Achterbahnfahrt von DiStuRbeDdOlL ================================================================================ Pures Glück ----------- Lächelnd läuft sie durch die tristen, kahlen Straßen der grauen Stadt. Die Leute reden aneinander vorbei, lächeln, ohne es ernst zu meinen, führen oberflächige Gespräche und erscheinen genauso grau, wie die großen, langgezogenen Gebäude am Wegesrand. Aber sie lässt sich nicht davon beirren. Sie lässt sich nicht mehr in diesen grauen Sog hineinziehen. Denn sie genießt ihr leben. Sie genießt ihr Leben und ihr Glück. Denn sie ist verliebt. Und zwar unglaublich kitschig. Schmetterlinge fliegen durch ihren Bauch, sie fühlt sich, als könne sie fliegen und plötzlich hat das sonst so kahle grau auf einmal einen rosanen Stich. Das Mädchen hat schon so viele Bücher gelesen, darunter auch viele Liebesromane, unzählige schlechte. Unglaublich kitschige. Und plötzlich kommt ihr ihr eigenes Leben genauso vor. Wie einer dieser klitschig-kitschigen Romane, die man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann, auch wenn man das Gefühl hat, gleich an einer Überdosis Zucker zu sterben. Und ihre Welt wird immer bunter. Die grauen und kahlen Betongebäude wirken wie pures rose Gold, glänzen in der Sonne. Die sonst so traurigen, tristen Gesichter der Leute wirken auf einmal, wie die von kleinen Kindern, vor Vorfreude strahlend, so, als ob gerade etwas irre schönes passiert sei und sie am liebsten Laut schreien würden vor Glück. Ein lautes Lachen unterdrücken müssen und eine unglaubliche Zufriedenheit ausstrahlen. Alle Blumen, nein, die ganze Welt scheint zu blühen. Alle wirken so glücklich. Aber nicht so glücklich und zufrieden wie sie. Und das ändert sich auch nicht, als sie kaltes Metall an ihrem Gesicht spürt und sie bemerkt, dass sie gerade eben, vor den Augen aller, gegen eine Straßenlaterne gerannt ist. Die leisen Lacher um sie herum wirken nicht spöttisch, denn sie dreht sich einmal im Kreis und lacht sie alle an. Lacht die ganze Welt an um ihr zu zeigen, dass sie zufrieden ist, um ihr zu zeigen, wie glücklich sie im Moment ist. Sie öffnet den Mund und schreit es heraus.“ Ich bin so glücklich!“ Dann setzt sie ihren Weg fort, lässt die verwirrten Passanten hinter sich und gibt sich wieder ihren Tagträumen hin. Denkt an ihr letztes Treffen, an sein Lächeln, ignoriert die Entfernung, ignoriert, was alle anderen sagen und lässt ihrem Glück, ihrer Freude einfach freien Lauf. Lässt den Tränen freien Lauf, die sie nun nicht mehr zurückhalten kann, lässt all den Emotionen, die sie nicht unterdrücken kann und jetzt auch nicht mehr unterdrücken will, freien Lauf und lässt das Grinsen auf ihrem Gesicht noch breiter werden, auch wenn sie das Gefühl hat, dass das eigentlich gar nicht mehr möglich ist. Sie reckt den Kopf gen Sonne und lässt sich von ihr bescheinen. Ihre Tränen sind zu zahlreich, als dass diese sie trocknen könnte. Und das will das Mädchen auch gar nicht. Die anderen sollen doch sehen, wie glücklich sie ist. Dann öffnet sie den Mund und schreit so laut sie kann. „Ich liebe dich sooooo~~~ sehr!“ und dann streckt sie die Arme aus, streckt sie weiter aus, als sie es je zuvor gemacht hat, streckt sie weiter aus, als es je jemand zustande gebracht hat. Als wolle sie die Welt umarmen. Die Schmetterlinge aus ihrem Bauch breiten sich über der Straße aus und tanzen durch die Luft, durch den rosanen Dunst, den die vorbeifahrenden Autos ausstoßen. Fliegen durch den Himmel, über all den Leuten und tauchen die Welt in ein Welt aus Farben. Ein Windstoss kommt auf und reißt ein paar Blätter und Blüten von den Bäumen. Und in diesem einen Moment, fühlt sie sich vom Glück übermannt, sieht die Welt vor sich und alle schönen Dinge, die es auf ihr gibt. Sie hat keine Sorgen mehr, sie ist glücklich, steckt die Meute, die sich inzwischen um sie gesammelt hat, mit ihren Gefühlen an. Beginnt zu summen und durch die Gegend zu tanzen. Die Leute machen ihr Platz, lassen sie vorbei, lassen sie diesen Moment genießen, diesen Moment in dem sie sich so gut füllt, wie noch nie zuvor, in dem sie so glücklich ist, wie nie zuvor. Glücklich und zufrieden tanzt das Mädchen durch die Straßen der rosanen Stadt, umgeben von purem Glück, in dieser bunten, für einen Moment perfekten Welt, blickt in die Sonne, um die herum die Schmetterlinge und Blüten, die Blätter und rosa Wolken aus Abgas mit ihr um die Wette tanzen. Owari~ Samstag, den 11.09.2008 22:37 Eigentlich hatte ich ja geplant, hier ein plötzliches Ende alles zerstören zu lassen. Ich wollte die Protagonistin von einem Auto überfahren lassen, weil sie in ihrem Glückstaumel auf nicht und niemanden mehr achtet. Aber ich fühle mich einfach nicht danach. Es gibt so viele Geschichten, in denen einen ein plötzliches Ende aus dem Glücksgefühl, dass beim lesen entstanden ist, reißen lässt. Aber mit dieser Geschichte hier, will ich das nicht bezwecken. Ich bin gerade so unglaublich glücklich, ich fühle mich genauso wie dieses Mädchen. Wenn ich nicht sogar noch glücklicher bin. Und ich will ja nicht das Schicksal heraufbeschwören und diese Geschichte hier doch noch so traurig und plötzlich enden lassen, schließlich will auch eine kleine Sadistin ihr Leben genießen und ein solches Gefühl so lange wie möglich festhalten~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)