D.N.Angel - Extended von Dark-Yuki ================================================================================ Stage 30: "Weiteres Vorgehen" ----------------------------- Stage 30: „Weiteres Vorgehen“ Daisuke wachte in einer ihm unbekannten Gegend auf. Um ihn herum war alles weiß. Weiße Decke, weiß getünchte Wände, kurzum: trostlos. Er spürte etwas Warmes und Weiches unter sich. Er konnte auch eine Decke ertasten, die ihm nur die Beine bedeckte, daraus schloss er, dass er in einem Bett liegen musste. Natürlich alles in weiß, sogar das Bettgestell. Er hatte auch keine Hose, sondern nur Boxershorts an. Er tastete seinen freien Oberkörper entlang, ertastete die feinen Bauchmuskeln, die er sich dank seines Trainings angeeignet hatte. Dann spürte er einen Verband um seiner rechten Schulter und mit einem Mal fiel ihm alles wieder ein. Er schreckte hoch, doch die ruckartige Bewegung wurde sofort mit einem stechenden Schmerz bestraft, sodass er sich wieder auf sein Kissen fallen liess. Er konnte sich glücklicherweise an alles erinnern, was am Vorabend geschehen war. Falls es überhaupt der vorherige Abend gewesen war... ihm kam es so vor, als hätte er ewig geschlafen. Er richtete sich langsam wieder auf, diesmal langsamer. Dann erklang eine Stimme neben ihm: „Ah, Niwa! Du bist endlich aufgewacht! Deine Mutter ist fast tot umgefallen, als sie vor drei Tagen erfahren hat, was mit uns passiert ist.“ Daisuke sah den Jungen, dessen eigentlich glattes blaues Haar nun wild zerzaust war, auf dem Nebenbett. Auch er trug einen Verband aber um der linken Schulter Er sah ihn an und sagte mit einem erleichterten Seufzer: „Hiwatari-kun! Puhh... ich dachte schon du wärst tot!“ Satoshi musste grinsen und erwiderte: „Nun übertreib mal nicht so! Mir geht’s genauso gut, wie dir!“ „Das sah im Park aber noch ganz anders aus!“ Satoshi sagte nichts, sondern blickte nur zum Fenster hinaus und schien nachzudenken. Daisuke quälte eine wichtige Frage, die er Satoshi unbedingt stellen musste: „Wie soll es jetzt weitergehen, Hiwatari-kun?“ Satoshi schloss die Augen und drehte seinen Kopf zur trostlosen Decke, dann sagte er: „Ich weiß es noch nicht.“ Satoshi wollte noch etwas hinzufügen, doch im selben Moment klopfte es an der Tür und ein hochgewachsener Mann mit braunen Haaren, einer Brille und einem gepflegten Anzug trat ein. Daisuke kannte den Mann nicht und wollte ihn schon fragen, wer er denn sei, da hörte er Satoshis überraschte Stimme: „Vater!! Was... was machst du denn hier?“ Daisuke wollte seinen Ohren kaum trauen. Dieser Mann soll Satoshis Vater sein? Er hat ihn sich ganz anders vorgestellt. Er sagte unwillkürlich leise vor sich hin: „Noch ein Hikari...“ Obwohl er es nicht so beabsichtigt hatte, hat der Mann seine Worte verstanden und sagte mit einem Lächeln im Gesicht: „Nicht ganz! Ich bin Satoshis Vater und mein Name...“ Wider klopfte es an der Tür. Dann lugte Riku vorsichtig durch den Türspalt. Sie sagte mit besorgter leiser Stimme: „Niwa-kun?“ Sie macht die Tür ganz auf und sah ihn auf seinem Bett sitzen und sofort hellte sich ihre Miene auf. Bevor Daisuke etwas sagen konnte fiel Riku ihm schon um den Hals. „Riku-san! Entschuldige, falls ich dir Sorgen bereitet habe.