Tausend und 1 Nacht von Kio4578 ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Kapitel 10 Es war tiefste Nacht als Raphael endlich wieder die Augen aufschlug. Verschwommen erinnerte er sich an den Nachmittag und die unfreiwillige Dusche. Ein wenig verwundert war er allerdings, das er bereits wieder bei Bewusstsein war. Als er das letze Mal ein wenig zu viel Wasser abbekommen hatte, musste er gut 2 Tage lang geschlafen haben, so jedenfalls fühlte er sich, damals. Hatte das vielleicht dazu geführt das er heut schon wieder wach war? Er rappelte sich auf, dann fiel sein Blick in das Feuer. Es war weit nach unten gebrannt, aber es spendete noch genügend Wärme. Als er den Jungen sah, keimte eine leise Ahnung in ihm auf. Als er sich genauer betrachtete, stellte er fest, dass er damit gar nicht so falsch lag. Und schon wieder machte sich Unmut in ihm breit. Soweit hätte es gar nicht kommen dürfen. Dachte er. Gleichzeitig fragte er sich, was Lian dazu bewegt haben mochte, lag das in seiner Natur? Raphael hatte sich inzwischen ganz aufgesetzt. Noch immer fühlte er den leichten Schwindel, doch er rang ihn einfach nieder und ging weiter in den Wald. Er brauchte erstmal ein wenig Energie, dann würde er sich überlegen was er mit dem Jungen anstellen sollte. Vielleicht war es keine gute Idee ihm zu erlauben hier zu bleiben. Im Morgengrauen kam er zurück, er hatte sich umgezogen und etwas gegessen. Als er sich wieder zu Mauer begab, schlug Lian plötzlich die Augen auf. Verwunderte sah er den Vampir an, als ihm plötzlich siedend heiß einfiel, was am Tag geschehen war. Er war schnell aufgesprungen und hatte seinen Kopf gesenkt, als er irgendwas von Verzeihung brabbelte, davon lief und die Tür mich starker Wucht hinter sich ins Schloss schmiss. Ganz offensichtlich hatte er nicht vor hier einzuschlafen und scheinbar ahnte er schon, dass das keine gute Idee gewesen war. So zumindest kam es dem Vampir vor als er ihm ein wenig irritiert nachblickte. Lian versuchte mit Gewalt seinen rasenden Puls zu beruhigen. Er war so erschrocken gewesen Raphael zu sehen, das er ganz vergas ihn zu fragen wie es ihm ging. Außerdem hatte er immer ein recht eigenartiges Gefühl in dessen Gegend. Doch es war keine Angst oder eine Abneigung. Vielmehr mahnte er sich mehr als einmal, seine Gedanken besser für sich zu behalten. Jeder Tag den er länger hier blieb, wurde er neugieriger auf die Geschichte dieses Lebewesens. Nicht weil er sich schuldig fühlte, viel eher deswegen, weil er den Wunsch hatte, Raphael einfach näher kennlernen zu wollen. Der Besuch in der Stadt hatte ihm klar gemacht, dass er scheinbar wirklich nicht ganz normal zu sein schien. Nicht nur das er den Vampir in Schutz nahm, nein, er fühlte sich immer wohler je länger er in dessen Nähe sein konnte. Vielleicht war es aber auch nur der Schreck. Als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, atmete er noch einmal durch und entschloss nach draußen zu gehen. Seine Reaktion musste ein seltsames Schauspiel abgegeben haben. Schließlich ging er zur Tür und horchte noch einmal kurz in sich. Er würde sich entschuldigen und versuchen seinen rasenden Puls keine weitere Beachtung zu schenken. Wenn er sich nicht zu sehr in dem Vampir getäuscht hatte, würde er ihm schon nichts antun. Raphael war schon fast wieder verschwunden, als er die Tür hörte. Er blickte kurz auf und sah, das Lian auf ihn zu hielt, ein paar Schritte vor ihm blieb er stehen und sah ihn an. Was nun? Irgendwie schien ihm die Stimme ein wenig zu versagen. „Tut mir leid…soweit hätte es gar nicht kommen dürfen. Es war meine Schuld, das der Pater euch provoziert hat.