The dark Kid von Kid-Draco (So missverständlich kann eine Freundschaft sein... Freundschaft? Erzählt das wem, der euch glaubt!!!) ================================================================================ Kapitel 43: Vulkan und See -------------------------- Zwei Tage später erwachte Gilard putzmunter. Doch verstört betrachtete er seinen Griesbrei, den er sonst immer mit Heißhunger verschlang. „Gilard, was hast du.“, fragte Murtagh. „Mann und Frau machen Pfui! Igitt, igitt!“ Murtagh erstarrte und sah ihn verwirrt an. „Murragh! Angst! Mach weg! Mach weg!“ Hilflos sah sich Murtagh um. „Ähm… ähm…. Ähm…“ „Morgen!“, gähnte Oromis und räkelte sich genüsslich. „Meister! Gilard sieht… Bilder, die nicht für sein Alter nicht geeignet sind!“ „Was? Das kann nur Morzans Sohn sein! Na komm mal her.“ Er legte dem Kind die Finger an die Schläfe. „So das müsste reichen. Er wird nur noch jugendfreie Dinge sehen, bis er alt genug ist.“ „Ist das seine Gabe der Blutschuld? Er kann Dinge sehen?“ „Ja, er kann alles sehen, was gerade jetzt passiert. Ich habe seinen Kräften Schranken auferlegt.“ „Sehr gut.“ „Nun können du und Draco in Seelenruhe tun, wozu ihr Lust habt.“ „Meister, ich habe nichts mit Draco.“ „Sicher und ich bin der Bruder von Nar Garzvogh.“ „Jetzt wo ihr es sagt, ich sehe da wirklich eine Ähnlichkeit.“ „Nicht so frech! Na dann sollte ich dir wohl nicht sagen, dass…“ „Was das?“ „Nichts!“ „Meister!“ „Schüler!“ „Bitte.“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Du hast doch kein Interesse an ihr.“ „Das habe ich nicht ge… verdammt!“ „AHA! Habe ich es doch gewusst!“ „Murragh? Warum dein Kopf rot?“, fragte Gilard. „Ach! Seid doch beide still!“ Er stapfte raus. Einige Diener weichten seiner wutverzerrten Miene. Nachdem er sämtliche Treppen und Gänge in der Burg getestet hatte, ließ er sich seufzend auf einer breiten Fensterbank nieder. Murtagh ließ seine Stirn gegen das kühle Glas sinken. Die Brandlöcher an seinen Fingerspitzen bemerkte er nicht. Mit geschlossenen Augen zählte er bis zehn. //Warum rege ich mich eigentlich so auf?// Er fluchte, weil das Licht in seinen Augen brannte, als er diese öffnete. Aber nach einigen Momenten klärte sich sein Blick, obwohl es besser gewesen wäre, wenn er sie zugelassen hätte. Unten auf dem Hof unterhielt sich Draco mit einem Mann. Sie lachte und grinste frech. In Murtagh löste sich unbemerkt ein Grollen, das wohl im ganzen Teil der Burg zu hören war. Kurz davor einen Fluch auszusprechen, bemerkte er, dass sich das Metall in seiner Kleidung unerträglich erhitzt hatte. „Au!“, knurrte er und rieb sich die Fingerknöchel. „Ich sehe du schäumst über vor guter Laune und Eifersucht, Bruder.“, trällerte Eragon und hüpfte durch den Gang. „Lass mich in Frieden!“, fauchte Murtagh. „Nein! Ich muss dich doch aufmuntern! Ist das nicht ein schöner Tag?“ „Hat Arya dir heute Morgen was ins Essen gemischt?“ „Nein! Ich habe gefühlt, dass das Kind sich bewegt hat!“ „Aha!“ Er wandte sich wieder dem Geschehen im Hof zu. „Bist du sicher, dass Draco ihn lieber hat als dich? Ich finde ja deine Eifersucht ist unbegründet.“ „ICH BIN NICHT EIFERSÜCHTIG!!!!!!!“ „Klar! Und ich bin ein Zwerg.“ „Du bist nicht so groß…“ „Lass deine Wut nicht an mir aus. Ich kann nix dafür.“ „Lass mich einfach in Ruhe.