Amor Vincit Omnia...? von Ditsch (Die Liebe bezwingt alles...?) ================================================================================ Kapitel 4: Vergessen -------------------- Als Kyōko zu sich kam, fühlte sie sich, als hätte sie hundert Jahre geschlafen. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde sie weitere hundert brauchen, um sich von dem, was geschehen war, zu erholen, doch sie wusste, dass sie nicht mehr würde schlafen können. Ein kurzer Blick in Richtung des Fensters, durch dessen Vorhänge nur das schwache Licht der Straßenbeleuchtung drang, reichte um zu sehen, dass es mitten in der Nacht war. Kyōko drehte sich zur Seite und starrte an die Wand, doch das trug nur dazu bei, dass sie wie durch einen Schlag ins Gesicht an den gestrigen Tag erinnert wurde, denn dort hingen noch immer die zwei Poster, die sie vor längerer Zeit dort aufgehängt hatte. Shō, von Anfang an das Ziel ihrer Rache, erstrahlte noch immer in riesiger Größe – denn das entsprach dem Ausmaß von Kyōkos Hass auf ihn. Rens Bild hingegen war im Laufe der Zeit auf die Größe einer Briefmarke geschrumpft. Mit einem bitteren Lachen riss Kyōko es ab und zerknüllte es. Selbst wenn sie alle Wände des Zimmers mit seinem Gesicht tapezierte, würde es ihrem Hass niemals gerecht werden können. Wütend schlug sie mit der Faust gegen die Wand, in der eine kleine Mulde zurückblieb. Sie war sich selbst nicht sicher, ob nun Trauer, Enttäuschung oder Wut gesiegt hatte; am Tag zuvor waren es jedenfalls die ersten beiden gewesen, die sie unter Tränen in den Schlaf gewiegt hatten. Nach ihrem Streit mit Ren hatte sie sich viel zu leer und schwach gefühlt, um noch wütend sein zu können. Und so ganz waren ihre Kräfte auch heute noch nicht zurückgekommen, obwohl sie mindestens zwölf Stunden geschlafen haben musste. Statt voller Wut auf Ren war sie eher zornig auf sich selbst und ihre Dummheit. Immerhin hatte sie schon einmal gedacht, von einem Mann wirklich geliebt zu werden und war dann von ihm fallen gelassen worden wie eine heiße Kartoffel. Andererseits hatte Shō ihr, wenn sie sich recht erinnerte, nicht ein einziges Mal direkt gesagt, dass er sie liebte. Natürlich hatte sie diesen Eindruck gehabt, aber bestätigt hatte er ihn nie. Und das machte ihn ihr, im Gegensatz zu Ren, schon fast sympathisch, denn dieser hatte all seine schauspielerischen Fähigkeiten genutzt, um sie mit einem falschen Liebesgeständnis und einer dicken Lüge um den Finger zu wickeln. Hatte er, als er sich entschuldigt hatte, tatsächlich geglaubt, damit wäre es getan? War er wirklich so naiv, dass er hoffte, sie könnte ihm verzeihen, was er getan hatte? Wenn ja, dann lag er ziemlich daneben. Sie würde sich an ihm rächen und sich dabei gewiss nicht damit abgeben, dass ihm vor Erstaunen die Kinnlade herunterfiel, wie bei Shō. Denn er hatte es verdient, in den Dreck geworfen und so lange zertreten zu werden, bis nichts mehr von ihm übrig blieb. Kyōko rollte sich auf den Rücken und starrte in Richtung der Decke, die im Dunkeln nicht zu sehen war, doch ihr Blick schien ohnehin durch sie hindurchzugehen. Ihre Rachegeister erfreuten sich an diesen Vorstellungen, doch ihr Herz schien etwas anderes zu sagen. Es war zersprungen, schon wieder, doch jeder einzelne Teil wehrte sich so sehr gegen ihre fiesen Gedanken, dass es schmerzte. Sie kniff die Augen zusammen