“ Sagte er schließlich, allerdings konnte er ihn dabei nicht länger ansehen. „Schon gut, ich kenne meine Grenzen.“ Antwortete Raphael. „Ich hoffe, ihr habt euch nicht verletzt…ich meine…das Wasser...also…“ er suchte nach Worten. „Du musst dich nicht entschuldigen, das Wasser kann mich nicht verletzen, es entzieht nur einen Teil meiner Energie. Der ganze Kelch war allerdings nicht besonders nett.“ Merkte er an. „Es tut mir wirklich Leid, ich hätte damit rechnen müssen…“ Raphael sah ihn an. Was tat er hier? „Ich hoffe ihr seid nicht zu erbost darüber gewesen, das ich das Hemd…ausgetauscht habe.“ „Das hättest du nicht tun müssen.“ „Ich fühlte mich aber verantwortlich dafür, dass es euch zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so gut ging.“ Diesmal hatte er ihn wieder angesehen. Raphael wusste darauf nichts mehr zu sagen und maß ihn nur mit durch dringenden Blick. „Ich nehme an, dass das dein letzter Besuch in der Stadt war.“ Stellte er stattdessen fest. Das war keine Frage, wie Lian bemerkte, das war eine ganz klare und unüberhörbare Tatsache. „Ich verspüre nicht den Wunsch noch einmal dort hin zu gehen.“ Der Vampir nickte. Dann wandte er sich ab. „Was habt ihr jetzt vor?“ „Ich Ruhe mich aus, das solltest du auch tun.“ Doch Lian schüttelte den Kopf. „Ich möchte mir das Archiv ansehen, wenn ihr gestattet.“ „Gut wenn es sein muss.“ Der Klang seiner Stimme klang bereits gereizt. Er ging an ihm vorbei zu dem kleinen Haus und öffnete die Tür, oder riss viel eher das Schloss aus dem Rahmen. „Werde ich euch im laufe das Tagen noch einmal sehen?“ „Das weiß ich nicht, vielleicht, aber ich denke nicht.“ dann wandte er sich ab. „Warum seid ihr so unterkühlt, war es wirklich die Zeit?“ sofort biss sich der Junge auf die Lippen, als ihn der Blick des Vampires fixierte. „Ich glaube nicht, dass dich das in irgendeiner Weise zu interessieren hat.“ „Ich möchte es nur gern in Erfahrung bringen. Ich möchte wissen wer ihr seid!“ „Tu was du nicht lassen kannst, ich werde dir keine Hilfe dabei sein.“ Damit ließ er ihn stehen und verschwand. Der Junge sah ihm noch kurz nach, aber er war so schnell verschwunden, dass es ihm unmöglich war, zu erkennen wohin. Seufzend wandte er sich dem zerstörten Türschloss um. Vielleicht würden ihn die alten Schriften ein wenig auf andere Gedanken bringen, das heißt, wenn es hier noch ein paar geben sollte. Doch schon als er eine Schritt ins Innere des Hauses tat, konnte er erkennen, das tatsächlich niemand der Meinung war, hier irgendetwas zu verändern. Zuerst ging Lian direkt auf das erste Regal zu das er sah, doch schon bald stellte er fest, dass die Schriften die es verbarg, seine Fähigkeiten überstiegen. Die Schrift hatte etwas Gezeichnetes an sich. Irgendwo hatte er so etwas ähnliches schon einmal gesehen, er meinte sich daran zu erinnern, dass man es Runen nannte. Als er sich weiter umsah, fand er bald etwas, dass er lesen konnte. Darunter auch ein paar Aufzeichnungen die, mit großer Wahrscheinlichkeit, zum entschlüsseln genutzt wurden. Zumindest hatte sich irgendjemand die Mühe gemacht, alle Zeichen aufgemalt und deren Bedeutung dahinter geschrieben. Vielleicht sollte er es einfach versuchen selbst zu erlernen. Das hingegen kam ihn unabdingbar vor, denn die anderen Schriften, konnten sicher mehr aussagen. Er war sich fast sicher, dass er nichts über den Horst finden würde, dass ihm der Vampir