“ „Um deiner selbst Willen mache ich das nicht. Draco hat meine Bitte anscheinend nicht erfüllt.“ „Welche Bitte?“ „Na, das sie mal ganz nett zu dir ist. Das könnte dir nicht schaden. Du läufst nämlich schon über.“ „WIE BITTE?!?!?“ Eragon blinzelte unbeeindruckt. „Ich meine damit“, erklärte er es ihm wie einem Kleinkind. „Das du und Draco mal schleunigst mal miteinander schlafen solltet!“ „Bist du noch zu retten?“, fragte Murtagh tonlos. Eragon strahlte. „WAS GLAUBST DU EIGENTLICH WER DU BIST?“ „Dein dich liebender Bruder, der nur dein Bestes will.“ „Dann lass mich in Frieden!“ „Erst wenn Draco kommt.“ „DU!!!!“ „Ach komm! Als hättest du noch nie daran gedacht, was mit Draco anzufangen!“ „Irrtum, Bruder! Das habe ich nicht, aber was die Bettgeschichte angeht, die waren bis jetzt alle hervorragend!“ Damit stapfte Murtagh weiter. In den folgenden Tagen besserte sich Murtaghs Laune kaum und erst recht nicht, als er merkte, dass Eragons Behauptungen und Oromis Unterstellungen war wurden. Jede noch so unschuldige Kleinigkeit von Draco brachte ihn zu unanständigen Gedanken. Nicht selten war er versucht mit ihr in einen leeren Raum zu verschwinden. Wenn er allein war schlich er wie ein unruhiges gereiztes Tier durch die Gegend oder fauchte die Diener an, die alle heimlich grinsten. „Ja, ja… unser Herr….“, hieß es dann. Daher war er schon beinah erleichtert, als er sah, wie Draco mit der Karte des Dieners ankam. „Wir haben eine neue Höhle!“, rief sie. „Sehr gut! Auf geht’s!“, knurrte er. „EEEEEERRRRRRRRRRAAAAAAAAGOOOOOOOONNNN!!!!!!!!!“, donnerte er. „Etwas flüstert so zart wie der Wind…“, meinte Eragon draußen bei den Drachen. „Wenn du den Sturm meinst, der sich als dein Bruder ausgibt, dann ja.“, stimmte Draco zu. Murtagh warf ihr einen bösen Blick zu. „Nicht böse sein.“, hauchte sie und strich ihm über die Wange. Murtagh spannte sofort alle Muskeln an und Eragon kicherte. „Wir sollten los.“, erinnerte Eragon dann endlich. „Du hast Recht.“ „Deine Selbstbeherrschung bröckelt.“, erkannte Dorn, als sie in der Luft waren. „Ich hätte mir niemals erlauben dürfen von dem Kuchen zu naschen, wenn ich versuchen will mich zu stählen.“, seufzte Murtagh. „Ja, ja… zum Teufel mit dem Süßkram!“, kicherte der Drache. „Worauf willst du hinaus?“ „Gar nichts!“ „Ach so! Und das soll ich dir glauben?“ „Du weißt, was ich meine.“ „Dorn! Das geht nicht.“ „Warum nicht?“ „Weil… nun… ach! Ist doch auch egal!“ „Du weichst aus! Probier es mal mit einer Ausrede.“ „Ist nicht sinnlos eine Ausrede zu suchen, nachdem du mich darauf hingewiesen hast?“ „Ein Ratschlag für das nächste Mal, wenn du unter die Mönche gehen willst! … Warum willst du das eigentlich? Du bist Drachenreiter! Und davon gibt es nur noch fünf! Du solltest, nein! Du hast die Verpflichtung für Nachwuchs zu sorgen!“ „DORN!“ „Also wenn wir wieder zu Hause sind, will ich, dass du alles in deiner Machtstehende tust, um mit Draco mindest ein Kind zu zeugen!“ „WAS?“ „Genau das!“ „Bist du wahnsinnig?“ „Nun tu nicht als wäre es dein Todesurteil!“ „Aber das wäre es.“ „Ach, das glaube ich nicht.“ Murtagh lachte freudlos. Dorn war den anderen gefolgt und sie flogen gerade durch den Wasserfall, der der Eingang von Tronjheim war. „Ich hoffe dir tut das Wasser gut.