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Verlorene Seele

Nami/Robin
von

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Der Preis einer Niederlage

Wir waren wieder einmal auf einer Insel. Hier spielte man gerne es war also die perfekte Insel für mich. Hier konnte ich auch endlich mal meinen Spaß haben, zumindest dachte ich das zu dem damaligen Zeitpunkt. Wie hätte ich denn auch ahnen können, dass mich das alles in solche Schwierigkeiten bringen würde?

Wir hatten beschlossen das am Nachmittag jeder das machen konnte worauf er Lust hatte und wir uns am Abend in einer der Bars treffen würden. Was die anderen vor hatten wusste ich nicht, ich war alleine unterwegs und auf der Suche nach einem geeigneten Kasino. Die Insel konnte man auch später noch vermessen, zunächst wollte ich einfach nur meinen Spaß haben. Was hier wohl nicht schwer sein dürfte. Als ich endlich etwas gefunden hatte was meinen Ansprüchen zu genügen schien, blieb ich kurz davor stehen und sah hinauf. Wenigstens wussten die hier wie man richtig spielte, hier würde ich einiges gewinnen können. Die Luft hier draußen war etwas schwül und so hoffte ich zudem auch, dass es dort drinnen etwas angenehmer sein würde, ansonsten hätte ich wohl nicht ganz so viel Spaß beim spielen, ich musste mich auch so wohl dabei fühlen und in der richtigen Stimmung sein und das war ich im Moment wirklich.

"Hast du Lust eine Menge zu gewinnen Süße?" Ich sah zur Seite, von der die Stimme gekommen war und erblickte einen jungen Man, der mich schief angrinste. Für einen Moment musterte ich ihn einfach nur schweigend, grinste dann aber und nickte.

"Natürlich, was muss ich dafür tun?"

"Du musst nur gewinnen." Ohne weiter nachzudenken, folgte ich ihm in das Kasino. Es war später Nachmittag und dennoch war es hier ziemlich voll. Was auf mich zukommen würde, wusste ich zwar nicht, aber wenn man etwas dabei gewinnen konnte, konnte es ja nicht so falsch sein. Zwar war die Versuchung groß mich gleich hier an eine der Maschinen oder einen der Tische zu setzten, doch er führte mich zu einer Tür im hinteren Teil des Kasinos, die er mit aufhielt. Ich ging ihm voran durch einen schmalen Gang, der allerdings nicht besonders lang war. Allerdings war er dafür auch recht schwach beleuchtet, aber gerade gut genug damit man genügend sehen konnte. Zudem war es hier auch angenehm kühl, was mich doch etwas erleichterte. Ein schlechtes Gefühl hatte ich eigentlich nicht dabei, vielleicht war es die Aussicht auf einen großen Gewinn, die mich unvorsichtig werden ließ, die dafür sorgte, dass ich keine Fragen stellte.

Am Ende des Ganges befand sich eine weitere Tür. Mein Begleiter ging um mich herum, öffnete dir Tür und ließ mich herein. Der Raum war nur schwach beleuchtet, eigentlich gab es nur fünf Punkte die von der gleichen Anzahl an Lampen beleuchtet wurden. In vier davon standen bereits vier Personen, die sich an schwiegen. Als ich näher kam, erkannte erkannte ich eine weitere junge Frau mit langen schwarzen Haaren, und drei Kerle. Der eine hatte kurze blonde Haare und trug eine große Sonnenbrille, der zweite hatte rote Haare die in alle Richtungen standen und seine Augen waren braun, welches allerdings ungewöhnlich hell war. Der letzte der Mitspieler trug ein schwarzes Kopftuch und hatte einen schmalen Oberlippenbart. Keiner von ihnen wirkte beunruhigt über die Situation, nur etwas genervt.

"Dann wären wir ja nun vollzählig," erklang eine ruhige und etwas raue Stimme, als ich in dem fünften Lichtkegel stehen blieb.

"Schön, wir wollen endlich anfangen!" meinte einer der Männer und sah sich wie alle anderen dabei etwas um. Man konnte nichts in diesem Raum erkennen. Noch nicht einmal die Größe konnte man einschätzen und erst recht nicht ob wir die einzigen hier waren. Dies war zwar nicht gerade das, was man als beruhigend bezeichnete, aber noch störte es mich nicht. Ich war nur gespannt auf unsere kommende Aufgabe und war mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich gewinnen würde.

"Immer mit der Ruhe, wir beginnen sofort mit dem Spiel und der Gewinner.. bekommt alles. Mein Partner wird jetzt herum gehen und von jedem von euch 20.000 Berry einfordern im Gegenzug bekommt ihr alles was ihr braucht, weitere Fragen werden dann erklärt, wobei ich denke dass ich alles von selbst erklären wird wenn ihr eure Sachen habt." Noch während die Person sprach, ging der Kerl, der mich her gebracht hatte mit einem Tablett herum, doch so sehr ich auch versuchte zu sehen, was darauf war, es gelang mir nicht wirklich, doch als er schließlich bei mir ankam und ich mein Geld darauf legte, erkannte ich was hier gespielt wurde. Etwas ungläubig sah ich zu dem Kerl auf, der nur leicht nickte. Ich musste doch schlucken, als ich die Pistole in die Hand nahm und eine der Kugeln aus dem kleinen Glas daneben. Hierbei konnte man zwar alles gewinnen, aber auch alles verlieren. Und auf einmal fühlte ich mich gar nicht mehr so sicher, sondern einfach nur beunruhigt durch das ganze. Der Kerl entfernte sich wieder in die Schatten und wir fünf waren wieder alleine. Zumindest konnte man das glauben da wir nichts sahen, doch wer wusste schon wie es wirklich war. Kurz sah sich mich um und meine Mitspieler schienen gerade auch zu begreifen, was hier los war und sie schienen auch nicht besonders begeistert zu sein. Ich spürte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen, das konnte ich nicht machen, ich wollte nicht. Doch wie sollte ich hier wieder raus kommen? Die Pistole lag schwer in meiner Hand und ich hatte das Gefühl, als würde sie von Minute zu Minute schwerer werden.

"Auch wenn ihr euch nun alle denken könnt welches Spiel wir hier spielen möchte ich es dennoch noch einmal sagen um sicher zu gehen, dass jeder weiß worauf er sich hier einlässt. Wir spielen 'russisches Roulette' jeder von euch hat eine Pistole mit einer Kugel. Wenn ihr an der Reihe seid, dreht ihr das Magazin und drückt ab. Wir spielen es so lange, bis nur noch einer von euch übrig ist, derjenige gewinnt. Doch ihr werdet nicht auf euch selbst schießen, sondern auf den jenigen der links neben euch steht. Euer Leben liegt also in der Hand desjenigen der rechts von euch steht. Dies dient nur dazu um sicher zu gehen, dass niemand von euch daran denkt zu schummeln und seine Kugel möglicher Weise gar nicht in das Magazin zu stecken. Denn wenn ihr nun gewinnen wollt werdet ihr das müssen, sonst werdet ihr eure Gegner nicht ausschalten können. Wenn es jemanden gibt der freiwillig anfängt soll er sich melden, die anderen werden sich danach richten und dann, spielen wir." Wir sollten uns gegenseitig erschießen, jetzt bereute ich es wirklich zugesagt zu haben. Kein Geld der Welt war es wert sein Leben dafür zu riskieren, aber wenn ich hier heraus wollte, musste ich die Tür finden und es war so dunkel, dass ich sie nicht sehen konnte. Bevor ich die Tür gefunden hatte würde man mich fassen, das konnte ich nicht machen, es war zu riskant.

"Na dann fangen wir an," einer der Kerle hob seine Pistole an und drehte das Magazin, bevor er es einlegte und auf den Kerl neben sich richtete. Dieser stand völlig ruhig da, während ein Herz nicht daran dachte langsamer zu schlagen. Es war so still das man ohne Probleme das klicken des Abzugs hören konnte, aber nichts passierte. Der blonde Kerl nach ihm tat es ihm nun gleich und richtete seine Waffe auf die Frau neben sich, die diejenige war die auf mich schießen würde, sollte sie Glück haben. Doch dem war nicht so und ein lauter Knall des Schusses durch schnitt die Stille. Mein Herz setzte einen Moment aus und ich zuckte unwillkürlich zusammen. Ohne etwas anderes zu tun starrte ich einfach nur auf den Körper der Frau, der in sich zusammensackte. Für einen Moment glaubte ich etwas helles leuchtendes zu sehen, aber das bildete ich mich wahrscheinlich nur ein. Als sie nun regungslos auf dem Boden lag, wurde sie plötzlich gepackt und in die Dunkelheit gezogen und nun da sie verschwunden war, ruhten alle Blicke auf mir.

Ich bemerkte, wie meine Hand leicht zitterte als ich das Magazin drehte und einlegte und als ich die Pistole auf meinen Nachbar richtete war es wohl unverkennbar, was bei ihm für ein schmunzeln sorgte. Ich konnte nicht einfach jemanden erschießen, nicht wenn mein Leben nicht davon abhing, das war einfach nicht richtig. Doch was würde man mit mir machen wenn ich nicht abdrückte?

Ich wollte nicht wissen was dann passierte und so atmete ich nur noch einmal aus, bevor ich abdrückte, aber nichts geschah. Für einen Moment spürte ich eine gewisse Erleichterung, die sich in mir breit machte, doch diese verschwand gleich wieder als ein erneuter Schuss die Stille durch schnitt. Der Kerl der angefangen hatte sackte zusammen und wurde weg gezogen. Noch während ich zu ihm sah, hörte ich, wie ein Magazin gedreht wurde. Und als ich zur Seite Blickte sah ich den auf mich gerichteten Lauf einer Pistole. Mir gingen zahlreiche Gedanken durch den Kopf, doch zum Schluss dachte ich nur noch an Robin, warum gerade an sie? Weil sie die letzte gewesen war, mit der ich geredet hatte, bevor ich von Bord gegangen war und weil ich eine einen kleinen Streit mit ihr gehabt hatte? Wenn dies meine letzten Worte an sie gewesen sein sollten, dann bereute ich sie nun, mehr als alles andere.

Doch zu weiteren Gedanken kam ich nicht, da ich schon einen Schuss hörte und kurz darauf etwas mit großer Wucht gegen meinen Oberkörper traf. Es fühlte sich an, als würde es sich durch mich durch drücken und dann war es auch schon vorbei. Das alles war innerhalb weniger Sekunden passiert, so dass ich nicht wusste was nun los war. Irgendetwas war anders, aber ich wusste nicht was, bis mein Blick auf den Boden fiel. Ich lag auf dem Boden und rührte mich nicht, was war hier los? Panik machte sich in mir breit. Wie konnte ich da unten liegen und hier stehen? Bevor ich noch weiter reagieren konnte, wurde mein Körper gepackt und weg gezogen, wobei ich ihm folgte und versuchte das zu verhindern, was auch immer dort geschah.

