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Trinity

von

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Der Anfang

Prolog
 

Gähnende Leere war in Mias Bauch. Ein lautes Grummeln war zu hören. Mit schmerzverzogenem Gesicht sah sich das etwas zu klein geratene, schwarzhaarige Mädchen um. Ihre grünen Augen sahen trüb aus, fast stumpf. Hungrig war sie unausstehlich.
 

„Boah... Ich habe Hunger....“, jaulte sie. Ihre Freundin sah sie grinsend an.
 

„Du hast doch wirklich immer Hunger.“ Elsa, das hübsche Mädchen mit dem rot gelocktem Haar hielt ihr ein Käsebrot hin.
 

„Oh, merci beaucoup! Zu freundlich! Glaubst du etwa das reicht mir?!? Ich hab nicht so einen Minimagen wie du, Frau Elsa...“ Mia strich sich über ihren flachen Bauch.
 

„Dann hättest du dir eben mehr einpacken sollen...“

Elsa und Mia waren auf Klassenfahrt. Sie saßen, zusammen mit ihren restlichen Klassenkameraden in einem Zug und freuten sich auf das, was da kommen würde. Wer konnte denn auch ahnen, dass sich genau in dieser einen Woche das Leben der beiden 16-jährigen Mädchen schlagartig ändern würde. Aber nicht nur das von ihnen. Ein Paar Sitze weiter saß Henry. Ein hübscher Junge mit kurzen braunen Haaren, grünen Augen und einem Lächeln zum dahin schmelzen. Zwischendurch schielte er zu den zwei Mädchen herüber. Elsa hatte das schon lange bemerkt. Nur Mia nicht, die war eher damit beschäftigt ihr Brot zu verschlingen und sich darüber zu beschweren, dass sie immer noch Hunger habe.
 

„Schau mal, der guckt schon wieder.“, flüsterte Elsa.
 

„Wer?“ Als Mia sich jedoch wie wild zu allen Seite drehte, senkte Henry seinen Blick und tat so, als würde er schon die ganze Zeit ausschließlich mit seinen Kumpels unterhalten.
 

„Na, Henry... Guck doch.“ Mia tat, was Elsa sagte, jedoch schien Henry sich krampfhaft daran zu hindern zu ihr zu schauen.
 

„Du spinnst doch Elsa... Hab Hunger.“ Mia war schon längst wieder zu ihren alten Thema zurück gekehrt.
 

„Ich hab nichts mehr. Frag doch Henry.“, schmunzelte Elsa, ihre braunen Augen blitzten verwegen.
 

„Ich soll... Was? Äh...“ Mia geriet ins Straucheln. „Was... Hm... Ja... Also eigentlich bin ich doch gar nicht mehr so hungrig... ich glaub... Das hab ich... MIR NUR EINGEBILDET.“ Mit ihren letzten Worten versuchte sie ihr das laute Knurren ihres Magens zu übertönen.
 

„Dann scheinen wir hier irgendwo einen Bären sitzen zu haben. So schwer ist das ja wohl nicht. Henhrmpf!!“ Mia presste ihrer besten Freundin eine Hand auf den Mund.
 

„Sag mal bist du doof?!?“
 

„Wieso?“ Elsa schob Mias Hand beiseite. „Ist doch nicht schlimm, oder?“
 

„Nun ja....“ Mia zwirbelte eine ihrer Haarsträhnen zwischen ihren Fingern, so wie sie es immer tat, wenn sie nervös war. Ihre Freundin nutzte die Situation und sprang auf.
 

„Henry! Hast du was zu futtern für das Mialein?“ Mia lief sofort puterrot an. Nicht nur, dass Elsa Henry angesprochen hatte, nein sie hatte auch noch ihren verhassten Spitznamen benutzt. MIALEIN! Schlimmer konnte es nicht werden. Doch. Henry nickte. Das hieß für Mia: Aufstehen. „Siehste! Nu geh auch!“ Elsa zog ihre Freundin hoch und schubste ihr sie vorwärts. Mia seufzte und schlurfte langsam vorwärts.
 

„Hi....“, keuchte sie, als sie bei der kleinen Gruppe Jungs angekommen war.
 

„Was möchtest du denn?“ Henry sah sie mit seinen grünen Augen an. Mia hatte es längst die Sprache verschlagen. Nervös sah sie sich nach Elsa um, die verschmitzt grinste. Mia erlangte nur langsam die Fassung wieder.
 

„Ähm.... Ist mir eigentlich egal.“
 

„Du isst wohl ziemlich viel, was?“, fragte Henry grinsend.
 

„Was bitte?!?!“ Mia stemmte sich die Hände in die Hüften.
 

„Sorg, so meinte ich das nicht!“
 

„Nein, schon gut, ich verstehe!“ Erhobenen Hauptes hatte sie vor zu gehen, aber Henry hielt sie am Arm fest und drückte ihr eine Packung Kekse in die Hand.
 

„Danke....“, sagte sie schüchtern
 

„Gern geschehen.“ Henry zwinkerte ihr zu. Mia verdeckte ihr Gesicht, dass wieder knallrot anlief und machte sich schleunigst auf den Rückweg zu Elsa, die strahlend auf sie wartete.
 

„Und?“, fragte sie neugierig.
 

„Hab ‚ne Packung Kekse.“
 

„Ne Ganze?“ Mia nickte. „Was für ein Liebesbeweis!“
 

„Ach, halt doch die Klappe!“ Grummelnd setzte Mia sich auf ihren Platz und fing an ihre Kekse zu essen. Tz! Sie und Henry? Niemals! Dieser komische, neunmalkluge Kerl war erst vor kurzem in ihre Klasse gekommen und schon der Liebling aller Mädchen. Aber nicht von ihr! Nein von Mia auf keinenfall. Sie wollte, so wie ihre alleinerziehende Mutter alleine bleiben. Sie seufzte. Zu dumm, dass ihr das keiner glaubte.
 

„Na? Schmeckt‘s?“ Erschrocken sah Mia auf. Mark, blond, blaue Augen, gutaussehend hatte sich neben sie fallen lassen. Sie reagierte jedoch kaum auf ihn.
 

„Hi Mark.“, sagte Elsa mit einem gekonnten Augenaufschlag. Mark lächelte, wendete sich dann aber sofort wieder der verschüchterten Mia zu.
 

„Schöne Fahrt, oder?“
 

„Kann sein.“, sagte diese, ignorierte Mark aber immer noch. Er nahm sich einen von Mias Keksen. Böse funkelte Mia ihn an. Da kannte sie keine Freunde. Sie drückte die Kekspackung zu.
 

„Was willst du?“, fragte Elsa genervt.
 

„Was soll ich wollen? Muss ich immer irgendwas wollen?“ Entrüstet lies Mark die Schultern hängen.
 

„Ja, du willst immer etwas!“ Mia schlug Mark auf die Schulter. Schmerzverzogenen Gesichtes sagte er:
 

„Schon gut, schon gut... Nicht mehr hauen! Das ein so kleines Mädchen so viel Kraft hat.“ Mia sah geschmeichelt zur Seite.
 

„Ach du....“, sagte sie lächelnd.
 

„Und was ist nun der Grund deines Kommens?“, hakte Elsa nach. Sie lies sich nicht so schnell schmeicheln wie die etwas naive Mia.
 

„Och... Henry!“ Bei diesem Namen verschluckte sich fast an ihrem Keks, den sie sich gerade in den Mund gesteckt hatte. „Er wollte fragen, ob...“ Weiter kam Mark nicht. Einer ihrer Lehrer kam und lies verlauten, dass sie bald da wären und alle zusammen packen sollten. Aber Mia wollte wissen, was Mark zusagen hatte.
 

„Was Henry?“ Sie hielt Mark am Arm fest. Der grinste nur, machte sich los und schlenderte zu seinem Platz zurück.

Ein paar Minuten später hielt der Zug im Bahnhof. Mia sah neben sich. Dort stand ihr schwerer Koffer, der fast so groß war, wie sie selbst. Angestrengt hievte sie ihn aus dem Zug und gleich hinauf auf den nächsten Kofferwagen, ohne darauf zu achten, wem er gehörte. Aber als sie hochsah erschrak sie kurz. Henry!
 

„Das ist mein Wagen.“, sagte er kurz angebunden.
 

„Oh, sorry!“ Sie wollte grade ihren Koffer wieder runterziehen, als Henry sagte:
 

„Ach, was! Lass ruhig drauf! Der Koffer ist ja größer als du.“ Mia schluckte ihr Kommentar herunter und schlich zu Elsa, die alles mitbekommen hatte und breit grinste.
 

„Halt dich zurück.“, mahnte Mia.
 

„Wieso? Ist doch nett von ihm.“ Elsa zeigte auf ihren Koffer, der aufgrund ihrer Körpergröße nicht ganz so riesig war, wie der von Mia. „Ich muss meinen Koffer selbst schleppen...“
 

„Musst du gar nicht. Frag doch Mark.“
 

„Warum eigentlich nicht? Maaaaaahaaaaaark??“, brüllte Elsa quer durch den Bahnhof.
 

„Jaaaaaaaaa?“, antwortete dieser.
 

„Schaaaaaaatz.... Trägst du meinen Koffer?? Der ist sooooooooooooooo schwer.“, jaulte Elsa geschauspielert. Mark ging sofort auf sie ein:
 

„Aber natürlich Mäuschen! Gerne doch!“
 

„Oh das ist ja soooooooooo lieb von dir! Was würde ich nur ohne dich tun?“
 

„Kann ich dir nicht sagen, mein Schnuffelchen!“ Mark nahm Elsas Koffer und ließ sich von den verstörten Blicken der umherstehenden Leuten nicht beirren.

Mark und Elsa waren Mitglieder in der Theatergruppe ihrer Schule und zählten zu den besten. Nein, sie waren die Besten. Nicht umsonst bekamen sie fast immer die Hauptrolle.
 

„Du bist so cool.“, flüsterte Mia Elsa ins Ohr.
 


 

Angekommen im Jugendhotel ging die Klopperei um die Zimmer los. Jeder wollte das beste haben und es gab nur eins mit einem Balkon. Das interessierte die zwei Mädchen jedoch recht wenig. Ihnen war nur wichtig, die richtigen Leute auf dem Zimmer zu haben. Kathi und Anna waren die Auserählten. Elsa ließ Mia den Vortritt und gewährte ihr oben auf dem Hochbett zu schlafen, denn trotz ihres großen Appetits hatte Mia die Figur einer Elfe. Sie hatten noch nicht angefangen auszupacken, da stand auch schon ihre Lehrerin im Zimmer.
 

„Schon am auspacken? Schön! Aber keine Männerbesuche Nachts, okay?“
 

„Aber naaaaaatüüüüüüürlich!“, sagte Kathi ironisch.
 

„Wunderbar!“ Und schon war sie wieder weg.
 

„Das ist ja wohl nicht okay!“, jaulte Anna.
 

„Wieso?“, fragte Mia.
 

„Blöde Frage, wegen Henry natürlich.“, sagte Elsa an Anna gewand.
 

„Gar nicht!“ brüllten diese und Mia gleichzeitig. Als Mia realisierte, dass sie gar nicht gemeint war versuchte sie ihr bestes, um die Sache wieder richtig zu stellen.
 

„Für Anna jetzt... Wollt mich nur für sie einsetzen.“
 

„Emmmmmm... Genaaauuuuuu!“, grinste Kathi. „Das ist schon so offensichtlich, dass es schon wieder unoffensichtlich ist!“ Über den Köpfen der Mädchen erschien ein Fragezeichen. „Ihr wisst wie ich das meine...“
 

„Ich find Mark viel besser. Aber der ist ja vergeben.“, sagte Kathi. Elsa hustete.
 

„Was, der? Mit wem?“
 

„Na mit dir!“
 

„Pffff! Was? Nein! Denkt man das? Och neee! Wir ind doch nur Freunde, schon seit der Sandkistenzeit!!“
 

„Und deswegen küsst ihr euch auch.“, sagte Anna und tippte sich an die Stirn.
 

„Ja, bei Theaterstücken. Romeo & Julia zum Beispiel.“ Elsa wusste genau, dass ihr das keiner abkaufte. Störte das selbstbewusste Mädchen wenig. Um die Sache aber ein wenig zu entschärfen setzte sie noch ein „Ich kann euch da was klar machen!“ nach.
 

Nein!“, rief Kathi. Mia fing lauthals an zu lachen. Was jedoch von einem lauten Knurren ihres Magen unterdrückt wurde.
 


 

Der Abend lief ereignislos ab. Erst als Später die Punkte für den nächsten Tag besprochen wurden gab es einen Lichtblick für Mia und Elsa. Bei den Jungs am tisch gegenüer war es ein wenig unruhig. Sie wurden aber recht schnell von den Lehrern ermahnt. In Elsas Hand landete plötzlich ein Zettel. Sie sah Kathi verwirrt an, von der sie den Zettel hatte. Leider sah die genau so verwirrt aus, zeigte aber in die richtung von Mark und ließ die Schultern hängen. Mia sah zu ihr herrüber.
 

„Was‘n das?“
 

„Ein Elefant.“ Mia verdrehte bei Elsas Worten die Augen. „Ein Brief natürlich.“ Unauffällig entfaltete sie ihn und die beiden begannen zu lesen.
 

Hi Mädels!

Surprise, Surprise! Na? Habt‘a Bock auf ne fesche Party? Übermorgen! Wir wollen ja nicht schon am ersten Tag dumm auffallen. Ihr habt doch Lust, oder? Natürlich habt ihr das. Diese Nachricht zerstört sich in 5 Sekunden selbst.... Reingescherzt!

Ps: Mialein, Henry ist natürlich auch da!
 

„Was soll das denn heissen?“, grummelte Mia. Elsa knuffte ihre aufgeregte Freundin in die Seite.
 

„Halt doch die Klappe. Das wird bestimmt Lustig....“
 


 

Am nächsten Vormittag fanden die beiden sich in der Stadt wieder. Neugierig sahen die Beiden sich um. Auf der Suche nach einem Kiosk. Auch wenn sich die beiden sehr wohl bewusst waren, dass Alkohol auch noch ihre letzten noch übrigen Gehirnzellen zerstören würde, hatten sie vor ein wenig von dem Teufelszeug zu kaufen. Elsa kramte in ihrer Handtasche.
 

