Zwei Schicksale, ein Weg 1 von Lesemaus (Geknüpfte Bande (One-Shot zu Hinata & Neji in meiner One-Shot-Sammlung bitte lesen^^)) ================================================================================ Kapitel 19: Tage des Regens --------------------------- Tage des Regens Perplex starrte ich Kuriko an, der hinter mir im Sand stand. „Hallo Hinata.“, begrüßte er mich freundlich. „Was machst du denn hier?“, fragte ich verwundert. „Ich war gerade am Spazieren gehen, als ich dich sah. Da dachte ich mir ich sag mal hallo.“, sagte er ruhig, ehe er einen Seitenblick zu Neji warf, der direkt neben mir im seichten Wasser saß. „Ist das dein Mann, von dem du mir erzählt hast?“, fragte er interessiert, doch ich glaubte einen sarkastischen Unterton kurz gehört zu haben, als mache Kuriko sich über Neji lustig. „Ja, das ist mein Mann Neji.“, sagte ich und deutete auf Neji. „Neji, das ist Kuriko. Wir haben uns heute Morgen auf dem Markt kennen gelernt.“, versuchte ich Nejis Zweifel weg zu machen. Neji konzentrierte sich vollkommen auf Kuriko. Äußerlich hatte er eine gefühlslose Maske aufgesetzt, doch innerlich kochte er. Er mochte diesen Kuriko schon jetzt nicht. Deutlich spürte ich die angespannte Atmosphäre zwischen den Beiden. Irritiert warf ich beiden einen Blick zu, warum waren sie denn so giftig aufeinander? Sie kannten sich doch schließlich überhaupt nicht. Auf einmal stand Neji auf und trat näher auf Kuriko zu. Im ersten Moment dachte ich wirklich die Beiden würden sich anfangen zu prügeln, doch ich stellte erleichtert fest, dass Neji Kuriko nur seine Hand zum Händeschütteln hinstreckte. „Angenehm.“, presste Neji hervor. „Freut mich ebenfalls.“, antwortete Kuriko mit süßlicher Stimme und beide ergriffen die Hände ihres Gegenübers und schüttelten diese langsam. Erleichtert atmete ich auf. Ich dachte schon das würde schief gehen, aber anscheinend hatte ich mich getäuscht. Es war doch alles in Ordnung. Fest drückten sich Neji und Kuriko die Hände, sodass man glauben konnte sie wollten sich gegenseitig die Hände brechen. Nach einer Weile ließen sie sich gegenseitig los und traten einen Schritt zurück. Mit einem aufgesetzten Lächeln musterten sie sich, als wollten sie das Motto „Wenn Blicke töten können“ verdeutlichen. Ich bekam davon nicht viel mit, ich wusste nur, dass sie unterkühlt zu einander waren und das wahrscheinlich auch so blieb, fürs erste. „Und was mach ihr beiden?“, fragte Kuriko in die Runde, obwohl die Frage eher an mich gerichtet war. „Wir genießen das schöne Wetter.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. „Es wäre viel zu schade heute nicht draußen zu sein. Das Wetter lädt einen geradezu dazu ein.“ „Ja das stimmt, deswegen bin ich auch hergekommen. Wohnt ihr in dem Hotel dort drüben?“, fragte Kuriko und zeigte zum fünfzig Meter entfernten Gebäude. Bestätigend nickte ich. „So ein Zufall!“, strahlte Kuriko. „Ich auch. Ich bleibe noch bis Ende nächster Woche und ihr?“ „Wir auch.“, sagte ich mit einem leichten Lächeln. „Und in welchem Zimmer wohnt ihr? Ich wohne im Zimmer 430. Wir könnten uns regelmäßig sehen.“, schlug er vor. Gerade wollte ich ihm antworten, als Neji mir plötzlich den Mund zu hielt, sodass ich nicht mehr reden konnte. Perplex sah ich zu Neji rüber, was hatte er denn auf einmal? Er warf mir einen drohenden Blick zu, der mir bedeutete, weiterhin den Mund zu halten. Schweigend nickte ich, dann nahm Neji endlich seine Hand von mir. Prüfend schaute Kuriko zu Neji hinüber, welcher giftig den Blick erwiderte. „Falls ich euch vergrault habe, tut es mir Leid. Das war durchaus nicht meine Absicht.