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Bosom Buddies

...ein Herz und eine Seele
von

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Neuer Auftrag, Neuer Ärger

Ganz Lyon war in Aufruhr, wegen des derzeit gefürchtetsten Serienkillers Frankreichs, welcher seit geraumer Zeit sein Unwesen trieb. Auch im Hauptsitz von Interpol beschäftigte man sich mit diesem Thema. Von den Archiven, bis hin zur Sicherheitsabteilung, überall wurde von ihm geredet.

„Schon gehört? Dieser Irre, der an Schulen die Kinder abschlachtet, ist immer noch nicht gefasst worden!“, unterhielt sich einer der Archivmitarbeiter mit seinem Kollegen.

„Und das Schlimmste ist ja, dass niemand sein Gesicht kennt. Noch immer gibt es keine Zeugen.“, fuhr er fort, während er sich einen weiteren Stapel Akten auf seinen Platz schob.

„Warum eigentlich nicht? Irgendwer müsste ihn doch schon mal gesehen haben!?“, meinte sein recht schmächtig wirkender Kollege, welcher nachdenklich in seinem Kaffee rührte.

„Jah, sicher hat das jemand…“, bestätigte der andere nach einem kurzen Augenblick.

„Na also! Dann müssen wir diese Personen doch nur finden und ausfragen!“.

„Wir haben sie ja auch schon gefunden…“, antwortete der erste langsam und schlug die oberste Akte auf.

„Ja, wo ist denn dann das Problem?!“, wollte sein Kollege ungeduldig wissen. Sein Gegenüber blickte ihn düster an. „Sie sind tot.“
 

Leise Stimmen drangen durch die Tür vom Gang her und wurden langsam lauter, kamen näher.

Das dumpfe Genörgele eines Mannes war zu hören. In dem Großbüro der Abteilung hoben sich die Köpfe und wandten die Blicke zur Tür, welche kaum eine Minute später aufging und der Abteilungsleiter, wild vor sich hin zeternd, trat ein. Ihm Voran marschierte ein junger, schwarzhaariger Mann. Auf seinen Schultern ruhte ein schwarzer Reisemantel, unauffällig mit dem Zeichen Interpols verziert. Das lange Haar des jungen Mannes, welcher nicht älter als 25 sein konnte, war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Gelassen und das Gemoser seines Vorgesetzten ignorierend, zog er sich die schwarzen Lederhandschuhe aus.

„Verdammt nochmal, Uchiha, hör mir gefälligst zu wenn ich dich anschreie!“, rief der etwas breiter gebaute und um einiges ältere Mann aufgebracht. Der Japaner atmete nur leise aus.

„…Monsieur Soulete…wenn Sie etwas gegen meine Vorgehensweisen haben, dann entlassen Sie mich doch einfach. Ich arbeite so, wie es mir am effektivsten erscheint, egal ob es wem passt, oder nicht.“, sagte der junge Mann leise und ruhig. Der Abteilungsleiter, Inspektor Soulete, fixierte den Ermittler zornig. Itachi Uchiha, ein Japaner, der bei Interpol eingestellt wurde, war mit abstand der beste Ermitler, den die Organisation gegen internationales Verbrechen zu bieten hatte. Nur wenige konnten es mit seinem Scharfsinn und seinem Talent aufnehmen. Leider hatte dies zur Folge, dass der junge Mann leicht überheblich wirkte und sich nur selten etwas sagen ließ. Er versuchte lieber seinen eigenen Kopf durchzusetzen.

"Ich habe nicht nur etwas gegen deine Arbeitsweise, sondern auch gegen deine Einstellung zu dieser! Ist dir klar, dass du mit deinen waghalsigen Auftritten immer irgendetwas kaputt machst?! Und wer muss das dann wieder ausbaden? Ich! Während du schon wieder deine nächste Missetat planst!“, beschwerte sich Soulete. Itachi Uchiha schenkte seinem Vorgesetzten nur einen Seitenblick, während er sich den Mantel von den Schultern streifte.

„...achso, dann ist Verbrechensbekämpfung neuerdings eine Missetat? Demnach sind Typen, wie der 'enfant-massacreur' praktisch Heilige, oder?!“, erwiderte der Japaner nur kühl.

Soulete legte seine Hand auf die Augen. Es hatte mal wieder keinen Zweck. Mit einem resignierenden Seufzer winkte er ab.

„Schon gut, vergiss es einfach, Uchiha! Mach dich lieber an die Arbeit! Es gibt da einen Auftrag, in Deutschland. Ist ne ziemlich heisse Sache, darum sollst du dir das mal ansehen. Gleich morgen geht's los.“, meinte Soulete schließlich. Itachi sah seinen Vorgesetzten an. „Deutschland? Aha... Informationen gibt's wie immer unterwegs, richtig? Dann werde ich mich für den Rest des Tages beurlauben lassen und meinen Koffer neu packen... Ihr wollt mich wohl schnell los werden, wie?“, meinte er gelassen und nahm eine Tasse Kaffee.

„Sei nicht albern, Uchiha.“, entgegnete der Inspektor nur, als ein junger Mann zu den beiden trat. Auf den Armen trug er einige Akten.

„Hier sind dann die Unterlagen, die Sie verlangt hatten, Inspektor Soulet.“, sagte er mit einem freundlichen Lächeln. Itachi konnte nicht umhin den jungen Mann genauer zu betrachten.

Er war offenbar Japaner, etwa im selben Alter wie er selbst, auch wenn sein silbergraues Haar ihn auf den ersten Blick hin um einiges älter wirken ließen. Auch war etwas kleiner als Itachi, hatte dunkelgraue Augen und trug eine Brille mit runden Gläsern.

Leicht interessiert hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue, während er unauffällig über den Rand seiner Kaffeetasse spähte. Eigentlich wirkte dieser Bursche ganz sympathisch, auf eine gewisse Art auch schon wieder irgendwie niedlich, und dieses warme, optimistische Lächeln trug seinen Teil noch dazu bei.

Als Itachi seine Tasse absetzte musste er sich ein kleines Grinsen verkneifen, worin er schon geübt war.

Der Inspektor wandte sich dem Silberhaarigen zu und nahm ihm die Akten ab.

„Ja, wunderbar! Vielen Dank. Ah! Uchiha, dies hier ist übrigens Dr. Kabuto Yakushi. Er ist ebenfalls Japaner und genau wie du einer unserer besten Männer! Er hilft dem Ermittlerteam immer wieder mal weiter bei besonders komplizierten Fällen. Seine Spezialitäten liegen in der Medizin und Psychologie. Außerdem kennt er sich mit Sprachen aus.“, stellte Soulet vor.

Mit einem freundlichen Lächeln streckte der junge Arzt Itachi seine Hand entgegen.

„Freut mich sehr Sie auch endlich mal kennen zu lernen, Monsieur Uchiha. Es ist mir eine Ehre.“, meinte er, als Itachi ihm kurz die Hand gab.

„...nett. Demnach brauche ich mich wohl nicht mehr vorzustellen.“, antwortete Itachi nur.

„Seien Sie ruhig etwas freundlicher zu dem Jungen, Uchiha, immerhin werdet ihr die nächste Zeit durchgehend miteinander zu tun haben!“, wies Soulet den Schwarzhaarigen zurecht.

Dieser blickte mit gehobener Augenbraue auf und starrte seinen Vorgesetzten an.

„...was meinen Sie damit? Soll das etwa heissen-...?!“, begann Itachi leise und nichts Gutes ahnend, woraufhin Soulet nickte. „Ganz recht, Uchiha. Yakushi ist dein neuer Partner für diesen Einsatz!“.

Es war, als wären Itachi sämtliche Gesichtszüge entglitten. Er starrte erst bedrohlich zu Soulet, dann zu Kabuto, welcher seinen neuen Partner etwas irritiert anblickte und es schien, als wäre ihm diese Situation unangenehm. Mit einem Mal fand Itachi den anderen Japaner gar nicht mehr niedlich, sondern spürte nur noch eine kalte Wut in sich aufkommen wenn er ihn ansah.

Ein wütendes Knurren unterdrückend wandte sich Itachi wieder an Soulet.

„Was- soll- das?!“, zischte er bedrohlich, „Ich habe doch ausdrücklich gesagt, dass ich keinen Partner mehr haben will!“.

Der Inspektor hob nur abwehrend die Hände. „Beschwer dich nicht bei mir, Uchiha, das war sicher nicht meine Entscheidung, das kommt von ganz oben! Ich muss mich nunmal an die Anweisungen halten und du auch! Sie wollten dir was Gutes tun, meinten ein Partner würde dir helfen die tragischen Verluste deiner alten Partner endlich zu überwinden. Es war schlimm wie sie umkamen, aber du sollst nicht ewig so depressiv sein! Und Yakushi und du werdet euch sicher gut verstehen, immerhin seid ihr Landsmänner, ihr werdet doch wohl einige Gemeinsamkeiten finden. Außerdem ist er ein sehr erträglicher Mensch, praktisch jeder hier kommt mit ihm aus, also wirst du das ja wohl auch packen, Uchiha!“, meinte Soulet bestimmt.

Itachi blickte den Inspektor finster an, und es sah aus, als wolle er ihm jeden Moment an die Gurgel gehen. „Erstens! Ich bin NICHT depressiv! Zweitens! Nur weil wir beide Japaner sind, heisst das noch lange nicht, dass wir auch nur irgend etwas gemeinsam haben! Drittens! Ist ja reizend, dass ihr alle mit ihm auskommt, aber das bedeutet ganz und gar nicht, dass ich ihn auch leiden kann! Mit so nem halben Hemd wie dem kann ich rein gar nichts anfangen! Und spart euch eurer blödes Mitleid! Ich brauche keinen dämlichen Partner, ich arbeite ALLEIN!“, knurrte Itachi wütend, wandte sich dann Kabuto zu, welcher zusammenschrak als sich der Schwarzhaarige bedrohlich vor ihm aufbaute und ihn am Kragen grob zu sich zog, seinem Gesicht näher kam und ihm tief in die Augen sah, als wollte er ihn mit seinem Blick aufspießen. Seine Worte waren ein kaltes Zischen, ähnlich dem einer wütenden Schlange.

„Und du! Ich rate dir eines und ich sage es nur einmal, also hör mir jetzt GUT zu!

Solltest du es wagen morgen zu spät zu kommen oder mich gar zu nerven, auch nur ein einziges Mal, dann reiß ich dich in Stücke!!“.

Mit diesen Worten stieß Itachi den völlig perplexen Kabuto von sich, warf sich im Gehen seinen Mantel wieder über die Schultern und rauschte aus dem Raum, jedoch nicht, ohne die Glastür hinter sich zuzuschlagen, wodurch die Scheiben bedrohlich klapperten.

Es war still auf der Station. Aller Köpfe waren der Tür zugewandt, welche noch immer leicht schwankte.

Kabuto ließ sich leicht zitternd auf einem Stuhl nieder und blickte zum Inspektor hoch.

„...ich glaub, er mag mich nicht.“
 

„VERDAMMT!“.

Wütend schlug Itachi gegen die Fliese seines Badezimmers, als er unter der heissen Dusche stand. Es war einfach nicht zu fassen. Da hatten diese Mistkerle von Vorgesetzten doch einfach ohne ihn entschieden, seine Meinung einfach völlig übergangen! Ihm, Itachi Uchiha, einfach diesen komischen Bengel vor die Nase gesetzt und dann auch noch zu seinem Partner ernannt.

Und dann sollte er auch noch nett zu dem sein? Dem stand ja schon das Wort >Trottel< praktisch ins Gesicht geschrieben.

„Pah! Aber nicht mit mir! Nicht mit mir! ...ha...klar, er wird auch draufgehen, ganz einfach. War ja bisher immer so...die haben’s ja alle nicht mal ne Woche gemacht, bevor sie verreckt sind...einfach abgekratzt...wird mit dem nicht anders sein...ganz sicher nicht...“, versicherte sich Itachi selbst und grinste dabei dunkel in sich hinein. Sacht legte er seine Stirn an die kalte Fliese und ließ das heisse Wasser einfach an sich herabströmen. Sein gut gebauter Körper bebte leicht, als er leise begann zu lachen. „Ja, der wird schon nach zwei Tagen den Löffel abgeben! Der Idiot! Hahaha! ...“. Er verstummte. Gedankenverloren starrte er an einen undefinierbaren Punkt an der weißgrauen Fliese. Vor seinem inneren Auge sah er seinen neuen Zwangspartner, diesen komischen Kabuto, vor sich, dieses seltsame, warme Lächeln im Gesicht. Seine Augen hatten auch so merkwürdig geleuchtet, irgendwie, als ströme pures Glück durch seine Adern.

Nachdenklich rieb sich Itachi den Nacken. Irgendwie war es ja fast schon wieder ein Jammer, dass dieser komische Junge sein Partner sein musste. Wären sie nicht geschäftlich dazu gezwungen mit einander Kontakt zu haben, dann hätte er sich vielleicht näher mit ihm befasst; vielleicht hätte er öfter mit ihm geredet, ihn vielleicht auf den Gängen gegrüßt, wenn man sich mal traf, oder hätte VIELLEICHT sogar einmal mit ihm zusammen in der Kantine zu Mittag gegessen. Doch so, wie es nun war, ging das auf gar keinen Fall.

„...warum ist der mir eigentlich vorher nie aufgefallen?“, fragte sich Itachi halb laut, ehe er sich von der Wand abstieß und begann sein Haar zu waschen. „...ach...ist ja jetzt auch egal...“.

In seinen Bademantel gehüllt schritt der Schwarzhaarige durch das Wohnzimmer seines kleinen Apartments. Es hatte keinen Zweck sich eine richtige Wohnung anzuschaffen, er war ja doch immer überall, nur nicht zu Hause. Und wenn er mal da war, dann nur zum schlafen und duschen. Sonst hatte er ja immer zu tun und war auf Missionen.

Zielstrebig ging Itachi zu dem kleinen Kühlschrank und holte eine Flasche frischer Milch heraus.

Mit dem Getränk ‚bewaffnet‘ ließ sich der Ermittler auf die kleine Couch vor dem tragbaren schwarzweiß Fernseher fallen. Es war ihm egal was in der Glotze lief, er wollte nur ein wenig weniger Stille auf diesem kleinen Raum haben. Er mochte es zwar ruhig, doch zu viel Stille bereitete ihm merkwürdiger Weise auf Dauer Kopfschmerzen.

Während er sich einen Schluck der kalten Milch gönnte, lauschte er mit halbem Ohr den Nachrichten im Fernsehen, welche mal wieder nur von diesem verrückten Serienkiller redeten. Offenbar hatte man schon wieder irgendein zerstückeltes Kind gefunden.

Manchmal fragte sich Itachi schon warum diese ganzen Killer, Schwerverbrecher und Kleinkriminelle all diese Dinge taten, die sie taten. Steckte dahinter vielleicht irgendein Sinn? Irgendein Ziel? Er hatte eines gehabt. Doch das war inzwischen völlig unwichtig geworden.

Zumindest für ihn.

Nach einiger Zeit blickte der Schwarzhaarige auf die Uhr. Es war noch nicht spät.

Desinteressiert schaute er weiterhin Fern, blickte dann und wann mal wieder auf die Uhr, schaute weiter Fern, blickte bald darauf wieder auf die Uhr. So ging es jedes Mal, wenn er von einem Auftrag wiederkam. Dies war sein geregeltes Leben.

Gegen 23 Uhr dann erhob sich der Ermittler, schaltete Fernsehapparat und Licht aus und ging schließlich zu Bett.

„...ja...mein Leben ist einfach toll...“, sagte er noch leise zu sich selbst, wobei er gar nicht erst versuchte überzeugt zu klingen. Die Bettdecke bis zum Kinn hochgezogen und auf der Seite liegend lag Itachi noch einige Augenblicke lang wach, ehe er seine dunklen Augen schloß und in den wie immer unruhigen Schlaf überging.
 

~Fortsetzung Folgt~

„Auf nach Deutschland mit Trouble-Airlines!“

Auf dem Flughafen von Lyon war bereits am frühen Morgen schon der Teufel los.

Unzählige Geschäftsleute hasteten mit ihren Mobiltelefonen am Ohr durch die Eingangshalle, diskutierten wild vor sich hin und warfen nervöse Blicke auf ihre Armbanduhren.

Itachi Uchiha saß auf einem der freien Sitzplätze, zwei schwarze Koffer unterschiedlicher Form und Größe neben sich auf dem Boden plaziert. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet und sein Gesicht zeigte keinerlei Emotion. Dies war wohl auch besser so, denn die Laune des Ermittlers war im Laufe des frühen Morgens an seinem Nullpunkt angelangt und zeigte Tendenzen noch weiter in den Keller zu sinken. Schlecht gelaunt und ungeduldig wartete Itachi auf seinen neuen Partner, oder, wie er es nannte, auf seinen neuen Klotz am Bein. Er hatte gar keinen Partner gewollt, man hatte ihn nicht einmal gefragt, sondern einfach diesen komischen Bengel vor die Nase gesetzt. Nun sollten sie zusammen einen Auftrag in Deutschland erledigen. Das würde er auch allein schaffen, er brauchte dafür keinen kleinen Jungen, der ihm förmlich in den Arsch kriechen, und dann wohl auch noch den Besserwisser heraushängen lassen würde.

„Merde.“

Itachi blickte hoch zur Uhr. Es war bereits eine ganze Minute nach 6 und von diesem Kabuto war noch nichts zu sehen. Es war doch vereinbart gewesen, dass sie sich um 6 Uhr früh im Foyer des Flughafens treffen sollten.

Das leise Geräusch von Rollen riss Itachi aus seinen Gedanken. Er sah auf und erblickte den Silberhaarigen Japaner, welcher mit einem leiht verlegenen Lächeln auf ihn zu kam, zwei Koffer im Schlepptau und eine schwarze Sporttasche über der Schulter.

„Guten Morgen, Monsieur Uchiha!“, begrüßte Kabuto seinen Partner freundlich, erhielt jedoch als Antwort nur einen finsteren Blick, als der Angesprochene sich erhob.

„Was soll daran gut sein? Sie haben mich warten lassen!“, murrte Itachi schlecht gelaunt.

„Nun, das tut mir Leid. Wir waren zu 6 Uhr verabredet, wenn Sie zu früh sind, ist das leider nicht meine Schuld.“, gab der Silberhaarige zurück. Unbeeindruckt dessen deutete der andere zur Uhr. „Nun“, sagte er kühl, „wir haben es mittlerweile 6:01 Uhr. Demnach haben Sie sich sehr wohl verspätet und mich damit warten lassen.“

Einen Moment lang blickten die beiden Ermittler sich einfach nur an, ehe Kabuto resignierend den Kopf schüttelte.

„Puh...ein Perfektionist. Das hätte man mir aber auch wirklich vorher sagen können...“, seufzte Kabuto leise und wandte sich zum Abfertigungsschalter um. Itachi blickte ihm mit einem mehr als finsteren Blick hinterher, ehe er sein Gepäck nahm und ihm folgte.