„Scheiße! Ich hab im Hotel meinen Ausweis vergessen. Dir glaubt doch keiner, dass du schon 16 bist!“
 

„Werden wir gleich sehen... Ich hab erstmal mega Hunger. Burger King??“
 

„Du kleiner Fresssack! Ist okay!“ Suchend ahen sich die Mädchen um. Nicht weiter als 100 Meter war eins der beliebten Fast Food Restaurants. Mia stürmte auch sofort drauf los. Sie setzten sich direkt ans Fenster um die vorbeigehenden Leute angaffen zu können. Elsa ging zur Toilette und als sie wieder kam bestellte Mia so viel, wie das kleine Tablett hergab. Sofort fing Mia an zu futtern. Ihre Ruhe wurde jedoch sehr schnell von einem Klopfen am Fenster gestört. Insgeheim bereute Mia es, sich den hellen Platz ausgesucht zu haben. Mark und seine Kumpels betraten den Raum und steuerten sofort ihren Tisch an. Ohne Rücksicht auf Verluste quetschten die 5 Jungs sich an den Tisch. Neben Mia saß Henry. Er ließ nur kurz seinen Blick über ihr Tablett huschen.
 

„Du kriegst nichts!!“, fauchte sie scharf. Henry ignorierte sie, griff nach einer Pommer und als Mia seine hand wegschlug stieß er ihre Cola um. „Du Penner!!“ Mias Hose war klatschnass. Sie Sprang auf.
 

„Alles Okay Mia?“, fragte Elsa und versuchte so besorgt wie möglich zu klingen, obwohl sie sich sehr vom Lachen zurück halten musste.
 

„Nein!! Boah Boah!!! Lass mich durch!!“ Sie schubste die drei Jungs auf ihrer Seite von der Bank und rannte zum Klo. Henry sah Elsa nervös an.
 

„Ob sie doll sauer ist?“
 

„Ach was! Die kriegt sich wieder ein...“
 

Inzwischen war Mia auf der Toilette angekommen. In Windeseile riss sie die Papiertücher aus dem Spender und wischte sich über die nasse Stelle an ihrer Hose. Leise vor sich hin fluchend nahm sie auf einem der Klos Platz und wischte weiter an ihrer Jeans rum. Als sie ein plötzlich ein Knacken hörte steckte sie den Kopf aus der Kabine. Keine der Kabinen war besetzt gewesen.
 

„Hallo?“ Da war niemand. Mia dachte, sie hätte sich getäuscht, zog den Kopf zurück und nästelte wieder an ihrer nassen Hose herum. Dann hörte sie ein leises Platschen. Etwas war aus dem Wasserhahn gefallen. Zaghaft stand Mia auf und näherte sich dem Becken. Was sie da sah lies ihr den Atem stocken. „Wa... was ist das??“, keuchte sie und solperte rückwerts zurück in eine der Kabinen. Sie schloss die Tür und rieb sich die Augen. Im Waschbecken schwebte ein Licht, dass, als Mia sich genähert hatte, auf sie zu geflogen kam. „Scheiße, was ist das?“ Sie ließ sich auf den Klodeckel sinken und rieb sich erneut die Augen. Als wäre das nicht genug gewesen kam das leuchtene Licht urplötzlich in ihre Kabine geschwebt. Mia sprang auf und drückte sich an die kalten Fliesen hinter ihr. Die kleine Lichtkugel schwebte gleichmäßig auf Augenhöhe.
 

„Guten Tag.“, sagte es mit einer piepsigen Stimme.
 

„AAAAAAAHRG!!!“ Das war zu viel für Mia. Sie rutschte die Fliesenwand entlang auf den Boden und hielt sich die Augen zu. „Wenn ich dich nicht sehe, bist du nicht da, wenn ich dich nicht sehe...“, murmelte sie immer wieder vor sich hin.
 

„Habt keine Angst, Mia.“, sagte das Licht schließlich. Mia öffnete einen Spaltbreit ihre Augen. Das Ding, was immer es war, kannte ihren Namen.
 

„Was... Woher kennst du meinen Namen?“
 

„Hihihi... Jeder kennt euch Trinity.“
 

„Wer bitte???“ Mia hatte nun ganz ihre Augen geöffnet und starrte nun fassungslos auf die Lichtkugel vor ihrer Nase. „Wer oder was bist du?“
 

„Verzeiht. Ich vergaß mich vorzustellen. Streckt eure Hand aus.“
 

„Pffff!!!“ Mia tippte sich an die Stirn. „Ganz bestimmt nicht!! Wer weiß was du vorhast! Ich kenn das doch au den Filmen!!!“
 

„Vertraut mir Mia.“ Die Stimme des Lichtes klang lieblich und klar. Ohne den Grund wirklich zu kennen streckte Mia die Hand aus und schloss die Augen. Sie hatte keine Ahnug warum sie das grade tat, wusste aber im Inneren, dass es das Richtige war. Als sie die Augen wieder öffnete saß ein kleines Wesen auf ihrer Hand, grade mal so groß wie ihr Handteller. Ihre großen, grauen Augen glänzten. Eigentlich sah sie aus, wie eine Mischung aus Katzenbaby und Zwergkaninchen, die auf ihren großen, runden Hinterpfoten stand. Ihr Fell war hellblau, mit einem rosa farbenem Pony und Brustpuschel. An der Stelle wo ihre Hüften sein mussten, war ein kleines, ebefalls roa farbenes Tuch geschlungen, genau wie um ihren Hals und ihren Handgelenken. Auf ihrer Stirn war ein rautenförmiger Kristall, der leuchtete. ihr Stubsnäschen wackelte leicht als sie ihre Hände, die eigentlich Pfoten waren aufeinander legte. „Ich heiße Cosmic.“
 

„Äh ja...“, Mia hatte keine Ahnung was sie sagen sollte. Da saß ein kleines Puscheliges Ding auf ihrer Hand.
 

„Ihr seid Trinity und ich bin so froh, dass ich euch gefunden hab.“
 

„Wer ist denn diese Trinity??“
 

„Ihr seid das, Mia.“
 

„Ach so, jajaja...“ Mia schüttelte den Kopf.

„Jeder in der Galaxie kennt diesen Namen. Nicht nur in dieser, in allen!! Sie ist die größte und stärkste Kriegerin, die es jeh gegeben hat.“ Cosmic machte eine kurze Pause, als sie Mias verwirrtes Gesicht sah. „Und sie hat die Kraft, einen ganzen Planeten zu zerstören...“ Mia war sichtlich erstaunt.
 

„Hmmm, genau.“ Sie setzte Cosmic auf den Klodeckel. „Und jetzt muss man mir nur noch die Kameras zeigen. Bin fast drauf reingefallen.“
 

„Ihr habt die Kräfte noch nicht, weil ihr noch nicht erwacht seid!“
 

„Pfffff!!“ Mia fing an zu lachen. „Ist klar!“ Sie öffnete die Kabinentür und stolzierte heraus. „Du bist nur Einbildung!“
 

„Nur Einbildung?“ Cosmic verwandelte sich zurück in das Licht. „Das werden wir ja noch sehen... Eis...“, flüsterte sie. Ohne, dass Mia es bemerkte, vereisete sich der Boden unter ihr. Als sie es bemerkte war es zu spät. Sie rutschte aus und schlug mit dem Hinterkopf auf einem der Waschbecken auf. „Wir sehen uns, Mia...“ Dann wurde alles schwarz um sie...

Mit einem lauten Schrei, kam Elsa angestürmt. Mia konnte nur langsam ihre Augen öffnen, sah aber schnell, wo sie sich befand. Puh, dachte sie, doch nur eingebildet. Elsa war schon längst dabei, sie überall zu betasten.
 

„Was ist passiert????“, forderte sie zu wissen.
 

„Keine Ahnung...“ Mia rieb sich den Kopf. „Bin wohl ausgerutscht und hab so‘n wirres Zeug geträumt.“
 

„Oh du meine Güte!! Lass mich deinen Kopf sehen!!“
 

„Da ist nichts, Mir gehts gut!“ Unwirsch drückte Mia den Arm ihrer Freundin zur Seite. Vorsichtig stand sie auf und atmete tief durch. Einen Kurzen Moment hatte sie doch geglaubt, dass diese Lichtkugel echt war.

An ihrem Tisch saßen noch immer die fünf Jungs und unterhielten sich angeregt. Als sie Mia sahen grinsten sie und fingen an, leise zu reden. Mia sah den Grund sofort: Ihr Tablett war, bis auf einen Hamburger, völlig leer gefressen. Wütend sah sie von einem zum anderen, aber ehe sie etwas sagen konnte quietschte Elsa schon los.
 

„Ohnmächtig! Sie war Ohnmächtig!!“ Die Jungs sahen erst sie und dann Mia an. Mia interessierte dies reichlich wenig.
 

„Also gut, wer war‘s?!?!“, fragte sie in barschem Ton.
 

„Ich schon mal gar nicht.“, sagte Henry beiläufig. Elsa erkannte den ernst der Lage und ehe Mia sichmit Gebrüll auf den gutaussehenden Henry stürzen konnte, schnappte sie den kleinen Tazmanischen Teufel und zerrte sie aus dem Lokal.
 

„Isst der Idiot meine Pommes... Einfach so, während ich im Klo Ohnmächtig liege und von irgendwelchen fliegenden Lichtern träume.“ Elsa sah kurz besorgt aus, als sie jedoch das Lachen auf den Lippen ihrer Freundin bemerkte fing auch sie an herzlich zu lachen. Sie merkten nichts, von ihrem Verfolger...
 

Am Abend als die Party steigen sollte, zogen sich die Mädchen von Zimmer vier ihre Schlafanzüge an. Anna hatt nur ein kleines Nachthemd. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass sie so etwas vor hatten. Natürlich nicht... Mia hatte einen viel zu großen Pullover an, was bei ihrer Größe nicht verwunderlich war und eine Pyjamahose. Mia liebte diesen Pulli. Erst als die Lehrer schliefen, oder so taten steckte Kathi den Kopf aus der Tür.
 

„Wir sollten noch warten.“, flüsterte sie. Hinter sich hörte sie etwas knistern. Mia hatte eine Chipstüte geöffnet und fing an munter drauflos zu futtern,
 

„Du sollst die doch nicht jetzt schon essen.“, mahnte Elsa.
 

„Ich hab aber JETZT Hunger.“, maulte Mia.
 

„Pf! Warum wirst du eigentlich nicht fett?“, fragte Anna und kniff sich in ihre imaginären Speckröllchen.
 

„Keine Ahnung. Guter Stoffwechsel. Ist wahrscheinlich genau so ein ungeklärtes Phänomenen wie das, warum ich mich nie verletze.“
 

„Das ist ja wohl Einbildung!“, raunte Elsa.
 

„Eben. Du müsstest so was wie ne Superheldin sein.“, lachte Anna. Mia lachte auch kurz mit den anderen mit, dann stockte sie jedoch... War das doch kein Traum gewesen?
 

„Einigen wir uns darauf, dass du halt gut aufpasst!“, sagte Elsa und wusste genau, dass das so nicht stimmte.

Kurze Zeit später fanden die Mädchen sich in dem Zimmer der Jungs wieder. Elsa schmiss sich sofort auf das Bett von Mark und kuschelte sich an ihn. Als sie jedoch Kathis grummelnden Blick sah wich sie von ihm weg und zog ihre Freundin zu sich auf das Bett. Die anderen Jungs, Sam, Henry, Tim und Giles sahen abwechselnd zu Anna und Mia, da sie anscheinend darauf hofften eines der Mädchen würde sich zu ihnen setzen. Mia ließ sich jedoch auf den Boden plumpsen und zog die Knie an. Henry warf ihr eine Decke zu. Verdattert fing sie diese auf, sagte jedoch nichts, sondern bekam nur mit, wie Anna sich mit hängendem Kopf neben den schwarzhaarigen Tim setzte. Nacheinander zogen Teenager ihre Flaschen mit Alkohol hervor. So jung kommen wir nie wieder zusammen, dachten sie wohl und ignorierten gekonnt das Alkoholverbot für Jungendliche. Der Spaß konnte beginnen und schon nach wenigen Momenten waren alle recht angeheitert. Auch wenn Mia essen konnten wie ein Scheunendrescher, vertrug sie so gut wie gar keinen Alkohol. Vor ihrem Gesicht tanzte schon seit dem sie die ersten zwei Schlucke getrunken hatte ein seltsames Licht herum.
 

„Sacht ma seht ihr das auch??“, lallte sie betrunken.
 

„Was?“, fragte Elsa, ebenfalls sehr angeschäkert.
 

„Na, das Licht da!“, erklärte Mia und deutete mit dem Finger vor sich,
 

„Mia stirbt!!!“, brüllte Mark ganz plötzlich.
 

„Bleib von dem Licht am Ende des Tunnels fern!! Kämpf dagegen an!!“, rief Henry und stürzte sich auf sie. Ihre Köpfe schlugen aneinander und sie waren sich plötzlich ganz nah.
 

„Küss ihn nicht!“, hörte sie eine Stimme sagen. „Deine Energie wird sich völlig entladen!“ Mia schluckte und sah in seine wunderbaren Augen. „Mia! Nicht! Vertrau mir!“ Wem vertrauen? Mia wusste nicht, wer die Stimme war. „TRINITY! NEIN!“ Doch es war zu spät. Mias Lippen berührten die von Henry und dann ging alles so schnell. In Sekunden schien es Mia zu zerreißen. Eine gewaltige Explosion ging von ihr aus. Feuer, überall Feuer. Und Schreie, markerschütternde Schreie hallten durch die Dunkelheit, die Mia wie ein Schleier umgab...

Kapitel 1- Die Geburt einer Heldin?

Kapitel Eins- Die Geburt einer Heldin?
 

Es war dunkel um Mia herum. Nur schwer konnte sie sich entscheiden, wieder in das Helle zu kommen. Schlaf, ein so tiefer Schlaf. Wie ein Traum, das alles. Gleich würde ihre Mutter sie wecken. Ganz sicher. Sie hörte ja schon ihre Stimme.
 

„Mia...“, flüsterte sie. War das Traurigkeit? Sie schlief doch nur. Kam sie etwa schon wieder zu spät zur Schule? Ihr war kalt. Die Wärme die sie spürte war so unbekannt. Nicht das, was sie von ihrem Körper kannte. Sie fühlte sich leer.
 

