Lost Love...? von dat_Yoh-Chan (will I ever reach you?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Gelangweilt saß er in dem Club. Irgendwie war hier echt nichts mehr los! Okay, wen wunderte das? Es war kurz nach 5 und die meisten waren bereits nach Haus gegangen. Auch seine Freunde, mit denen er gekommen war. Aber er selbst hatte bisher einfach nicht das Bedürfnis danach gehabt. Er strich sich das lange violette Haar zurück und blieb viel lieber noch ein wenig und trank einen Drink nach dem Anderen. Angefangen hatte er bei Bier, doch mittlerweile war er auf Härteres umgestiegen und die Prozente schienen ihm das Gehirn zu vernebeln. Er hatte bereits versucht aufzustehen, doch seine Beine fühlten sich an wie Gummi, also hatte er es gelassen. Blieb er eben noch ein wenig sitzen. Immerhin hatte er keine Lust, sich vor der gesamten Nation zum Klops zu machen. Okay, Kaoru wäre selbst daran Schuld gewesen, aber sich das eingestehen? Nein, wieso denn?! Immerhin musste er doch den Abschluss seiner Prüfungen ordentlich feiern! Endlich keine Schule mehr! Und trotzdem saß er nun allein hier, hatte sich entschlossen, seine Kehle noch mit einem Wasser zu erfrischen und dann selbst zu gehen. Also nahm er das Glas, das vor ihm stand und kippte sich den Inhalt hinter, als er auch schon erschrocken zusammenzuckte. Irgendein Idiot war einfach an seinen Tisch gestoßen und beinahe hätte er sich über und über mit der klaren Flüssigkeit bekleckert. Doch als er den Blick hob und gerade seinen Frust loswerden wollte, stockte er mitten im Wort. Nicht nur, weil die plötzliche Bewegung Schwindel in sein Hirn trieb und das Bild sich nur quälend langsam bewegte. Nein, auch, weil ihn der Betroffene mit dem breitesten Grinsen ansah, das er je gesehen hatte und ihm nur noch auffiel, wie unglaublich gut dieser Kerl da vor seiner Nase eigentlich aussah. „Sorry!“, nuschelte der Rothaarige, riss ihn somit aus seinen Gedanken. Er drückte sich ein wenig von dem Tisch ab, an dem er sich festgehalten hatte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, doch der Angesprochene nickte nur. „Man, Die du Schnapsnase, kommst du endlich?!“, hörte er dann jedoch eine Stimme aus dem Hintergrund und Beide wandten sich in die Richtung, aus der sie gekommen war. Dieser Kerl sah doch aus wie ein Mädchen! „Hai~, ich komm ja gleich!“, vernahm er gleich wieder die Stimme neben sich und er vermerkte sie sich bereits in diesem Zeitpunkt als äußerst angenehm und sah wieder zu dem Rotschopf auf, der ihm plötzlich freudestrahlend die Hand entgegenreckte. „Ich bin Dai! Komm einfach morgen noch mal vorbei, dann mach ich das wieder gut!“, sagte der Fremde und deutete auf das Glas, bevor Kaoru nach der angebotenen Hand hätte greifen können. Der Andere hatte offensichtlich nicht bemerkt, dass doch nichts daneben gegangen war. Also wollte er ihn aufklären, doch dieser Die wartete keine Antwort ab und verschwand im nächsten Moment schon wieder. „Aber...!