Der Himmel zwischen uns. von SongToMyself (Marcus Flint x Katie Bell || Abgeschlossen!) ================================================================================ Prolog: "Alles in Ordnung?" --------------------------- 01. September Kings Cross An diesem ersten September regnete es in Strömen. Trotzdem waren in der Metropole London viele Menschen unterwegs und im Bahnhof Kings Cross war wie immer ein unheimliches Gedrängel. Doch ein blondes Mädchen ließ sich nicht von der umgreifenden Hektik mitreißen, sondern stand ganz ruhig da, angelehnt an einen Pfeiler. Katie Bell hatte nicht vor, sich der Masse anzuschließen und wild in der Gegend herumzurennen. Das lag in einem daran, dass sie keine große Lust hatte, sich überhaupt zu bewegen, allerdings auch daran, dass sie mit ihrer Freundin Leanne Boldworth genau bei diesem Pfeiler abgemacht hatte, der in der Nähe der Gleise seinen Platz hatte. Kurz war sie einen Blick auf die Bahnhofsuhr und stellte fest, dass es schon viertel vor elf war. Leanne sollte sich also beeilen, oder sie würde sich aus dem Staub machen, damit sie es noch rechtzeitig auf den Hogwarts - Express schafte. Doch Katies Sorge war vollkommen unbegründet, denn in diesem Moment sah sie die, auf die sie gewartet hatte, auf sich zukommen, wobei diese ziemlich skrupellos von ihren Ellbogen gebrauch machte, um sich besser durch die Menge kämpfen zu können. Schließlich stand die schwarzhaarige vor ihr. Einige Strähnen ihres Haares standen zerzaust von ihrem Kopf ab und sie schien ziemlich aus der Puste zu sein, was sie jedoch nicht davon abhielt, ihrer Freundin um den Hals zu fallen. „Tut mir Leid!“, quietschte die andere und ließ Katie wieder los. „Aber du weißt ja, dass ich beim Packen meines Koffers immer so lange brauche.“ Natürlich wusste Katie das, weshalb sie auch nicht böse auf die andere war. Leanne brauchte immer eine Stunde länger, um all ihre Sachen in ihren Koffer zu stopfen als jeder andere wahrscheinlich hatte. Deshalb war es auch nicht das erste Mal, dass die schwarzhaarige fast zu spät auf den Zug kam. „Ach, das macht doch nichts. Wir haben ja noch Zeit.“ Und sie zeigte Leanne die große Bahnhofsuhr, deren Zeiger nun auf zehn vor elf standen. Die andere strahlte sie nur wortlos an, nahm Katies Gepäckkarren und schob ihn pfeifend vor sich her, während sie sich der Absperrung zwischen den Gleisen neuen und zehn näherte. Katie folgte ihrer Freundin und war so damit beschäftigt, nicht in irgendjemanden hineinzulaufen, dass sie gar nicht bemerkte, wie sie durch den magischen Durchgang hindurchging, der den Muggel - Bahnhof von dem der Zauberer und Hexen trennte. Erst als sie die vertraute rote Lok vor ihr erblickte, wurde es ihr bewusst, wo sie sich gerade befand. Wie immer war der Bahnsteig auch hier voll mit Leuten; Eltern, die gerade ihre Kinder verabschiedeten, die nach Hogwarts gingen; Gruppen von Schülern, die sich unterhielten und überall Eulen in Käfigen, die einen heidenlärm veranstalteten. „Beeil dich, Katie! Sonst sind alle Abteile schon besetzt!“ Die Gerufene erwachte aus ihrer Starre und lief rasch zu Leanne hinüber, die einer der offen stehenden Waggontüren stand. Katie nickte und nahm nun ihren Koffer vom Gepäckkarren. Leanne tat es ihr gleich, wobei der blonden auffiel, dass diese vorher noch keinen Koffer gehabt hatte. „Wo hast du den so plötzlich her?“ „Mein Bruder war vorher hier und hat ihn mir gebracht.“ Die andere gab einen verstehenden Laut von sich und mühte sich dann damit ab, ihr Gepäck die Stufen hochzuhieven, wobei dieses ihr sicher mehr als einmal auf den Fuß flog. Dann war jedoch der anstrengendste Teil überstanden und die beiden Mädchen machten sich auf die Suche nach einem leeren Abteil. Langsam schoben sie sich durch die Gänge, wobei sie sich an anderen Schülern vorbeiquetschen mussten, die in Mitten des Ganges standen und nicht im Leben auf die Idee kommen würden, aus dem Weg zu gehen. Schlussendlich schaften sie es dann doch noch, ein unbesetztes Abteil zu finden und nachdem Katie ihren Koffer und den von Leanne auf die Gepäckablage gewuchtet hatte, ließen sie sich erschöpft auf die Sitze nieder. „Gott, was für eine Prozedur das jedes Mal ist, bis man sitzt!“, murmelte Leanne und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Katie nickte leicht und sah dann aus dem Fenster, hinaus auf den Bahnsteig, der sich langsam zu leeren begann. Der Zug würde also bald abfahren. „Ich freue mich auf Hogwarts.“, sagte ihre Freundin und es schien, als wolle sie sich unbedingt mit irgendjemandem unterhalten. „Ich mich auch.