Der Kellner 2 von Luci-Maus (Fortsetzung, aber der Vor-FF muss nicht zwingend vorher gelesen worden sein!) ================================================================================ Kapitel 8: Gefühle... --------------------- Mit gemischten Gefühlen saß Rowen zu Hause bei Tailin und Kure auf der Couch beim Kaffee, da die Beiden irgendwas mit ihm besprechen wollten. Unruhig rutschte er auf seinem Platz hin und her. „Hey, keine Panik. Du schaust ja so, als wollten wir dir was antun“, lachte der Langhaarige und reichte ihm ein Stück Kuchen. „Tut mir leid, ich frage mich nur, warum ihr mich hergebeten habt.“ „Na ja, um ehrlich zu sein haben wir eine Bitte an dich oder viel mehr eine Frage“, erklärte der Älteste, legte dabei einen Arm um die Hüfte seines Kätzchens. „Was fragen?“ Neugierig blickte Rowen seine Freunde an. Was konnten sie von ihm wollen? Er hatte absolut keine Ahnung. „Ja, es geht um Kasuki. Eigentlich wollten wir ja dich und Kanji gemeinsam danach fragen, doch das ist ja inzwischen hinfällig. Also fragen wir nun nur dich, ob du nicht vielleicht sozusagen Kasukis Pate werden möchtest. Ich meine, wir werden den Kleinen zwar nicht taufen lassen oder so, aber das ist ja auch gar nicht nötig, oder? Was sagst du dazu?“ „Sein Pate?“ Überrascht blickte der jüngere Grünhaarige die Beiden an, damit hatte er so absolut nicht gerechnet. „Ja, wir wissen ja, dass das eine gewisse Verantwortung mit sich zieht, aber genauso wissen wir, dass wir dir unseren kleinen Spatz sorgenfrei anvertrauen können. Und Mia würde sozusagen in zweiter Reihe Patin, wenn man es so ausdrücken mag.“ „Es ehrt mich sehr, dass ich in euren Augen dafür in Frage komme, aber was ist mit Kanji? Ihr sagtet doch normalerweise hättet ihr uns beide gefragt.“ „Jetzt wo er diese Frau hat werden wir ihn keinesfalls fragen, auch wenn wir mit ihm befreundet bleiben“, antwortete der Braunhaarige bestimmt. „Dieser Leena würde ich niemals mein Kind anvertrauen, sie ist falsch, richtig gehend falsch und Kanji hat sich auch nicht gerade als treu erwiesen“, grummelte Tailin, stopfte wütend Kuchen in sich rein: „Reden wir besser nicht mehr über ihn. Kommen wir lieber zurück zum eigentlichen Thema. Was sagst du denn nun Brüderchen?“ Lächelnd umarmte Rowen erst den Langhaarigen und anschließend Kure. „Natürlich nehme ich an. Kauski ist doch mein kleiner süßer Liebling.“ „Na darauf stoßen wir an“, erklärte Kure sogleich freudig und stand auf, um Gläser und Wein zu holen, wobei er weiter sprach: „Wir haben zwar nur Wein, aber damit geht’s ja genauso gut.“ „Aber nicht, dass du nach einem Glas wieder wegpennst“, scherzte Tailin, stieß dem Jüngeren leicht mit dem Ellenbogen in die Seite, der rot anlief. „Da war ich doch noch jünger.“ ~~~~~~~~~~~~~~ Schweißgebadet wachte Rowen mitten in der Nacht auf. Er hatte von Kanji geträumt, der ihm den Rücken zugewandt und ohne ein Wort gegangen war, nicht auf die Rufe des Grünhaarigen reagierend. Es war ein viel zu typischer Traum, fand Rowen, dennoch verfehlte er seine Wirkung nicht. Der Kleine zitterte am ganzen Leib, fühlte sich so unendlich allein gelassen. Leise glitt er aus seinem Bett, tapste über den Flur ins Nebenzimmer, das seinem Mitbewohner gehörte. Dieser hatte ihn gleich bemerkt, hob die Bettdecke einladend an. Nur zu gerne nahm der Kleinere diese Aufforderung an, legte sich zum Rothaarigen, ihm den Rücken zugewandt. Tonlos seufzte Ginta, legte die Arme von hinten um den schlanken Körper, vergrub das Gesicht in den weichen Haaren. ‚Er zittert am ganzen Leib… am liebsten würde ich diesem Mistkerl die Fresse polieren, er hat Rowen gar nicht verdient!’ Unbewusst zog Ginta den Kleineren enger an sich, dem das aber nur recht war. Er brauchte jetzt dringend Nähe und Wärme und das von einem Menschen, dem er wirklich vertrauen konnte. „Danke“, hauchte er kaum hörbar, kuschelte sich noch etwas mehr an. Daraufhin antwortete der Rothaarige nur in dem er seinem Liebling einen Kuss in den Nacken hauchte. Beruhigend schloss Rowen seine Augen, schlief nach einiger Zeit wieder ein. Es war noch früh, der Morgen graute gerade erst, als Ginta bereits wieder erwachte. Er lag immer noch so, wie er vor einigen Stunden eingeschlafen war, doch der Jüngere lag inzwischen auf dem Rücken. Vorsichtig beugte der Rothaarige sich etwas über ihn, um sanft seine Wange zu streicheln. „Ich würde dich nie so verletzen.“ Schläfrig öffnete Rowen die Augen, er war durch die streichelnde Hand wach geworden und hatte die Worte des Größeren vernommen. Tief blickten sie einander in die Augen, bis Ginta sich aus einem Impuls heraus langsam zum Kleineren runter neigte, seine Lippen zärtlich küsste. Anschließend suchte er noch einmal den Blickkontakt mit dem Grünhaarigen, bevor er sich in seine Arme schmiegte. ~~~~~~~~~~~~~~ Masao platzte fast vor Neugierde, er wollte endlich wissen ob da was zwischen seinem Objekt der Begierde - auch genannt Ginta - und dem jüngeren Grünhaarigen lief. Aus diesem Grund nahm er all seinen Mut zusammen und fragte Kanna, mit der er gerade Schicht hatte. „Du Kanna? Darf ich dich mal was fragen?“ „Na klar, was gibt’s denn?“ „Ähm… läuft da eigentlich was zwischen Ginta und Rowen?“ Überrascht blickte die Langhaarige den Jüngeren an. Mit so einer direkten Frage hatte sie ja nun wirklich nicht gerechnet. „Ginta und Rowen? Nein, sie wohnen nur zusammen und sind gute Freunde. Sie waren sogar mal in der selben Klasse, bevor Ginta wegen dem Job seines Vaters für einige Zeit ins Ausland ging.“ „Ich dachte nur, weil sie so eng miteinander sind.“ „Na ja, das liegt sicher daran, dass Rowen gerade eine ziemlich schlimme Zeit durchmacht.“ „So was hat Kure doch auch schon mal gesagt, als er mich euch allen vorgestellt hat. Aber was hat es denn damit auf sich? Ich meine, ich würde Rowen ja selbst fragen, doch wenn es so schlimm ist, will ich ihn nicht noch zusätzlich quälen.“ „Na ja, sein Freund hat eine Frau geheiratet, weil es ihm wegen seinem Erbe, ein großer Firmenkonzern, Vorteile verschafft und er einen Sohn will.“ „Oh Gott, das ist wirklich hart.“ Der Blauhaarige war sichtlich entsetzt, an die Möglichkeit einer Trennung hatte er zwar selbst schon gedacht, aber auf diese Art? So etwas wollte er sich nicht mal vorstellen. Nun verstand er die Nähebedürftigkeit des Grünhaarigen, dennoch: „Und Ginta? Ist er in Rowen verliebt?“ „Ich bin nicht sicher, ich denke schon, aber ich will nichts verbreiten, das nicht stimmt.“ „Schon verstanden.“ „Warum fragst ihn nicht einfach selbst?“ „Ich weiß nicht, ob ich den Mut dazu habe…“ ~~~~~~~~~~~~~~ Wütend stürmte Ginta ins Hinterzimmer des Cafés, wo der Blauhaarige gerade eine kleine Pause machte. Er hatte von Kanna erfahren, wofür sich Masao so interessierte, da sie sich Gedanken darüber machte, ob es richtig von ihr gewesen war so viel zu erzählen. So hatte sie also dem Rothaarigen - der nur vorbei gekommen war, um sich einen Kaffee zum mitnehmen zu holen, bevor er zur Arbeit ging - davon erzählt und sich bei ihm entschuldigt, dass sie überhaupt geantwortet hatte, obwohl sie ja gar nicht das Recht hatte so private Dinge weiter zu erzählen. „Du! Was fällt dir eigentlich ein?! Wieso fragst du Kanna nach meiner Beziehung zu Rowen?!