„Sie hat Glück gehabt.“, hörte sie eine fremde Stimme sagen. Wer war das? Hatte ihre Mutter einen neuen Freund? Warum hatte sie den noch nicht vorgestellt?
 

„Das Feuer hat alles zerstört. Die Brandursache konnte nicht geklärt werden. Die Polizei sagt, dass sie so etwas noch nie gesehen hat.“ Wer war das? Die Schmerzen in ihrem Körper schwanden langsam. Sollte sie die Augen öffnen? Nein, sie war doch noch so müde. Die Nacht konnte doch noch nicht vorbei sein.
 

„Mia, wach doch bitte auf...“ Ihre Mutter weinte. Warum? Nur weil sie schlief.
 

„Wie konnte sie dem Feuer nur unversehrt entkommen, während Elsa...“ Ihre Mutter stockte. Elsa? Feuer? Etwas in Mia zwang sie die Augen zu öffnen. Das grelle Licht brannte in ihren Augen. Sie war nicht zuhause.
 

„Oh Gott!!“ Mias Mutter umarmte sie, die langen schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht, kurze Zeit später leuchtete ein Mann in einem weiße Kittel mit einer Art Taschenlampe in ihren Augen herum. Ein Krankenhaus?
 

„Wo... Was...“ Mias Stimme hörte sich merkwürdig fern an. „Was ist passiert?“
 

„Oh es ist schrecklich! Mia, in eurem Hotel hat sich ein Feuer ausgebreitet! So rasend schnell! Ihr, du...“ Mias Mutter brach in Tränen aus. Ein Feuer? Mia erinnerte sich kaum. Sie war auf Klassenfahrt gewesen und dann?
 

„Was ist mit...“
 

„Den anderen geht es gut! Sie haben nur leichte Verbrennungen. Du hattest einen Schutzengel! Du hast gar nichts!! Mia, Elsa, sie...“ Der Arzt packte Mias Mutter am Arm und zog sie von ihrer Tochter weg.
 

„Kommen sie Frau Zuber, es ist noch nicht gut wenn sie ihre Tochter mit all dem stressen.“ Er zog sie aus dem kleinen Krankenzimmer.
 

„Was ist mit Elsa??“, rief Mia ihr mit trockener Stimme hinterher, doch sie bekam keine Antwort. Sie lag regungslos im Bett, unfähig auch nur den kleinsten Gedanken zusammen zufassen. Und dann passierte es. Vor ihr tauchte wieder die kleine Lichtkugel auf und sofort viel ihr alles wieder ein. Der Abend, das Licht, das Trinken, die Party, der Kuss... Das Feuer...
 

„Ah!!“ Mia saß senkrecht im Bett.
 

„Ich habe dich gewarnt, Mia!“, sagte sie mahnend und schwebte langsam auf Mias Knie. „Ich habe dir gesagt, dass das passieren würde!“
 

„Was? Was ist passiert?“, fragte Mia leise und völlig fassungslos.
 

„Deine Energie, Trinitys Energie hat sie durch deine Gefühle entladen. Sie sind förmlich explodiert. Als du den Jungen geküsst hast, hattest du deine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Trinitys zerstörerischen Kräfte sind erwacht.“ Für Mia war es wie ein dumpfer Schlag ins Gesicht. Das Feuer, dass ihre Freunde verletzt hatte kam von ihr?
 

„Wa... Warum bin nur ich nicht verletzt?“
 

„Warum? Du bist die Kriegerin aller Galaxien! Du bist unverwundbar! Du bist Trinity.“ Mia stockte der Atem. Es war wahr? „Schau in den Spiegel.“ Cosmic, die kleine Lichtkugel ließ eine Eisscheibe erscheinen. Mia erschauderte bei ihrem Anblick. Sie sah blass aus und hatte tiefe Augenringe. Neben ihrem rechten Augen war jedoch etwas, was dort vorher nicht war. Ein kleiner, grüner, glitzernder Stein.
 

„Was ist das?“
 

„Damit kannst du dich in deine ursprüngliche Form verwandeln. Natürlich nicht mit deinen ganzen Kräften. Das wäre viel zu gefährlich. Das darfst du wirklich niemals tun!“
 

„Ursprüngliche Form??“
 

„Trinity.“
 

„Meine ursprüngliche Form ist Mia.“, murmelte Mia trotzig. Dann fiel es ihr wieder ein. Was war mit ihrer besten Freundin? „Was ist mit Elsa? Der Arzt hat meine Mutter vorhin einfach so weggezogen, ohne dass sie weiter reden konnte.“ Das Licht auf Mias Knie verwandelte sich mit einem leichten plopp in das kleine plüschige Kaninchenwesen. Ihr Gesichtchen sah traurig aus. „Rede!“, brüllte Mia.
 

„Nun... Man gibt ihr keine Chance. Sie hat zwar auch keine wirklichen äußeren Verletzungen, allerdings...“ Cosmic stoppte und sah Mia flüchtig direkt in die Augen. „Sie scheint deine Energieexplosion nicht vertragen haben. Deine Kräfte müssen sie direkt getroffen haben.“ Mia liefen Tränen das Gesicht runter. Sie sollte ihre beste Freundin getötet haben? Das konnte nicht wahr sein!!
 

„Wo ist sie??“, schluchzte Mia.
 

„Intensivstation... Du solltest nicht... Es ist nicht...“ Cosmic wurde von Mia unterbrochen.
 

„Sei still!“ Sie legte sich die Hand auf die Stirn. „Wenn ich das Leben beenden kann, dann kann ich ja wohl auch Leben erschaffen, oder?“
 

„Ähm... In gewisser Weise... Also...“, stammelte das kleine Plüschding.
 

„Was? Ja oder nein?“
 

„Deine Kräfte haben sich noch nicht ganz entwickelt.“
 

„JA ODER NEIN???“
 

„Es würde gehen. Aber..“ Mia erwartete gar nicht erst das Aber. Sie sprang vom Bett und zog sich die Infusionsnadel aus dem Arm. In wenigen Sekunden war der kleine Blutstropfen verschwunden und nichts ließ mehr auf eine Einstechstelle schließen.
 

„Komm Cosmic, bevor wir gleich noch Besuch bekommen!“ Mia rannte los, in ihrem flatternden Nachthemd, raus aus dem Flur. Sie sah sich nervös um. WO war die Intensivstation?
 

„Mia, du kannst das nicht alleine!“, sagte Cosmic, die sich wieder in das leuchtende Licht verwandelt hatte. Mia hörte sie nicht. Sie hatte das Schild mit Station 13 entdeckt und sprintete los. „Mia!! Mia hör doch zu!“ Sie interessierte das nicht. Sie raste die Treppen hoch, nur mit einem Gedanken: Elsa retten.
 

„Scheiße...“, murmelte sie plötzlich. Zwei Pfleger kamen genau auf sie zu.

„Scheiße, Scheiße, Scheiße!! Was soll ich tun?“ Sie drehte sich zu Cosmic um, wartete aber gar nicht erst auf eine Antwort. Sie richtete ihre Handflächen nach vorne und die zwei Pfleger sackten zusammen. Mia wurde noch blasser als sie sowieso schon war und hüpfte rennend über den Pflegerhaufen. „Hab ich die auch umgebracht?!?“ , fragte sie entsetzt.
 

„Nein, hast du nicht.“, versicherte Cosmic. „Dein Kräfte sind noch nicht vollständig erwacht und das ist auch der Punkt den ich die die ganze Zeit versuche zu erklären!!“ Mia verlangsamte ihre Schritte für einen Moment.
 

„Was soll das heißen?“, fragte sie leise.
 

„Mia du kannst das noch nicht alleine. Es wird dir nicht gelingen Elsa zu retten.“ Mia traf es wie ein Schlag. Cosmic hatte doch gesagt, dass sie es könnte, dass sie die Kraft über Leben und Tod hätte. Und nun?
 

„Warum machst du mir erst Hoffnungen um sie dann alle wieder zu zerstören?“ Mia liefen wieder Tränen das Gesicht herunter. Sie ließ sich auf den oden sinken und

vergrub ihren Kopf in ihren Händen.
 

„Nein!“, sagte Cosmic entschlossen. „Du hörst mir nur nicht zu! Du kannst es nicht alleine, aber mit meiner Hilfe könnte es klappen.“ Mia sah zu ihr auf.
 

„Echt jetzt?“
 

„Wenn ich meine Energie mit ihr teile dann müsste es funktionieren. Allerdings... Nun ja. Ich bin nicht... Und du...“
 

„Dann lass es uns versuchen. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ich sie verlieren würde.“
 

„Sie kann dann aber nur mit mir leben.“
 

„Gut.“
 

„Nicht jeder Mensch kann ein Sternenlicht in sich aufnehmen.“
 

„Ich sagte gut! Los!!“ Mia sprang auf und rannte das letzte Stück zu Elsas Zimmer. Ohne anzuklopfen sprang sie ins Zimmer. Drei Ärzte, eine Schwester und Elsas Eltern standen um ihr Bett herum und sahen Mia entgeistert an. Grade, als der Oberarzt seinen Mund öffnen wollte um die spärlich bekleidete Mia in ihre Schranken zuweisen, richtete Mia ihre Hände nach vorne und die kleine Gruppe sackte leblos zusammen. Mia atmete tief durch. Sie fühlte sich schwach. Grade jetzt konnte sie das überhaupt nicht gebrauchen. Sie trat an Elsas Bett und erschrak. Ihre beste Freundin war schneeweiß im Gesicht, ihre sonst so leuchtenden Haare lagen platt und matt auf ihren Schultern, sie atmete kaum. Mias Kraft sank noch mehr. Cosmic hatte sich verwandelt auf ihre Schulter gesetzt.
 

„Wir müssen uns beeilen.“, flüsterte sie.
 

„Okay.“ Mia atmete tief durch und hob ihre Hände über Elsas Brustkorb.

Schließ die Augen und glaube einfach fest an dich. Ich verwandle mich zurück in meine Sternenlichtform. Wir sehen uns.“ Mia tat, was Cosmic ihr sagte. Durch ihre Gedanken flog wirres Zeug, alles, was nun völlig unwichtig war. Konzentriert murmelte sie:
 

„Leben.“ Erst geschah nichts, doch dann merkte sie wie ihre Handflächen warm wurden und Elsa einen langen tiefen Atemzug tat. Mia öffnete ihre Augen. Cosmic war verschwunden und Elsa sah sie mit ihren großen Augen an.
 

„Mia? Wo bin ich? Was ist denn passiert?“
 

„Elsa... Es geht dir gut...“ Dann wurde wieder alles schwarz um sie herum und sie sank in einen tiefen unendlichwirkenden Schlaf.
 


 

Eine Woche später trafen die zwei Mädchen sich bei Elsa. Sie wohnte, zusammen mit ihrer Familie in einem kleinem Einfamilienhaus mit einem noch kleinerem Garten. Beiden ging es gut. So gut, als wäre nie etwas gewesen. Die Ärzte hatten bei beiden von einem wahren Wunder gesprochen. Besonders bei Elsa, die dem Tod schon so nahe war, dass man ihr kaum eine Chance gegeben hatte. Und trotzdem strotzte sie jetzt nur so vor Energie. Mia hatte ihr ihr Geheimnis nicht verraten. Das Elsa noch lebte hatte sie ihr zuverdanken. Dennoch, Mia fühlte sich nicht wirklich anders. Seitdem sie im Krankenhaus zusammengebrochen war hatte sie kaum noch Energie. Cosmic hatte nichts von sich hören lassen. Sie hielt die Sache für erledigt.
 

„Fühlst du dich eigentlich irgendwie anders?“, fragte Mia und kuschelte sie in die Kissen von Elsas Bett.
 

„Seit dem Brand? Nö, schon seltsam. Keine Verbrennungen, nichts. Ich fühl mich sogar besser als vorher.“ Elsa ließ sich ebenfalls in ihre Kissen sinken und seufzte. „Als hätten wir alle einen Schutzengel gehabt. Obwohl die anderen jedenfalls ganz leichte Verbrennungen haben. Wir beide haben gar nichts. Wobei dir ging es ja am besten.“
 

„Und sonst ist nichts?“, hakte Mia nach. Elsa hob eine Augenbraue.
 

„Wieso?“ Sie machte eine Pause. „Was wäre, wenn ja? Verheimlichst du mir etwas?“ Mia schüttelte energisch den Kopf. „Sicher? Mia was ist da in dem Zimmer passiert?? Du bist als einzige nicht verletzt! Mia du...“ Doch plötzlich sackte sie leblos zurück in die Kissen. Bevor Mia reagieren konnte, schwebte auch schon die kleine Lichtkugel aus Elsas Oberkörper. Sie landete direkt vor Mia und verwandelte sich.
 

„Erzähl ihr nichts!“, sagte sie forsch und zeigte drohend mit einer Pfote auf die verdatterte Mia.
 

„Ich denke sie stirbt ohne dich! Flieg da sofort wieder rein!“, rief Mia erbost.
 

„Ihr passiert nichts. Hast du mir zugehört?“
 

„Ja, ja... Ich sag niemandem was.“
 

„Nicht mal jemandem, dem du sonst alles anvertrauen würdest. Jeder könnte dein Feind sein.“
 

„Ja, ja ist ja gut. Jetzt geh wieder in sie rein, sonst passiert ihr vielleicht doch noch was.“
 

„Denk an meine Worte, Mia!“, sagte Cosmic noch einmal nachdrücklich und verschwand wieder in der immer noch leblosen Elsa. Diese schlug sofort ihre Augen auf und sah Mia verwirrt an.
 

„Was‘n passiert?“, fragte sie benommen. Mia ließ ihren Kopf rattern. Dann fiel es ihr ein.
 

„Maaaaahn! Du bist mir auf einmal zusammen gesackt!“ Ihre Stimme hörte sich so geschauspielert an, dass sie schon dachte, Elsa würde sie sofort durchschauen.

„Ich hab mich voll erschrocken!“ Elsa sah nicht wirklich begeistert aus, fragte dann jedoch:
 

„Wo waren wir denn stehen geblieben? Was wollte ich grade?“
 

„Öhm, du wolltest mir von deinem neuen Theaterstück erzählen. Wie läuft‘s mit Mark?“
 

„Was? Mark?!?“ Elsa sah sie ungläubig an.
 

