Skip Beat mal anders von Lunasera (Eine andere Liebesgeschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel eins: Das Casting ------------------------------------ Manchmal lenkt einen das Leben auf seltsame Pfade… Es war mein zweites Jahr bei MFE (Moonflower Entertainment) und ich war gerade 18 geworden. Es war ein ganz gewöhnlicher Tag, bis ich zum Präsidenten sollte. Ach ja, ich muss mich ja noch vorstellen. Mein Name ist Hikari Manabe und ich bin Schauspielerin. (na ja, so gut wie…) Bis vor kurzem war ich in Amerika, wo ich meine Schulausbildung beendet und eine Schauspielschule besucht hatte, da der Präsident meinte, das wäre besser für mich. Jetzt wo ich wieder in Japan war, wollte ich so schnell wie möglich wieder mit der Arbeit beginnen. Ich hatte bereits begonnen, Fuß zu fassen und wartete nun auf die Chance, aus dem Schatten zu treten. Wie gesagt, sollte ich an diesem Tag zum Präsidenten. Gespannt machte ich mich auf den Weg zu seinem Büro. Kaum klopfte ich, wurde auch schon von einer fröhlichen Stimme gerufen: „Komm herein meine Liebe, ich erwarte dich bereits.“ Ich öffnete die Tür und ging hinein. An seinem Schreibtisch saß Koichi Matsushida, der Präsident. Ich setzte mich auf den Stuhl davor und sah ihn gespannt an. Er schien vor Freude zu platzen. Dann begann er endlich: „Mein liebster Neuling ist also aus Amerika wieder zurück. Das freut mich. Ich habe tolle Neuigkeiten! Du hast die Chance nach LME zu wechseln. Der Präsident ist ein Freund von mir, von dort hast du die besten Möglichkeiten. Morgen ist dort auch ein Casting, daran kannst du teilnehmen, schließlich bist du ja schon ein bisschen bekannt und danach kannst du mit Rory alles Weitere klären, was den Wechsel betrifft.“ Erst als er aufhörte zu sprechen registrierte ich wirklich, was er gesagt hatte und ich war überglücklich. Ich hatte also die Chance, richtig berühmt zu werden, wenn ich jetzt alles gab. Dann würde auch Ryo vielleicht etwas über mich hören und bald zurückkommen. Ich stimmte natürlich sofort zu. Der Präsident strahlte. „Schön, ich sage gleich Bescheid, du hast dann für heute frei, damit du dich auf das Casting vorbereiten kannst.“ Ich verabschiedete mich und verließ das Büro. Nachdem ich meine Sachen geholt hatte, verließ ich das Gebäude und ging nach Hause. Die Post von diesem Morgen lag noch auf dem Küchentisch. Ich hatte noch nicht hinein geguckt, daher beschloss ich, das jetzt zu erledigen. Zunächst war nichts Aufregendes dabei. Zwei Rechnungen und eine menge Werbung. Und ein Brief. Ich öffnete ihn. Er war von Ryo-kun. Er gratulierte mir zum Geburtstag und erzählte von seiner Arbeit in Deutschland. Auch schrieb er, dass er, falls alles weiterhin so gut laufen würde, bald nach Hause kommen würde. Das machte mich glücklich, sehr sogar. Am Abend schlief ich etwas ruhiger ein als sonst und träumte von ihm. Am nächsten Tag kam ich pünktlich bei LME an. Das Gebäude war noch größer, als das unserer Agentur. Ich ging hinein und fragte am Empfang nach dem Casting. Die Empfangsdame erklärte mir, wo sich die Castingräume befanden und in welchem dieses stattfand. Sofort machte ich mich auf den Weg dorthin. Außer mir waren noch viele andere Mädchen da. Schließlich wurden wir in den Castingraum geholt und der Regisseur wurde vorgestellt. Danach wurden die Anweisungen ausgeteilt, auf denen stand, was das Thema der Probeszene war. Wie man es darstellte war egal, die beste Darstellung wurde später ausgewählt. Nachdem ich das Thema gelesen hatte, fing ich an mir Sorgen zu machen. Konnte ich das wirklich spielen? Ren Tsuruga stand bereits auf der Bühne. Er würde die männliche Hauptrolle übernehmen und übernahm deshalb den Partner in der Probeszene. Einige Mädchen hatten ihre Darstellung schon gezeigt. Seiner Meinung nach waren sie nicht gut gewesen. In der Szene gestand seine Rolle seiner Freundin, dass er ein Jobangebot im Ausland bekommen hatte und lange fort sein würde. Die meisten Mädchen hatten sofort angefangen ein trauriges Gesicht zu machen und fast geheult, aber bei keiner war ein richtiges Gefühl zu ihm herüber gekommen. Da fiel ihm das Mädchen ins Auge, das genau in diesem Moment den Zettel zerknüllte und fallen lies. Sie war offensichtlich an der Reihe, denn sie stand auf und ging auf die Bühne. Kaum hatte sie sie betreten, verschwand der nervöse Ausdruck und ein glückliches Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Er ging ihr entgegen. „Warum wolltest du mich unbedingt sehen, Hiro-kun?“ Er zögerte. „Es ist so… also…“ Verwundert sah sie ihn an, lächelte dann wieder und fragte erneut. „Was ist los? Sag es mir.“ Noch einmal zögerte er, bevor er schließlich sagte: „Also… Ich habe ein Jobangebot bekommen. Es wäre eine große Chance, allerdings muss ich dazu ins Ausland. Wenn ich zusagen würde, wäre ich wahrscheinlich lange weg, deshalb wollte ich erst mit dir reden.“ Er atmete tief ein. „Mina-san?