“ Erschrocken fuhr der Jüngere hoch, stammelte: „Ich… ich wollte nur wissen, wie… wie hier wer… wie zueinander steht.“ „Es geht dich aber nichts an! Weder wie wir zueinander stehen, noch warum es Rowen so schlecht geht!“ „Ich weiß gar nicht was du dich so aufregst, ich wollte es doch nur wissen, um nicht aus versehen etwas zu sagen, das ihn verletzt!“ „Es regt mich nicht nur auf, dass du so dreist nachfragst, sondern auch, dass du Kanna fragst, anstatt uns direkt!“ „Ich hab mich nun mal nicht getraut du Hornochse! Wie gesagt, Rowen wollte ich nicht unnötig verletzten und dich konnte ich einfach nicht einschätzen! Kein Wunder, dass ich so ein schlechtes Gefühl hatte, du rastest ja gleich aus, obwohl du gar nicht weißt was richtig los ist! Lass deine Wut an jemand anderes aus!“ Angesäuert funkelte Masao den Älteren an, er hatte kein Verständnis dafür, dass Ginta sich gleich so ungeheuer aufregte. Dieser war nicht minder aufgebracht, begriff aber, dass er seine Wut - die er auf Kanji hatte - an dem Jüngeren ausgelassen hatte. Natürlich ging es ihm gegen den Strich, was Masao da gemacht hatte, doch normalerweise hätte er sich nicht so übermäßig aufgeregt. „Sorry Kleiner, vergiss das, aber wehe du fragst wieder andere Leute nach meiner oder Rowens Beziehung.“ „Ich heiße Masao und nicht Kleiner“, fauchte dieser zur Antwort und ließ sich wieder auf seinen Platz fallen, während der Ältere zurück in den Laden ging. ‚Wieso musste ich mich nur in so einen Trottel vergucken?’ ~~~~~~~~~~~~~~ „Seit wann treffen wir uns in einer Bar“, fragte Kure seinen besten Freund, während er sich zu ihm an den Tresen setzte. „Sorry, aber ich hatte einfach das Bedürfnis was zu trinken. Was nimmst du, ein Bier?“ „Nein, ich bin mit dem Auto da, ich nehme nur ’ne Cola.“ „Okay.“ Kanji bestellte die Cola, woraufhin ihn der Jüngere fragte: „Also, was gibt’s?“ Seufzend senkte sein Freund den Blick: „Ach Kure, was hab ich da nur getan?“ „Sag jetzt nicht du bereust es, die Erkenntnis kommt ein bisschen zu spät.“ „Nein, ich bin immer noch davon überzeugt, dass es richtig so war, aber ich kann einfach nichts mit einer Frau anfangen.“ „Wie meinst du das?“ „Wie soll ich sagen, meine Hochzeitsnacht war ein einziges Schauspiel. Ich hab einfach nichts bei ihrem Anblick empfunden, dabei ist sie wirklich eine Schönheit.“ „Soll das heißen ihr habt nicht mal miteinander geschlafen?“ „Doch schon, aber… aber… ich schäme mich so.“ „Nein“, knurrte der jüngere Braunhaarige: „Sag nicht du hast dir Rowen auch noch vorgestellt, während du mit dieser… Frau geschlafen hast!“ Der Größere nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bier, bevor er antwortete: „Doch, das hab ich. Rowen hat so recht, ich bin das Letzte…“ „Ja, das bist! Wie kannst du nur so was tun?! Erst verlässt du ihn und dann missbrauchst du ihn auch noch als Fickvorlage?!“ „Ich weiß ja, aber was sollte ich denn machen? Ihr Körper hat mich einfach nicht angemacht!“ „Dann hättest du dir doch irgend einen x-beliebigen Kerl vorstellen können, musste es unbedingt Rowen sein? zum Glück weiß der Kleine nichts davon, das würde ihm sicher den Rest geben. … Er ist übrigens bei Ginta eingezogen.