"Was soll das, was ist hier los?!" Niemand reagierte auf meine Frage, egal wie oft ich sie stellte. Aber ich konnte ohnehin nicht genau erkennen, was hier vor sich ging. Schließlich hörte und sah ich, wie sich eine Tür öffnete und mich zwei riesige Kerle in schwarzen Anzügen heraus trugen. Ohne zu zögern folgte ich ihnen und stellte fest, dass wir uns in einer Gasse neben dem Kasino befanden. Es hatte angefangen zu regnen, man konnte es deutlich hören, aber ich fühlte es nicht. Verwirrt blieb ich stehen und sah hinauf in den Himmel. Zahlreiche Wassertropfen hätten eigentlich auf mich fallen müssen, aber ich fühlte sie nicht.

"Leg sie einfach hier ab," ertönte auf einmal die Stimme von einem der Kerle und ich sah wieder in ihre Richtung. Sie waren gerade dabei mich einfach zwischen ein paar Kisten fallen zu lassen.

"Spinnt ihr, was soll das ihr könnt mich doch nicht da liegen lassen!" kam es entsetzt von mir, aber sie reagierte nicht auf meinen Ausruf, als ob sie mich nicht hören würden. Nachdem sie mich einfach dort hin gelegt hatten, kamen sie wieder zurück und ich versuchte mich ihnen in den Weg zu stellen, doch sie gingen einfach durch mich hindurch. Es war ein unbeschreiblich komisches Gefühl und als sich meine Gestalt wieder normalisiert hatte, waren sie schon verschwunden. Ich existierte nicht mehr, ich war tot nur noch ein umher wandelnder Geist. Zwar begriff ich dies, wollte es aber nicht wahr haben. Langsam ging ich auf meinen am Boden liegenden Körper zu und setzte mich vorsichtig auf eine der Kisten die davor stand. Was sollte ich jetzt tun? Meine Freunde warteten auf mich ich sollte mich doch bald mit ihnen treffen. Was würden sie denken wenn ich nicht kam? Würden sie mich suchen? Was würde passieren wenn sie mich fanden und feststellten, was passiert war? Fragen die ich jetzt nicht beantworten konnte, zumal ich selbst erst damit fertig werden musste. Aber ich konnte noch nicht mal mehr weinen, vielleicht weil ich es noch nicht richtig realisiert hatte oder weil ich in meinem jetzigen Zustand einfach nicht in der Lage war derartige Gefühle zu zeigen.

Und so saß ich einfach da, im Regen und saß auf mich hinab. Ein seufzen wollte gerade über meine Lippen kommen, als ich plötzlich stockte und mich vorbeugte. Konnte das sein? Ich atmete! Ich lebte, aber wieso war ich dann ein Geiste? Ich kniete mich vor meinen Körper und versuchte mich zu bewegen, was unmöglich war, ich konnte mich nicht berühren, doch jetzt wo ich genauer hinsah, sah ich es ganz deutlich, ich atmete! Und ich blutete auch nicht, wieso war mir das nicht schon vorher aufgefallen? Dann hatte mich die Kugel also doch nicht getroffen, aber etwas anderes. Es war nur die Frage was. Doch ich war nicht tot, aber was denn dann? Ich war nur ein Geist, eine Seele? Natürlich konnte ich in meiner jetzigen Lage nur Vermutungen anstellen, aber ich hatte schon eine ganz konkrete. Diese Arschlöcher hatten meine Seele von meinem Körper getrennt! Anders konnte ich es mich wirklich nicht erklären wie es passiert war Doch wie? Durch eine Teufelsfrucht? Hier war zumindest nichts unmöglich und durch eine Teufelsfrucht war es eigentlich ein leichtes so etwas anzurichten.

Ich stand auf und sah mich suchend um. Alleine würde ich es nie im Leben schaffen ich brauchte die Hilfe meiner Freunde doch dazu mussten sie mich erst einmal finden, aber was war wenn sie dies nicht taten? Wenn sie mich nicht fanden, dann würde ich ewig hier liegen bleiben und meine Seele auf ewig hier herum irren. Das durfte einfach nicht passieren, doch meine Mitmenschen konnten mich weder sehen noch hören und ich konnte sie nicht berühren. War ich also gezwungen hier zu sitzen und nichts zu tun? Wahrscheinlich schon, doch suchen würden sie sicher nach mir, Sanji würde schon dafür sorgen, da war ich mir ziemlich sicher und wenn dies erst einmal geschah, konnte ich nur noch auf Choppers gute Nase vertrauen. Wenn sie mich so nicht finden würden, dann konnte ich es wohl vergessen oder ich musste mir etwas einfallen lassen wie ich sie her bringen konnte. Aber erst einmal konnte ich nichts weiter tun, als warten und hoffen. Also stand ich wieder auf und sah mich noch einmal um, was nicht mehr viel brachte, da es allmählich dunkel wurde. Und so setzte ich mich wieder auf die Kiste und wartete. Ich wartete auf meine Freunde auch wenn ich nicht wusste ob sie jemals hier auftauchen würden.

Die Ratlosigkeit eines Arztes und einer Crew

"Wo bleibt Namilein denn nur?" So ging das jetzt fast schon eine halbe Stunde und Sanji wollte immer noch keine Ruhe geben. Wir waren es ja gewohnt das er so reagierte aber so langsam nervte es auch mich, auch wenn ich zugeben musste, dass es wirklich komisch war, dass Nami noch nicht hier war. Normalerweise war sie immer sehr pünktlich und eine der ersten an einem Treffpunkt, doch heute war ihr wohl etwas dazwischen gekommen.

"Vielleicht hat unsere Zicke eine bessere Beschäftigung gefunden und einfach keine Lust bei uns zu sein, oder das Geld hat nach ihr gerufen."

"Wie kannst du nur so über Nami-Maus reden?!" Und schon fingen die beiden wieder an sich zu streiten. Von mir war ein leises seufzen zu hören, musste es denn immer so enden? Ohne weiter auf sie zu achten, sah ich zu Robin hinauf, die schweigend neben mir saß und an ihrem Glas nippte.

"Meinst du auch das sie etwas interessanteres gefunden hat?" Einige Zeit schwieg sie nur, bis sie zu mir hinunter sah und schwach lächelte.

"Schon möglich das sie das hat, aber es ist doch ungewöhnlich, dass sie uns nicht wenigstens bescheid sagt." Da musste ich ihr zustimmen, es war wirklich komisch, zumal Nami sich sonst eigentlich nie verspätete, das traf eher auf Zorro oder eben auf Ruffy zu, aber nicht auf sie.

"Macht euch keine Gedanken, Nami kommt schon klar," meinte Ruffy zwischen den Bissen und futterte dann munter weiter. Das er sich keine Sorgen machte war auch nicht neu, solange es keinen Grund dazu gab und er sein Essen hatte war die Welt für ihn in Ordnung. Vielleicht hatte er wirklich recht und Nami hatte einfach keine Lust den Abend mit uns zu verbringen. Während Sanji und Zorro sich noch stritten, war für uns andere dieses Thema erst einmal erledigt. Zumindest sprachen wir nicht mehr darüber, aber was mich anging, so dachte ich ab und an doch noch an Nami und fragte mich, wo sie wohl war.
 

Aber auch wenn es das vorerst gewesen war, so kam es wieder auf als wir auf dem Weg zurück zum Schiff waren. Es hatte wohl keinen so richtig losgelassen, dass Nami einfach nicht erschienen war und so jammerte Sanji nun wieder vor sich hin, und auch ich musste gestehen das ich es inzwischen mehr als bedenklich fand.

"Warum ist sie nicht gekommen, was wenn etwas passiert ist?"

"Was soll denn schon passiert sein? Sie kann schon auf sich aufpassen," während Sanji und Lysop weiter diskutierten sah ich wieder zu Robin hinauf die den ganzen Abend selbst für ihre Verhältnisse sehr ruhig gewesen war. Auch zu dem Thema wegen Namis verschwinden hatte sie sich nicht weiter zu geäußert. Aber ich sprach sie nicht weiter darauf an, es schien fast so, als war sie mit den Gedanken ganz wo anders. Unser Schiff lag im Hafen vor Anker was hier kein Problem war, da es hier keine Marine gab. Auf unserem Weg dort hin, kamen wir an den ganzen Kasinos vorbei und plötzlich stieg ein sehr vertrauter Geruch in meine Nase. Ich blieb stehen und sah in die Richtung, aus der er kam um mich zu vergewissern ob ich richtig lag, wobei ich keineswegs an meinen Sinnen zweifelte.

"Chopper was ist, kommst du nun?" Ich war stehen geblieben und nun waren auch die anderen stehen geblieben und starrten mich an.

"Da ist Nami," meinte ich leise, was sie dann doch dazu bewegte zurück zu kommen.

"Das ist nur eine leere Gasse, da ist niemand," meinte Zorro und wirkte etwas genervt, aber ich achtete nicht darauf sondern lief einfach los in die Gasse. Ich war mir sicher das es ihr Geruch war es konnte nur Nami sein.

"Chopper warte!" Ich hörte sie zwar, aber ihre Worte waren vergessen, als ich an meinem Ziel ankam. Meine Augen weiteten sich leicht, als ich fast über Nami stolperte, die dort am Boden lag.

"Oh Nein, Nami was ist denn los mit dir?! Wir brauchen einen Arzt!" Etwas hilflos und panisch sah ich mich in der Gasse um, bis Sanji und die anderen hinter mich traten.

"Du bist hier der Arzt, verdammt!" meinte Zorro genervt, wobei ich mich langsam wieder beruhigte.

"Was ist nur mit Namilein passiert, Chopper tu doch etwas, wieso bewegt sie sich nicht?!" Ich realisierte, in welcher Lage wir waren und konzentrierte mich wieder auf meine Aufgabe als Arzt. Kurzerhand verwandelte ich mich in meine Menschliche Gestalt und hob sie hoch. Hier konnte ich nichts für sie tun ohne meine Ausrüstung und in diesen Lichtverhältnissen. Ohne weiter auf die anderen zu achten lief ich los. Egal was sie hatte sie musste schnell behandelt werden. Vermutlich folgten die anderen mir ebenso schnell, doch für mich war es wichtiger Nami so schnell es ging zu unserem Schiff zu bringen.

Dies gelang mir auch innerhalb weniger Minuten, wo ich sie hinunter in mein Krankenzimmer brachte und sie dort auf das Bett legte.

"Chopper, was ist mit Namilein?!" Sanji war der erste, der in das Zimmer gestürmt kam, dicht gefolgt von Ruffy. Aber ich konnte sie hier drinnen nicht gebrauchen, sie standen mir einfach nur im Weg.