“, begann er, doch der Große hörte ihn nicht einmal. So plötzlich wie er erschienen war, war er auch wieder verschwunden. War es vielleicht nur eine Erscheinung gewesen, als Strafe für den ganzen Alkohol? Er blinzelte ein paar Mal, doch in seinem Blickfeld traten keine weiteren Veränderungen auf. Und trotz seiner eingeschränkten Einsichtsfähigkeit war ihm schon in diesem Moment klar, dass es keine andere Möglichkeit gab, herauszufinden, ob er tatsächlich halluzinierte, als am nächsten Abend noch einmal hierher zu kommen. Und dieser nächste Abend bewies ihm, dass es nicht seine Phantasie war, die ihm einen Streich gespielt hatte, sondern das Schicksal. ~~ 6 Jahre später ~~ Geschafft ließ er sich im Hotelzimmer auf sein Bett fallen. Sie hatten eine lange Fahrt hinter sich und morgen wäre das erste Konzert ihrer neuen Tournee. Er stützte seinen Kopf in die Hände und seufzte tief. Wie sollte er das nur überleben? Wenigstens war mit den Zimmern alles glatt gelaufen, doch genau das war das Schlimmste an der Sache. Es schien etwas zu besiegeln, was schon lange endgültig war. Alle hatten ein Einzelzimmer. Nur Die und Shinya teilten sich eines. Er hätte es sich denken können! Und diese Erkenntnis trieb ihn in den Wahnsinn. Schon vom ersten Moment, als er Die damals im Club gesehen hatte, war etwas mit ihm passiert, doch es hatte lang gedauert, ehe er es sich eingestanden hatte. Und dann war es schon zu spät gewesen. Alles in ihm zog sich zusammen. Er wollte nicht daran denken, doch seine Gedanken drehten sich im Kreis. Was sollte er nur tun? Er wollte vergessen, was sich für Die entwickelt hatte. All die Gefühle. Doch es ging nicht! Es ging einfach nicht!! Und einmal mehr hallte Shinyas Stimme durch seinen Kopf, viel lauter, als sie damals gewesen war. »Dai, können wir bitte reden?« ~Flashback – 3 ½ Jahre zuvor ~ Eigentlich liebte er den Winter, doch heute hatte eben dieser ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht nur, dass sein Auto nicht angesprungen war, der Bus blieb dann auch noch im Schnee stecken. Also lief er den restlichen Weg zum Studio. Es war nicht weit, und trotzdem war er vollkommen durchnässt durch den fallenden Schnee. Doch das Erste, was er bemerkte, als er beim Eintreten aufsah, war der strafende Blick Shinyas. „Du bist zu spät!“, stellte er fest und Kaoru hob die Augenbraue. Ein Blick auf seine eigene Uhr bestätigte die Aussage des Drummers. Eine halbe Stunde über die Zeit. Das war ihm noch nie passiert! Und gerade ihm sollte so etwas auch nicht geschehen! „Sorry.“, nuschelte er und begann, sich aus seiner nassen Jacke zu schälen. Er fluchte nur leise vor sich hin, schaffte es einfach nicht, dieses Ding von seinen Schultern zu streifen, schien es doch, als wäre sie mit seinem Pullover zusammengeklebt. Doch schon war jemand bei ihm und half ihm aus dieser verzwickten Situation. Überrascht blickte er auf, blinzelte einmal kurz, als er Die erkannte, der ihm nur eines seiner Lächeln schenkte und dann die Jacke zum Trocknen an einem Bügel in die Nähe der Heizung hängte. „Danke.“, sagte er verlegen, verstand noch nicht, warum sich sein Herzschlag so unnatürlich beschleunigt hatte, genau wie schon einiges Male zuvor. Schnell wandte er den Blick von dem Rotschopf ab, sah wieder zu den Anderen und bemerkte in diesem Moment zum ersten Mal bewusst diesen Blick von Shinya. Wie er ihn ernst musterte, ihn beinahe mit seinem Blick aufzuspießen schien, doch er verstand ihn nicht, wollte ihn nicht verstehen. Stattdessen setzte er ein Lächeln auf, klatschte in die Hände und ging zu seiner Gitarre. „Also dann wollen wir mal!