du, wie die Leute reagiert hätten?“ „Oh… vermutlich hätten sie ihn für verrückt erklärt, eingesperrt oder Experimente mit ihm gemacht.“ „Ganz genau. Nun zu der Kette, kannst du sie öffnen?“ „Wie? Oh Moment.“ Ich öffnete die Kette und ein Lichtpunkt kam heraus. „Was ist das?“ „Folge dem Licht?“ „Ich will aber nicht sterben.“ „Ha ha. Keine Sorge, dieses Mal bist du nicht allein.“ „Du kommst mit?“ „Nicht nur ich.“, mit diesen Worten stieß er ein Heulen aus. Kurz darauf kamen ein schwarzer Wolf mit blauen Augen, ein roter Wolf mit grünen Augen und ein grauer Wolf mit grauen Augen. Der graue Wolf war ein Weibchen. „Was ist das?“, fragte der graue Wolf. „Das ist unsere Herrin Anad.“ Machst du Witze? Das ist ein Halbmensch.“ „Äh? Halbmensch?“ „Oh habe ich das noch nicht erwähnt?“ „Was?!“ Lurani holte einen großen Spiegel. Ich sah hinein und sprang entsetzt aus dem Bett. Ich hatte Wolfsohren- grüne Augen und eine Rute und zwar in einen sandfarbenen Ton. „Was um Himmels Willen…?“ Der schwarze Wolf wedelte mit der Rute. „Also ich finde du siehst gut aus… viel besser als diese… Menschen. Ich bin gespannt, wie du vollständig verwandelt aussiehst.“ „Luap, du bist ein Schleimer.“, meinte der rote Wolf grinsend. „Sehr schön Ydoc und Luap. Wenn ihr fertig seid, würde ich jetzt gerne aufbrechen.“ . Das Licht zog mittlerweile Kreise über meinen Kopf.“ „Gut Licht. Geh voran.“, sagte ich. Das Licht führte uns aus der Höhle. Als wir draußen waren, wandte sich das Licht nach links. „He, warte mal kurz. Ich weiß, wer du bist.“ Das Licht kam zurück und hielt etwa fünf Zentimeter vor meinen Augen an. „Opa?“ Das Licht hüpfte und wurde größer, bis es schließlich die Größe eines Mannes hatte, dessen Ähnlichkeit zu meinen Vater unübersehbar war. Ich hatte meinen Opa väterlicherseits nie kennen gelernt, er starb lange vor meiner Geburt. Seine Gestalt wirkte geisterhaft - er bestand immer noch nur aus Licht. „Du bist klug. Lass uns aufbrechen.“ „Wohin?“ „Ruhig. Folge mir einfach.“ „Okay.“ Also folgte ich meinen Opa aus Licht. Die Wölfe liefen neben und hinter mir. Luap zu meiner Linken, Silas, so hieß der weiße Wolf, zu meiner Rechten und Ydoc sowie Anad hinter mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)