„Ähm... Ja?“
 

„Willst du mich verarschen? Ich kann grade unmöglich mit dir über...“ Bäm! Ein Kissen traf Elsa mitten im Gesicht. Sie wartete nicht lange und feuerte ein Kissen mit den Worten: „Du doofe Kuh!!“ zurück. Eine wilde Kissenschlacht entbrannte, denn tief im Inneen waren die zwei 16 jährigen Damen immer noch die kleinen Kindergartenmädchen, die sie einst waren. Mia konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Elsa hatte vergessen, was sie wollte...
 

„Wie geht es eigentlich Henry?“, fragte Elsa nach einigen Minuten. Mia schluckte und ließ ihr Kissen sinken. Den hatte sie ja vollkommen vergessen. Sie zuckte mit den Schultern. „Du hast dich nicht nach ihm informiert?“ Mia schüttelte nun ihren Kopf, der durch die vielen Kissen völlig zerzaust war. „Boah Mia du Idiot!!“ Elsa warf Mia ein Telefon zu.
 

„Was soll ich denn damit?“, fragte diese vorsichtig.
 

„Mialein! Anrufen!“
 

„Was? Nee!!“ Mia drückte das Telefon zurück in Elsas Hand. Sie seufzte. Und tippte eine Nummer ein. Mia sah ihr zu und schnallte erst sehr spät was Elsa getan hatte.
 

„Och nö!“ Sie bekam das Telefon zurück geworfen.
 

„Nummer ist gewählt, viel Spaß!“, sagte sie. Mia hielt sich das Telefon ans Ohr und nach nur wenigen Tuten ging jemand dran. Henry.
 

„Close?“ Seine Stimme hörte sich genauso warm an, wie Mia sie kannte. Es versetzte ihr einen kleinen Stich. „Hallo?“
 

„Hi... Hier ist Mia.“
 

„Mia! Wie geht es dir?“
 

„Mir geht‘s gut. Und dir?“ Ihre Stimme zitterte ein wenig.
 

„Och, im Gegensatz zu dir hab ich nicht einfach nur fünf Tage geschlafen, sonder hatte ne hübsche Rauchvergiftung.“ Fünf Tage geschlafen? Daran konnte sich Mia gar nicht erinnern. Warum sagte ihr denn niemand etwas. Sie ließ ein gequältes Kichern hören. Ihr Magen fing an zu Knurren. Elsa warf ihr eine Packung Kekse an den Kopf, mit leerem Magen konnte man doch kein Telefonat führen.
 

„Autsch!“ Sie rieb sich den Schädel.
 

„Alles Okay Mia??“ Henry klang besorgt.
 

„Ja, schon gut. Die Kekse fallen mich nur grad an.“ Mia hörte Henry losprusten. Ihr wurde wieder warm ums Herz. Sein lachen war so toll.
 

„Das ist schön. Ich bin sehr froh, dass es dir gut geht.“ Als Henry das sagte wurde sie rot. Elsa sah sie fragend an. „Und wie geht es Elsa? Sie hat es ja von allen am schlimmsten getroffen.“
 

„Ähm, der geht‘s gut. Ich soll dich schön grüßen.“
 

„Echt? Dabei haben die Ärzte ihr doch gar keine Überlebenschance gegeben. Seltsam...“ Mia wurde heiß. Nicht weil sie es so toll fand mit Henry zu telefonieren, sondern, weil er anscheinend Verdacht schöpfte. Sie zwirbelte eine Haarsträhne.
 

„Ach, ihr geht‘s doch jetzt so toll! Lass uns über was anderes reden!“, wich Mia aus.
 

„Gut,“, sagte Henry, „und über was?“ Das hatte Mia nicht mit einkalkuliert.
 

„Weiß‘ nicht...“, sagte sie kleinlaut. Elsa sah auf. Mia hielt ihre Hand auf den Hörer. „Worüber sollen wir uns unterhalten?“, fragt sie ihre beste Freundin.
 

„Über eure Zukunft. Vielleicht will er ja mit dir gehen.“ Sie fing an zu lachen.
 

„Bist du bekloppt?!?“, fauchte Mia.
 

„Mia?“, fragte Henry. Ob er etwas gehört hatte?
 

„Ja? Also... Wie geht‘s den anderen?“, nuschelte Mia.
 

„Ach, ja gut. Worüber wollen wir uns jetzt ernsthaft unterhalten?“ Henry ließ sich nicht beirren.
 

„Ähm...“
 

„Jaaaaa...“ Elsa hatte währenddessen Papier und Stift hervor gekramt und Mia noch mal aufgeschrieben, dass sie ihn fragen solle, ob er mit ihr gehen würde. Mia verlor kurz die Beherrschung.
 

„Nein!“, maulte sie.
 

„Was ist denn Mia? Ist das Elsa im Hintergrund? Gib sie mir mal.“, forderte Henry. Als hätte Elsa es gerochen riss sie ihrer besten Freundin das Telefon aus der Hand. Mia wollte protestieren, wurde aber von Elsas Kichern unterdrückt. Wenn sie nun etwas erzählen würde! Imaginäre Schweißperlen rannen über ihr Gesicht.
 

„Hihihi, jaaa... Ach echt?“, lachte Elsa.
 

„Was tust du?“, flüsterte Mia und presste ihr Ohr von hinten an den Hörer. Elsa drückte sie wieder weg. Mia gab auf und sank schmollend in die Kissen. Wenn Elsa sich irgendetwas ausdenken würde könnte sie ihr das kaum verzeihen. Sie schien sich wunderbar mit Henry zu unterhalten. Besser als sie mit ihrem peinlichen Gespräch zuvor. Während Elsa telefonierte fing Mia an, in Zeitschriften zu blättern. Was redeten die Beiden nur so lange? Langeweile kam in ihr auf und so nahm sie sich den kleinen Taschenspiegel, der auf dem Nachttisch ihrer Freundin lag. Sie betrachtete ihr Auge. Dort war immer noch das kleine, grüne Steinchen. Es glitzerte. War denn niemandem aufgefallen, dass sie dieses Ding hatte? Oder konnte es niemand sehen, genau wie Cosmic? Warum und wofür war es überhaupt da? Elsa quiekte laut und Mia schreckte aus ihren Gedanken.
 

„Ooookay! Bye, bye!“ sie legte auf und grinste Mia breit an. „Du hast ein Date.“, sagte sie trocken. Mia klappte der Mund auf.
 

„Waaaaaas?“
 

„Pffff, dein Gesicht!!“, lachte Elsa. Mia muss wohl sehr blöd ausgesehen haben.
 

„Mit Henry, Mark und mir zum Kino. Ich lass dich doch nicht hängen.“, fügte sie hinzu. Mia atmete tief durch und holte zum Gegenschlag aus, doch etwas lenkte sie ab. Ein Rauschen ließ die Beiden aufsehen. Eine riesige Feuerkugel flog über den Himmel. Sie rannten zum Fenster und sahen hinaus.
 

„Was ist das?“, fragte Mia leise. Grade als sie das sagte zerplatzte die Kugel und ein feiner, glitzernder Regen rieselte auf die Erde nieder.
 

„Oh schöööön....“, seufzte Elsa. Mia reagierte nicht. An ihrem Auge blinkte das Steinchen.
 

„Was ist denn nun los?“ Neben ihr sackte Elsa auf den Boden. Erschrocken sprang Mia zur Seite. Sie wollte sich zu ihrer Freundin bücken, doch diese stand von selbst wieder auf.
 

„Mia! Es ist soweit, du musst kämpfen!!“ Verdattert sah Mia Elsa an.
 

„Woher weisst du... Elsa??“
 

„Nein! Cosmic! Los, wir dürfen keine Zeit verlieren! Spring aus den Fenster!“, forderte Cosmic. Mia tippte sich an die Stirn. „Du verletzt dich doch nicht. Allerdings solltest du dich vorher verwandeln.“
 

„Ver... Verwandeln? Wie das denn?“ Mia sah sich um und fühlte sich dämlich. Wie konnte sie nur in diese Lage geraten?
 

„Tip einfach mit einem Finger auf das Steinchen an deinem rechten Auge!“, sagte Cosmic so, als wäre das selbstverständlich.
 

„Ach sooooo, wieso bin ich da denn nicht selbst drauf gekommen!“, sagte Mia ironisch und zuckte mit den Schultern.
 

„Es ist nur zu deinem Besten. Mia und Trinity müssen geschützt werden.“
 

„Jaaaaa, weil die ‚Bösen‘ sich ja meiner Kräfte bemächtigen wollen.“ Mias Ironie nahm kein Ende.
 

„Hör auf damit!“, fauchte Cosmic, die es endlich verstanden hatte. „Mach jetzt!!“
 

„Aber man erkennt doch Elsa.“
 

„Dann verwandeln wir sie mit. Mach jetzt endlich!!“, drängte Cosmic zur Eile. Mia

atmete tief durch und berührte vorsichtig den Stein.

Warme Energie erfüllte sie und hüllte sie in goldene Farbe. Ihre pechschwarzen Haare flogen in die Luft und wurden langsam länger, sie selbst schien zu wachsen und ehe sie sich versehen hatte stand sie als Trinity, die legendäre Kriegerin in Elsas Zimmer. Trinity war groß, größer als Mia. Die goldenen, langen Haare waren offen und reichten bis zu ihren Hüften. Auf ihrer Stirn glitzerten einige grüne Steinchen in Form eines Diadems. Ihre Kleidung war Kampffähig: Eine lila schimmernde, knielange Leggins, ein kurzer Rock und ein enganlieges Oberteil schmückten ihren Körper. Eine Art Gürteltasche hatte links auf ihrer Hüfte Platz genommen. Flache Ancle Boots, ebenfalls Lila schimmernd waren Ideal für lange Strecken. Mia war erstaunt. Mit so einer völligen Verwandlung hatte sie nicht gerechnet. Sie stellte sich vor Elsas Spiegel und betrachtete sich eingehend.
 

„So seh ich also aus.“, sagte sie leise.
 

„In Kampfkleidung, ja. Komm jetzt!“
 

„Jedefalls wird mich jetzt keiner erkennen. Schon allein wegen den blonden Haaren.“
 

„Du verrätst dich nicht nur durch das aussehen.“ Cosmic verwandelte sich ebenfalls, allerdings nicht so spektakulär wie Mia zuvor. Elsas Haare schlossen sich zu zwei Zöpfen und wurden hellblau, ihre braunen Augen wurden langsam grün und ihre Kleidung wurde zu einem blauen Overall. Sie sah eher aus wie ein Bauarbeiter, als eine Superheldengehilfin. „Komm!“, forderte Cosmic und hüpfte aus dem Fenster. Trinity folgte ihr und landete Katzengleich auf dem Boden vor Elsas Haus. Sie rannte los und war erstaunt. Sie war so schnell wie der Wind, der ihr ins Gesicht peitschte. Sie strahlte, es war ein irres Gefühl so schnell zu sein. Cosmic war dicht hinter ihr.
 

„Was muss ich tun?“, fragte sie und der Wind schien ihre Stimme langsamer zu Cosmic zu tragen als sie sprach.
 

„Diese riesige Feuerkugel, die zerplatzt ist... Wer einen dieser Splitter in sich trägt ist dein Feind. Du musst alle von diesen Stücken finden, denn wenn sich das ausbreitet, kannst du gleich zu den ‚Bösen‘ überwechseln.“, erklärte Cosmic.
 

„In allen Serien gibt es immer einen ‚Hauptbösewicht‘! Wer ist meiner??“
 

„Tja, wenn ich das wüsste, wäre alles viel einfacher!“ Cosmic seufzte.
 

„Ach, na gut, erst die Kleinen und dann... Scheiße!“ Trinity konnte nicht schnell genug reagieren. Ein Energiestrahl schoss auf sie zu, traf sie an der linken Schulter und schleuderte sie einige Meter zurück. „Au...“ Nur langsam rappelte sie sich auf. Cosmic kam auf sie zugestürzt und sah sie besorgt an.
 

„Alles okay?“ Trinity klopfte sich den Staub von ihren Beinen und sah sich nach dem Angreifer um. Ein Mädchen mit kurzen, dunkelbraunen Haaren kam langsam auf sie zu. Ihre Augen waren blutunterlaufen und funkelten düster.
 

„Warum bist du nicht tot?“, fragte sie dunkel.
 

„Weil ich Trinity bin!“, sagte Trinity stolz und erhaben.
 

„Pf, na und? Glaubst du DU kannst dich mit mir messen??“ Das Mädchen schleuderte noch eine Energiekugel auf Trinity, diesmal wich sie jedoch aus.
 

„Ja, auch wenn ich grade erst erwacht bin.“ Trinity hatte keine Ahnung, was sie tun musste und sah Cosmic verzweifelt an. Diese verstand ihre Gesichtsausdruck nicht.
 

„Dann stirbt erst deine Freundin!!“ Und als sie das sagte, feuerte sie auch gleich eine rosa Energiekugel auf Cosmic, Sie erstarrte. Ihre Kräfte waren durch die Teilung nicht groß genug um sich selbst und Elsa noch schützen zu können. Trinity sprintete los und warf sich gegen Cosmic. Die Kugel traf sie am Bein und riss ihr eine tiefe Wunde ins Fleisch.
 

„Aaah!!“ Trinty spürte nur einen kurzen Schmerz, denn die Wunde schloss sich in wenigen Sekunden wieder. „Das war ein Fehler!!“, brüllte Trinity und griff das Mädchen an. „Cosmic was muss ich tun??“ Das fremde Mädchen schmiss mit Energiebällen um sich, den Trinity nur grade so ausweichen konnte.
 

„Ja, ich überleg ja! Du darfst sie auf jedenfall nicht töten!! Entferne nur den Splitter.“
 

„Und wie soll ich das tun?!“ Trinity riss ihre Hände mit einem Ruck nach oben und eine Druckwelle schleuderte das Mädchen einige Meter von ihr weg. „Cool...“, sagte sie begeistert, während sie ihre Handflächen anstarrte.
 

„Setz auf keinen Fall die zerstörerischen Fähigkeiten von dir ein!!“ Cosmic hatte sich ein wenig in Sicherheit gebracht. Sie war die Wächterin. Sie musste aufpassen. Trinity dachte nur, dass sie nicht sehr Hilfreich war. Cosmic sollte ihr doch helfen, oder etwa nicht? Wie sollte sie denn das Mädchen ausser Gefecht setzen? Ein Energieblitz verfehlte sie nur knapp. Sie hatte nur eine Wahl und richtete ihre Hände wieder nach vorn. Leblos sackte das Mädchen zusammen. Sie hatte sie wieder Ohnmächtig werden lassen, wie damals im Krankenhaus.