“ Die Probe verlief gut, um nicht zu sagen perfekt. Und so konnte der Leader schließlich zufrieden sein Baby abschnallen und sich ausgiebig strecken. „Leute ihr seid Klasse. Und weil es so gut lief würde ich vorschlagen machen wir ne halbe Stunde länger?“, sagte er und sah fragend die restlichen Bandmitglieder an. Wenn es so gut lief, wieso dann aufhören? Und Übung machte bekanntlich den Meister. Wie erwartet verzog Kyo nur das Gesicht. „Weil du zu spät gekommen bist, sollen wir jetzt länger machen?“, protestierte er, doch Die griff sofort beruhigend ein. „Kyo ich glaube er hat wirklich recht. Und die halbe Stunde kann ja wohl nicht schaden!“, verteidigte er Kaoru und warf ihm einen undeutbaren Blick zu. Der erwiderte diesen zwar, doch er nickte nur leicht, um dessen Aussage zu bestätigen. Doch plötzlich griff ihr Chibi in das Geschehen ein, warf Die einen langen Blick zu. “Dai, können wir bitte reden?“ Es war nur ein Wispern, doch alle im Raum verstanden es, sahen verwirrt zu ihrem Drummer. Kaoru hob eine Augenbraue und als er den Beiden nachsah, machte sich ein ungutes Gefühl in ihm breit. Toshiya und Kyo begannen hinter ihm nur zu Kichern und er konnte sich denken, was sich gerade ausmalten. Er war nicht ganz so prüde, wie sie vielleicht von ihm dachten. Es dauerte lang, bis die Beiden wieder zurückkamen und der Älteste wollte gerade gehen und nach ihnen sehen, als auch schon die Tür aufging, Shinya ihn mit geröteten Wangen überrascht ansah. „Gomen. Hat etwas länger gedauert.“, nuschelte er und lächelte zu Die hinauf, der ihm auf dem Fuße gefolgt war und nun vorsichtig nach seiner Hand griff. Kaorus Magen begann, einen Kopfstand hinzulegen. Er zog die Augenbrauen zusammen, versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Was habt ihr so lange gemacht?“, fragte er tonloseund sah zwischen den Beiden hin und her. Diese wechselten einen Blick und der Violetthaarige schluckte hart. Wollte er wirklich noch wissen, was passiert war? Seine Eingeweide fingen an zu rotieren. “Die und ich. Wir – sind jetzt zusammen!“ Eine banale Aussage. Schlicht und unromantisch. Doch dem Leader gab sie den Rest, er begann zu würgen, ehe er noch gerade rechtzeitig auf die Toilette eilte. ~ Flashback –Ende ~ Kaoru schloss die Augen. Sie brannten, wie jedes Mal, wenn er daran dachte. Dieser Tag. Er war der Anfang vom Ende gewesen. Und doch wunderte er sich, dass er nicht früher etwas bemerkt hatte. Warum war ihm selbst auch nicht schon früher aufgefallen, was er für Die fühlte? Wie sehr er seine Nähe genoss, das sachte Kribbeln auf der Haut, das seine Berührungen auslösten, wie sich sein Puls erhöhte, wenn Die auch nur in der Nähe war? So lang hatte er beinahe täglich mit ihm zu tun gehabt, die kleinen Zeichen ignoriert, bis es an diesem Tag zu spät war. Die war ihm direkt vor der Nase weggeschnappt worden. Und wieder ließ allein die Erinnerung Übelkeit in ihm aufsteigen. Andererseits. Auch wenn er es früher eingesehen hatte, früher über seinen Schatten, seinen Stolz gesprungen wäre, sich eingestanden hätte, dass er einen Mann liebte, hätte er es ihm sagen können? Ihre Freundschaft aufs Spiel setzen? Er wusste es nicht. Und es war unnütz, sich noch jetzt Gedanken zu machen, egal wie sehr es schmerzte. Seit über 3 Jahren waren die Beiden nun zusammen, sie schienen wirklich glücklich zu sein, auch wenn sie mit dieser Beziehung nie an die Öffentlichkeit gegangen waren. Es war eigenartig... ~ Flashback – 1 Jahr zuvor ~ Es ging ihm nicht gut, alle merkten es. Er war sich der besorgten Blicke durchaus bewusst. Doch er selbst wusste, dass er nicht krank war. Er war einfach mit den Nerven am Ende. Die Tour quer durch Japan war nicht das einzige, was ihn immer wieder nach unten zog. Er konnte einfach nicht mehr. Sein Zimmer lag direkt neben Dies und es schien, als würde er seine Pflichten als Lover wirklich ernst nehmen. Schon manche Nacht hatte er deswegen wach gelegen, einfach nur durch die Dunkelheit an die Decke gestarrt und sich gewünscht er könnte gerade bei Die sein. Nicht Shinya. Er hatte bereits versucht, ein anderes Zimmer zu bekommen, doch es war nichts zu machen. Nichts mehr frei, wurde ihm gesagt. Und nun? Sie waren beim Soundcheck und er fühlte sich, als hätte er eine Dampflock geknutscht. Die war gerade fertig geworden und mit dem Drummer nach hinten in einen der unzähligen Gänge verschwunden. Doch nun sollte ihm das egal sein, er brauchte dringend einen Kaffee und dazu musste er ihnen folgen. Vielleicht würde er sie ja trotzdem nicht sehen. „...Shin ich kann das nicht mehr!“, hörte er auf einmal Dies Stimme. Wieso klang er so verzweifelt? „Die beruhige dich! Es dauert sicher nicht mehr lang.“, versuchte Shinya ihn zu beruhigen. Über was sprachen sie? Er verstand sie immer deutlicher, je näher er kam, und doch verstand er den Sinn nicht. Hätte er es tun sollen? Er wusste es nicht. Hätte er sie einfach belauschen sollen? Nein – er wusste, das wäre unhöflich gewesen. Vor allem unfair gegenüber seinen Freunden. Also entschied er sich dagegen. „Aber es klappt nicht! Ich warte seit Ewigkeiten, dass er mal reagiert!“ „Er wird kommen, glaube mir! Er ist nicht so dumm seine Gefühle zu unterdrücken. Und er ist nicht blind...“, begann der Chibi, doch ein plötzliches Geräusch ließ ihn stocken und sich zu Kaoru umdrehen. „...Kaoru?!“, hauchte er und nun sah auch Die zu ihm. Beide hatten diesen schuldbewussten Blick drauf, doch er erwiderte ihn nur ausdruckslos. Er sagte nichts, er fragte nicht nach. Was sollte es auch bringen? Es ging ihn doch nichts an, wenn die Beiden Probleme hatten. Er blickte noch einen Moment in Dies Augen, bemerkte, wie der trocken schluckte. Doch bevor er sich in ihnen verlieren konnte senkte er den Blick, trennte den Augenkontakt und ging einfach nur an ihnen vorbei, weiter Richtung Kaffeeautomat. Er blieb stumm. Dabei wollte er Die seit Langem nur noch eines sagen. »Ich liebe dich...« ~ Flashback – Ende ~ Er seufzte tief. Bis heute wusste er nicht, worüber die Beiden geredet hatten, hatte irgendwann aufgehört darüber nachzudenken. Es hatte doch keinen Sinn, er kam zu keinem Ergebnis, sondern bekam nur Kopfschmerzen. Vor seinen Augen schien alles zu verschwimmen, das Schwarz begann sich zu drehen, obwohl er keinen Tropfen Alkohol zu sich genommen hatte. Wo sollte das noch enden? ~ Flashback – 1 Monat zuvor ~ Diese verdammte Probe! Es stand schon vorher fest, dass sie einfach nur daneben laufen würde. Erst versagte ihm sein Wecker den Dienst, dann der Friseur seines Vertrauens, indem er eine falsche Farbe griff. Deshalb zog sich dieser Friseurbesuch so lang hin, dass er zu ihrem Proberaum hätte fliegen müssen, um rechtzeitig anzukommen. Und genau das tat er auch, soweit es mit seinem Auto möglich war. Natürlich wurde genau an diesem