Der Himmel zwischen uns. von SongToMyself (Marcus Flint x Katie Bell || Abgeschlossen!) ================================================================================ Kapitel 2: "In Selbstmitleid ertrinken" --------------------------------------- 29. Oktober Hogwarts Die Wochen bis zu Halloween waren wie im Flug vergangen. Katie wusste nicht, wie sie das alles überstanden hatte. Vor allem die täglichen Auseinandersetzungen mit der Slytherin Jane zerrten immer an ihren Kräften und versetzten sie in eine äußerst miese Stimmung, die sie immer an Leuten ausließ, die doch nichts dafür konnten. Sie war nur erleichtert, dass sie es in diesen Wochen geschafft hatte, Marcus Flint so wenig wie möglich unter die Augen zu treten. Seit dieser Sache in der Bibliothek, als er wieder einmal bewiesen hatte, wie sehr er sie doch hasste und verachtete, versuchte Katie ihm aus dem Weg zu gehen. Sie hatte schon selbst das Gefühl, vollkommen nutzlos zu sein, da musste sie es nicht auch noch von dem anderen zu hören bekommen. Gerade wegen den vielen unerfreulichen Geschehnissen der letzten Zeit versetzte sie der heutige Ausflug nach Hogsmeade in Hochstimmung, was vor allem Leanne erleichtert aufatmen ließ. Die schwarzhaarige hoffte inständig, dass der Ausflug ihre Freundin auf andere Gedanken bringen würde, oder wenn das nicht ging, wenigstens ihr gereiztes Gemüt kühlte. Nach dem Frühstück in der Großen Halle hatten sich die beiden Freundinnen nun in der Warteschlange vor dem Schlossportal angereiht. Bevor sie das Schloss verlassen durften, überprüfte Mr. Filch, der Hausmeister von Hogwarts, wie immer ob man ihnen überhaupt erlaubt hatte, auszugehen. Katie und Leanne konnten jedoch ohne weitere Probleme passieren und traten nun hinaus in den kalten Wind, der an diesem Oktobermorgen über die Ländereien wehte. Als die beiden Gryffindor an den zwei Dementoren vorbei mussten, die den Eingang bewachten, schien es Katie, als ob die Temperatur um einige weitere Grade gefallen sei. Sie war froh, als sie aus der Reichweite dieser schrecklichen Kreaturen war und konnte sich nun ungehindert auf den Tag in Hogsmeade freuen. In dem kleinen Dorf wimmelte es nur so von anderen Hogwarts-Schülern. Zuerst begaben sich die Mädchen in den Honigtopf, der jedoch so vollgestopft war, dass sie gar nicht erst versuchten, etwas zu kaufen. Bis sie die Theke erreicht hätten, wäre es sicher Abend gewesen. Somit verließen sie das Geschäft mit leeren Händen und beschlossen nun, in die Drei Besen zu gehen, um wenigstens für eine kurze Zeit dem kalten Wind zu entgehen und ihre gefrorenen Gliedmaßen zu wärmen. Als sie das Wirtshaus betraten, machte sich Leanne auf den Weg zur Theke, um dort zwei Butterbier zu holen, während Katie sich auf die Suche nach einem freien Tisch machte. Schließlich wurde sie ganz hinten im Schankraum fündig. Dort stand ein noch nicht besetzter Tisch, direkt bei einem Fenster. Katie ließ sich auf einen der Stühle fallen und machte den Reißverschluss ihrer Jacke ein wenig auf, da es wirklich sehr warm war. Sie konnte Leanne erspähen, die immer noch bei der Theke stand. Auch dort hatte sich eine kleine Schlange gebildet und ihre schwarzhaarige Freundin machte ein sehr ungeduldiges Gesicht. Katie konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Sie war wirklich froh, nicht dort anstehen zu müssen, denn ihre Beine taten weh. Das verwunderte sie zwar ein wenig, denn so viel war sie an diesem Tag auch noch nicht gegangen. Doch eigentlich interessierte sie die Ursache auch nicht besonders und Zeit, darüber nachzudenken hatte sie auch keine, denn in diesem Moment wurde sie angesprochen. Doch es war nicht Leanne, die es endlich geschafft hatte, die Butterbiere zu besorgen, sondern ein großgewachsener Junge mit hellbraunen Haaren und einem Lächeln, das Katie unter tausenden wiedererkennen würde. Oliver Wood, ihr Mitschüler aus Gryffindor und Kapitän der Quidditch-Mannschaft ihres gemeinsamen Hauses war zu ihrem Tisch herübergekommen und zog nun einen Stuhl zu sich heran, um sich auf diesem niederzulassen. „Ich darf doch?