Des Schicksals Zöglinge - Die Mitte des Irrgartens von Phai8287 (Fortsetzung von "Im Irrgarten des Schicksal") ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Die Nacht kam und ging wieder, doch brachte sie dem König von Landora wenig Ruhe. Träume plagten ihn und quälten ihn mit furchtbaren Visionen, von dem was seinen Liebsten drohte. Gegen Ende dieser Träume sah er immer wieder Stephano, der ihn angrinste. Dann stand er schließlich vor Ivar und hielt ihm eine Phiole entgegen. "Du wirst ihm jeden Morgen etwas ins Essen geben... Es wird seinen Körper von der Magie trennen... und dann kann ich sie übernehmen!" Dann schreckt er hoch, noch nicht begreifend wo er war, oder was er in seinen Händen hatte. Friedlich lagen seine Beiden liebsten ganz in seiner Nähe. Torae neben ihm und Leander in seinem Bettchen direkt neben ihrem Bett. ~Denk an meine Worte!~ Um Luft ringend fiele der Blick der grünen Augen nun auf die Phiole in seinen Händen. „Nein…“ Ein leises aber kühles Lachen hallte durch den großen Raum und Ivar spürte, wie Torae zu zittern begann und wieder etwas Blut aus dessen Nase lief. ~Du hast drei Wochen!~ Sein Herz krampfte, als würde es von einer kalten Hand umschlossen werden und das Glasfläschchen fiel auf die Bettdecke. Dann gab Leander ein kleines Krächzen von sich um deutlich zu machen, dass er erwachte. Mit wackligen Beinen stand der König auf und schwankte zur Wiege. „Hey, guten Morgen mein Kleiner.“ Lachend streckte er ihm seine kleinen Ärmchen entgegen. Noch immer blass um die Nase hob Ivar seinen Sohn hoch. „Du hilfst mir doch, auf deine Mama aufzupassen, oder?“ In diesem Moment erwachte Torae auch und grollte leise. "Von wem sprichst du?" Ivar setzte das beste Lächeln auf, das er zustande brachte. „Von niemandem, Liebes.“ "Ma... Ma... Ma... Ma...", versuchte Leander die wichtigste Silbe nachzusprechen und strahlte dabei. Je entsetzter Toraes Gesicht wurde desto röter wurde Ivars. „Also das war nicht geplant.“ Beleidigt stand der Magier auf und wollte sich seinen Sohn auf die Arme nehmen. Da fand er das kleine Fläschchen und sah Ivar ganz verwundert an. "Was ist das?" Das Herz des Dunkelhaarigen setzte einen Sprung aus. „N… nichts, nur ein wenig Öl.“ Er hoffte, dass sein Grinsen überzeugend war. „Für heute Abend dachte ich…“ "Ma... Ma... Da... Da..." Ivar erhielt ein zärtliches Lächeln von seinem Liebsten. "Du möchtest mich massieren?" „Nur wenn du artig bist.“ Er tätschelte Leanders Kopf. „Das findest du doch auch, was?“ Jetzt streckte das Kind dem König die Zunge raus und Torae begann herzlich zu lachen. Seinen Liebsten so lachen zu hören, war wie eine Erleichterung für den König und so ärgerte er sich nicht über Leander. „Du bist noch hübscher, wenn du lachst.“ Mit einem zufriedenen Seufzer beruhigte sich der Magier wieder. "Danke..." Dann nahm er seinen Sohn doch auf die Arme. "Wie sieht es denn aus mit Frühstück? Bekommt die zukünftige 'Königin' kein Essen in diesen Gemäuern?" Bei dem Wort Frühstück fiel alle Heiterkeit von Ivar ab und er wand den Blick ab. „Du hast schon Hunger?“ "Natürlich, ich habe noch viel zu tun, wenn ich dir Arbeit abnehmen soll...", lächelnd küsste Torae ihn, setzte seinen Sohn ab um etwas über zu ziehen und ging dann mit diesem zur Tür. "Du nicht?" „Nicht wirklich“ murmelte der König und folgte Torae, aber nicht bevor er nicht mit schwerem Herzen nach der Phiole gegriffen hatte. Der Magier hatte es sich angewöhnt, für Ivar, seinen Sohn und sich selbst, so oft es möglich war selbst etwas zu zubereiten. So ging er auf direktem Wege in die Küche. Auf dem Flur zu dieser lief ihnen Stephano über den Weg. Er lächelte 'unschuldig' und zwinkerte Ivar dabei unauffällig zu. Der König schauderte und zog Torae schnell weiter. "Du magst ihn immer noch nicht...", stellte dieser einige Zeit später fest, als das komplette Frühstück auf dem Tisch stand. Diener belästigten sie hier nicht mehr, nachdem er einen großen Aufstand geprobt hatte. „Bist du sicher, dass du ihm hundertprozentig trauen kannst?