„Außerdem“, fuhr Kabuto während er voranschritt fort, „habe ich vorher noch die Informationen vom Hauptquartier abgeholt. Sicherlich hätten Sie auch einfach drauf los nach Deutschland reisen können, doch wenn Sie dann noch nicht einmal wissen worum es überhaupt geht...“. Der Schwarzhaarige antwortete darauf nicht, sondern gab nur ein abfälliges Schnauben von sich.

Die beiden Ermittler traten an den Schalter und begaben sich anschließend mit ihren Tickets und ihrem Handgepäck in die Abfertigungshalle. Nachdem sie durchleuchtet worden waren, blickte Kabuto hoch zur Anzeigetafel. Ihr Flieger würde sich um etwa zwanzig Minuten verspäten.

„Na großartig! Erst lassen Sie mich warten und jetzt auch noch das Flugzeug! Und dafür hab ich auf meine zweite Kanne Kaffee verzichtet?!“, knurrte Itachi schlechtgelaunt. Etwas verwundert darüber, dass ein lebender Mensch so viel Kaffee an einem Morgen konsumieren konnte, schob der Silberhaarige seine runde Brille zurecht und wandte sich an Itachi.

„Nun...da wir jetzt gezwungenermaßen etwas mehr Zeit haben...würde ich Sie auf einen Kaffee einladen, wenn Sie möchten.“, bot Kabuto an. Der Angesprochene hob leicht verwundert eine Augenbraue und musterte seinen Partner skeptisch, nickte dann aber. „Also schön“, antwortete er, „dann dürfen Sie mich einladen. Ich nehme einmal einen großen Kaffee, ohne Milch, ohne Zucker und heiß; dazu zwei Croissants.“

„Das dürfen Sie der Dame selbst sagen, wenn ich es schon bezahle.“, entgegnete der andere nur und ging zur kleinen Flughafenbar, gefolgt von Itachi.

Dort angekommen wiederholte der Schwarzhaarige seine Bestellung noch einmal und genoß innerlich den faszinierten Blick der Bedienung, welche ihn mit leicht geröteten Wangen anstarrte, ehe sie sich an Kabuto wandte.

„Ich nehme eine heiße Schokolade mit Sahne und einen Schoko- Croissant.“, bestellte Kabuto und fing sich prompt den entgeisterten und ungläubigen Blick Itachis ein.

„...was?“, wollte Kabuto wissen, ohne seinen Partner anzusehen.

„Haben Sie unter Ihrem Mantel ein Kind versteckt, oder hab ich was an den Ohren?“, meinte Itachi noch immer skeptisch dreinblickend.

„Nein“, entgegnete der Angesprochene ruhig, „aber ich trinke keinen Kaffee.“

Eine von Itachis Augenbrauen zuckte leicht, als er seinen Blick von Kabuto abwandte.

„Jemand, der keinen Kaffee mag, käme mir niemals ins Haus. Egal wer es wäre.“, meinte er trocken und blickte zur Anzeigetafel zurück.

„Das ist gut, dass Sie mir das sagen, dann weiss ich zumindest schon mal, dass wir beide uns wohl niemals anfreunden werden.“, erwiderte Kabuto und sah seinen Partner nun doch mit einem leicht kühlen Blick an. „Ich hasse Kaffee.“

Man konnte förmlich die negativen Energiestöße sehen, die in jenem Moment wie lauter Blitze zwischen den beiden Ermittlern aufeinander trafen. Der Blick, mit welchem Itachi seinen Gegenüber bedachte, war dunkler als jeder Abgrund, als wäre er der schlimmste aller Dämonen.

„So, ein großer Kaffee, zwei Croissants und die Schokolade, Schoko-Croissant.“, unterbrach die Bedienung den Moment der mordlüsternden Blicke und stellte die bestellten Sachen vor die beiden Ermittler auf den Tisch.

Ohne ein weiteres Wort wandten sie sich von einander ab und widmeten sich ihrem Frühstück.

Die angespannte Stimmung blieb noch die nächsten fünfzehn Minuten erhalten, bis die Anzeigetafel die Passagiere zum Betreten des Flugzeuges anwies. Itachi, der sein Mahl bereits beendet hatte, erhob sich von seinem Platz und ging schon vor, während Kabuto bezahlte und mit der letzten Ecke seines Croissant dem Schwarzhaarigen folgte.

Im Flugzeug befanden sich hauptsächlich Geschäftsleute, die entweder angespannt in Anzug und Krawatte auf ihren Plätzen saßen, oder ihre Aktenkoffer in die Gepäckablage hievten.

Itachi war gerade dabei es sich auf seinem Platz gemütlich zu machen. Mit einem leichten Seufzen ging Kabuto zu ihm hin, da sie nebeneinander saßen. Interpol hatte die Flugtickets bereits besorgt gehabt, so hatten die beiden Ermittler keine andere Wahl, als die nächsten zweieinhalb Stunden nebeneinander auszukommen.

„Könnten Sie mich wohl bitte durchlassen, Uchiha?“, forderte Kabuto seinen Partner auf, welcher den Platz am Gang eingenommen hatte. Desinteressiert blickte der Angesprochene seinen Partner an. „Was kriege ich dafür?“

Der Silberhaarige rollte genervt mit den Augen. „Oh, bitte, stellen Sie sich nicht an wie ein kleines Kind!“, meinte er nur bestimmt und schob sich in dem sehr kleinen Raum zwischen Sitz und Itachis Beinen vorbei. Genau in diesem Moment ließ sich ein Passagier auf genau diesem Platz nieder, wodurch sich die Sessellehne nach hinten drückte und Kabuto ein Stück weit ach vorne fiel. Nur um Haaresbreite hatte der Japaner den Sturz abfangen können und blickte nun genau in Itachis dunkle Augen, welche ihn leicht skeptisch fixiert hatten. Mit den Händen hatte Kabuto sich an Itachis Rückenlehne abgestützt und somit verhindert, dass er, wie es immer in klischeehaften Liebeskomödien gezeigt wurde, in dessen Schoß landete. Mit einer Vierteldrehung hatte der Silberhaarige Ermittler es schließlich doch noch an seinen Platz geschafft und atmete erleichtert aus. Gleich am frühen Morgen Frühsport, das hatte er schon in der Schule gehasst. Besonders, da er damals nicht gerade viele Freunde gehabt hatte und damals war er auch noch eine sportliche Niete gewesen, was sich erst viele Jahre später gelegt hatte.

Noch einmal tief ausatmend entledigte sich Kabuto seines inzwischen viel zu warmen Mantels und ignorierte dabei die noch immer argwöhnischen Blicke seines Partners. Dass er ihn nicht leiden konnte, hatte er ihm ja nun mehr als genug bewiesen.

„Sehen Sie, Uchiha, und genau aus diesem Grund ziehen die Leute es vor lieber dem anderen Platz zu machen und aufzustehen.“, erklärte Kabuto seinem Partner, welcher daraufhin nur leise schnaubend das Gesicht abwandte.

Als das Flugzeug startete, und die Stewards die korrekte Anwendung der Rettungswesten erläutert hatten, verspürte Kabuto einen leichten Druck im Ohr und er musste öfter mal schlucken, damit dieses Gefühl wieder verschwand. Sein Blick war dabei aus dem Fenster gerichtet, an welchem fluffige, weiße Wölkchen vorbei rauschten. Sein Blick war auf die Landschaft unter ihnen gerichtet, auf die Stadt, dessen Häuser und Straßen immer kleiner und undeutlicher wurden, die Landschaften, die wie eine bunte Flickendecke dalag, ehe sie ganz unter dem weißen Wolkenmeer verborgen lag.

Die Maschine flog nun nicht mehr schräg und das kleine Lämpchen über den Köpfen der Passagiere ging aus. Nun begannen die meisten Leute in dem Flugzeug in ihren Jackentaschen zu kramen und ihre Walkman und MP3 Player herauszuholen, ebenso Itachi und Kabuto.

„Dann bis in Deutschland.“, meinte Kabuto nur und steckte sich die Stöpsel seiner Kopfhörer in die Ohren, was ihm Itachi schweigend gleichtat. Nur wenige Momente später war die Musik des MP3 Players alles, was Kabuto hörte. Stumm bewegte er die Lippen zu den Liedtexten und versank ganz in seinen Gedanken. Das Weiß der Wolken war nach einiger Zeit regelrecht brennend doch wandte der Ermittler den Blick nicht ab.

Die Stimme der Sängerin des aktuellen Songs ließ seine Nackenhaare leicht zu Berge stehen, er spürte, wie sich leicht aufstellten und sich dieses schmerzhafte Kribbeln in seinem Gesicht bemerkbar machte. Sein Körper reagierte jedes mal genau so, es war inzwischen ein vertrautes Gefühl, wann immer er dieses Lied, ‚Frozen‘ von der Band Within Temptation hörte. Er wusste nicht genau warum, doch es war sein Lieblingslied. Vielleicht war es eben wegen dieses Gefühl, oder aber auch wegen des Textes, er wusste es mittlerweile nicht mehr genau. Es war einfach nur traurig schön. Gedanken versunken schlang Kabuto seine Arme leicht um sich selbst, mit der linken Schulter an die Wand neben dem kleinen Fenster gedrückt, den Blick aufs Wolkenmeer.

Itachi hatte immer wieder seinen Blick durchs Flugzeug wandern lassen, sich die anderen Passagiere etwas angeschaut, da es ja sonst nichts zu sehen gab auf diesem kleinen Raum. Es wirkte alles ganz anders, wenn keine Geräusche zu hören waren, bis auf die Musik, welche aus dem MP3 Player in seine Ohren drang. Es kam ihm so vor, als würde diese Musik ihn umgeben, jedes andere Geräusch einfach vertilgen, einfach unter sich ersticken, wie eine dicke Decke.

Viele Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum. Leider waren die meisten davon Gedanken über seinen neuen Partner, an welchen er im Moment absolut gar nicht denken wollte. Er würde sich nur wieder über ihn aufregen und das würde sich wieder negativ auf seinen physischen Zustand auswirken. Er schaute auf den Gang, wo gerade die Speise- und Getränkewägelchen kamen. Als die Stewardess bei ihm angelangt war, bestellte er sich einen Becher Kaffee und spielte einen Moment lang mit dem Gedanken für Kabuto auch etwas zu bestellen, doch verwarf er den Gedanken gleich wieder. Der würde sich schon selbst drum kümmern wenn er was wollte. Vermutlich war er schon längst eingepennt, ging es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf. Betont abfällig warf er Kabuto einen kurzen Blick zu, richtete ihn jedoch sogleich etwas direkter auf ihn. Die zuvor verstärkt aufgesetzte Abfälligkeit war aus Itachis Gesicht gewichen.

Er blickte Kabuto forschend an. Was hatte der denn? Warum hatte er sich so in die hinterste Ecke seines Sitzes gedrängt? Vor allem aber...warum sah er denn plötzlich so todtraurig aus? Als wäre er innerlich irgendwie verletzt...hatte er es vielleicht übertrieben? Nein, das bestimmt nicht...oder? Der Ausdruck auf Itachis Gesicht wurde etwas ernster. Wegen irgend etwas war dieser Kabuto doch offensichtlich traurig, seinem Blick nach zu urteilen, mit welchem er so nach draußen starrte, sogar mehr als nur das. Er wirkte beinahe so, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. Der Schwarzhaarige wandte sein Gesicht wieder ab. Das wollte er nicht sehen. Er wollte zwar, dass Kabuto merkte wie wenig er ihn leiden konnte, doch dass er seinetwegen weinte, das wollte er nun doch nicht. Leicht nachdenklich kratzte sich der Ermittler am Nacken und begann einen Moment zu überlegen.

Kabuto seufzte leise, merkte davon jedoch nicht wirklich etwas. Ebenso wenig merkte er, dass sein Gesichtsausdruck aussah, als hätte er sich an seine verstorbene Geliebte erinnern müssen, welche er natürlich nie gehabt hatte. Die Letzten Töne seines Lieblingsliedes waren gerade dabei zu verklingen, als ihm etwas aus den Augenwinkeln aus seinen Gedanken riss. Der silberhaarige Ermittler blickte auf und sah, dass ihm jemand einen Becher mit heisser Schokolade entgegenhielt. Verwundert folgte er dem Arm mit dem Blick, bis er überrascht erkannte zu wem dieser gehörte. Es war Itachi.

Überrascht und eine Spur verwirrt starrte Kabuto seinen Partner an, welcher den Blick geschickt in Richtung seines Kaffees gerichtet hatte und ihm mit der anderen Hand den Becher entgegenstreckte.

„...äh...was-...ich meine...“, begann Kabuto leise, wurde jedoch von Itachi unterbrochen.

„Nimm endlich, oder seh‘ ich aus wie der Getränkehalter?!“, murrte er, den Blick noch immer auf seinen Kaffee gerichtet. Zögernd nahm der Silberhaarige den Becher entgegen und starrte in die helle, rötlich- braune Flüssigkeit. Warum tat er das auf einmal, fragte sich Kabuto verwundert und ließ immer wieder den Blick zu seinem Sitznachbarn wandern.

„...uhm...d-...danke...“, brachte er schließlich leise hervor, den Blick ebenfalls in sein Getränk gerichtet. Itachi ließ seinen Blick nur kurz aus den Augenwinkeln zu seinem Partner wandern, ehe er einen Schluck Kaffee zu sich nahm.
 

Es verging einige Zeit, in der sich die beiden Ermittler einfach nur anschwiegen. Inzwischen war schon eine ganze Stunde vergangen. Anderthalb Stunden warteten noch auf die beiden Japaner, doch die Zeit schien praktisch zu schleichen. Wann immer Itachi auf seine Armbanduhr blickte, waren nur wenige Minuten verstrichen und er wollte doch endlich aus dieser elenden, stickigen Maschine raus. Zudem würde sich der Kaffee bald wieder melden und er ekelte sich einfach zu sehr vor diesen elenden öffentlichen Toiletten. Besonders vor solchen in engen, stickigen Flugzeugen. Allein beim Gedanken daran, wie viele Leute die wohl schon benutzt haben mochten, kam ihm beinahe die Galle hoch.

Missmutig und zunehmend angespannter ließ der Schwarzhaarige den Kopf auf die Rückenlehne zurücksinken und starrte an die Decke. Sein Augenmerk wanderte automatisch nach unten, als sich jemand über ihn rüber beugte. Leicht irritiert beobachtete er Kabutos merkwürdige Verrenkungen, die er anstellte um die Zeitung, welche in dem Netz an der Rückenlehne des Platzes, schräg vor dem Itachis lag, heranzukommen. Jedoch war dazu sein Arm etwas zu kurz und lieber schien er sich auf seinen Partner legen zu wollen, anstatt ihn einfach zu fragen, ob er ihm die Zeitung reichen würde. Nicht, dass er sie ihm geben würde, aber er hatte es doch zumindest einmal versuchen können.

„...gibt es einen Grund, warum du nicht einfach mal aufstehst und sie dir wie jeder normale Mensch holst?“, wollte Itachi nach einigen Augenblicken wissen.

„Weil“, antwortete Kabuto unter Anstrengung, „ich nicht hier herausragen will, wo alle anderen sitzen und schlafen.“. Der Schwarzhaarige hob nur leicht irritiert eine Augenbraue.

Nachdem der Kleinere es nach etwa einer Minute einfach nicht geschafft hatte an die Zeitung zu kommen, wandte er sich zu seinem Partner um. „...könntest du...mir vielleicht die Zeitung rüber reichen?“ fragte er ihn zögernd.

„Können könnte ich schon. Aber um ehrlich zu sein...schaue ich dir lieber noch ein bisschen länger zu wie du dich verrenkst und zum Affen machst!“, antwortete Itachi gelassen und faltete seelenruhig die Hände ineinander, den Blick auf Kabuto gerichtet.

„Oah, du bist aber auch so ein-...“, knurrte Kabuto und erhob sich nun doch ein wenig um die Zeitung endlich zu erreichen und sich mit dieser auf seinen Platz zurücksinken zu lassen. Gerade wollte er sich dem Lesematerial widmen, als er Itachi bemerkte, der sich ihm nun zugewandt hatte und ihn kühl, jedoch aufmerksam ansah.

„Ja? Was wolltest du eben sagen?“, fragte der Schwarzhaarige nach. Kabuto schüttelte nur schwach den Kopf. „Ach, gar nichts.“

„Oh, doch. Na los, immer raus damit. >Du bist aber auch so ein...< ...was? Was bin ich denn, hm?“, harkte der andere weiter nach und lehnte sich ein Stück weit zu Kabuto herüber, den einen Arm auf der kleinen Lehne abgestützt, welche die einzige Trennlinie zwischen ihnen war.

Etwas irritiert rückte Kabuto ein Stück näher zum Fenster und richtete den Blick auf die Titelseite der Zeitung. „...gar nichts. Wirklich.“

Der Silberhaarige schrak zusammen, als er mit einer Hand am Kinn gepackt wurde und nun erneut in Itachis dunkle Augen blickte. Der Schwarzhaarige war ihm beängstigend nah gekommen, er hatte sich etwas mehr über die Lehne gebeugt und Kabutos Gesicht ein kleines Stück zu sich gezogen.

„Was? Sprich dich ruhig aus; was bin ich denn? Ein Mistkerl? Ein mieses Arschloch? Ein arrogantes Miststück?! Oder hast du dir einen besseren Begriff ausgedacht, den ich noch nicht kenne?!“, flüsterte Itachi scharf, als könne er mit seiner Stimme alles, was ihm in die Quere kam, zerschneiden. Verunsichert und eine Spur nervös befreite sich Kabuto aus dem Griff seines Partners. „N- nein. Es-...ich...weiss nicht was ich sagen wollte!“, entgegnete er verunsichert und rieb sich leicht das Kinn. „...und außerdem, wie kommst du dazu mich einfach zu duzen?!“

Der Silberhaarige sah seinen Gegenüber empört an. Itachi jedoch blickte nur ungläubig und skeptisch drein.

„Du sagst doch auch schon die ganze Zeit ‚Du‘ zu mir.“, antwortete er nur.

„Stimmt doch gar nicht!“, entgegnete Kabuto prompt.

„Und wie das stimmt! Hörst du dir selbst nicht zu, wenn du redest?!“

„Du machst es ja schon wieder!“

„Aber du! Sollen wir dein sinnloses Gefasel mal aufnehmen, dann merkst du vielleicht auch mal was du für einen Schwachsinn von dir gibst!“

„Hörst du jetzt wohl endlich damit auf?!“

„So, jetzt reichst’ s!“, meinte Itachi aufgebracht und stellte seinen MP3 Player auf ‚Aufnahme‘.

Kabuto verschränkte nur genervt die Arme vor der Brust. „Oh, bitte, das ist doch lächerlich! Lass den Unsinn, du wirkst voll kindisch!“, protestierte Kabuto und hörte seine eben gesagten Worte noch einmal von Itachis MP3 Player, ebenso der Rest der Flugzeugpassagiere, welche sich empört zu den beiden umwandten.