“, erklärte Kuriko, um die Situation etwas auf zu lockern. Plötzlich ergriff Neji meine Hand und zog mich mit sich hoch. „Wir gehen Hinata. Pack deine Sachen.“, forderte er mich mit herrischen Ton auf. „Wieso das denn?“, fragte ich verwirrt, da ich mir seinen abrupten Stimmungswechsel nicht erklären konnte. Vor wenigen Minuten war doch noch alles okay gewesen. War es wegen Kuriko? Aber er war doch nur ein flüchtiger Freund. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, packte ich mit Neji unsere Strandsachen zusammen, um ihn nicht noch wütender zu machen, als er eh schon war. Ehe ich überhaupt ein entschuldigendes Wort zu Kuriko sagen konnte, zog Neji mich bereits mit Richtung Hotel. Ich sah kurz hinter mich und erkannte wie Kuriko mir lächelnd nachwinkte. Irgendwie musste ich zurücklächeln, warum wusste ich selbst nicht. Doch nach einigen Minuten traten mein Mann und ich bereits durch die Strandeingangstür des Hotels. Nejis Griff war hart und unnachgiebig. Stur zog er mich bis zu unserem Zimmer weiter. Ich ließ es zu, falls er es übertrieb wusste ich mich zu verteidigen, wenn er es übertrieb… Er schloss die Tür auf und schubste mich grob in die Wohnung. Nur meinen Ninjareflexen hatte ich es zu verdanken nicht gleich der Länge nach hin zu schlagen. Donnernd fiel die Tür hinter ihm zu, ich dachte sie würden aus den Angeln gerissen. Der Lärm war bestimmt im ganzen Gang zu hören. Ich stützte mich an der Rücklehne eines Sofas der Sofagarnitur ab und blickte irritiert zu ihm. Achtlos warf Neji die Badesachen in die Ecke, ehe er einige Schritte auf mich zu trat. Ich konnte wegen des Sofas nicht zurückweichen, nur nach rechts oder links abhauen oder mich ihm entgegenstellen. Selbstsicher stützte er seine Hände rechts und links jeweils neben mir am Sofa ab, sodass ich nicht entkam. Ehe ich überhaupt etwas sagen oder mich auch nur rechtfertigen konnte, küsste er mich hart auf den Mund. Da lag keine Zärtlichkeit in dem Kuss, sondern nur Kälte, aber auch eine Art Verzweiflung. Ich verwehrte mich ihm, als er mit seiner Zunge in meinen Mund eindringen wollte. Diese ganze Situation würde uns beiden erspart bleiben, wenn er nur nicht so rasend eifersüchtig wäre. Kuriko sah zwar schon anziehend aus, aber nur deswegen würde ich Neji nicht einfach fremdgehen, so viel Ehre besaß selbst ich im Leib. Ich konnte ihm mein Missfallen nicht sagen, darum stemmte ich meine Hände gegen seine Brust, damit er von mir abrückte. Während des Kusses blickten wir uns gegenseitig in die Augen, die sich doch so ähnlich sahen. Seine Gesichtszüge waren deutlich angespannt und seine lavendelfarbenen Augen blickten traurig, so unendlich traurig, doch es gab doch gar keinen Grund dafür! Lass mich in Ruhe!, wollte ich schreien, doch noch immer versperrte er meinen Mund. Ich keuchte erschrocken auf, als Neji mir auf einmal ohne Vorwarnung zwischen die Beine fasste. Dabei machte ich aus versehen, aus reinem Reflex, meinen Mund auf, sodass er den Kuss vertiefen konnte. Er drängte sich näher an mich heran, aber sehr weit abrücken konnte ich nicht mehr, da hinter mir immer noch das Sofa stand und garantiert nicht wie ein Wunder auf einmal verschwand. Meine Hände auf seiner Brust änderten kaum etwas an der Situation. Er nahm seine Hände vom Sofa weg, packte dafür aber meine, um sie zur Seite zu ziehen. Ich trat ihm stark auf den Fuß, doch es interessiert ihn überhaupt nicht. Energisch biss ich ihm auf die Lippe, da mir kein anderer Ausweg einfiel. Neji