“ Ivar war nicht in der Lage seinen Verlobten anzusehen, nicht seit er ihm ein paar Tropfen aufs Essen getan hatte. "Ja..." Unbedachte nickte Torae und begann sein Rührei zu essen. "In meinem letzten Leben, konnte man ihm nicht trauen... Aber als er unseren Kampf verloren hatte und ich das Böse in ihm versiegelt hatte... seit dem kann man ihm trauen!" Ivars Herz schlug rasend schnell und er wurde hellhörig. „Und was wenn diese Versiegelung nicht hält?“ Kopfschüttelnd kicherte Torae. "Der Bann kann nur durch mich gebrochen werden... Also keine Sorge!" Die Hand an seinem Glas verkrampfte sich. „Nur du, hä?“ "Nur meine Magie ist stark genug das Siegel zu brechen... Nur der Ursprung..." Seinen Teller leer gegessen, seufzte Torae zufrieden. Um Ivar war es still geworden und sein Essen hatte der König kaum angerührt. "Stimmt was nichts?", sanft griff er nach dessen Hand. „Nein, nein.“ Wich der aus. „Ich mach mir halt nur meine Gedanken…“ Grinsend stupste Torae an Ivars Teller. "...und du vergisst das Essen dabei? Ivar... So lange Stephano nicht freiwillig von mir Magie bekommt und sie mit mir verwendet, kann das Siegel nicht brechen! Er ist frommer als ein Lamm!" Trotz dieser Worte stocherte Ivar weiter nur in seinem Essen rum. „Sicher, dass du das nicht gemacht hast?“ Es klopfte an der Türe, noch bevor der Magier darüber nachdenken oder die Frage beantworten konnte. „Herein.“ Hörte Ivar ihn rufen und fürchtete sich beinahe jetzt überhaupt jemandem begegnen zu müssen. "Ich bräuchte noch etwas Essig. Unkraut macht meine schönste Heilpflanze kaputt. Dass kann ich natürlich nicht zulassen...", entschuldigte Stephano sein Erscheinen und ging sofort an einen Schrank. "Kein Problem, bedien dich!" Jede Faser in Ivars Körper war angespannt und verkrampft, denn er wusste, warum Stephano wirklich hier war und dass sein Versuch Torae zu warnen gescheitert war. Als der Heiler erreicht hatte, warum er erschienen war und seine Tarnung, die Flasche Essig, ging er wieder zur Türe. "Dann wünsche ich noch einen angenehmen Tag und fallt nicht über Steine!" Dann verließ er die Küche wieder. Ivar war nun völlig der Appetit vergangen. Was Torae bemerkte und falsch verstand. "Schmeckt dir mein Essen nicht?" Aufgeschreckt sahen grüne Augen ihn an. „Oh! Doch, doch Schatz! Ich hab bloß keinen Hunger.“ Verständnisvoll strich er ihm über die Wange. "Dann iss aber bitte heute Mittag, nicht das du mir noch vom Fleisch fällst!" Gähnend begann Torae ihre Frühstücksutensilien wegzuräumen. Sofort war Ivar an seiner Seite und nahm ihm alles ab. „Lass mich nur machen.“ Torae lächelte. "Schon gut, ich hab ja auch fast allein gegessen, bis auf das kleine Bisschen von Leander." „Trotzdem, ich will auch was machen, du hast schon gekocht.“ Er wollte Torae lieber keinerlei Strapazen aussetzen, außerdem plagte ihn das schlechte Gewissen. Der Magier half ihm trotzdem. "Dann machen wir es zusammen und dann gehts an die Arbeit..." „Wenn du es willst, Liebes.