Die Dunkelheit in mir von Ito-chan (Mit dir in die Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 1: Die Dunkelheit in mir oder: Mit dir in die Ewigkeit -------------------------------------------------------------- Hallo alle zusammen! Diese Story ist einmal etwas ganz Besonderes. Nicht nur, dass sie für den assoziatives Schreiben Zirkel ist, nein diese FF reiche ich auch bei dem „fünf Worte, eine Emotion“ Wettbewerb ein. In dieser FF musste ich also mit einem Satz eines Autors beginnen und dann weitermachen. Außerdem fünf vorgegebene Worte verwenden. In meinem Fall: Morgen (Substantiv), träumen, nie, handeln und Klang und eine Emotion besonders hervorheben, was ich durch Trauer abgedeckt habe. Zu guter Letzt, habe ich mich dazu entschieden diese FF auch bei dem „Lasst eure Phantasie sprießen“ Wettbewerb einzureichen und habe daher noch den Titel (Achtung nicht den Untertitel!) aus einer Reihe von vorgegebenen Titeln gewählt, aber auch eher, weil dieser gut zu dieser FF passte. Ich habe bewusst das Fandom W Juliet gewählt, weil einfach genau das am Nächsten lag. Gewidmet ist es allen Leuten des Zirkels und den beiden Wettbewerbsveranstaltern, George_Weasley und DarkBlade . Aber vor allem ist es all denen gewidmet, die gerade auch einfach nur „weißes Rauschen“ erstreben, was nicht unbedingt den Tod bedeuten muss, aber dennoch nichts bedeutet. Bevor ich es ganz vergesse: Alle Charas habe ich mir nur bei Emura geliehen und ich verdiene kein Geld daran. In diesem Sinne: Viel Spaß mit der FF. Ich würde mich über Kommis freuen. Liebe Grüße Ito-chan Die Dunkelheit in mir oder: Mit dir in die Ewigkeit „Ohne Sprache gab es kein Denken, erinnerte sie sich, irgendwo gelesen zu haben, und versuchte, in ihrem Gehirn nur weißes Rauschen zuzulassen.“ Müde seufzte er und sah von seiner Lektüre auf. Woher auch immer dieses Zitat stammte, der Verfasser oder die Verfasserin hatte Recht. Weißes Rauschen, absolute Leere, mehr wünschte er sich in manchen Momenten auch nicht und dennoch bekam er keine Leere, kein Nichts in seinen Kopf. Es ging einfach nicht. Nie hatte es funktioniert, aber jetzt noch weniger als damals. Er seufzte und legte das Buch, welches den Titel „Wahre Zitate“ trug, bei Seite. Was sollte er damit jetzt, nach diesem Satz, noch anfangen? Langsam lehnte er sich in dem gemütlichen Sessel zurück und schloss die Augen, um wirklich alle Gedanken auszublenden, von sich fern zu halten. Scheinbar gelang es auch. Nichts um ihn herum. Nichts, das ihn stören könnte. Nichts, dass sein Leben wieder an den Punkt bringen würde, an den er sich nicht erinnern wollte. Doch dann kamen sie zurück, die Gedanken an den schlimmsten Tag seines Lebens. Die Gedanken an den Tag, an dem er sie für immer verloren hatte und sie im weißen Rauschen verschwunden war. Es gab sie nicht mehr. Sie war fort. Sie würde nicht zurück kommen. Sie war tot. Eigentlich war sie schon so lange tot, dass es kaum jemanden gab, der sie in ihrer Jugend erinnerte, dennoch erinnerte er sich gerne an sie zurück. Immerhin war sie die Frau seines Lebens gewesen und morgen wäre ihr fünfzigster Hochzeitstag. Makoto Narita sah sie noch immer vor Augen. Seine Ito, als sie im weißen Kleid auf ihn zu schritt, um ihn zu heiraten. Seine Ito als sie ihr erstes Kind im Arm hielt und dabei so glücklich strahlte. Seine Ito, als sie gegangen war, gegangen für immer... Wieder einmal wischte er sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Es war schon so lange her, dass sie gestorben war und doch tat es ihm noch immer weh. Jede