“ Mit einem scharfen Blick beobachtete Kure die Reaktion seines Freundes auf diese Neuigkeit. Dessen Augen weiteten sich und er fauchte unwillkürlich: „Er ist was?! Der Kerl will ihm doch nur an die Wäsche, ich hab schon immer gewusst, dass dieses Aß auf meinen Schatz steht!“ „Reg dich ab Großmaul, schon vergessen, dass du jetzt Leena hast und selbst das Aß bist?“ Schlagartig verstummte Kanji, trank sein Bier aus und bestellte sich anschließend was härteres. „Es ist zu spät für Reue mein Freund, jetzt musst du mit deiner Entscheidung leben, eine Hochzeit lässt sich nicht so einfach rückgängig machen, wie es eine Verlobung gewesen wäre.“ „Richtig so, tritt noch mal richtig zu, ich liege ja nur schon am Boden.“ „Du hast es verdient“, lautete die schlichte Erwiderung des Jüngeren, bevor er erstmals seine Cola anrührte. ~~~~~~~~~~~~~~ Es war schon spät, als Kure endlich von seiner Verabredung mit dem älteren Braunhaarigen nach Hause kam und Tailin eingekuschelt auf der Couch vorfand. „Du bist noch wach?“ „Ich hab auf dich gewartet.“ „Das hättest du nicht tun müssen, aber ich freu mich trotzdem.“ „Will ich ja wohl auch meinen“, schnurrte der Langhaarige, stand auf und begrüßte seinen Mann mit einem kleinen Kuss. „Hast du gar nichts getrunken?“ „Nein, hab ich dir doch versprochen.“ „Nicht mal ein Bier?“ „Nein.“ „Braver Junge“, maunzte Tailin, tätschelte dem Älteren dabei den Kopf. „Du wirst auch immer frecher“, knurrte dieser daraufhin nicht wirklich böse, zog sein Kätzchen stattdessen näher an sich, um es am Hals küssen zu können. „Schläft Kasuki?“ „Ja, sprichwörtlich, wie ein Baby. Ich hab ihn vor einer Stunde gefüttert und seit dem schläft er ganz friedlich, was für einen Rabatz er davor gemacht hast, willst du gar nicht wissen.“ „So schlimm“, lachte der Größere. „Ja, im Schreien ist er wirklich schon Weltmeister, muss er von dir haben, du bist auch so ein Quengler.“ „Frechdachs, aber wenn er dich vorhin so geschafft hat, dann steh ich nachher auf, wenn er wieder Hunger bekommt. … Ob er wohl wach wird, wenn ich bei ihm reinschaue?“ „Riskieren wir es.“ Gemeinsam gingen die Beiden in Kasukis Zimmer, betrachteten ihren kleinen Spatz, der friedlich schlief. Glücklich seufzend umarmte Kure den Grünhaarigen von hinten, legte das Kinn auf seiner Schulter ab. „Süß, nicht wahr?“ „Und wie mein Kätzchen.“ Eine ganze Weile standen sie Arm in Arm da, beobachteten einfach nur ihren Sohn, bis Kure erneut begann den Jüngeren am Hals zu küssen. „Hey, lass das“, kicherte dieser, drehte sich in der Umarmung um. „Wieso denn? Es gefällt dir doch.“ „Ich zeig dir gleich, was mir noch alles gefällt.“ Kurz hauchte er dem Braunhaarigen einen Kuss auf die Lippen, bevor sie noch einmal ihren Spatz mit einem liebevollen Blick bedachten und anschließend lachend in ihrem Schlafzimmer verschwanden. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Mann, bei diesem Kapi hab ich ewig gebraucht, bis ich einen Titel hatte, denn ich hasse es wie die Pest, wenn da keiner steht. ò.ó Schließlich kam ich dann auf die Idee es schlicht 'Gefühle...' zu nennen, da in jeder Szene neue hervortreten (in letzter Zeit war ja meist durchgängig gedrückte Stimmung -_-). Es beginnt mit Freude, dann kommen wir zu Einsamkeit, zu Neugierde, Wut, Zweifel und schlussendlich zu Geborgenheit. Joah, so kam ich also zu diesem Titel und ich hab euch dann auch genug voll gequaselt, wir sehen uns dann im nächsten Kapi (hoffentlich) -^.^- *eistruhe neu füll* *alle leser knuddel* eure luci-maus ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)