Tag auf dieser Strecke geblitzt. Auf dieses Foto freute er sich jetzt schon. Nicht nur, dass er vollkommen verbissen aussehen musste, sondern das Ganze würde wahrscheinlich wirklich teuer. Wenn er nicht sogar für eine Weile auf den Bus umsteigen müsste. Doch darüber wollte er sich Gedanken machen, wenn es soweit war. Doch nun eilte er erst einmal hektisch zum Studio hinauf, achtete nicht auf Leute, die ihm entgegenkamen. Sollten die doch gucken, wo sie lang liefen! Er hatte es eilig! Völlig atemlos stürmte er in den Raum und sah, wie Toshiya erschrocken zusammenfuhr und überrascht aufquietschte. Dass dieser Junge auch so schreckhaft sein musste. Dieses Mal sagte niemand etwas, dass er zu spät war. Seit damals hatten sie sich daran gewöhnt, kam es doch seit jenem Tag öfter vor. Er nahm seine Arbeit noch immer sehr ernst, so war es nicht, aber es war doch etwas vollkommen anderes geworden. Jeden Tag mit diesen beiden Turteltauben zusammenzuarbeiten zehrte auch an seinen Reserven. Und entweder würde eines Tages der Ausbruch kommen, oder doch der totale Zusammenfall. Erst jetzt bemerkte er, dass eben diese Beiden gar nicht da waren. Verwirrt blickte er sich um. „Wo sind...?“, begann er, doch Kyo und Toshiya zuckten nur mit den Schultern. „Sind vor ein paar Minuten raus. Vielleicht Ehekrach oder so...“, kicherte der Bassist, doch das Gesicht des Leaders versteinerte sich. „Ha ha!“, sagte er trocken und machte sich daran, seine Sachen abzustellen, als auf dem Flur Stimmen laut wurden. Durch die Tür konnte man sie nicht verstehen, doch sie gehörten eindeutig zu den fehlenden Bandmember. Der Blick der Anwesenden heftete sich voll Spannung auf die Tür und schon im nächsten Moment wurde diese aufgerissen. „Ruhe jetzt, Die, er ist sicher schon da!“, fuhr Shinya den Größeren an, betrat dann vollkommen den Raum und stockte. „Oh!“, sagte er nur überrascht. Offensichtlich war er sich doch nicht wirklich zu 100% sicher gewesen, dass Kaoru doch schon aufgetaucht war. Die sah ihn nur einmal kurz an, doch außer einem Brummeln kam nichts über seine Lippen, also hob der Leader lediglich eine Augenbraue. „Habt ihr euch genug angemacht? Können wir proben?“, fragte er etwas unterkühlt. Doch die anderen nickten nur. Ihr Ältester war offensichtlich gereizt, da sollte man ihm nicht noch mehr Grund geben, sich aufzuregen. Doch dabei blieb es nicht. Ihr Chibi war ganz offensichtlich total unkonzentriert, verspielte sich ein ums andere Mal und es war dem ersten Gitarristen anzumerken, dass er langsam aber sicher genug hatte. Und beim nächsten Patzer platzte die Bombe. Entnervt drehte er sich zu dem Drummer um, zog die Augenbrauen zusammen. „Kannst du dich nicht wenigstens ein bisschen konzentrieren?!“, schrie er den vollkommen verschreckten jungen Mann an. „Aber...?“, wollte der sich verteidigen, doch Kaoru ließ ihm keinen Raum dazu. „Nichts aber !“, unterbrach er ihn. „Mir egal ob du Stress hast klar! Ich muss mir seit J a h r e n euer Geturtel antun und trotzdem arbeiten! Und macht ihr das mit Absicht, dass ich dauernd das Zimmer neben eurem bekomme? Ihr könntet ruhig mal leiser sein, ehrlich! Ihr tut mir damit weh!!!“, schrie er, bemerkte nicht, wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. Er wollte noch so viel mehr sagen, doch nicht ein weiteres Wort verließ seine Kehle. Sein Blick wandte sich an Die, er sah ihn direkt an. Ungläubig erwiderte der Rothaarige seinen Blick, konnte sich nicht bewegen. „Aber der kleine dumme Kaoru zählt ja nicht!