Faser seines Körpers verlangte danach bei ihr zu sein, jeden Tag in seinem Leben wollte er sie sehen, sie spüren, bei ihr verweilen und sie war nicht mehr da. Er sehnte sich nach Leere, danach dass seine Gedanken ihn nicht zu dem Tag zurück bringen würden, an dem Ito für immer gegangen war, dennoch taten sie es, ohne sein Zutun. Ito war schon immer jemand Besonderes gewesen in dieser Welt. Sie hatte vielen Menschen das Träumen gelehrt und sie selbst hatte am Wundervollsten von allen träumen können. Doch nun würde sie nie wieder träumen, denn sie schlief einen Traumlosen Schlaf, der in Ewigkeit andauerte, der keine irdischen Träume mehr enthielt und der all die Menschen traurig und mit einer Lücke im Herzen zurück ließ, die man nie erwartet hätte zu spüren. Dennoch träumte sie den schönsten aller Träume, dass wusste Makoto. Sein Lächeln wurde sanft bei dem Gedanken an seine Ito. Sie war das Wichtigste in seinem Leben gewesen und dennoch schmerzte ihn die Erinnerung an sie sehr, denn seine Liebe war nie verloschen. Es hatte nie eine andere Frau an seiner Seite gegeben. Nach ihr hatte es niemanden mehr an seiner Seite geben können. Nach dem Tod seiner Frau, hatte es keinen Morgen mehr gegeben, an dem er die Lücke, die sie hinterlassen hatte nicht gespürt hatte. Gegenüber den Kindern hatte er sich nie anmerken lassen, wie schrecklich ihn selbst der Verlust seiner Frau getroffen hatte, wie sehr es ihn schmerzte Ito nie wieder zu sehen, zu spüren, zu berühren. Makoto erinnerte sich mit Schrecken daran, als zwei Polizeibeamte vor seine Haustür gestanden hatten und ihn gebeten hatten mit ihnen in die Gerichtsmedizin zu fahren, seine Frau, sei nach ihrer Theateraufführung in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Sie war nicht zu schnell gefahren, dies hatten die Beamten bereits herausgefunden. Der Fahrer eines Kleintransporters hatte nicht richtig auf die Straße geachtet und Ito dabei die Vorfahrt genommen. Noch dazu fuhr er zu schnell. Itos Wagen hatte sich mehrfach überschlagen und schließlich hatten der Notarzt und die Rettungssanitäter seine schwer verletzte Ehefrau aus dem Wagen bergen können, die in ihrer zitternden Hand eine zerrissene Halskette mit einem Ring hielt. „Bitte, geben sie die meinem Mann und sagen sie ihm, ich liebe ihn. Ich möchte, dass er sich um die Kinder kümmert. Er... er wird so einsam sein... bitte... sagen sie Makoto, ich möchte, dass er lächelt, ja?“ Der Notarzt hatte genickt und die Halskette der Frau entgegen genommen. Diese junge Frau, die so besorgt um alles andere, nur nicht um sich selbst war, beeindruckte ihn. Eine viertel Stunde später, war sie tot. Gestorben an inneren Blutungen. Makoto trat etwa eine halbe Stunde nach diesem Vorfall in die Pathologie, wo der Notarzt neben der Leiche seiner Frau stand und ihr letztes Geschenk, ihre letzten Worte noch immer in seinem Kopf nach hallen hörte und stumm hinab blickte auf die junge Frau. „Ist es...?“, flüsterte Makoto, obgleich er wusste, dass sie nicht mehr lebte. Der Pathologe seufzte, als er Makoto ansah und auf Itos Leichnam deutete: „Ist das ihre Frau Narita-san?“ Seine Stimme klang warm, beruhigend. Makoto hatte es bisher nicht gewagt die Frau vor ihm zu betrachten, doch nun musste er es tun. Er musste sie ansehen und sich der Wahrheit stellen, die ihn bereits in seinem Inneren erfasst hatte. Mühsam schaute er hinab. In ihm zog sich alles zusammen. Sie lag da und schlief. Es konnte nicht anders sein, sie musste schlafen. „Ito?“, flüsterte er, indem er sich zu ihrem Ohr hinab beugte. „Liebling, wach auf, ja?