Von Blumen und Orangen von BurglarCat (Nami/Robin Challenge) ================================================================================ Kapitel 1: Vertrauen braucht Zeit --------------------------------- Als Robin hörte, wie die Tür ihres Zimmers geöffnet und wieder geschlossen wurde, öffnete sie die Augen und setzte sich auf. Ohne um schweife wanderte ihr Blick zu dem Bett der jungen Navigatorin, welches wie erwartet leer war. Ein leises Seufzen durchdrang die Stille. Seit Wochen ging es nun so, mitten in der Nacht stand Nami einfach auf und verließ das Zimmer. Anfangs hatte Robin noch vermutet, dass sie einfach nicht einschlafen konnte und sich die Beine vertreten wollte. Aber dazu kam es bei weitem zu oft vor. Ein heimliches Treffen mit einem der Jungs hätte auch ein Grund sein können, doch auch das schloss sie schon bald aus. Nami verhielt sich ihnen gegenüber wie immer und keiner wurde im Vergleich zu früher etwas netter behandelt. Nachdem all das nun ausgeschieden war und Robin immer noch nicht wusste, was mit ihrer jüngeren Freundin los war, hatte sie an einem Abend etwas länger gelesen. Ursprünglich hatte sie ihr folgen wollen, aber nachdem sie gesehen hatte, wie Nami mehr als unruhig geschlafen hatte und sie schließlich fast schon fluchtartig den Raum verlassen hatte, hatte sie beschlossen sie etwas alleine zu lassen. Eigentlich wollte sie abwarten, bis Nami von alleine zu ihr kam und mit ihr sprach, aber nun war es langsam zu viel. Also erhob Robin sich aus ihrem Bett und verließ das Zimmer. Auch wenn Nami nicht reden wollte, so konnte es auch nicht weiter gehen, sie schlief kaum noch und lange würde allein ihr Körper das nicht mitmachen. Wie es mit ihrem seelischen Zustand aussah, wusste Robin nicht genau, aber sicherlich war dieser nicht gerade besser, als der körperliche. An Deck angekommen, sah Robin sich suchend um, konnte Nami allerdings nirgends entdecken. Also versuchte sie es in der Kombüse, aber auch dort war niemand. Wieder an Deck stemmte Robin die Hände in die Hüfte und dachte nach. Wenn Nami dort nicht war, dann konnte sie eigentlich nur an einem Ort sein. So leise es ging, machte sich Robin auf den Weg zum Heck des Schiffes und zu Namis Orangenbäumen. Schon von weitem hörte sie ein leises, kaum vernehmbares Schluchzen, welches sie sofort der Navigatorin zuteilte. In einem angemessenen Abstand blieb sie stehen und beobachtete Nami, die an einen ihrer Bäume gelehnt stand und auf das Meer hinaus sah. Gerade war sie dabei sich mit einer Hand über das Gesicht zu wischen, offensichtlich um die Tränen los zu werden. Die andere Hand hatte sie um ihren Bauch gelegt, wohl als eine Art Schutz. Es war eine Seite an Nami, die Robin noch nie zuvor gesehen hatte. Und sie war sich ziemlich sicher, dass es auch kein anderer getan hatte. Langsam setzte sie sich in Bewegung und ging auf Nami zu, die sie nicht zu bemerken schien. "Wieso willst du dir nicht helfen lassen?" fragte Robin mit leise aber sanfter Stimme, wobei Nami merklich zusammen zuckte und sich zu ihr herum drehte. "Was machst du denn hier?" fragte sie stattdessen und sah Robin etwas perplex an. "Meinst du ich bin taub oder blind, dass ich nicht merke, wie du fast jede Nacht aus dem Zimmer verschwindest und dann erst nach einiger Zeit wieder kommst?" Dazu schwieg Nami und drehte sich wieder weg um wieder auf das Meer hinaus zu sehen, welches von dem Mond beschienen wurde. Ein leises Seufzen war von Robin zu hören, als Nami nichts mehr dazu sagte. "Ich mache mir Sorgen um dich, immerhin bist du nicht nur meine Zimmergenossin sondern auch meine Freundin. Wenn es dir schlecht geht, komm bitte zu mir, du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst." Da von Nami auch darauf keine Reaktion kam, wandte sich Robin wieder von ihr ab, um zu gehen. "Robin.." Sie war bereits einige Schritte gegangen, als sie Namis Stimme vernahm und noch einmal stehen blieb. Als sie erneut zu Nami sah, sah diese sie mit einem schwachen Lächeln an. "Danke." Robin lächelte nur, bevor sie sich nun endgültig auf den weg machte. Vielleicht nicht heute Nacht, aber irgendwann, so hoffte sie, würde Nami ihr erzählen, was sie Nacht für Nacht heimsuchte und ihr diese Albträume bescherte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)