Veränderte Gegenwart von Legal-Alien (Was wäre wenn man die Vergangenheit ändern kann?) ================================================================================ Prolog: Und so hat alles begonnen --------------------------------- Hogwarts schien reglos und völlig still zu sein. Das Schloss selbst war wie ausgestorben. Das Gelände war nur teilweise von Schülern bevölkert. Da zuckte plötzlich ein violetter Blitz auf. Harry sah zur verzaubrten Decke der Großen Halle auf. Hatte es eben geblitzt? Seine Augen suchten den strahlend blauen Himmel in der Halle ab. „Habt ihr das gesehen?“, fragte er Ron und Hermine, doch die beiden waren beschäftigt. „Nicht jetzt Harry!“, fauchte Hermine nun. „Ich schreibe gerade den Aufsatz für Professor Snape.“ Sie war daher leicht gereizt und kritzelte weiter wie eine Irre auf dem Pergament herum. Ron sagte gar nichts. Er hatte soeben herzhaft in einen Apfel gebissen, den er sich zuvor aus der Küche stibizt hatte. Das Schmatzen konnte man wohl kaum überhören. Doch dann tat er den Mund auf um zu antworten. „Weischt du, Harry“, begann er mit Apfelbrei im Mund zu sprechen, „wiescho schollte esch an scho einem schönen Tag blitschen?“ Ronald kaute weiter. Harry sah wieder seine beiden Freunde an. Sie hatten Recht, sicher hatte er sich nur getäuscht. Zur selben Zeit wanderte ein braunhaariger Junge, nicht älter als 16, über das Gelände. Mit Stolz sah er von einem Hügel hinab und blickte von einer Ecke zur nächsten. Als es blitzte grinste er. An einigen Stellen tauchten Schüler auf. Und nach nur wenigen Minuten waren es sicher doppelt so viele Schüler wie vor noch einer Stunde. Das war eine reife Leistung, aber nicht das, was Tom Riddle wirklich damit bezwecken wollte. Harry packte seine Sachen und stand von dem langen Eichentisch auf. „Ich geh etwas an die frische Luft“, murmelte er und war auch schon auf dem Weg nach draußen. Der Gang schien ihm dieses Mal irgendwie seltsam lang zu sein. Dann kamen ihm auch schon Leute entgegen, die er sicher noch nie gesehen hatte. Doch alle trugen sie Umhänge mit dem Wappen von Hogwarts. Es wunderte ihn, doch allzu lange dachte er nicht darüber nach. Seine Schritte hallten auf dem Steinboden und versanken dann im weichen Moos. Endlich war er draußen. Wieder warf er einen prüfenden Blick nach oben. Keine Wolke, keine Blitze und schon gar keine lilafarbenen. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. Alles nur Einbildung. Und von Fantasie hatte Harry auch wirklich genug, um sich soetwas auszudenken. Lila Blitze, tze... Nach einiger Zeit, in der er verdrängt hatte, dass etwas seltsames passiert war. Kamen nun auch Hermine und Ron heraus. Noch immer war der Himmel strahlend blau und lies sich nichts anmerken von dem seltsamen Blitz. „Oh, Ihr seid ja auch hier“, bemerkte Harry dann, als sich die beiden Gryffindors neben ihn ans Seeufer gesetzt hatten. Als sie so da saßen und nichts sagten oder taten, liefen immer wieder bekannte Gesichter vorbei. Hermine blinzelte bei einer großen und schlacksigen Gestalt mit hellbraunem Haar, die die Nase in ein Buch gesteckt hatte und so über das Gelände wanderte. „Professor Lupin?“, fragte Hermine etwas verwirrt. Was machte denn ihr Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrer jetzt hier? Und war er nicht irgenwie kleiner und dünner geworden? Die Person hob das Gesicht aus dem Buch und sah das Mädchen irritiert an. „Professor? Welcher Professor? Ich bin doch kein Professor.“ Der Junge lachte verlegen auf und kratzte sich mit der Hand, die nicht das Buch fest hielt, am Nacken. „Ich bin Remus Lupin. Aber wie kommst du denn auf Professor?