"Wartet in der Kombüse ich muss sie erst einmal untersuchen, also raus mit euch!" Ohne auf eine Antwort zu warten, schob ich die beiden wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür ab. Seufzend verwandelte ich mich auf dem Weg zu Nami wieder zurück und fing dann an sie zu untersuchen. Ihre Atmung war völlig normal, genau wie ihr Puls, vielleicht etwas ruhiger als gewöhnlich, was aber nichts zu bedeuten hatte. Verletzungen stellte ich keine fest und auch sonst schien alles völlig in Ordnung zu sein, ich verstand das einfach nicht. So sehr auch auch versuchte eine Reaktion von ihr zu bekommen sie blieb aus, doch warum? Eigentlich war sie völlig gesund es gab keinen Grund warum sie nicht reagieren sollte. Das einzige was mir aufgefallen war, waren ihre völlig leeren Augen, aber was hatte das schon zu bedeuten? Da es ihr gut ging musste ich ihr auch nichts spritzen, das wäre nur überflüssig gewesen zumal ich auch nicht wusste, was ich da hätte spritzen sollen.

Seufzend ließ ich mich auf einem Stuhl nieder und beobachtete sie einen Moment. Was sollte ich denn jetzt den anderen sagen? Ich war der Arzt ich hätte eine Lösung für das Problem haben sollen aber ich hatte sie nicht. Und so ging ich mit hängendem Kopf langsam hinauf zur Kombüse. Schon von weitem hörte ich sie diskutieren, besser gesagt ich hörte Sanji der sich beschwerte das wir nicht schon früher nach ihr gesucht hatten. Aber er verstummte augenblicklich, als ich den Raum betrat. Es war überflüssig aufzublicken, auch so spürte ich ihre Blicke auf mir, als ich zu meinem Stuhl ging und mich setzte.

"Was fehlt ihr?" da ich nicht gleich etwas gesagt hatte und Sanji zu ungeduldig war um zu warten bis ich sprach versuchte er das ganze so weiter voran zu treiben, aber ich zuckte nur mit den Schultern, bevor ich zu ihnen aufblickte.

"Nichts.." meinte ich leise und sah in die Runde.

"Was soll das heißen, ihr muss doch etwas fehlen wenn sie so da lag!" Sanji war völlig außer sich. Er war wohl der einzige den ich wirklich behandeln musste und wenn er so weiter machte sollte ich ihm vielleicht wirklich etwas geben, damit er sich wieder beruhigte.

"Ihr fehlt aber nicht, ich habe sie von Kopf bis Fuß untersucht sie hat keine Verletzungen und ihre anderen Werte sind auch völlig in Ordnung. Ich weiß nicht was ihr fehlt und ich kann auch nichts tun." Dazu sagte nun keiner mehr etwas. Ich stand vor einem Rätsel und dieses musste ich möglichst schnell lösen wenn Nami nicht von selbst wieder zu sich kam.

"Kann ich zu ihr?" Nun wandte ich mich an Robin, die allerdings nur weiter auf den Tisch hinunter sah. Aus ihrem Blick konnte ich nicht heraus sehen was in ihr vorging, aber es konnte nicht gut sein.

"Ja, ich komme mit dir und ihr anderen bleibt von dem Zimmer fern, zu viele sind sicher nicht gut für sie auch wenn scheinbar alles in Ordnung ist." Damit rutschte ich von meinem Stuhl und folgte Robin, die bereits aufgestanden war. Sie schwieg den ganzen Weg über und so sagte auch ich nichts weiter dazu, zumal ich auch nicht mehr dazu sagen konnte, als ich es getan hatte. Jedoch sah ich ab und an zu ihr hoch, aber ich wusste immer noch nicht was ich von ihrem Blick halten soll. Sicher macht sie sich Sorgen, wie wir alle das ist auch verständlich.

Als wir im Zimmer ankommen setzt sie sich sofort neben Namis Bett und nahm ihre Hand. Die beiden waren immer gute Freundinnen gewesen da war es klar das es sie mit nahm. Schweigend schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich an meinen Schreibtisch um ein paar Bücher durchzusehen. Es muss irgendwo einfach etwas stehen was uns weiter helfen konnte. Zuerst nahm ich mir ein Buch für psychische Krankheiten zur Hand. Wenn sie keine physischen Verletzungen hat musste es einfach daran liegen, das wäre zumindest die einzig logische Erklärung.

"Was hast du nur wieder gemacht.." Es war Robins Stimme die die Stille durchbrach doch ihre Worte waren keinesfalls an mich gerichtet. Überrascht stellte ich fest, dass sie Tränen in den Augen hatte, während sie zu Nami hinunter sah. Es war wirklich eigenartig sie so zu sehen, zumal sie sonst nie so reagiert wenn einer von uns verletzt war. Allgemein zeigt sie auch nur selten Gefühle und gewiss nicht solche.

"Wach auf, dass ist wirklich nicht witzig.. weißt du denn nicht was für Sorgen wir uns so um dich machen? Was für Sorgen ich mir mache?" Ich selbst mischte mich da nicht ein, sondern sah nur schweigend zu Robin hinüber, die Namis Hand nun mit beiden Händen umfasst und die Außenseite von Namis Fingern zu ihrem Mund führt. Wenn ich sie jetzt so beobachtete kam mir der Gedanke das sie sich vielleicht näher stehen könnten als ich immer dachte. Doch dann schüttelte ich schnell den Kopf und verwarf diesen Gedanken wieder. Das konnte nun wirklich nicht sein. Doch der Blick mit dem Robin Nami beobachtete war nicht der mit dem sie uns normalerweise ansah. Irgendetwas war anders, aber vielleicht lag es auch nur an der gesamten Situation die hier alle mit nahm, was nur verständlich wäre.

Nun widmete ich mich aber wieder meinem Buch und blätterte es durch. Es standen zwar viele Krankheiten darin aber keine deren Symptome auf Namis Zustand zutreffen würden. Es war wirklich zum verzweifeln. Wenn ich in meinem keine Antwort zu finden war, wo sollte ich dann danach suchen? Zwar hatte ich schon einiges gesehen aber Namis Zustand stellte selbst mich auf die Probe.

"Du solltest dich besser hinlegen," meinte ich schließlich zu Robin und schlug mein Buch zu. Es war ohnehin schon spät und übermüdet würden wir auch zu keiner Lösung kommen, da war ich mir sicher. Aber Robin schüttelte nur leicht den Kopf und sah weiter auf Nami hinunter.

"So schwer es mir auch fällt das zu sagen, aber ich denke nicht das sie bald wieder zu sich kommt, also geh lieber schlafen sonst liegst du am Ende auch hier."

"Schon gut ich gehe gleich auch, du kannst ja schon einmal gehen, ich bleibe nur noch einen Moment." Auch wenn ich ihr diese Worte nicht glaubte sprang ich von meinem Stuhl und verließ seufzend das Zimmer. Gerade sie war alt genug um zu wissen, was sie tat, also mischte ich mich da nicht weiter ein, wohl auch weil ich zu müde für eine wirkliche Diskussion war.

Ohne Umschweife ging ich in das Jungenzimmer, wo ich auch die anderen vor fand. Obwohl sie nichts sagten, als ich in das Zimmer kam wusste ich doch, dass sicher keiner von ihnen schlief. Aber wir mussten wohl alle erst einmal über die ganze Situation nachdenken und das auf unserer Weise verarbeiten. Und die Frage die uns alle beschäftigte, war wohl, was war passiert? Es sah nicht so aus, als ob es einen Kampf gegeben hätte, dann hätte Nami sicherlich einige kleinere Verletzungen gehabt, wenn nicht mehr. Also hatte sich Nami nicht gewehrt, doch warum? Auf all diese Fragen würden wir wohl keine Antwort bekommen, was doch frustrierend war. Im Grunde wussten wir doch rein gar nichts, wir konnten nur Spekulationen anstellen und die halfen uns auch nicht wenn wir Nami zurück haben wollten. Um etwas unternehmen zu können brauchte ich schon etwas konkretes.

Als ich mich in meiner Hängematte nieder ließ, spürte ich, wie müde ich doch eigentlich war und schloss gleich die Augen, in der Hoffnung das ich am nächsten Tag etwas finden würde, das uns weiterhelfen konnte.

Zusammenkunft gebrochener Herzen

Im laufe des nächsten Morgens änderte sich nichts an Namileins Zustand. Wir anderen hüllten uns zumeist in Schweigen und hingen unseren Gedanken nach. Ich beschäftigte mich weniger mit der Frage, was passiert war, als mit der, ob wir es nicht hätten verhindern können, wenn wir direkt nach ihr gesucht hätten, als sie nicht aufgetaucht war. Auch wenn ich sehr wohl wusste das es nichts brachte darüber nachzudenken, so konnte ich es auch nicht lassen. Ich machte mir Vorwürfe. Schon als sie Gestern nicht aufgetaucht war, hatte ich kein gutes Gefühl gehabt, hätte ich sofort darauf gehört und wäre sie suchen gegangen, dann wäre es vielleicht nicht passiert.

Mein Blick fiel auf den fertigen Kaffee, den ich nun in zwei Tassen füllte, etwas Milch und Zucker hinzu fügte und anschließend damit hinunter zu Choppers Zimmer ging. Von Chopper wusste ich, dass Robinchen wahrscheinlich die ganze Nacht bei Nami verbracht hatte, also wollte ich ihr etwas gutes tun und ihr einen frischen Kaffee bringen. Diesen mochte sie am liebsten und vielleicht konnte ich sie mit einem Gespräch auch etwas ablenken. Natürlich war dies auch nicht ganz uneigennützig, immerhin brauchte ich auch eine Ablenkung. Ich machte mir wie alle anderen auch viele Sorgen um Namilein und wenn ich mich nicht ablenkte dann würde ich daran noch verzweifeln und das konnten wir in dieser Situation wirklich nicht gebrauchen.

Bei dem Zimmer angekommen klopfte ich kurz an, bevor ich eintrat und dort auch schon Robin vor fand, die neben Namis Bett saß. Chopper konnte ich nirgendwo entdecken, vermutlich war er hinaus gegangen um sich etwas abzulenken, nach einem Buch zu suchen das ihm weiter half, oder aber er hatte schlicht und einfach die Flucht ergriffen. Was mich nicht wundern würde, wenn er nur tatenlos da sitzen konnte und auch noch Robin-Hase ansehen musste, die verzweifelt vor Namis Bett saß. Sie sah nicht zu mir auf, als ob sie mich nicht bemerkt hätte.

"Ich habe dir einen Kaffee gemacht Robinchen," meinte ich lächelnd und zog mir einen Stuhl heran um mich neben sie zu setzten. Sie warf mir nur einen kurzen Blick zu ohne auf die Tasse zu achten, die ich ihr hinhielt. Also stellte ich sie auf den kleinen Tisch neben dem Bett, genau wie meine eigene, bevor ich mich wieder an sie wandte.

"Hat sich etwas verändert?" Eine wirklich überflüssige Frage, wenn man bedachte, wie Robin-Hase hier saß und das Namilein immer noch unverändert in ihrem Bett lag, doch irgendwie hoffte ich auch sie würde mir etwas anderes sagen.

"Nichts," meinte sie nur leise und sah weiter auf Nami-Maus hinunter, die unverändert in ihrem Bett lag. Wir saßen eine Weile einfach schweigend da und sahen einfach nur zu Nami-Maus, die ruhig atmend da lag. Wenn man sie so ansah, dann konnte man denken, dass sie einfach schlief.