und schlang die Arme um den Oberkörper. Warum musste es so wehtun? Es war nicht leicht für sie gewesen, als sie erfahren hatte, dass Shō sie nur als Dienstmädchen nach Tokyo mitgenommen hatte, doch dieser Schmerz war nicht ansatzweise so schlimm, so stechend, so unnachgiebig gewesen wie der, den sie jetzt empfand. Und dabei war Shō doch derjenige gewesen, für den sie so viele Jahre gelebt hatte... Konnte Ren, den sie nun seit noch nicht einmal einem Jahr kannte, ihr wirklich mehr bedeuten als ihr Prinz? Kyōko war so verwirrt von all ihren Gedanken, dass sie froh war, als Kanae sie besuchen kam, und das sogar am ersten Tag nach dem Streit. Gegen drei Uhr nachmittags klopfte es an ihrer Zimmertür und die Schwarzhaarige trat ein, den äußerst besorgten Blick auf Kyōko gerichtet, die bis eben auf dem Bett gelegen hatte und sich jetzt gerade aufrichtete. „Meine Liebe“, sagte sie und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande. Die Angesprochene schloss die Tür hinter sich und blieb etwas unentschlossen davor stehen. „Yashiro-san hat gesagt, dass du heute nicht zum Dreh gekommen bist und da -“ Kyōko schoss in die Höhe. „Die Okami-san wollte doch den Regisseur anrufen!“ „Das hat sie auch, keine Sorge“, versicherte Kanae schnell. Sie kam ein paar Schritte auf ihre Freundin zu und sagte: „Heute wurde sowieso nicht gedreht, weil Tsuruga-san auch nicht da war.“ Kyōko schnaubte laut. „Tut er jetzt etwa so, als würde es ihm etwas ausmachen?!“ Noch immer etwas unsicher setzte Kanae sich neben sie aufs Bett. „Laut Yashiro hat er sich gar nicht gemeldet, seit er gestern Morgen nach eurer... Begegnung direkt nach Hause gefahren ist. Aber er hatte wohl den Regisseur schon vorgewarnt, dass es Verzögerungen geben würde.“ Kyōko schüttelte verächtlich den Kopf. „Sogar sein strahlendes Image hat er aufgegeben, nur um mir vorzugaukeln, er würde tatsächlich darunter leiden? Ich bin auch Schauspielerin, so leicht legt er mich nicht rein.“ „Kyōko“, murmelte Kanae und ergriff vorsichtig ihre Hand. „Glaubst du nicht, dass es ihm wirklich leid tut? Nach dem was Yashiro-san gesagt hat -“ „Yashiro!“, rief Kyōko. „Dieser miese Sack hat sich doch mit Ren verbrüdert! Hat er nicht auch immer versucht, mir einzureden, Ren wäre in mich verliebt?!“ „Ich habe ein wenig darüber nachgedacht“, sagte Kanae, ihre Aussage einfach ignorierend, „und ich glaube nicht, dass Tsuruga-san nur aus einer Laune heraus gehandelt hat. Wenn er dich einfach nur ausnutzen wollte, hätte er doch nicht gesagt, er hätte Aids, oder? So war doch klar, dass du... gewissen Dingen... niemals zugestimmt hättest. Und es gibt sicher tausend Krankheiten, die ebenso tödlich sind, aber nicht übertragbar.“ Und wieder ließ Kyōko ein Schnauben vernehmen. „Wer sagt denn, dass er sich nicht einfach das genommen hätte, was er wollte? Oder vielleicht brauchte er auch einfach nur einen Zeitvertreib, während er darauf gewartet hat, dass ihm eine seiner bezaubernden Kolleginnen ins Netz geht.“ „Und wenn du für ihn eine bezaubernde Kollegin bist? Vielleicht -“ „Ich? Bezaubernd? Der Kerl ist alles mögliche, aber nicht völlig bekloppt!