“, versuchte er es abermals und drückte dann sanft einen Kuss auf ihre Lippen, wie er es immer tat, wenn er sie wecken wollte. Er erwartete wohlig warme Lippen, die verschlafen seinen Kuss erwidern würden. Doch sie waren eiskalt und konnten seine Zärtlichkeit gar nicht erwidern. Sein Herz zog sich schmerzlich zusammen. Ihre sonst so warmen, weichen Lippen, die ihn eben noch liebevoll geküsst hatten und sich mit einem: „Bis später Schatz, ich liebe dich.“ von ihm verabschiedet hatten, waren jetzt kalt und Blut leer. „Nein...“, der Klang seiner Stimme überraschte ihn selbst. So viel Verzweiflung, so viel Schmerz darin. „Nein, bitte nicht... Gott... warum nur?“ Mühsam hielt er sich aufrecht. Für diesen Schmerz gab es einfach keine Tränen. Dieser Schmerz war ein anderer als der, den man mit Tränen bekämpfen konnte. „Ist es ihre Frau Narita-san?“, fragte der Pathologe noch einmal, diesmal drängender. „Ja... auch wenn ich sie lieber anders sähe, ja es ist meine Frau“, flüsterte Makoto und wandte den Blick nicht von seiner Ito ab. „Narita-san“, flüsterte der Notarzt nach einer Weile, „Ihre Frau bat mich, ihnen zu sagen, dass sie sie liebe, sie sich um die Kinder kümmern sollen und sie machte sich Sorgen, weil sie nun einsam sein würden und sie sagte, ich solle ihnen sagen, sie sollen lächeln. Sie sagte mir, ich solle ihnen das hier geben. Sie hielt es umklammert, als wir sie aus dem Wagen bargen.“ Makoto nahm die Halskette, welche der Arzt ihm hinhielt und musste lächeln. „Dummerchen...“, hauchte er sanft in die Richtung des leblosen Körpers und strich über ihr Haar. Er musste noch einige Papiere unterschreiben, denn diese Menschen mussten streng nach Vorschriften handeln und das alles während Itos Leichnam neben ihnen lag. Ein Lächeln lag noch auf ihren Lippen. Als Makoto die letzte Unterschrift gesetzt hatte, ging der Pathologe Itos persönliche Sachen holen, der Notarzt war schon lange gegangen. Makoto war alleine mit ihr. Seine Schritte wandten sich zum Tisch, bis er schließlich direkt vor ihr stand. „Liebling ich verspreche dir, ich werde auf die Kinder achten und ich werde Lächeln, aber ohne dich war ich schon immer einsam, dass weißt du doch Liebes. Was mach ich denn jetzt ohne dich mein Engel?“ Zärtlich strichen seine Finger ihr einige Haare aus dem Gesicht. „Ich liebe dich meine wunderschöne Prinzessin.“ Damit küsste er ihre Lippen zum scheinbar letzten Male. Die Kinder hatten lange geweint, auch er hatte irgendwann nach vielen Jahren um sie geweint, aber es hatte den Schmerz nie gelindert. Sie fehlte ihm einfach schrecklich. Ohne sie konnte er einfach nicht leben und er schien auch nur noch dafür zu leben und zu arbeiten, dass seine Familie versorgt war. Nun waren die Kinder aus dem Haus und Makoto feierte schon zum vierzigsten Mal seinen Hochzeitstag alleine. Er war schon vor Jahren in den Ruhestand gegangen. Seine Kinder waren schon alt, hatten ihre eigenen Kinder und er war alleine in dem riesigen Haus. Würden sie ihn vermissen, wenn er eines Tages nicht mehr bei ihnen war? Nur noch eine halbe Stunde, bis er sich wieder einmal an seine wunderschöne Braut erinnern sollte, bis er noch einmal den glücklichsten aller Tage mit Ito allein durchleben würde. Bis dahin würde er sich mit „Romeo und Julia“ die Zeit vertreiben, beschloss er, immerhin waren sie jeder einst Julia gewesen und sie hatten beide einst den Romeo gespielt. Während den Proben zu diesem Stück hatten sie sich ineinander verliebt und hatten mit diesem Stück ihre Liebe gefestigt, als sie es zum zweiten Male aufführten. Damals schon waren Shakespeares Worte bedeutungsvoll gewesen und auch jetzt noch zogen sie ihn in ihren Bann und er lächelte bei jedem Wort, dass er noch zitieren konnte. Die Standuhr im Wohnzimmer schlug Mitternacht und er blickte auf, zum Foto seiner verstorbenen Frau. „Guten Morgen, mein Liebling, alles Liebe zum fünfzigsten Hochzeitstag. Ich liebe dich mein Engel.