zuckte zusammen, ließ aber trotzdem keinen Millimeter nach. Ich schmeckte einen metallischen Geschmack im Mund, ich hatte ihm so doll auf die Lippe gebissen, bis sie blutete. Wenn er so weiter machte hatte ich leise andere Wahl mehr, als mein Byakugan zu aktivieren. Er versuchte mich auf ein Zungenspiel ein zu laden, doch ich blockte ab und hielt einfach still, hoffte das es bald vorbei war. Sein Oberkörper drückte gegen meine Brust. Wäre die Situation nicht eskaliert, hätte ich sie vielleicht auch schön oder anziehend gefunden, beinahe sexy, doch sein Griff um meine Handgelenke fing an weh zu tun. Ich versuchte sie frei zu bekommen, doch leider vergebens. Mit einiger Mühe schaffte ich es meinen Kopf ab zu wenden, sodass Neji den Kuss unterbrach. Mein Puls raste, aber nicht vor Erregung, nein, ich verspürte das vertraute Gefühl von Angst, welches ich in der Vergangenheit oft vernommen hatte. „Lass mich los Neji!“, forderte ich, sah dabei aber zur Seite, damit er nicht noch mal einen Kussversuch startete. Gewissentlich überging er meine Forderung und küsste stattdessen meinen Hals entlang. Ich wollte gerade wieder zu einem Protestruf ausholen, als ich etwas Feuchtes am Hals spürte. Neji hatte aufgehört mich zu küssen, lehnte stattdessen an meiner Schulter und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. „Du gehörst mir.“, flüsterte Neji. „Weinst du etwa?“, fragte ich verwundert. Eine Antwort jedoch bekam ich nicht. Ich merkte nur wie mein Mann noch näher an mich rückte und seine Arme weiter um meine Taille schlang. Sein Gewicht lastete schwer auf mir, dass ich ihn nicht halten konnte und wir beide an der Sofalehne herunter rutschten. Ich musste meine Beine spreizen, damit Neji sich weiterhin an mich drücken konnte. Das Nasse an meinem Hals stellte sich als Tränen heraus, wie ich vorher schon vermutet hatte. Ich legte zögerlich eine Hand auf seine Schulter und schüttelte leicht an ihr. „Neji…“, versuchte ich ihn an zu sprechen. „Halt mich einfach eine Weile so.“, hauchte er mir ins Ohr. Ich ließ ihn gewähren. In dem Moment kam er mir so hilflos vor, für die nächsten Minuten verzieh ich ihm, doch sobald sich die Möglichkeit erbot, würde ich ihn auf sein vorheriges Verhalten ansprechen. Schließlich waren diese Berührungen, die grob und hart ausgeübt wurden, die Vorboten einer Vergewaltigung. Irgendwie waren wir doch schon ein komisches Pärchen. Wir saßen bereits einige Minuten da, als Neji sich abrupt von mir löste und aufstand. Ich sah ihn kurz überrascht an, ehe ich seinem Beispiel folgte. Ich sah deutlich wie mein Mann sich etwas aus dem Gesicht wischte, wahrscheinlich die bereits angetrockneten Tränen. Er wandte mir den Rücken zu und schien mich zu ignorieren, doch so leicht ließ ich mich nicht mehr abspeisen, dieses Mal nicht. Er war mir mehr als eine Antwort schuldig. Provokant stellte ich mich ihm in den Weg, die Hände in die Hüften gestemmt. Neji wich meinem Blick gekonnt aus. „Wir müssen reden.“, forderte ich ihn zu einem Gespräch auf. Jedoch blockte er weiter ab. „Neji!“, donnerte ich, nun langsam ernsthaft genervt. „Was?“, zischte er mir finster zu, sodass ich beinahe zusammenzuckte, doch ich konnte mich noch beherrschen. „Wir müssen reden.“, wiederholte ich in einem ruhigen Ton. „Ich wüsste nicht worüber.“, wehrte er ab. „Du weißt ganz genau worüber.“, tadelte ich ihn. „Über die Sache am Strand und über die Aktion hier im Haus. Seit wann wirst du so rasend eifersüchtig? Du hast überhaupt keinen Grund dazu!“ „Ach, hab ich das wirklich nicht?