“, wisperte Kaoru schließlich, machte sich dann daran, seine Gitarre abzuschnallen. Es war Kyo, der als erster seine Sprache wiederfand. Behutsam legte er die Hand auf die Schulter des Gitarristen. „Kao beruhige dich!“, sagte er schon beinahe sanft, doch der Angesprochene wischte nur die Hand weg, sah nicht noch einmal auf. Er wollte nicht, dass jemand seine Tränen bemerkte, wusste nicht, dass es dafür bereits zu spät war. „Lassen wir das für heute!“, murmelt er erstickt und wollte gehen. Und endlich bewegte auch Die sich wieder. „Kao...!“, begann er, wollte ihm nach, doch der Leader hatte schon seine Sachen wieder gepackt, hob nur noch einmal die Hand, ohne zurückzublicken, ehe die Tür ins Schloss fiel. ~ Flashback – Ende ~ Er rollte sich auf die Seite, starrte ins Leere. Seitdem hatte er sich seinen Freunden nur noch mehr verschlossen. Natürlich wollten sie wissen, was das zu bedeuten hatte, doch er wunk nur ab und sagte ihnen, dass es nichts zu bedeuten hätte. Er würde gerade nur ziemlich unter Druck stehen. Ihm war so klar gewesen, dass er all die Dinge nicht hätte sagen dürfen. Natürlich, es war nicht viel gewesen, doch es hatte so viel über ihn preisgegeben. Schwerfällig richtete er sich auf, fuhr sich durch die Haare. Im Nebenzimmer wurden einmal mehr Stimmen laut. Natürlich hatte er wieder einmal das Zimmer neben Shinya und Die bekommen. Wie sollte es auch anders sein. Trotzdem schlich sich ein wehmütiges Grinsen auf seine Lippen. Wie hatte Toshiya so treffend formuliert? Ehekrach. Und obwohl er es nicht wollte, so verstand er doch jedes Wort. „Ich kann das so nicht mehr! Es hat doch keinen Sinn! Shinya, er will nichts von mir!“ „Das glaube ich aber nicht!“ „Und wieso tut er dann nichts?“ „Weil...“ „...?“ „...“ „Siehst du, du weißt es auch nicht! Das ist doch nur verschwendete Zeit! Es wird Zeit, dass das Spiel endlich ein Ende findet! Endgültig!“ So aufgebracht hatte er Die noch nie erlebt. Er blinzelte ein wenig, kehrte zurück aus seiner eigenen Welt. „Die!“ Shinyas Stimme und ein Türknallen brachte ihn endgültig dazu, wenigstens einmal nach zu sehen. Also öffnete er die Tür, spähte in den hell erleuchteten Flur. Er musste blinzeln, bis sich seine Augen an das plötzliche Licht gewöhnt hatten, doch dann sah er in das wehmütige Gesicht Shinyas. Doch anstatt seinem Freund nachzusehen, sah dieser direkt zu Kaoru. „Geh ihm nach!“, forderte er. Doch der Leader hob eine Augenbraue. Der Drummer war doch mit Die zusammen. Was sollte er schon ausrichten, wenn sie sich gestritten hatten. Doch Shinya lächelte nachsichtig. „Er liebt mich nicht.“, wisperte er und etwas an den Worten sagte ihm, dass er es auch nie getan hatte. „Jetzt geh!“, hauchte er noch einmal, ehe er den Blick senkte und sich in das Zimmer zurückzog. Nur zögernd trat der Violetthaarige auf den Flur hinaus. Er schluckte und begann zu zittern. Was hatte das zu bedeuten? Wie von selbst bewegten sich seine Beine, ein Fuß setzte sich vor den anderen. Erst nur langsam, doch dann immer schneller, bis er beinahe rannte. Er wusste es nicht genau, doch ein Gefühl sagte ihm, dass er den Rothaarigen auf dem Dach finden würde, also lenkte er seine Schritte in diese Richtung. Und tatsächlich. Es stieß die schwere Stahltür mit viel Schwung auf und erst jetzt, als der junge Mann mit dem feuerroten Haar in sein Blickfeld trat verlangsamten sich seine Schritte wieder. Allem Anschein nach, hatte Die jedoch nicht damit gerechnet, dass ihm jemand folgen würde, denn er sah seinen Bandkollegen beinahe ängstlich an. Doch dieser Ausdruck verschwand schnell, machte einem sanften Lächeln Platz. „Hey!