„Siehst du! Du hast sehr wohl ‚Du‘ zu mir gesagt, also spiel dich nicht so auf, Kleiner!“, meinte Itachi mit einem triumphierenden Ausdruck im Gesicht.

„Nenn‘ mich nicht ‚Kleiner‘!“

„So, wie ich dich nennen würde, würde sich in zivilisierten Kreisen nicht gehören, Kleiner!“, gab Itachi nur zurück.

„Könnten Sie jetzt wohl still sein, andere Leute hier wollen Ihre persönlichen Konflikte nicht mit anhören!“, meldete sich ein kahlköpfiger Mann in Anzug, eine Reihe vor den beiden Ermittlern, empört zu Wort und wandte sich zu den beiden um.

„Ja, natürlich, bitte entschuldigen Sie vielmals, Monsieur.“, entschuldigte sich Kabuto, dem die Situation mehr als unangenehm war, und richtete den Blick wieder aus dem Fenster.

Itachi schüttelte nur genervt den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Die restliche Stunde verstrich ohne weitere Streitereien seitens Itachi und Kabuto. Beide hatten sich von einander abgewandt und blickten in entgegengesetzte Richtungen. Der Silberhaarige blickte noch immer aus dem Fenster und betrachtete die ab und an sichtbare Landschaft unterhalb des Flugzeuges. Hin und wieder waren einzelne Häuser zu sehen, je näher sie ihrem Ziel kamen, desto mehr Häuser wurden es. Mittlerweile konnte Kabuto sogar Straßen und Autos erkennen.

Es dauerte nicht mehr lang, ehe das Flugzeug zur Landung ansetzte und eine blonde Stewardess ankündigte: „Wir erreichen in Kürze unser Ziel: Flughafen Tegel, Berlin.“

Allgemeine Erleichterung machte sich unter den Passagieren breit. Sie alle waren froh bald aus der Maschine zu können.

Bei der Landung machte sich in Kabutos Ohren erneut dieser unangenehme Druck bemerkbar, wie er schon beim Start vorhanden war. Die Maschine landete auf der Rollbahn des Flughafens und kam schließlich zum Stehen. Die Türen wurden geöffnet und die Passagiere nahmen ihr Handgepäck wieder an sich, ehe sie die stickige Maschine verließen. Itachi und Kabuto zogen einen gewissen Abstand zwischen einander vor, welchen sie auch beibehielten, bis sie an der Gepäckausgabe angelangt waren und ihre Koffer an ihrer Seite hatten. Eine milde Brise umwehte die beiden Ermittler, als sie aus der Flughafenhalle ins Freie traten. Die Sonne schien, der Himmel war blau und nur einzelne kleine Wölkchen zogen an diesem vorbei.

Tief und erleichtert atmete Kabuto die milde Sommerluft ein und endlich hatte sein altbekanntes Lächeln seinen Weg zurück in Kabutos Gesicht gefunden.

„Bienvenue en Allemagne!“*
 

~Fortsetzung folgt~
 

**~~Anmerkungen~~**

So, das 2. Kapitel ist da! ^^ Und das 3. ist in Arbeit, Jawohl! uû

Ich finde Französisch allmählich echt lustig! XD

Nja, ich hoffe, diese FF gefällt euch ^^
 

*"Willkommen in Deutschland!")

Vom Regen in die Traufe

Die beiden Ermittler beförderten ihr Gepäck zu einem der freien Taxis, die in Scharen vor dem Flughafen standen. Der Fahrer stieg au und verstaute das Gepäck im Kofferraum, während Itachi und Kabuto auf dem Rücksitz des Taxis Platz nahmen. Als der Fahrer fertig war, stieg er ein und wandte sich kurz zu den beiden um.

„Morgen! Wo soll’s denn hingehen?“, fragte er auf Deutsch.

„Quoi?“, kam es als irritierte Antwort von Itachi. Der Fahrer blickte ihn einen Moment fragend an, als Kabuto in flüssigem Deutsch das Gespräch fortfuhr.

„Wir müssen zum Hotel ‚Zoo‘, Kurfürstendamm 25, wenn mich nicht alles irrt.“, sagte er und fing sich einen skeptischen und leicht irritierten Blick Itachis ein.

Der Fahrer nickte und fuhr los. Kabutos Lächeln hatte sich auf seinem Gesicht festgesetzt und erneut sah er aus, als könne ihm einfach nichts und niemand auch nur irgendwie Schaden zufügen, als würde alles Glück der Welt durch seine Adern fließen. Itachi betrachtete seinen Partner missmutig, ließ dann aber den Blick aus dem Fenster wandern. Die Gegend war ganz anders als in Lyon, oder Paris. Es war etwas ungewohnt. Und laut.

Auch Kabuto blickte aus dem Fenster. „Oh, das Deutsch- Französische ist wieder da?“, meinte er, noch immer auf Deutsch. Der Fahrer nickte.

„Japp. Ist wieder jede Menge los. Zwar auch wieder mal viele besoffene Halbstarke, aber was soll’s! Wem es Spaß macht...meine Tochter wird mich wieder dazu bringen mit ihr da hinzugehen, das macht sie jedes Jahr mit mir, kann ich Ihnen sagen...kleinen Mädchen kann man echt nur schwer einen Wunsch abschlagen, die haben einfach diesen Zucker schmelzenden Blick drauf...kennen Sie sicher selbst, oder?“, erzählte der noch recht junge Taxifahrer munter.

Kabuto lächelte nur verständnisvoll.

„Oh, nein, ich habe keine Kinder, bin auch nicht verheiratet oder so. Hab momentan zu viel mit dem Job zu tun, da bleibt leider kaum Zeit für eine Beziehung. Aber ich kann es mir sehr gut vorstellen was Sie meinen.“, antwortete er lächelnd.

„Hey, Yakushi...“, kam es von Itachi auf Französisch, was der Taxifahrer wiederum nicht zu verstehen schien.

„Ja?“, wandte sich Kabuto nun ebenfalls auf Französisch an seinen Partner.

„Was laberst du da eigentlich?“.

Der Silberhaarige blickte Itachi einen Moment lang einfach nur an, ehe sein Lächeln etwas breiter wurde. "„Ach, wir plaudern nur ein wenig. Nichts Wichtiges. Und erst recht nicht über dich. Also mach dir mal keine Gedanken. ...ah...aber ich hoffe, dass die uns wenigstens anständige Zimmer gebucht haben...hoffentlich mit nem Badezimmer...“, meinte er und seufzte leise, während sein Blick wieder aus dem Fenster wanderte. Itachi schnaubte nur leise.

„Du machst dir ja Gedanken...eine Kaffeemaschine ist viel wichtiger als ein Badezimmer! Waschen kann man sich überall...wichtiger ist, dass die Toiletten steril sind...und die Kaffeemaschine vorhanden ist...“, entgegnete der Schwarzhaarige besorgt. Kabuto schüttelt den Kopf. Kabuto antwortete darauf nicht, sondern blickte grübelnd aus dem Fenster.

„...ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte der Taxifahrer vorsichtig mit einem kurzen Blick in den Rückspiegel. Der Silberhaarige blickte auf und sah zum Fahrer.

„Ah, nein, nein, alles in Ordnung! Machen Sie sich keine Sogen!“, entgegnete er mit einem Lächeln.

„Sie sind Franzosen?“, fragte der Fahrer weiter, zufrieden einen Gesprächspartner gefunden zu haben.

„Nein, wir sind französische Japaner!“, meinte Kabuto grinsend, woraufhin der Fahrer lachen musste. „Achso! Und nebenbei wohl auch noch halber Deutscher, oder was?“.

Unentwegt grinsend schüttelte der Ermittler den Kopf. „Nein“, entgegnete er, „das nun wirklich nicht. Ich bin Dolmetscher von Beruf und da der Herr neben mir kein Deutsch versteht, aber geschäftlich hier zu tun hat, bin ich mit ihm unterwegs.“

Der Fahrer nickte, während er die Autobahn verließ und an einigen Wohnhäusern vorbeifuhr.

„Also ist der schweigsame Herr ein dicker Firmenboss?“, fragte er.

„Nein, nur ein einfacher Korrespondent.“, antwortete Kabuto kurz, womit sich der Taxifahrer zufrieden gab.

Der Rest der Fahrt verlief ruhig und eher schweigsam. Itachi hatte aus dem Fenster geschaut und sich mit eher gemischten Gefühlen die Häuser, Autos und Menschen angesehen. Es war eindeutig anders als in Frankreich. Aber zumindest musste er ja nicht für immer hier wohnen. In ein paar Tagen war er hier sicher wieder weg. Und wenn er Glück hatte, auch noch allein. Bei diesem Gedanken schlich sich ein zufriedenes Grinsen auf das Gesicht des Schwarzhaarigen.

„So, wir sind da!“, meldete sich der Taxifahrer zu Wort, als sie vor einem ziemlich luxuriös aussehenden Hotel angekommen waren. Kabuto stieg aus dem Taxi aus, so auch Itachi. Die Straße, auf der sie sich befanden, war voll von Menschen, die mit bunten Einkaufstaschen beladen herumliefen. Eine kleine Gruppe junger Mädchen kamen an dem Schwarzhaarigen vorbei und warfen ihm interessierte Blicke zu, welche er natürlich nicht erwiderte. Er wusste einfach nicht, warum man ihn anstarrte, wohin er auch kam. Nunja, sollte es ihm egal sein, die Genugtuung dass er gut aussah, hatte er ja zu Genüge.

Die beiden Japaner luden ihre Koffer aus dem Taxi, ehe Kabuto dem Fahrer ein paar Geldscheine in die Hand drückte und mit seinen Sachen bepackt voran zum Hoteleingang schritt. Sie schritten durch die gläserne Drehtür und fanden sich in einer hell erleuchteten Eingangshalle wieder. Geradezu war der Rezeptionsschalter, hinter dem eine dunkelhaarige Frau stand. Der silberhaarige Ermittler ging zum Schalter hin und wurde von der Dame freundlich begrüßt.

„Ihnen auch einen guten Morgen!“, erwiderte Kabuto den Gruß mit einem freundlichen Lächeln, „Es wurde eine Suite für zwei Personen gebucht. Hier steht das Genauere drin, falls notwendig.“. Er zog einen schmalen Briefumschlag aus seiner Manteltasche hervor und reichte ihn der jungen Dame, welche sich den Absender einen Moment genauer ansah und nickte.

„Ah, ja, ich weiss schon Bescheid.“, sagte sie, wandte sich um und nahm einen Schlüssel von dem Schlüsselbrett. Die Dame drehte sich wieder zu Kabuto um und reichte ihm den Schlüssel.

„Suite 56, zweite Etage. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“

„Na, das werden wir schon hinkriegen, vielen Dank.“, antwortete Kabuto mit einem Lächeln und ging zu Itachi zurück, welcher sich in der Eingangshalle umsah.

„Wir können dann nach oben gehen!“, meinte der Silberhaarige und nahm sein Gepäck, um es zum Fahrstuhl zu befördern. Der Schwarzhaarige folgte seinem Partner eine Spur geistesabwesend, da ihn andere Dinge interessierten.

„Sag mal“, meldete sich Itachi zu Wort, als die beiden den Fahrstuhl betreten hatten, und sich die Tür schloß, „du hast denen doch nicht etwa erzählt, weswegen wir hier sind, oder?“.

Kabuto blickte den anderen ernst an. „Nein, natürlich nicht! Erste Regel in unserem Job: Sage niemandem was unser Job ist, nur im äußersten Notfall. Das weiss doch jeder, für wie unfähig hältst du mich?!“, entgegnete er, als der Fahrstuhl zum Stehen kam und sich die Türen mit einem leisen ‚Ping!‘ öffneten.

„Oh, das willst du gar nicht wissen...“, sagte der Schwarzhaarige nur abweisend und trat aus dem Fahrstuhl heraus. Er stand auf einem langen Gang, welcher mit vielen Türen gespickt war, jede Tür gehörte zu einem anderen Zimmer. Allein der Gang wirkte, als wäre dieses Hotel nur für wohlhabende Leute bestimmt. Vermutlich würden die Gäste hier haargenau so sein.

„So, mal sehen, Suite 56...“, meinte Kabuto mehr zu sich selbst, ohne auf Itachis letzten Kommentar einzugehen. Er schritt den Gang entlang und suchte die entsprechende Zimmertür. Der Ermittler war froh, dass die Suite nicht weit vom Fahrstuhl entfernt war.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schloß er die Tür auf und betrat die sonnendurchflutete Suite.

„Wow, nicht schlecht. Zumindest die farbliche Raumgestaltung ist gut...“, bemerkte Itachi, als auch er eingetreten war und die Tür hinter sich schloß.

Kabuto atmete erleichtert aus. „Oh, Gott sei Dank! Getrennte Betten!“. Der andere trat zu ihm in den Schlafraum, wo zwei breite Betten nebeneinander standen, jedoch mit einem Abstand von einem Meter.

„Und? Dachtest du, die würden uns ein Doppelbett andrehen?! So räudig sind unsere Leute noch nicht, Yakushi.“, meinte Itachi eher verständnislos und zog nun, erstmalig an diesem Morgen, seinen Mantel aus. Kabuto warf seinem Partner einen düsteren Blick zu.

„Du kriegst wohl selten Außenaufträge, oder?! Hast du ne Ahnung wie räudig unsere Leute manchmal sind! ...mit meinem alten Partner musste ich mir bei unserem letzten Auftrag mit ihm ein Bett teilen!“, erzählte er ernst und zog sich ebenfalls den Mantel aus, welchen er vorerst aufs Bett verfrachtete. Itachi musterte seinen Partner einige Augenblicke lang skeptisch.

„Bevor wir uns hier einquartieren, hab ich noch eine Frage“, meinte er schließlich.

„Welche?“

„...bist du schwul?“

Eine Sekunde lang war es still im Raum, als Kabuto sich abrupt zu seinem Partner umdrehte und ihn mit seinem Blick fixierte.

„Sag mal, spinnst du?! Wie zur verdammten Hölle kommst auf diese bescheuerte Idee?! Ich?! Schwul?! Hast wohl zu viel Kaffee gesoffen, was!?“, regte sich der Silberhaarige auf und fluchte leise vor sich hin.

„Ich wollte es nur wissen, nicht, dass du mitten in der Nacht über mich herfällst oder solche Sachen machst...“, erwiderte Itachi und machte sich daran seine Koffer auszupacken.

„PAH! Nicht mal für alles Geld der Welt würde ich mich mit dir einlassen! Allein bei dem Gedanken daran wird einem schlecht!“, entgegnete Kabuto empört und begann nun ebenfalls seine Sachen aus den Koffern zu befreien und ignorierte dabei den mordlüsternden Blick des anderen. Einen Moment herrschte erneutes Schweigen, bis Itachi seinen Blick von seinem Partner abwandte. „Schön...dann wäre das ja geklärt.“

Während sie ihre Sachen auspackten und in die Schränke räumten, schwiegen sich die beiden Ermittler stur an. Dies hielten sie eisern durch, bis zum Mittag. Itachi hatte sich zwischenzeitlich drei Kannen Kaffee kommen lassen und hatte es so geschafft seine extrem schlechte Laune zumindest nicht an seinem Partner auszulassen. Er hatte sich mit seinem Kaffee an das kleine Tischen gesetzt und die Leute auf der Straße beobachtet, bis der Silberhaarige sich schließlich zu ihm setzte.

„Darf ich kurz stören?“, fragte Kabuto leise und blickte seinen Gegenüber abwartend an.

„Tust du doch eh schon.“, war die knappe Antwort.

„...schön...also, wir sollten uns jetzt langsam um unseren Auftrag kümmern. Wir sollen einen Typen finden und uns mit ihm in Verbindung setzen. Sein Name ist Mark Langley. Laut Hauptquartier ist er eine Art Mafioso oder so...Im Prinzip eigentlich ein kleiner Fisch, da er sich nur innerhalb Deutschlands mit kleineren Verbrechen bemerkbar macht. Meistens nur irgendwelche Drogendelikte, völlig harmlos eigentlich...“, begann der Silberhaarige zu erklären.

„Warum müssen wir uns denn dann da einmischen?“

„Naja, seit einiger Zeit hat Langley wohl beschlossen sich den harten Geschäften zuzuwenden. Seitdem tauchen immer wieder Tote auf. Und zwar nicht nur hier. Auch in England und stark vermehrt in Frankreich. Der Punkt ist, dass Langley seine blutigen Auslandsgeschäfte natürlich nicht selbst durchführt, dafür hat er seine Komplizen. Aber auffällig ist, dass etwa zur selben Zeit, wo die ganzen Mordserien hier und in England losgingen, jemand ganz bestimmtes in Frankreich seine brutale Show begann. Und nun rate mal wer damit gemeint ist!“.

Itachi wandte seinen Blick Kabuto zu. „...der Kindermörder!?“

„Ganz genau der. Unsere Aufgabe ist es zu prüfen, ob er wirklich in Langleys Auftrag mordet. Falls ja, müssen wir Langley nach Lyon bringen, dort wird man ihm dann seiner gerechten Strafe unterziehen.",“ endete Kabuto und blickte hinaus auf die Straße.

„Und wenn nicht?“

„Nun, dann werden wir dennoch dafür sorgen, dass Langley Einhalt geboten wird. Du sollst bei sowas ja deine eigenen Methoden haben? Deswegen sollte ich dich ja überhaupt mitnehmen, Uchiha.“

Itachis Blick wurde ernster. „Du MICH mitgenommen? Willst du mich verarschen?“

Kabuto erhob sich von dem Stuhl, ohne seinen Partner anzusehen. „Stell dir vor, die Welt dreht sich nicht nur um dich!“, meinte er nur, ehe er wieder ins Schlafzimmer ging. Der Schwarzhaarige folgte ihm und blieb in der Tür stehen.

„Was soll denn das wieder heissen?! Willst du etwa damit sagen, dass sie dir den Vorzug gegeben haben und ich nur deinen kleinen Wachhund spielen soll?!“, fragte er seinen Partner leise und bedrohlich, wobei sein Blick fest auf dem Silberhaarigen ruhte, welcher sich gerade ein kurzärmeliges Hemd aus dem Schrank holte.

„Nein“, entgegnete der Angesprochene während er auf die von Itachi versperrte Tür zuschritt, „wir sind beides Wachhunde, die sich gegenseitig bewachen sollen.“

Der Schwarzhaarige blieb in der Tür stehen und hinderte den anderen so daran aus dem Zimmer zu kommen.

„...was soll der Scheiß? Du sollst mich bewachen? Warum denn das? Trauen die mir jetzt schon nicht mehr über den Weg oder hab ich was verpasst?!“, knurrte er leise. Kabuto trat weiter an Itachi heran, bis er schließlich unmittelbar vor ihm stehen blieb. Der Ermittler hob den Kopf und blickte seinem Partner direkt in die dunklen Augen, welche ihn voller Abneigung fixiert hatten.