“, fragte er dann. Das Mädchen hatte er sicher noch nie zuvor gesehen. War sie neu? „Oh.. ich.. muss dich verwechselt haben, tut mir Leid“, meinte Hermine dann und sprang schlagartig auf. Als Remus mit einem Kopfschütteln weitergegangen war, sagte sie aufgeregt zu den Jungs: „Wisst ihr was das bedeutet?“ Harry sah Ronald an und dieser erwiederte den Blick eben so unwissend. Dann wandten sie ihre Gesichter wieder dem schlauen Mädchen zu. Beide schüttelten den Kopf. „Mensch, denkt doch mal nach!“, empörte sie sich nun und drehte sich dabei etwas, während sie mit dem rechten Fuß feste auf den Boden eintrat. Hermine verdrehte die Augen. Wie konnte man nur so begriffsstutzig sein, wie die Beiden? Da hatte sogar Weißbrot mehr Intilligenz. „Öhm.. das heißt.. dass.. wir Unterrichtsfrei kriegen?“, schlug der junge Weasley schließlich vor. Ein äußerst genervtes Zischen und ein leicht verspottender Blick ging nun von Hermine aus. „Kommt mit in die Bibliothek!“ Mit diesen Worten begann sie sofort den Weg einzuschlagen, um ein Buch zu suchen, dass íhr erklären würde, warum ihr Lehrer so jung war. Er war doch sicher erst 16 gewesen. Auf dem Weg dorthin lief sie, unachtsam wie sie gerade durch die Gänge stürmte, fast mit einem Mann zusammen. „Oh verzeihung!“, murmelte sie und sah die Person erst gar nicht an, sie hatte es eilig. Harry und Ron waren ihr still gefolgt und sahen zu dem Lehrer, der leicht verdattert drein blickte. „Schon wieder auf dem Weg zur Bibliothek, Hermine?“, klang die wohl vetraute Stimme von Professor Lupin an ihre Ohren. „Professor?? Aber wie- das geht doch gar nicht!“ Hermine starrte den Lehrer an. Eben war sie noch dem Jungen, Teenager Lupin begegnet und nun stand der erwachsene Lehrer vor ihr. „Was geht nicht? Dass ich aus der Bibliothek komme und du schon wieder hineinstürmst?“, fragte Lupin mit freundlich strahlenden Augen und einem herzhaften Lachen. Sie sah ihn an, dann wurde sie etwas rot an den Wangen. „Das erklär ich Ihnen vielleicht später“, nuschelte sie und zog nun die Jungs mit in die Bibliothek. Kapitel 1: Tempus Reverti ------------------------- Nach eingen Minuten hatte sie auch das gewünschte Buch in der Hand, man konnte meinen sie kannte jedes Buch und fand daher immer so schnell wonach sie suchte. Jedenfalls schlug sie es auf und zeigte Harry und Ron nun eine Doppelseite mit winzigen Buchstaben beschriebenem Papier. „Na? Klingelt's jetzt?“, fragte sie beinahe schon ungeduldig. Doch Harry hatte noch nicht mal die ersten drei Worte lesen können und blinzelte sie nun mit zusammen gekniffenen Augen an. „Was soll da klingeln? Was soll überhaupt das vierte Wort hier heißen?“, gab er von sich und tippte auf ein besonders krakelig geschriebenes Wort. Hermine seufzte auf und nahm das Buch wieder zu sich. Dann begann sie einfach mal für die beiden Analphabeten bei ihr laut vor zu lesen: „Besondere Magie. Das Wort soll nicht nur einfach zeigen, dass sie selten ist, sondern auch sehr schwer auszuführen. Ein Zauber, der einigen Zauberern zu verschiedensten Zeitepochen nur kurz aufgefallen war, ist zum Beispiel 'Tempus reverti'.“ Sie hielt inne und sah zu ihren Freunden. Noch immer sahen sie recht, nun ja, dumm aus. „TEMPUS REVERTI!“, betonte sie nun den Namen des Zaubers. „Das ist lateinisch und heißt 'zurückgekehrte Zeit!“ Harry und Ron sahen sich an. Wobei der junge Potter sogar so tat, als hätte er verstanden, was sie sagen wollte. Er grinste. Daraufhin dachte Hermine, er hätte es endlich kapiert. „Na? Was sagt das uns?“, stellte Hermine hoffnungsvoll die Frage. „Das die Zauberer in früheren Zeitepochen auch Latein konnten, so wie du“, antwortete Harry. Irgendwie war ihm klar, dass das nicht die gesuchte Antwort war. Hermine schlug krachend das Buch zu. „Meine Güte! Wie beschränkt kann man denn sein?