“, fragte er, als er ihren starren Blick bemerkte und sie nickte rasch, wobei es ihr endlich gelang damit aufzuhören ihn anzustarren. Doch dazu etwas zu sagen war sie nicht in der Lage. Die Anwesenheit des anderen brachte sie wie immer durcheinander. Sie wusste nicht genau, seit wann der andere so einen Einfluss auf ihr Gefühlsleben und ihre Handlungen hatte, aber jedes Mal wenn sie ihm begegnete, schien es schlimmer zu werden. „Wie geht es dir so? Leanne hat mir von der Sache mit den Dementoren erzählt.“ Katie wurde rot, während sie in Gedanken gerade dabei war, sich äußerst gemeine Beleidigungen für ihre Freundin auszudenken. Sie hatte die schwarzhaarige extra noch gebeten, niemandem etwas von dem Vorfall zu erzählen und was tat sie! Musste es unbedingt gerade dem Menschen weitergeben, von dem sie wusste, dass es Katie am peinlichsten war, wenn er es erfuhr. Seit sie gewisse Gefühle für Oliver empfand, die weit über Freundschaft hinausgingen, hatte Katie immer versucht, im gegenüber die Starke zu spielen. Sie wollte nicht, dass er dachte, sie sei schwach, denn sie wusste, dass der andere charakterschwache Menschen nicht ausstehen konnte. Das hatte er ihr oft genug erklärt. Also hatte sie die Mutige gemimt, um ihn zu beeindrucken und auf sich aufmerksam zu machen. Doch nun hatte sie Angst davor, dass er sie, genau wie Flint, erbärmlich nennen würde und somit brauchte sie ein paar Sekunden, bis sie ihm wieder richtig in die Augen sehen konnte. Doch in ihnen konnte sie keine Verachtung ablesen, sondern nur ehrliche Sorge. Sie konnte es nicht wirklich begreifen … er machte sich tatsächlich sorgen um sie? „Es geht mir gut.“, meinte sie, wobei sie um einen leichten Ton bemüht war. Als sie sein ungläubiges Gesicht sah, setzte sie noch einen leises „Wirklich, mir geht es gut.“ hinterher. „Katie, wenn du irgendwelche Probleme hast, dann-“ Doch sie unterbrach ihn. „Es ist wirklich alles in bester Ordnung, Oliver. Glaub mir doch einfach!“ Sie wusste, dass ihre Stimme gereizt klang, fast schon schrill, doch sie ignorierte es. Die Leute, die sich bei ihren lauten Worten zu ihnen umgewandt hatten, sahen rasch weg, als Katie sie mit ihrem Blick streifte. Schweigen brach aus. Oliver seufzte leise und fuhr sich durch seine hellbraunen Haare. Er schien darüber nachzudenken, was er noch sagen könnte, doch Katie war entschlossen, jeden weiteren Versuch ein Gespräch zu beginnen, im Keim zu ersticken. Sie fürchtete sich davor, dass er es doch noch schaffen könnte, sie dazu zu bringen, ihm ihr Herz auszuschütten. Doch sie konnte es nicht. Er würde sie nicht verstehen, dessen war sie sich sicher. Oliver merkte nun offensichtlich, dass all seine Bemühungen um sonst sein würden, weshalb er sich nun von seinem Platz erhob und sich zum gehen wandte. „Wir sehen uns dann wahrscheinlich beim Festessen.“, meinte er ruhig, auch wenn sie ahnte, dass er eigentlich etwas ganz anderes hatte sagen wollen. Dann verschwand er aus ihrem Sichtfeld. Kaum eine Minute später stieß Leanne zu ihr, in den Händen zwei dampfende Becher Butterbier, die sie auf dem runden Holztisch absetzte. Sie hatte die Szene zwischen ihr und Oliver offensichtlich beobachtet. „Was war denn zwischen euch beiden gerade los?