“ Hinter Riku kamen noch Risa, Emiko, Kosuke und Daiki ins Zimmer. Risa stand zunächst unschlüssig da. Dann lief sie mit feuchten Augen an Satoshis Bett und blieb erst davor stehen. Schließlich fiel sie ihm einem lauten Schluchzen um den Hals. Satoshi war ein wenig überrascht und verwirrt, doch dann erwiderte er vorsichtig ihre Umarmung und sagte: „Ehm...Risa! Was hast du denn?“ Risa, die sich aus der Umarmung gelöst hat und nun auf Satoshis Bett sass, blickte ihn mit tränenreichen Gesicht an und sagte entrüstet: „Was los ist? Du bist verletzt! Du liegst im Krankenhaus! Da fragst du mich was los ist?? Du Idiot!!“ Satoshi, der nun noch überraschter war, wusste nicht mehr was er sagen sollte und so blickte er wieder aus dem Fenster und Daisuke wagte einen sanften Rotschimmer in seinem Gesicht auszumachen. In der Zwischenzeit hat er seine ganze Familie begrüßt und war nun verzweifelt dabei, den Tränenfluss seiner Mutter Emiko zu unterbinden: „Mutter! Es ist doch alles in Ordnung! Mir geht es gut!“ „Mein kleiner Dai-chan!“ Kosuke zog Emiko vorsichtig von Daisuke weg und Riku setzte sich neben Daisuke und nahm seine Hand. Satoshis Vater hat die Szenerie mit einem stummen Lächeln beobachtet und ergriff nun das Wort: „Ich bin Kei Hiwatari. Satoshis Adoptivvater.“ Er deutete eine knappe Verbeugung an. Sofort erwiderte Kosuke: “ Deshalb heisst er Satoshi Hiwatari und nicht Hikari.” „Das ist korrekt.“ sagte Kei. „Ich heiße Kosuke Niwa. Freut mich sie endlich kennenzulernen.“ Kosuke reichte Kei die Hand. Er zögerte zunächst, bevor er sie schließlich ergriff, dann sagte Kosuke: „Ich gehöre auch nicht direkt zur Familie Niwa und sie gehören nicht direkt zur Familie Hikari.“ Er lächelte doch Kei seufzte nur. Risa blickte Satoshi besorgt an. Sie hat seine Hand ergriffen und er drückte sie fest, so als müsste er etwas unterdrücken, was aus ihm herauszuplatzen droht. Dann sagte er: „Wo warst du? Nach dem letzten Kampf warst du plötzlich verschwunden! Ich dachte schon du wärst verschüttet worden!“ Kei blickte seinen Sohn direkt an. Dann sagte er mit einem tiefen Seufzer: „Weißt du, warum ich das getan habe? Ich habe euch Hikaris immer bewundert. Ihr wart für mich Vorbilder! Idole! Und irgendwann hat dein zweites Ich...“ „Er ist nicht mein zweites Ich!! Er war es nie und wird es auch nie sein!!“ unterbrach Satoshi seinen Vater forsch und schlug gegen die Wand, an der sein Bett stand. Er knirschte mit den Zähnen und war sichtlich erzürnt über die Wortwahl seines Vaters. Dieser räusperte sich verlegen und fuhr fort: „Entschuldige. Krad hat das bemerkt und mich weiter angestachelt. Tja, und dann, als ich vor den Schwarzen Flügeln stand, hörte ich in meinem Kopf eine Kinderstimme »Ja! Brich es! Du brauchst nur die Axt der Dunkelheit. Mehr nicht!« sagen und als ich das Siegel durchschlug hörte ich diese Stimme wieder. Sie lachte und sagte »Gut gemacht!«. Dann wurde ich bewusstlos. Als ich aufwachte tobte der Kampf noch immer. Ich habe mich davongeschlichen und Nachforschungen angestellt.“ Satoshi hatte sich wieder beruhigt und sagte mit wütender Stimme: „Diese Kinderstimme war bestimmt Argentine!“ „Er hat also alles im voraus geplant und deinen Vater benutzt, um selber freizukommen...