“, donnerte sie nun und stellte das Buch weg. „Das soll heißen, dass ein Zauberer 'Tempus reverti' ausgeführt hat. Remus Lupin ist in Jung und in ... pardon, Alt in diesem Schloss. Er ist bestimmt nicht der einzige. Außerdem steht hier, dass der Zeitzauber mit einem Lilafarbenem Blitz beginnt zu wirken. Harry! Du hast doch gesagt es hat geblitzt, oder nicht?“ Hermine sah ihn fast schon flehend an. Er sollte sich doch endlich mal konzentrieren. Nun ging dem Schwarzhaarigem tatsächlich ein Licht auf. „Stimmt! Ich hab einen lilafarbenen Blitz gesehen!“, sagte er und betonte seine Worte mit wildem gestikulieren, welches allerdings keine größere Bedeutung zu haben schien. Hermine lächelte etwas dankbar und öffnete das Buch erneut. „Hier steht, dass dieser Zauber zwei Zeitschichten überlappen lässt. Das erklärt unsere doppelte Lupin- Ausgabe. Sie bringt Personen aus der jeweiligen Zeit in die jetztige.“ Ron war noch immer nicht davon überzeugt, dass ein Spruch namens 'Tempus reverti' etwas mit dem zweifachem Remus zu tun haben sollte. „Und was, wenn Lupin einfach einen Klon erstellt hat, der jünger als er ist?“, fragte er und hatte die Arme verschränkt. Dafür erntete er prompt einen bösen Blick von Hermine. „Wieso sollte Professor Lupin sich einen Klon machen, der jünger als er ist?“, fragte sie leicht eingeschnappt davon, dass er ihr nicht glaubte und selbst mit einer so dämlichen Idee kam. „Um... um.. sich jünger zu machen!“ Ron viel einfach nichts besseres ein, also lies er nach einer 2 minütigen Rede von Hermine locker und sah sie nur beleidigt an. Immer musste sie Recht haben. Wirklich IMMER! Noch einige Zeit hatte Hermine aus dem Buch immer wieder Passagen vorgelesen, um den Jungs klar zu machen, wie Recht sie hatte und Ron schien immer beleidigter zu werden. Doch Harrys Augen wurden immer größer. Wenn Remus Lupin mit 16 Jahren hier war, waren es auch Sirius, James und Lily. Er würde seine Eltern endlich einmal sehen können. Kapitel 2: Eine schreckliche Erkenntnis --------------------------------------- Nachdem Ron Hermine leider Recht geben musste, was ja nicht zum ersten Mal der Fall war, nahm Hermine das Buch und lieh es sich von Madame Pince aus. Sie stopfte das in Leder gebundene Buch etwas unachtsam in ihre Tasche und verlies die Bibliothek ebenso stürmisch wie sie sie eben betreten hatte. Harry sah zu Ron, der noch immer leicht säuerlich aus der Wäsche guckte und dann in die Richtung, in die Hermine eben verschwunden war. "Komm, zieh doch nicht so ein Gesicht!", meinte Harry dann und klopfte seinem Kameraden auf die Schulter. Das einzige Geräusch, das nun von Ronald kam, war ein genervtes ‚Pff’. Die zwei Freunde stiegen die zahlreichen Treppen zum Gryffindorturm empor. Ron hatte sich scheinbar noch immer nicht ganz von seiner Niederlage gegen Hermine erholt. "Verstehste?", fragte er Harry. "Immer muss sie Recht haben! Ich meine, selbst wenn sie Recht hat, aber sie muss es doch nicht jedem auf die Nase binden!" "Na ja, aber du musst schon zugeben, dass deine Gründe auch einfach kein Profil hatten. Vielleicht hättest du einfach etwas länger nachdenken sollen..." "Länger nachdenken? Harry! Ich dachte du stehst zu mir. Sie hat mich doch gar nicht länger nachdenken lassen", erwiderte der junge Weasley schon bevor Harry seinen Satz beendet hatte. Dann standen sie auch schon vor dem Portrait und sagten das Passwort. Das Bild der fetten Dame in Pink schwang bei Seite und lies sie in den Gemeinschaftsraum. Mit einem leichten Seufzen setzte sich der Junge, der überlebt hatte, in einen der Armsessel und sah seinen Begleiter an. "Nimm sie doch nicht so ernst, Ron. Du weißt doch wie Hermine ist", sagte er dann nur. Seine Hand griff nach einer Quidditschzeitschrift, die neuste, die erschienen war, und schlug sie auf, um gleich einige Neuigkeiten seines