“ Plötzlich hörte er ein Lachen. Es klang vertraut, warm, glücklich, einfach nach ihr. „Ito?“, flüsterte er. Da schien sie plötzlich im Halbdunkel des Zimmers vor ihm zu stehen. So wie er sie am Liebsten sah. Das lange Haar aufgesteckt, ein zarter Schleier im Haar und das Brautkleid ihrer Mutter, dass unglaublich schön an ihr aussah, verhüllte ihren zarten Mädchenkörper. „Ja Liebling... ich bin hier.“ Sie lächelte, schritt auf ihn zu und strich ihm zärtlich über die Wange. Der Klang ihrer Stimme verzauberte ihn. Wie lange schon hatte er diesen betörend süßen Klang nicht mehr gehört? „Ich bin froh, dass du da bist.“ In seiner Hand hielt er ihren Ehering und auch die Halskette, die sie ihm damals hatte geben lassen, sein eigener Ring lag fest um seinen Finger, er hatte ihn nie abgenommen. „Du lächelst ja gar nicht Liebling. Magst du es nicht, dass ich gekommen bin, um mit dir unseren fünfzigsten Hochzeitstag zu feiern?“, hauchte seine Frau nahe seinem Ohr. Er lächelte unwillkürlich. „Dummerchen. Natürlich freue ich mich. Ich liebe dich.“ Seine Stimme war sehr leise. „Schließ die Augen, ich möchte dich auf eine besondere Hochzeitsreise mitnehmen Liebster“, hauchte sie. Makoto tat wie ihm geheißen. Im nächsten Moment spürte er warme, weiche Lippen auf seinen eigenen und fühlte Ito in seinen Armen. „Ich liebe dich“, hauchte sie leise, an seinem Ohr. Er lächelte und erwiderte zärtlich: „Ich liebe dich auch.“ Seine Stimme klang so alt gegen die ihre. „Lass uns gehen“, bat sie. „Wohin?“, wollte er wissen. „In die Ewigkeit, mein Liebster.“ Makoto ließ alles zurück in dieser Nach. Er hatte gar nicht gemerkt, dass seine Frau ihn mit in die Ewigkeit genommen, dafür aber sein Leben eingefordert hatte. Doch auch wenn er es gemerkt hätte, Ito war immer wichtiger, seine Liebe nie vergessen und sein Schmerz zu tief gewesen, um das Angebot die Ewigkeit mit dem Menschen zu verbringen, den er am Meisten liebte aus zu schlagen. Sein alter, müder Körper saß noch immer in dem Sessel, die Symbole ihrer Liebe und einen Band „Romeo und Julia“ auf dem Schoß, in dem Romeos Sterbeszene aufgeschlagen war, neben Ito einher schritt der junge, lebensfrohe Mann, den Ito einst geheiratet hatte, um wieder bei ihr zu sein, nach all dem, was geschehen war, um endlich mit ihr die Ewigkeit zu verbringen... Satsuki Narita kam am nächsten Morgen ins Haus ihres Vaters, um mit ihm zum Grab ihrer Mutter zu fahren, doch stattdessen fand sie ihren Vater lächelnd im Sessel sitzen. „Romeo und Julia“ auf dem Schoß, die Zeichen seiner Liebe zu seiner Frau in der Hand und einen Gesichtsausdruck, der so entspannt war, dass Satsuki wusste, dass er im weißen Nichts versunken war, nachdem er sich die ganze Zeit verzehrt hatte. Sie wusste seine Mutter hatte ihn geholt, denn er lächelte genauso, wie damals, als er sie ansah und Ito mit jugendlichem Leichtsinn küsste. Sie wusste, jahrelang hatte ihr Vater versucht sich nicht zu erinnern und war jeden Tag gescheitert und nun war er frei und konnte bei ihr sein, endlich war er wieder in Ewigkeit mit ihr vereint. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)