Die Tochter des Phönix von Priska ================================================================================ Kapitel 19: flieg Vögelchen --------------------------- Es war 2:00 Uhr Morgens. Der Himmel war noch von kleinen funkelnden Sternen überseht und auch der Mond hing weiß leuchtend über der Abtei. Ich lag hellwach in meinem Bett und starrte aus dem Fenster. Hin und hergerissen von meinem Freiheitswunsch und der bleiernen Angst in meinen Knochen unternahm ich immer wieder Versuche mich aufzuraffen die ich aber schließlich doch wieder abbrach. Wenn ich jetzt nicht aufstand war es zu spät. Kai würde ohne mich nach Japan fliegen und ich war für immer in einem Alptraum gefangen. Ein erneuter Blick auf die Uhr ließ auch den letzten Funken Mut verlöschen. Es war bereits so spät das ich kaum noch eine Chance hatte es zu schaffen. Ich schloss mutlos die Augen und versank in tiefe Schwärze. Plötzlich befand ich mich in völliger Schwerelosigkeit und öffnete sie wieder. Vor mir stand Black. Seine dunkelroten Augen waren fest auf mich gerichtet und er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Was bitte glaubst du was du hier tust?“ Hallte seine gereizte Stimme durch meinen Kopf doch ich konnte ihn nur völlig benommen anstarren. „Du versaust die gerade dein ganzes Leben, ist dir das klar?“ Blitzschnell griff er mit seinen brennend heißen Händen nach meinen Schultern und schüttelte mich sanft. „Verdammt Fe! Jetzt schwing deinen süßen Hintern aus dem Bett und mach das du zum Flughafen kommst!“ Kaum hatte er das gesagt fuhr ich schweißgebadet in meinem Bett hoch und sah mich erwirrt um. Ich musste geträumt haben. Gehetzt schwang ich die Beine aus dem Bett und zog mir meine schwarzen Winterstiefel, ausgewaschene Jeans, einen Pullover und darüber einen dunkelbraunen, mit Fell gefütterten Mantel an. Selbst wenn es nur ein Traum gewesen war hatte Black recht, ich musste es wenigstens versuchen. Glücklicherweise war in der Abtei alles still sodass ich ungestört bis zum Ausgang kam. Nachdem ich allerdings das Gebäude verlassen hatte sprangen urplötzlich die Scheinwerfer an und die Wachen begannen hektisch, sich wie aufgescheuchte Hühner umzusehen. Ich rannte so schnell ich konnte. Dieses Mal allerdings nicht zum Wald sondern direkt auf den großen Zaun zu. Trotzdem fühlte ich mich in die Vergangenheit zurückversetzt und glaubte fast Kai vor mir rennen zu sehen. Der Mantel den ich für ihn ausgesucht hatte flatterte unruhig im eiskalten Wind und mein Gesicht fühlte sich ganz starr vor Kälte an. Ich hörte die Männer rufen. Ein Schuss fiel und verfehlte mich. Trotzdem folgte ich ungerührt dem Pfad der mich meiner Freiheit näher brachte. Kurz bevor ich dann endlich den Zaun erreichte stieß ich mich mit aller Kraft vom Boden ab. Ein seltsames Gefühl breitete sich auf meinem Rücken aus, als würde etwas versuchen durch meine Haut zu brechen. Dann endlich spürte ich die langen, schwarzen Schwingen und schlug so kräftig mit ihnen wie ich konnte. Da war schon der obere Rand des Zaunes, ich konnte ihn fast berühren. Auf einmal stoben tausende Federn um mich herum und ich verlor an Höhe. Meine Kräfte ließen nach. „Nein...“ Verzweifelt griff ich nach dem Zaunrand, verfehlte ihn und landete im Schnee. „nein...nein...nein...“ Schluchzte ich immer wieder. Plötzlich hörte ich ein weiteres Knallen und wartete schon darauf das mich dir Kugel durchbohrte. „King of Darkness!“ Blitzschnell sah ich auf. Brooklyn stand vor mir und vor ihm drehte sein Blade kleine Kreise während sein unheimliches, dunkles Bitbeast eine Schutzwand vor uns aufbaute. „Brook?“ Fragte ich ungläubig und erntete dafür ein strahlendes Lächeln. „Du solltest nicht so schnell aufgeben Fe und auch ab und zu ein bisschen auf deine Freunde vertrauen.“ „Aber...wie soll ich jetzt hier rauskommen?“ Setzte ich unsicher an, wurde jedoch erneut unterrochen. „Hast du mich schon vergessen?“ Tala stand neben mir und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie und ließ mir auf die Beine helfen. „Tala...ich dachte...du willst mir nicht helfen.“ „Glaubst du etwa ich lasse dich stattdessen hier allein?“ Er verdrehte die Augen. „Du bist manchmal echt blöd. Wolborg!“ Neben ihm erschien der Eiswolf und sah mich mit hellblauen Kristallaugen an. Tala half mir auf den Rücken des Tieres und im nächsten Moment sprang Wolborg über den Zaun als wäre er nur halb so groß. „Brook!“ Ich drehte mich zu ihm um und sah gerade noch wie er uns lächelnd zuwinkte, dann war die Abtei auch schon außer Sichtweite. Die nächste Viertelstunde klammerte ich mich so gut es ging an Tala um die Kälte zu verdrängen die immer mehr Besitz von uns nahm. „Wir sind gleich da.“ Talas Stimme war gedämpft und ich wusste wie schwer es ihm fiel mich gehen zu lassen. Ein letztes Mal schmiegte ich mich an seinen Rücken. „Danke Tala! Vielen, vielen Dank.“ Endlich rang ich ihm wieder ein Lächeln ab. Er drehte sich zu mir herum, gab mir einen letzten Leidenschaftlichen Kuss und stieß mich dann vom Rücken des Wolfes der auch sofort wieder abdrehte und zur Abtei zurückrannte. Die von mir erwartete, harte Landung blieb aus. Stattdessen umfingen mich zwei warme Arme und verhinderten so weitere Verletzungen. „Da bist du ja endlich.“ Kais Stimme ließ mich wie auf Wolken schweben. Er hatte hier draußen auf mich gewartet und ich hatte den Flug nicht verpasst. Vor Glück hätte ich beinahe angefangen zu heulen doch stattdessen konzentrierte ich mich lieber darauf wieder auf die Beine zu kommen. „Mr. Hiwatari?“ Ein Mann im blauen Anzug kam aus dem Flughafengebäude gerannt. „Die Maschine hat jetzt schon eine Viertelstunde Verspätung, können wir jetzt...bitte?“ Erstaunt sah ich zu der Eisigen Miene meines Retters auf. Er hatte das Flugzeug warten lassen? Für mich? Ganz anscheinend war das Mr. Supercool jetzt tatsächlich peinlich denn er murmelte nur etwas unverständliches und zog mich zu unserer Maschine. „Nur damit du es weißt, eine Minute später und ich wäre ohne dich geflogen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)