“ warf Daisuke besorgt ein und schaute in das ernste Gesicht seines Großvaters, doch der hörte sich nur weiterhin das Gespräch an. Schließlich wagte sich Riku Satoshis Vater anzusprechen: „Konnten Sie irgendwas herausgefunden?“ Kei sah ihr direkt in die Augen und sagte: „Eine ganze Menge sogar! Doch bevor wir das erreichen, müssen wir zunächst das Siegel von Dark und Krad erneut brechen.“ Satoshi wurde blass und blickte seinen Vater zornig an: „Damit sie dann wieder in unserem Bewusstsein rumpfuschen können? Damit sie uns wieder das Leben schwer machen können? Warum Vater? Warum willst du uns das antun?“ Risa sah besorgt zu Satoshi und hielt seine Hand fester, dann sagte sie mit großer Besorgnis: „Gibt es denn keine Möglichkeit, dass Dark und Krad wie normale Menschen leben können?“ Eine kurze Pause betretendes Schweigen trat ein, dann ergriff erstmals Daiki das Wort: „Diese Möglichkeit gibt es, doch wir benötigen die Macht aller Hikari-Kunstwerke. Mit Hilfe der richtigen Formel und der Kraft der menschlichen Gefühle in den Kunstwerken kann man diese Macht manifestieren und als lebende Körper für Dark und Krad verdichten. Doch dazu müssten wir sie alle entsiegeln.“ Kosuke erwiderte: „Aber warum muss Krad unbedingt dabei sein? Und was passiert mit den Kunstwerken wenn man ihnen ihre Macht entzogen hat?“ „Krad ist das genaue Äquivalent zu Dark. Das heisst, wenn sich ihre magischen Kräfte treffen, dann heben sie sich gegenseitig auf. In diesem Moment entsteht ein Vakuum und in diesem Vakuum muss sich Argentine befinden, denn darin entsteht für einen sehr kurzen Moment ein ungeheurer Druck, der jeden und alles zerreißt!“ antwortete Kei. „Was die Kunstwerke angeht... Sie werden zerstört. Alle...“ sagte Daiki und blickte zu Boden. Da schlug Emiko die Hand vor den Mund und sagte leise: „Towa-chan...“ Wieder trat kurzes Schweigen ein dann sagte Satoshi mit sarkastischem Unterton: „Zumindest müssen wir die Hikari-Kunstwerke nicht zusammensuchen. Schließlich befinden sie sich alle am selben Ort.“ Dabei schaute er Emiko eindringlich an, doch die war in Gedanken vertieft. „Die notwendige Formel habe ich bei meinem Nachforschungen gefunden.“ Kei ging zu Daiki und gab ihm ein Blatt Papier. Dieser sah es sich an und runzelte die Stirn. Dann sagte er: „Das ist sehr kompliziert aber Emiko und ich müssten dazu in der Lage sein.“ Riku sah zu ihrer Schwester und sagte: „Dann wird Dark tatsächlich wiederkommen. Ist das nicht schön Risa?“ Doch Risa antwortete nicht sondern sah Satoshi herzzerreißend an. Dieser schaute nur aus dem Fenster mit einer gewissen Mischung von Trauer und Wut im Blick. Dann sagte Risa leise: „Hiwatari-kun...“ und drückte seine Hand, doch er zog sie weg. Schließlich beendete Kosuke das Gespräch: „Also treffen wir uns alle bei uns zu Hause, sobald Daisuke und Satoshi wieder fit sind.“ „Wir wollen mit dabei sein!“ warf Riku ein und Emiko stimmte seufzend zu. Dann verabschiedete ich zuerst Kei von allen und sagte noch mal zu Emiko: „Sie müssen was wichtiger ist, Frau Niwa. Ein Hausmädchen oder die Sicherheit der beiden Kinder.“ Dann verschwand er durch die Tür. Es dauerte auch nicht mehr lange bis sich die anderen verabschiedeten. Eine Woche später war es schließlich soweit. Ende Stage 30 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)