“ Wenig später begaben sie sich an die politischen Pflichten und empfingen verschiedene Gesandte aus anderen Ländern deren Boten sie schon am Vortag angekündigt hatte. Torae fiel es schon nach wenigen Stunden schwer, sich zu konzentrieren, so müde wurde er und er freute sich auf das Mittagessen. Als das dann heranrückte klopfte Ivar an die Tür von Toraes Arbeitzimmer. "Ja bitte...." Von Bergen von Papieren die vor ihm lagen, sah der Magier auf. Sein König trat ein und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Ihr Abholdienst ist da, gnädige Hoheit.“ "Abholdienst? Hoheit?" Er verstand nicht. „Es ist Mittagszeit, Liebes.“ Auffordernd sah er seinen Verlobten an. Leuchtende Augen flogen fast zu ihm. "Schon? Wie schön!" Dann folgte auch der Körper und er küsste den König. "Und dafür kommst du mich extra holen?", fragte er, als seine Finger seine Nasenwurzel massierte. „Natürlich, Schatz. Das ist doch die Pflicht jedes werdenden Ehemannes.“ Fest zog er Torae an sich. "Dann lass uns gehen, mein Schatz!" Seinen Arm ununterbrochen um Toraes Schultern lassend führte Ivar ihn zum Speisesaal, wo bereits für sie gedeckt war. Fast drei Wochen waren vergangen und die letzten Tropfen waren in der Kristallphiole. Am nächsten Tag war es soweit, dass Stephano sich seinen 'Lohn' abholen wollte, er hatte Ivar immer wieder gedroht und an Torae deutlich gemacht, wie ernst es ihm war. Noch schwerer als die letzten Tage fiel es dem Magier an diesem Tag aufzustehen. Er war furchtbar müde und hatte das Gefühl kaum Kraft zu haben. Brummend drehte er sich auf die andere Seite, bevor er sich aufsetzte. Er hatte Ivar den Tag allein versprochen. Sie wollten in ihre Welt, gemeinsam. Besorgt und voller Schuldgefühle saß Ivar neben ihm und streichelte ihm die Stirn. „Ist alles in Ordnung?“ Lächelnd nickte der Magier. "Sicher... Ich hab die letzten paar Wochen vielleicht nur ein bisschen viel gearbeitet!" Torae glaubte, es läge an ihm selbst und er wollte seinem Liebsten nicht noch mehr Sorgen machen. Zart küsste der die schwitzige Stirn. „Es ist ok, Liebes. Wenn du dich nicht gut fühlst sag es mir.“ "Nein!!! Ich hab mich so auf heute gefreut!" Schnell stand Torae auf und zog sich an. "Das werde ich mir nicht entgehen lassen!" Er küsste Ivar liebevoll. "Wann haben wir schon einen Tag für uns?" „Aber wenn du dich nicht wohl fühlst…“ Ivar war gar nicht mehr so begeistert, die Idee mit den Tag für ihnen hatte er nur gefasst, in der Hoffnung in ‚ihrer Welt’ Torae alles beichten zu können, doch jetzt fürchtete er, dass Stephano ihnen selbst dort hin folgen könnte. "Bitte vertrau mir... Es gibt nichts, dass ich nicht weiß oder was mich davon abhalten könnte!" Der Weißhaarige fasste seine Hand und sah ihn auffordernd an. „Torae…“ Zögernd und etwas furchtvoll sah er ihn an. Ivar fühlte, wie ihn Hände zart an den Wangen festhielten und streichelten. "Bitte, lass uns diesen einen Tag genießen!" Nickend gab er nach und betete zu allen Göttern die es gab, dass seinem Liebsten nichts passieren würde. "Möchtest du uns hinbringen oder soll ich?", freudig aufgeregt, strahlte Torae förmlich. „Ich…ich kann es ja mal versuchen.“ Fest drückte er Torae an sich und wünschte sich nichts sehnlicher als an den Ort zu gelangen, wo sie sicher sein konnten. Und wie der Magier es ihm prophezeit hatte, befanden sie sich im selben Augenblick in ihrer Welt. "Du bist ein Naturtalent als Zauberer!" Doch sein Liebster sah nicht glücklich aus und er packte Torae an den Armen. „Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben! Ich muss dir dringend etwas sagen!!