“ Schockiert sah Kanae sie an. Dann drückte sie ihre Hand noch ein wenig fester. „Erinnerst du dich an das, was ich dir gestern gesagt habe? Yashiro-san hat es bestätigt: Du bist die einzige, in deren Gegenwart Tsuruga-san sich so locker und natürlich verhält, während er bei allen anderen eine Art Schutzwall um sich aufgebaut zu haben scheint. Darum ist Yashiro-san ja auch auf die Idee gekommen, dass er in dich verliebt sein könnte. Ich wette, Tsuruga-san findet gerade dich bezaubernd, weil du nicht wie die anderen bist.“ Kyōko ließ den Kopf auf die Schulter ihrer Freundin sinken. „Wahrscheinlich bin ich für ihn so minderwertig, dass er es nicht für nötig hält, mir mit Respekt zu begegnen. Ist dir mal aufgefallen, dass ich die einzige bin, die er ständig triezt?“ „Aber was sich liebt das neckt sich! Und überhaupt: Warum willst du denn nicht einfach daran glauben, dass er dich liebt, dass es ihm leid tut und dass du ihn zurück haben kannst! Du liebst ihn doch, das sieht ein Blinder mit nem Krückstock!“ Vorsichtig befreite Kyōko sich aus der Umarmung und drehte ihren Oberkörper, um aus dem Fenster blicken zu können. Sie spürte, wie ihre Augen schon wieder feucht wurden und diesmal gab es wohl keinen Ort, an den sie sich flüchten konnte. „Er hat mich auf die gemeinste und verachtenswerteste Weise vorgeführt und meine Gefühle – gerade als sie wieder aufgetaucht waren! – ausgenutzt, nur um seine eigenen Bedürfnisse erfüllen zu können. Wie könnte ich ihm da einfach so verzeihen?“ Das brachte Kanae zum Schweigen. Ohne ein Wort umarmte sie ihre Freundin noch einmal, ganz fest, dann stand sie auf und ging zur Tür. Kurz bevor sie hinausging sagte sie noch: „Egal, wie du dich entscheidest: Die Love-Me-Section braucht dich.“ Nun konnte Kyōko die Tränen nicht mehr zurückhalten, unaufhaltsam flossen sie über ihr Gesicht und tropften in das Kissen, das sie sich vors Gesicht hielt, um wenigstens irgendetwas festhalten zu können. Die Love-Me-Section... All die Zeit hatte sie versucht, sich so zu verhalten, dass jedermann sie liebte, und jetzt war gerade das geschehen und hatte alles zerstört. Warum verlangten die Menschen auch so etwas von ihr? Warum ließen sie sie nicht einfach leben, wie sie wollte, ohne sie dazu zu zwingen, Liebe zu empfinden oder zu empfangen? Kyōko seufzte, denn sie kannte die Antwort sehr gut: Es war ihre eigene Entscheidung gewesen, bei LME anzufangen, und dafür war es nötig gewesen, Mitglied der Love-Me-Section zu werden. Sie hatte den Präsidenten sogar angefleht, sie aufzunehmen, damit sie ihre Gefühle zurückgewinnen konnte. Außer ihr selbst gab es also niemandem, dem sie irgendetwas vorzuwerfen hatte; wenn sie sich anders entschieden hätte, müsste sie jetzt diesen Schmerz nicht ertragen. Doch andererseits wäre ihr dann eine ganze Welt verborgen geblieben, und immerhin liebte sie ja die Schauspielerei! Vielleicht war es das wert gewesen... Kyōko raufte sich die Haare. Das brachte doch alles nichts! Sie liebte die Love-Me-Section und sie liebte die Schauspielerei, aber sie liebte auch Ren – Kanae hatte recht gehabt, es war zu offensichtlich als dass sie es hätte abstreiten können – und er hatte sie verletzt. Ihr Herz schmerzte so sehr, dass es sicher noch eine ganze Weile dauern würde, bis sie ganz rational sagen konnte, ob das eine gegen das andere aufzuwiegen war. Dieses ganze Nachdenken machte sie verrückt und sie wollte sich wenigstens ein bisschen von dem konstanten Schmerz in ihrer Brust ablenken, daher stand sie auf und ging in die Küche, nachdem sie sich etwas anderes angezogen und ein paar Mal mit der Bürste