Zwei Schicksale, ein Weg 1 von Lesemaus (Geknüpfte Bande (One-Shot zu Hinata & Neji in meiner One-Shot-Sammlung bitte lesen^^)) ================================================================================ Kapitel 2: Flucht ----------------- Flucht Stumm sah ich an meine weiße Zimmerdecke. Meine Augen schimmerten glanzlos, das lebhafte Funkeln, das sonst in ihnen zu sehen war, fehlte. An solchen schweren Tagen kam mir mein Zimmer noch kleiner vor als sonst. Ich hatte dann den Anschein als würden meine Wände näher rücken und mich vollends in den Wahnsinn treiben. Doch jedes Mal, wenn ich mich von neuem umblickte, war alles in seinem alten Zustand. Tief in Gedanken versunken bemerkte ich zunächst nicht das Klopfen, was an meiner Zimmertür erklang. Flüchtig wandte ich meinen Kopf in die Richtung meiner Tür, haftete meinen Blick an den Türknauf. Keine Stimme ertönte von außen. Kurz überlegte ich, ob ich öffnen stollte, entschied mich aber dagegen. Warum auch? Das Leben hatte für mich keinen Sinn mehr. Schließlich ließ das nervtötende Gehämmer nach. Endlich, seufzte ich in Gedanken. Die Person hatte es anscheinend begriffen, dass ich nicht gestört werden wollte. Ohne weiter über den störenden Unbekannten nachzudenken wendete ich meinen Blick wieder an die Decke. Wie trostlos das Leben doch war, wenn man wusste, dass seine Freiheit in einigen Wochen für immer fort war und nicht zurückkehrte. Ich musste hier weg. Wie ganu, daran überlegte ich noch. Aber eines stand fest: Ich musste hier auf jeden Fall weg! Weg von meinen Peinigern... Weg von meiner Familie... Weg von meiner Heimat... Und weg von ihm...meinem Verlobten und zukünftigen Ehemann... Ohne weiter zu überlegen stand ich auf und schritt zu meinem Schrank. Ich öffnete ihn und zerrte grob meinen großen Rucksack hinaus, der in einem dunklen blau, wie meine Haare, gehalten war. Eiligst suchte ich die nötigsten Kleidungsstücke heraus, die ich benötigte. Auf Ordnung legte ich keinen Wert, als ich die verschiedenen Hemden, Hosen und Pullis in den Rucksack stopfte. Mit rasenden Gedanken füllte ich meine Kunaitasche mit neuen Waffen auf, ehe ich sie mir fest um den Oberschenkel schnürte, damit sie nicht rutschte. Leise schloss ich meinen Kleiderschrank und schulterte mein Gepäckstück. Durch das Haus konnte ich nicht gehen, aber im Garten wuchsen viele Büsche, hinter denen ich mich leicht verstecken konnte. Ich eilte zu meinem Fenster, das nach draußen führte. Geräuschlos zog ich dieses auf und stellte mich mit beiden Füßen aufs Fensterbrett. Kurz blickte ich über meine Schulter zurück in mein Zimmer. Tat ich hier das Richtige? War es klug Konoha, meine Familie, meine ganzen Freunde zu verlassen? Alles zurücklassen, was mir lieb und teuer war? Meine Entscheidung geriet ins schwanken. Jedoch gab ich nicht nach. Niemand konnte mich dazu zwingen jemanden zu heiraten, mit dem ich nicht einmal ein Wort wechselte. Ich bin ein freier Mensch. Ich entscheide selbst. In Gedanken ermutigte ich mich selbst. Ohne noch einmal zurück zu schauen beugte ich mich nach vorne und ließ mich ein Stockwerk in die Tiefe fallen. Geschickt landete ich auf meinen Füßen, versteckt hinter einem Busch. Da es bereits spät war musste ich mein Byakugan aktivieren, um mögiche Personen in meinem Umfeld wahrzunehmen. Die Sonne hatte sich bereits am Horizont verabschiedet, ein tiefer Blauton erstreckte sich am Himmel. Es herrschte eine angenehme Abendtemperatur, sodass ich nicht fror. Kein Lüftchen wehte, jedes Blatt stand still. Die Umgebung schien die Luft an zu halten, die Luft vor dem großen Sturm, der hier bald toben würde, wenn man meine Abwesenheit bemerkte. Durch das Byakugan, das Bluterbe meines Clans, konnte ich Menschen mit Chakramengen in meiner Umgebung ausspähen. Das erleichterte mir meine Flucht ungemein. Aufmerksam sah ich mich um. Außer dem Chakra meine Schwester konnte ich kein anderes wahrnehmen. Anscheinend hatten die Bediensteten bereits Dienstschluss und waren schon bei ihren Familien Zuhause. Mein Vater war bestimmt noch bei einem wichtigen Meeting. Mein unfreiwilliger Verlobte befand sich beim Training, wo anders traf man ihn fast nie an. So stand meiner Flucht nichts im Wege. Geräuschlos schlich ich unter den Fenstern des Anwesens hindurch, geschützt vor Blicken von Büschen. Mühelos gelang ich zum Haupteingang. Immer noch schossen mir Fragen durch den Kopf, die ich nicht beantworten konnte. War ich bereit dazu? Würde ich alleine zurecht kommen? Genaustens beobachtete ich meine Umgebung, um nicht doch noch auf den letzten Metern erwischt zu werden. Als mein Weg frei war rannte ich schnell auf die offene Straße. Mein Atem verschnellerte sich automatisch durch die Anstrengung. Am Eingangstor von Konoha hielt ich inne. Flüchtig schaute ich zurück, bis ich ging. Weg von meinem Heimatdorf... Weg von meinen Freunden... Weg von meiner Familie... Weg von meinem zukünftigen Ehemann... Mein Weg führte mich in den dunklen Wald, weitab meiner Heimat, dort wo mich niemand finden würde. Mit gemächlichem Tempo spran ich von Ast zu Ast, meinem Ziel immer näher kommend. Der Wind wehte durch mein kurzes, blauschimmerndes Haar. Durch den Wind bildeten sich Tränen in meinen Augenwinkeln, die sich später lösten und lautlos auf den feuchten Waldboden tropften. Nie wieder würde ich Tränen vergießen und wenn, nicht für dieses Dorf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)