“ Ihre Gesichtszüge erfroren einen Augenblick, bevor sie sich fasste und wieder lächelte. Dann meinte sie: „Das ist super. Du musst dieses Angebot annehmen. Und mach dir keine Sorgen um mich. Ich werde mir solange Mühe geben, damit du stolz sein kannst. Am besten geht’s du gleich um Bescheid zu geben, dass du annimmst.“ Er nickte und wandte sich zum gehen. Sie winkte und lächelte weiter. Doch als er dann außer Sicht war fiel sie auf die Knie und weinte. Ich blieb solange dort am Boden, bis der Regisseur die Szene beendete. Bevor ich geweint hatte, waren von den anderen Mädchen Kommentare gekommen, wie zum Beispiel: »Jetzt will die ihn einfach gehen lassen? Ist die Gefühllos! « Aber ich hatte sie kaum gehört. Diese Szene hatte das aufgewühlt, was ich eigentlich hatte verdrängen wollen. Es war genau das, was vor einem halben Jahr zwischen mir und Ryo-kun passiert war. Und genau so hatte ich mich verhalten. Es war einfach passiert, ich konnte nichts machen. Später waren die Mädchen entsetzt gewesen. Nachdem auch die letzten vorgespielt hatten, hatten wir eine halbe Stunde Wartezeit, in der die Entscheidung gefällt wurde. Um den anderen Mädchen zu entgehen ging ich hinunter in die Cafeteria. Dort bestellte ich einen Kaffee und nahm auch ein paar Zuckerwürfel mit. Ich setzte mich an eine der hinteren Tische, damit mich nicht gleich jeder sah. Dort trank ich meinen Kaffee und nagte an einem Zuckerstück nach dem anderen. Ich war so in Gedanken, dass ich den Mann vor mir erst bemerkte, als er mich ansprach. „Darf ich mich setzen?“ Etwas erschrocken nickte ich. „Natürlich, ich kann es ihnen ja schlecht verbieten.“ Also setzte sich Ren Tsuruga auf den Stuhl mir gegenüber. Zuerst sagte er nichts, doch dann begann er schließlich: „Dein Spiel hat mich ziemlich beeindruckt. Kaum zu glauben, dass du noch recht neu bist.“ Ich nickte nur. Eigentlich wollte ich darüber gar nicht reden. Es war mir unangenehm und deshalb wechselte ich das Thema. „Wie sind sie dazu gekommen, in diesem Film mit zu spielen?“ Er sah mich fragend an. Gerade hatte ich sie auf ihre Darstellung angesprochen, da blockte sie auch schon ab. Verwundert stutzte ich. Was war es, das ihr so widerstrebte? Wieso lenkte sie sofort ab? Doch ich beschloss darauf ein zu gehen und ihre Frage zu beantworten. „Ich bin gefragt worden und da ich momentan nicht viel zu tun habe, habe ich zugestimmt.“ Sie nickte wieder. Sie schien nicht wirklich reden zu wollen. Auch ich schwieg eine Weile, bevor ich wieder ansetzte und fragte: „Wieso isst du eigentlich Zucker?“ Ich war gerade wieder in Gedanken, da holte mich seine Frage wieder zurück. „Ich mag einfach das Süße und es beruhigt meine Nerven. Ryo-kun hat am Anfang immer gelacht, aber dann hat er auch damit angefangen.“ Fragend sah er mich an. „Wer ist denn dieser Ryo?“ Mist! Ich hatte doch tatsächlich geplaudert. Jetzt musste ich das wieder hinbiegen. „Ein Freund von mir, er ist zur Zeit verreist.“ Puh, gerade noch gerettet. Er schien sich damit zufrieden zu geben und ich war sichtlich erleichtert. Als die halbe Stunde vorbei war gingen wir zurück zu den Castingräumen. Dort wurden wir alle hinein geholt. Einige Mädchen heulten bereits, andere waren wüst am fluchen. Anscheinend waren sie nicht von sich überzeugt. Als der Regisseur schließlich mich als die Beste nannte, wusste ich nicht, was ich sagen sollte und versuchte mein Lächeln zu halten. Eine Weile herrschte Schweigen, bis der Regisseur schließlich sagte: „Wir möchten dich für die Rolle der Rina Minasaki. Deine Darstellung hat uns am meisten überzeugt. Du hast die von uns erwarteten Gefühle in ihrem Zwiespalt sehr gut wiedergegeben.“ Zuerst war ich etwas sprachlos, dann freute ich mich. Ich hatte mich bewiesen. „Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr.“ Der Regisseur nickte. „Uns freut es ebenso. Um drei Uhr findet hier noch eine Vorbesprechung statt, sei bitte pünktlich da.“ Ich bestätigte und verabschiedete mich vorerst. Dann machte ich mich auf den Weg zum Büro des Präsidenten von LME. Den Weg hatte ich mir vorher erklären lassen. Im obersten Stockwerk blieb ich vor einer großen Doppeltür stehen und klopfte. Ich war vorgewarnt worden, doch trotzdem erschrak ich zunächst etwas, als die Tür geöffnet wurde. Ein Mann in Gardeuniform öffnete die Tür und eine Fanfare von Bläsern kündigte mich an. Auch diese Männer trugen Uniformen und bildeten eine Art Gasse. Ich ging hindurch, bis ich an eine Sitzecke kam. Dort saß ein Mann, gekleidet wie ein Edelmann, der mir als Rory Takarada vorgestellt wurde. Er deutete mir an, mich zu setzen und begann dann, mich auszufragen. Nachdem eigentlich alles geklärt war, fragte er noch: „Wie war denn das Casting?“ Ich stutzte, lächelte dann aber. „Gut, ich habe bestanden.“ Er sah mich zweifelnd an. „Das weiß ich doch schon, ich meinte, wie es dir gefallen hat. Also erzähl.“ Ich zögerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)