„Trinity, das darfst du aber auch nicht so oft machen, das gehört zu...“ Cosmic wurde unwirsch von Trinity unterbrochen.
 

„Dann sag mir doch was ich tun soll, anstatt mich die ganze Zeit doof an zu maulen. So...“ Sie legte ihre Hände auf die Brust des Mädchens und konzentrierte sich. Sie fühlte eine unbekannte Wärme. Dann erschien mit einem bläulichen Schimmer ein kleiner Kristallsplitter. Die unbekannte Wärme schlug sofort in eisige Kälte um. Sie wollte den Splitter so schnell wie möglich loswerden. „Was nun?“, fragte sie patzig.
 

„Um deine Hüften ist doch diese Tasche gebunden. In ihr ist ein kleines Kästchen, tu sie dort hinein.“, sagte Cosmic und hockte sich zu dem Mädchen und fühlte ihren Puls. Sie war kühl, atmete jedoch tief und gleichmäßig. Für einen kurzen Moment hatte sie doch geglaubt...
 

„Diese hier?“ Trinity hatte eine kleine blaue Schachtel in der Hand. Fast wie von selbst schwebte der Kristallsplitter ins Innere und beantwortete somit ihre Frage ganz von alleine. Sie steckte die Schachtel zurück in die Tasche und sah Cosmic fragend an. Ganz so geheuer war ihr die ganze Sache nicht. Sie schaute in den Himmel. Die Sonne ging gerade unter und holte Mia auf den Boden der Tatsachen zurück. Ihr Atem wurde schneller. Elsa stand, in Form von Cosmic, neben ihr. Als sie noch mit Elsa in ihrem Zimmer gequatscht hatte war es hell gewesen! Cosmic schien ihre Unruhe zu bemerken.
 

„Komm Trinity! Wir sollten schnell zu Elsa zurück, bevor sie noch Verdacht schöpft!“
 

„Was ist mit dem Mädchen?“, fragte Trinity, sprintete bei dieser Frage auch schon los.
 

„Ihr geht es gut, sie wird sich an nichts erinnern. Irgendwer wird sie schon finden, wenn sie sich nicht von selbst aufrappelt.“ Cosmic fiel es schwer, mit der Kriegerin vor sich mit zu halten. Die goldenen Haare vor ihr glänzten in der roten Sonne. Endlich hatte sie die Hoffnung aller gefunden.

Kurze Zeit später legte Cosmic sie auf das Bett von Elsa und sah Trinity eingehend an.

„Verwandel dich zurück und verrate deiner Freundin kein Wort!“ Sie schloss die Augen und ihre Äußeres nahm ganz langsam wieder das von Elsa an. Als letztes verschwanden die hellblauen Haare und Elsas feuerrote Lockenmähne erschien wieder. Trinity berührte den Stein an ihrer Stirn und schrumpfte auf Miagröße zurück. Keinen Moment zu spät, denn Elsa öffnete schon ihre Augen. Sie sah ein wenig blass aus und ihr Blick verriet, dass sie keine Ahnung hatte, was geschehen war. Sie rieb sich die Augen und sah ihre kleine Freundin verwirrt an.
 

„Mia?“, fragte sie leise.
 

„Uiii, da biste ja wieder wach. Du bist wohl doch noch nicht wieder ganz so fit, wie du denkst!“, sagte diese.
 

„Was ist denn passiert?“
 

„Ach, das übliche. Du ich muss los, es ist schon dunkel!“ Mia raffte ihre Tasche und ihre Jacke zusammen und hüpfte zur Zimmertür hinaus.
 

„Schon dunkel?“, sagte Elsa wie zu sich selbst und rappelte sich langsam auf. Langsam ging sie zum Fenster und sah hinaus. Kopfschüttelnd folgte sie ihrer Freundin zur Haustür. Diese war grade dabei ihre Chucks an zu ziehen und grinste sie an.
 

„Kommst du morgen zur Schule?“
 

„Ja... Ja klar.“, sagte Elsa benommen.
 

„Gut, dann sehen wir uns ja schon morgen!“
 

„Ja... Denk ans Kino morgen!“ Da war ja was!
 

„Hmmm... Ja.“, grummelte Mia und drückte ihre Freundin an sich. Dann hüpfte sie zur Tür hinaus und machte sich auf den Heimweg. In ihren Gedanken erschien immer wieder das Bild von Trinity. Sie konnte es nicht glauben, war sie jetzt doch so etwas wie Sailor Moon, nur völlig unverwundbar! Sie hatte keine Schwächen! Niemand konnte sie verletzen. Welche Kräfte mochten noch in ihr schlummern? Wie immer führte sie ihr Weg an einem kleinen Wäldchen vorbei. Ohne zu zögern und groß nach zu denken ging sie, immer noch in Gedanken an ihre riesigen Kräfte, in den Wald. Sie ging einige Minuten. Zwischen den Bäumen und Büschen war es stockduster.
 

„Licht....“, murmelte sie leise. Dort wo sie stand schien es plötzlich, als wäre es hellichter Tag. Ein paar Schritte weiter sah sie eine Stelle, an der weniger Bäume standen. Vorsichtig näherte sie sich dieser Stelle. Sie fing an sich zu konzentrieren. Was hatte Cosmic gesagt? Ihr Kopf schien wie leer geblasen, nur ihre möglichen Kräfte schwirrten dort herum. Sie strich sich ihre Haare hinter die Ohren, zog sich ihre Jacke aus und schob die Ärmel ihres Pullovers hoch.
 

„Feuer...“, sagte sie fast flüsternd. Erst geschah nichts, doch dann zerriss eine gewaltige Explosion den Baum. Erschrocken fiel Mia rückwerts auf ihren Hintern. Damit hatte sie nicht gerechnet. Rauch stieg ihr in die Nase. Panisch sprang sie wieder auf ihre Beine. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus. „Scheiße...“ Sie richtete ihre Hände in den Himmel und rief dann: „Regen!!!“ Wolken zogen auf und verdeckten den klaren Herbsthimmel. Wie aus Eimern begann es zu gießen und der starke Regen löschte die brennenden Bäume. Mia atmete auf. So stark hatte sie sich nicht eingeschätzt. Sie war völlig durchnässt. Das war zu viel für sie. „Halt!“, brüllte sie und wie auf knopfdruck verzogen sich die Wolken wieder und gaben den schönen Himmel frei. Mia sank auf den Boden. „Ich bin so stark... Warum soll ich diese Fähigkeiten nicht einsetzen? Ich würde es viel schneller schaffen...“ Sie seufzte. „Sogar die Natur kann ich beeinflussen. Ist das möglich? Ob ich auch...“ Sie stand nur langsam wieder auf, schloss die Augen und fing wieder an sich zu konzentrieren. Sie fühlte, wie sich langsam ihre nassen Haare von ihren Schultern hebten, dann verlor sie den Boden unter den Füßen und schwebte immer höher und höher. Als sie die Augen öffnete sah sie, dass sie einige Meter über den Boden schwebte. „Ich kann fliegen!!! Ich kann die Physik überwinden!! Ich fliege!!!!“ Doch diese Freude war von kurzer Dauer. Sie verlor ihre Konzentration und landete wieder sehr unsanft auf ihrem Hintern. „Au...“ Sie war erschöpft und beschloss, dass es für das erste Mal genug war. Das Glücksgefühl war noch immer in ihrem Körper. „Ich kann‘s nicht glauben... Ich bin eine Superheldin!“
 

Zuhause angekommen öffnete ihre Mutter, mit strengem Blick, die Wohnungstür. Man sah sofort, von wem Mia ihr Aussehen geerbt hatte. Lara Zuber hatte ihre langen Schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden und starrte Mia wütend mit ihren grauen Augen über ihre Leesebrille hinweg an. Ihr schlanker Körper steckte in einem weißen Hausanzug und ihre Füße in Hauspuschen. Sie verschrenkte die Arme und erst als sie sah, dass ihre Tochter völlig durchnässt war wich ihr stranger Blick einer leichten Besorgnis. „Wo warst du denn so lange?? Du sollst dich doch noch schonen!! Man, mit dir hat man doch nichts als sorgen!“ Sie rannte zum Badezimmer und warf ihrer geliebten Tochter ein Handtuch zu. „Ich kann doch nicht die ganze Zeit auf dich warten. Ich muss mich noch fertig machen...“ Sie tat streng, war es aber ganz und gar nicht. Mia trocknete sich mit dem Handtuch die Haare ab und sah danach aus, wie ein geplatzter Pudel. „Ich geh gleich noch weg, bleib du schön hier. Nicht abhauen oder so.“ Sie zog sich, genau wie Mia grade ihren Pullover über den Kopf. Die Beiden sahen sich sehr ähnlich. Wie eine große und eine kleine Mia. „Essen steht auf dem Herd, Schatz, okay?“ Mia sah, wie ihre Mutter aus ihrem Schlafzimmer gehüpft kam, das eine Bein in ihrer Jeans, das andere Bein noch in ihrer Jogginghose. Ihre Tochter schlüpfte währenddessen aus ihrer Nassen Hose und stand nun nur noch in Unterwäsche vor Lara. Erst jetzt sagte sie etwas:
 

„Wo willst du eigentlich hin?“
 

„Weg, Schatz, weg.“ Sie hatte sich fertig umgezogen und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin gegen eins wieder da, denke ich.“
 

„Ja, ja... Jetzt geh schon!“, sagte Mia. Mit wehenden Fahnen rannte ihre Mutter los. Das Mädchen schloss kopfschüttelnd die Tür und schlurfte in ihr Zimmer, um sich trockene Klamotten an zu ziehen. Ihre Mutter war seit neuestem immer total aufgedreht, wenn sie Abends mit ihren Freundinnen wegging. Dabei war ihre Mutter mit 35 doch auch nicht mehr die Jüngste...

Mit warmen kuscheligen Klamotten nahm sie sich das Essen vom Herd und setzte sich vor den Fernseher. Gelangweilt schaltete sie durch die Kanäle und blieb bei einem schlechten Film hängen, der sie doch magisch an zog. Ein Superheld, der die Kräfte hatte, Tote aus dem Jenseits zurück zu holen. Ob sie auch diese Kräfte hatte? Zerstörerisch sollte sie doch angeblich die Macht haben, ganze Planeten aus zu löschen. Gerne würde sie das einfach mal ausprobieren...
 

„Ach kacke...“ Sie hatte, durch ihr Gegrübel und Geübe völlig vergessen, dass Elsa ihr ja einen Kinobesuch eingebrockt hatte. Im vergleich dazu war das Monsterjagen wahrscheinlich ein Kinderspiel...
 


 

Am nächsten Tag saß Mia wieder halbschlafend an ihrem Platz in der Schule. Ihre Haare waren zottelig zu einem Pferdeschwanz gebunden und sollten zeigen, dass sie am heutigen Tag keinen Bock hatte, auch nur Ansatzweise irgendetwas zu unternehmen. Vielleicht fiel Elsa das ja auf und sie cancelte die komplette Geschichte. Es sah jedoch nicht so aus. Zu allem Übel behandelte sie fast Jeder wie ein rohes Ei, seitdem das Feuer in der Jugendherberge war. Als würde sie jeden Moment tot umfallen. Das ging ihr ziemlich auf die Nerven. Gähnend starrte sie Löcher in die Luft. Ihre ganze Klasse schien dem Unterricht nicht wirklich zu folgen. Alle 24Schüler schienen mit anderen wichtigen Dingen beschäftigt zu sein. Nur kurz sah sie einmal zu Henry herrüber. Er sah aus dem Fenster und sah zum Glück nicht ihren schmachtenen Blick. Woran er wohl grade dachte? Mark, am Tisch neben ihr, las das Skript des Theaterstückes, in dem er mitspielte. Ob sie einfach mal die Reaktion der Anderen testen sollte? Sie ließ iren Kopf auf den Tisch fallen. Durch den lauten Knall schreckten alle zusammen und starrten sie an, sammt Elsa, die die Augen verdrehte. Mia sah auf.
 

„Alles okay!“, sagte sie schnell. Sie hatte nicht mit so viel Anteilnahme gerechnet.
 

„Mia, ist alles in Ordnung?“, fragte ihr Lehrer, ein notorischer Pessimist.
 

„Möchtest du eben ins Krnkenzimmer?“
 

„Nein, es ist alles gut, wirklich!“, flüsterte Mia. Sie traute sich nicht in Henrys Richtung zu sehen. Wie peinlich... Ihr Lehrer sah sie noch einmal kurz an, rückte seine dicke Hornbrille zurecht und widmete sich dann wieder seinem langweiligen Erdkundeunterricht. Ihre Mitschüler konnten ihre Blicke nur langsam wieder von ihr abwenden. Elsa hatte sich schon lange wieder an die Lippen des Lehrers geheftet und schrieb den Unterrichtstoff mit. Streber, wie immer. Mia wollte sich grade wieder in andere Welten träumen, da hörte sie plötzlich die Stimme ihrer besten Freundin.
 

„Was war denn das?“ Mia erschrak. Ohne das Elsa sich umdrehte, hörte sie ihre Stimme ganz deutlich in ihrem Kopf.
 

„Elsa?“, fragte sie vorsichtig.
 

„Nein. Cosmic. Ich rede mit meinen Gedanken zu dir. Probier‘s auch!“
 

„Aber der Streber wird alles verpassen, wenn du sie aufeinmal bist!“ Mia war erstaunt, wie leicht das mit den Gedanken war.
 

„Nein, sie kriegt alles mit. Mehr oder weniger sind wir jetzt beide da.“
 

„Und warum sprichst du jetzt zu mir?“
 

„Nichs besonderes. Gestern war ein ziemlich schlimmes Unwetter, nicht wahr?“ Mia fühlte sich sofort ertappt.
 

„Hmmm... Ja... stimmt schon...“
 

„Und das so plötzlich. Im Wald sollen sogar Bäume zerstört worden sein.“
 

„Ach, echt...“ Mia wurde sichtlich nervöser und fing an ihre Haarsträhnen zu zwirbeln.
 

„Ja, außerdem hab ich eine Aufhebung der Gravitation gespürt.“
 

„Ja! Das war ich! Ich hab das Fliegen geübt!!“, rief Mia stolz in ihren Gedanken. Cosmic schien jedoch gar nicht begeister. „Das andere war ich nicht!“, versuchte Mia sich noch zu retten.
 

