Dein Spiegelbild von Lesemaus (Zwei Brüder vom gleichen Schlag (extra One-Shot von Yoh & Zeke in meiner One-Shot-Sammlung, bitte lesen^^)) ================================================================================ Epilog: Der Umzug ----------------- Epilog Der Umzug Ich freute mich, ich freute mich riesig, unumgänglich, beinahe schon euphorisch, unantastbar, als könnte ich die ganze Welt besiegen, mit jeder Sache durchkommen, Katastrophen verhindern oder sie verursachen, ich fühlte mich einfach nur göttlich, anders konnte ich es selbst nicht mehr beschreiben! Ich zog um! Endlich aus meiner einsamen Wohnung raus, die mich zu sehr an das vergangene erinnerte, an einen neuen viel besseren Ort: die Saint Village Schule, die für schwierigere Fälle, wie mich z.B., in einem Wohnheim ein kostenloses Dach über den Kopf geben konnte, lediglich Strom, Wasser und Essen mussten bezahlt werden und die Kosten übernahm in meinem Fall, da ich noch zur Schule ging, das Jugendamt und meine Unterhaltpflichtigen Eltern, wobei mir sogar ein wenig Taschengeld am Ende blieb, mit dem ich mein neues Reich einrichten konnte. Ich zog schon zwei Wochen nachdem ich mit Zeke bei dem Direktor der Schule namens Silver war um, trennte mich von meinem alten Leben, um ein neues zu beginnen. Zuerst hatte ich unglaubliche Angst davor gehabt: Angst vor Anna, was sie unter Umständen machen könnte, da Zeke weiterhin auf dieser niederen Schule blieb, dass sie mein Leben weiterhin zerstörte, aber es kam alles vollkommen anders, als wie ich es erwartet hätte. Sie wurde der Schule verwiesen, ein Gerichtsprozess eingeleitet wegen Erpressung und Rufmord und das ausgerechnet von Lysergs und Treys Eltern, die ich erst ein paar Tage davor kennengelernt hatte und die mich bis auf den letzten Tropfen meiner Vergangenheit ausgequetscht hatten. Lysergs Vater war ein hochangesehener Anwalt und hatte ohne wenn und aber Anzeige erstattet, seitdem hatte Anna mit ihrer Familie nichts mehr zu lachen… und ließ mich in Ruhe, was mir persönlich am wichtigsten war. Sie hatte mich viele Jahre meines Lebens begleitet, enttäuscht, verraten und verkauft, ich wollte sie nicht mehr wiedersehen, nie mehr, würde ihr auch nicht verzeihen und konnte Gott sei Dank ihre Briefe ignorieren, die seit Prozessbeginn täglich zu mir ins Haus geflattert kamen, bei dem ich leider auch aussagen musste, was mir immer noch Angst machte. Ich hatte Angst, so große Angst vor der Zukunft, aber nun musste ich diese nicht mehr alleine bewältigen, ich hatte Freunde, gute Freunde und jemanden der mich liebte und mich sogar mit dieser Liebe erdrückte, was ich allerdings nur genoss, aber nun hatte ich anderes zu tun… Nun war der große Tag des Umzugs gekommen! Schon früh am Morgen war ich aufgestanden, um meine wichtigsten Sachen in die Umzugskartons zu verstauen. Viele Sachen waren das nicht gerade, schließlich musste es ja nur für eine Person in meiner ganzen Wohnung reichen, aber ein paar Kartons kamen doch schon zusammen. Alles andere: Stühle, Tische, Sofa usw. wurden verkauft oder weil sie schon gebraucht gekauft wurden und zu alt für den Weiterverkauf waren zum Sperrmüll gebracht. Eine kleine Umzugsfirma im Auftrag der Schule half mir meine Sachen in einen kleinen LKW zu laden, sie zur Schule zu fahren und in mein neues Zimmer zu bringen, genau dort kam die Überraschung. Lyserg und Trey lebten noch bei ihren Eltern Zuhause, gingen also nur zum Unterricht in die Schule, sodass ich glaubte entweder ein Einzelzimmer zu bekommen oder in irgendeine andere Irren-WG gesteckt zu werden, was ich allerdings überhaupt nicht wollte, dafür saß der Verrat von Anna noch zu tief! Aber es kam doch ganz anders, als ich es mir je gedacht hatte. Im Wohnheim erwartete uns der Wohnheimleiter Herr Kalim, der genauso einen netten aber auch irgendwie abgedrehten Eindruck wie Direktor Silver auf mich machte, aber ansonsten ganz okay und witzig