„Weil“, begann der Silberhaarige mit leicht gedämpfter Stimme, „ihnen deine Arbeitsweise nicht ganz geheuer ist. Ich soll ein Bisschen auf dich aufpassen, dass du nichts Unüberlegtes tust. Im Gegenzug dazu sollst du aufpassen, dass man mich nicht umbringt, sobald ich das Hotel verlasse. Ist doch ein akzeptabler Deal, findest du nicht? Und wenn du jetzt die Freundlichkeit besäßest mich durch zu lassen, ich würde mich gern umziehen.“.

Itachi rührte sich nicht von der Stelle, sondern blieb einfach stehen und blickte seinen Gegenüber angewidert an. „Genau darum hasse ich Typen wie dich. Befolgt immer brav die Befehle von oben und lasst euch nur von anderen herum kommandieren und wie niedere Insekten behandeln. Zum Kotzen. Darum wollte ich auch keine Partner haben...weil man nur den Babysitter spielen muss und in seinen Fähigkeiten beschränkt wird. Lass mich in Zukunft in Ruhe, halt dich einfach von mir fern, klar?!“, zischte er drohend, ehe er an Kabuto vorbeizog, jedoch nicht, ohne ihm einen unsanften Stoß zu versetzen.

Ohne ein Wort zu verlieren, oder auch nur einen Laut des Schmerzes aus seiner Kehle entweichen zu lassen verschwand der Silberhaarige im Badezimmer und schloß die Tür hinter sich. Seine Brust schmerzte vom Schlag, den Itachi ihm versetzt hatte. Der junge Mann ließ den Kopf sinken. Hatte er selbst denn so viel falsch gemacht, dass sein Partner ihn auf den Tod nicht ausstehen konnte, oder meinte er das nur allgemein? Nein, es war schon ziemlich direkt gewesen, dachte Kabuto etwas betrübt. Warum war Itachi nur so extrem abweisend und brutal ihm gegenüber? Okay, dass er ihn hasste, hatte er jetzt auch schon über deutlich gemacht, warum musste er denn nun auch noch mit roher Gewalt kommen? Er hasste Gewalt, besonders, wenn sie, wie so oft, gegen ihn gerichtet wurde.

Leise seufzend stieß sich der junge Mann von der Tür ab und begann sich umzuziehen. Die geschlagene Stelle war leuchtend rot und würde wohl schon bald dunkel blau sein.

„Ach, was soll’s... es ist ja nur für ein paar Tage...dann gehen wir wieder völlig getrennte Wege.“, sagte Kabuto leise zu sich selbst und zog sich das kurzärmelige Hemd über. Kurz strich er sich über seinen silbernen Schopf und verließ das Badezimmer wieder. Itachi hatte sich wieder auf seinen Stuhl am Fenster gesetzt und seine alte Position wieder eingenommen.

Vor ihm stand eine Tasse mit frischem Kaffee. Der Blick des Schwarzhaarigen war wieder starr aus dem Fenster gerichtet.

„...willst du mitkommen?“, fragte Kabuto in die Stille hinein, erhielt jedoch keinerlei Antwort.

Der Angesprochene reagierte noch nicht einmal.

„...ich will mich mal wieder ein wenig mit der Stadt vertraut machen“, fuhr Kabuto etwas zögernd fort, „...und vielleicht mal etwas bummeln gehen, bevor wir heute Abend anfangen zu arb-...“

„Dann hau doch endlich ab und nerv mich nicht!“, fuhr ihm Itachi schroff ins Wort, ohne ihn anzusehen. Der Kleinere verstummte, blickte seinen Partner nur eine Spur enttäuscht an. „...okay...“, brachte Kabuto noch leise hervor, ehe sich zur Tür umwandte und die Suite verließ.

Stille kehrte in den Zimmern ein, kein Laut war zu hören. Nach einigen Augenblicken spähte der zurück gebliebene Ermittler hinunter auf die Straße und beobachtete Kabuto, wie er aus dem Hoteleingang auf die Straße trat. Einen Moment lang blieb er einfach stehen wo er war, ließ die vielen Passanten an sich vorbeiziehen, bis er schließlich, wenn auch zögernd zu ihrem Zimmerfenster hinauf blickte. Für einen kurzen Moment trafen sich ihrer beider Blicke, bis Kabuto den seinen rasch wieder abwandte und zügig die Straße hinauf schritt, bis er bald schon gänzlich aus dem Sichtfeld des anderen verschwunden war.
 

~Fortsetzung folgt~

"Ich brauch' dich nicht!" und andere Konflikte

Zwei Stunden lang war Kabuto nun schon fort und schien auch keine Anstalten zu machen bald wieder zu kommen. Itachi war mittlerweile bei seiner sechsten Kanne Kaffee angelangt und das war seine Grenze. Normaler Weise waren sechs Kannen Kaffee sein Tagesbedarf, jedoch nur, wenn er eine Nachtschicht einlegen musste und die Menge Koffein auf den ganzen Tag verteilt war. Nun war selbst er aufgekratzt und, ja, nervös. Unruhig tigerte der Ermittler durch die Hotelsuite und schaute immer wieder aus dem Fenster, in der Hoffnung seinen Partner zumindest auf der Straße umherlaufen zu sehen, nur um sicher zu gehen, dass er noch lebte. Das war alles.

„...war ich vielleicht etwas zu direkt? Ach, Unsinn! Er hat es ja selbst herausgefordert! Also warum mache ich mir Gedanken um den?!“, redete Itachi auf sich selbst ein, während er weiterhin durch das Zimmer wanderte. Erneut ging er zum Fenster und blickte hinaus. Nichts zu sehen. Lauter bunt gekleidete Leute, aber kein Kabuto. Gerade wollte sich der Schwarzhaarige wieder abwenden, als er unter sich auf der Straße plötzlich seinen Partner erblickte. Der Silberhaarige war gerade am Hotel angekommen und nun vor dem Eingang stehen geblieben, unschlüssig, wie es schien. Offenbar traute er sich nicht zu seinem Partner hinauf zu gehen. Etwas schuldbewusst legte Itachi eine Hand in den Nacken, weiterhin auf Kabuto hinab blickend.

Der Silberhaarige machte Anstalten das Hotel zu betreten, er schien sich wohl endlich dazu durchgerungen zu haben in die Höhle des Löwen zurück zu gehen. Gerade wollte er auf die gläserne Drehtür zugehen, als ihn ein hochgewachsener Mann von hinten festhielt. Der Fremde hatte seine Arme um Kabutos Oberkörper geschlungen und zog ihn von der Tür weg, während der Kleinere sich zu wehren versuchte. Itachi beobachtete das Schauspiel und wollte aus dem Zimmer stürmen um seinem Partner zu helfen...doch was war das?

Der Mann hatte Kabuto losgelassen, welcher sich nun zu ihm umdrehte...und ihm im nächsten Moment in die Arme sprang, regelrecht um den Hals fiel.

Fassungslos starrte Itachi auf die Straße hinab, wo sich die beiden jungen Männer einfach vor allen umarmten, durchknuddelten, und sich wohl am liebsten auch noch geküsst hätten. Nach einer Ewigkeit, so kam es dem Schwarzhaarigen vor, ließen die beiden wieder von einander ab und blickten sich freudestrahlend in die Augen. Itachi schluckte. Dieser Blick, mit welchem Kabuto seinem Gegenüber in die Augen sah...den hatte er noch gar nicht bei seinem Partner erlebt. Dieser Blick war wie all die Kannen Kaffee, die er an diesem Tag zu sich genommen hatte, auf einmal. Dieses Leuchten in den grauen Augen des Silberhaarigen, und das dazugehörende Lächeln, war einfach wie purer Zucker. Es ließ dem Schwarzhaarigen die Knie weich werden, doch löste es noch etwas anderes in ihm aus...etwas, was er nicht definieren konnte. Er trat näher an das Fenster heran um mehr erkennen zu können, doch bereute er das sogleich wieder, als der Fremde Kabutos Gesicht sanft in seine beiden Hände nahm und diesem immer näher kam...immer näher...zu nah.

Ruckartig drückte sich Itachi eine Hand auf den Mund und rannte ins Badezimmer, um sich über der Toilette zu übergeben. Ein ganzer Schwall brennender Magensäure wurde durch seinen Rachen gejagt, während sich das Innere des Ermittlers schmerzhaft zusammenzog, immer wieder und immer wieder neue Fluten aus ihm herauspresste. Er wusste nicht, wie lange er über der Toilette hing und sich einfach auskotzte. Irgendwann war die Tortur vorbei gewesen und schwer atmend und mit tränenden Augen hatte der Schwarzhaarige die Toilettenspülung betätigt, ehe er neben dem Keramikbecken niedergesunken war. Sein ganzer Körper zitterte und fühlte sich völlig entkräftet an. Nur mühsam gelang es dem Ermittler sich wieder auf die Beine zu ziehen und sich über das Waschbecken zu beugen um sich den Mund auszuspülen. Sein Hals brannte wie Feuer. Was war das eben nur gewesen? War ihm der ganze Kaffee nicht bekommen? Nein, normaler Weise ging es doch auch einwandfrei. Oder...hatte es etwa mit Kabuto zu tun? Dass er einfach diesen Typen geküsst hatte? Den TYPEN, wohlgemerkt. Hatte Kabuto sich nicht wenige Stunden zuvor lauthals darüber beschwert, dass sein Partner ihn gefragt hatte, ob er schwul sei? Und nun küsste er einfach diesen Kerl, mitten auf der offenen Straße!

Aber...was kümmert mich das überhaupt?, fragte sich Itachi gedanklich selbst, während er seinen Mund gründlich mit kaltem Wasser ausspülte. Der Ermittler hörte wie die Tür zur Suite geöffnet wurde und Kabutos leise Stimme zu hören war. Der Schwarzhaarige drehte das Wasser ab und trocknete sich den Mund.

„Das ist echt eine Überraschung, dass du hier bist! Was machst du denn hier?“, fragte Kabuto mit einem strahlenden Lächeln, als er die Zimmertür hinter seinem Gast schloß. Der Angesprochene wandte sich grinsend zu dem kleineren um und verstrubbelte dessen silbernes Haar ein wenig. „Ist doch klar, einer muss doch auf dich aufpassen!“, antwortete er mit einem leisen Lachen.

„Dafür bin ICH zuständig.“, kam es schlecht gelaunt von Itachi, welcher gerade zu den beiden trat und beide mit einem eher abfälligen Blick bedachte. Argwöhnisch musterte er den Fremden und stellte schon nach dem ersten Blick fest, dass er ihn nicht leiden konnte. Noch weniger sogar, als er Kabuto leiden konnte. Der Fremde hatte kurzes, blauschwarzes Haar, haselnussbraune Augen, war schlank, hoch gewachsen, sogar ein Stück größer als er selbst, jedoch nur um Millimeter. Alles in allem sah er schon nicht hässlich aus, doch empfand Itachi ihn als eher störend und verspürte das ungemein starke Bedürfnis diesen Typen, wer immer er auch war, die schlimmsten aller Schmerzen durchleiden zu lassen.

„Achso? Hey, na wenn das nicht der ‚berühmte‘ Itachi Uchiha ist!? Das ich das noch erleben darf, da hast du dir doch echt den Uchiha gegriffen, Kabu-chan?!“, lachte der Mann, nachdem er Itachi kurz angeschaut hatte und stieß den Silberhaarigen leicht mit einem Ellenbogen an.

„Hör auf... ‚gegriffen‘ trifft es nun wirklich nicht! Ich wurde selbst nicht mal gefragt! Man hat uns einfach zusammengesteckt!“, korrigierte Kabuto leicht verlegen. Itachi rümpfte kaum merklich die Nase. „Und wer ist der Kerl hier überhaupt?“, knurrte er leise mit einem leichten Kopfnicken in die Richtung des Fremden. Zur Bestürzung des Schwarzhaarigen hellte diese Frage Kabutos Gesicht um einiges auf, er schien sich nun so sehr zu freuen, wie ein kleines Kind im Süßwarenladen. Breit lächelnd ließ er sich von dem Fremden an dessen Hüfte ziehen, der eine Arm war um die Hüfte des Kleineren gelegt.

„Das ist Norris“, erklärte Kabuto munter und unentwegt lächelnd, „Er ist mein alter Partner.“

Itachis Augen weiteten sich ein Stück und er fühlte sich, als hätte man ihm hart in den Magen geschlagen. Der Typ war Kabutos alter Partner? Der Kerl, von dem der Silberhaarige zuvor erzählt hatte? Der, mit dem er sich bereits ein Bett geteilt hatte?

„Und? Müsst ihr beide euch auch ein Bett teilen?“, fragte der junge Mann namens Norris grinsend und legte seine Wange auf Kabutos Kopf ab, wobei er sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ an dem silbernen Haar zu schnuppern, was Kabuto auch noch zuließ.

„Ts. Eher würd‘ ich Selbstmord begehen.“, knurrte Itachi leise und ballte die Hände zu Fäusten, wobei sich seine Fingernägel in sein eigenes Fleisch gruben.

„Ah, gut“, erwiderte Norris ruhig und mit einem breiten Grinsen, „Kabu-chan gehört nämlich mir, also Finger weg von ihm!“.

Der Schwarzhaarige blickte auf und sah den anderen finster an. Oh, wie gern hätte er diesem Affen in seine selten dämliche Fresse gehauen.

„Norris, lass den Unsinn! Du weißt genau, dass ich nicht schwul bin! Ich steh, wenn überhaupt, auf Frauen. Echte Frauen, keine Transen wie dich!“, meinte Kabuto lachend und befreite sich aus der Umarmung seines alten Partners. Dieser stemmte gespielt beleidigt die Hände in die Hüfte und schaute dem Silberhaarigen hinterher. „Hey, nicht diskriminierend werden, Kabu-chan!“, meinte Norris mit einem Grinsen.

Von Itachi jedoch kam nur ein abfälliges Schnauben, ehe er sich umwandte und sich seinen Mantel überwarf. „Selbst WENN ich auf Kerle stehen würde, dann würde ich DEN da ganz bestimmt nicht haben wollen! Was sollte ich auch mit so einem?!“, meinte der Ermittler und schritt an Kabuto vorbei, welcher seinem Partner eine Spur gekränkt hinterher schaute.

„...Uchiha...wenn du den Auftrag hier nicht willst, dann zwing ich dich nicht dazu. Du kannst deine Koffer wieder packen und zurück fliegen! In deiner Position kannst du dir die Aufträge aussuchen, Norris und ich kommen auch allein klar. Ich brauch‘ dich nicht, auch wenn das Hauptquartier anderer Meinung ist.“, meinte der Silberhaarige ruhig und mit fester Stimme.

Der Angesprochene wandte sich zu seinem Partner um und sah ihn ernst an.

„Willst du mich verarschen? Erst nervst du mich im Flugzeug, lässt mich ganze zweieinhalb Stunden deine Anwesenheit ertragen, gehst mir sogar hier noch auf den Senkel und meinst jetzt ich soll nach Hause fahren?! Du spinnst ja wohl!“, entgegnete Itachi.

„Genau darum. Weil ich dich ja eh nur nerve sollst du gehen. Es ist sicher besser so...für uns beide. Ich komme hier schon alleine klar.“, erklärte Kabuto und blickte seinen Partner ausdruckslos an. Itachi verschränkte nur provokant die Arme vor der Brust.

„Vergiss es, Yakushi! Ich bin nicht hier her gekommen um mich von dir wegschicken zu lassen, das wäre ja auch noch schöner! Du hast mir nichts zu sagen, nur zu deiner Information! Ich bleibe hier! Nicht wegen dir, sondern weil ich mir nicht Soulet’s ätzendes Gekeife antun will, damit das klargestellt ist! Wenn du mich dann jetzt entschuldigen würdest...ich will mir nicht eure Show antun müssen!“, meinte Itachi mehr knurrend, als alles andere und wandte sich zum Gehen um, wobei er Norris nicht ansah, welcher die Diskussion zwischen den beiden Ermittlern verfolgt hatte. Laut und hemmungslos schlug Itachi die Zimmer hinter sich zu und rauschte den Gang zum Fahrstuhl entlang. Was hatte er doch für eine Wut im Magen, es war nicht zum Aushalten. Am liebsten hätte er diesen dämlichen Typen totgeschlagen und Kabuto am besten gleich mit eine verpasst. Wie der sich ihm gegenüber aufführte, das war doch eine bodenlose Frechheit! Für wen hielt der sich eigentlich?

Wütend schritt Itachi durch die Eingangshalle und verließ das Hotel. Er wollte hier nicht herumsitzen für nichts. Außerdem hatte er Hunger, nach seinem Brechreiz eben. Irgendwas würde er schon mit seinem sehr guten Englisch zu Essen besorgen können. Er war ja nun nicht gerade hilflos, wie auf einer einsamen Insel gestrandet. Er würde es seinem Partner, seinem Klotz am Bein, schon noch zeigen. Oh ja, und wie.
 

Kabuto seufzte schwer, als er aus dem Fenster blickte und zusah wie sein neuer Partner die Straße hinunter marschierte. Er war offensichtlich nicht gerade gut gelaunt, was ihm der Silberhaarige jedoch nicht verübelte. Schließlich hatte er sich ihm gegenüber ja mal wieder völlig daneben benommen. Er mochte sich selbst nicht dafür, dass er immer wieder seiner besserwisserischen Veranlagung nachgab und sich damit nicht gerade selten Feinde machte. So war es schon damals in der Schule gewesen. Alle waren stets gegen ihn gewesen, weil er immer alles besser wusste, seinen Perfektionismus einfach zu sehr heraushängen ließ. Schlagartig hatten sich alle gegen ihn gewandt und ihm sein Leben an der Schule wirklich schwer gemacht. Wo er doch ohnehin schon seine Probleme gehabt hatte...er hatte schlimmeres erlebt, als sich manch einer nur ausmalen konnte, und doch wurde es ihm immer schwerer gemacht. Es war scheußlich, einfach nur scheußlich.

„Hey, Kabuto, was ist denn los? Was hat der denn? Führt sich auf wie sonst wer und dann ist er auch noch beleidigt, weil du ihm die Meinung gesagt hast...“, fragte Norris etwas irritiert und trat zu seinem ehemaligen Partner ans Fenster.

„...ich weiss nicht...ich werde aus ihm einfach nicht schlau. Er ist so...unnahbar...er lässt wohl niemanden an sich heran...schade eigentlich. Ich denke, er könnte auch nett sein...dann wäre er wohl auch nicht so sexuell frustriert? Vermutlich geht er jetzt Druck ablassen oder so...muss ja ein echt langweiliges Leben sein, das er führt...“, überlegte Kabuto laut.

„Uchiha soll sexuell frustriert sein?! Wie kommst du denn darauf?“, wollte der dunkelhaarige verwundert wissen.

