Die namenlose Königin von Lottie (Szenen aus dem Leben einer Herrscherin) ================================================================================ Kapitel 1: Die Königin von Saba ------------------------------- 1. Kapitel: Die Königin von Saba Regungslos beobachtete die junge Frau, die im Grunde kaum mehr als ein Mädchen war, die Rauchfäden, die aus dem Weihrauchfass aufstiegen. Ein schmales Lächeln umspielte dabei ihre Lippen. Der Weihrauch. Grundlage von Sabas Reichtum, die Handelsgrundalge des Königreiches. Für sie allerdings ... für sie hatte der Weihrauch eine ganz andere, viel tiefere Bedeutung. Immer, wenn sie Ängste und Kummer quälten, immer wenn sie etwas belastete, dann zündete sie etwas von den kostbaren Handelsgut in ihrem Zimmer an, ließ ihre Sorgen im süßlichen Rauch ersticken und verlor sich in den eleganten, tänzelnden Bewegungen des Aufsteigenden Rauches. Schon seit sie klein war, war dies ihr kleines persönliches Ritual, welches ihr immer wieder zu einem Lächeln verhalf. Und auch jetzt, in der wohl schwärzesten Stunde ihres jungen Lebens trugen die sich dem Himmel empor streckenden Rauchschwaden den Kummer der jungen Schönheit mit sich hinauf. So zierte ein mildes Lächeln die rosigen Lippen, als eine junge Frau, in die einfachen Gewänder einer Dienerin gehüllt, in das Zimmer stolperte und die am Boden kniende Frau mit besorgten Blick ansah. “König Talab, Herrin!” stieß sie aus, ließ sich hektisch neben der noch immer lächelnden Frau fallen und versuchte vergeblich ihren Blick einzufangen “Sein Zustand verschlechtert sich immer weiter. Die Ärzte sagen, er wird das Aufsteigen Almaqas nicht mehr erleben.” Der Blick der angesprochenen wanderte zu dem prächtigen Fenster, das wie alles im Palast Maribs pompös, funkelnd und herrlich verziert war. Der Himmel dahinter färbte sich bereits rot, nicht mehr lange und Schams würde Almaqa weichen. Der Tod des Königs stand also kurz bevor. Überraschend kam es für sie allerdings nicht. Sie war wohl die einzige in ganz Saba, die König Talab bereits aufgegeben hatte, als er schwer verwundet von einem Jagdunfall in den Palast gebracht worden war. Sie hatte es gespürt, als sie seine Blutstropfen auf dem Marmor der prächtigen Empfangshalle des Palastes gesehen hatte, hatte gewusst, dass der heutige Tag ein Tag der Trauer für ganz Saba werden würde. Und wie so oft in ihrem Leben hatte ihre Eingebung sie nicht getäuscht. “Hat er gesprochen?” fragte sie daher mit einer Art gefassten Ernstes, welcher ihrem kindlichen Antlitz nicht gerecht werden wollte. “Ja, Herrin. Er verlangt nach Euch” Der Weihrauch war verbrannt, die letzte Rauchsäule schwang sich in einem grazilen Schlangentanz in den Himmel empor und schien sich plötzlich in Nichts aufzulösen. Wehmut mischte sich in den Blick der jungen Frau. Für einen kurzen Augenblick mochte sich ihr Kummer dem Rauch gleich von der Erde losgelöst haben, emporgeschwebt sein und sie unbeschwert - und doch ständig von neuen Gefahren und Sorgen bedroht - auf der Erde zurückgelassen haben. Nun aber waren sie zurückgekehrt, hatten sich auf sie gestürzt wie ein Raubvogel es bei seiner Beute tat. Für lange Zeit verharrten die dunklen Augen der Herrin an der Stelle, an der der Rauch verschwunden war, dann blickte sie zu der Dienerin. “Bring mich zu ihm ... Bring mich zu meinem Vater!” verlangte sie nun mit spröder Stimme, die von unterdrückter Trauer sprach. “Du ähnelst deiner Mutter von Tag zu Tag mehr. Ich verfluche den Tag, an dem sie von uns ging...” Talabs Stimme klang erschreckend heiser, war