"Du machst dir ziemliche Sorgen oder?" Nun sah ich wieder zu ihr und beobachtete ihre Reaktion. Auch wenn ich mich ihr mehr annähern wollte war es mir nicht entgangen, wie sie Namilein oftmals angesehen hatte. Doch ich hatte keine Gewissheit ob ich mit meiner Vermutung recht hatte.

"Das letzte was ich zu ihr gesagt habe war 'du hast doch keine Ahnung was du durch diesen Mist alles verlieren könntest.' Wenn ich gewusst hätte, dass es so enden würde und ich möglicherweise nie wieder die Gelegenheit hätte mit ihr zu reden dann hätte ich gar nicht damit angefangen. Ich hätte ihr so viele anderen Dinge gesagt, aber nicht das." Ich hatte sie nicht oft ihre Fassung verlieren sehen, umso mehr überraschte es mich es jetzt zu tun. Während sie sprach liefen ihr Tränen die Wange hinunter und ich war mir nun ziemlich sicher, dass ich mit meiner Vermutung recht hatte auch wenn es wehtat. Ich musste es akzeptieren ob ich nun wollte oder nicht, immerhin war ich derjenige, der immer gewollt hatte das sie glücklich waren und wenn ich ihr jetzt im Weg stand würde sie es vermutlich nie werden, auch wenn es so schon fraglich genug war, ob sie es überhaupt werden würde.

"Sie konnte noch nicht mal was dafür, ich war ja zu feige um mit ihr zu reden. Ich konnte es ihr einfach nicht sagen und jetzt ist es zu spät.."

"Du liebst sie, oder?" fragte ich schließlich. Sie hatten sich gestritten bevor Namilein verschwunden war es wunderte mich also nicht, dass sie sich noch schlechter fühlte als normal. Zumal es höchst selten vorkam, dass sich die beiden stritten, ich für meinen Teil hatte es noch nie miterlebt. Erst jetzt sah sie mich an und lächelte schwach.

"Ist das so offensichtlich?"

"Ich hatte nur eine Vermutung," räumte ich lächelnd ein auch wenn mir danach wirklich nicht zumute war. Ich hatte gehofft sie würde es abstreiten, aber nun war es wohl offiziell, dass ich keine Chance haben würde, bei keiner von beiden.

"Ich habe solche Angst, dass sie nicht wieder so wird wie früher." Ich konnte nur leicht nicken und schluckte hart. Sie würde nie ihrer Liebe nah sein, weil diese aus noch ungeklärten Gründen auf nichts mehr in ihrer Umgebung reagierte und ich weil meine Liebe in jemand anderen verliebt war. Ironie des Schicksals das wir ausgerechnet hier darüber sprachen. Doch ich würde ihn nichts davon sagen, was ich empfand. Es war sinnlos wenn sie nicht so fühlte und ich wollte ihr noch nicht mehr Dinge geben um die sie sich Gedanken machen musste. Ich hatte heute beide verloren ganz egal ob Namilein wieder zu sich kommen würde oder nicht.

Seufzend griff ich nach meiner Tasse auf dem kleinen Tisch und trank einen Schluck. Wir schwiegen uns wieder an, wobei ich davon überzeugt war das jedes Wort hier überflüssig war. Zumal würde es ihr auch nichts bringen wenn ich hier irgendetwas sagte. Das einzige was ihr helfen würde wäre, wenn ich eine Möglichkeit fände Namilein wieder zurück zu holen, aber ich war kein Arzt, es war also Choppers Aufgabe hier eine Lösung zu finden, zumal er der einzige war, der dies bewerkstelligen konnte, wir anderen konnten nur da sitzen und nichts tun.

So konzentrierte ich mich auf meinen Kaffee, während Robinchen ihre Fassung wieder gewann und nun wieder ausdruckslos zu Namilein hinunter sah. Vermutlich würde sie diese Fassung so schnell nicht wieder verlieren, aber irgendwie war ich doch froh, dass sie es in diesem Moment getan hatte. Nicht nur das ich nun Gewissheit hatte, sondern war es bestimmt nicht falsch, wenn sie ihre Gefühle auch mal zeigte. Es war nie gut wenn man sie lange versteckte und sie einen so nur belasteten. Doch ob es ihr geholfen hatte würde ich wohl nie erfahren, zumal ich daran zweifelte, dass sie es mir sagen würde, auch wenn sie mir dieses Geständnis gemacht hatte. Es war sicher nicht so geplant, zumindest konnte ich mir das nicht vorstellen, wenn sie noch nicht einmal Nami selbst davon erzählt hatte.

Als ich meine Tasse geleert hatte, stand ich wieder auf. Ihre ließ ich stehen, für den Fall, dass sie es sich noch einmal anders überlegte, aber auch daran glaubte ich nicht wirklich. Ohne noch ein weiteres Wort an sie zu richten, verließ ich das Zimmer. Auf dem Gang kam mir Chopper entgegen aber er sah mich nicht an und ich schwieg. Ihm ging es vermutlich auch sehr nah, gerade weil er als ihr Arzt nichts tun konnte, außer zu versuchen heraus zu finden, was nun mit ihr los war, aber anscheinend war dies auch für ihn eine Herausforderung. Wir konnten nur hoffen, dass er es schaffen würde.

Ich ging zurück in die Kombüse, wo ich Ruffy vorfand, der aber nicht wie sonst nach Essen jammerte, sondern einfach nur schweigend an dem Tisch saß und auf die Holzplatte starrte. Ihm konnte man auch mehr als deutlich anmerken, wie nah es ihm ging, aber auch er sagte nichts dazu. Wenn man es so betrachtete war wohl jeder froh, dass der andere einfach schwieg und nichts dazu sagte, wir hätten uns nur im Kreis gedreht und wären zu keinem Ergebnis gekommen.

Um mich etwas zu beschäftigen machte ich mich daran zu spülen, auch wenn es da nicht viel gab, was man spülen konnte. Das hatte ich nun davon, dass ich meine Kombüse immer so in Ordnung hielt. Aber wenigstens gab es hier etwas zu tun, auch wenn es nicht wirklich schlimm gewesen wäre wenn nicht. Ich hätte mich auch anders beschäftigen können. Schlimm war nur die Zeit wenn wir gemeinsam bei Tisch saßen um zu essen. Dieses Schweigen war einfach nur erdrückend und es setzte uns allen wohl mehr zu, als wir es jemals zugegeben hätten.

Wenn Geister erwachen und um Hilfe bitten...

Normalerweise wäre ich froh gewesen, wenn Ruffy sich beim Essen etwas mehr zurück gehalten hätte und es auch sonst ruhig war. Aber nun war diese Stille einfach nur furchtbar. Beim Frühstück hatte ich es mir ja noch gefallen lassen und beim Mittagessen ging es auch noch, aber was zu viel war, war eindeutig zu viel. Zugegeben, auch ich machte mir Sorgen um den Geizhals, was ich allerdings nie ausgesprochen hätte, aber mussten deswegen gleich alle so depressiv werden? Der Topflappen trauerte seiner Geliebten nach, Robin einer guten Freundin und Chopper war einfach nur fertig, weil er nichts tun konnte. Vielleicht hatten sie doch alle einen plausiblen Grund um so vor sich hin zu vegetieren, aber was war mit Ruffy vermisste der seine Kopfnüsse?

Mir wurde das ganze einfach zu blöd, also stand ich auf und verließ die Kombüse. Sollten sie doch bei jemand anderem schlechte Laune verbreiten. Ich war ohnehin zur Nachtwache eingeteilt, auch wenn ich nicht ganz verstehen wollte, wieso wir hier eine Nachtwache brauchten. Doch Miss Navi hatte ja darauf bestanden und mir wegen meiner Schulden gedroht, falls ich es nicht täte. Gut, sie war jetzt sicher die letzte, die etwas mitbekommen würde, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich doch verpflichtet diesen Befehl auszuführen.

Ich machte es mir also am Mast bequem und fing an etwas vor mich hin zu dösen. Solange die anderen noch wach waren konnte ohnehin nicht viel passieren, wenn überhaupt.

Mein dösen hatte sich wohl in ein schönes Schläfchen ausgedehnt, denn als ich wach wurde, war das Licht in der Kombüse erloschen und die anderen somit schon in ihren Zimmern oder sonst wo. Komisch das ich sie nicht bemerkt hatte, aber das war mir eigentlich auch egal. Gähnend streckte ich mich etwas und sah mich dabei etwas um. Und dann sah ich sie.

In diesem Moment muss ich reichlich dämlich ausgesehen haben, aber es war dunkel und außer uns beiden niemand an Deck. Nachdem ich mich gefasst hatte, stand ich leise auf und ging auf sie zu. Sie stand an die Reling gelehnt da und sah aufs Meer hinaus, aber etwas war anders. Vielleicht hatte ich ja etwas an den Augen, aber sie wirkte etwas transparent, wenn ich sie mir nun etwas genauer ansah.

"Kannst du mir mal sagen, was du hier machst?" erschrocken fuhr sie zusammen und drehte sich zu mir um, wobei ich nicht wusste, was dieser Blick nun zu bedeuten hatte. Ohne mir zu antworten musterte sie mich eine Weile und ich stellte dabei fest, dass ich durch sie hindurch sehen konnte. Was sollte das?

"Du kannst mich sehen?" ihre Stimme war leise und etwas unsicher, was man von ihr so eigentlich nicht gewohnt war.

"Natürlich oder denkst du neuerdings auch noch das ich blind bin?" gab ich etwas genervt zurück und verstand nicht, worauf sie hinaus wollte. Das ganze war doch mehr als merkwürdig und ich konnte ihr nicht ganz folgen. Sie benahm sich reichlich merkwürdig.

"Aber in der Gasse hast du mich doch nicht gesehen und in der Kombüse doch auch nicht."

"In der Gasse lagst du auf dem Boden, sicher habe ich dich gesehen, davon abgesehen warst du nie in der Kombüse." Dachte sie jetzt ich war völlig bescheuert? Allerdings war in ihrem Blick kein bisschen Spott zu erkennen, sie wirkte eher ratlos und vielleicht auch etwas verstört, etwas das ich so gar nicht von ihr kannte und was mich nur noch mehr verwirrte, auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ.

"Mein Körper lag in der Gasse ich saß daneben auf einer der Kisten, bis ihr gekommen seid. Dann bin ich euch gefolgt und laufe seit dem hier auf dem Schiff herum." Mein Blick musste wohl ein riesiges Fragezeichen ausgedrückt haben, denn schließlich seufzte sie und schüttelte leicht den Kopf.