„Bist du wahnsinnig?!? Du kannst doch nicht in die Natur eingreifen!!! Und du sollst doch nicht deine Kräfte einfach so einsetzen! Ich hab dir das doch schon erklärt!! Man!!!“ Cosmic schien wirklich wütend und Mia zuckte auch prommt zusammen. Mit so viel Ärger hatte sie nicht gerechnet.
 

„Tut mir leid...“, entschuldigte sich Mia.
 

„Entschuldigung? Ich will mal deine Entschuldigung sehen, wenn du dann die Erde zerstört hast, sobald die Gegenseite dich hat!“ Durch Cosmics Worte bekam Mia ein schlechtes Gewissen. Woher sollte sie denn das alles wissen. Sie ließ den Kopf hängen, riss ihn aber sofort wieder hoch. Das Steinchen an ihrem Auge blinkte. Sie geriet ein wenig in Panik.
 

„Cosmic! Der Stein blinkt!“
 

„Na dann los!!“
 

„Ha, ha! Witzbold!!“ Mia stand auf. Sofort waren wieder alle Augen auf sie gerichtet. Vielleicht hätte sie sich erst einen Plan ausdenken sollen. Elsa sah sie glasig an. Ohne zu zögern fasste sie sich einfach an den Kopf und wartete was passierte. Den Mitschülern stockte der Atem. „Oh Gott ist mir schlecht!!“, rief sie laut. Ihr Lehrer witterte einen Notfall.
 

„Du solltest schnell ins Krankenzimmer!“ Mia nickte und beschloss dann noch einen Schwächeanfall vorzutäuschen, damit Elsa, bessergesagt Cosmic sie begleiten konnte. Mit einem lauten Krachen fiel sie um und riss dabei ihren Stuhl mit um. Einigen Mädchen entfuhr ein kleiner Schrei. Herr Kross stürzte sofort auf sie zu und half ihr auf. Mia tat so benommen, wie sie nur konnte. „Jemand sollte dich begleiten!“ Ihrem Lehrer standen Schweißperlen auf der Stirn. Mias Plan war aufgegangen. Als Elsa jedoch aufspringen wollte, kam ihr jemand zuvor.
 

„Ich mach das!“ Henry kam auf sie zu stüzte sie. Ihr Magen krampfte sich zusammen, als sie den Raum verließen. Sie atmete schwer, was jedoch nicht an ihrem falschen Schwächeanfall lag. Henry hatte seine rechte Hand auf ihre Hüfte gelegt und half ihr beim Gehen. Sie schwiegen Beide und Mia vergaß fast, weshalb sie überhaupt draußen war. Kurz bevor sie das Krankenzimmer erreicht hatten riss sie sich von seiner Hand los. Verwirrt sah e sie an.
 

„Mia?“, fragte er besorgt.
 

„Sorry Henry!“, sagte sie leise, legte ihre Hand auf seine Brust und ließ ihn sanft auf den Boden gleiten. Angestrengt zog sie den schlaffen Körper in das nächste leere Klassenzimmer. Sie sah ihn nochmal kurz an und rannte dann los. Auf einer der Toiletten verwandelte sie sich in Trinity und hüpfte dann aus dem Fenster.
 

„Cosmic? Kannst du mich noch hören?“
 

„Ja, noch kann ich dich hören. Fragt sich nur wie lange!“, empfing sie Cosmics Stimme in ihrem Kopf. „Wo ist Henry?“
 

„Ich hab ihn in ein leeres Zimmer gelegt! Wo muss ich hin?“ Trinity rannte, schnell wie der Wind durch die Straßen. Sie hatte keine Ahnung, in welcher Richtung sich ihr Gegner befand. Die Passanten, an denen sie vorbei rannte sahen sie verdattert an.
 

„Wenn du auf deinen Stein am Auge drückst kommt da ein Ortungssystem.“ Trinity fragte sich kurz welchen Stein sie meinte, denn bei ihrer ersten Verwandlung war da keiner mehr gewesen. Jetzt schon. Sie berührte ihn leicht und vor ihren Augen erschien eine Grüne Brille, auf der ein Stadtplan aufleuchtete. Ein roter Punkt leuchtete dort, wo in kleinen Buchstaben ‚Einkaufzentrum‘ stand.
 

„Ich muss zum Einkaufszentrum! Cosmic?“ Doch Cosmic antwortete nicht mehr. Die Gedankenverbindindung war abgebrochen. Trinity war zum ersten Mal auf sich alleine gestellt. Das Zentrum war noch in weiter Ferne. Wenn sie jetzt fliegen könnte wäre sie schon da... Aber jeh näher sie kam, desto lauter wurde es. Am Zentrum angekommen waren überall Menschen, die in Panik waren. Schreiend rannten sie in Massen aus den Türen. Ein älterer Mann kam auf sie zu und packte sie am Arm.
 

„Lauf, Mädchen, lauf!!“ Unwirsch fegte sie ihn zur Seite. Ihr war ein wenig mulmig zu mute. Was würde sie im Inneren erwarten?
 

„Na gut! Auf ins Getümmel!“, sagte sie zu sich selbst und beschleunigte wieder ihre Schritte. Die Menschenmassen versperrten ihr den Weg. Denn sie war die einzige die rein wollte und nicht raus. Sie schaffte es dennoch und was sie drinnen erwartete haute sie fast um. Gleich drei Monster sorgten dort für das Chaos. Zwei von ihnen sahen aus, wie große, stachelige Drachen, der andere eher wie ein riesiger schwarzer Höllenhund mit gelben Reißzähnen. Drei gegen einen. Nicht grade fair. Sie sammelte Feuer in ihrer Handfläche und schoss einen Warnschuss ab, immer darauf bedacht keinen Menschen zu verletzen. Die Monster sahen nun in ihre Richtung. „Hallo!“ Sie winkte ihnen zu. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf den schrecklichen Gescihtern der Monster aus. „Ich bin Trinity!“ Nun erstarb das Grinsen und sie griffen die Kriegerin an. Trinity konnte dem ersten Energieball des Hundes ausweichen, einer der DRachen schleuderte sie jedoch so gegen eine der Wände, dass sie mit lautem Getöse zerbarste. Wenige Sekunden später stoben die Trümmer zur Seite und Trinity sprang in die Luft.
 

„Das tat weh!!“, brüllte sie. Unter ihr rannten immer noch Menschen aus dem Gebäude. Sie schoss eine Blitzkugel als Vergeltungsschlag an den Drachen zurück, diese traf und riss ihn von seinen Beinen. „So wird das nichts... Es sind keine Menschen... Ich muss sie nicht schützen...“ Die Monster schienen zu begreifen, dass sie alleine nichts gegen das Mädchen ausrichten konnten und griffen zusammen an. Trinity wich den lauten Energiekugel aus, wurde dennoch dreimal getroffen. Ohne es zu wollen tauchte plötzlich Henrys Gesicht in ihrem Kopf auf. Wann würde er wohl wieder aufwachen?
 

„Ich hab keine Zeit mehr!!!“, brüllte sie. Sie richtete ihre Hände nach oben. Die Monster sahen sie pansich an, so als wüssten sie, was ihnen bevorstand. „FEUER!!“ Trinity richtete ihre Hände mit einem Ruck nach vorne und feuerte eine gewaltige Feuerfontäne auf eines der Monster ab. Es war so hell, dass sogar sie selbst ihre Augen zu kniff. Der andere Drache nutzte dies um sie ebenfalls mit einer Feuerkugel zubedenken. Trinity wurde voll getroffen. Es störte sie nicht und sie schleuderte die zwei übrigen Monster mit einer Handbewegung zu Seite. „Lachhaft! Ich bin unverwundbar!!“ Lila Energie sammelte sich um ihren Körper. „und ich bin echt in Zeitdruck!!“ Die Energie ging auf ihre Hände über und sie schoss die Druckwelle auf die Gegner ab. Um sie herrum zerstob überall Glas. Ihre Haare flogen in die Luft und die Monster zerplazten, so als wären sie einach nur Seifenblasen. Trinity atmete tief durch. Die drei Splitter flogen auf sie zu und sie verstaute diese in ihrer Tasche. Sie sah sich um. Es sah aus, wie nach einem Bombenangriff. Vereinzelnd traten Menschen uas ihren Verstecken hervor. In der Ferne hörte sie die Sirenen der Polizei- und Feuerwehrautos. Sie zögerte nicht und machte sich schleunigst auf den Weg zurück zur Schule...
 

Zurückverwandelt schlich sie durch die Flure der Schule. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie genau weg gewesen war. Zum Glück lag Henry noch dort, wo sie ihn zurück gelassen hatte. Friedlich lag er dort und sah aus, als würde einfach nur schlafen. Sie zog ihn zurück auf den Flur und weckte ihn vorsichtig.
 

„Henry? Henry! Wach auf!“ Sie schüttelte ihn. Benommen öffnete er seine braunen Augen. Wieder verkrampfte sich Mias Innere. Henry sah sich um. Er konnte nicht verstehen, warum er und nicht Mia auf dem Boden lag. Langsam stand er auf.
 

„Mia, ich muss dich doch...“
 

„Ich glaube du musst eher ins Krankenzimmer!“, sagte Mia. Über Henrys Kopf erschien ein Fragezeichen.
 

„Wieso bin ich um gekippt? Ist ja voll peinlich...“ Er wuschelte sich durch die Haare. Mia mochte diese Geste von ihm. Peinlich gerührt fragte er dann: „Du siehst besser aus.“
 

„Ja mir gehts besser. War wohl falscher Alarm... Lass uns zurück gehen.“ Mia drehte sich um und machte sich langsam auf den Weg zurück. Henry startete erst einige Sekunden später. Gerne wäre er noch mit Mia auf dem Flur geblieben...
 

„Cosmic? Ich bin wieder da.“, sagte sie in Gedanken.
 

„Lief alles glatt?“, hörte sie Cosmics Stimme. Mia sah Henry an, der neben sie getreten war.
 

„Hm, ja...“ Sollte sie davon erzählen, dass sie die Monster getötet hatte? Lieber nicht. Ihre Hände zitterten noch immer von der Anstrengung, trotzdem fühlte sie sich nicht schlecht...
 

„Wie hast du deinen Gegner besiegt?“ Als hätte Cosmic es geahnt stellte sie diese Frage. Mia wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihre Partnerin würde sie doch sofort durchschauen! Sie beschloss sich so zu tun, als würde etwas ihre Gedaken stören.
 

„Cosmic? Cosmic hörst du mich? Ich verstehen dich kaum...“
 

„Mia? Du hast doch nicht etwa... Du sollst doch nicht.... Du...“
 

„Cosmic? Etwas stört mich! Ich kann dich nicht verstehen!“
 

„Mia!! Ach... Wir reden später darüber!!“ Dann brach die Verbindung zu Cosmic ab. Mia ließ den Kopf hängen. Sie wusste es. Irgendetwas hatte ihr gesagt, dass es ein fehler gewesen war. Aber warum fühlte es sich dann nicht falsch an.
 

„Scheiße...“, sagte sie leise. Henry sah sie erschrocken an.
 

„Alles okay?“ Seine braunen Augen sahen sie mit einer Wärme an, die ihr richtig unheimlich war. Warum war er bloß so nett zu ihr? Sie verstand die Welt nicht mehr. Vielleicht fühlte sie sich doch angezogener von ihm, als sie zugeben wollte. Sie nickte leicht und öffnete die Tür zu ihrem Klassenraum, bei dem sie längst wieder angekommen waren. Ihr Lehrer sah sie fragend an. Sie erklärte nur kurz, dass es sich wohl um falschen Alarm gehandelt hätte und das es ihr viel besser als zuvor ging. Herr Kross nahm das so hin und wies die beiden Jugendlichen an, sich wieder auf ihre Plätze zu setzen. Elsas Blicke straften Mia so sehr, als sie an ihr vorbei ging, dass ihr übel wurde. Warum musste sie, als ultimative Kriegerin sich eigentlich von einem zwanzig Zentimeter Wesen sagen, was sie zu tun oder zu lassen hatte? Geistesabwesend versuchte sie dem Unterricht zu folgen und bemerkte dabei nicht, dass sie von Henry beobachtet wurde.
 

Mittags nach dem Unterricht schlenderten Mia und Elsa wie immer gemeinsam über den Schulhof. Schon immer liefen die beiden zusammen nach Hause, denn den Hinweg ging Elsa lieber alleine. Das pflichtbewusste Mädchen hasste es zu spät zum Unterricht zu kommen und mit Mia an ihrer Seite wäre das ein echtes Problem gewesen. Sie sah ihre kleine schwarzhaarige Freundin lächelnd an, wie sie grummelnd über den Unterricht schimpfte. Teilweise konnte sie ein wirklicher Giftzwerg sein. Wenn es allerdings um Henry ging war Mia plötzlich wie ausgewechselt. Sie selbst war nicht in den Fängen eines Jungen, oder etwa doch?
 

„Hi Mädels!“ Mark kam hinter einem Gebüsch hervor gesprungen und erschreckte Elsa fast zu Tode. Mia hatte ihn längst gesehen und grinste genervt. Henry kam ihm hinterher und ihr lächeln erstarb. Die Verabredung! Die hatte sie völlig verdrängt!
 

„Idiot!“, schimpfte Elsa, schlug Mark auf seine Schulter und ging ohne jede weitere Beachtung an ihm vorbei.
 

„Elsa mein Stern, was ist denn?“ Er schnappte sich sein Fahrrad, welches hinter dem Busch lag und rannte ihr hinterher. Mia schüttelte den Kopf. Wie konnte man jemandem nur so hörig sein? Sie sah wieder auf und blicke in Henrys nussbraune Augen. Am liebsten hätte sie laut losgebrüllt. Sie schob ihn peinlich berührt zur Seite und folgte Elsa schnellen Schrittes.
 

„Es ist gar nichts, außer das Mia und ich kein Geld für heute Nachmittag haben.“, log Elsa. Mia wollte grade protestierend ‚Doch!‘ rufen, da lenkte Mark schon ein.
 

„Kein Problem! Wir hätten euch doch sowieso eingeladen, oder Henry?“ Der zuckte zusammen und nickte eifrig. Mia seufzte, jetzt wurde das ganze Spektakel zu einem richtigen Date... Elsa grinste und fiel ihrem besten Freund um den Hals. Mark wurde tatsächlich ein wenig rot.
 