kaum mehr als ein Flüstern, leiser als der Wind in der großen Wüste, der Reisende mit seiner Heimtücke so oft in den Tod geführt hatte. Nur Talab, ihn würde er nicht in den Tod führen. Sein Ableben hatte der König von Saba seiner eigenen Dummheit zu verantworten. “Das hoffe ich doch wohl nicht” antwortete seine Tochter leise, mit einer Sanftheit in der Stimme, die man ihr noch wenige Augenblicke zuvor wohl kaum zugetraut hätte. “In den Straßen wird ohnehin schon zu viel über mich geredet...” “Man sagt dir einen Eselsfuß nach, wenn ich richtig informiert bin” “Man sagt mir vieles nach, Vater, und noch vieles mehr wird man in Zukunft mit meinem Namen verbinden” Schweigen legte sich über Vater und Tochter. Schweigen, in dem beide sich bewusst wurden, welch absurde Themen das Gespräch beinhaltete, welches ihr letztes sein sollte. Doch zu anderen Worten, Worten die alles beenden sollten fand keiner von ihnen die Kraft. Das, was wichtig war und was zählte, was beidem auf dem Herzen brannte, das fanden sie sowieso im Blick des Anderen. Blicke voller Liebe und Zuneigung, Blicke mit dem versprechen, einander niemals zu vergessen. Blicke, die von Ungewissheit und Angst sprachen. “Man wird mit dir dieses Land und sein Volk verbinden” sprach der König schließlich leise und blickte die Frau ernst an. “Ich soll den Thron besteigen?” ungläubig starrte sie ihn an, strich sich abwesend eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht, welches goldener und heller zu leuchten schien, als jeder Schatz im königlichen Palast. Dieses helle Haar hatte keiner der Ärzte, ebenso keiner der Gelehrten des Königs jeweils erklären können. Man sprach es dem Erbe ihrer Mutter zu, einer hellhäutigen Schönheit aus einem fernen Land. “Ich bin eine Frau!” erklärte die Blonde fest und in einem Tonfall, als sei ihr Vater verrückt geworden. “Ich ziehe dich nun schon seit fast 18 Jahren groß, ich bin mir dessen vollkommen bewusst, mein Abendstern” kam die sanfte, wenn auch schwache Erwiderung. “Du bist mein einziges Kind, wer außer dir soll mein Volk denn sonst führen?” “Eine Frau soll den Thron besteigen?! Ich bitte euch! Was versteht eine Frau schon von den wichtigen Dingen?! Abgesehen von der Schönheitspflege und der Erziehung von Kindern gibt es doch rein gar nichts, was sie beherrschen! Folgt ihr, und ihr liefert Saba dem Untergang aus. Wenn ihr aber mir folgt, so verspreche ich euch, Saba in eine glorreiche Zukunft zu führen. Entscheidet euch für sie und den Untergang Sabas oder für mich und den Segen der Götter!” Begeisterte Rufe drangen dem Redner auf dem Marktplatz entgegen. Jubel breitete sich unter den Zuhörern wie ein Feuer aus. “Lang lebe der Berater des Königs! Lang lebe Itamra! Möge in ihm die Weisheit des großen Königs Talabs fortbestehen!“ Monate waren inzwischen seit dem Tod des Königs vergangen. Monate, die am Ansehen und Wohlstand Sabas gezehrt hatten. Das Land war geteilt worden. Auf der einen Seite herrschte die rechtmäßige Thronerbin, die Tochter des großen Talabs, auf der anderen Seite stand Itamra, der ehemalige Berater des Königs, der sich nun selbst zum König aufgeschwungen hatte. Das Volk litt unter dieser Zweiteilung. Während Itamra über den nördlichen Bereich des Landes herrschte, regierte seine Konkurrentin über den Osten. Es war ein trauriges Bild, welches sich bot, wenn zwei Menschen aufeinander trafen, die jeweils einem anderen Herrscher unterstanden. Feindselige Blicke wurden ausgetauscht, oft sogar Beleidigungen wo früher Wohlsinnen und oft sogar Freundschaft geherrscht hatte. Auch