Sengoku Daimyo von Prihe (Kriegsherrin) ================================================================================ Kapitel 1: Entführung bei Mondlicht ----------------------------------- Nun denn, hier wären wir auch schon mit dem zweiten Kapitel- doch zeitiger, als ich erwartet habe, da cih mit Herzensfreude tröddle... Ich muss auch noch sagen, dass die ersten 2 Kapitel bereits vor einem Jahr geschreiben wurden. Die Idee zu dieser FF ist demnach auch schon ziemlich lange und ich kann mich an manche Sachen nicht sehr präzise Erinnern. Obwohl ich für gewöhnlich ein ausgezeichnetes Gedächtnis habe (für alles, was mein reales Leben nicht tangiert...), auf das ich mich nur allzu gerne verlasse. Ich will euch nicht lange nerven: ______________________________________________________________ Entführung bei Mondlicht Ein triumphierendes Lächeln huschte über die vermummten Züge des Eindringlings. Dass es so einfach werden würde, hätte er nie gedacht. Selbst der Wachhund des Schlosses, die angebliche Daimyo, schlief den Schlaf der Gerechten und ließ ihn unbehelligt. Nun, er musste auch zugeben, dass er ein wenig hatte nachhelfen müssen. Sein Spion hatte Anweisung bekommen, ein paar Tropfen seines schwächenden Gebräus in den Duftschallen im Schloß zu verteilen. So war bereits die gesamte Herrschaft und Dienerschaft überaus erschöpft gewesen. Er hatte leichtes Spiel, das wusste er, aber er musste auch darauf acht geben, nicht eine winzigste Spur zu hinterlassen, denn sollte man ihm auf die Schliche kommen, gäbe es kein Erbarmen. Auch nicht von seinem Meister. Als kaum mehr als ein Schatten schlich er durch die von Öllampen beleuchteten Gänge. Der Morgen hatte noch Zeit und jetzt war die bekanntlich dunkelste Stunde der Nacht. Im Westflügel, nur eine Tür von seinem Ziel entfernt, blieb er stehen. Dahinter vernahm er bereits die leisen Atemzüge der Hime. Sein Auftrag war einfach, doch tückisch gewesen. Er sollte die Prinzessin und Thronanwärterin des westlichen Reiches entführen. Er war Meister auf diesem Gebiet, ohne Frage, jedoch lauerte in dem Schloß eine Gefahr, die weitaus gefährlicher war, als alles andere zuvor. Es kursierten viele Gerüchte um den Hüter des Schlosses. Angeblich beschütze seit Gründung und Fertigstellung ein Geist die Gemäuer und behütete die Herrschaftsfamilie und auch die Untertanen. Was er herausgefunden hatte, war weniger märchenhaft, aber dennoch nicht weniger gefahrvoll. Es gab tatsächlich eine Familie, oder besser gesagt einen Clan, der den Westen wohl schon über 2000 Jahre beschütze. Über die Umstände war wenig bekannt, außer, dass es wohl eine Art Fluch gab, der diesen Clan an die Inuyoukai fesselte. Wie dem auch sei, die näheren Umstände interessierten ihn nur wenig. Viel wichtiger zu erfahren war, dass es nur noch ein Mitglied dieses Clans gab und sich dieses auch im Schloß befand. Zu seinem Unglück war er, oder in diesem Fall sie, der jungen Hime unterstellt- oder zugewiesen, wie man solch eine Beziehung auch nennen mag. Dennoch gab es eine entschiedene Schwachstelle, die er hatte ausnutzen können. Deshalb konnte er nun beinahe sorgenfrei durch das Schloß spazieren und die Prinzessin gefangen nehmen. Leise schob er die Tür zu den Gemächern der Hime auf. Er durchquerte den kleinen Vorraum und stand wieder vor einer Schiebetür. Eine Geschichte war in braunen Farbtönen auf das Reispapier gemalt worden, jedoch konnte man aufgrund der Dunkelheit nicht sonderlich viel erkennen. Er hielt noch einmal kurz inne und überprüfte sicherheitshalber zum bestimmt zehnten Mal die Umgebung auf Wachen, die seinem Betäubungsmittel entgangen waren und ihn vielleicht jetzt so kurz vor dem Ziel noch aufhalten konnten. Er konnte das Gefühl nicht loswerden, dass er sich mit diesem Auftrag das Tor zur Hölle öffnete. Andererseits war es dumm, sich von solchen unbegründeten Gefühlen leiten zu lassen. Die Bezahlung war gut, das Risiko zwar hoch, aber die