“ Verwirrt zuckte er zusammen und spürte einen leichten Schmerz wo Ivar ihn anfasste. "Was ist denn los mit dir? Was hast du?" So lange hatten sich all seine Ängste und Sorgen schon in ihm angestaut, dass die Worte nun wie von alleine seinen Mund verließen. Ivar erzählte von Stephanos erster Drohung, wie er Torae danach gefunden hatte, seinem Traum und der Phiole und dann gestand er ihm alle Sünden die er aus Angst um ihn begangen hatte. Entsetzen stand in Toraes Augen. "Das... das...." Aber da begann schon wieder der Schmerz in seinem Kopf spüren und er konnte das Blut aus seiner Nase langsam laufen fühlen. ~Du hast es nicht anders gewollt!~ Blitze durchzuckten den sonst so ruhigen Himmel ihrer Welt und Stephanos Stimme hallte von allen Seiten her wieder. „Nein, nein, nein!!!“ Ivar fing Torae auf, als der fiel und versuchte ihn irgendwie zu schützen. ~Erst du... dann Torae... und schließlich euer Sohn!!! Du hast euer Urteil gefällt!~ Ein blendender Blitz traf den König und brachte ihn in seinen Palastgarten. "Du Wurm von einem Mensch, du hättest ihn bis an euer Ende an deiner Seite haben können. Stattdessen besiegelst du euer Ende mit Leiden..." Der König war schwer zu Boden gestürzt und sah nun auf zu dem Magier, den er in den letzten Wochen zu hassen gelernt hatte. „Ich sollte dir frei Hand lassen?? Wie könnte ich??“ "Ich bekomme ihn und seine Macht, auch ohne dich!" Blitze zuckten aus Stephanos Händen und durchfuhren den König. "Was für ein König bist du, dass du noch nicht einmal deine Lieben schützen kannst... Selbst dein Vater war stärker!" Sich vor Schmerzen krümmend sackte Ivar noch mehr in sich zusammen. „Niemals!! Niemals werde ich zulassen, dass du ihm was tust!!“ "Zu spät! Die letzten Tropfen flöße ich ihm eigenhändig ein und dann wird er dir in den Tod folgen!" Über seinen zukünftigen Sieg lachend, schossen erneut Blitze aus seinen Fingern. Doch diesmal verfehlten sie Ivar. Torae hatte seine gesamte Kraft zusammen genommen und war in die Realität zurückgekehrt. Gerade noch rechtzeitig hatte er völlig entkräftet den Garten erreicht und sich schützend vor seinen Liebsten gestellt. „Torae!!!“ Mit letzter Kraft fing Ivar seinen Liebsten auf, als dieser ihm entgegen stürzte. "Wie herzzerreißend, einer opfert sich für den Anderen!" Der Heiler lief zu Höchstformen auf und begann zu schweben. Schwach lächelte Torae seinen Liebsten an. "Er wird dich nicht bekommen... und mich auch nicht!" „Es tut mir so leid. Es tut mir so leid.“ Trotz Toraes Worten war Ivar sich sicher, dass ihr letzter Moment gekommen war. „Ich liebe dich, vergiss das nicht.“ Zart küsste der Magier ihn noch einmal. "Ich werde es nicht vergessen, niemals!" Dann stand er auf und fing die nächste Ladung Blitze ab. Stephano konnte gar nicht aufhören zu lachen. "Erzähl mir nicht, du willst mich aufhalten, Torae... Gerot... Serian.... und wie du in deinen Leben genannt wurdest. Du bist schwach geworden. Du hast dich einem Menschen geschenkt!" Jeder Atemzug schmerzte ihn, doch Ivar konnte seine Augen nicht von Torae abwenden, er wirkte noch um weiten göttlicher, wie er da mit strammem Rücken vor ihm stand. "Nein, ich werde dich nicht aufhalten!" Den nächsten Angriff sog der Magier in sich hinein und atmete dabei auf, als hätte er nach einer Wüstendurchwanderung das erste Mal wieder Wasser erhalten. "Ich habe es das letzte Mal versäumt... denn dieses Mal werde ich dich gänzlich vernichten!" Dann schickte er den Angriff auf Stephano zurück. Zu ihrem Leidwesen, verlief er ins Leere. „Narr!!“, schleuderte der dunkle Magier ihm entgegen. „Schon beim letzten Mal warst du dazu nicht in der Lage, wie willst du es heute schaffen, wo ich stärker bin als je zuvor und du in so jämmerlichem Zustand!??