“ Doch Katie schüttelte nur mit einer ausdruckslosen Miene ihren Kopf und nahm einen Schluck von ihrem Butterbier. Als die Weasley-Zwillinge Witze darüber gerissen hatten, dass Sirius Black es schaffen würde, in Hogwarts einzudringen, hatte Katie wie alle anderen im Gemeinschaftsraum gelacht. Keiner hatte auch nur vermutet, dass es tatsächlich geschehen würde. Doch nun lachte keiner mehr, denn aus den Scherzen war ernst geworden. Black war es gelungen, in die Schule zu kommen. Er hatte versucht, in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum zu gelangen, doch die Fette Dame hatte sich geweigert, in hereinzulassen, weshalb er mit einem Messer ihr Bild zerstört hatte. Nun wurde das Schloss nach ihm durchsucht, während alle Schüler in die Große Halle gerufen wurden, damit sie dort übernachten konnten. Auch Katie hatte sich sofort auf den Weg gemacht, hatte dann aber im allgemeinen Durcheinander ihre Freundin Leanne aus den Augen verloren. Nun war sie ein wenig zurückgefallen und lief schweigend hinter einer Gruppe Ravenclaws hinterher, die sich lauthals unterhielten. Sie merkte, wie jemand mit schnellen Schritten zu ihr aufschloss, sah jedoch erst dann auf, als sie auch angesprochen wurde. „Na, Bell, deprimiert weil du dich mit deinem Freund verkracht hast?“ Flint. Dieser Kerl tauchte auch immer dann auf, wenn sie ihn nicht gebrauchen konnte. Und dann musste er sie natürlich auf die Szene in den Drei Besen ansprechen, die sich zwischen ihr und Oliver Wood zugetragen hatte. Sie hatte ihn dort gesehen, als sie das Lokal zusammen mit Leanne verlassen hatte. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass er sie mit einem bösen Kommentar nicht verschonen würde. „Lass mich einfach in Ruhe, Flint. Ich habe wirklich keinerlei Interesse an einem Gespräch mit dir.“ Der Slytherin lachte nur rau, was Katie einen Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Doch der andere verschwand nicht, was ihr bedeutete, dass er noch nicht genug gestichelt hatte. „Warum so gereizt? Hat Wood etwa Schluss gemacht? Oder haben deine Mama und dein Papa etwa Streit?“ Sie erstarrte. Ob er es bewusst oder unbewusst getan hatte, war ihr nicht klar, aber auf jeden Fall hatte er sie geschockt. Er konnte doch nicht wirklich davon wissen, dass ihre Eltern sich scheiden lassen wollten? „Ich hab doch nicht etwa recht, Bell, oder doch?“ Sie wirbelte zu ihm herum. „Halt dich einfach aus meinem verdammten Leben raus, Flint! Du hast doch keine Ahnung von meinen Problemen! Aber natürlich, wie solltest du auch! Du mit deiner ach so tollen und reichen Familie voll Reinblütern! Wie solltest du schon wissen wie ich mich fühle-“ Sie hätte ihn noch weiter angeschrien, doch er packte sie unsanft am Arm und zog ihr Gesicht ganz nah an seines heran. Er hob seine Stimme nicht, doch seine Worte waren von Wut durchdrungen. „Und du, Bell, solltest dir nicht einbilden, dass du weißt, wie mein Leben ist. Es ist nicht halb so perfekt wie du denkst.“ Er ließ sie los, als ob er sich an ihrer Haut verbrannt hätte. Der Ausdruck in seinen dunklen Augen war unergründlich. „Und hör auf in Selbstmitleid zu ertrinken. Das passt nicht zu dir.“ Dann ging er davon und ließ sie vollkommen verwirrt zurück. [Silents Aftertalk] Hallo! Endlich habe ich es geschafft dieses Kapitel fertig zu stellen! Tut mir wirklich Leid, wegen der langen Wartezeit und dass es trotzdem kein überragendes Kapitel ist… Mit dem nächsten werde ich mich mehr beeilen! Versprochen! Bis denne! Eure Silent ^.^/) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)