„Naja...gestern, als er erfuhr, dass wir für diesen Fall Partner sein würden, da reagierte er mehr als ungehalten. Er hat mich angeschrien und seitdem war er auch so abweisend mir gegenüber. Vermutlich hat es ihn geärgert, dass ich keine Frau bin oder so...obwohl...ich hab mich auch schon mit dem Gedanken befasst, ob er vielleicht schwul ist, oder so...ich meine...es ist offensichtlich, dass er von den Frauen begehrt wird; egal wo er hingeht, überall drehen sich die Frauen nach ihm um...aber er ignoriert es einfach. Er flirtet nicht mal mit einer die ihm gefällt, oder gefallen müsste. Andererseits, wenn er schwul wäre, wäre das wohl eher schlecht für mich...hmm...egal. Es ist natürlich immer noch möglich, dass er A- sexuell ist, das würde sein Verhalten natürlich noch am ehesten erklären. Auf jeden Fall: Sollte er schwul, oder A- sexuell sein, dann liegt es auf der Hand, dass er sexuell frustriert ist. Denn es ist manchmal nicht gerade leicht zu akzeptieren, dass man schwul ist und wenn man sich das dann auch partout nicht eingestehen will und krampfhaft versucht normal zu sein, dann klappt es oft auch nicht beim Sex mit einer Frau. Man empfindet dann nicht die selbe Erregung, wie man es bei einem Gleichgeschlechtlichen empfinden würde. Und das kann natürlich zu Hemmungen führen. Die Folge davon ist Lustlosigkeit für sexuelle Tätigkeiten und schon haben wir eine sexuelle Frustration.“, erklärte der Silberhaarige gelassen. Norris blickte seinen ehemaligen Partner etwas erstaunt an, nickte dann aber. „Ja, da könnte was dran sein.“, meinte er.

„...dennoch...“, fuhr Kabuto fort und blickte nachdenklich aus dem Fenster, obgleich Itachi schon längst nicht mehr zu sehen war. „...er verbirgt etwas...und zwar nicht nur vor mir.“.

„Ach was, ich glaube, du machst dir diesbezüglich etwas zu viele Gedanken. Entspann dich doch mal wieder!“, entgegnete Norris und bugsierte den Kleineren vom Fenster weg und zum Bett hin.

„Ich bin entspannt, dazu brauche ich deine merkwürdigen Annäherungsversuche nicht, Norris! Ich hab’s dir schon mal gesagt: Ich bin nicht schwul!“, meinte Kabuto ernst.

Ein Grinsen legte sich auf das Gesicht des anderen. „Ach, schade! Ich hatte wirklich geglaubt, du hättest deine Meinung endlich geändert!?“, lachte er. Der Silberhaarige schüttelte nur schwach den Kopf. „Nein. Ich werde nicht schwul, darauf kannst du lange warten! Ich bleibe hetero! Ich stehe weiterhin auf schöne Frauen, mit strahlenden Augen, langen Wimpern und weichen Brüsten! Seidig weiches, langes Haar, das sanft im Wind weht...“, schwärmte er mit einem verträumten Seufzen.

„Himmel, bist du langweilig! Sei doch mal flexibel! Du weißt ja gar nicht was du verpasst!

Liebe, Lust und Leidenschaft! Das kann dir keine Frau geben, sag ich dir!“, versuchte Norris den Kleineren zu überzeugen, was jedoch scheiterte. Kurzerhand hatte sich Kabuto vom Bett erhoben. „Tut mir Leid, Norris, aber ich muss jetzt arbeiten. Komm doch heute Abend noch mal vorbei, ja? Dann können wir uns in Ruhe unterhalten.“, meinte er bestimmt und begleitete seinen ehemaligen Partner zur Tür hinaus.

„Na gut“, erwiderte dieser, wenn auch etwas widerwillig, „dann komme ich heute Abend wieder! Aber du bist auch da!?“.

„Jaja, bin ich. Spätestens um 18 Uhr.“, antwortete Kabuto und schloß die Tür hinter sich. Die beiden Männer fuhren mit dem Fahrstuhl nach unten und verließen schließlich das Hotel.

„Nun gut. Dann sehen wir uns um 18 Uhr.“, verabschiedete sich der Größere, indem er den Silberhaarigen noch einmal in die Arme schloß.

„Gut. Dann sehen wir uns dann! Und komm nicht zu spät, Pünktlichkeit ist ja bald schon ein Fremdwort für dich...“, erinnerte dieser mahnend und löste sich von Norris, welcher nur abwinkte. „Bis dann, Kabu-chan!“, meinte er nur noch und wandte sich dann zum Gehen um. Kabuto blickte seinem alten Partner noch kurz hinterher, ehe auch er sich auf den Weg machte.

Die Straße war voll von Leuten, die mit Einkaufstaschen bepackt an dem Ermittler vorbei zogen.

Ab und an wurde er auch schon mal von der ein oder anderen Person angerempelt, doch ließ er sich angesichts des schönen Wetters nicht davon stören. Er wollte versuchen eine Spur zu ihrem Hauptverdächtigen zu finden, was dank der Informationen, die Interpol ihnen gegeben hatte, wohl nicht allzu schwierig sein dürfte. Er musste vermutlich einfach nur die Szenen abklappern und in Null Komma nichts würde er ihn gefunden haben.

In Gedanken versunken schlenderte Kabuto den Kurfürstendamm hinab, ehe er irgendwann in die Grollmannstraße einbog. Diese Straße war fast menschenleer. Nur viele Meter weiter vor ihm schlenderte ein Pärchen um eine Ecke hinter der S- Bahnbrücke. Nun war der Ermittler allein auf der Straße. Normaler Weise mochte er solch abgelegenen Seitenstraßen gar nicht, doch blieb ihm nichts anderes übrig, immerhin würde er sich öfter in diesen dunkleren Gegenden aufhalten müssen.

Der Ermittler erreichte die kleine S- Bahnbrücke und besah sich im Vorbeigehen eines der großen Werbeplakate an der Backsteinwand, als er eine Autotür zuschlagen hörte. Schritte hinter ihm, die rasch näher kamen, folgten, und ein dumpfer Schmerz am Kopf waren alles, was Kabuto wahrnahm, ehe alles um ihn herum schwarz wurde.
 

~Fortsetzung folgt

Panic Room

Als Itachi ins Hotel zurückgekehrt war, fehlte von Kabuto jede Spur. Auch dessen Besuch war nicht mehr da. Der Schwarzhaarige hatte sich bei dem nahegelegenen ‚Burger King‘ einige Cheese Burger gekauft um seinen Hunger zu stillen. Anschließend hatte er sich die Schaufenster, welche auf seinem Weg zum Hotel lagen angeschaut und hatte sich nun etwas irritiert in der Suite umgesehen.

Mittlerweile war es 18 Uhr und der Silberhaarige war noch immer nicht da. Itachi fluchte leise vor sich hin, während er auf seinem Bett lag und versuchte sein Buch zu lesen.

„Vermutlich ist er mit diesem komischen Fatzke durchgebrannt und mit ihm im Bett gelandet...“, knurrte der Schwarzhaarige leise und klappte sein Buch zu. Seufzend drehte er sich auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Was fand Kabuto denn an solchen widerlichen Typen? Er sah gar nicht danach aus, als würde er auf großkotzige Idioten stehen. Nicht, dass er etwa was von dem Silberhaarigen wollte, aber irgendwie ärgerte ihn das Verhalten seines Partners schon. „...so ein Idiot...“

Sein Blick wanderte zur Uhr, die an der Wand hing. Es war schon 18 Uhr. Wie lang brauchte der denn nur? Was die beiden wohl überhaupt alles machten? Itachi seufzte schwer und setzte sich auf, als es an der Tür klopfte. Leise knurrend erhob sich der Schwarzhaarige und ging zur Tür.

Mit dem Gefühl den Pagen, welcher sicher vor der Tür stand, fertig zu machen, öffnete der Ermittler die Tür.

„Ah, bist also auch wieder da! Ich will nur zu Kabu-chan, mach dir keine Gedanken!“, meinte Norris, welcher vor der Tür stand und schritt an dem leicht irritiert drein schauenden Itachi vorbei.

„Hey, Moment mal! Erstens: Was fällt dir ein einfach hier rein zu spazieren? Und zweitens: Wie kommst du darauf dass Yakushi hier wäre? Ihr beide seid doch zusammen sonst wohin...oder nicht?“, entgegnete Itachi und schloß die Tür hinter dem anderen. Norris wandte sich zu dem Ermittler um und sah ihn an wie ein Auto. „Wie? Nein, wir waren, seit du weg bist, hier in der Suite. Wir sind etwa fünfzehn Minuten später auch beide los. Er meinte, er müsse noch arbeiten. Wir waren um 18 Uhr hier verabredet, also jetzt. Soll das heissen, er ist noch nicht zurück?!“, wollte er wissen. Itachi schüttelte den Kopf. „Nein, er ist nicht hier. Ach, vermutlich hat er die Zeit irgendwo vergessen...“, entgegnete Itachi und setzte sich wieder an das kleine Tischen am Fenster. Der andere kam zu ihm herüber und schaute hinaus.

„Das ist ausgeschlossen, Uchiha! Kabuto ist bei ganz Interpol für seine Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bekannt; er kommt nie zu spät!“, warf Norris ernst ein.

„Gibt es nicht für alles ein erstes Mal?“, wandte Itachi ein, woraufhin der andere den Kopf schüttelte. „Das hatte er schon mal, seitdem nie wieder. Ich glaube...nein, ich fürchte sogar, dass ihm etwas passiert sein muss!“.

Der Schwarzhaarige schaute auf. „...meinst du?“.

Einen Moment lang saß Itachi schweigend da, ehe er sich erhob und zu Kabutos Seite des Schlafzimmers ging. Dort zog er dessen Tasche zu sich und holte den Laptop heraus, welchen der Silberhaarige nach Deutschland mitgenommen hatte.

„Nun gut, dann werden wir mal sehen wo er jetzt steckt...“
 

Leise stöhnend kam Kabuto zu sich. Obwohl er versuchte seine Augen zu öffnen, blieb alles um ihn herum schwarz. Jemand hatte ihm die Augen verbunden. Er wusste nicht wo er war, er spürte nur, dass es kühl in dem Raum war. Als er versuchte seine Arme zu bewegen, stellte er erschrocken fest, dass sie über seinem Kopf gefesselt waren. Er musste auf einem Stuhl sitzen, doch seine Beine waren zusammengebunden. Der Ermittler schluckte, während er versuchte seine Arme zu befreien, doch es war zwecklos. Seine beiden Arme waren mit Handschellen an einem Rohr oder ähnlichem, das hinter ihm an der Wand entlang lief befestigt. Er konnte sich nicht befreien.

Kabutos Atem wurde schneller. Er bekam Angst. Große Angst, panische Angst. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Verzweifelt rüttelte er an den Handschellen und versuchte sich irgendwie zu befreien, doch vergebens. Er war völlig hilflos. Er war gefangen.

Seine schlimmste Angst war gerade dabei wieder wahr zu werden, erneut, nachdem er ihr all die Jahre entfliehen konnte.

Er schrak zusammen, als er leise Schritte näher kommen hörte. Sein Körper begann stark zu zittern. Jeden Moment würde sich die Tür öffnen und jener Mann würde herein kommen, ihn mit seinem kalten, überlegenen Blick von oben bis unten ansehen, ihn genau mustern, sein Verhalten beobachten, sich daran ergötzen wie er vor Angst zitterte und sich vor ihm fürchtete.

Und dann, dann würde der schlimmste Teil des Alptraumes kommen. Denn dann würde er seine kalte Stimme dicht an seinem Ohr erklingen lassen, diese Stimme, die kälter war als die Hände, die an dem wehrlosen Körper entlang fahren würden. Und er, Kabuto, würde wieder unterliegen, würde wieder aufgeben müssen. Würde wieder all seinen Ängsten ins Auge blicken müssen.

Die Tür öffnete sich, das laute Quietschen der rostigen Scharniere hallte durch den Raum, Schritte kamen auf ihn zu. Mehrere Leute hatten den Raum betreten. Sie kamen direkt auf ihn zu. Die Angst in ihm wurde mit jedem Schritt größer, immer lauter hämmerte sein Herz, als wollte es aus seiner Brust herausspringen.

Ein leises Rascheln war zu hören, dann das leise Piepsen von Handytasten. Dann herrschte für einige Momente lang Stille.

„Wir haben ihn, Boss, lief einfach auf der Straße rum. Was sollen wir jetzt mit ihm machen?“, erklang die Stimme eines Mannes. „...aha. Gut, wir behalten ihn im Auge. ...Ja, verstanden.“

Erneut das leise Piepsen, der Mann musste aufgelegt haben.

„Tja, da hast du dir aber was schönes eingebrockt, Junge! Selbst Schuld, was machst du uns auch unnötigen Ärger...“, erklang wieder die Stimme des Mannes, doch diesmal kam sie näher.

Kabutos Angst wuchs immer mehr. Er zuckte stark zusammen und riss den Kopf beiseite, als er eine Hand an seinem Gesicht spürte.

„FASS MICH NICHT AN! VERSCHWINDE!!“

Panisch versuchte sich der Silberhaarige zu wehren, doch konnte er sich nicht bewegen.

Der Mann trat zurück. „Was habt ihr dem Kerl gegeben, dass der so ausflippt? Ach, egal. Soll er ruhig, er wird eh nicht mehr viel Gelegenheit zu haben.“

Mit diesen Worten entfernten sich die Schritte wieder, erneut das quietschende Scharnier und der laute Knall der Metalltür, welcher durch den Raum schallte. Dann war Stille. Nur das zitternde und rasche atmen Kabutos war noch zu hören.
 

Das eifrige Klicken der Tastatur war das Einzige, das man in der Suite hören konnte. Konzentriert starrte Itachi auf den Bildschirm des Laptops, während er versuchte sich einen Weg durch Kabutos Computersystem zu bahnen.

„Darfst du überhaupt da ran?“, fragte Norris, der dem Schwarzhaarigen bei seinem Tun beobachtete.

„...der Zweck heiligt die Mittel.“, war des Ermittlers knappe Antwort. Der Schwarzhaarige tippte etwas in den Rechner ein, ehe er den obersten Knopf seines Mantels löste und den kleinen Stecker, welcher auf der Rückseite des Knopfes zum Vorschein kam, mit dem PC verband, woraufhin ein leises Piepen erklang.

„Na also, dann wollen wir doch mal sehen, wo sich die Brillenschlange aufhält...“, murmelte Itachi leise und blickte unentwegt auf den Bildschirm, auf welchem sich ein Stadtplan öffnete. Irgendwo, mitten in dem Labyrinth aus Linien, das Häuser und Straßen bildeten, leuchtete ein kleiner blauer Punkt. An einem anderen Punkt, sehr viel weiter von diesem weg, war ein roter Punkt zu sehen.

„Oh, Mann...der ist ja am Arsch der Welt!“, stöhnte Norris leise als er auf den Bildschirm blickte.

„Ist es sehr weit von hier weg? Wie komme ich am schnellsten hin?“, wollte Itachi wissen. Der andere stutzte. „Was meinst du mit >ich<? Denkst du etwa, du gehst ihn allein retten?! Das schlag‘ dir mal gleich aus dem Kopf!“, protestierte Norris eine Spur empört.

Itachi rollte nur genervt mit den Augen. „Im Ernst: Wie willst DU mir helfen können? Mal so ganz nebenbei...was erfüllst du überhaupt für eine Funktion bei Interpol?!“, wollte er wissen, seine Stimme jedoch hatte einen eher desinteressierten Unterton.

„Ich bin hauptsächlich für das Archiv zuständig, aber werde ab und an auch mal auf Außenaufträge geschickt, wenn Not am Manne ist, wenn du verstehst?!“, erklärte Norris mit leicht geschwellter Brust.

„...aha. Also ein unbedeutendes Staubkorn im Dreck.“, gab Itachi gelangweilt zurück.

Norris seufzte nur resignierend und schüttelte den Kopf. „Vergiss es. Lass uns einfach losgehen und Kabu-chan zurück holen!“, meinte er und wandte sich zum Gehen. Der Andere klappte den Laptop zu, nachdem er noch einige Male auf ihm herumgetippert hatte. Den Transmitter nahm Itachi wieder an sich und brachte ihn wieder an seinem Mantel an. Als das getan war, folgte er Norris zur Tür und verließ mit ihm die Hotelsuite.

„Ach, und noch etwas“, fügte Itachi noch ernst hinzu und wandte sich kurz zu Norris um, „...nenn‘ ihn gefälligst nicht >Kabu-chan<! Das ist ja peinlich!“.

Der Angesprochene blickte den miesepetrigen Ermittler einen Augenblick lang irritiert an, ehe er leicht grinste und mit ihm seinen Weg fortsetzte. „...eifersüchtig?“, fragte er leise, erhielt jedoch keine Antwort.

Die beiden Männer riefen sich ein Taxi heran und stiegen ein. Da auch Norris kein Deutsch konnte, beschloss Itachi die Wegbeschreibung als Drohung auf Englisch zu managen, was der Fahrer jedoch wunderbar zu verstehen schien. Eingeschüchtert fuhr er durch die Stadt und warf immer wieder ängstliche Blicke in den Rückspiegel. Es verging eine gute dreiviertel Stunde, ehe das Taxi an einem kleinen Hafen ankam. Allein die Gegend machte keinen sehr gemütlichen Eindruck: Baustellenschutt, Kies und Sandberge, hohe Kräne und einige Fabriktürme im Hintergrund. Außerdem ein Bahngleis, auf welchem Güterwaggons standen und irgendwo ragten einige rote Backsteinhäuser empor. Auf dem Dach eines langen, schmalen Hauses, welches offensichtlich ein Großlager für alles mögliche war, jedoch mehrere Hallen besaß, thronten große Buchstaben, die den Namen der recht zwielichtigen Gegend ankündigte:

Westhafen.

An der Auffahrt zum Gelände hielt das Taxi auf Itachis Befehl hin an und ließ die beiden Männer aussteigen.

„Bezahl den Typen und dann komm mit, wenn du meinst du musst.“, wies der Schwarzhaarige den anderen an, während er selbst die betonierte Auffahrt hinab schritt, an einem Depot von Mülltonnen vorbei und immer weiter auf die großen Lagerhallen zu. Nach kurzer Zeit hatte Norris den Ermittler eingeholt. „Machst du die Leute immer so fertig? Der arme Kerl war ja ganz blass im Gesicht!“, tadelte der Archivmitarbeiter den Ermittler, welcher sich davon nicht stören ließ.

Die beiden hatten nach kurzer Zeit die Güterwaggons hinter sich gelassen und näherten sich nun dem Lagerhaus. Während sie gingen, griff Itachi in die Innentasche seines schwarzen Mantels und holte eine gelblich schimmernde Desert Eagle hervor, in welche er ein aufgefülltes Magazin hinein schob. Mit einem leisen Klicken entsicherte er die Waffe, den Blick starr geradeaus.

„Hey, Uchiha, wo hast du die denn her?! Sag bloß, die haben dich damit im Gepäck über die Grenze gelassen!?“, wollte Norris überrascht wissen, doch die einzige Antwort war die Mündung der Pistole unter seinem Kinn.