“ Torae schrie, als er jetzt von dem Heiler getroffen wurde und spürte, wie ihm alles entzogen wurde. Ächzend lag er danach auf dem Boden. "Ich bin nicht mehr allein!" Torae dachte dabei an seinen Sohn und seinen Liebsten. "Ich habe einen Grund dich zu besiegen!" Stephanos Lachen verriet den Wahnsinn, der in ihm herrschte. „Der Umgang mit den Sterblichen hat dir den Geist getrübt, als ob da irgendwas ändern würde!!“ Schmerzlich wand Torae den Blick ab. Niemand konnte vermutlich wissen, wie schmerzhaft es wirklich war. Wenn man mit einer Familie Leben durfte, aber nach dem Tod nicht mit ihnen ging, sondern auf der Welt verweilen musste. „Ja, es ändert vieles!“ Der Weißhaarige begann zu leuchten. „Ich gebe die Unsterblichkeit meiner Seele her... Denn ich habe das größte Glück erleben dürfen, dass es gibt... und das habe ich den Sterblichen zu verdanken. Denn niemand ist mir je so nahe gewesen, als Ivar!“ Der Blick seines Liebsten lag sanft und voller Liebe auf ihm, doch Stephano zeigte sich unbeeindruckt. „Du gibst dich also geschlagen??“ Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen stand Torae wieder auf. "Nein! Ich werde kämpfen für das, was mir geschenkt wurde!" „Du bist nichts weiter als ein törichtes Kind!! Ich werde dir zeigen, mit wem du dich angelegt hast!!“ Der gewaltigste aller Blitze fuhr nun auf Torae nieder. Ihm blieb nichts anderes übrig, als dafür zu sorgen, dass Ivar nichts abbekam, denn da Stephano ihm alle Magie entzogen hatte, war er nicht in der Lage einen Gegenangriff zu starten. "Ich weiß, mit wem ich mich angelegt habe und ich würde es unter diesen Umständen immer wieder tun!" „Das ist dein Untergang!!!“ Immer wieder traf den Weißhaarigen jetzt seine eigene Macht, gebündelt mit der schlechten Energie von Stephano. Entschuldigend, sah er während dessen zu Ivar. "Ich wusste, was in der Phiole war..." Grüne Augen weiteten sich entsetzt. „Was?… Was redest du da??“ Wie damals, als Torae sich vor Ivar vesteckt hatte, rollte eine kleine Träne aus seinem Augenwinkel und diese wurde sofort zu einem Diamanten. Dann traf ihn wieder eine Attacke, noch bevor er seinem Liebsten erzählen konnte, wann er gespürt und gewusst hatte, dass etwas nicht richtig war. "Wie schön, dass du mir freiwillig in dein Verderben gefolgt bist!" Doch bevor der Heiler seinen schrecklichsten Angriff starten konnte, blieb der Magier leblos auf der Erde liegen. Mit vor Entsetzen verzogener Miene kroch Ivar zu ihm. „Nein, Torae! Nein!“ Hoch oben im Schloss hatte sich Leander zu einem Fenster transportiert und alles beobachtet, er spürte, dass sein Vater ihn brauchte und war so immer bei ihm. Gleichzeitig mit Torae war ihm ein sternenklarer Kristall über die Wange gerollt. "Tja, da ist gerade deine Hochzeit gestorben...", lachte Stephano herablassend. "Wie schade, das Spektakel hätte ich mir nur zu gern angesehen. Wie sie ihn verspottet hätten!" Mit einer lässigen Handbewegung, fegte er Ivar einige Meter von dem Weißhaarigen fort. Die Knochen in dem einfachen Menschenkörper brachen und Ivar hatte schwer zu kämpfen sich nur aufzurichten, doch er wollte zu Torae zurück und wenn es nur dafür war neben ihm zu sterben. Ein gleißendes Licht ging von dem toten Körper aus und blendete jeden und alles im Park und an den Fenstern. In diesem Licht bildete sich eine schwebende Blase. Torae war ihn ihr, splitter nackt und zusammengerollt wie ein Kind im Mutterleib, kurz vor der Geburt. "Was... was ist das? Das kann nicht sein, er ist sterblich!", schrie Stephano und Ivar hörte ein vergnügtes kindliches Lachen neben sich. Leander war jetzt neben ihm erschienen und zeigte zu Torae. "Da... Da..." „Le… Leander.