“, lachte Dorn. Sein Reiter war klitschnass, da er als einziger vergessen hatte einen Schild aufzubauen. Grollten sprang er aus dem Sattel und verdrehte sich beim Aufkommen auf den Höhlenboden den Fuß. „KANN ES NOCH BESSER WERDEN???“, brüllte er. König Orik, der sie begrüßen wollte, machte ein überraschtes Gesicht. „Eragon, was hat der?“, flüsterte der Zwerg. „Er will wissen, wie lange er keusch bleiben kann.“, erklärte Eragon. „Was? War das eine Wette?“ „Nein! Der macht das freiwillig!“ „NEIN?!?“ „Doch!“ Orik schüttelte den Kopf. „So ein Trottel!“ „Das Beste kennst du noch nicht.“ „Dann rück schon raus damit.“ „Es gibt da eine mit der nichts lieber tun würde, als seinen Schwur zu brechen.“ Orik lachte. Draco drehte sich fragend um. „Mit der Kleinen da?“, gluckste der Zwerg. „Ja, das ist meine zukünftige Schwägerin. Natürlich ist die Sache noch nicht offiziell.“ „Verstehe… also wir haben da noch ein paar kuschelige Höhlen in eurer Größe frei.“ „Sag das denen.“ „Ich sollte mal etwas gegen seine schlechte Laune unternehmen…“, murmelte Draco. „Ich bitte darum.“, meinte Eragon. „Aber erst…“, sie grinste teuflisch. „will ich spielen.“ Sie ging zu Murtagh. „Dein Bruder tut mir Leid.“, flüsterte Orik. „Was hast du?“, fragte Draco und streichelte seine Wange. „Fuß verdreht…“, murmelte Murtagh. „Das wird gleich besser.“, hauchte sie und küsste ihn auf die Wange. „Ist es jetzt besser?“ Stimmlos nickte er. „Tapferer Junge.“, lobte sie ihn und nahm ihn bei der Hand. Sie gingen voran. „Zehn Stunden.“, bot Orik leise. „Fünfzehn, du vergisst warum wir hier sind.“, erinnerte Eragon. „Die werden doch wohl eine ruhige Ecke finden!“ „Also die letzte Höhle war voller Raz`zac…“ „Oh…“ Die Zwerge führten sie zu einer Wand. „Da wären wir.“, verkündete Orik stolz. „Danke, Hoheit.“, sagte Murtagh artig. Draco lächelte und beschmierte die Wand mit ihrem Blut, die daraufhin durchsichtig wurde. Die Reiter verschwanden in der tiefe der Höhle. Die Stufen waren flach und lang. Eragon spürte wie Draco immer erschöpfter wurde, was Murtagh nicht auf zu fallen schien. Von der brütenden Hitze um sie herum schien der älteste Reiter nichts zu merken, während sie anderen beiden schnaubten und keuchten. „Um Himmels Willen! Was ist denn mit euch los?“, fragte Murtagh, als er bemerkte, dass sie hinter ihn herschlurften. „Es ist so heiß!“, keuchte Eragon. „Wo denn?“, fragte Murtagh, aber die Frage beantwortete sich nach wenigen Metern, als sie am Ufer eines Lavasees standen. „Ach so!“, rief Murtagh. Draco und Eragon lachten freudlos. „Wie sollen wir darüber kommen?“, fragte Eragon. „Unser Problem ist erst Mal mit dieser verdammten Hitze klar zu kommen!“, knurrte Draco. Verwirrt beobachteten sie wie Murtagh völlig ungerührt sich über den See schob und ihn fragend ansah. Immer weiter lehnte er sich vor, bis… „Platsch!“ „NNNEEEEEEIIIIIINNNNN!!!!“, schrieen die zwei und stürzten zum Ufer. Tränen und Schweiß verdunsteten, so dass nur eine klebrige Schicht zurück blieb an der Ruß hängen blieb. Brüllend und weinend hingen sie da, als irgendwo mitten im See etwas Rundes, Schwarzes auftauchte und ihnen wank. Ihnen klappten die Kinnladen runter. Da schwamm Murtagh in einem See als hätte er vergessen, dass es nicht Wasser sondern Lava war, die ihn umspülte. „Um was wollen wir wetten, dass seine Blutschuld was mit Feuer zu tun hat?“, fragte Eragon trocken. „Willst wirklich darauf wetten?