„...wenn du nicht sofort deine Klappe hältst, dann bringe ich dich zum Schwiegen! Mit deinem Gesabbel machst du noch den ganzen Hafen auf dich aufmerksam!“, knurrte Itachi mit mörderischem Blick, ehe er die Waffe wieder zu sich zog und weiterging.

Norris schluckte leicht, folgte dem Ermittler dann, jedoch mit einigem Abstand.

Itachi blieb schließlich vor einer der Lagerhallen stehen und lehnte sich leicht gegen die Wand neben der Tür und horchte. Alles war ruhig. Nur ganz leise, dumpfe Geräusche waren zu hören.

„Auf 5 gehen wir rein.“, sagte Itachi leise. „...1...2....5!“.

Mit einem lauten scheppern schwang die Metalltür auf und schlug gegen die Wand auf der anderen Seite. Einen Kurzen Moment lang herrschte erschrockene Stille.
 

Kabuto zitterte noch immer am ganzen Körper. Noch immer war er gefesselt, konnte sich nicht rühren. Immer wieder hatte er geschrien und versucht sich zu wehren. Nach einiger Zeit war jemand anderes in den Raum gekommen und hatte die Person, der die Stimme gehörte, die Kabuto am Anfang gehört hatte, zusammengestaucht.

„Du Idiot, das ist er nicht! Du hast mir den falschen angeschleppt, Trottel! Dafür sollte ich dich häuten lassen, du vermaledeiter Sohn einer räudigen Hündin!!“, hatte er gebrüllt, dass es im ganzen Raum gedröhnt hatte. Der andere hatte daraufhin mehr als eingeschüchtert geklungen und hundert Mal um Verzeihung gebeten.

„Schaff‘ ihn jetzt weg, wir können keine unnötigen Zeugen gebrauchen! Du weißt was der Boss angeordnet hat!“, hatte der autoritärer Klingende gesagt, woraufhin die Schirtte sich wieder dem Ermittler genähert hatten. Erneut hatte die Angst dessen Körper besetzt und ihn panisch zusammenfahren lassen, als er spürte, wie der andere Mann ihm immer näher kam. Er hatte einen Blackout gehabt und geschrien, man solle ihn nicht anfassen. Er hatte getobt, als hätte ihn eine Tarantel gestochen. Schließlich hatten die Typen es aufgegeben und ihn einfach dort hängen lassen. Doch damit war die Angst in ihm keinesfalls ausgelöscht, nein, sie war noch immer da, wartend darauf wieder hervorbrechen zu können. Ja, Kabuto war nicht mehr Herr seiner selbst. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr, irgendwann hatte sich auch sein klarer Verstand abgeschaltet. Nun war es seine Angst, die ihn regierte. Angst vor seinen Erinnerungen. Angst davor, dass seine Erinnerungen sich erneut in Wirklichkeit verwandelten. Angst wieder schwach zu sein.

Er wusste nicht wie lange er nun schon so hilflos dagehangen hatte, wie lange er seinen Ängsten ausgeliefert gewesen war. Es war irgendwann alles still geworden. Still und schwarz. Er sah und hörte nichts. Einzig der kalte Windzug, der ab und zu seinen Körper gestreift hatte, bestätigten ihm, dass er überhaupt noch bei Bewusstsein war.

Erneut spürte Kabuto einen kalten Luftzug, der seinen Körper erneut zittern ließen, woraufhin die metallenen Handschellen leise klapperten. Es war ruhig, nur die leisen Schritte eines einzelnen Mannes war dumpf zu hören. Doch plötzlich brach ein Lärm aus, der den Raum vibrieren ließ. Eine Metalltür schwang scheppernd auf, dumpfes Gebrüll, dann Schüsse. Ein Röcheln, dann weitere Schritte, noch mehr Schüsse, Schreie, wieder Schüsse...und das Geräusch sterbender Menschen. Der Geruch von Blut und Schwefel.

Kabutos Körper zitterte wie verrückt, Angst schnürte ihm die Kehle zu, er spürte wie ihm schlecht wurde. Sämtliche Kraft wich aus seinem Körper. Rasche und feste Schritte kamen immer näher und näher...

Die Metalltür schwang auf, jemand, der die ganze Zeit über im Raum gewesen war, sprang von seinem Stuhl auf, feuerte Schüsse ab. Mit jedem Schuß zuckte Kabutos Körper zusammen und ließ sein Herz für den Bruchteil einer Sekunde aussetzen. Unzählige Schüsse hallten durch den Raum, ehe der letzte Mann röchelnd zu Boden fiel und es still wurde.

Die Schritte kamen auf Kabuto zu, der noch stärker zu zittern begann, das Schlimmste erwartete. Direkt vor ihm kamen die Schritte zum Stehen und verklangen.

Angstschweiß rann an Kabutos Schläfe hinunter, seine Unterlippe zitterte, seine Kehle war wie ausgetrocknet. Nur das leise Klappern der Handschellen und der zittrige, abgehackte Atem des Silberhaarigen war zu hören.

Kabutos Körper zuckte heftig zusammen und sein Innerstes zog sich schmerzhaft zusammen, als er eine Hand ganz leicht sein Haar berühren spürte. Ihm wurde mit einem Schlag heiss und kalt zugleich, als er den Kopf wegriss und versuchte sich loszureissen.

„F- FASS MICH NICHT AN!!!“

Kabutos panischer Aufschrei hallte durch den Raum. Vor seinem inneren Auge sah er jenen Mann vor sich stehen, der ihm jahrelang nur Schmerzen zugefügt hatte. Jenen Mann, der für all seine Ängste verantwortlich war. Für all sein Leid.

Nun stand der Silberhaarige davor vor Angst durch zu drehen, seine Augen brannten schmerzhaft, seine Eingeweide schienen jeden Moment zu zerreißen.

Die Person vor ihm sagte nichts, streckte erneut seine Hand nach dem vor ihm Sitzenden aus, berührte nur ganz schwach, hauchzart dessen Wange, doch reichte diese kleine Berührung schon aus, um Kabuto aufspringen zu lassen und sich auf den vor ihm stehenden zu stürzen um ihn anzugreifen. Zumindest hätte er das getan, wenn er nicht gefesselt gewesen wäre.

„FASS MICH NICHT AN!! LASS MICH IN RUHE! VERSCHWINDE ENDLICH!!!“, schrie Kabuto panisch und brach vor Angst in Tränen aus, welche jedoch von der schwarzen Augenbinde aufgesogen wurden, doch seine Stimme war brüchig und er konnte ein ängstliches Aufschluchzen nicht vermeiden. Er zitterte, während sich sein Innerstes immer wieder schmerzhaft zusammenzog.

„...lass mich endlich in Ruhe...bitte...lass mich endlich in Ruhe...“, schluchzte Kabuto leise und hoffte, dass es endlich vorbei wäre. Doch erneut berührte ihn die Hand des Mannes und wieder zog sich alles in dem Silberhaarigen zusammen, wieder zuckte er, schrie auf, riss den Kopf weg, wieder brannten seine Augen, doch nicht wegen der Tränen, sondern durch grelles Neonlicht.

Kabuto blinzelte einige Male, schaute hinauf zu jener Gestalt, die vor ihm stand, auf ihn hinab sah. Er konnte nur sehr wenig erkennen, da man ihm seine Brille abgenommen hatte. Angestrengt und noch immer voller Angst versuchte er zu erkennen wer die Person vor ihm war, während immer wieder einzelne Tränen an der Wange hinabliefen.

Der Mann vor ihm hob eine Hand und legte diese sacht auf Kabutos Wange, was den Ermittler abermals zusammenzucken ließ. Vorsichtig hob der Mann das Gesicht des Silberhaarigen etwas an und neigte sich etwas zu ihm vor. Nun erkannte Kabuto seinen Partner Itachi, der ihn mit einem mehr als ungewohnten Blick ansah. Als sorgte er sich um ihn.

„...I-...Itachi...“, brachte Kabuto erstickt hervor und starrte seinen Partner noch immer angsterfüllt an.

„Shh...ruhig...“, vernahm der Kleinere leise die Stimme seines Partners, die sonst kalt und rauh klang, nun jedoch ganz warm und sanft war. „...beweg dich jetzt nicht.“

Itachi trat etwas von Kabuto zurück und hob seine Pistole, deren Lauf er auf Kabutos Hände richtete. Ein lauter Schuß, das Aufprallen von Metall auf Metall. Die Kette der Handschellen war durchtrennt und die Arme des Silberhaarigen wieder frei. Kabuto kauerte sich auf dem Stuhl zusammen, die Arme eng um seinen Oberkörper geschlungen. Er zitterte noch immer stark und erneut erlag er seinen Tränen und konnte ein Schluchzen bei bestem Willen nicht unterdrücken.

Die Angst hatte sich in ihm festgesetzt. Heisse Tränen rannen sein Gesicht hinab und fielen lautlos zu Boden. Einen Augenblick lang stand Itachi einfach nur da, blickte seinen Partner mit einem undefinierbaren Blick an. Schließlich trat er wieder auf ihn zu, legte ihm sanft eine Hand auf das silberne Haar und den Rücken und drückte ihn sacht an sich. Kabutos Finger gruben sich in Itachis Hemd, dessen Stoff die Tränen des jungen Mannes aufsogen, welche unaufhaltsam an dessen Gesicht hinabliefen.

Die Stille wurde nur von dem unregelmäßigem Aufschluchzen Kabutos unterbrochen, während Itachi ihm sacht durchs Haar strich und seine andere Hand warm und sanft den Rücken des Kleineren hinab wandern ließ. Ab und zu nahm Kabuto die ungewöhnlich sanfte Stimme seines Partners wahr, die ihm beruhigende Worte zuflüsterten.

„...ist ja gut...ruhig...jetzt wird alles wieder gut, Kleiner...ich bin jetzt hier...niemand wird dir etwas antun...hab keine Angst...“.
 

~Fortsetzung folgt

Outbreak of Memories und andere Probleme

Unter der Decke vergraben lag Kabuto in seinem Bett und starrte ins Leere. Er hatte sich noch immer nicht ganz von der Aufregung erholt, noch immer fühlte er sich schlapp und kraftlos,

und noch immer zitterten seine Finger leicht.

Itachi und Norris saßen im Nebenzimmer, schauten jedoch immer wieder durch die offene Tür zu Kabuto hinüber.

„...ich hätte nicht gedacht, dass er es schafft sich gleich am ersten Tag entführen zu lassen.“, meinte Itachi schließlich leise, während er an einer Tasse Tee nippte.

„Ich finde es eher unverständlich.“, entgegnete Norris stirnrunzelnd, „er war schon sein halbes Leben lang quer durch die Welt unterwegs...und wurde im Ausland noch nie entführt. Wenn er zu Hause mal entführt wurde bei Einsätzen, dann hatte er es immer alleine geschafft sich wieder zu befreien...warum hat er das hier nicht geschafft? Normaler Weise war er auch nicht so komplett aufgelöst...und er war auch nicht so außer sich...sehr merkwürdig...“.

Itachi schwieg. Sein Blick ruhte auf dem Inhalt seiner Tasse. Einige Augenblicke lang schwiegen die beiden und es wurde still in der Suite. Schließlich erhob sich Itachi von seinem Platz und zog Norris auf die Beine. „Verschwinde, los.“

Der Angesprochene starrte den Ermittler entgeistert an. „Wie meinen?“

„Du hast mich schon verstanden! Verzieh dich!“, wiederholte Itachi und versetzte dem anderen einen mehr als stechenden Blick.

„So ein Unsinn! Kabu-chan wird es viel schneller besser gehen, wenn ich bei ihm bleibe!“, protestierte Norris und verschränkte die Arme vor der Brust, wurde jedoch von Itachi am Kragen gepackt und zur Tür bugsiert.

„Sieh dir den Kleinen an, dem ist es scheißegal ob du da bist, oder nicht!“, erklärte Itachi genervt.

„Dann ist es doch auch egal, ob ich nun hier bleibe!“, versuchte Norris zu argumentieren, doch zeigte dies keinerlei Wirkung.

„Das mag sein, aber da er im Augenblick keine Meinung hat, zählt meine Meinung. Und ich sage, dass du dich jetzt auf der Stelle verziehst!“, entgegnete Itachi bestimmt und beförderte den Archivangestellten kurzerhand aus der Suite. Nachdem er ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte, begab sich Itachi zu Kabuto ins Schlafzimmer. Dort angekommen wanderte sein Blick sogleich zu seinem Partner.

„...brauchst du was?“, fragte er eher zögerlich, erhielt jedoch keine Antwort. Er wandte den Blick wieder ab und begann sich umzuziehen. Ordentlich legte er sein Hemd zusammen, ebenso seine Hose. Bis auf die Shorts und einem schwarzen T-Shirt entkleidet, legte er seine Sachen auf den Stuhl in der Ecke neben seinem Bett. Tief ausatmend löste er sein Haarband und ließ sein langes, schwarzes Haar glatt hinab hängen. Noch einmal wanderte sein Blick zu seinem Partner, doch hatte dieser sich nicht einen Millimeter geregt. Itachi seufzte und ging ins Bad. Als er wieder kam, blieb er erst unschlüssig im Raum stehen, ging dann jedoch zu Kabutos Bett hinüber und setzte sich auf dessen Bettkante.

„...Kleiner...was ist los mit dir? Warum bist du vorhin so ausgerastet? Ich hab dich nur leicht berührt und du wärst mir am liebsten an die Gurgel gegangen...“, begann Itachi nach kurzer Zeit. Kabuto antwortete nicht. Er lag noch immer einfach da, starrte ins Nichts.

„...haben sie dir etwas angetan?“, fragte Itachi leise, erhielt jedoch keine Antwort, nicht einmal eine Reaktion. „...ich meine...haben sie dich etwa...vergewaltigt?“.

Kabuto zuckte zusammen. Mit aufgerissenen Augen starrte er geradeaus, sagte nichts, doch seine Finger gruben sich fest ins Bettlaken und er kauerte sich dichter zusammen.

Itachi hatte diese Reaktion beobachtet, sagte jedoch nichts.

„...nein...“, flüsterte Kabuto schließlich leise, was kaum mehr als ein Hauchen war. Sein Partner blickte auf.

„Haben sie nicht?“, fragte er nach. Der Silberhaarige schüttelte schwach den Kopf.

Itachi überlegte einen Moment, in welchem er seinen Partner einfach nur schweigend ansah.

„...aber was hattest du dann?“, fragte er.

„...schlimme...schlimme Erinnerungen...“, flüsterte Kabuto leise. Wieder trat für einige Augenblicke Schweigen ein.

„...du bist nicht der Einzige mit schlimmen Erinnerungen. Das was du vorhin an den Tag gelegt hast, ähnelte mehr einem Trauma. Was hat man denn mit dir gemacht, dass du so ausflippst?“.

Kabuto schwieg, er igelte sich lediglich noch mehr ein. Allein sich daran erinnern zu müssen war für ihn Folter. „...ich will darüber nicht sprechen...“

„Aber ich! Was ist passiert, dass du heute so durchdrehst?“, bohrte Itachi weiter.

Kabuto setzte sich auf und blickte seinen Partner dunkel an.

„...du bist genau wie all die anderen Menschen auch...ihr wollt nicht das Leid des anderen hören, weil ihr euch um ihn sorgt, nein. Ihr wollt es nur hören, weil ihr neugierig seid! Menschen brauchen das Leid anderer um sich in ihrer eigenen Haut besser fühlen zu können. Sie genießen es insgeheim, wenn andere gequält und getreten werden, manch einer geilt sich daran sogar noch auf...Jemand wird zusammengeschlagen, getreten wenn er schon am Boden liegt und bespuckt, doch tut jemand was? Nein, sie alle schauen nur zu, oder gehen blind daran vorbei...Ein Kind wird irgendwo misshandelt, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Es schreit und schreit...vor Schmerz, vor Verzweiflung, vor Wut auf das Leben...doch niemand hört diese Schreie...das ganze Haus nimmt sie wahr, doch stellen sich alle Taub...nur der Peiniger hört sie...er hört sie und genießt ihren gequälten Klang. Und auf der anderen Seite des Erdballs werden Kinder gerettet, die sich doch eigentlich selbst retten könnten...so viel zu Gerechtigkeit...

Und du. Du bist genauso ein Mensch, der sich nur um sich selbst kümmert. Dir ist egal was mit anderen geschieht, so lange du nur überlebst. ...ich weiss was du bist; du bist ein Mörder, nichts weiter. Sag mir, Itachi...was fühlst du, wenn tötest? Was empfindest du, wenn die Menschen röchelnd zu Boden gehen und sterben?“.

Itachi blickte seinen Partner ernst an, die Augen leicht verengt.

„...glaubst du etwa mich zu kennen? Warum glaubst du, ich sei ein Mörder? Ich habe dich da raus geholt, erinnerst du dich?! Demnach kann ich ja nicht so egoistisch sein, wie du sagst.

...aber wenn du es unbedingt wissen willst...wenn ich gezwungen bin zu töten...dann empfinde ich nichts. Da ist nichts, wenn ich dem Abschaum eine Pistole an die Stirn drücke, da ist rein gar nichts, wenn ich abdrücke und das Blut mitsamt Gehirnfetzen aus ihren Köpfen gepresst wird.

Reicht dir das als Antwort?“, sagte er ruhig, den Blick nicht von dem Silberhaarigen abgewandt, „Aber was anderes...wie kommst du dazu mich ungefragt bei meinem Vornamen anzusprechen? Hat man dir keine Manieren beigebracht?“.

Kabuto wandte den Blick nicht von dem Schwarzhaarigen ab. „Wenn ich dich Anspreche, will ich lediglich nicht das Gefühl haben der Partner eines Schlächters zu sein.“, antwortete Kabuto leise. Itachi hob leicht eine Augenbraue. „Ich, ein Schlächter? Wie kommst du denn auf diese Idee?“. Sein Mundwinkel zuckte zu einem kurzen ungläubigen Lächeln. Der Silberhaarige jedoch zeigte keine Reaktion. Sein Blick ruhte fest auf seinem Gegenüber.

„Ich weiss genau wer du bist, Itachi Uchiha. ...Uchiha...Uchiha...dieser Name schwirrte mir im Kopf herum, seit ich ihn zum ersten Mal bei Interpol hörte. Damals wusste ich ihn nicht einzuordnen...doch heute fällt es mir ein. Stell dir vor, wir beide kommen aus der selben Gegend! Aus einem kleinen Städtchen, mitten in Japan, richtig? Ja, dort gab es eine Familie, einen Clan...den Uchiha-Clan. Diese Familie war praktisch überall berühmt, weil sie eine der ältesten Familien der Gegend war. Zudem waren ziemlich alle Mitglieder der Familie bei der Polizei tätig, die in unserer Heimatstadt für Ruhe und Ordnung sorgen sollte.