aufgelegt schien. Leider musste ich mich erst einmal an meine neue Fähigkeit, nämlich Geister sehen zu können, gewöhnen, denn im Wohnheim bekam der Begriff Geisterhaus eine komplett neue Bedeutung. Egal wohin ich auch sah, es gab dort Geister in Hülle und Fülle, freundliche Geister, die sogar den Hut zur Begrüßung zogen oder je nachdem, wenn sie keinen hatten, mit einem anderen Körperteil wedelten, um auf sich aufmerksam zu machen. Mein Zimmer befand sich im zweiten von vier Stöcken, sodass ich eine gute Sicht über den Garten und Pausenraum des Wohnheims hatte und den Walt vor der Nase, der dieses Gebäude zum Teil verschluckte, bis es in seine Finsternis hinabstieg. Langweilig würde mir hier garantiert nicht werden! Völlig neue Schulfächer wurden hier unterrichtet, Wahlfächer, die ich mir selbst aussuchen konnte, erheblich weiterentwickelte Lernprogramme als auf meiner alten Schule, Zusatzkurse, Sportclubs, sogar eine eigene Schülerzeitung hatten sie, für die ich mich besonders interessiert und schon mit dem Gedanken spielte, ob ich mich bei ihr als Redakteur bewerben sollte. Eine riesige Bibliothek, in der mir nie langweilig werden würde, da ich so viele Bücher selbst in zehn Jahren nicht lesen würde können, ein Planetarium, um die Sterne oder besondere Kometen zu beobachten, die nur alle paar Jahre am Horizont erschienen, Schwimmbecken, in denen man sich abkühlen oder das Schwimmen lernen konnte, Sportplätze, auf denen man sich austobte, sogar eine eigene Eishalle, einfach alles! Ich könnte jetzt typisch Internat sagten, mit reichen Schnöseln, die noch immer total von Mami und Papi abhängig waren und alleine den Hinter nicht hochbekommen würden, aber es war klasse hier! Nur die Schüler selbst mussten mich noch zum Bleiben überreden, ansonsten hatte mich diese Schule schon so gut wie adoptiert. „Hier Yoh.“, sagte Kalim ganz überraschend zu mir, dem ich zuvor still gefolgt war, die Möbelpacker dicht hinter uns, die einige meiner Kartons auf den Armen trugen, die restlichen im LKW, und drückte mir einen kleinen silbernen Schlüssel in die Hände, mit einem aufforderndem Nicken zur Tür, dass ich sie selbst aufschließen konnte, durfte. Und ich tat es mit einem freudigen Funkeln in den Augen, dass Herz vor Aufregung unregelmäßig holpernd, die Gedanken beflügelt, mit schweißnassen Händen, dass ich kurz befürchten musste der Schlüssel würde mir vor lauter Aufgeregtheit aus den Fingern flutschten. Er tat es nicht. Schnell war der Schlüssel zu meinem neuen Leben in das Schloss gesteckt, mit einer leichten Bewegung meiner Hand nach rechts gedreht, bis ein leises Klicken ertönte, was mir eindeutig sagte: Ich bin auf! Ich musste kurz einmal schlucken und mir innerlich auf die aufgewühlten Nerven hauen, damit diese ein bisschen ruhiger wurden, bevor ich den Türgriff vorsichtig umfasste, als könnte er jeden Moment unter zu viel Druck kaputt gehen. Bedacht schwang ich die Tür auf, ließ sie die letzten Zentimeter bis sie auf der Wand einschlug alleine zurücklegen, da ich mir noch nicht selbst erlaubte mein neues Refugium zu betreten und es war überraschend zu sehen, wie viele Überraschungen jeden Tag Gott für eine einzige Person aufsparen konnte, denn ich blieb wie erstarrt stehen, als ich erkannte, was sich in dem Inneren dieses Zimmers abspielte. Eine Person mit dunkelbraunen langen Haaren saß auf einer Fensterbank, den Kopf entspannt an die Wand gelehnt, die Augen mit den dichten, vollen Wimpern, die im ersten Moment an ein Mädchen erinnerten, was er alles andere als war, entspannt geschlossen. Er schlief, wie ich im zweiten Moment feststellte. Im dritten registrierte ich nicht nur unausgepackte und noch nicht aufgebaute Möbelstücke, sondern auch Taschen, in denen sich eindeutig Wäsche und anderes Zeugs befinden musste. Was zum Teufel machte dieser Idiot hier, ohne mir Bescheid zu sagen? Meine Fassungslosigkeit über diese Tatsache musste mir wohl im Gesicht anzusehen sein, denn Kalim räusperte sich neben mir dezent, um wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit von mir zu bekommen, die ich ihm nur widerwillig überließ, da ich den Anblick eines schlafenden Zekes noch ein bisschen in mir aufnehmen wollte, da ich es ansonsten war, der als erster von uns beiden einschlief und als letzter aufwachte. Zeke war jedes Mal wie ein fitter Turnschuh mit wenig Schlaf als erster wach gewesen und hatte sich um das Frühstück gekümmert. „Er wollte nicht, dass wir dir etwas verraten.