der Handel litt unter der Teilung des Landes. Der ehemalige Reichtum Sabas schien mit einem mal bedroht. “Es geht so nicht weiter!” rief die junge Königin verärgert aus, als sie eines Tages nach einer Besprechung mit den Weisen des Landes in ihre Gemächer stürmte. Ihre junge Dienerin, eine Sklavin, die ihr Vater ihr vor einigen Jahren geschenkt hatte, blickte erschrocken auf. “Herrin..?” “Saba leidet unter dem Starrsinn dieses Mannes. Wo ist der Weitblick und die Weisheit, die er von meinem Vater kennen muss? Das Land verarmt und er hat nichts besseres zu tun, als sich persönlich zu bereichern.” “Man erzählt sich, sein Volk würde unter Hunger und der Willkür seines Herrschers leiden” warf die Sklavin zögerlich ein. “Nicht sein Volk, unser Volk. Es gibt weder mein noch sein Volk. Alle Menschen in Saba gehören ein und demselben Volk an. Aber die Menschen scheinen es zu vergessen. Es herrscht Feindseiligkeit, wo sie nicht sein sollte. Wenn die Menschen sich nicht endlich besinnen und wieder das Anerkennen, was sie einst verband, wird Sabas Volk sich selbst zugrunde richten.” Ruhig und gefasst, so wie sie immer auftrat, wirkte die Blonde nun wieder, ihr Blick war fest auf das Fenster gerichtet, auf welches sie nun langsam zutrat. Wer die goldgesprenkelten Augen genauer beobachtete, würde Anzeichen von Schuldgefühlen darin entdecken. Denn diese plagten die junge Königin nun schon seit Tagen. Würde Saba zerstört werden, würde damit gleichsam das Erbe ihres Vaters vernichtet. Saba in seiner jetzigen Situation glich einem Kleinkind, welches mit sich selbst im Streit darüber lag, ob es nun lieber eine Dattel oder einen Apfel essen wollte. Abgelenkt und schwach. Ein perfektes Angriffsziel. Wenn sich nicht bald eine Änderung einstellen würde, würde Saba untergehen. Ob durch das Eigenverschulden des Volkes oder die Eroberung fremder Könige. Doch die Tochter Talabs war nicht gewillt, ihr Volk untergehen zu lassen. Sie würde alles dafür geben, um es aus dieser Misere hinauszuführen. Der Preis war egal. “Lass Itamra eine Nachricht aushändigen. Er soll um mich werben. Ich bin gewillt, seine Frau zu werden. Eine politische Hochzeit, ganz der Tradition entsprechend. Sie soll Saba wieder einen.” Itamra, schon lange von der Schönheit seiner Nebenbuhlerin fasziniert, kam der Nachricht, die ihm übermittelt wurde nach und hielt bereits am nächsten Tag um die Hand der anmutigen Königstochter an, die wie versprochen auf seine Werbung einging. Schon wenige Tage später wurde ein berauschendes Fest gefeiert, der Wein floss in Strömen und auch am Essen wurde nicht gespart. Zum ersten mal nach vielen Monaten lag sich jeder in den Armen und man freute sich über die neue Einigkeit Sabas. Im Königspalast empfing Itamra aber seine schöne Braut, die in die kostbarsten Kleider gehüllt war, die ebenso verführerisch wie edel waren. “Es freut mich, dass du doch noch zur Besinnung gekommen bist und deinen Platz unter mir anerkannt hast” raunte der von seinem Sieg berauchte Bräutigam beim Festessens in das Ohr seiner Braut, wobei ein selbstsicheres Grinsen seine Züge entstellte. Seine Braut aber schenkte ihm bloß ein Lächeln, welches von einem nachsichtigen Blick begleitet wurde. “Du irrst dich Itamra, ich werde niemals unter dir stehen” erwiderte sie sanft und griff nach einem Kelch, der randvoll mit Wein gefüllt war. “Du glaubst doch nicht, dass du als verheiratete Frau noch ein Recht auf den Thron hast? Mit der Einwilligung auf unsere Hochzeit hast du meine Herrschaft legalisiert. Für so töricht hätte ich dich nicht