„Daaaaaanke! Mia und ich haben uns schon so gefreut und es hätte fast nicht geklappt! Danke!!“, schleimte Elsa. Mia wurde das Alles zu viel. Sie zogihre Freundin an der Schulter zur Seite.
 

„Ja, schön, wir müssen dann auch los!“ Elsa im Schlepptau raste sie davon. Mark und Henry blieben stehen und warfen sich vielsagende Blicke zu. Erst als die Mädchen außer Reichweite waren sprach Mia Elsa auf ihre Aktion an.
 

„Was war denn das bitteschön???“
 

„Nichts besonderes. Wir haben Geld gespart.“ Elsa inspizierte hochnäsig ihre Fingernägel.
 

„Ja, suuuuuuuper! Das hab ich wohl gesehen!“ Mia stämmte ihre Hände in die Hüften. Sie wollte ihre Karte und ihr Popkorn selbst bezahlen, damit es gar nicht erst nach Date aussah.
 

„Lässt du dich nicht gerne einladen?“, fragte Elsa.
 

„Schon, aber...“ Mia wurde von Elsa unterbrochen.
 

„Siehst du, dann ist doch alles in Butter!“ Elsa klopfte ihr auf den Rücken, so das ihre Freundin doch lächelte. Immerhin wollte sie nur das beste für ihr kleines Mialeinchen.
 

„Kommst du noch mit zu mir? Mama ist nicht da.“, fragte Mia und bekam ein Dankendes Ja von ihrer besten Freundin.
 

An der Hochhäusersiedlung angekommen fuhren die zwei Mädchen mit dem Fahrstuhl ins oberste Stockwerk, wo als erstes die Suche nach dem Wohnungsschlüssel losging. Erst als Mia den gesammten Inhalt ihrer Schultasche auf dem Boden verteilt hatte fand sie ihn in der Innentasche ihrer Jacke. Sie scloss auf und betrat mit Elsa zusammen die Wohnung. Wie immer ließen sie ihre Jacken und Taschen einfach so von sich fallen und steuerten dann die Küche an.
 

„Müssen wir nur warm machen.“, sagte Mia vor dem Herd stehend mit einem Zettel in der Hand.
 

„Dafür haben wir später noch Zeit!“, maulte Elsa. Dieser Tonfall war ihr immer noch unheimlich an ihrer besten Freundin. Sie wusste was ihr blühte. Es war Cosmic die da zu ihr sprach. „Wie kannst du nur deine zerstörerischen Fähigkeiten einsetzen?? Warum hast du das getan?“ Sie klang eher verzweifelt als wütend.
 

„Weil es Monster waren und keine Menschen!!“, verteidigte Mia sich. Elsa ging nervös auf und ab.
 

„Bist du dir da sicher?“
 

„Warum sollte ich mir nicht sicher sein?“
 

„Denk mal an das Mädchen, es war auch ganz anders!“ Mia schluckte bei Cosmics Worten.
 

„Aber...“
 

„Nichts aber! Das ist der Grund warum du das nicht so überstürzt machen sollst!!!“ Gleich beim ersten Alleingang so fertig gemacht zu werden war nicht fair. Mia hatte so sehr gehofft, dass Cosmic anders ragieren würde.
 

„Es waren keine Menschen.“, sagte sie nun bestimmt. „Sie haben sich nicht zurück verwandelt.“ Diese Worte kamen ihr wie von selbst über die Lippen. Elsa blickte sie erleichtert an.
 

„Haben sie nicht?“ Mia schüttelte den Kopf. „Gut.“
 

„Ich mach das nie wieder, versprochen!“ Mia hob feierlich die Hand und wartete auf

die Reaktion ihrer Wächterin.
 

„Kann ich dir vertrauen?“, fragte Cosmic vorsichtig.
 

„Natürlich! Hand drauf!“ Die Mädchen gaben sich die Hand. Elsas Blick veränderte sich in ein fragendes Gesicht, warum sie wohl Mias Hand in der ihren hatte.
 

„Essen wir jetzt? Ich hab voll Hunger.“, sagte sie etwas verwirrt klingend. Mia nickte lächelnd und schaltete den Herd ein. Sie verstand es nicht. Wenn sie die Macht hatte, alles Böse zu zerstören, warum durfte sie es nicht einsetze? Es würde alles so viel schneller gehen. Ihr kam das ziemlich sinnlos vor. Sie konnte das heimlich einsetzen, so das Cosmic nichts mitbekam...
 

Um fünf Uhr trafen die Mädchen sich mit Henry und Mark vor dem Kino. Sie waren viel zu früh, da sie sich nicht die Blöße geben wollten zu spät zu kommen. Ganz im Gegensatz zu den Jungs, die gleich ein viertel Stunde zu spät dran waren. Elsa hatte sich ihre roten Locken hochgesteckt. Einfach nur so, wie sie sagte. Mia hatte sie jedoch durchschaut. Sie wollte bei Mark Eindruck schinden. Allerdings hatte Henry den gleichen Effekt bei ihr hervor gerufen. Ihre schwarzen Haare waren gekämmt und offen und als sie ihn sah, wurde ihr ganz warm ums Herz.
 

„Hi!“, sagte er und hob seine Hand zum gruß.
 

„Na ihr zwei?“ Mark begrüßte Elsa mit einem leichten Kuss auf die Wange. Ein leichtes für die zwei Schauspieler, sie sich schon so oft geküsst hatten. Mia und Henry standen nur wie zwei Trottel nebeneinander und keiner traute sich, den Anderen an zu sehen.
 

„Wollen wir reingehen?“, fragte Mia schließlich um ihre Starre los zu werden. Die drei Freunde nickten und da die Jungs das Kino ausgaben waren sie auch der Meinung den Film aussuchen zu dürfen. Der Film den sie aussuchten hatte heute den ersten Spieltag und somit war das Kino übervoll. Es wurde ein Gruselschocker. Elsa klammerte sich ängstlich an ihren Mark, während Mia das völlig kalt ließ. Sie hasste diese Art Filme, weil sie hervorsehbar waren. Sie sah gelangweilt zur Decke. Ein schlechtes Gewissen plagte sie bezüglich des Einkaufzentrums. Sie hätte das nicht tun dürfen. Henry sah sie schweigend an.
 

„Hat du schlechte Laune?“, fragte er.
 

„Nö.“, sagte Mia gelangweilt.
 

„Krank?“
 

„Bitte? Nein!“, sagte Mia so, als hätte er sich grade wirklich lächerlich gemacht. Aber woher sollte er denn auch wissen, dass sie unverwundbar war und gar nicht krank werden konnte.
 

„Das wird richtig schön fies!“, sagte Mark und störte Henrys Unterhaltung mit Mia, der bedankte sich mit einem strafendem Blick, der Mark jedoch nicht weiter auffiel. Er hatte seine Augen auf Mia geheftet.
 

„Was glotzt du mich so an?“, fragte Mia barsch. „Ich hab kein Schiss vor solchen Filmen!“ Mark drückte ihr einen Eimer Popkorn in den Arm, den sie an Henry weiterreichte. „Ich finde solche Filme voll langweilig!“ Henry, der den Film vorgeschlagen hatte ließ geknickt seine Schultern hängen. Als Mia das sah fügte sie jedoch hinzu: „Aber ich guck sie mir gerne an, weil Elsa sich da so mega aufregt!“

Die Türen zum Kinosaal wurden geöffnet und die Menschenmasse drängte sich hinein. Mindestens fünf Leute traten ihr auf den Fuß und einer schubste sie so sehr zur Seite, das gegen Henrys Popkorneimer krachte. Er hielt sie fest, damit sie nicht unter die Füße der anderen geriet. Mark und Elsa waren bereits drin und hielten ihnen zwei Plätze frei, die sie mit ihrem Leben verteidigte.
 

„Kannst du nicht aufpassen?!?“, brüllte Henry den blonden Typen an, der Mia beinahe umgeworfen hatte. Er war mindestens zwei köpfe größer als er und somit drei Köpfe größer als Mia. Bedrohlich baute er sich vor ihnen auf.
 

„Was hast du gesagt?“
 

„Du sollst aufpassen wo du hintrampelst!“
 

„Wenn deine kleine Freundin mir unter die Füße gerät kann ich da wohl nichts für!!“ Der große Typ kam Henry immer näher. Jetzt müsste er doch dementieren, dass sie seine Freundin war, stattdessen passierte etwas ganz anderes. Henry drückte Mia den Eimer zurück in die Hand, packte den Kerl am kragen und fauchte dann:
 

„Wenn du nicht vorsichtig bist Freundchen, dann kann es echt übel für dich ausgehen!! Ich warne dich! Komm uns nicht noch einmal in die Quere!!“ Der Typ riss sich los und verschwand in der Menge. Mia stand mit offenem Mund da und starrte Henry verquert an. So kannte sie ihn gar nicht. Seine Stimme hatte so dunkel und fies geklungen, dass es ihr kalt den Rücken runterlief. „Sorry.“, entschuldigte er sich und nahm das Popkorn zurück.
 

„Schon okay...“, sagte Mia leise und folgte ihm in den Saal.

Mark und Elsa warteten bereits. Ihre Freundin hatte es natürlich so hinbekommen, dass neben Mark kein freier Platz mehr war und dass Mia nun neben Henry sitzen musste. Das konnte ja heiter werden. Zu ihrem Erstaunen verlor dieser kein Wort über das, was vor dem Kinosaal passiert war. Merkwürdig. Jetzt war er wieder ganz normal. Ein wenig schüchtern und zurückhaltend eben. Sie bekam gar nicht mit, dass die kinowerbung anfing und Elsa sie schon die ganze Zeit von der Seite her anpiekste.
 

„Hey, wo seit ihr denn so lange gewesen?“, flüsterte sie.
 

„Draußen, die haben uns die ganze zeit weg gedrängelt.“ Mia beschloss die Sache auch nicht zu erwähnen. Henry hatte wahrscheinlich seine Gründe. Allerdings hatte er nichts gegen das Wort Freundin gesagt. Aber sie waren ja auch befreundet. Mehr wollte sie doch gar nicht.
 

Eine halbe Stunde später verfolgte der Saal mit Spannung den Film. Zwischendurch hörte man das aufkreischen eines Mädchens. Elsa hatte sich fest an Mark geklammert, während Mia sich in ihren Sessel lümmelte. Selbst hHnry zuckte zwischendurch.
 

„Hmmm, ja genau! Ich geh in einem menschenleeren Haus auch immer ins oberste Stockwerk, weil ich von da ja so gut fliehen kann!“, zischte sie.
 

„Halt die Klappe Mia!“, murmelte Elsa.
 

„Jaaaa, hinter der Tür steht doch jemand! Boah Mädchen jetzt hau doch ab, man!“, rief Mia laut. Tatsächlich, das Mädchen im Film kreischte, der Typ hinter der Tür stach sie ab und Blut spritzte durch die Gegend. Die anderen zuckten zusammen und Henry drehte sich sogar in ihre Richtung, um das Massaker nicht mit ansehen zu müssen. Sie rückte ein Stück in Elsas richtung um ihn ja nicht zu berühren. Doch dann fiel ihr etwas auf. Das Steinchen an ihrem Auge blinkte. „Toll...“, grummelte sie und stand auf.
 

„Alles in Ordnung, wo willst du hin?“, fragte Henry leise.
 

„Zur Toilette, bin gleich wieder da!“, entschuldigte sich Mia und drängelte sich dann aus der Sitzreihe. So schnell sie konnte sprintete sie zum Klo und Verwandelte sich. Dann drückte sie auf ihr Steinchen und die grüne Ortungsbrille erschien. Sie erschrak! Das Monster war hier im Kino!! Elsa, Mark und henry waren in Gefahr! Sie rannte in den großen Vorsaal und sah sich um. Das konnte doch nicht wahr sein! das Signal kam aus dem Kinosaal, aus dem sie grade gekommen war. Sie quetschte sich durch die Masse, die auf den nächsten Kinofilm wartete, doch an der Tür zum Kinosaal wurde sie aufgehalten.
 

„Karte?“, fragte eine pickelige, dicke Frau.
 

„Was, ich hab jetzt gard keine!“, stammelte Trinity.
 

„Ohne Karte kein Einlass.“
 

„Wollen sie mich verarschen? Ich muss da rein! Es geht um Leben und Tod!“ Die Frau fing an zu lachen.
 

„Selten so gelacht! Wie siehst du überhaupt aus?“
 

„Verstehen sie nicht! Die Leute da drinnen werden sterben!“ Die Frau sah sie

merkwürdig an.
 

„Was...“
 

„Boah, warum muss es nur so schwer sein!!“ Trinity richtete ihre Hand nach vorne, doch ehe die Frau um Hilfe rufen konnte sank sie auch schon auf den Boden. Sie stieß die Tür auf. Dichter Nebel drang ihr entgegen. Hinter ihr hielt ein Mann sie am Arm fest.
 

„Stehen geblieben!“, brüllte er.
 

„Pfoten weg!!“ Eine kleine Energiewelle schmiss ihn zur Seite. So schnell es ging hüpfte sie in en Raum. Überall lagen bewusstlose Menschen auf den Stühlen. Sie konnte kaum die Hand vor ihren Augen sehen. „Cosmic? Hörst du mich?“ Sie strengte ihre Gedanken an, doch von Cosmic kam keine Antwort. Auch sie musste ihr Bewusstsein verloren haben. „Na... Wow!“ Von der seite kam eine Energiekugel auf sie zu, der sie grade noch ausweichen konnte. „Das war unfair!!“, rief sie in den Nebel, doch sie konnte nicht sehen wer oder wo ihr Angreifer war. Sie sah sich panisch um, es traf sie etwas von hinten und sie wurde gegen eine Wand geschleudert. Grade als sie ich wieder aufgerappelt hatte haute es sie schon wieder von den Beinen. „So geht das nicht!“ In der Dunkelheit konnte sie nicht schnell genug agieren. „Licht!!“, rief sie laut. Eine kleine gedämpfte kugel aus Licht erschien, erhallte den Raum jedoch kein bisschen. „Verfliege!“ Auch der Windstoß brachte nicht den gewünschten Effekt. „Aaah!!!“ Etwas traf sie hart im Rücken und riss sie in die Leinwand. Hustend befreite sie sich aus dem Stoff. Ihr Arm stand merkwürdig zur Seite ab. Mit Schmerzen, so dass sie fast Ohnmächtig wurde, kugelte sie ihn wieder ein und richtete die Knochen. Blut tropfte ihr von der Stirn. Hilflos sah sie sich um, ohne jeglichen Plan, was sie tun sollte. Mit letzter Hoffnung drückte sie auf ihr Steinchen und ließ das Ortungsgerät erscheinen. Es zeigte nur den Raum. „Konzentrier dich Trinity...“, sagte sie zu sich selbst. Das schien jedoch nicht so einfach zu werden, denn draußen vor dem Saal war ein Ohrenbetäubendes Getöse. Irgendwer versuchte mit aller Kraft die Tür zu öffnen. Doch dann: „Da!!“ Sie drehte sich blitzschnell um und schleuderte eine Feuerkugel hinter sich. Ein Quietschen war zu hören. Wieder konzentrierte sie sich. Auf ihrem Ortungsgerät erschien wieder ein punkt und sie sprang hoch um einer Attacke ihres Gegners auszuweichen. „Dieses Mistvieh!“, brüllte sie laut, aber zum Konzentrieren kam sie nicht mehr. Mit einem Knall brachen Feuerwehrmänner und Polizisten die Tür auf und stürmten den Saal. Wieder wurde Trinity gegen eine Wand geschleudert, direkt vor die Füße eines Polizisten.
 