Bezahlung wirklich gut. Er trat in den dunklen Raum. Schnelle Orientierung war in dem Raum recht einfach, da die herrschaftlichen Räume für gewöhnlich alle gleich eingerichtet waren. Eine große Schlaffläche mit Kissen und einem sich hebenden und senkenden Bündel war sein Ziel. Von hier an war alles recht routiniert. Er griff zu dem Tuch in seiner Innentasche, zog eine der vielen Flaschen an seinem Körper heraus und tröpfelte wenige Tropfen der beißenden Flüssigkeit darauf. Die letzen Schritte zum Bett überwand er schnell, drehte das Mädchen um und drückte ihr das Tuch bereits auf Mund und Nase, bevor sie realisierte, was geschah. Er wartete, bis sie in eine Bewusstlosigkeit gefallen war. Er nahm zwei Seile aus einer Seitentasche, verband ihre Hände hinter dem Rücken und auch die Füße. Dann schwang er den zierlichen und leichten Körper über die Schulter. Obwohl ihn wieder dieses Gefühl beschlich, dass er grade sein Todesurteil unterschrieben hatte, verließ er auf direktem Weg das Schloss Taishou. Die junge Verlobte des jetzigen Herrn der westlichen Länderein wie einen Sack über die Schulter geworfen… Grüner Nebel zog dicht vor ihrem Auge her. Um sie herum hörte sie leises Zischen, es kam aus allen Richtungen und fand doch nirgends seinen Ursprung. Das leise Geräusch, welches sie so unscheinbar umgab, kam ihr vertraut vor. Es hörte sich an, wie das Brennen in Fleisch, wie das Ätzen auf Stein. Vor ihr erkannte sie schemenhaft drei Gestalten. Sie befanden sich alle zusammen in einer Art riesiger, zylinderförmigen Halle. Die hohen Wände waren aus ergrauten Kalkwänden, der gesamte Boden bestand aus hunderten und aber hunderten von Totenköpfen. Sie kannte diese Art von Träumen. Sehr gut sogar, denn ihr Leben lang schon verfolgte sie dieser Fluch, den die meisten wohl gleichzeitig als Segen empfunden hätten… Das Bild vor ihren Augen verschwamm kurz und plötzlich stand sie im freien, unter ihr noch die dubiose Totenkopfkammer, aber nun eindeutig im Freien. Das ätzende Geräusch hatte aufgehört, obwohl sie in Sequenzen ein Tropfen und Zischen hören konnte. Sie drehte sich langsam um. Eine riesige, weiße Gestalt ragte vor ihr auf. Erschrocken hielt sie die Luft an…solange hatte sie ihn nicht gesehen, nicht einmal in ihren Träumen… Ein immens großer, schneeweißer Hund mit glühend roten Augen und einem ebenfalls weißen Pelz um die Brust geschlungen, stand vor ihr. Toxischer Speichel tropfte aus dem mit gefährlichen Fängen besetzten Maul. Der Ausdruck in den rubinroten Augen war wutverzerrt und wirkte als wäre er wahnsinnig. Aber es gab keinen Zweifel daran, wer da vor ihr in Lebensgröße stand. „Sesshoumaru…“, kam ihr atemlos über die Lippen. Dann erkannte sie auch, wo sie sich eigentlich befand. Es war die letzte Ruhestätte des letzten Lord des Westens, Inu no Taisho. Die Grabkammer, die nur mit der schwarzen Blutperle im Körper des Zweitgeborenen geöffnet werden konnte. Suchend sah sie sich um und entdeckte nur kurze Zeit später den roten Hakama. Ein junger Bursche steckte darin. Auch sein Ausdruck war wütend. Sie hielt erneut erschrocken die Luft an. Zweifelsohne! Das musste der Hundehalbling sein, der die Perle in sich trug. Neben ihm stand ein seltsames Mädchen, in noch seltsamerer Kleidung. Sie wirkte verängstigt, so wie wohl jeder Mensch verängstigt wäre, der einem Inuyoukai in dieser Erscheinung gegenüber stehen musste. Sie nahm war, dass die Personen sich wohl wütend Worte an den Kopf warfen. Doch es war ihr vergönnt, etwas zu verstehen. Allein verzerrtes Murmeln konnte sie wahrnehmen. Überrascht weiteten sich ihre Augen, als sie sah, wie der riesige weiße Hund plötzlich auf das schwarzhaarige Mädchen zu schoß- der jüngere Sohn des Inu no Taishou schien ebenso überrascht. Er reagierte unbewusst, hob das Schwert, welches er in der Hand hielt und spurtete zwischen den Youkai und das Menschenmädchen. Plötzlich leuchtete das rostige Schwert in seinen Händen auf. Mit Schrecken erkannte sie, dass es das berühmte Schwert Tessaiga war. Sesshoumaru war wohl auch überrascht zu sehen, dass Tessaiga seine volle Größe angenommen hatte. Aber es hielt ihn nicht davon ab, ein weiteres Mal auf seinen Halbbruder loszugehen. Dann ging alles recht schnell. Sie fühlte sich an die Stelle über dem riesigen Dämonenhund katapultiert. Sie sah den wütenden Hanyou mit erhobenem Schwert auf sie und Sesshoumaru zu rasen. Ein Wirbel entstand und hüllte ihn kurz in ein seltsames Wirrwarr. „Nein!