"Gut, du kannst mich also sehen, dann sollte ich dir jetzt wohl besser alles erklären, bevor ich es nicht mehr kann, weil du mich möglicherweise nicht mehr sehen kannst. Also, als ich gestern unterwegs war, hat mich ein Kerl angesprochen und gemeint ich könne eine menge gewinnen, wenn ich mit ihm käme. Er hat mich in das Hinterzimmers eines Kasinos gebracht, gleich das neben der Gasse in der ihr mich gefunden habt. Dort haben wir russisches Roulette gespielt. Ich hab verloren aber der Schuss hat mich nicht getötet sondern nur meine Seele von meinem Körper getrennt, deswegen kann Chopper auch nicht heraus finden, was mit mir nicht stimmt, das einzige was mir fehlt ist meine Seele, und ich laufe hier an Deck herum und kann nicht zurück in meinen Körper." Nachdem sie mit ihrer Erklärung fertig war, stand ich einfach nur da und musterte sie einen Moment. Wenn das stimmte dann passte alles zusammen, nun war allerdings die Frage wie wir sie wieder zurück in ihren Körper bekamen.

"Das hast du nun davon das du so gierig bist."

"Halt die Klappe deine blöden Sprüche kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen," fuhr sie mich an und verschränkte dabei die Arme vor der Brust.

"Schon gut, hab verstanden. Also soll ich den anderen nun erklären was los ist. Und was mache ich wenn die mich dann für verrückt erklären?" Auch wenn dies doch sehr unwahrscheinlich war, so war die ganze Situation an sich schon etwas surreal.

"Dann lass dir verdammt nochmal etwas einfallen oder glaubst du ich will ewig hier als körperlose Seele auf dem Schiff herum irren?"

"Einige Vorteile hätte es schon," meinte ich mit einem angedeuteten Grinsen auch wenn ich wusste, dass diese Situation nicht gerade die passende für solche Witze war.

"Für dich vielleicht aber nicht für mich, ich hab schon genug gehört als mir lieb ist, also lass dir etwas einfallen." Nun nickte ich einfach nur, da ihre Lage wirklich bedenklich war. Sie war eine gute Freundin, auch wenn ich mich öfters mal mit ihr in den Haaren hatte.

"Keine Sorge, wir holen dich schon zurück, das solltest du eigentlich wissen," meinte ich ruhig und wandte mich wieder zum gehen, um mich wieder an dem Mast nieder zu lassen. Jetzt konnte ich nichts machen, selbst wenn ich die anderen weckte, diese würden bei dieser Nachricht nur durchdrehen und wenn sie dann auch noch Nami sehen würden, wären sie sicher zu nichts mehr zu gebrauchen, da war es wahrscheinlich besser, wenn ich das morgen mit ihnen in Ruhe klären würde.

"Zorro.." ich war bereits einige Schritte gegangen, als ich ihre Stimme erneut hörte und blieb stehen, um mich noch einmal zu ihr herum zu drehen.

"Könntest du Robin noch etwas ausrichten, für den Fall das ich nicht mehr dazu komme?" Rechnete sie wirklich damit nie wieder mit ihr sprechen zu können? Ich nickte ernst ergriff dann aber noch einmal das Wort.

"Soll ich sie nicht vielleicht her holen? Dann kannst du es ihr selbst sagen." Für mich wäre dies die einfachste Lösung gewesen, zumal ich nicht gerne den Vermittler spielte, schon gar nicht für ihre Angelegenheiten.

"Lieber nicht, weißt du.. das wäre einfach keine gute Idee." Was sie damit nun wieder bezweckte, wusste ich zwar nicht, aber sie hatte sicher ihre Gründe, also nickte ich nur und sah sie abwartend an.

"Sag ihr, dass es mir Leid tut." Sie sprach in Rätseln, aber das sagte ich ihr in dieser Situation wohl besser nicht.

"Und was tut dir Leid?" irgendwie war ich doch etwas neugierig, was man mir auch nicht verdenken konnte. Außerdem verhielt sie sich doch etwas merkwürdig.

"Sag es ihr einfach, sie wird schon wissen warum," noch bevor ich sie weiter etwas fragen konnte, machte sie sich auf den Weg hinauf zu ihren Orangenbäumen. Ich folgte ihr nicht, zumal sie vermutlich allein sein wollte. Es war für sie sicher keine einfache Situation, aber wir würden schon eine Lösung finden. Trotz allem war es ihre Gier nach Geld, die sie in diese Lage gebracht hatte und eigentlich hätte sie selbst zusehen müssen, wie sie da wieder heraus kam.

Seufzend machte ich mich wieder auf den Weg zum Mast und ließ mich dort wieder nieder. Um das mir bevor stehende Gespräch mit den anderen würde ich mir keine Gedanken machen, jedenfalls noch nicht.
 

Ich hätte mir Gedanken machen sollen, doch als mir das klar wurde, war es auch zu spät dafür. Ich beschloss es ihnen nach dem Frühstück zu sagen, dann sollte Ruffy auch ruhig sein und ich würde nicht ständig unterbrochen werden.

"Leute, ich muss euch was erzählen," meinte ich schließlich als alle fertig waren. Das Frühstück war schweigsam wie immer gewesen, umso verwundeter schienen sie darüber zu sein, dass ich das Wort ergriffen hatte. Da mir keiner darauf eine Antwort gab, fuhr ich einfach fort.

"Du hattest gesagt, dass unserem Geizhals nichts fehlt oder Chopper?" Dieser kommentierte das nur mit einem Nicken, während ich auch schon weiter sprach.

"Das ist nicht ganz richtig, sie hat keine Seele mehr, daher findest du auch keinen Weg ihr zu helfen." Ich war nie ein Fan langer Reden gewesen und wieso sollte man die Tatsachen noch schön verpacken nur um irgendjemanden zu schonen? Das hätte die ganze Sache auch nicht besser gemacht.

"Hör mal Marimo, wir wissen ja das ihr beide euch nicht versteht, aber es geht zu weit wenn du behauptest da-"

"Halt die Schnauze Sanji! Ich meine das ernst, ihre Seele ist nicht mehr in ihrem Körper. Und wisst ihr warum? Weil sie mal wieder scharf auf Geld war und irgendeinem Kerl nachgerannt ist der meinte sie könne eine Menge gewinnen wenn sie mit ihm käme. Sie ist mitgegangen und hat eine Runde russisches Roulette gespielt und als sie verloren hat hat man sie von ihrer Seele befreit. Es war in einem der Hinterzimmer des Kasinos neben dem wir sie gefunden hatten." Ich beobachtete die einzelnen Reaktionen, aber sie sahen mich alle nur etwas ungläubig an. Ich vermutete, dass Nami auch hier war, auch wenn ich sie nicht sehen konnte, wahrscheinlich hatte sich ihr Verdacht bestätigt und sie war wieder unsichtbar geworden. Wahrscheinlich würde der Geizhals mir gerade am liebsten den Hals herum drehen, doch das störte mich reichlich wenig.

"Woher willst du das wissen?" fragte der Topflappen schließlich, der wohl der einzige war, der es schaffte etwas über seine Lippen zu bringen.

"Sie hat es mir gesagt. Als ich bei der Nachtwache aufgewacht bin stand sie plötzlich da, viel mehr ihre Seele. Sie muss schon die ganze Zeit hier gewesen sein, aber wir konnten sie nicht sehen und jetzt scheint es wieder so zu sein."

"Warum sollte Nami-Hase ausgerechnet zu dir kommen und nicht zu einem von uns? Warum nicht zu mir?" Das hatte ja gerade noch gefehlt. Natürlich wunderte mich diese Aussage nicht wirklich, aber eigentlich lag es auch auf der Hand. Wobei ich mir eigentlich sicher war, dass sie mit keinem von uns beiden geredet hätte, wenn wir sie von Anfang an hätten sehen können.

"Hast du mir nicht zugehört? Sie ist auch davon ausgegangen wir könnten sie nicht sehen, außerdem sah sie nicht so aus als würde sie sich über das ganze freuen, ich an ihrer Stelle wäre auch nicht zu dir gegangen Topflappen."

"Wie bitte?!" Er war im Begriff wieder auf mich loszugehen, also stand ich auf und blickte zu Robin, die schon die ganze Zeit auf die Tischplatte sah. Irgendwas stimmte nicht, aber ich wusste nicht was.

"Ich soll dir auch etwas ausrichten," meinte ich, während ich versuchte Sanji einigermaßen von mir fern zu halten. Bevor ich weiter sprach wartete ich, bis sie zu mir aufsah.

"Es tut ihr Leid, sie sagt du wüsstet was sie meint." Als von ihr ein leichtes Nicken kam, stieß ich ihn zur Seite und verließ die Kombüse. Um den Rest würde sich jetzt Ruffy kümmern, da war ich mir ziemlich sicher.

..Wird ihnen diese auch gegeben...

Zorro verschwand aus der Kombüse und wir anderen blieben in der Kombüse zurück. Ich musste nicht lange darüber nachdenken, Nami war in eine Falle gelockt worden und ich würde ihr helfen. Also stand ich auch auf, wobei mir die Blicke der anderen folgten.

"Ich werde mir diesen Mistkerl einmal vorknöpfen, ihr bleibt hier das wird nicht lange dauern."

"Und woher willst du wissen das dann alles wieder in Ordnung ist?" Sanji sah mich skeptisch an, aber für eine Diskussion war keine Zeit und ich wollte mich auch nicht damit aufhalten, selbst wenn ich sie gehabt hätte. Nami war in Gefahr und ich wollte ihr helfen, reichte das nicht?

"Wenn ich den Kerl besiege wird sich schon etwas tun. Vielleicht wirken seine Kräfte dann ja nicht mehr oder so, kann doch sein und dann kann ihre Seele wieder zurück in ihren Körper, ich schaff das schon, versprochen," meinte ich nur dazu, bevor ich auch schon aus der Kombüse rannte. Er rief mir zwar noch etwas nach, aber ich verspürte nicht den Drang auf ihn zu hören. Was sollte das auch bringen? Er würde nur versuchen mich davon abzuhalten und darauf hatte ich einfach keine Lust. Reden würde ohnehin nichts bringen und ich wollte auch nicht reden. Man hatte eine meiner Freundinnen in eine Falle gelockt, das war Grund genug, damit ich wütend war und handeln musste.

Ob es wirklich klappen würde, wusste ich zwar nicht, aber irgendwas musste ich einfach machen. Ich würde es schon schaffen darauf konnten sie sich ruhig verlassen. Das würde mir dieser Mistkerl büßen. So schnell ich konnte rannte ich von Bord und in Richtung Stadt. Was ich genau machen würde, wenn ich den Kerl fand, wusste ich zwar noch nicht, aber ich würde ihn sicher nicht schonen. Für mich gab es nichts schlimmeres, als wenn einem meiner Freunde etwas antat und nun musste er dafür die Konsequenzen tragen.

Bald sah ich auch schon das Kasino in dem er sich aufhalten sollte. Es war noch früh am Morgen, also war hier noch nicht viel los, was vielleicht ganz gut war. Ich wollte nur das es Nami wieder besser ging und nicht für viel Aufsehen sorgen.