“, sagte er leise und beobachtete, wie der Ältere an seine Seite trat. „Du willst eine Erklärung, richtig?“, fuhr er dann fort und wandte seinen Blick dem Horizont zu. Er konnte sich denken, dass Kaoru sie gehört hatte, wenn er nun hier war. Er konnte Kaorus Nicken nicht sehen, aber er wusste, dass der Andere es tun würde. „Ich war nie mit Shinya zusammen.“, begann er und der Leader konnte nicht anders, als ihn einfach nur ungläubig anzustarren. „Aber...wie...die letzten Jahre...?“, stammelte er. Doch Die senkte nur mit verlegenem Lächeln den Blick auf seine Füße. „Die hätte ich mir auch sparen können. Sie haben nichts gebracht.“, sagte er leise, doch als er einen scheuen Blick zu dem Älteren warf, konnte er erkennen, dass dieser nicht verstand. Also holte er tief Luft. „Shinya sagte einmal zu mir, dass...dass ich dich für mich gewinnen könnte, wenn du denken würdest, dass du mich nicht haben könntest.“, flüsterte er und bekann, nervös seine Finger hin- und herzubiegen. „Er war der festen Überzeugung, du würdest so eifersüchtig werden, dass du mir einfach sagen m ü s s t e s t, dass du mich liebst.“ Kaoru begann nach Luft zu schnappen. Wie bitte?? Doch Die ließ sich nicht beirren. „Das erste Jahr verging und meine Hoffnungen schwanden. Das zweite Jahr ging vorbei und ich wollte das Ganze abbrechen, aber Shinya war der Meinung, ich sollte noch ein wenig warten. Nur noch etwas. Das dritte Jahr war vorbei und wieder kam nichts.“, fuhr er fort. Langsam hob er den Blick, sah mit unendlich traurigem Blick in die braunen Lichter des Älteren. „Bis heute sagst du es mir nicht, zeigst du es nicht, ob du mich – genauso sehr liebst wie ich dich!“, wisperte er und Kaoru starrte ihn einfach nur an. Seine Kehle war trocken, sein Herzschlag hatte ausgesetzt, doch von einer Sekunde zur nächsten schlug es wieder hart und viel zu schnell gegen seine Brust, mit zittrigen Fingern griff er nach der Hand des Anderen. „Die!“, hauchte er und der Angesprochene sah ihn aufmerksam an. „Ich...“, begann er, doch die Worte blieben ihm im Halse stecken. Er wusste einfach nicht, wie er das, was er fühlte, in Worte fassen sollte. Er begegnete Dies Blick voll Angst und Trauer mit einem voll Überwältigung und Hoffnung. Dann legte er seine zweite Hand in den Nacken des Rothaarigen, zog ihn zu sich hinab, ehe er sanft seine Lippen auf die des zweiten Gitarristen legte. Und als der seine Arme um den kleineren Körper legte wusste er, es waren keine weiteren Worte mehr nötig. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sooo...das mal wieder was kürzeres von mir.. Mir war einfach mal danach, etwas mit Kao x Die zu schreiben... Bitte bitte entschuldigt dieses Ende... *hust* Es ist doch ein wenig...eh...plump geraten...find ich jedenfalls...oO... Sooo...und Kommis sind wie immer mehr als nur etwas gern gesehen ^~^ Yo~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)