Lieblingssportes zu erfahren. Wieder schwang das Portrait zur Seite und zwei Freunde kamen in den Gemeinschaftsraum. Der eine, ein grosser Junge mit schwarzem wild fallendem Haar und einer Brille, und ein anderer, ebenfalls recht gross, etwa mittellanges dunkelbraunes Haar und einem Funkeln in den Augen, das nach Abenteuer suchte. Der erste setzte sich auf die Couche und sah zu dem Zweiten auf, als er sagte: "Na, Tazte? Was machst du jetzt? Schon etwas bestimmtes geplant?" "Nicht direkt, Krone. Ich lass den Abend spontan an mich herangehen", antwortete der zweite Junge, der sich nun ein paar Haare aus den Augen strich. Harry versteinerte und starrte einen Moment lang auf die Buchstaben direkt vor seiner Nase in der Zeitschrift. Tatze? Krone? Das konnten doch nur... James und Sirius sein! Er wirbelte herum und lugte über seinen Sessel hinüber zu den beiden anderen Gryffindors, die sich gerade unterhielten. Sein Blick erfasste zuerst James, der soeben seine Brille zurechtrückte, und dann zu Sirius. So sahen die beiden also in jung aus. Aus Reflex tippte Harry neben sich. Er wollte Ron dazu bringen sich ebenfalls umzudrehen, doch der saß gar nicht neben ihm. Hingegen war dort ein junges Mädchen mit großen braunen Augen und langem pechschwarzem Haar. "Was ist denn?", fragte sie dann doch etwas genervt davon, dass Harry sie ständig piekste. Der junge Potter sah sich um und erblickte das Mädchen. "Oh.. Tschuldige, ich dachte du wärst jemand anderes", sagte er schnell und sah sich nach Ronald um. Wo war er nur? Dann erblickte er den jüngsten der Weasleybrüder am anderen Ende des Zimmers. Da Harry nicht durch das ganze Zimmer rufen wollte, stand er rasch auf und eilte zu seinem Freund. "Schau mal! Das sind James und Sirius!", meinte er hellauf begeistert und dennoch recht gedämpft. Dann deutete Ron auf das Mädchen, dass Harry vorkurzem angepiekst hatte. "Sieh mal! Das ist Zabinis Mutter, Sicilia." Harry sah Ron an. Das war nun wirklich nicht die Art von Witz, die Harry lustig fand. "Ja, klar! Und ich bin die Maulende Myrte", meinte er und verdrehte die Augen. Doch Ron wandte seine Augen nicht eine Sekunde von dem jungen und hübschen Mädchen ab. "Nee, das ist mein Ernst. Das ist Zabinis Mutter! Sicilia O'Melly." "Die müsste dann aber in Slytherin sein!", wiedersprach Harry seinem Freund und wollte ihm noch immer keinen Glauben schenken. "Du hast wohl Tomaten auf den Ohren! Natürlich ist sie das. Sieh sie dir an! Und hör den beiden da zu." Ron deutet auf Sirius und James, die nun nur noch ein kleines Stück von dem Mädchen entfernt waren. "Du wolltest sie doch fragen. Jetzt mach schon!", drängte Sirius den anderen Potter und schob ihn hin. "Sonst biste doch auch nicht schüchtern." James setzte sich nun neben die schwarzhaarige Schönheit und räusperte sich. "Hey, Sicilia. Was machst du denn heute Abend?", fragte er sie schließlich. Sie sah auf und musterte den Jungen neben sich. "Also hast du mich doch nicht verwechselt? Wie schön für dich. Und ich habe bereits etwas vor", sagte sie in einem leicht spitzen und dennoch wundervollen Ton, der einem praktisch keine andere Wahl mehr lies, als sie zu lieben. "Verwechselt? Nein, ich hab dich nicht verwechselt. Wann denn? Ich habe mich doch eben erst gesetzt." Harry lauschte und hörte tatsächlich den Namen, den Ron ihm genannt hatte. Aber warum war sie keine Slytherin? Das hatte er zumindest gedacht nach alldem was er über sie gehört hatte, neben ihrer unglaublichen Schönheit, die er früher immer für pure Übertreibung gehalten hatte. „Du hast eben schon neben mir gesessen, mich angepiekt und dann gesagt, dass du mich verwechselt hast. Können wir diese Kindereien bitte lassen?