“ Schwerfällig zog Ivar seinen Sohn zu sich, um ihn zu schützen doch seine Augen waren wie die seines Sohnes auf die leuchtende Erscheinung Toraes gerichtet. "Ich habe dir doch gesagt, ich gebe nicht auf!", hörten sie nun die Stimme des Magiers von allen Seiten her, warm hallend. Noch einmal wurde das Licht heller, bevor es verschwand und Torae in seinen schwarz / grünen Gewändern, in denen er sich so wohl fühlte, wieder schützend vor Ivar und seinem Sohn stand. Sein Gegner schien tatsächlich schockiert über diese Erscheinung. „Was hast du getan??!“ "Wie ich bereits sagte. Ich habe einen Grund zu leben..." Torae schenkte seiner Familie einen zärtlichen Blick. "...und für Ivar und Leander habe ich die Unsterblichkeit eintauschen können! Auch wenn ich dafür zuerst sterben musste..." „Und du wirst es noch einmal tun!!“ Mit einem wahnsinnigen Schrei schleuderte er Torae seine bis jetzt stärkste Attacke entgegen. Das entlockte dem Weißhaarigen aber nur eine kleine Handbewegung und die tödliche Magie verlief ins Leere. "Ja, das werde ich... Aber nicht jetzt und nicht hier!" Wut und Frustration vermischten sich nun in Stephano, als er Torae immer und immer wieder angriff. „Du kannst mich nicht besiegen!!“ "Noch nicht, da magst du Recht haben!" Langsam und bestimmt trat der Weißhaarige immer weiter auf den Heiler zu. Und der schien tatsächlich zurückweichen zu wollen. „Du… Du hast mir nichts entgegen zu setzten!!!“ "Macht die du zu mir gekommen... Kraft die einst mit mir vereint... Komm zurück, bist hier willkommen... denn nur wir sind immer vereint!" Lächelnd sprach Torae diese Worte und tippte Stephano sanft auf die Stirn. Nebel bildete sich um die Körper und verdichtete sich fast, wie zu einer leuchtenden Schnur, welche um den Weißhaarigen flog. Der dunkle Magier verfiel in Panik, als er spürte, wie Toraes Magie ihn verließ. „Nein!!!“ In einer letzten Verzweiflungstat schleuderte Stephano noch einmal einen Blitz, doch diesmal zielte er nicht auf Torae. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah der Weißhaarige dem Blitz nach. Seine Kraft kehrte gerade erst in ihn zurück und solang dieser Akt noch nicht abgeschlossen war, konnte er nichts außer zuzusehen. Doch er konnte nicht zulassen, dass der Heiler seinen Liebsten etwas antat. So brachte er sich auf magische Weise und noch völlig unkoordiniert in die 'Schusslinie'. Mit einem lauten Knall versank dann seine restliche Magie in ihm und Blut tropfte an seinem Arm herunter. "Du bist zu weit gegangen!" Schreiend wich Stephano zurück, unwillig erneut gegen den Weißhaarigen zu verlieren. „Du weist bestimmt noch... Als ich Serian war... Was damals galt, ist heute nicht verändert... Ich töte äußerst ungern und du hast mir mehr als einmal das Leben gerettet, vor nicht all zu langer Zeit. Aber ich kann das Böse, was du in deinem Leben aufgesogen hast um die Menschen und andere Wesen zu retten, nicht sicher genug verschließen... Deshalb bitte ich dich Stephano... Verzeih mir!" Torae sandte einen ernsten Blick zu Ivar. "Halt Leander die Augen zu!" Schwerfällig hob der König seine Hand zum Gesicht seines Sohnes und drückte ihn an sich, worüber der kräftig protestierte. Jetzt war es an Torae seine Kraft und sein Können zu zeigen. Mit einer trauernden Miene schickte er eine alles zerstörende Flamme auf Stephano zu. Es war fast die selbe Flamme wie