Das Kasino war noch geschlossen, doch das hielt mich nicht auf. Ohne zu zögern schlug ich die Tür einfach ein, was unweigerlich auch Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich rannte in das Kasino, wo mir auch schon einige Typen in schwarzen Anzügen entgegen liefen. Was die nun wollten, wusste ich zwar nicht, aber da sie mir sicher nicht helfen wollten, schlug ich sie kurzerhand nach und nach ko. Anschließend machte ich mich gleich auf die Suche nach dem Hinterzimmer, doch wo sollte das sein? Zunächst lief ich in den hinteren Teil des Kasinos, ich würde einfach jede Tür ausprobieren, bis ich die richtige fand. Zu lange sollte das schon nicht dauern.

Die erste Tür führte in Richtung Küche, der Geruch stieg mir gleich bei ihrem öffnen in die Nase. Schon jetzt roch es nach vielen Köstlichkeiten, die es mit Sanjis zwar nicht aufnehmen konnten, aber sicherlich auch fantastisch schmecken würden. Und auch wenn ich kurz versucht war hin zu laufen und mir noch etwas zu holen, so gab es jetzt erst einmal wichtigeres. Ich schloss die Tür wieder und sah mich weiter um, bis ich eine weitere Tür erblickte und zu dieser lief. Als ich sie öffnete, stand ich vor einem Gang, der zu einer weiteren Tür führte. Hier musste es sein, da war ich mir ziemlich sicher, ich trat durch die Tür und ging durch den kurzen aber recht dunklen Gang, bis zu der zweiten Tür, die ich dann auch öffnete und in den Raum dahinter trat. Der Raum war recht groß, aber nur schwach beleuchtet. Suchend sah ich mich um, bis ich an einer Wand einen kleinen Kerl entdeckte, der dabei war einige Steckbriefe aufzuhängen. Einer davon war eindeutig Namis, doch warum? Leise ging ich auf ihn zu und blieb schließlich hinter ihm stehen. Sollte dieser kleine Wicht für Namis Zustand verantwortlich sein? Er wirkte von hinten noch wie ein Kind, doch wenn er es wirklich gewesen war, würde ich kein Mitleid mit ihm haben.

"Hey, bist du der Kerl, der meine Navigatorin herein gelegt hat?" der kleine Kerl fuhr erschrocken herum und sah mich für einen Moment etwas geschockt an, bevor er sich wieder fing und etwas zurück wich. Von vorne wirkte er ganz und gar nicht wie ein Kind. Ein viel zu kurz geratener Erwachsener, irgendwie hatte er Ähnlichkeit mit einem Gnom.

"Das kommt ganz darauf an, wer sie war.." Seine Stimme wollte irgendwie nicht zu ihm passen, sie war ruhig und etwas rau. Ich deutete mit einer Kopfbewegung auf Namis Steckbrief, wobei er meinem Blick kurz folgte und leicht grinste. Ich musterte ihn ein wenig länger. Sein Haar war lückenhaft und nicht besonders dicht, auch sein Bart hatte auch mehr Ähnlichkeit mit angeklebten Fluseln.

"Ah.. ja sie hat sich sehr leicht überreden lassen, ihre Habgier muss wohl sehr groß gewesen sein."

"Was hast du Scheißer mit ihr gemacht?!" Ich war wirklich wütend, wie redete dieser Kerl über sie?

"Gar nichts, sie hat gespielt und verloren, sie wusste worauf sie sich einließ." Wütend packte ich ihn am Kragen und stieß ihn feste gegen die Wand. Er war nicht sonderlich schwer was mir die Sache nur leichter machte.

"Wieso hast du das getan?!"

"Weil sie alle geizig sind, nichts ist ihnen wichtiger als Geld, sie würden sogar ihr Leben dafür geben, wie man gesehen hat. Sie wissen alle nicht den wahren Wert mancher Dinge zu schätzen und jetzt hat sie eben verloren, es sollte ihr eine Lektion sein, aber für eine Einsicht ist es ohnehin zu spät!" Das war seine Begründung? Ich spürte deutlich, wie meine Wut größer wurde und zögerte ich nicht länger und warf ihn gegen die nächste Wand. Bei dem Aufprall stöhnte er kurz vor Schmerz auf, bevor er auf den Boden rutschte und wütend zu mir aufblickte. Wie konnte es sein, dass diese halbe Portion Nami besiegen konnte? Doch man sollte ja nie nach dem äußeren eines Gegners gehen, zumindest würde das jetzt einer der andren sagen. Außerdem wusste ich ja, was Teufelskrfte alles bewerkstelligen konnte.

"Mach das wieder rückgängig, du Gnom!"

"Das kann und werde ich nicht!" Mit einem leichten Grinsen richtete er eine Hand auf mich, was das nun wieder sollte wusste ich zwar nicht, aber kurz darauf hörte ich etwas und duckte mich instinktiv. Ich spürte einen Luftzug an meinem Haar, irgendetwas war knapp an mir vorbei geflogen.

"Scheiße, was war das denn?" fragte ich etwas verwundert und sah mich suchend um, doch ich konnte nichts entdecken. Immer wieder versuchte er mich mit irgendwas zu treffen, vermutlich das selbe, womit er Nami ihre Seele genommen hatte.

"Hör auf mit dem Scheiß!" rief ich sichtlich genervt.

"Du hast keine Chance, wenn ich dich treffe ist es vorbei!" Ich wusste, dass ich aufpassen musste, denn wenn er mich traf dann mussten sich die anderen darum kümmern, zwar würden sie auch mit ihm fertig werden, aber ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Nun reichte es mir einfach und ich holte mit einer Hand aus und verpasste ihm einen direkten Schlag ins Gesicht. Dadurch, dass er sich zuvor aufgerichtet hatte, taumelte er nun langsam zurück, bevor er sich wieder fasste und erneut anfing mich anzugreifen. Für mich war das Maß nun endgültig voll und so wich ich mit einem hohen Sprung nach oben aus, wobei ich meine Arme nach hinten dehnte. Um dem ganzen endlich ein Ende zu bereiten, ließ ich meine Arme immer wieder in hohem Tempo nach vorne schnellen, so dass er innerhalb weniger Sekunden einige harte Schläge zu spüren bekam. Als ich wieder auf dem Boden landete, lag er regungslos da. Irgendwie hatte ich es mir schwerer vorgestellt ihn zu besiegen, aber vielleicht lag es auch daran, dass er seine Feinde meist aus dem Hinterhalt erledigte und daher nie offen kämpfen musste, außerdem war er durch seine Kräfte sicher kein Nahkämpfer, doch ich war es und da er außer dieser Kräfte keine Körperlichen stärken besaß war es wohl nur eine frage der Zeit gewesen, bis ich ihn besiegt hätte..

Aber eigentlich war es auch egal, warum er nun einfach zu besiegen gewesen war, ich war nur froh, das ich es getan hatte, denn nun wäre Nami sicherlich wieder gesund und wir mussten uns keine Gedanken mehr machen. Ich ließ den Gnom also zurück und machte mich leise wieder auf den Rückweg. Da ich schnellstmöglich wieder zurück wollte, versuchte ich mich besonders unauffällig zu verhalten, was auch recht gut klappte. Jedoch fing ich erst wieder an zu rennen, als ich aus dem Kasino heraus war. Und auch einen Freudenschrei konnte ich mir dann nicht wirklich verkneifen. So schnell es meine Beine zuließen rannte ich glücklich zurück zum Schiff, wo ich eine gesunde Nami und meine anderen Freunde vorfinden würde, die sicher genauso erleichtert waren, wie ich es nun war.

..Doch gibt es für sie ein Zurück?

Ruffy war einfach abgehauen um sich alleine um den Kerl zu kümmern worüber ich eigentlich ziemlich froh war, auch wenn ich der große Käpt'n Lysop kein Problem damit gehabt hätte, doch Ruffy war unser Kapitän, also war es auch seine Aufgabe. Wenn er Namis Seele von ihrem Körper hatte trennen können, hieß das nur, dass er Teufelskräfte hatte und somit musste er ziemlich mächtig sein. Mit Teufelskräften war einfach nicht zu spaßen, das beste Beispiel waren unsere Zahlreichen Gegner, die alle nur so schwer zu besiegen gewesen waren, weil wir uns erst etwas hatten einfallen lassen müssen, um ihre Teufelskräfte zu umgehen.

Während wir darauf warteten, dass Ruffy endlich wieder zurück kam, schwiegen wir meistens und ich fragte mich, wie er mit diesem Kerl fertig werden sollte. Ein gezielter Treffer auf Ruffy und dieser würde genauso enden, wie es Nami getan hatte.

Außerdem machte es mir etwas Sorgen, dass Namis Seele hier an Bord herum wanderte, auch wenn es nur Nami war, aber es war dennoch unheimlich zu wissen, dass wir möglicherweise die ganze Zeit beobachtet wurden.

"Meint ihr sie ist hier?" hörte ich Sanji plötzlich fragen und sah zu ihm. Auch die anderen beiden richteten ihre Blicke auf ihn, schwiegen jedoch zu dieser Frage, genau wie ich. Wenn das stimmte, was Zorro gesagt hatte, dann war es gut möglich, dass sie hier war, sie konnte aber auch genauso gut wo anders sein.

"Namilein, wenn du hier bist, dann gib uns ein Zeichen."

"Wie soll sie das denn machen, sie kann nichts berühren wenn sie nur eine Seele ist," mischte sich nun Chopper ein, worüber ich ziemlich froh war, da ich keine Lust auf fliegende Tassen oder sonst etwas hatte.

"Vielleicht hat sie ja eine Möglichkeit gefunden, dass es doch geht," beharrte Sanji weiter und schien die Hoffnung nicht aufgeben zu wollen. Mein Blick wanderte zu Robin, die äußerst abwesend wirkte, aber das war schon so, seid wir Nami gefunden hatten.

"Dann hätte sie sich schon längst bemerkbar gemacht," meinte Chopper nur uns seufzte leise. Wir konnten wirklich nur hoffen, dass Ruffy es schaffte andernfalls würde Nami wohl nie wieder so werden, wie früher.

"Dann lasst uns doch eine Sionce abhalten." Jetzt war er völlig übergeschnappt, was sollte das den bringen, am Ende war es noch nicht mal Nami die wir da aufriefen sondern irgendein anderer Geist, er uns dann umbringen wollte, nein, darauf konnte ich wirklich verzichten.

"Funktioniert das nicht nur bei Toten?" warf Chopper ein und blickte Sanji prüfend an. Dieser seufzte nur schwer, anscheinend, weil er nun wirklich aufgeben musste. Also verfielen wir wieder in schweigen. Wenigstens behielt er dabei seine Ideen für sich ich machte mir auch so schon genug Sorgen wegen dieser ganzen Geschichte, was wenn sie uns alle haben wollte und wir nach Ruffy die nächsten waren?

Meine Gedanken wurden von einem lauten Schrei unterbrochen, der eindeutig von Ruffy stammte. Sofort erhoben wir uns und gingen an Deck, wo Ruffy auch schon außer puste stand und zu uns hinauf blickte.