“, erwiderte Neji sarkastisch. „Ihr versteht euch ja blendend.“ „Wir sind Bekannte. Und nur weil wir uns gut verstehen, heißt das noch lange nicht, dass irgendetwas zwischen uns laufen würde!“, gab ich erborst von mir. Was dachte Neji sich eigentlich? Das ich x-beliebig mit irgendwem ins Bett steigen würde? „Ach und wer soll mir das garantieren? Er zieht dich ja förmlich schon mit seinen Blicken aus! Was soll ich da deiner Meinung nach denken?!“ Meine Augen verengten sich. „Du könntest mir etwas mehr Vertrauten entgegen bringen! Du müsstest mich lang genug kennen, um genau zu wissen, dass ich DAS ganz sicher nicht machen würde! Ich kenn ihn noch nicht einmal lang genug, als das ich überhaupt auf die Idee kommen würde!“, keifte ich zurück. Hörte sich der Kerl selbst mal zu? Vielleicht würde er dann registrieren, wie abstrakt sich das alles anhörte! „Aber du könntest auf die Idee kommen!“, entgegnete Neji mit spitzer Stimme. Aufseufzend fasste ich mir an den Kopf. Dieser Kerl war aber auch schwierig. Ich hatte mich ein wenig von ihm angewandt, als er mich plötzlich wieder zu sich drehte. „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“, knurrte Neji mich an. Gleich platzte mir der Kragen. Was erlaubte er sich bitte? Ich war seine Frau und seine Liebhaberin, ja, aber nicht sein Eigentum. Er konnte mich nicht andauernd herumkommandieren wie es ihm gefiel. Ohne, dass ich es bemerkte, aktivierte ich mein Byakugan und konnte somit deutlich seine Chakraströme in seinem Körper sehen. Neji, der meine unbedachte Reaktion sah, beschwor ebenfalls sein Bluterbe hervor. Neben unseren Augen traten nun auf jeder Seite kleine Adern hervor, die es uns ermöglichten, das Chakra des jeweils anderen zu sehen. Ich wusste ja, dass diese Auseinandersetzung nicht leicht werden würde aber, dass sie so ausartete verletzte mich ein wenig. Ich dachte wir kannten uns allmählich gut genug, um einander zu vertrauen. „Ich sehe dich an.“, erwiderte ich nun ruhiger, rückte aber von ihm ab. „Doch was sehe ich? Einen verbitterten jungen Mann, einen eifersüchtigen Mann? Sag du es mir.“ „Hör auf vom Thema ab zu lenken!“, fuhr er mich an. „Es geht hier um dich.“ „Ach und was deiner Meinung nach habe ich denn getan? Ist unterhalten nun auch schon eine Straftat für dich?“, schrie ich ihn sauer an. Immer machte ich irgendwelche Fehler, er ja nie! „Du hast dich ihm förmlich angeboten! Soll ich dir noch ein Schild umhängen mit „Bitte fick mich“, bis du es endlich begreifst?!“ Ein lautes Klatschen war im Raum zu vernehmen. Meine Hand pochte leicht. Nejis Kopf war leicht zur Seite geneigt und seine Wange färbte sich rot. Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an. Wie konnte er nur so etwas Erniedrigendes sagen? War ich irgendeine Bordschlampe, der man das einfach an den Kopf werfen konnte? Verdammt noch Mal! Ich war immerhin noch seine Frau, da konnte ich doch wohl ein bisschen Respekt erwarten! Ich senkte leicht den Blick samt Hand. „Du bist das Letzte.“, zischte ich ihm zu während ich aus dem Raum stürzte. Nur noch weg von hier! Keine Minute wollte ich noch länger bleiben! Laut fiel die Tür ins Schloss, als ich aus unserer Wohnung rannte. Ich beeilte mich in den nächsten Gang des Hotels zu kommen, damit Neji meine Spur nicht aufnahm. Der Schockmoment würde gerade bei ihm nicht besonders lange anhalten. Mittlerweile unterdrückte ich die Tränen kaum noch, sie liefen mir bereits in Sturzbächen über mein Gesicht und tropften lautlos zu Boden. Ich fand den Weg ins Freie. Die Abendsonne verbreitete ihre letzten