„Mädchen!“ Er half ihr hoch, sofort umschloss sie der Nebel.
 

„Geht!! Geht weg von hier!“ Doch niemand hörte auf sie, Sanitäter drückten sie auf den Boden, Feuerwehrmänner rannten in ihr verderben. „FINGER WEG!!“, brüllte sie sauer. Lila Energie breitete sich um sie herum aus, drückte die Menschen um sie herum weg, zerstörte Lampen, schlug Risse in die Wand. „Warum seit ihr nur so naiv?!?“ sie schwebte in die Luft. „Geh weg Nebel!!! Weg!!!“, befahl sie laut und prommt lichtete sich der Dunst. Einige der Retter fielen fast in Ohnmacht als sie das Monster sahen, welches drei Menschen in seinen Klauen hielt. Es sah aus wie der Teufel persönlich, mit riesigen Hörnern und blutroten Augen. Trinity schwebte noch immer in der Luft. Zorn spiegelte sich in ihren Augen, wie konnten die Menschen nur so dumm sein? „Jetzt verschwindet endlich!! Das hier ist eine ganz andere Liga!!!“ Doch niemand regte sich, alle waren erstarrt vor der schwebenden Trinity undbvom anblick des Monsters. Dieses sah Trinity mit seinen roten Schlitzaugen an.
 

„Verschwinde!!“, fauchte das Teufelsmonster.
 

„Nein, lass die Menschen frei!“, forderte Trinity scharf.
 

„Warum sollte ich das tun??`“
 

„Weil...“ Sie nahm ihren Mut zusammen. „Ich bin Trinity! Die Beschützerin der Menschen und der Erde!“ Alle starrten sie mit offenen Mündernn an. Ihr gegner erstarrte kurz bei ihrem Namen, ließ die Menschen aus seiner Klaue fallen und stürzte dann ohne jegliche Vorwarnung auf die Retter an der Saaltür zu. Die stoben kreischend und panisch auseinander. Trinity reagierte sofort.
 

„Sei kein Mensch...“, murmelte sie, doch sie hatte keine Zeit mehr. „EXPLOSION! ERSCHEINE!“ Mit einer gewaltigen Explosion zerriss es ihren Gegner. Kein Mensch. Grüner Schleim bespritzte die Retter und die Kinowände. Der kleine Kristallsplitter flog auf Trinity zu, erleichtert verstaute sie ihn in ihrer Tasche. Es ärgerte sie, dass die Menschen nicht auf sie gehört hatten und sie deswegen ihr Versprechen gegenüber Cosmic brechen brechen musste. „Tut das nächste Mal gleich was ich sage!!“, brüllte sie und sprang dann durch die Tür, an den Leuten vorbei nach draußen. Das schweben und die Explosion hatten sie mehr angestrengt, als sie erwartet hatte. Draußen auf dem Parkplatz suchte sie sich einen dunklen stillen Platz und verwandelte sich zurück. Sie ließ sich auf den Boden fallen, atmete tief durch, strich sich durch ihre wieder schwarz gewordenen Haare und vergrub dann ihren Kopf in ihren Armen. Wieder hatte sie so ein komisches Gefühl gehabt als sie das Monster getötet hatte. Cosmic durfte davon nichts erfahren! Aber wie sollte sie den Splitter auch so erscheinen lassen. Ein Monster war doch etwas ganz anderes als ein verwandelter Mensch. Nur langsam rappelte sie sich wieder auf und ging zurück ins Kino. Ihre hände zitterten, nur langsam regenerierte sich ihr Körper von der Attacke. Drinnen angekommen sah sie, wie Sanitäter und feuerwehrmänner, die einzelnen Personen aus dem zerstörten Kinosaal trugen. Sie riss sich zusammen und schlich sich dann heimlich in die Menge.
 

„Oh! Was ist denn hier passiert?? Zum Glück war ich grade auf Klo!“, sagte sie geschauspielert, wenn ihr das jemand abkaufen würde hatte sie Glück.
 

„Bitte?“, fragte ein junger, gutaussehender Polizist über seine Brille hinweg. Mia drehte sich um.
 

„Och nichts.“, sagte sie schnell und wollte weiter gehen.
 

„Ne, ne! Bleiben sie mal hier!“ Er kam näher auf sie zu und studierte sie eingehend. „Sie wraen auf Toilette, ja? Kann das jemand bezeugen?“ Mia wurde von hinten angerempelt.
 

„Ja klar, meine Freundin sie... Moment mal! Sie verdächtigen mich? Aber sie wissen doch, dass es ein Monster war!“, empörte sich das kleine Mädchen und schlug sich dann die Hand vor den Mund. Wie in einem schlechten Krimi hatte sie sich grade selbst verraten.
 

„Ich denke sie waren auf der Toilette, woher wissen sie von dem Monster?“ Der junge Polizist hielt sie am Arm fest.
 

„Ich... Dahinten... Ach scheiße man!“ Sie hielt ihre noch freie Hand vor das hübsche Gesicht des Polizisten und murmelte dann: „Vergessen.“ Einen Moment geschah gar nichts und der Mann sah sie nur mit leeren Augen an, doch dann änderte er sich in ein Fragen.
 

„Tschuldigung was wollte ich?“ Mia atmete erleichtert auf. Es hatte geklappt. Stolz sagte sie:
 

„Sie wollten mich zu meiner Freundin bringen. Sie ist etwa so groß wie Sie, hat rote, lockige Haare und müsste bei zwei Jungen gesessen haben.“ Der Polizist überlegte kurz.
 

„Ja, ich habe dieses Mädchen gesehen. Komm!“ Er nahm Mia an die Hand und zog sie durch die Menge zu einer Trage. Dort lag Elsa. Sie war blass, ihre Augen geschlossen, so als würde sie schlafen und an ihrer Hand war eine Infusion gelegt worden. „Dir geht es aber gut, oder?“, fragte der Mann an ihrer Hand besorgt.
 

„Klar.“
 

„Gut, wenn etwas ist, ich stehe davorne.“ Er zeigte zum Popkorntresen. Mia nickte und wurde dann vom Polizisten alleine gelassen. Sie beugte sich über Elsa, legte ihre Hand auf die Brust des bewusstlosen Mädchens und flüsterte:
 

„Erwache!“ Sofort schlug Elsa die Augen auf. Panisch sah sie sich um.
 

„Ah! Mia! Der Nebel, das Monster! Henry!“
 

„Ganz ruhig Elsa!“ Beruhigend legte Mia ihre Hand auf die Schulter ihrer besten Freundin.
 

„Mia, hast du es getötet?“
 

„Ja, Cosmic...“, sagte Mia leise. Sie wusste, dass es ihre kleine Wächterin war, die da durch Elsas Mund sprach.
 

„Mia...“
 

„Es ging nicht anders! Da waren diese ganzen Menschen, die nicht auf mich hören wollten und außerdem war es ja kein Mensch!“
 

„Du hattest einfach Glück!“, sagte Cosmic böse.
 

„Pscht!“, machte Mia, denn ein Sanitäter, der gesehen hatte, dass Elsa wieder bei Bewusstsein war, kam auf sie zu.
 

„Oh, Sie sind wach!“, sagte er und er war bei weitem nicht so gut aussehend wie der Polizist, der ihr zuvor geholfen hatte. Dieser mann war Mitte dreißig, trug zwar keine Brille hatte dafür aber milchige, graue Augen und ein schiefes pickeliges Gesicht. „Irgendwelche Beschwerden?“, fragte er, während er mit einer Lampe in Elsas Augen.
 

„Nein.“, sagte diese.
 

„Gut aber sie müssten noch ein wenig hierbleiben.“ Mia hob ihre Hand. „Obwohl... Wenn ich‘s mir recht überlege können sie gehen.“ Er zog Elsa die Infusionsnadel aus der Hand und verschwand dann zum nächsten Patienten. Verdattert sah Elsa ihm hinterher.
 

„Du lernst echt schnell...“, sagte sie.
 

„Danke, Cosmic, ich weiß.“, sagte Mia hochnäsig.
 

„Wir reden später über alles. Ich werde mich jetzt erstmal zurück verwandeln.“ Mia nickte und wartete, dass Elsa etwas sagte. „Wo sind die Jungs?“
 

„Ich weiß es nicht.“ Mia ließ den Kopf hängen und war froh, dass es Elsa gut ging. Doch sie brauchten gar nicht suchen, denn die Beiden kamen längst, mit besorgten Mienen auf sie zu. Mark schloss Elsa in seine Arme und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Mia vergrub ihre Hände in den Hosentaschen und sah nervös auf den Boden. Henry tat es ihr gleich, dennoch war er derjenige, der als erstes sprach.
 

„Alles okay bei dir?“
 

„Ja, ich war ja nicht dabei...“ Sie sah, wie Henry sichtlich aufatmete.
 

„Wie geht es dir?“ Sie wurde das gefühl nicht los, dass er geschwächter aussah, als vor dem Monsterangriff.
 

„Joa, ganz gut. Was machen wir jetzt?“
 

„Hauptsache weg von hier!“, sagte Elsa, immer noch im Arm von Mark.
 

„Der Film ist wohl vorbei...“, sagte Mark.
 

„Ja, da hast du recht.“ Sie gingen nach draußen. Es war dunkel und es regnete, die kühle, feuchte Luft stieg Mia sofort in den Kopf. Dieses Herbstwetter stimmte sie immer ziemlich mies. Elsa spannte ihren Regenschirm auf und hielt ihn über sich und Mark. Henry und Mia standen noch unter einem Vordach und starrten in den Himmel.
 

„Ich will nach hause...“, maulte Mia.
 

„Warum das denn?“, fragte Elsa. Sorge lag in ihrer Stimme.
 

„Ich fühl mich schlapp...“
 

„Schade. Aber wir sehen uns morgen, oder?“, fragte Henry und versetzte Mia einen kleinen Stich.
 

„Klar, in der Schule.“, gähnte Mia. Elsa umarmte sie zu abschied und flüsterte:
 

„Ich glaube er meinte nicht die Schule...“ in ihr Ohr. „Bis dann!“
 

„Bis morgen!“ Mia winkte ihnen zu und ging dann in den Regen. Schon bevor sie ihr Fahrrad erreicht hatte war sie bis auf auf ihre Unterwäsche nass. Frierend schloss sie ihren Drahtesel auf und stieg zitternd auf den Sattel. Nur langsam kam sie in Schwung und als sie Cosmics Stimme in ihrem Kopf empfing wude sie sogar noch langsamer.
 

„Ist alles in Ordnung, Mia?“
 

„Hört auf zu fragen, ob es mir gut geht! Bis auf das mir scheißenkalt ist, ja.“,

regte Mia sich auf.
 

„Sicher?“
 

„Ja doch! Darf ich das Wetter bitte ändern?“, fragte Mia, obwohl sie sich die Antwort denken konnte.
 

„Nein! Wie oft denn noch? Diese Fähigkeit gehört zu deinen dunklen Fähigkeiten!“ Cosmic hörte sich wütender an, als Mia gedacht hatte. Geknickt trat sie etwas schneller in die Pedale. „Ich gehe jetzt wieder offline, Mark will irgendwas von Elsa. Mach keine...“ Dann riss die Verbindung sowieso ab. Mia grummelte vor sich hin. Warum musste das Kino nur so weit von ihrem Zuhause entfernt sein? Zitternd bog sie in eine viel befahrende Straße ein. Das Licht der entgegenkommenden Autos blendete sie und als dann auch ein Auto extra dicht am Bordstein vorbei fuhr und einen riesigen Wasserfall auf sie herrabstürzen ließ riss ihr der Geduldsfaden:

„STOP!!“, brüllte sie laut, während sie in die Eisen trat. Sofort stellte sich der Regen ein und damit auch gleich das schlechte Gewissen. Sie hatte schneller gehandelt als sie denken konnte. Das würde ihr noch mächtig Ärger einbringen, so viel war sicher.
 

„Ich bin wieder da Mum!“, begrüßte sie ihre Mutter kurze Zeit später, als sie die Tür zur Wohnung aufschloss. Doch sie bekam nichts zurück. Polternd und die nassen Klamotten von sich werfend stolperte Mia durch die Wohnung. Ihre Mutter war nicht da. Ein bisschen traurig stellte sie sich unter die heiße Dusche um sich zehn Minuten später mit einer Tüte Chips ins Bett zu legen. Jedes Mal wenn sie eine ihrer ‚dunklen‘ Fähigkeiten einsetzte überkam sie so ein merkwürdiges Gefühl. Cosmic durfte davon nichts erfahren! Müde schaltete sie sich den Fernseher ein. Die Nachrichten liefen und was sie da sah haute sie fast um.

„Ich bin im Fernsehen!!“, brüllte sie laut vor Begeisterung. Es wurde über das Chaos im Kino berichtet und über eine mysteriöse Person namens ‚Trinity‘. Ein Bild wie sie grade in der Luft schwebte war auch zu sehen. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, das es keine Fotomontage war. Natürlich nicht, wusste Mia. Hauptsache, es würden jetzt keine Probleme auf sie zu kommen. Immerhin war es jetzt öffentlich, dass sie existierte.



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