"Ich hab es geschafft Leute, der Kerl ist besiegt, jetzt müsste sie wieder aufwachen," meinte er fröhlich. Ich brauchte einen Moment um diese Nachricht zu verarbeiten und als ich dies getan hatte, waren Chopper, Sanji und Robin auch schon nach unten verschwunden. Mit schnellen Schritten folgte ich ihnen, doch schon auf halbem Weg konnte ich Sanji laut jammern hören. Dies ließ bei mir nur eine Vermutung zu und als ich bei ihnen ankam, wurde diese auch bestätigt. Nami war immer noch nicht aufgewacht. Aus lauter Verzweiflung schüttelte Sanji sie und redete pausenlos wirres Zeug auf sie ein. Chopper stand daneben und versuchte ihn zu beruhigen, aber das hatte wenig Sinn und Robin, diese stand einfach nur schweigend da und sah zu Namis Bett, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Ich musste wohl zweimal hinschauen, bevor ich es glauben konnte, doch dies war wohl auch normal. Wenn sie selbst nach der Niederlage des Kerls nicht wieder aufwachte, was sollte man denn dann noch tun?

"Sagt bloß es hat nichts gebracht." Als ich mich herum drehte, erkannte ich Zorro und Ruffy die beide mit ernsten Gesichter da standen und ebenfalls zu Nami blickten. Ich musste ihnen wohl nicht antworten, es war schließlich offensichtlich, das es nichts gebracht hatte. Vor allem Ruffy schien betroffen darüber zu sein, da er sich wirklich große Hoffnungen gemacht hatte, aber das hatten wir wohl alle und nun standen wir genauso da wie am Anfang. Zwar wussten wir, was mit Nami los war, aber das half uns auch nicht wirklich weiter, da wir nicht die Macht hatten ihre Seele zurück in ihren Körper zu bekommen.

"Du.." Ich sah zu Sanji, der jetzt zwar von Nami abgelassen hatte, aber wütend zu Ruffy blickte.

"Was sollen wir jetzt machen?! Du hast den einzigen Kerl erledigt der sie hätte zurück bringen können und nun wird sie möglicherweise für immer so bleiben, bist du nun zufrieden?!" Er war immer lauter geworden, je länger er gesprochen hatte und ich musste ihm in gewisser Weise recht geben. Nur der Kerl mit seinen Teufelskräfte hätte Nami helfen können, aber da er nun erledigt war, gab es wohl gar keine Hoffnung mehr für sie.

"Er hat gesagt er könne sie nicht zurück holen selbst wenn er es wollte!" gab Ruffy nun zurück und ich sah zu, wie Sanji auf ihn zu ging und ihn am Kragen packte und schließlich gegen die Wand im Flur drückte.

"Und das hast du ihm so einfach geglaubt, ja?! Verdammt Ruffy setzt doch einmal dein Gehirn ein, falls es vorhanden ist!" Seine Anschuldigungen waren hart und Ruffy die ganze Schuld zu geben sicher auch, aber Sanji würde nicht auf uns hören, zumindest nicht auf mich wenn ich mich einmischen würde.

"Jetzt halt mal die Luft an Kochlöffel!" Nun ging Zorro dazwischen, der auch gleich einen finsteren Blick von Sanji erntete.

"Misch dich da nicht ein Marimo, du bist doch auch nur froh, dass du ihr nun keine Schulden mehr zahlen musst!" Ich fand das er nun einfach zu weit ging, wir alle hier waren betroffen von der Sache und er konnte nicht einfach behaupten, dass wir uns auch noch darüber freuten, immerhin war sie auch unsere Freundin gewesen und nicht nur seine.

"Spinnst du jetzt total!" sie stritten schon nicht mehr, sie brüllten sich regelrecht an, hilfesuchend sah ich zu Robin, aber deren Blick war immer noch auf Nami gerichtet.

"Hört endlich auf!" Überrascht sagen wir alle zu Chopper, dem die Tränen über die Wange liefen.

"Es ist nicht fair von dir das zu behaupten, wir hatten sie doch alle gerne und nun haben wir sie verloren! Ruffy hat sein bestes getan, aber das sie nun nicht aufwacht ist nicht seine Schuld, also sei einfach still!" So hatte ich ihn noch nie erlebt, und die anderen wohl auch nicht, denn nun schwiegen sie und sahen betreten zu Chopper hinunter. Dieser wandte sich nun ab und machte eine kurze Bewegung mit seiner Pfote, die uns zeigen sollte, dass wir nun besser gingen. Sanji kam dieser Bitte sofort nach, wobei er Zorro noch einmal grob anrempelte und zur Seite stieß. Ruffy war der nächste der ging, dicht gefolgt von Zorro. Ich selbst sah nur noch einmal kurz zu Nami, bevor auch ich mich auf den Weg zurück an Deck machte. Das würde uns wohl alle noch eine Weile belasten, zumal Nami ja nicht tot war sondern nur ihre Seele nicht vorhanden war. Ich fragte mich was wohl schlimmer war, sie nie wieder zu sehen, weil sie nicht mehr lebte oder das hier. Wobei hier noch erschwerend hinzu kam, das wir alle rein gar nichts tun konnten, was wohl besonders an den Meisten nagte.

Als ich an Deck kam, war von den drei nichts mehr zu sehen. Sanji vermutete ich in der Kombüse, Zorro war sicher am Heck und schlief und Ruffy hatte sich vielleicht in unser Zimmer verzogen. Also würden wir uns wieder eine Weile anschweigen, was vielleicht auch ganz gut war, da wir so alle erst einmal mit der Situation fertig werden konnten. Auch wenn ich nicht immer mit ihr einer Meinung war und ihr Temperament oft verflucht hatte, so fing ich jetzt schon an es zu vermissen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie nicht mehr da sein würde, zumal sie immer noch da unten lag, als würde sie schlafen.

Seufzend ging ich in Richtung Mast, bevor ich mich daran machte die Streben hoch zum Krähennest zu klettern. Da oben würde ich etwas ruhe haben, auf die Gesellschaft der anderen konnte ich momentan verzichten und sie wohl auch auf meine. Es würde nur wieder Streit geben, wenn wir uns zusammen setzten und das musste nicht auch noch sein.

Als ich im Krähennest ankam ließ ich mich seufzend auf den Boden sinken und richtete meinen Blick Richtung Himmel. Vielleicht brauchte es nur Zeit und sie würde doch noch aufwachen, aber das war vielleicht nur ein Wunder das nie eintreten würde. Aber meine Hoffnung blieb, immerhin war bisher auch immer alles gut gegangen und wir waren alle wohlbehalten aus den ganzen Schwierigkeiten heraus gekommen, warum sollte es jetzt dann nicht auch so sein? Aber mir blieb, wie den anderen, nichts weiter übrig, als zu hoffen und zu warten. Aber je mehr Zeit verstrich umso geringer würde auch unsere Hoffnung werden.

Wunder geschehen um Mitternacht

Warum? Dies war die einzige Frage, die ich mir nach alledem nur noch stellen konnte. Warum hatte man sie ansprechen müssen? Warum war sie auf dieses Spiel eingegangen? Warum hatte ich sie nicht gesucht, als sie nicht aufgetaucht war? Es waren Fragen auf die ich einfach keine Antwort wusste so oft ich auch über sie nachdachte. Zwar war es mir merkwürdig vorgekommen, dass sie nicht aufgetaucht war, doch da die anderen sich keine größeren Sorgen gemacht hatten, hatte ich es für übertrieben gehalten los zugehen und nach ihr zu suchen. Immerhin war es ja nicht so, dass sie nicht auf sich aufpassen konnte, sie konnte sich verteidigen und war wohl auch alt genug dafür. Und sie hätte trotz ihrer Schwäche für Geld doch eigentlich merken müssen, wie gefährlich es war. Hatte sie diese Schwäche wirklich so blind gemacht, dass sie an nichts Böses gedacht hatte? Nie hätte ich gedacht, dass etwas Derartiges passiert sein könnte, doch wer denkt auch gleich an so etwas? Hinzu kam wohl auch noch der Streit, den ich mit ihr gehabt hatte. Ich wäre vermutlich die letzte gewesen, die sie hätte sehen wollen.

Ein leises Seufzen kam über meine Lippen, als ich mir müde mit einer Hand über das Gesicht strich. Chopper war schon vor einer ganzen Weile gegangen um sich hinzulegen, doch ich konnte und wollte sie nicht alleine lassen, auch wenn es vermutlich besser gewesen wäre ich hätte mich hingelegt um etwas zu schlafen.

Meine ganze Vergangenheit wurde von schlechten Ereignissen überschattet und die einzigen Menschen denen ich mich geöffnet und die ich geliebt hatte waren mir genommen worden. Nie wieder hatte ich mich jemandem anvertrauen können und ich hatte geglaubt nie wieder einen Menschen lieben zu können. Das es nun doch passiert war, hatte mich zu Anfang selbst überrascht. Ich hatte versucht meine Gefühle zu verdrängen. Nicht nur, dass ich selbst Angst davor hatte diese Gefühle zuzulassen, sie war auch eine Frau. Allein diese Tatsache machte es fast schon unmöglich, dass sie meine Gefühle erwidern konnte, wieso sollte ich sie also noch offen legen, wenn ich ohnehin nur enttäuscht werden würde? Ich zog die Einsamkeit einer Enttäuschung.

Nun bereute ich es mehr als alles andere, dass ich nicht mit ihr gesprochen hatte. Ich hätte doch einsehen müssen, dass ich meine Gefühle nicht ändern konnte und ich hätte begreifen müssen, dass ich mir mit meinem Schweigen nur selbst schadete. Doch nun war es für diese Einsichten zu spät und ich musste akzeptieren, dass sie vielleicht nie wieder aufwachen würde. Zwar war sie nicht tot, doch ich würde dennoch nie wieder ihr lachen hören und auch nie wieder in ihre Lebensfrohen Augen blicken können.

Wieder spürte ich, wie sich ein paar Tränen langsam ihren Weg hinunter über meine Wangen bahnten. Was hatte sie nur mit mir gemacht? Noch nie hatte mich ein Mensch zu solchen Gefühlsregungen veranlasst. Vorsichtig nahm ich Namis Hand und drückte sie sanft. Vielleicht hatte ich die Hoffnung, dass sie sich regen würde, doch nichts passierte. Man konnte fast denken, dass sie schlief und ich hätte weiß Gott etwas dafür gegeben, wenn sie es getan hätte.

Wieder seufzte ich und mein Blick glitt durch den Raum hinauf zum Bullauge. Es war bereits Nacht, doch wie spät genau vermochte ich nicht zu sagen. Seit gestern fehlte mir sowieso jegliches Zeitgefühl. Aber auch wenn ich nicht wusste, wie spät es war, merkte ich deutlich, wie ich selbst immer müder wurde. Und so dauerte es auch nicht lange, bis ich meinen Kopf auf meine Arme bettete und die Augen schloss. Dabei ließ ich ihre Hand jedoch keine Sekunde los.
 