“, fragte Draco. Sie sahen zu wie er wie ein Fisch durch die Lava schwamm. „Nein, ich denke es ist offensichtlich.“ Murtagh war unterdessen am andern Ufer angekommen und lachte. Im ersten Moment als er in die Lava gefallen war, hatte ihn Panik ergriffen und er wusste, dass er sterben würde. Doch als nach einigen Minuten nichts passiert war, hatte er die Augen geöffnet und sich umgesehen. Ohne Frage war er nicht mehr am Ufer. Aber er war nicht verbrannt und er konnte sogar atmen hier unten. Mit einigen Schwimmzügen bewegte er sich voran und tauchte bald wieder auf. Am Ufer sah er Eragon und Draco hilflos auf die Lava starren sie riefen seinen Namen. Er wank ihnen und schwamm dann ans Ufer. Mit scheinbar unerschöpflicher Energie sprang er auf. //Ob ich die anderen rüber tragen kann?// Dann sah er einen Griff in der Wand und zog daran. Mit ohrenbetäubendem Lärm erhob sich eine Brücke aus dem See- aus Diamant. Eragon machte einen Schritt auf der Brücke und sprang sofort zurück. //Anscheinend ist die Brücke heiß…// Also ging er pfeifend zu ihnen. „Hallo.“, sagte er lächelnd. Eragon umrundete ihn und untersuchte ihn nach Verbrennungen. Nichts! Nicht einmal eine Brandblase. „Wenn wir weiter wollen, sollte ich euch wohl tragen.“, grinste er. Zuerst nahm er Eragon mit sich, da Draco keine Anstalten machte sich zu bewegen. Eragon keuchte. „Jetzt stell dich nicht so an!“, knurrte Murtagh. „Du hast gut reden.“, fauchte Eragon zurück. „Ich habe mich mindestens so erschrocken wie ihr!“ „Schon, aber du wärst nur tot und wir müssten damit leben.“ „Das ist zwar verwirrend, aber ich glaube ich verstehe es.“ „Außerdem, was hätten wir Gilard sagen sollen?“ „Ähm…“ „Du verstehst.“ „Ja ich glaube schon. So! Und du bleibst hier stehen und rührst dich nicht.“ Eragon schnitt eine Grimasse. „Nein, ich mache einen Kopfsprung in die Lava.“ „Von mir aus.“ Murtagh zuckte die Schultern. Als er bei Draco war sie immer noch trotzig. „Was ist denn?“, fragte er. „Hmpf!“ „Soll ich mich entschuldigen, dafür dass ich es nicht wusste?“ „Ja.“, maulte sie. Er rollte die Augen. „Komm jetzt!“ „Nein!“ „Warum?“ „Weil ich nicht über den See gehe.“ „Musst du ja auch nicht. Ich trage dich.“ „Du weißt, was ich meine.“ „Du bist Schmiedin. Du hast sicher keine Angst vor dem Feuer.“ „Das ist richtig. Ich spiele sogar gern mit dem Feuer.“ Murtagh grinste. „Sehr witzig!“, knurrte Draco. Er fing an zu kichern. „Was ist?“ „Du bist so niedlich, wenn dich knurrst.“ „Hä?“ Sie weichte zurück. „Sag mal, ist dir die Hitze doch zu Kopf gestiegen?“ „Nein. … Aber du bist ganz rot.“, raunte er und streichelte ihre Wange. „Was für ein verführerisches Rot.“ Er beugte sich runter, um sie zu küssen, aber dann hörte er Eragons Stimme in seinem Kopf. //Na toll! Jetzt wollen die noch ewig rum knutschen! Ätzend! Komm Draco, knall ihm eine und der geile Lüstling bekommt wieder einen klaren Kopf.// Murtagh weichte zurück und sah Draco überrascht an. „Hast du das auch gehört?“, fragte er. „Was?“, fragte sie verwirrt. „Eragon hat doch gerufen.“ „Was?“ „Also willst du mir sagen, dass du nicht gehört hast, wie Eragon mich einen geilen Lüstling nannte?“ Draco lachte. „Glaube mir! So vernebelt kann ich nicht sein, als das ich das nicht hören würde!“ „Das glaubst du! Komm ich nehme dich Huckepack.