Strahlen über das Land. Ich war etwas außer Atem, aber vor allem neben der Spur. Ziellos wanderte ich durch die schmalen Straßen des kleinen Dorfes, machte mir nicht extra die Mühe meine Tränen weg zu wischen. Es herrschte zu dieser Zeit nur sehr spärlicher Betrieb auf dem Marktplatz. Vereinzelte Händler waren dabei ihre Stände zu schließen. Ich setzte mich stumm auf eine Holzbank am Straßenrand und beobachtete das letzte Treiben für diesen Tag. Eine gähnende Leere herrschte in meinem Inneren, die einerseits ruhig war aber auch andererseits aufgewühlt war. Am liebsten hätte ich Neji fertig gemacht! Er war zwar mein Mann, doch auch dieser Rang hatte seine Grenzen, die er längst überschritten hatte. Eine abrupte Bewegung in meinem Blickfeld ließ mich erschrocken aufsehen, was völlig unnötig war. Kuriko stand direkt vor mir, die Hände in den Hosentaschen vergraben und einen gelangweilten Blick aufgesetzt. „Was machst du denn hier?“, fragte er mich leicht verwundert, zeigte aber keine Regung im Gesicht. „Ich sitze hier.“, sagte ich überflüssigerweise, da er es deutlich sehen konnte. Innerlich hoffte ich er würde die Tränenspuren auf meinem Gesicht nicht sehen. Warum musste er überhaupt hier sein? Solche Zufälle trafen auch nur mich. „Das du hier sitzt erkenne ich gut, ist kaum zu übersehen.“, gab er zynisch von sich. Kritisch musterte er mich von oben bis unten. Ein Seufzen war von ihm zu hören. Also wirklich, wenn hier jemand was zum Seufzen hatte dann jawohl ich! Schließlich hatte ich einen eifersüchtigen Ehemann. „Komm mit.“, forderte Kuriko mich auf und sah dabei schon fast gelangweilt aus. „Mein Mann ist auf dich eifersüchtig, deswegen hatten wir Streit. Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dann noch zu diesem Besagten gehen werde.“, gab ich schnaubend von mir. Ein forscher Blick traf mich von ihm. „Besser, als hier mit verheultem Gesicht zu sitzen, wo alle Welt einen anstarren kann.“, konterte Kuriko verärgert. Beruhigend legte der junge Mann eine Hand auf meine Schulter. „Na komm schon. Allen sein macht doof.“ Vorsichtig half er mir von der Bank auf. Eigentlich wollte ich nicht mit, doch irgendwem musste ich den Streit erzählen, auch wenn es in dem Fall Kuriko war. Wir gingen zusammen ins Hotel zurück, auf sein Zimmer. Ich war zu naiv, dass bereute ich noch. Er kochte uns jeder einen Tee, während ich meinen Blick durchs Zimmer liefen ließ. Die Wohnung an sich unterschied sich nicht viel von Nejis und meiner. Als wir unser Gespräch anfingen, hielt ich die Tasse mit beiden Händen umschlungen. „Was ist zwischen dir und Neji passiert, dass du so aufgelöst auf der Bank saßt?“, fragte Kuriko im sachlichen Ton. Ich starrte in die heiße Flüssigkeit, ehe ich zu sprechen anfing. „Neji und ich haben uns gestritten. Als es mir zu viel wurde bin ich gegangen.“, seufzte ich deprimiert. Aufmerksam beobachtete mich Kuriko, dass es mir beinahe kalt den Rücken runter lief. „Er ist ziemlich eifersüchtig.“ „Ja, obwohl er gar keinen Grund dafür hat. Schließlich…“ Weiter sprechen konnte ich nicht, da Kuriko mich mit einem kalten Blick bedachte. „Ach, hätte er wirklich keinen Grund dafür?“ Die Raumtemperatur schien extrem kühler geworden zu sein. Der Junge gegenüber von mir sprach mit deutlicher Kälte in der Stimme. Langsam stand er auf und umkreiste den Tisch, der uns trennt. Dicht blieb er vor mir stehen. Ich ließ meine Tasse auf den Tisch fallen, sodass sie umkippte und sich die Flüssigkeit über den Tisch erstreckte. Kuriko beugte sich zu mir runter, ich sah ihn mit geweiteten Augen an, da ich seinen plötzlichen Stimmungsumschwung nicht verstand. Er kam mir plötzlich wie ein anderer Mensch vor. Ich spürte seinen Atem über mein Gesicht streichen, als er sich weiter über mich beugte, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. „Bald hast du genug Zeit, um über dich und deinen Mann nach zu denken.