“, entgegnete sie nur trocken. James war davon scheinbar abgeschreckt und stand wieder auf, na dann eben nicht, so sah er das. Wer wohl noch alles hier ist, wenn James, Sirius und Zabinis Mum hier sind? Harry warf einen Blick um sich. Er hatte gehofft Lily in der Nähe seines Vaters zu sehen, doch dort waren nur Sirius und dann auch Remus Lupin. Ja, Remus Lupin, den sie vorher schon am See getroffen hatten. Harry stieß Ron in die Seite. „Da!“, zischelte er leise. Ron hingegen bog sich nur leicht. „Was denn?“, gab er säuerlich zurück, da ihm nun die Rippen weh taten. „Na da ist Remus.“ Ron verdrehte die Augen, ihn schien es schon jetzt nicht mehr zu beeindrucken, die Leute jung zu sehen, die er sonst nur alt kannte. Vielleicht war er aber auch von Sicilia O'Melly abgelenkt. Hermine kam nun auch in den Gemeinschaftsraum und durfte sich von Ronald sofort anhören, dass dort Sicilia O'Melly, die Mutter von Blaise Zabini, wäre. „Ja, wie spannend“, sagte Hermine mit einem Buch in der Hand. Sie fand das Mädchen nicht halb so interessant wie Harry und Ron es taten. Daher hielt sie das Buch nun hoch. „Ich hab noch mehr gefunden“, verkündete sie dann stolz. Doch es rief nicht wirklich die gewünschte Begeisterung hervor. Nun räusperte sie sich. „Ich hab noch mehr zu dem Tempus Reverti Fluch gefunden!“, sagte sie nun lauter und deutlicher. Harry drehte sich tatsächlich zu ihr und zog den begeisterten Weasley gleich unfreiwillig mit sich. „Änderungen in den verschiedenen Zeitatmosphären bewirken konstante Commutationen in den sukkurrierenden Epochen. Jede einzelne Tat hat ihre eigenen und zusammenhängenen Konsequenzen, die nicht widerrufen werden können“, las sie vor. „Ach du meine Güte! Das ist schrecklich!“ Ronald Weasley sah die Muggelstämmige an. „Was ist schrecklich? Und was bedeutet das?“, fragte er ganz durcheinander von den vielen komplizierten Worten in dem ersten Satz. „Schrecklich heißt, dass etwas nicht gut ist!“, erwiderte sie nun mit einem Blick, der ihm mitteilen sollte wie minderwärtig doch sein Wortgebrauch war. „Ich weiß, was schrecklich bedeutet“, maulte Ron zurück, der mal wieder missverstanden worden war. „Ich meinte den Satz mit 'Änderungen in den verschiedenen...' den Rest hab ich vergessen.“ Mit einem lauten und viel sagendem Seufzen setzte sich Hermine auf den Sessel und sah ihre heimeigenen Trottel an. „Zeitatmosphären, das sind die verschiedenen Zeitalter. Konstant heißt einfach nur gleichbleibend, stetig. Commutation ist die Veränderung durch etwas. Sukkurrierend ist etwas, wenn es auf eine Tat folgt also von einer Tat hervorgerufen wird. Und was Konsequenzen sind, denke ich, weißt du.“ Als sie dies sagte platzte Ron beinahe der Kragen, natürlich kannte er das Wort Konsequenzen! Nur das ganze andere davor war für ihn pures Kauderwelsch. „Und was genau ist nun das Schreckliche daran?“, fragte Harry nun seiner Seits, um Ron etwas aus dem Schneider zu ziehen und endlich zu erfahren, was sie denn meinte. Wieder einmal folgte Hermines leicht ungläubiger Blick, warum sie nicht verstanden, dass das alles so verherend war. „Na, ganz einfach“, begann sie und man konnte meinen, die Gesichter von Ron und Harry wirkten sofort unkonzentrierter und weniger an Hermines Lippen hängend. Jedoch nicht, weil sie dachten, sie würden es auch so verstehen, sondern da sie wussten, dass sie so oder so kein Wort von dem Folgendem verstehen werden. „Alles was in diesen superpositionierten Zeitatmosphären passiert kann nicht widerrufen werden. Es lässt sich nicht mehr verändern, wenn es nun passiert ist, da alles mit einander verstrickt ist, was eigentlich nie mit einander hätte in Berührung kommen sollen.“ Hermine dachte sie hätte sich wirklich ganz einfach und deutlich ausgedrückt, aber mal wieder schien sie es nicht geschafft zu haben. „Och Jungs! Wenn wir jetzt irgendwas machen, können wir es nicht ungeschehen machen! Das meine ich!