nicht schon erzählt hatte, zumindest nichts seit die Menschen hier her kamen und es geschrieben hatten. Ob er diese seltsame Schrift lesen konnte? Lian schüttelte den Kopf, er musste dringend versuchen nicht immer an Raphael zu denken. Als der Abend hereingebrochen war, stellte Lian fest das er nun doch langsam Hunger bekam. Kaum verwunderlich, schließlich hatte er heut noch nichts gegessen. Seine Konzentration wurde ganz von ein paar Aufzeichnungen gefangen. Nämlich solche, die einen groben Umriss des gesamten Hochsitzes festhielten. Auch wenn vieles in dieser Zeichenschrift beschrieben wurde, so wie es aussah, war der Horst tatsächlich noch um ein paar Geheimnisse gewachsen. So z.B. erkannte er aus den Zeichnungen, das er einst viel größer war, allerding nur für kurze Zeit, danach sah er so aus wie heute, doch er ging weiter nach unten. Eine Art Tunnelsystem wurde einmal hier angelegt. Wenn es ebenfalls so gut erhalten war, wie die Oberwelt, konnte man es vielleicht noch begehen. Außerdem schien man ein paar Kammern und Tiefen eingelassen zu haben. Lian konnte lediglich nicht sagen, ob es einmal eine Art Verließ war, oder etwas anderes. Vielleicht war es auch ein geheimer Treffpunkt, oder auch ein gut versteckter Handelsweg mit Lagermulden. Er nahm sich vor, das auf jeden Fall einmal zu überprüfen. Allerdings musste er dazu erst einmal einen Zugang finden, den hatte man wohl, entweder in weiser Voraussicht nicht mit eingezeichnet, oder man hatte ihn vergessen. Letzteres schien ihn aber ein wenig zu abwegig. Sollte es sich ergeben, konnte er vielleicht auch Raphael danach fragen, das hieß, wenn er überhaupt noch einmal das Glück hatte, das er ihm etwas erzählte. Er seufzte, wenn er schon immer so war, dann war er sicher nicht er einzige dem es nicht leicht gemacht wurde. Vielleicht gab es aber auch keinen der ihn vorher zu irgendetwas je gefragt hatte. Auch das würde er herausbekommen, das nahm er sich fest vor. Raphael war fast auf der Stelle eingeschlafen. Das Wasser tat sein übriges. Erst als der nächste Morgen schon wieder erwachte, schlug auch er die Augen auf. Leicht benommen sah er sich um? Was war das? Er horchte, doch scheinbar hatte er sich geirrt. Er stand auf, ging zu einem der unzähligen Gänge und kam schließlich unter dem Zentralen Gebäude zum stehen. Irgendetwas war anders als sonst. Es war zu ruhig, nicht einmal den Wind konnte er hören. Als er ganz nach oben gegangen war, blieb er stehen, auch hier war nichts zu hören. Dann nahm er am Rande eine Bewegung war. Es war eine ziemlich schnelle und er war sich sicher, das er sie unter normalen Umständen nicht einmal gesehen hätte, gut das Normal, ein Fremdwort seiner Persönlichkeit war. Leise ging er näher. Wahrscheinlich war es nur ein Tier, doch dann würde es vermutlich noch immer hier stehen. Doch es war weg. Hatte es ihn gesehen? Raphael sah sich noch einmal besonders aufmerksam um, doch es war nichts mehr zu sehen. Eine leise Prise strich ihm durch Haar. Als er sich umwandte, sah er das Licht. War der Junge etwa noch auf, oder schon wieder? Und wenn was machte er dann um diese Zeit noch im Archiv? Bevor er sich darum kümmerten würde, entschied er sich erstmal in den Wald zu gehen. Vielleicht war er bis dahin auch verschwunden, wenn nicht konnte er immer noch nachsehen. Lian hatte tatsächlich die ganze Nacht im Archiv verbracht, er hatte nicht einmal bemerkt wie die Zeit verging. Als er zum Fenster sah, bemerkte er, dass es schon wieder hell wurde. Vielleicht sollte