“, fing Kalim an zu erklären, während er mir beruhigend eine Hand auf die Schulter lege, als müsste er befürchten, dass ich gleich wie ein Racheengel persönlich auf den schlafenden Jungen losgehen würde. Konnte man sich so in meiner Person täuschen? Eigentlich nicht, wenn man den ersten Eindruck wahrnahm, bei mir veränderte das nicht viel am Charakter. „Es sollte eine Überraschung sein. Nach der Sache mit der ehemaligen Schülerin der städtischen Realschule, auf die du vorhin gingst, wollte er dich in dem Wohnheim als Neuling nicht alleine lassen, hat seine Wohnung gekündigt, ein paar schlaflose Nächte mit der alten Direktion und dem Papierkram seiner Schule verpasst und sich auf die Saint-Village-Schule versetzen lassen, damit du dich hier schneller eingewöhnst. „Er…hat auch…besondere Fähigkeiten?“, stotterte ich zusammen, da ich doch verwirrt war, weil er nie ein Wort darüber verloren hatte. Natürlich war ich stutzig am Tag meiner Aufnahmeprüfung gewesen, als er die flüsternde Bemerkung mit dem Sehen der Geister gemacht hatte, aber ich war so froh gewesen aufgenommen worden zu sein, dass ich mir darüber keine weiteren Gedanken gemacht hatte. Was für ein unaufmerksamer Freund war ich eigentlich?! Wahrscheinlich hätte das selbst ein Blinder mitbekommen! Stöhnend fasste ich mir an die Stirn, als mir die Erkenntnis über sein Handeln ins Gehirn durchsickerte. Er hatte alles aufgegeben, für mich. Oh Gott, ich spürte meine Wangen heiß werden, ein Druck baute sich in meinen Augen auf, begleitet von einem süßen Brennen, welches mir die Tränen in eben diese trieb. Wenn ich nicht ganz doll aufpasste, würde ich gleich vor versammelter Mannschaft einen Heulkrampf bekommen! Mich zusammenreißend trat ich in den großen Raum rein, der eindeutig für mehr als eine Person ausgelegt war. Es gab mehrere Türen, eine wahrscheinlich für das Badezimmer, eins für das Schlafzimmer und das Wohnzimmer in dem wir gerade standen. Es war einfach perfekt, ich hatte das gar nicht verdient, so oft wie ich andere in Schwierigkeiten brachte. Zaghaft schlich ich zu Zeke, betrachtete kurz seine schlafende Gestalt, ehe ich ihn sanft mit dem Finger antippte, um ihn vorsichtig wach zu bekommen. Er murrte leise, wurde aber wach, als ich hartnäckig weiter pickte. Verschlafen schaute er mich an, seine Augen noch leicht gerötet vom Schlaf, bis sich ein liebevolles Lächeln auf seine Lippen schlich, als er mich erkannte. Ich stand so dicht vor seiner Gestalt, dass ich ihn hätte mühelos berühren könne, wenn ich es gewollt hätte. Er hob seine Hand, legte sie an meine Wange und strich angenehm leicht mit seinem Daumen darüber, dass ich für einen Moment selbstvergessen die Augen schloss, es genoss, auskostete. „Du bist spät!“, wisperte Zeke mir leise zu, was meine Röte auf den Wangen nur noch vertiefte. „Das Einpacken hat länger gedauert, als ich gedacht hatte. Aber warum bist du hier?“, fragte ich, obwohl ich den Grund schon wusste, ich wollte ihn von ihm hören, dass war er mir schuldig, nachdem er mich schon derart im Dunkeln tappen ließ. „Wo nach sieht es denn aus, du kleiner Dummkopf? Ich wusste, du wolltest nicht alleine in dieser neuen Umgebung sein, da du noch unsicher im Umgang mit den anderen Schülern bist, deswegen habe ich darauf bestanden hier einzuziehen.