“ Plötzlich merkte ich wie mir schwindelig wurde. Mit verschwommenem Blick hielt ich mich an der Tischkante fest, da ich das Gefühl hatte, als würde mein Stuhl mich nicht mehr halten. Irritiert sah ich zu Kuriko empor, dieser grinste höhnisch. „Ein starkes Betäubungsmittel, wirkt selbst bei einem Nashorn in Sekunden. Man sieht sich Hinata.“ Diese letzten Worte vernahm ich, ehe ich bewusstlos im Stuhl zusammensackte. Ich war zu naiv gewesen, ich hatte ihm zu schnell vertraut, dass bezahlte ich jetzt vermutlich mit meinem Leben. Es tut mir Leid Neji. Nur ein paar Zimmer weiter hatte Neji sich Luft gemacht. Er hatte sich eingestanden zu hart reagiert zu haben, Hinata war zu naiv, um einer anderen Person zu misstrauen, bis ihr selbst etwas passierte. Gedanken verloren saß Neji im Schlafzimmer auf dem Boden im Schneidersitz. Überlegend stützte er seinen Kopf auf seinem Arm ab. Wie hatte er ihr so etwas bloß an den Kopf werfen können? Vermutlich hasste sie ihn jetzt und wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, verständlich wäre es. Ja, er war eifersüchtig gewesen, sogar rasend, aber er hätte seine Wut nicht an ihr auslassen sollen und vorhin hätte er sonst etwas mit ihr angestellt, wenn er seelisch nicht so angeschlagen wäre. Tja, er hatte sich in sie verliebt. Schon in der Kindheit, als sie sich das erste Mal trafen, er hatte es bloß bis vor ein paar Wochen geheim gehalten. Was hätte man auch davon gehalten, wenn er, gerade er aus der Nebenfamilie in die Tochter der Hauptfamilie verliebt war? Sie hätte ihn verspottet und ausgelacht. In seiner alten Position wäre er sowieso nicht an sie ran gekommen, sie hätte mit irgendwem verheiratet werden können, doch es hatte ihn getroffen. Er war überglücklich darüber gewesen, als er es von seinem Onkel erfahren hatte, zeigte dies äußerlich natürlich nicht. Es hätte nicht zu seinem Wesen gepasst. Doch jetzt hatte er Hinata vergrault und sie würde bestimmt nicht freiwillig zu ihm zurückkommen. Er vermisste sie jetzt schon, wenn er ehrlich war. Es war ohne sie so langweilig. Mit ihr konnte er reden, konnte sie heimlich beim Aufräumen und Kochen beobachten, beim Schlafen, halt bei allem. Wie konnte er sie zurückgewinnen, bei seinem Benehmen? Eine Entschuldigung war untypisch von ihm, aber nötig und angebracht. Er hatte genug Schaden angerichtet, hoffentlich verzieh sie ihm auch. Während Neji mit sich selbst beschäftigt war, konnte er noch nichts davon ahnen was seiner Frau in dem Moment geschah. Jetzt wurden Zahnräder in Bewegung gesetzt, die nicht mehr angehalten werden können. ER wird die Hyuga aufsuchen und sie versuchen, genau wie ihre Mutter zu töten. Ob Hinata und Neji es gemeinsam mit ihrer Familie und ihren Freunden schaffen, die drohende Gefahr noch ab zu wenden? Erfahrt es in den nächsten Kapiteln. Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe >-< *in Deckung geh* Ich hatte in letzter Zeit keine Lust zu schreiben *hinter einem Kissen verstecken, dass die fliegenden Kekse aufhält* Ich werde mich in Zukunft bemühen weiter zu schreiben, versprechen kann ich leider nichts, da bald wieder die Prüfungen anfangen. Viel Spaß^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)