durch ihr wirres Haar gegangen war. Unten war gerade ihr Chef dabei, eine Flasche Sake zu öffnen. Er sah sie mit seinem üblichen, strengen Blick an, doch da Kyōko wusste, dass er sich Sorgen machte, lächelte sie ihm beruhigend zu. Ihr war klar, dass sie fürchterlich aussehen musste, nachdem sie so viel geweint hatte, aber sie wollte trotzdem zeigen, dass es ihr gut ging. Oder zumindest so tun als ob, sie war ja immerhin Schauspielerin... „Hallo, Chef“, begrüßte sie den älteren Mann und verbeugte sich. Er murmelte etwas, dann nickte er mit dem Kopf in Richtung des Küchentisches, auf dem eine Thermoskanne und ein Teebecher standen. „Danke“, sagte Kyōko. Sie war wirklich froh, dass er und seine Frau sich so gut um sie kümmerten, auch wenn sie manchmal das Gefühl hatte, etwas zu sehr bemuttert zu werden. „Mach dir ein wenig Reis warm, sonst verhungerst du noch.“ „Ja“, sagte Kyōko mit einem dankbaren Lächeln und tat gleich wie ihr geheißen. Während der Reiskocher arbeitete, setzte sie sich an den Tisch und goss sich etwas Tee ein. Als kurz darauf die Frau des Hauses den Raum betrat, wahrscheinlich um nach dem Sake zu schauen, auf den die Gäste ihres kleinen Restaurants warteten, kam sie sofort auf Kyōko zu, als sie diese erblickte. „Wie geht es dir?“, fragte sie und legte ihr besorgt eine Hand auf die Stirn. „Es geht mir gut, keine Sorge“, versicherte Kyōko. Die Okami schüttelte den Kopf. „So siehst du aber nicht aus.“ Als Kyōko nichts mehr erwiderte, zog sie hinter ihrem Rücken eine Zeitung hervor, irgendein Klatschblatt, das sie unter normalen Umständen wohl nicht einmal eines Blickes gewürdigt hätte. Doch auf dem Titelblatt dieser Ausgabe prangten die Worte „Ist er ein Monster?“, dazu eine Großansicht von Rens Gesicht, das einen völlig kalten Ausdruck zeigte, neben ihrem eigenen. Kyōko erschauderte. Sie hatte sich viele Gedanken gemacht, aber daran, dass die Klatschpresse diese ganze Geschichte unheimlich interessant finden würde, hatte sie natürlich nicht gedacht. Während sie im Kopf die in der Überschrift gestellte Frage ohne großes Nachdenken mit Ja beantwortete, flogen ihre Augen schon über die nächsten Zeilen. „Kyōko ... großer Streit nach eintägiger Beziehung ... Augenzeugen berichten von einem Dämonen ... Ren zum Glück ohne körperlichen Schaden...“, murmelte Kyōko die Schlüsselwörter des Artikels vor sich hin. „Zum Glück?!“, fragte sie verächtlich. „Ich hätte -“ Zu ihrem Glück wurde sie sich der Anwesenheit des Ehepaars bewusst, bevor sie aussprach, was er verdient hätte und was sie ihm gerne angetan hätte. „Ist das wahr?“, fragte die Okami, und Kyōko bemerkte, dass auch der Chef immer wieder zu ihnen herübersah, während er vorgab, noch immer mit der Flasche beschäftigt zu sein. „Das mag sein. Auch wenn die keine Ahnung haben, was er wirklich getan hat.“ Die Okami schnappte erschrocken nach Luft. „Hat dieser Tsuruga dir etwas angetan?“ Schnell schüttelte Kyōko den Kopf, dann sagte sie leise: „Zumindest nicht körperlich.