“, schalt er mich, hauchte mir einen gefühlvollen Kuss auf die Lippen, was mich kurz zusammenzucken ließ, da noch die anderen Lehrkörper und Möbelpacker am Türrahmen standen. „Ist das denn überhaupt erlaubt bei Einzelzimmern?“, fragte ich zweifelnd. Sein Lächeln war entwaffnend. „Es gibt hier fast nur Zweierzimmer, außer mit schwierigen Fällen, da kommen auch schon mal Einzelzimmer vor, also mach dir keine Sorgen. Ich musste Silver nicht einmal drohen bei dir einziehen zu dürfen, er war mehr als einverstanden.“ Es war für mich immer wieder erstaunlich wie leicht Zeke andere Leute um seinen kleinen Finger wickeln konnte und damit sogar durchkam, bei mir war es ja nicht anders gewesen, auch er hatte mich spielend leicht in seinem unendlichen Spinnennetz gefangen. „Also fangen wir noch einmal ganz von vorne an?“, flüsterte ich leise, da ich nicht unbedingt wollte, dass die anderen unser Gespräch mitbekamen. Sein Lächeln vertiefte sich, während seine haselnussbraunen Augen über meine Gestalt wanderten, bis sie sich an meinen Augen festzukleben schienen. „Ja, fangen wir noch einmal ganz von vorne an!“, wieder ein verlangender Kuss auf meine rosigen Lippen, dass ich schon beinahe glaubte er wolle mich auffressen, bis er von mir abließ. Dann wurden die Kartons ins Zimmer gebracht und wir konnten uns einrichten. Später am Abend, soweit waren alle Arbeiten erledigt, selbst das Zimmerstreichen und die Möbelaufbauen hatten wir geschafft, wir mussten nur noch die letzten Feinheiten des Dekorierens machen, dass würden wir aber am nächsten Tag erst machen, hauten wir uns angenehm erschöpft auf das frisch bezogene Doppeltbett im Schlafzimmer, dass wir extra gegen zwei Einzelbetten eingetauscht hatten und kuschelten einfach, taten nichts anders, einfach nur daliegen, sich gegenseitig im Arm haltend, eine Küsse tauschend und dösen. Während wir genau das taten, geschah im Wohnzimmer etwas Merkwürdiges. Ein helles Leuchten erschien, aus dem ein kleiner durchsichtiger Geist heraustrat, der die Form eines kleinen Männchens annahm, welches ein organisches Blatt auf dem Kopf aufwies. Es blieb nicht lange, nur wenige Sekunden, um etwas abzugeben. Einen Brief auf dem Fensterbrett. Dann verschwand es in demselben Glimmen, indem es schon gekommen war. Nur der Brief blieb liegen mit meinem Namen darauf und dem Versprechen, dass ich ihn erst am nächsten Morgen lesen würde, wenn ich einigermaßen wach war. Der Inhaber dieses Briefes hatte keinen Absender hinterlassen, nur die Unterschrift einer besorgten Mutter, die sich nach mehr als drei Jahren wieder bei ihrem Sohn meldete, um ihm alles Gute zu wünschen und zu seiner neuen Beziehung zu gratulieren. Nur ein Satz würde mich stutzig machen: „Ich wünsche dir viel Glück mit deiner neuen Liebe und Bruder.“ Aber das war eine andere Geschichte. Epilog Ende So^^ Hier bin ich endlich mit dem letzten Kapitel mit Zeke und Yoh, es ist schade das es endet, es hat mir fiel Spaß gemacht diese Geschichte zu schreiben, da Shaman King zu meinen absoluten Lieblingsserien gehört, aber auch diese Geschichte musste einmal enden und ich freue mich, dass sie so viel Anklang und Ansehen gefunden hat^^ Den Epilog habe ich extra so offen gelassen, damit ihr euch den letzten Teil oder die Fortsetzung selbst vorstellen könnt, da diese Geschichte endgültig abgeschlossen ist, keine weiteren Kapitel bekommt oder eine Fortsetzung, was ich persönlich selbst schade finde, aber einen guten Schluss gemacht habe, der trotzdem interessant ist^^ Deswegen möchte ich mich jetzt ohne viel Reden von euch, meinen treuen Lesern und Fans, verabschieden und euch auch in Zukunft alles Gute wünschen, viel Gesundheit, lebt euer Leben so wie ihr es wollt, nicht so wie jemand anderer es will und lasst euch nicht unterkriegen^^ Liebe Grüße Lesemaus PS:Nur weil diese Geschichte jetzt ändert, heißt es nicht, dass ich nicht auch weiterhin schreibe, ganz im Gegenteil^^ Hosted by Animexx e.V. 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