gehalten...” Die junge Königin blickte ihn lange Zeit über den Rand des Kelches an, während sie genüsslich den süßen Wein trank. Er hielt sie also für töricht? Sie, die Tochter des weisen Königs Talab? Wenn er so dachte war er es, der ein Narr war. Und das, obwohl sie ihn früher für einen Mann voll von Weisheit gehalten hatte, immerhin war er stets an der Seite ihres Vaters gewesen. Aber Itamra schien sich wohl als fauler und nichtsnutziger Schüler erwiesen zu haben. Und dennoch wollte die Blonde einen letzten Versuch wagen, um herauszufinden, ob ihr Ehemann nicht vielleicht doch würdig genug war, um Saba zu regieren. “Sage mir, Itamra...was ist das? Wer es besitzt, hat Grund sich zu beklagen, und wem es fehlt, der ist gesund. Wer es verschweigt, vermag uns viel zu sagen, und wer es sagt, der hält stets seinen Mund. Der Geizige vermag es fortzuschenken; der üppige Verschwender knappt sich's ab. Wer niemals denkt, wird immer daran denken, und jeder nimmt es mit sich in das Grab. Du solltest die Antwort kennen, denn sie ist das, was jeder von uns am Ende ist. Und du, mein lieber Itamra, wirst es wohl schneller sein, als du denkst.“ Im Grunde war es ein einfaches Rätsel, auf das bereits manches Kind die Antwort kannte und doch sprach die Antwort von Klugheit, wenn man sie kannte. Klugheit, die die Königstochter schon in jungen Jahren über alles andere gestellt hatte. Itamra aber, der dachte, die junge Königin würde sich über ihn lustig machen, brach verärgert das Fest ab und zog sich mit seiner Braut in die königlichen Gemächer zurück. “Du bist eine Frau! Dir steht es nicht zu, dich über mich lustig zu machen!” rief er wütend aus und stieß sie auf das Lager, welches man für die jungen Eheleute hergerichtet hatte “Als Frau stehst du unter mir.” “Aber natürlich, Itamra” entgegnete sie sanft und wies die verängstigte Sklavin, die in einer Ecke des Raumes kauerte, etwas Wein zu holen. “Als Frau stehe ich unter dir, mein lieber Gemahl” In diesem Satz schwang ein gewisser Hohn mit, den der Angesprochene jedoch nicht heraushörte. Er hörte schon längst nur noch das, was er auch hören wollte. Der Alkohol, den er an diesem Abend reichlich zugesagt hatte, hatte dafür gesorgt. Und so lächelte der König Sabas nun zufrieden, seine Frau dabei beobachtend, wie sie etwas von dem gebrachten Wein in einen Kelch füllte. “Hier, Itamra, trink. Trink auf seinen Sieg über mich, deine Frau und auf deine Herrschaft über Saba. Ewig möge sie währen!” In fast schon demütiger Haltung bekam der König den Kelch gereicht und wie ein gieriges kleines Kind leerte er nun den Kelch. Wohlgefällig blickte Itamra auf seine Frau, die auf dem Boden vor ihm kniete und sie aus diesen Augen, die wie Sterne zu funkeln schienen, anblickte. Sinnlich wirkte ihr Blick, genau wie ihre ganze Haltung, ein Anblick, der Itamra gefiel. Nun hatte er alles erreicht. Vom einfachen Berater war er zum König selbst emporgestiegen, er regierte nun über eines der reichsten Länder des Orients und noch dazu gehörte die schönste Frau des Orients nun ihm. Selbstgefällig grinste der König und beschloss, auf sich selbst anzustoßen. Barsch befahl er seiner Frau seinen Kelch erneut zu füllen. Viele Stunden und gefüllte Kelche später, fiel er erschöpft auf sein Lager und schlief ein. Mit einem hauchzarten Lächeln beugte sich seine Frau über ihn, das seidige Haar fiel dabei wie ein Schleier vor ihre Züge. Itamra hatte versagt. Sie hatte ihn in seiner Weisheit geprüft und er hatte diese Prüfung nicht bestanden. Und ein König ohne Weisheit wollte sie an