“, schrie sie. Sie spürte eine vertraute Macht in ihr aufsteigen. Sie zog die Energie hervor und hüllte sich und den Hundedämon ein. Sie durfte nicht zu lassen, dass ihm etwas geschah. Mit einem Mal vernahm sie ein lautes Jaulen, dann hatte sie diesen unglaublichen Schmerz in ihrem rechten Arm. Mit einem Keuchen saß sie aufrecht im Bett. Schweiß rann ihr den Körper entlang. Heftig schnappte sie nach Luft. Ihr Kopf schwirrte ihr, ihr wurde abwechselnd kalt und warm. Ihr Magen veranstaltete zu ihrem Leid eine Wildwasserfahrt, bei der ihr nur schlecht wurde. Das war mehr als eine bloße Vision gewesene, dessen war sie sich bewusst. Sie hatte bereits davon gelesen. In den Legenden ihres Clans war davon die rede… hinzu kam noch diese besondere Verbindung, die sie mit dem Inuyoukai hatte. Unbewusst griff sie sich an den rechten Arm und tastete nach, ob er noch da war. Erleichtert stellte sie fest, dass ihrer noch dran war. Aber seiner nicht mehr! Sie schauderte und schloß gequält die Augen. Wie hatte er es überstanden? Hatte sie ihn in irgendeiner Weise beschützen können? Es wäre ihre Pflicht gewesen, ihm nie von der Seite zu weichen, ihn mit ihrem Leben und mehr zu beschützen. Aber sie war dazu nicht in der Lage gewesen…weil er es nicht wollte und weil sie es nicht konnte. Nicht willens, sich weiter mit diesem deprimierenden Thema auseinander setzen zu wollen, stand sie kurzum auf. Ihr Kopf schmerzte von der Vision noch. Unruhig begann sie vor ihrem Bett auf und ab zu laufen. Sie wollte nicht weiter über das nachdenken, was sie da gesehen hatte. Aber der Schreck saß ihr noch tief in den Gliedern. Ein ganzer Arm! Wie es ihm jetzt wohl ging? Sie wusste um seinen Stolz, der es ihm verbot, nur ein einziges Mal über diesen Verlust zu sprechen. Und er war sehr stolz. Sie sah ihn, gerade in diesem Augenblick erhaben vor ihr stehen. Der Blick aus seinen goldenen Augen, unnahbar. Eine leichte, oberflächliche Arroganz und ruhige, völlig kontrollierte Bewegungen. Sesshoumaru. Nach einiger Zeit, in der sie in Gedanken versunken vor sich her gelaufen war, setzte sie sich auf einen Hocker neben ihrem Bett. Es war bereits Tag. Einige Sterne funkelten am neuen Himmel. Die Vogelwelt war noch nicht ganz erwacht und im Schloss war noch keine Seele auf den Beinen. Sie vergrub ihren Kopf in den Händen und schloss tief durchatmend die Augen. Ihre Glieder fühlten sich schwer an und in ihrem Kopf regierte ein dumpfer Schmerz. Die Arbeit wartete immer noch auf sie. Vielleicht sollte sie auch einen Rundgang machen? Sie schob den Gedanken wieder beiseite- ihr Kopf schmerzte ihr zu sehr und sie fühlte sich auch ansonsten nicht sonderlich wohl. Sie legte sich wieder hin, um noch ein wenig zu schlafen. _________________________________________________________________ Rätsel über Rätsel tun sich da auf, nicht? Es ist noch alles recht wage, auch wenn ich vor Ideen und Fantasien bereits wieder einmal übersprudle. Alles zu seiner Zeit- im Augenblick hat die Schule Vorrang. Deshalb- frühstens nächste Woche gibt es ein neues Kapitel. Hier noch mal ein Dankeschön und eingeschüchtertes Hi an Amalia-san, die mir so liebevoll den ersten Kommentar geschrieben hat ^^ (Und die zu benachrichtigen ich hoffentlich nicht vergesse :x) Für alle anderen, die auf diese FF stoßen sollten: Ich bitte freundlichst um Kommentare oder dergleichen schriftliche Meinungen. ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)