“ Bestürzt sah die Frau sie an, wagte es aber nicht, sie zu umarmen, auch wenn ihr anzusehen war, dass sie es gern getan hätte. „So ist das Leben“, sagte der Chef. Kyōko sah ihn überrascht an, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass er sich noch an der Unterhaltung beteiligen würde, aber sie war ihm dankbar. All das Mitleid verursachte doch nur, dass sie noch mehr im Selbstmitleid versank, während er versuchte, sie aus diesem Sumpf herauszuziehen. Seine Frau schien das jedoch anders zu sehen, denn sie warf ihm einen empörten Blick zu und stemmte die Hände in die Hüften. Kyōko stand auf, nahm ihren Teebecher in die Hand und legte die andere auf die Schulter der Älteren. „Danke“, sagte sie, dann schaufelte sie sich ein wenig Reis in eine kleine Schale, verbeugte sich noch einmal vor dem Chef und ging aus dem Raum. Die nächsten Tage versuchte Kyōko sich, so gut es eben ging, von dem Schmerz abzuhalten, der nun ihr ständiger Begleiter war. Etwas leichter wurde es dadurch, dass die Sache mit Ren in so kurzer Zeit abgehandelt worden war – sie waren immerhin nur einen Tag offiziell ein Paar gewesen – dass es ihr fast wie ein Traum schien. Und Träume – selbst Albträume – waren eben nicht im geringsten so schmerzhaft wie wahre Begebenheiten. Auch hilfreich für sie war, dass sie sich in ihre Arbeit flüchten konnte, denn schon am zweiten Tag nach dem Streit war sie wieder bei LME aufgetaucht und hatte sich Hals über Kopf in die Arbeit gestürzt. Dabei kam es ihr zugute, dass Ren offenbar vorhatte, seine Rolle noch ein wenig weiterzuspielen, denn er ließ sich eine Woche lang kein einziges Mal blicken, nur Yashiro schien einmal mit ihm gesprochen zu haben, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht von einer Brücke gestürzt hatte – was alle außer Kyōko befürchteten, obwohl sie die einzige war, die sich daran erfreut hätte. Normalerweise wäre sie ihm böse gewesen, weil er nicht einfach zugab, dass er gelogen hatte, doch sie war froh, wenigstens ein paar Tage nicht sein Gesicht sehen zu müssen, weil sie sich sicher war, dass es all die Gefühle wieder hochkommen lassen und ihr zeigen würde, dass es eben kein Traum war, dass Ren Tsuruga nicht bloß eine Ausgeburt ihrer kranken Fantasie war und dass es möglich war, dass Hass und Liebe in ihren Extremen völlig harmonisch nebeneinander existierten, ohne irgendwem zu verraten, wer von ihnen nun das wahre Gefühl war. Kanae gab auch ihr Bestes, um die sarkastischen Kommentare sein zu lassen, die sie sicher nur allzu gerne über Ren verloren hätte und Kyōko hätte fast gesagt, dass es ihr gut ging, wenn nicht immer wieder Yashiro aufgetaucht wäre, um ihr einzureden, sie müsste Ren unbedingt besuchen, da sie die einzige wäre, die zu ihm durchdringen könnte. Doch dass der Manager noch immer auf der Seite seines Schützlings stand, machte sie so wütend, dass sie ihn entweder ignorierte oder ihre Rachegeister auf ihn hetzte, was ihn überraschenderweise beides nicht zu stören schien, da er trotzdem nicht aufhörte, sie um ihre Hilfe zu bitten. Doch so schön die Tage waren, so hart waren die Nächte. Zwar beschützten Kyōkos Rachegeister, die nun nicht mehr von ihrer Seite wichen, sie vor jeglichen Albträumen, die sie möglicherweise heimgesucht hätten, doch da war immer noch der Schmerz, und der war so tief in ihr verwurzelt, dass nicht einmal sie selbst ihn erreichen konnte. Aber deswegen aufzugeben hatte sie noch lange nicht vor. Wahrscheinlich gab es nur zwei, die etwas gegen das Ziehen und Stechen in ihrem Brustkorb tun konnten, und das waren zum einen Ren – der von vornherein ausschied – und die Zeit. Und auf letztere würde Kyōko sich jetzt wohl einfach verlassen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)