“ Leicht säuerlich stand sie auf und stob erst an Harry und Ron, dann an James und Sirius vorbei, um in den Mädchenschlafsaal zu gehen. Harry sah zu Ron. Er hatte ihr nicht wirklich zugehört, sonst hätte er es dieses Mal sogar sicher verstanden zumindest den Schluss. Er seufzte kurz auf. „Ich sehe meinen Dad.. aber wo ist meine Mum?“, murmelte er etwas enttäuscht. Kannten sich James und Lilly etwa noch gar nicht? Kapitel 3: Eine "gute" Idee --------------------------- Draußen auf dem Gelände begnügte sich Tom derweil damit mit einigen Schülern zu plaudern und Fragen zu stellen, wer für all das verantwortlich sei. Natürlich war es seine brillianteste Idee bis jetzt gewesen, der Plan war hieb- und stichfest und sogar idiotensicher. Nichts stand seinem glorreichem Sieg mehr entgegen, absolut nichts. Er wusste zwar noch nicht genau, was passieren würde, aber es würde funktionieren. Als Tom Riddle mit Bellatrix Black redete und sie ihn ständig fragte, woher er denn nun kam und warum er plötzlich hier war und sie feststellte, dass auch so viele fremde Gesichter hier aufgetaucht waren, sagte er knapp, es sei wohl ein Zauber oder etwas ähnliches über das Schloss gelegt worden, doch er wisse nicht, was genau passiert war. Harry jedoch gab sich mit dem bloßen Anblick seines Vaters, alleine und mit der vermutlich zukünftigen Mutter von Blaise Zabini flirtend, nicht wirklich zufrieden. Er wollte Lilly sehen. „Ron? Ich such meine Mum“, sagte er dann nur und ging auch schon aus dem Portraitloch hinaus. Ohne darauf zu achten, ob Ronald ihm folgte, sah er sich kurz um und lief dann erst einmal zur Einganshalle. Moment! Er hatte doch die Karte des Rummtreibers. Schnell zog er das Pergament hervor und murmelte „Ich verkünde feierlich, dass ich ein Tunnichtgut bin“ und tippte mit dem Stab auf das alt wirkende Pergament. Schon konnte er die ganzen Schüler durch Hogwarts laufen sehen. Es war ungewöhnlich voll, der Anblick war fast etwas erschreckend. Doch dann suchte er nach dem Namen Lilly Evans. Lavender Brown, Katie Bell, Verena Miley- wer ist das?......., Narzissa Black, Lucius Malfoy.... Lilly Evans! Da ist sie also. Schnell hatte er die Karte wieder verstaut und lief in Richtung der Gewächshäuser. Was Lilly dort wohl tat? In großen Schritten überquerte er das Gelände und kam endlich bei den Gewächshäusern an und fand auch schon seine junge Mutter. Lächelnd und leise summend pfelgte sie eine kleine Venemosa Tentacula. Der Junge, der so einiges überlebte, trat auf sie zu. Nur einen Schritt, dann blieb er schon stehen. Irgendwie war das ein komisches Gefühl. Er schluckte und ging zaghaft weiter. Immer wieder musste er sich daran erinnern, dass er unter keinen Umständen ‚Mum’ sagen durfte. „Hey... du bist Lilly Evans, nicht wahr?“, begann er dann ein kleines Gespräch. Lilly drehte sich um und sah dem Jungen mit den strahlend grünen Augen ins Gesicht, das leider James Potter sehr ähnlich sah. „Ja“, sagte sie und lächelte ihn etwas verwirrt an, „und wer bist du?“ „Ich bin Harry P... Parker.“ Er konnte nicht Potter sagen, wenn er sie nicht erschrecken wollte. Außerdem hatte Hermine doch etwas über nicht ungeschehen machen gesagt. Einen Moment musterte Lily den Jungen nur. Er sah aber auch wirklich sehr stark nach Potter aus. Wie gut, dass er es nicht war. Gerade konnte sie James wirklich nicht in ihrer Nähe gebrauchen. „Parker also? Noch nie gehört. Bist du neu an der Schule?“, erkundigte sich seine Mum dann weiter. Harry blinzelte kurz und dachte einen Augenblick lang nach. „Jaa, ich bin eben erst nach Hogwarts gekommen“, bevorzugte er es dann sie an zu flunkern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)