Doch eines Tages...waren alle verschwunden. Sie wurden ermordet, auf bestialische Weise. Innerhalb einer einzigen Nacht. Und laut Berichten gab es nur zwei Überlebende...einer davon warst du. Hab ich Recht?“, erklärte Kabuto und bedachte Itachi mit einem forschenden Blick. Das Lächeln war aus dem Gesicht des Schwarzhaarigen gewichen. Seine Augen hatten einen bedrohlichen Ausdruck angenommen. Der Angesprochene schwieg, blickte seinen Gegenüber einfach nur an.

„Offiziell wurde der Täter nie gefasst. Doch wer immer es gewesen war, Motive gab es zu genüge. Darum ließ man diesen Fall irgendwann einfach ruhen. Aber ich habe herausgefunden wer der Täter war.“, fuhr Kabuto fort.

„...ach? Und wer war es, deiner Meinung nach?“.

„Nunja...angesichts dessen, dass der andere Überlebende ein kleiner Junge war, also vollkommen außerstande einen ganzen Clan innerhalb einer Nacht zu ermorden, kann es nur einer gewesen sein.“, antwortete Kabuto und blickte seinem Partner nun direkt in die Augen.

„Ich denke, dass du es warst.“

Stille machte sich in dem Zimmer breit, eine angespannte Stille. Die beiden Ermittler blickten sich einfach nur an, keiner sagte etwas. Schließlich, nach fast einer Minute, wandte Itachi den Blick ab und erhob sich vom Bett des Kleineren.

„..ich denke, du solltest jetzt schlafen, offenbar hast du schon irgendwelche Hirngespinste. Als ob ich meine Familie töten würde...kein Sohn würde sowas tun. Außerdem...wenn ich es gewesen wäre...warum hätte ich denn dann meinen kleinen Bruder als einzigen am Leben gelassen? Wäre nicht sehr professionell Zeugen übrig zu lassen, findest du nicht?! Haben Sie denn für Ihre Theorie auch Beweise, Herr Schnüffler?“, entgegnete Itachi, ohne den anderen anzusehen.

„...nein, Beweise habe ich leider keine, zumindest keine materiellen...aber ich weiss es. Zwar macht es für mich auch keinen wirklichen Sinn, warum du deinen kleinen Bruder am Leben gelassen hast...doch das bekomme ich auch noch heraus.“, meinte Kabuto bestimmt, den Blick noch immer auf den Schwarzhaarigen gerichtet. Dieser schüttelte schwach den Kopf, wandte sich dann zu ihm um und blickte ihn mit einem Ausdruck an, den Kabuto nicht bei ihm erwartet hätte. Er wirkte irgendwie völlig ruhig, nicht eine Spur kalt, oder unnahbar, wie sonst. Er hatte etwas ausgeglichenes an sich und der Blick, mit welchem er den Kleineren bedachte, war eher der eines großen Bruders.

„Wie du meinst...aber übertreib es dabei nicht, wie du weißt haben wir noch einen Job zu erledigen. Schlaf jetzt besser, morgen haben wir viel zu tun und es war ein anstrengender Tag, besonders für dich.“, meinte Itachi ruhig und schaltete das Licht aus, ehe er sich in sein Bett legte. Seinem Partner den Rücken zugekehrt lag er da, starrte in die Dunkelheit, mit einem Ausdruck, der wie eine Todesdrohung war. Seine Finger gruben sich unauffällig in das weiße Bettlaken. Stille machte sich breit in der Suite. Nur das leise rascheln von Kabutos Bettdecke war zu hören, sonst nichts. Erst einige Augenblicke später begann Itachi die dumpfen Geräusche der Straße zu hören, leise Stimmen von Passanten, potentiellen Opfern, und das leise Atmen des Silberhaarigen im Nebenbett. Aufmerksam lauschte Itachi diesem leisen Geräusch, lauschte dem leisen, ruhigen Atmen, konnte vor seinem inneren Auge sehen wie sich der Brustkorb des Kleineren hob und senkte, wie sich unter Kleidung, Haut und Muskeln die Lungenflügel ausweiteten und wieder zusammenzogen. Beinahe glaubte er sogar hören zu können wie der heisse Atem Kabutos beim Ausatmen gegen dessen Lippen schlug, doch vermutlich bildete er sich das nur ein.

Einige Zeit lang lag Itachi einfach nur da und lauschte dem Atmen seines Partners, wobei er jegliches Zeitgefühl verloren hatte, er wusste nicht, ob mittlerweile eine Stunde vergangen war, oder sogar schon zwei. Irgendwann, im Laufe dieser Zeitspanne, musste der Silberhaarige eingeschlafen sein. Lautlos setzte sich der Schwarzhaarige in der Dunkelheit auf, schob die Bettdecke beiseite und setzte einen Fuß auf den mit Teppich ausgelegten Boden. Der andere Fuß folgte und schließlich erhob sich der junge Mann von seinem Bett. Geräuschlos, wie eine Katze, schritt er durch das Zimmer zu seinem Stammplatz am Fenster, hin zu dem kleinen Tisch, auf welchem ein kleiner schwarzer Koffer lag. Behutsam öffnete Itachi diesen und betrachtete seine Desert Eagle, die schwach in dem Licht schimmerte, welches von den Straßenlaternen herrührte. Wie ein kostbares Juwel nahm der Ermittler die Waffe aus ihrer Halterung, nahm eines der Magazine und führte es langsam und leise in die Waffe ein. Mit einem leisen Klicken rastete das Magazin ein. Mit einem weiteren leisen Klicken entsicherte Itachi die Waffe und hielt sie mit der Mündung nach oben in der Hand. Zielstrebig wandte er sich wieder um und kehrte ins Schlafzimmer zurück, steuerte jedoch das Bett seines Partners an. Schweigend blieb er vor diesem stehen und blickte emotionslos auf den Silberhaarigen herab, welcher noch immer ruhig schlief. Ohne mit der Wimper zu zucken richtete Itachi die Waffe auf Kabuto, zielte mit ihr auf dessen Stirn. Seine Hand war ruhig, kein Zittern, kein Zucken, so wie immer. Auch in seinem Inneren war es ruhig, nichts regte sich. Langsam legte sich sein Zeigefinger um den Abzug.

Es würde niemandem auffallen, zwar würde man den Schuss hören, doch was machte das schon? Und Reue würde er auch keine verspüren. Warum auch? Dieser Junge war auch nur eines von so vielen bedeutungslosen Leben, von dem keiner Notiz nahm, bei dem es niemandem auffallen würde, wenn es ausgelöscht wurde.

Doch er konnte es nicht.

Irgend etwas hielt Itachi davon ab abzudrücken. Es war etwas in ihm. Irgendwas hinderte ihn daran den Silberhaarigen zu erschießen. Irgendwas in ihm wollte nicht, dass er dies tat. Zumindest fühlte es sich so an. Zwar war da noch immer die alt vertraute Kälte, doch auch dieses seltsame Gefühl, das nicht zu beschreiben war.

Missgestimmt die Nase rümpfend zog Itachi seine Waffe wieder zu sich zurück und sicherte sie wieder. Nun nicht mehr darauf achtend besonders leise zu sein legte er sie auf das kleine Nachtschränkchen und legte sich wieder in sein Bett.

Eine Weile lauschte Itachi noch dem Atmen seines Partners, ehe er die Augen schloss und selbst in den Schlaf hinüberglitt.
 

Am nächsten Morgen erwachte Kabuto mit leichten Kopfschmerzen. Nicht nur der gestrige Tag war furchtbar gewesen, auch die Nacht war nicht sonderlich erheiternd.

Prüfend warf der Ermittler einen Blick zu seinem Partner hinüber, welcher noch immer zu schlafen schien, die Bettdecke so weit über sein Gesicht gezogen, dass man seinen Kopf nur anhand des schwarzen Haarschopfes ausmachen konnte.

Feine aber warme Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster ins Zimmer herein und ließen den Morgen ungewöhnlich friedlich wirken. Dennoch war der Blick, mit welchem Kabuto seinen Partner bedachte, eher misstrauisch. In der Nacht hatte der Silberhaarige einen beunruhigenden Traum gehabt. Er hatte geträumt, dass er von seinem Partner eiskalt erschossen wurde. Dabei war jener Traum so realistisch gewesen, dass es schon erschreckend war. Der Ermittler zweifelte nicht daran, dass Itachi Uchiha zu einer solchen Tat durchaus fähig war und es auch ganz gewiss tun würde, sofern er einen Grund dazu sah.

Müde wischte sich Kabuto über die Augen, ehe er die Bettdecke zurückschlug und aufstand.

Sein Weg führte ihn zu dem kleinen Tischchen, an welchem für gewöhnlich sein Partner saß und Kaffee konsumierte. Doch statt einer Kaffeetasse stand ein kleiner schwarzer Koffer auf dem Tisch, offen. Verwundert betrachtete der Ermittler den Koffer und dessen Inhalt. Es dauerte keine zwei Sekunden bis Kabuto erkannte, dass es sich um einen Waffenkoffer handelte. Pistolenmagazine befanden sich darin und in dem schwarzen Samt, welches das Innere des Koffers bedeckte, war eine Mulde, welche die Form einer Pistole hatte. Genauer gesagt war die Mulde auf die Maße einer Desert Eagle angepasst, von welcher im Koffer jedoch keine Spur war.

Verwundert runzelte der Silberhaarige die Stirn. Plötzlich schoss ihm ein mehr als beunruhigender Gedanke durch den Kopf. So leise wie möglich ging er zum Schlafraum zurück und schaute zu seinem noch immer schlafenden Partner. Neben diesem, auf dem kleinen Nachtschränkchen, lag eine Waffe. Eine im Sonnenlicht golden schimmernde Desert Eagle. Und so weit Kabuto erkennen konnte, war sie geladen.

Der Ermittler schluckte. War sein Traum etwa gar kein Traum? Nein, es musste ein Traum gewesen sein, denn in diesem hatte der Schwarzhaarige doch abgedrückt und außerdem lebte er ja auch noch. Aber vielleicht war es so etwas wie eine Warnung gewesen? Dass ihn sein Unterbewusstsein warnen wollte?

Kabuto zuckte leicht zusammen als sich Itachi regte und auf den Rücken drehte, einen Arm als Sonnenschutz über den Augen, seinen Partner ansehend. Einen Augenblick lang blickten sich die beiden Männer stumm an, ehe sich Kabuto umwandte, seine Sachen nahm und im Bad verschwand.

Tief durchatmend blickte der Silberhaarige in den Spiegel. Ob Itachi bemerkt hatte, dass er nach der Waffe gesucht hatte? Doch selbst wenn, was würde es schon ändern?

„Einiges würde es ändern, zum Beispiel könnte er auf die Idee kommen dich doch noch abzuknallen!“, flüsterte Kabuto leise, während er sich einen Schwall Wasser ins Gesicht spritzte.

Ja, das traute er dem Schwarzhaarigen sogar zu. Immerhin hatte er, sofern Kabutos Theorie nicht all zu weit daneben traf, seine eigene Familie skrupellos hingerichtet, und das in einem geschätzten Alter von 13 oder 14 Jahren. Da würde er nicht ausgerechnet bei ihm Skrupel haben, bei ihm, den er doch absolut gar nicht ausstehen konnte, wie es schien.

„Verdammt.“

Er befand sich in einer schwierigen Lage, das musste Kabuto sich eingestehen. Nun musste er scharf nachdenken. Was wollte er tun, falls Itachi ihn zur Rede stellen würde? Wenn er ihm die Mündung seiner Waffe an den Kopf hielt?

Kabuto schüttelte leicht den Kopf, während er sich sein T-Shirt über den Kopf zog und zu Boden warf, was er anschließend mit seinen Shorts gleichtat. Leise seufzend ging der Ermittler zur Dusche und stieg hinein, die Kunststoffwand der Dusche zuschiebend.

Mit einem leisen Quietschen drehte Kabuto den Knauf für das warme Wasser an, woraufhin harte, heisse Wasserstrahlen auf seine blasse Haut niederprasselten. Die Luft in dem Badezimmer erwärmte sich binnen weniger Augenblicke. Genießerisch schloß Kabuto seine Augen und versuchte sich zumindest etwas zu entspannen.

Vielleicht würde es auch gar nicht so kommen. Wer weiss, vielleicht fiel es Itachi ja auch gar nicht auf, dass er, Kabuto, etwas entdeckt hatte?

Tief ausatmend fuhr sich der Ermittler durch sein silbernes Haar. Er streckte den Arm aus um nach seinem Shampoo zu greifen...doch es war nicht da. Nur ein rotes Shampoo- Fläschchen stand dort auf dem Wannenrand und das gehörte dem Schwarzhaarigen.

„Elender Mist! Was mach ich jetzt? Ich kann ja schließlich nicht einfach im Handtuch raus gehen...da ist Teppich! Eklig... ...Ach, was soll’s! Wenn ich einmal seines benutze, wird das schon nicht auffallen...“, sagte Kabuto zu sich selbst und nahm das Shampoo seines Partners zur Hand.

Eine viertel Stunde später trat Kabuto dann frisch angezogen aus dem Bad und fand das Bett seines Partners leer vor. Es war still in der Suite. Nur von draußen hörte man Geräusche von Motoren, Autos und Bussen, die Stimmen von Passanten, das Rasseln von Ketten, die von Cafébesitzern von den Stühlen und Tischen weggezogen wurden und ganz leise auch das Zwitschern eines Vogels, der nahe dem Fenster auf einem Ast saß. Kabuto seufzte leise, als er seine Sachen in einen kleinen Beutel stopfte, welchen er in seinem Koffer verstaut hatte.

Die Sonne schien zum Fenster herein und erwärmte den Raum angenehm. Der Himmel war strahlend blau und nur mit einzelnen kleinen Wölkchen geziert. An sich versprach es ein herrlicher Tag zu werden. Es war fast schon schade, dass er nicht wie Norris im Urlaub hier war. Einfach zum Entspannen. Wenn er so darüber nachdachte, konnte er nicht einmal sagen wann er das letzte mal Urlaub gemacht hatte. Möglicher Weise sollte er doch einmal auf Soulets Worte etwas geben, zumindest was seinen Urlaub betraf.

>Sie sollten mal Urlaub machen, Yakushi! Das viele Arbeiten kann selbst für einen Arbeitswütigen wie Sie nicht gesund sein!<, hatte der mal zu ihm gesagt. Und was hatte Kabuto geantwortet? >Ich mache Urlaub, wenn es hier nichts zu tun gibt<. Als ob es bei Interpol mal nichts zu tun gäbe. Erneut seufzte Kabuto bei diesem Gedanken. Ja, so war er.

Der Ermittler zuckte zusammen, als er plötzlich etwas oder jemanden hinter sich spürte, der sehr nah bei ihm stehen musste. Diese Vermutung wurde bestätigt, als Kabuto spürte, wie dieser Jemand an seinem Nacken hinauf an dem silbernen Haar schnupperte. Bei diesem Gefühl stellten sich Kabutos Nackenhaare leicht auf und er bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. Er war nicht fähig sich zu rühren. Nach einigen Augenblicken jedoch zwang er sich dazu.

„N- Norris, du Idiot! Wie bist du hier reingekomme-...?!“, fauchte der Ermittler, als er sich zu dem hinter ihm stehen umwandte. Es konnte sich hierbei nur um seinen ehemaligen Partner handeln, so dreist und aufdringlich konnte nur er sein, doch es war nicht Norris. Zu Kabutos größter Verwunderung blickte er in die tiefen, dunklen Augen Itachis, welcher seinen Gegenüber mit einem festen und undurchschaubaren Blick ansah. Kabuto schluckte leicht, als ihm bewusst wurde wie nah sein Partner ihm gerade war, er konnte dessen warmen Atem in seinem Gesicht spüren.

„...,Herbal Essences‘ Kirschblüte...“, sagte Itachi nur leise, woraufhin der Kleinere ihn fragend ansah. Einen Moment lang schwiegen beide.

„Kannst du dir kein eigenes Shampoo leisten?! Was fällt dir ein einfach an meine Sachen zu gehen?!“, knurrte der Schwarzhaarige und sein Blick verfinsterte sich.

„...ich...ich hatte mein Shampoo vergessen mitzunehmen...“, versuchte Kabuto zu erklären.

„Achso, und deswegen nimmst du einfach mal meins, anstatt raus zu gehen und dein eigenes zu holen, oder wie?!“

„Hey, hast du ne Ahnung wie eklig das ist mit nassen Füßen auf so einem Teppich zu laufen?! Mit all dem Dreck...und Staub...und Haaren, die einem dann an der Haut kleben und dann auf den nassen Badezimmerfliesen hängen und liegen bleiben und-...“

„Igitt, hör auf, hör auf! Halt gefälligst die Klappe, ich hab keine Lust heute nacht Alpträume zu kriegen! Gott, das ist so widerlich!!“, rief Itachi angeekelt und schauderte und schüttelte sich bei dem Gedanken daran. Wenn er etwas wirklich auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann war es Schmutz und alles, was nicht hundertprozentig sauber war. Dagegen hatte der Schwarzhaarige eine Aversion.

Er schnaubte schlecht gelaunt und wandte sich von seinem Partner ab.

„Merk dir gefälligst für den Rest deines jämmerlichen Lebens, dass du MEINE Sachen gefälligst nicht mehr anfasst!“, knurrte Itachi, schnappte sich seine Sachen und machte sich ebenfalls auf den Weg zum Bad.

„Ach, aber du darfst einfach ungefragt an meine Sachen gehen, wie!?“, rief ihm Kabuto nun doch etwas aufgebracht hinterher. Der Angesprochene blieb stehen und drehte sich zu dem Kleineren um. „Was willst du?“

„Ich rede von meinem Laptop! Wer hat dir erlaubt einfach da ran zu gehen?“, wollte Kabuto wissen.

„Hmm...stimmt, jetzt wo du’s sagst...ich hätte es auch sein lassen und darauf warten können, dass dich diese komischen möchtegern Mafiosi umlegen! Dann hätte ich vielleicht irgendwann sogar eine Zeitung gelesen, wo drin gestanden hätte: >Brillenträger tot im See gefunden. Trug Betonschuhe und hatte ein Loch im Kopf<! Mann! Warum bin ich denn nicht selbst auf diese tolle Idee gekommen?! Dann hätte ich jetzt keinen Ärger mehr mit dir, du elende Nervensäge!“, fauchte Itachi zurück und bedachte Kabuto mit einem finsteren Blick, ehe er sich wieder dem Badezimmer zuwandte.

Kabuto stand einfach nur da, sah seinem Partner nach, welcher die Badezimmertür laut krachend ins Schloss warf. Einen Moment lang war es still in der Suite. Schließlich holte der Silberhaarige tief Luft und marschierte seinem Partner hinterher, riss die zuvor zugeschlagene Tür des Badezimmers auf und blieb in dieser Stehen.