Als ich später langsam wieder wach wurde, konnte nicht besonders viel Zeit vergangen sein, jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, als wäre viel vergangen. Zuerst brauchte ich allerdings etwas Zeit um den Grund für mein Aufwachen festzustellen und bemerkte dabei, wie meine Hand leicht gedrückt wurde und jemand mit dem Daumen über meinen Handrücken strich. Es war keine sonderlich merkliche Geste und der Grund, dass ich sie überhaupt gespürt hatte, war sicherlich der, dass ich wie immer keinen sonderlich festen Schlaf gehabt hatte. Nun öffnete ich langsam die Augen und blickte dabei in ihre, die mich mit einem sanften Blick bedachten. Etwas verwirrt setzte ich mich auf und starrte sie einfach nur an, als sie plötzlich anfing zu lachen, was vielleicht an meinen Gesichtszügen lag, die mir für einen Moment entglitten waren, bevor ich mich nun wieder gefasst hatte.

„Du hättest dich in dein Bett legen sollen,“ bemerkte sie schmunzelnd, als sie sich wieder beruhigt hatte, doch ich brachte immer noch keinen Ton heraus. Sie wirkte fast so, als sei nie etwas geschehen. Wieso war sie auf einmal wach? Ich verstand es wirklich nicht, doch letztlich war mir der Grund dafür auch völlig egal.

„Wie lange bist du schon wach?“ etwas Besseres fiel mir in dem Moment wirklich nicht ein, wobei es äußerst selten vorkam, dass mir die Worte fehlten.

„Genau genommen die ganze Zeit, aber wenn du so willst seit ungefähr Mitternacht,“ erklärte sie mir lächelnd und nun konnte ich einfach nicht mehr an mich halten und beugte ich mich über sie, nahm sie in die Arme und drückte sie an mich. Eine Woge der Erleichterung machte sich in mir breit, bis ich schließlich ein leises schluchzen unter mir hörte. Anscheinend hatte sie das alles doch mehr belastet, als sie es zunächst gezeigt hatte und nun schien auch von ihr eine gewisse Last abzufallen.

„Wieso hast du nie etwas gesagt?“ brachte sie schließlich heraus, wobei ich sofort wusste, was sie meinte. Anscheinend war sie auch hier gewesen, als ich mit Sanji gesprochen hatte und wusste somit auch alles. Zwar hätte ich ihr dabei lieber in die Augen gesehen, doch ich war froh, dass sie es nun wusste.

„Ich hatte einfach Angst es dir zu sagen.“

„Du hattest Angst?“ fragte sie doch etwas belustigt. An ihrer Stelle hätte ich wohl auch so reagiert, also wunderte es mich nicht weiter.

„Ja, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst.“

„Na dann sag es doch jetzt.“ Ich löste mich langsam etwas von ihr, um ihr in die Augen sehen zu können. Diese waren etwas gerötet und immer noch etwas feucht. Vorsichtig beugte ich mich wieder zu ihr hinunter und fing an ihre Tränen langsam weg zu küssen. Sie schien sich daraufhin wieder ganz zu beruhigen, was mich doch etwas erleichterte. Langsam wanderte ich etwas weiter hinunter zu ihren Lippen und hielt kurz vor diesen inne.

„Ich liebe dich, Nami,“ hauchte ich gegen ihre Lippen, bevor ich diese sanft mit meinen verschloss. Ihre Lippen waren weiter als ich es gedacht hatte und zu meiner Freude spürte ich schon kurz darauf, wie sie den Kuss zaghaft erwiderte. Ich genoss jede einzelne Sekunde von diesem Kuss, bis ich mich schließlich wieder von ihr lösen musste, was ich auch nur sehr langsam tat.

„Anscheinend bin ich nicht die einzige, die geschwiegen hat.“

„Ich habe auch nie behauptet, dass ich es nicht getan hätte.“ Nun mussten wir beide lachen und ich drückte sie wieder an mich. Wer weiß was gewesen wäre, wenn das alles nicht passiert wäre, doch ich war froh, dass es nun endlich vorbei war. Von nun an würde ich auf sie aufpassen und dafür sorgen, dass ich sie nie wieder so einfach verlor.

Denn ich konnte mir inzwischen wirklich nichts Schlimmeres vorstellen, als das.



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Von:  -NicoRobin-
2010-05-29T14:10:54+00:00 29.05.2010 16:10
Ohh, ein Happy End. :D

Die Geschichte war einfach super.
Dankeee. :)
Von:  cloe04
2009-05-12T17:03:44+00:00 12.05.2009 19:03
*_*


wow das is so so hautnah geschrieben ls wär das wirklich passiert
Von:  cloe04
2009-05-12T17:02:43+00:00 12.05.2009 19:02
*_*


wow das is so so hautnah geschrieben ls wär das wirklich passiert
Von:  JessFany
2008-11-20T21:46:54+00:00 20.11.2008 22:46
auch dieses Mal hast du dich schön in den Chara reinversetzt, auch wenn man geschichten aus Robin sicht sehr oft liest, bzw ich das tue ^_^ ich finds nur schade das sie einfach aufwacht, also versteh mich nicht falsch :) ich bin froh das sie aufwacht, aber ich hätte gerne gewusst warum.
Ich habe zwei vermutungen :)
these 1: sie ist wieder wach, weil robin geweint hat.
these 2: sie ist wach, weil die Fähigkeit der Teufelskraft temporär ist.
liege ich da richtig ?
LG Eva
Von:  Dark777
2008-11-16T15:07:34+00:00 16.11.2008 16:07
Na, das ist doch mal ein süßes Ende ^_^. Ich frage mich nur ernsthaft, warum sie wieder wach ist? War es vielleicht von Anfang an auf Zeit befristet oder sollte sie nur den wahren Wert im Leben kennenlernen? Ich weiß es nicht.......leider. Aber dafür lässt das wieder viel Platz für Spekulationen und jeder kann sich dann seinen eigenen Grund zusammenreimen. Super Ende und Robin hast du sehr gut getroffen!
Von: robin-chan
2008-11-15T16:25:30+00:00 15.11.2008 17:25
So, hab mir mal die ganzen Kapitel hier durchgelesen. Erst einmal zur Grundidee. Ich fand es wirklich gut gemacht, dass jeder der Charaktere sein Kapitel aus der jeweiligen Sicht bekommen hat. Damit ist es leichter zu verstehen, was der Charakter in dieser Situation fühlt und auch durchmachen muss, schlichtweg wie er diese ganze Sache verarbeitet. Wie gesagt, es ist viel persönlicher im Gegensatz zur Erzählung aus der dritten Person und macht mehr her.

Es ist einmal mehr typisch Nami, dass sie sich durch ihre Liebe zum Geld in solch eine Situation bringt. Man kann sich gut vorstellen, wie es ein muss, wenn man einen Nakama findet und zuerst nicht weiß was genau los ist.
Das Kapitel aus Zorros Sicht und somit das resultierende Gespräch zwischen ihm und Nami, hat bei mir richtigen Anklang gefunden und hat mir durchaus am besten gefallen. Zwar weiß man nicht so recht, warum ausgerechnet Zorro sie sehen konnte, doch hier spielt es auch keine allzu große Bedeutung. Er ist immer noch besser als ein Sanji oder ein Lysop und es brachte irgendwie mehr Tiefe mit sich.

Was mir nicht so zugesprochen hat, war das Kapitel mit Ruffy. Klar, er ist stark, aber irgendwie ging es mir zu schnell. Es lag wohl auch daran, dass du nicht so viel Zeit investieren wolltest, also mit dem gesamten Plot oder eben einfach nur mit diesem Mann, da dieser Kampf ziemlich abgeschnitten wirkte.
Am Ende natürlich das letzte Kapitel. Da war es ähnlich. Man hätte vielleicht doch ein wenig erläutern können, wie genau alles zu Stande gekommen und warum sie plötzlich wieder im Körper ist. Womöglich wirklich die Tatsache, dass Ruffy diesen Mann erledigt hat, es einfach nur Mitternacht zur Geisterstunde geschehen ist oder es schlichtweg eine andere Erklärung dafür gibt.

Der Schluss ist wie immer schön, wenn sich zwei finden. Und es ist auch wieder einmal interessiert zu sehen, dass Robin zuerst ihre Gefühle ausspricht. Zwar ein weiteres Mal, da ja Nami schon längst alles gehört hatte, dafür aber nun offiziell.

Ist doch länger geworden, aber erst einmal alles was mir dazu eingefallen ist. War – wie gesagt – eine gute Idee, aus der man vielleicht noch mehr hätte mache können.
Ganz liebe Grüße robin-chan
Von:  Boom_Squirrel
2008-11-15T15:10:50+00:00 15.11.2008 16:10
ich hab ja sowas von auf dieses kap gewartet!
gut, das ende kam jetzt etwas plötzlich und ich hab mich gefragt warum nami denn auf einmal wieder zurück in ihren körper konnte und am abend am dem sie zorro traf nicht, aber ich schließe es auf die tatsache, dass ruffy diesen typen platt gemacht hat.
liege ich da mit meiner überlegung richtig?
wie dem auch sei die ganze story hat mir sehr gut gefallen und die einzelnen charas hast du meiner meinung nach gut in der ich-form rübergebracht.
ich bin gespannt was du dir als nächstes ausdenkst. ^^
Von:  JessFany
2008-10-31T07:54:26+00:00 31.10.2008 08:54
Und wiedereinmal hab ich ein Kapi übersehen :( ob daas eine Krankheit ist ? na ja, ich finde diese Kapi ganz gut aber vielleicht hätte Lysop das ganze noch etwas mehr dramatisiert. Sanjis Reaktion am Ende war sehr gut nachzuvollziehen und das Robin sogar geweint hat zeigt was sie für Nami emfindet. Bin gespannt aufs letzte Kapi
LG Eva
Von:  Dark777
2008-10-20T19:27:27+00:00 20.10.2008 21:27
Was denn, noch kein Kommi? Dabei ist dieses Kapi genauso gut wie die anderen, nur eben etwas deprimierender. Lysop der Feigling, das passt mal wieder und auch diese pessimistische Einstellung trifft ihn genau. Also noch ein Kapitel und die FF ist schon wieder zu Ende? Schade eigentlich, die ist echt interessant, aber ich will ja schließlich wissen, wie es weiter geht. Hoffentlich bekommt Robin ihre Nami wieder. Du würdest Robin doch sicherlich nicht sowas antun, egal in welcher Dramaphase du dich gerade befindest *dich versucht zu manipulieren*. Freu mich auf das letzte Kapi ^_^.
Von: abgemeldet
2008-10-15T14:28:01+00:00 15.10.2008 16:28
eh? Wie jetz? CUT???

Das kannst du mir doch nicht antun >.< Wie soll ich denn jetz schlafen???

Ich mag die Story echt total. Das Aus-verschiedenen-Blickwinkeln-schreiben is dir echt gut gelungen.

lg dat drachilein


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