damals am See, als er Ivar vor den Soldaten geschützt hatte. "Verzeih mir!", wiederholte er und sah, wie der Heiler nicht nur in Flammen aufging, sondern auch als Asche zurück auf die Erde rieselte. Ein warmer, flüsternder Wind strich danach durch die Haare des Magiers. "Danke... Du hast mich erlöst!" Sich seinen verletzten Arm halten, kam Torae zurück zu Ivar und Leander. "Wie geht es dir?" Trübe grüne Augen sahen ihn an. „Torae…“ Seinen Liebsten wohl auf zu sehen, nahm Ivar mit und er gab eine Mischung aus einem Schluchze und einem Lachen von sich. "Sch... Du hast Schmerzen!" Zärtlich strich der Magier über die Wange des Königs. Dann ließ er seine Hände über seinen Körper gleiten, welchen ein Leuchten folgte und Ivar konnte spüren, wie seine Brüche verheilten. Der Schmerz war so erdrückend gewesen, dass Ivar das Gefühl hatte erst jetzt wieder richtig aufatmen zu können. Unterdessen hatte Leander sich aus den Armen seines Vaters losmachen können und strampelte nun lachend und so um Aufmerksamkeit bittend. "Mein kleiner Schatz!", bekam er diese schließlich und Torae setzte sich zu ihnen auf die Erde und nahm ihn in den Arm. "Du bist ein Held!" Dann küsste er ihn auf die Stirn. Ivar fühlte sich noch etwas taub und hatte so ein bisschen Mühe sich aufzurichten und seine Liebsten in die Arme zu nehmen. „Es ist jetzt vorbei, ja?“ "Ja! Er ist tot... Stephano kommt nicht zurück!" Leidenschaftlich legte Torae seine Lippen auf die von Ivar. "Du bist auch ein Held!" „Unsinn, ich hab uns das doch alles eingebrockt.“ Beschämt legte Ivar seine Stirn gegen Toraes Schulter. "Nein!" Noch einmal küsste Torae ihn. "Ich hätte es früher bemerken müssen... und du hast mir die größte Liebeserklärung gemacht, die es gibt! Dafür danke ich dir!" Der König hob den Kopf und sah in unschlüssig an. „Hab ich?“ Der Magier legte seinen Kopf auf Ivars Schulter. "Du hast doch nichts gesagt um mich zu beschützen, hab ich Recht?!" Der Braunhaarige biss sich auf die Lippen. „Ich hatte Angst er könnte…“ "...mich töten?" Toraes Finger legten sich zärtlich an sein Kinn und hoben seinen Kopf an. "Wolltest du das sagen?" Ivar erzitterte. „Das konnte ich doch nicht passieren lassen.“ Das Lächeln in seinem Gesicht wirkte schräg und erzwungen. „Sehen wir es ein Leander und ich sind ohne dich aufgeschmissen.“ Das Lächeln in des Magiers Gesicht wich einem Strahlen und er hoffte mit seinen nun folgenden Worten seinen Liebsten aufzubauen. "Ich an deiner Stelle hätte genau so gehandelt! Außerdem hab ich doch weiter gefrühstückt, auch mit Zaubertrank... Und ohne Leander wären wir beide nicht mehr hier... Vielleicht niemand mehr..." Grüne Augen trafen eine kleine Version von Toraes. „So? Was hast du denn alles angestellt, während ich geistig etwas abwesend war?“ Der Magier hob seinen Sohn an und versteckte sich etwas hinter dem kleinen Körper. "Ich habe von Papa Zauberkraft und als ich spürte, dass es schlecht um ihn stand, hab ich sie ihm zurück gegeben!", sprach er in verspielt kindlicher Stimme. „Du kleiner Schlingel du!“ Ivar kitzelte den kleinen Babybauch. „Dabei sollst du doch um Erlaubnis fragen, wenn du Magie benutzen willst, aber zur Feier des Tages bekommst du nur bist zu deinem 18ten Geburtstag Hausarrest.“ Torae begann herzlich zu lachen und Leander zu weinen. „Oh! Nicht weinen Schatz, Dada macht nur Witze!“ Mit großen und tränenvollen Augen sah sein Sohn zu ihm auf, als könne er das nicht glauben. Ivar nahm ihn in den Arm und knuddelte ihn. „Jetzt wein doch nicht mehr, ich habs nicht böse gemeint!