er doch besser erstmal eine Pause machen, bevor er sich weiter um die ganzen Rollen und Schriften kümmern sollte? Er seufzte, legte die Sachen zurück und stand auf. Gerade als er die Tür schließen wollte, blieb er stehen. Auf dem Platz vor dem Gebäude stand Raphael. Er schien ihn erst gar nicht bemerkt zu haben, etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Als Lian seinem Blick folgte, sah er auch was es war. Es war nicht greifbar und im Grunde sah er auch nichts, aber da wo er hinsah war irgendetwas anders. Vielleicht war er auch einfach nicht in der Lage es zu sehen, oder er war wirklich schon so müde, das seine Sinne ihm einen Streich spielten. Erst als er fast gegen den Vampir gelaufen war und erschrocken zurückprallte, stellte er fest, dass sich dort doch etwas bewegte. Fragend sah er zu dem Vampir, doch der schien auch noch nicht Recht zu wissen was er davon halten sollte. Vielleicht sollte er sich auch einmal ein wenig genauer mit dem Archiv beschäftigen. Irgendwo weit hinten in seinem Gedächtnis kam ihm das irgendwie bekannt vor. Lian, inzwischen wieder hell wach, sah allerdings nun nicht mehr nach vorn. Der leichte Wind, der über den Horst säuselte, ließ Raphael irgendwie anders erscheinen als sonst. Der Junge starrte ihn beinahe an, bevor er bemerkte, dass es dem andren nicht entgangen war. Schnell senkte er den Blick und richtete ihn wieder nach vorn. Natürlich sah er jetzt nichts mehr, nur dass da noch etwas war, konnte er sagen. „Was ist das?“ fragte er, wenn auch nur, um irgendetwas zu sagen. „Woher soll ich das wissen.“ „So etwas Ähnliches hab ich schon einmal gesehen, allerdings nicht hier.“ „Vielleicht ist es nur ein Tier.“ „Seid ihr sicher? Ich meine, irgendwie glaube ich das nicht.“ „Wie ich schon sagte, ich hab keine Ahnung.“ „Das Archiv…ich habe etwas gefunden, ich meine über den Horst.“ „Nun, das wundert mich nicht besonders.“ „Ja…aber ich meine, es wurde auch in einer anderen Schrift geschrieben.“ „Runen ich weiß.“ „Könnt ihr sie lesen?“ „Weiß ich nicht, möglich.“ „Könntet ihr es mir beibringen?“ „Such weiter, vielleicht findest du noch ein Buch in dem du es dir selbst beibringen kannst.“ „Das habe ich bereits, aber dort sind nicht alle aufgezeichnet.“ Endlich sah der Vampir ihn an. „Dann wirst du dir den Rest eben auch beibringen müssen, wenn du sie lesen möchtest.“ Lian erwiderte seinem Blick. Die Gleichgültigkeit seines Gegenübers reizte ihn, allerdings nicht zum Positiven. „Und wenn ich euch nun darum bitte?“ fragte er schroffer zurück als beabsichtigt. „Sehe ich keine Notwendigkeit dieser Bitte nachzukommen.“ Erwiderte der Vampir. „Vielleicht steht in den Schriften etwas, das das eine oder andere erklären könnte.“ „Und wenn schon, es interessiert mich nicht.“ Damit wandte er sich ab und verschwand. Lian schüttelte den Kopf. Er würde sich wohl etwas anderes einfallen lassen müssen, wenn er weiter zu Raphael vordringen wollte, so jedenfalls, würde es ihm entweder nicht gelingen, oder die Zeit seines Lebens dafür nicht genügen. Doch für den Moment, entschied er sich erst einmal, sich ein wenig auszuruhen. _________________ Ein Kleines Jubileum Kapitel 10. Wow als ich anfing hatte ich nicht erwartet das es so viel Spaß machen würde eine Story auf diese Weise zu schreiben und hier und da ein paar Legenden zu verdrehen. Wie immer freu ich mich über Anregungen und Kommis und bedanke mich ganz herzlich für die bisherigen. *Kuchen und Kaffe da lass* LG Kio ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)