ihrer Seite nicht dulden. Denn ein König, der sich nicht von seiner Weisheit führen ließ, war genau das, worauf sie mit ihrem Rätsel hinaus wollte: nichts. Und auch Itamra sollte nicht mehr sein... Der nächste Tag hätte ein erneuter Tag der Trauer für das Volk Sabas werden sollen, jedoch wollte sich keine wirkliche Trauer einstellen. Itamra war gestorben, diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den Straßen Maribs. Er sollte in seiner Hochzeitsnacht seine Reise zu den Göttern angetreten haben. Natürlich spekulierte niemand darüber, wer Schuld am Ableben des tyrannischen Königs war. Die Königin, so hieß es, habe ihm den Kopf abgeschlagen. Sie habe ihn vergiftet, behaupteten die anderen. Wieder andere beharrten darauf ein einfacher Stich ins Herz hätte Itamra getötet und leisere aber durchaus phantasievollere Stimmen flüsterten hinter vorgehaltener Hand, die weiße Seide des königlichen Lagers hätte sich rot gefärbt, von dem Blut, was vergossen wurde, nachdem die Königin ihm die Kehle aufgeschnitten habe. Von diesen Gerüchten getrieben, stürmten die Weisen des Landes an diesem Morgen in die Gemächer der Königin. Die Nacht, so schien es, schien diese hier verbracht zu haben. Nun stand sie mit dem Rücken zu den Eintretenden am Fenster, ein Vogelpärchen, welches in einer Baumkrone des malerischen Palastgartens sein Nest gebaut hatte, verträumt beobachtend. “Ihr habt Itemara umgebracht!” rief einer von ihnen, mehr verwundert als verärgert. “Ja...hiermit... Wenn man den Leuten glaubt soll ich damit ein wahres Blutbad angerichtet haben” Die Bewegung, mit welcher die junge Herrscherin einem der Männer nun einen Dolch reichte, hatte beinahe etwas traumwandlerisches an sich und passte in ihrer Schlichtheit kaum zu den wertvollen Gut, welches nun überreicht wurde. Ein Dolch, dessen Griff vergoldet war, und mit duzenden Ornamenten und blutrot glitzernden Rubinen liebevoll verziert worden war. Blutrot war auch die scharfe Klinge. Geschockt blickten die Weisen erst die Klinge, dann ihre Herrin an. “Dann ist es also wahr...” flüsterte einer von ihnen leise, nahm die Klinge entgegen, als wäre sie giftig. “Itamra hat sich als unwürdig erwiesen. Sowohl als Regent, als auch als Mann an meiner Seite. Saba wird ihm nicht nachtrauern und schon bald werden er und meine Tat vergessen sein.” erklärte die blonde Königin ruhig und wandte sich nun lächelnd zu ihnen “Sein Handeln wäre schlimmer geworden. Saba wäre untergegangen. Ich habe es vor mir gesehen. Es gab keinen anderen Weg. Wären die Klagen des Volkes des Nachts nicht bis in mein Schlafgemach gedrungen, so hätte ich vielleicht anders gehandelt.” In diesem Augenblick fielen die Weisen Sabas in einer einheitlichen Bewegung auf die Knie und senkten den Blick. “Wahrlich” gaben sie leise von sich, ihre Stimmen bebten vor Ergriffenheit. Um das Volk Sabas zu retten hatte die Königin ihre eigene Seele mit Blut befleckt. “Ihr seid der Herrschaft am würdigsten” ==================================================== Marib: Die Hauptstadt Sabas. Almaqa: Eine weibliche Mondgottheit, die die Sabäer verehrten. Das Zeichen eines Stierkopfes (mit seinen Sichelförmigen Hörnen, die an einen Halbmind erinnern) war daher ein oft gesehenes Zeichen im alten Saba. Später wurde sie zum Beinamen der Königin. Schams: Der männliche Sonnengott der Sabäer. Er fand bei der Königin nicht so große Verehrung wie Almaqa. Des weiteren beteten die Sabäer noch zu Attar, der Gottheit des Planeten Venus, vermutlich ein Zwitterwesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)