“ Draco grinste immer noch. „Das findest du sehr komisch, was?“ „Und wie!“ Auch er musste leise lachen. Langsamer als mit seinem Bruder ging Murtagh über die Brücke. In seinem Kopf geißelte er sich bereits dafür. Aber was konnte er schon dafür, dass seine Hände ihren Po genossen und sie ihren überhitzten Körper an seinen schmiegte, der im Vergleich eiskalt war. Nichts! Ein Seufzer entrann ihm. „Was hast du?“, fragte Draco und küsste ihm unter dem Ohr. „Gar nichts.“, antwortete er schnell und versuchte sie zu ignorieren. Eragon stand unterdessen am Ufer und trommelte mit den Fingern auf seinen Unterarm. „Schön das ihr auch noch kommt.“, sagte er. Murtagh setzte Draco ab und funkelte ihn böse an. „W… was?“, fragte Eragon ängstlich. „Du hast mich einen geilen Lüstling genannt.“, erinnerte Murtagh. „Oh!“, rief Eragon. „Habe ich das laut ausgesprochen?“ „Also ich habe nichts gehört.“, meinte Draco. Murtagh grollte und baute sich zur Übergröße auf, während Eragon zu schrumpfen schien. „Jungs! Jetzt ist aber gut!“, rief Draco. „Genau!“, stimmte Eragon ihr zu und versteckte sich hinter ihr. „Feigling!“, fauchte Murtagh. „Und du bist ein Holzkopf.“, erklärte Draco und tippte ihn gegen die Brust. „Du … du… Dämonin! … Ups!“ Draco lachte. Murtagh trat wütend in die Luft. „Was ist los?“, fragte Eragon. „Nix. Kommt schon.“, befahl Murtagh und ließ es sich nicht nehmen Draco bei der Hand zu fassen und mit sich zu ziehen. //Schau an! Er wird schwächer!// „Würdest du die Klappe halten?“, brüllte Murtagh. „Ähm… er hat nichts gesagt.“, meinte Draco. „Wie jetzt?“ „Er hat nichts gesagt.“ „Genau! Kein Sterbenswörtchen! Keine Silbe! Nicht mal einen Ton!“, erklärte Eragon eingeschüchtert. Murtagh sah sie verwirrt an. „Werde ich jetzt verrückt?“, fragte er. „Ja!“, rief Draco. „Oh! … Na dann.“ Sie gingen weiter. Draco atmete auf als es kühler wurde. Dann wurde es kalt. Schließlich schlidderten sie auf einer dünnen Eissicht die Treppen runter. Draco klammerte sich an Murtaghs Arm, der nun zu glühen schien. //Das ist ja so unfair! Nur weil sie eine Frau ist! Dieser verliebte Narr!// „Eragon!“, mahnte Murtagh. „Was ist? Hörst du wieder Stimmen?“, fragte Eragon motzig. „Nein, ich wollte nur fragen, ob du nicht mit meinem anderen Arm kuscheln willst? Ich meine, wenn du schon sonst immer wie ein Waschweib rum jammerst…“, neckte der Ältere. Draco verbarg ihr grinsen an seinem Arm. Eragon wurde rot. „Nein, danke! Ich bin Manns genug, um mit der Kälte fertig zu werden.“ „Ich bin stolz auf dich, Bruder.“ Draco lachte leise. Der Sarkasmus in diesem Satz war nicht zu überhören. //Und er hat mich doch gehört!// „Na klar!“, lachte Murtagh. Die Kabbelei mit ihm lenkte ihn von Dracos Körperwärme ab. Nach Stunden Fußmarsch standen sie an noch einem See. Er war ruhig und klar. „Wasser!“, rief Eragon und sprang auf das kühle Nass zu. Murtagh und Draco hielten ihn zurück. „Was ist?“ „Eragon, wenn du erfrieren willst, dann spring darein.“, meinte Murtagh. „Oh! Ja, stimmt. Murtagh schwimm mal eben auf die andere Seite und betätige den nächsten Schalter.“ „Und wenn ich nicht will?“ „Dann werden wir wohl hier übernachten müssen.“ Murtagh stand auf und steckte eine Stiefelspitze ins Wasser. Ein leises Zischen erklang und Murtagh sprang zurück. „Das ist kein Wasser!