„Okay, jetzt hör mir mal gut zu, Uchiha! Es geht nicht immer nur um dich! Wenn du so ein Problem mit mir hast, dann geh verdammt noch mal wieder nach Hause! Ich hab jedenfalls keine Lust mir täglich deine genervte Visage oder deine ätzenden Launen antun zu müssen! Ich hab es dir gestern schon gesagt, dass ich auch wunderbar allein zurechtkommen würde! Also pack von mir aus deine Sachen und hau ab!“, rief Kabuto zornig, seinen halb bekleideten Partner fixierend. Dieser stand vor der Badewanne, welche dabei war sich mit Wasser zu füllen, nur noch in seinen Shorts und blickte seinen Partner ungläubig an. Dann schnaubte er nur verächtlich und warf sein T-Shirt in eine Ecke.

„Oh, jah, na klar. Das hab ich gestern gesehen, wie du allein zurechtkommst!“, spottete Itachi nur und verschränkte seine Arme vor der Brust, „Und nun mal so ganz nebenbei...wer glaubst du, wer du bist, dass du denkst mir Befehle erteilen zu können?!“.

„Wer denkst DU, wer du bist mich wie den letzten Dreck behandeln zu können?! Ich bin dein Partner, nicht dein Lakai! Und solange das so ist, erwarte ich gefälligst, dass du mich auch dementsprechend behandelst!“, erwiderte Kabuto bestimmend.

Von Itachi kam ein Laut, der wie ein sehr leises Lachen klang.

„Nun, ist fraglich, wie lange das so ist, nicht wahr?“, entgegnete Itachi mit einem eher düsteren Grinsen. Kabuto zog seine Augenbrauen leicht zusammen, während er den Schwarzhaarigen nicht aus den Augen ließ. Er hatte diese Andeutung wohl verstanden.

„Willst du das wirklich riskieren? Meinst du nicht, dass Interpol das nicht mehr als tragischen Zufall behandeln können würde? Nachdem all deine letzten Partner ums Leben kamen...wäre es doch sehr merkwürdig, wenn ich nun auch ganz plötzlich sterben würde, findest du nicht?“, fragte der Kleinere, bemüht sich nichts anmerken zu lassen. Das Grinsen in Itachis Gesicht wurde ein Stück breiter.

„Soso, du willst mir jetzt also auch noch unterstellen meine Partner umgebracht zu haben...ich denke, dass du dich da etwas zu weit aus dem Fenster lehnst, Kleiner. Aber ein Bürohocker wie du hat einfach keine Ahnung wie es ist draußen herum zu laufen, geisteskranke Kriminelle zu jagen und sein Leben aufs Spiel zu setzen...Theoretisch vielleicht, aber praktisch hast du nicht den Hauch einer Ahnung wie das ist. Ich schon. Ich weiss genau wie es ist, wenn die Leute, die eben noch mit dir ein Hotelzimmer geteilt hatten, plötzlich vor deinen Augen sterbend zu Boden gehen, von Blei durchsiebt und blutend! Ich habe den Leuten von Interpol mehr als einmal und mehr als deutlich gesagt, dass ich keinen Partner mehr will, eben aus diesem Grunde. Weil ich keine Lust mehr habe, dass ständig diese Typen draufgehen, die Familie haben, die noch so viel vor haben...und ich, dem man im HQ am liebsten den schlimmsten aller Tode an den Hals wünscht, vielleicht dabei noch nachhelfen würde, bleibe am Ende übrig. Und dann kommen solche Klugscheißer wie du und geben mir auch noch die Schuld am Tod meiner Kollegen! Steck dir deine dummen Theorien sonst wo hin, aber hör auf mich zu nerven! Wenn du nun die Güte besäßest dich umzudrehen und diesen Raum zu verlassen...“.

Kabuto blieb stehen, blickte seinen Gegenüber einfach nur durchdringend an.

„...Itachi...du weißt, dass mein Fachgebiet Psychologie ist...ich weiss genau, wann ein Mann lügt und wann er die Wahrheit spricht. Jeder Idiot hätte dir diese Story hier wohl ohne Zögern abgekauft. Aber ich sehe an deinem Verhalten, deiner Gestik, deiner Mimik, dass du verzweifelt versuchst etwas zu verheimlichen. Und zwar nicht nur vor mir. ...und ich weiss, dass du mich heute Nacht am liebsten aus dem Weg geräumt hättest. Zwar ist mir nicht klar, warum du es nicht getan hast, aber dass du kurz davor standest, weiss ich genau! Andernfalls hättest du nicht deine Waffe neben deinem Bett gehabt, schon gar nicht geladen.“, sagte Kabuto leise aber mit fester Stimme. Itachis Grinsen war verschwunden. Er blickte seinen Gegenüber einfach nur ausdruckslos an, bis er seine Augen leicht verengte.

„Dir ist nicht schon mal der Gedanke gekommen, dass es möglicher Weise Leute hier gibt, die uns ans Leder wollen, oder!?“, erwiderte Itachi bemüht ruhig.

„Oh, doch, der Gedanke ist mir sehr wohl schon gekommen, allerdings vermute ich, dass einer dieser Leute neben mir, im Nachbarbett schläft. Jederzeit fähig einfach abzudrücken...ich weiss selbst, dass meine Existenz nicht gerade die bedeutendste ist, vermutlich würde noch nicht einmal jemand zu meiner Beerdigung kommen, sollte ich hier im Einsatz draufgehen! Aber bis ich diesen vermaledeiten Job nicht erledigt habe, habe ich auch nicht vor den Löffel abzugeben. Und wenn du darauf erpicht sein solltest mich da vom Gegenteil überzeugen zu wollen, indem du mir ein vorzeitiges Ende bescherst, schön! Dann werde ich eben dieses Mistschwein Langley UND dich bekämpfen, egal wie! ...du kennst mich nicht, Uchiha...du weißt rein gar nichts über mich oder mein Leben oder meinen Job oder meine Erfahrungen...gar nichts. Aber in einer Sache muss ich dir wirklich Recht geben...Wir mögen zwar aus der selben Gegend kommen, aber da heisst nicht, dass wir auch nur eine Sache miteinander gemein haben. Und nur weil alle anderen beruflich gut mit mir auskommen, werden wir uns noch lange nicht leiden können. Ich lege auch keinen Wert auf deine Freundschaft. Also, nur zu. Wenn du der Meinung bist, mir das alles hier unnötig schwer zu machen, dann bitte! Aber sei dir schon mal sicher, dass ich dir in gleicher Weise antworten werde.“, sagte Kabuto sehr ernst, ehe er sich umwandte und die Tür hinter sich zuschlug.

Itachi stand unbewegt da, blickte seinem Partner einfach nur hinterher. Nur das Rauschen des Wassers hinter ihm war zu hören. Geistesabwesend wandte sich der Schwarzhaarige zur Badewanne um und stellte das Wasser aus.

So hatte noch nie jemand mit ihm geredet. Das hatte bisher noch niemand gewagt. Und von diesem Kabuto hätte er es am aller wenigsten erwartet. Er hatte bisher so unscheinbar ausgesehen und sich verhalten wie jemand, der immer nachgibt. Aber dass er ihm, Itachi, nun eine solche Ansprache halten würde...

Noch immer über die Worte des Kleineren nachdenkend stieg Itachi in das heisse Wasser der Badewanne und ließ sich darin hinein sinken. Tief ausatmend schloß er seine Augen.

Auf eine ganz merkwürdige Weise war ihm sein Partner gerade um ein Stück sympathischer geworden. Vielleicht würde er ja doch nicht ganz so unerträglich nervig werden...
 

~Fortsetzung folgt



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Kodomo-no-Luna
2014-01-15T18:34:07+00:00 15.01.2014 19:34
So, ich weiß ich habe zu diesem Chapter bereits einen Kommentar verfasst (vor zig Millionen Jahren jedoch), doch komme ich nicht umhin, einen zweiten zu schreiben. Ich habe gestern Abend mal meine Abendlektüre gewechselt und diese FF mal wieder gelesen und... Tränen gelacht! XD Einfach herrlich, wie toll diese Geschichte noch immer ist (in meinen Augen) und mir zeigt, wie sehr ich diese Charaktere eigentlich vermisst habe! Beste Szene ever übrigens (ich zitiere):
>>„So, jetzt reichst’ s!“, meinte Itachi aufgebracht und stellte seinen MP3 Player auf ‚Aufnahme‘. Kabuto verschränkte nur genervt die Arme vor der Brust. „Oh, bitte, das ist doch lächerlich!Lass den Unsinn, du wirkst voll kindisch!“, protestierte Kabuto und hörte seine eben gesagten Worte noch einmal von Itachis MP3 Player, ebenso der Rest der Flugzeugpassagiere, welche sich empört zu den beiden umwandten...<<
Ich hab mich wie gesagt beömmelt bis zum geht nicht mehr und muss nur daran denken, da erscheint ein Grinsen auf meinem Gesicht. Ich weiß, ich hab's schon so oft gesagt, du kannst es sicher nicht mehr hören (oder lesen in diesem Fall), aber ich liebe deine Geschichten mit den Beiden und würde regelrecht vor Freude sterben, sollte dich mal die Muse küssen hier weiter zu schreiben. Denn bisher ist es meine Lieblings-Fanfiction von dir.

So, das musste noch einmal gesagt werden! :3
Fühl dich ganz fest gedrückt! <3
Von:  Abyss
2010-02-05T22:33:13+00:00 05.02.2010 23:33
Ich bin erst seit kurzem über deine FF`s gestolpert und ich muss sagen....
Wieso verdammt nochmal habe ich dich nicht früher entdeckt???!!!! TT_________________TT
Dein Schreibstil ist absolut genial!
*hyperventilier*
*tief durchatmet*
.......
Ich liebe diese Fanfiction XD Vor allem der Humor. Es gab so viele momente in denen ich mich hätte tot lachen können. Vor allem diese eine Kaffediskussion zwischen den beiden... Ich hatte Tränen in den Augen vor lachen XDDD
Allgemein liebe ich diese ,,unfreiwillige Partner Storys" XDD Da bleibt nur die große Frage... werden sie sich noch zusammenraufen?
Und vor allem...was hat es nun genau mit Itachis Vergangenheit auf sich?
Ich würde dich am liebsten auf Knien anflehen weiter zu schreiben >____<
Bist du bestechlich? Kann ich dich mit imaginären Keksen locken? XDDDD
Bitte, bitte schreib an dieser genialen FF weiter. Du gehörst eindeutig zur Elite, was der Schreibstil und die Storyideen bei Mexx angeht und du hast viel ZU wenige Kommis Oo
Das verstehe ich ja mal überhaupt nicht *nerv* Deswegen kriegst du von mir nun welche verpasst :3
Von:  Traumfaenger
2009-02-11T20:54:37+00:00 11.02.2009 21:54
Ich finde die Geschichte insgesamt sehr schön.
Sehr positiv finde ich, dass es mal etwas anderes ist und die Charakter nicht ooc sind im Gegensatz zu sehr vielen anderen fanfics. Die Sätze sind auch nicht zu lange, was mir oft passiert, und der Schreibstil ist auch gut lesbar, aber auch nicht anspruchslos. Noch ein positiver Aspekt ist, dass du auf die Rechtschreibeung und die Grammatik geachtest hast, was das lesen angenehm macht.
Am Anfang wollte ich die Geschichte eigentlich nicht lesen wegen der Angabe Shounen-Ai, was ich nicht so mag, aber bis jetzt ist davon ja noch nichts passiert.
Ich freue mich schon auf weitere Kapitel^^
Hoffe du schreibst schnell weiter.

lg kisame__fan

Von: abgemeldet
2009-02-11T17:40:22+00:00 11.02.2009 18:40
ICh find das Kapi toll^^Alle Kapis sind toll^^
Schreib gaaaaanz schnell weiter^^
Freu mich^^
LG Sherry
Von:  Kodomo-no-Luna
2009-02-04T20:17:57+00:00 04.02.2009 21:17
T__T *wein* Menno! Wegen den Leuten von Osnanet konnte ich das neuste Kapitel erst heute lesen! Heute! *wein* Man... und ich kann dir nun nicht einmal sagen, dass das Kapitel sehr gelungen, wenn auch recht düster ist (Nun ja, schon, aber das eben nur per Kommi). Das hat mich etwas überrascht, im ersten Moment, aber auf der anderen Seite... ich kenne dich ja und es soll ja auch spannend werden und das wird es, das weiß ich! Ich bin gespannt, wann die Wahrheit ans Licht kommt, nicht nur von Itachi, ja, auch von Kabsie. Hm... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Du weißt ja, dass ich mich mehr als SEHR freue, dass du weiter schreibst! *freu* Und ich freue mich wie immer auch auf die Forsetzung! *lach*
Ach ja! Mir war ja sofort klar, dass Itachi es bemerkt, dass Kabsie sein Shampoo gemobst hat! Ich hab ja einen Moment gedacht (okay, vielleicht auch gehofft! XD) das Kabsie es nicht wagt und dann eben sein Shampoo (nackt, mal nur so nebenbei, oder halbnackt) holen geht! Grrr! Wenn Ita das noch gesehen hätte... Hätte er ihn dann wohl nicht killen wollen. Eher was anderes... nun ja, das hoffe ich zugegeben auch einfach mal weiter! Mal sehen, wie das noch wird. Ich meine, wenn er ihm nun ein wenig symphatischer ist, dann... wird es vielleicht doch nicht in Zukunft ganz so dunkel. Aber vielleicht irre ich ja auch, das tue ich ja oft!
So! Ich denke, ich mach nun Schluß. Hoffe ja, dass wir nun sehr bald wieder schreiben werden! Vermiss dich sehr! *knuddel*
Mach's gut und danke nochmal, dass du weiter schreibst! Du hast mir damit eine sehr, sehr große Freude gemacht wie du weißt!
Hdgggdl, dein Turk! ^^/
Von:  Kodomo-no-Luna
2008-06-27T10:03:43+00:00 27.06.2008 12:03
Wieder kann ich nur sagen, armer Kabuto. Ich ahne schon, was mit ihm geschehen ist, aber ich verrate nichts, also schweige ich nun zu dem Thema. Ich finde es aber sehr schön, dass jetzt schon sehr heraussticht, dass Kabsie dem Ita nicht so egal ist, wie der es gerne hätte. Dass er sich sorgte sieht jeder und überhaupt, hat er sich am Ende sehr um ihn arrangiert. Es war schön, dass er ihn getröstet hat, wo e so fertig war - nun ja auch Itachi ist eben kein Unmensch, dass wissen wir ja alle. Nach und nach wird das Eis brechen, ist bei den beiden Schnittchen aber auch kein wunder. Unser Kabsie ist eben so süß und Ita wie du weißt so derbst heiß, der kriegt jeden irgendwann soweit... aber was erzähle ich dir Sachen, die du schon weißt? Und um mich nicht weiter zu wiederholen oder dich zu langweilen, sag ich's einfach ganz schnell: ich freue mich auf das nächste Kapitel. Ich bin gespannt, ob sie über die ganze Sache reden werden, Itachi sich wieder wie zuvor recht fies benimmt oder ob das hier der Anstoß für eine Veränderung war, die beide sehr nötig hatten! XD
Nun gut, bis dann! Ich kommentiere nun deine andere FF! ^w^
Von:  Kodomo-no-Luna
2008-06-27T09:58:27+00:00 27.06.2008 11:58
So, da bin ich wieder und hole nun wie versprochen alle Kommis nach. Ich habe alles zwar bei JD lesen können, während sie was anderes gemacht hat, aber Kommis schreiben wollte ich ihn Ruhe machen und das mache ich dann nun. Tut mir ja auch Leid, dass es so lange gedauert hat, aber es ging eben einfach nicht eher.
So zu dem Kapitel dann nun erstmal... ich war genauso überrascht wie Itachi, als ich gelesen hab, dass Kabsie 'angeblich' einen anderen hat! ^^° Aber nun ja, dass es sein alter Partner ist und sich auch gut verstehen in dem Sinne, finde ich sehr gut, hat mir sehr gefallen, auch die Art seines Charakters. Was unglaublich geil war in dem Kapitel - kannst du dir vielleicht denken sogar XD - war die Stelle, über die Kabuto über Itachis 'sexuelle Frustration' labert! XD Echt jetzt! XD Aber es ist ja wahr, der gute könnte mal lieber ne Nummer mit ihm schieben, als das er ihn so fertig macht! Böser Ita! *anpoke* Nun ja, aber ich denke ja, dass alles gut wird... nun ja, ich hoffe es zumindest einfach erstmal so! ^.^°
Hm... was noch? Ach ja, armer Kabsie! Wird einfach K.O geschlagen und entführt! Na wenn da jemand nicht mal Held nun spielen muss! >~>
Okay, dann nun rübergehüpft zum nächsten Kapi, wozu ich meinen Senf noch nicht abgegeben habe! Insgesamt war das hier aber echt ein sehr cooles, amüsantes Kapitelchen! ^w^
Von:  Kodomo-no-Luna
2008-05-30T14:36:25+00:00 30.05.2008 16:36
Yeah, yeah, yeaaahhh! Hier kommt Kommi Nr. 3 zu dieser geilen FF! Und ja, ich muss mich anschließen... mein (Äh... unser! ^.^°) armer, armer Kabsieee!!! *ihn wieder sich schanppt und durschmus* Keine Sorge, dass schon mit dem Ita! Dann kommt ihr zusammen und...
Kabs: *versucht sich zu wehren* Was?! Ich hab doch gesagt ich bin nicht schwul! Hast du nicht richtig gelesen? *gereizt sag*
Turk: Öh... Ja, also... wenn du meinst ^,^°
Kabs: Wenn ich... meine? Ò.ó *blinzel*
Turk: *besser loslass* *geht* Ähhh... denkt dir nichts dabei! ^^° Dieses Thema hatten wir ja schon! XDDD LOL Aber im ernst, wir alle wissen ja, dass der gute Kabsie sich irrt und ja, auch der Ita! XDDD Uhhh~ ich bin schon so gespannt! Und ich werde jederzeut mit Kabsie einkaufen gegangen! Stell dir das mal vor? *träum* @~@ Geil! XDDD Wie auch immer! Auch dieses Kapitel war so geil, ich kann es kaum erwarten weiter zu lesennn!!! Ich freue mich so, dass du sie schreibst und auch, dass du Spaß daran hast, wie du sagstest!!! *freuuu* Und nunnn... dann mal bis zum nächsten Kapitel! \^O^/
Von:  Halfangelic
2008-05-29T05:21:49+00:00 29.05.2008 07:21
wie cool das du so schnell weiterschreibst^^
i-wie tut mir kabu übelst leid
*snief*
warum ist ita nur so fies?
was ich lustig finde, ist dass sie in der nähe meiner mutter sind
die wohnt nämlich am kudamm!
(kommt vom heimweh, sry)
natürlich gab auch stellen die ich lustig fand
aber das mit kabu ist traurig...
hoffentlich verstehen sie sich bald besser
bin schon gespannt wie´s weitergeht^^
lg
Von:  Halfangelic
2008-05-28T11:39:52+00:00 28.05.2008 13:39
einsame klasse!
ich hab teilweise soo weggepackt^^
ita macht einem das leben aber wirklich nicht leicht...
mit mir wär das vermutlich viel schlimmer abgelaufen.
ich hoffe du schreibst schnell weiter^^
ich bin echt gespannt!
lg


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