“, antwortete sie und wandte sich nun der schwarzhaarigen zu, die sie die ganze Zeit über angesehen hatte. Katie sah kurz etwas in den Augen der anderen aufflackern, dass sie als Besorgnis deutete und sie versuchte rasch, das Gespräch in gang zu halten. Offensichtlich schien Leanne bemerkt zu haben, dass das „Ich mich auch“ aus ihrem Mund nicht so fröhlich wie sonst geklungen hatte. Doch Katie hatte sich geschworen, dass sie sich nicht anmerken lassen würde, wie schlecht es ihr ging. Sie wollte keinen und vor allem nicht ihre Freundin, mit ihren Problemen belasten, die sie hatte, weil ihre Eltern sich scheiden ließen. Die Nachricht der Scheidung hatte sie hart und vor allem unvorbereitet getroffen. Sie hatte keine Schwierigkeiten zwischen ihren Eltern bemerkt, doch sie vermutete, dass sie sie auch nicht hatte bemerken sollen. Seitdem war irgendetwas in ihrem Inneren nicht mehr ganz in Ordnung. Vielleicht saß der Schock einfach noch zu tief, vielleicht war es aber auch etwas anderes, das sie einfach nicht einordnen konnte. Was es auch war, es trübte ihre Laune und sie hatte auch nun Mühe, das freundliche Lächeln auf ihren Lippen beizubehalten. Leanne indessen schien begriffen zu haben, dass sie nicht weiter nachfragen sollte und plapperte aufgeregt vor sich ihn. Katie hielt sich zurück, denn sie wusste, dass sie so oder so kaum zu Wort kommen würde. Wenn man mit der schwarzhaarigen ein Gespräch führte, übernahm man meistens den Part des Zuhörers, während sie einem alles erzählte, was sie für wichtig erachtete. Die Zeit verging sehr schnell und draußen wurde es langsam dunkel. Der Regen war ebenfalls stärker geworden und trommelte hart gegen das Fenster des Abteils, in dem Katie und Leanne immer noch alleine saßen. Die Frau mit den Süßigkeiten war gerade wieder verschwunden und Leanne hatte eine Redepause eingelegt, da sie sich nun lieber über die Kürbispasteten hermachte. Auch Katie schwieg und überlegte sich gerade, ob sie sich tatsächliche an die Packung Bertie Botts Bohnen heranwagen sollte, als der Zug plötzlich immer langsamer wurde und schließlich zum Stillstand kam. „Was ist denn jetzt los?“fragte Leanne und schluckte hastig einen Bissen Pastete herunter, wobei sie sich verschluckte und begann zu husten. Katie jedoch antwortete nicht, sondern drückte gerade ihre Nase am Fenster platt um zu sehen, ob draußen etwas vor sich ging. Doch es war bereits zu dunkel. Sie richtete sich wieder auf und wollte etwas sagen, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Die Lampe im Abteil hatte begonnen zu flackern und erlosch. Auch auf dem Gang herrschte mit einem Male vollkommene Finsternis. „Katie-“, flüsterte Leanne, doch diese brachte sie mit einem unwirschen Murren zum Schweigen. Irgendetwas stimmte ihr eindeutig nicht. Katie erschauerte und ihr Blick richtete sich auf die Abteiltür. Irgendetwas bewegte sich vor dieser. Auch die Temperatur war massiv abgefallen und sie zitterte am ganzen Leib, während sich ihr Kopf anfühlte, als wäre er in Watte gepackt worden. Das Atmen begann ihr schwerzufallen und sie spürte einen unangenehmen Druck auf ihrer Brust. In ihrem Kopf ertönten Stimmen, die ihr zwar bekannt vorkamen, sie aber trotzdem nicht zuordnen konnte. Sie driftete in einen dicken Nebel davon, fiel haltlos in die Tiefe- „Katie!“ Sie schreckte hoch. Sie saß immer noch auf ihrem Platz, auch wenn sie fast davon hinuntergeglitten war. Leanne stand vor ihr und hielt sie fest, so dass sie keine Bekanntschaft mit dem Boden machte. Das Gesicht ihrer Freundin war kreidebleich und sie wusste, dass sie nicht besser aussah. Leanne half ihr dabei, sich wieder hinzusetzten und es herrschte ein langes Schweigen, bis Katie endlich wieder ihre Sprache gefunden hatte. „Waren das etwa Dementoren?“, krächzte sie heiser und Leanne brachte nur ein schwaches Nicken zustande. Katie war immer noch nicht ganz auf der Höhe. Vor allem jedoch war es ihr schleierhaft, warum sie so extrem auf diese Wesen reagiert hatte. Lag das etwa daran, dass es ihr in letzter Zeit nicht gut ging? Wahrscheinlich. Doch trotzdem konnte sie sich nicht erklären, was das für Stimmen gewesen waren, die sie gehört hatte. Sie stöhnte auf und erntete von Leanne einen mitleidigen Blick. Aber sie wandte sich wieder von ihrer Freundin ab und sah erneut aus dem Fenster. Zwar war es draußen immer noch stockdunkle, trotzdem konnte man an den Bewegungen des Bodens erkennen, dass der Zug wieder angefahren war. „Geht es dir besser?“, fragte Leanne und Katie nickte, wohl wissend, dass die andere ihr nicht glaubte. Doch das war ihr egal. Das einzige was sie jetzt noch wollte, war in Hogwarts anzukommen, die Eröffnungsfeier hinter sich zu bringen und dann endlich in ihr Himmelbett zu fallen. [Silents Aftertalk] Der Prolog ist hiermit beendet! Ich hoffe, es hat jemandem gefallen und es werden mir auch Kommentare geschrieben. Ich erwähne ihr noch einmal, dass ich einen BETA für diese FF suche. Wer Interesse hat, soll sich bei mir melden! ^^ Bis denne! Eure Silent ^.^/) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)