“, rief er. „Ach ne! Wir sind hier in einem Vulkan! In einem Vulkan gibt es sehr viel Schwefel, der als Schwefelgas mit Wasser zu Schwefelsäure reagiert!“, erklärte Draco. „Woher weißt du das?“, fragte Eragon. „Och… Oromis hatte auch ein Alchemiebuch.“ „Das hättest du auch etwas früher sagen können!“, brüllte Murtagh. „Ich darf euch wohl keine Intelligenz anrechnen, was?“ „Pah! … Wie kommen wir jetzt darüber?“ Eragon kratzte sich im Ohr. „Hast du Flöhe?“, fragte Murtagh motzig. „Nein! Du hast mich angesteckt!“ „Womit?“ „Ich höre Stimmen.“ „Nicht noch einer!“, stöhnte Draco. Murtagh kniff ihr in die Wade. „Au!“ „Was zum Henker ist das?“, fragte Eragon und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den See. „Was ist was?“, fragte Murtagh und sah sich seine Zehenspitzen an. „Diese Schatten!“, erklärte Eragon. „Schatten? Murtagh, deinem Bruder ist die Hitze nicht bekommen.“, meinte Draco. „Mir geht es gut!“, beteuerte Eragon. „Reiter.“ „Was?“ „Reiter.“ Immer mehr Schatten erhoben sich aus der Tiefe. „Reiter.“ „Wo bist du? Zeig dich!“ „Wir sind hier.“ Eragon starrte auf den See. „Wer seid ihr?“ „Rastlose Seelen.“ „Von den alten Reitern hier verbannt.“ „Von dem Blutkronentragenden verflucht zu wachen.“ „Zu wachen? Über was?“ „Du kannst es nicht sehen und doch siehst du ihre Schatten.“ „Geister?“ „Phantome.“ „Schatten.“ „Und doch…“ „… sind sie da.“ „Du hast sie gesehen.“ „Du hast sie gestört.“ „Das ist nicht erlaubt.“ „Du darfst nicht erklären.“ „Darfst nichts verraten.“ „Darfst nur deuten den Pfad.“ „Welchen Pfad?“ „Blutschuld.“ „Also bin ich der nächste?“ „Du bist schon dabei.“ „Siehe dich um.“ Eragon tat es. Er stand mitten auf dem See und ging nicht unter. Die Seelen trugen ihn. Während er ihnen zu gehört hatte, hatten ihn Trauer und Neugier übermannt. Er drehte sich um. Murtagh wurde von Draco festgehalten. Angst über kam ihn, aber es war nicht seine Angst. Auf ihn bezog sie sich nur. Es war… „Du spürst es.“ „Du weißt es.“ „Du siehst es ganz.“ „Ja.“, sagte er tonlos. „Ich fühle die Gefühle anderer.“ „Nicht nur fühlen.“ „Verändern.“ „Beeinflussen.“ „Verfälschen.“ „Zerstören.“ „Deshalb darf ich nur deuten. Ein falsches Wort und…“ „Wir tragen dich weiter, zweiter Erbe des Blutschwertes.“ Als Eragon sicheren Fußes auf dem Ufer stand, riefen die Seelen noch einmal: „Nichts verraten.“ „Nichts erklären.“ „Ob König oder Bettler.“ Dann verschwanden die Seelen. Traumwandlerisch zog Eragon an dem Schalter und diesmal senkte sich die Brücke aus der Decke. Sie war noch nicht ganz unten, als Murtagh schon auf ihr zu ihm rannte. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was für eine verdammte Angst ich um dich hatte?“, fragte er. „Ob du es glaubst oder nicht, ich weiß es wirklich.“, antwortete Eragon. „Das kannst du gar nicht!“ „Doch. Ich bin ein Empath.“ „Ein was?“ „Ich kann fühlen, was ihr fühlt. Draco, zum Beispiel.“ „Was fühlt sie.“ „Nein, Bruder. Ich darf nichts verraten.“ „Warum nicht.“ „Wenn ich dir die Wahrheit sagen würde, wäre es genauso falsch wie eine Lüge. Sie können beide das Glashaus deiner Gefühle zerbrechen.“ „Ich verstehe.“ Eragon nickte. „Und, Eragon? Bist du immun gegen Säuren?“, fragte Draco. „Nein. Ich habe gelernt zu zuhören.“ „Herzlichen Glückwunsch.“ „Danke.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)