“ Wie fast drei Wochen zuvor, legte der kleine Prinz wieder eine Arme um seinen Vater. Und zu Ivars Glück hatte er sich auch wieder beruhigt und so streichelte er lächelnd den kleinen Rücken. „Ist erschreckend, wie viel er schon versteht.“ Ein bisschen müde lehnte sich Torae an seiner Schulter. "Er ist eben doch zur Hälfte von mir... und Magie lässt ihn alles schneller lernen..." Zart küsste er seinen Verlobten auf die Stirn. „Bett?“ "Ja, bitte!" Ein bisschen verärgert sah der Weißhaarige auf die Wachen, welche sich langsam zum Ort des Geschehens schlichen und seufzte. "Ich hab wohl doch mehr Arbeit vor mir, als ich dachte!" Sidonie und Hogarth hätten Ivar bestimmt unterstützt, als er Stephano allein gegenüber stand. Aber sie waren zurzeit bei Grid im Magierdorf und haben von allem nichts mitbekommen. „Wie?“ Ivar konnte die Wachen nicht sehen und verstand so Toraes Worte nicht. „Du hattest dir doch frei genommen.“ "Heute... ja... Aber..." Wütend und langsam mit Schmerzen im Arm, stand er auf. "Ab morgen früh, werde ich deinen Soldaten zeigen, was es heißt, die Leibwache des Königs zu sein!" „Hö?“ Erst jetzt drehte der König sich um und sah seine Leibgarde an gekrochen kommen. „Na dann mal viel Glück.“ "Komm, lass uns schlafen gehen, den brauch ich dringend!" Lächelnd hielt Torae seinem Liebsten die Hand hin. „Wundervolle Idee und unseren freien Tag holen wir nach.“ Lächelnd ergriff er Toraes Hand. In ihren Gemächern, legte der Magier seinen Sohn in das Babybett. "Du braucht jetzt bestimmt auch ganz viel Schlaf!" Ivar lag bereits auf dem Bett und klopfte auf den Platz neben sich. „Komm her.“ Keck zuckte seine Augenbraue hoch und runter, dann begann Torae sich schon auf den Weg zum Bett auszuziehen. "Du musst dich noch ein paar Minuten gedulden!" „Dabei bin ich so ungeduldig.“ Nur noch in der Hose vor dem Bett stehend, betrachtete Torae seine Wunde am Arm und begann sie zu verarzten. "Ich bin jetzt wirklich sterblich!", lächelte er verträumt. Ivar runzelte die Stirn, als er sich die Verletzung genauer betrachtete. „Und das ist gut?“ "Ja...", hauchte Torae. "Ich darf dich auf deinem letzten Weg begleiten und muss nicht mehr allein zurückbleiben!" Ivars Hände suchten nach ihm und zogen ihn an sich. „Und was wir das Federvieh dazu sagen?“ "Sie hat sich schon von Anbeginn der Zeit für mich gewünscht, dass ich einen Weg gehen kann..." Schnell griff Torae noch nach dem Verband auf dem Nachttisch. Ivar nahm ihm den Stoff ab, „Lass mich.“ "Danke!" Lächelnd küsste der Magier ihn und hielt dann seine Schulter bereit. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals wirklich verletzt gewesen zu sein. Auch nicht, bevor ich in die Höhle fiel..." Mit einem spitzbübischen Lächeln verarztete sein König ihn. „Dabei kann ich mir gut vorstellen, dass du als Kind ziemlich wild warst.“ "Mein Vater hat das immer verhindert!", traurig wandte der künftige Mitregent den Kopf ab. Wie als Entschuldigung, dass er böse Erinnerungen geweckt hatte, küsste Ivar sein Ohr. „Leander wird es anders gehen“ Ein glitzern trat in die Augen des Weißhaarigen und er lehnte sich glücklich an. "Ja... Er soll die schönste Kindheit bekommen, die es jemals gab!" Ivar ließ sich zurück aufs Bett fallen und zog Torae auf sich. „Das wird er, das verspreche ich dir.“ "Heißt das, wir können uns jetzt endlich auf unsere Hochzeit freuen?" Es war das erste Mal, dass Torae von sich aus und tatsächlich glücklich davon sprach und er freute sich wirklich. Zart küsste sein König ihn. „Ja, genau das heißt es!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)